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Sprachkurs für
Altgriechisch
nach dem griech. Übungsbuch von Dr. G. Salomon, Lpz., Berl. 1933, erarbeitet von E. Gottwein
Wenn
ihr lernbegierig seid, werdet ihr kenntnisreich sein.
Als
Diogenes gefragt wurde, woher er stamme, sagte er: "Ich bin
Weltenbürger."
Als
Agesilaos über die Tapferkeit und Gerechtigkeit gefragt wurde,
welche (von beiden) besser sei, antwortete er: "Wir bedürfen
keiner Tapferkeit, wenn (immer) wir alle gerecht sind."
Sowohl
was du früher sagtest als auch was du jetzt sagst, ist Geschwätz.
Es
ist, wie wir behaupten, der Freund ein zweites Ich.
Wir
dürften wohl zu Recht behaupten, dass die Freundschaft das
aller Erfreulichste ist; deshalb sagen wir ja auch, der Freund
sei notwendiger als Feuer und Wasser.
Der
Philosoph Herakleitos sagt folgendes über den Kosmos: "Den
Kosmos hat weder ein Gott noch ein Mensch gemacht, sondern es
gab ihn immer und gibt ihn und wird ihn geben als ewig lebendes
Feuer."
Als
ein Frosch vor allen Lebewesen sagte: "Ich bin ein arzneimittelkundiger
Arzt", hörte es der Fuchs und entgegnete: "Wie
willst (wirst) du für andere Arzt sein, wenn du dich selbst,
der du lahm bist, nicht behandel(n kann)st?"
Verse:
Sei
ạrbeitsạm im Hạndeln nịcht im Rẹden
blọß! – Lass Tạten sprẹchen, fụ̈hr
nicht blọß das grọße Wọrt! (Men.Mon.177)
Nicht
wẹr du frụ̈her wạrst, wer jẹtzt du
bịst, sag ạn!
Den
gịbt es nịcht, der nịcht sich sẹlber wạ̈re
Freụnd. (Men.Mon.407)
Die Wurzelpräsentia
"εἰμί - ich bin" und "φημί - ich sage"
Die Wurzelpräsentia repräsentieren
hier die erste Gruppe der Verben auf -μι, die zur "athematischen
Konjugation" gehören.
"Athematisch"
heißen diese Verben im Unterschied zu allen bisher
durchgenommenen Verben, weil sie im Präsensstamm keinen "Themavokal" (Stammvokal)
haben und die Endungen unmittelbar an den Präsensstamm
treten.
Bei den "Wurzelpräsentia" treten die
Endungen unmittelbar an die Wurzel,
die man erhält, indem man in der 1. Person des
Singulars und des Plurals die Endungen weglässt:
Singular
Plural
Wurzel
φη-μί
φα-μέν
φη- / φᾰ-
εἰ-μί < *ἐσ-μι
ἐσ-μέν
ἐσ- / σ-
Die Endungen der athematischen
Konjugation unterscheiden sich nur teilweise im Indikativ
Präsens von denen der thematischen Konjugation:
1.S.
2.S.
3.S.
1.P.
2.P.
3.P.
Ind.Prs.
-μι >
-σι >
-τι >
-ντι >
-μι
-ς
-σι(ν)
-μεν
-τε
-ᾱσι(ν)
Imperf.
-ν
-ς
-
-μεν
-τε
-σαν
Imperat.
-θι
-τω
-τε
-ντων
-τωσαν
Sprachgeschichtliches zu den Endungen:
2.Sgl.
-ς ist Sekundärendung statt der Primärendung -σι (dies dient der Unterscheidung
von der 3.Sgl.)
nach den Wörtern ὡς, οὐκ, ἀλλ’, εἰ, τοῦτ’,
ταῦτ’ und καί.
am Satzanfang, besonders bei formelhaftem Gebrauch
wie: ἔστιν ὅστις - mancher, οὐκ ἔστιν, ὅπως οὐ -
notgedrungen
in der Bedeutung von (οὐκ) ἔξεστιν - es steht
(nicht) frei, ist (nicht) möglich.
εἶναι - existieren, vorhanden sein (als verbum substantivum
statt copulativum):
ἔστιν - es gibt, existiert:
ἔστι θεός - Gott existiert
ὁ κόσμος ἦν ἀεὶ καὶ ἔστιν καὶ ἔσται πῦρ ἀείζῳον
- der Kosmos existierte (war) schon immer, existiert
(ist) und wird immer existieren (sein) als ewig
lebendiges Feuer.
εἰσὶν οἵ... - es gibt Leute, die...; einige
Tempusgebrauch:
Der Infinitiv εἶναι hat auch Imperfektbedeutung.
Der Infinitiv φάναι und das Imperfekt ἔφην haben
auch Aoristbedeutung.
Zur Satzlehre (Syntax):
φίλοι ὦμεν - wir wollen (lass
uns) Freunde sein!
Der Konjunktiv steht als adhortativus im Hauptsatz (Neg. μή) - Aufforderung an die 1. Pl.
(L.30)
Der Dativus
respectus gibt an, in welcher Hinsicht (Relation) eine Aussage
Gültigkeit hat. Er heißt entsprechend auch
"Dativus relationis" und "Dativus limitationis". (vgl. L.28, L.29, L.38), L.59 .
Der potentialis (Optativ mit ἄν) zum Ausdruck einer abgemilderten Behauptung
im Hauptsatz und in der konditionalen Satzperiode. (L.36; L.42; L.43; L.52; L.52; L.58; L.60)
τοῦτ’ ὀρθῶς ἂν φαῖμεν - dies dürften wir wohl
zu Recht behaupten.
εὐτυχὴς (εὐδαίμων) ἂν εἴην, εἰ ἐμὸς φίλος (φίλος μοι)
εἴης. - Ich wäre wohl glücklich, wenn du mein
Freund wärest.
Τῶν ἀπόντων
φίλων μνημονεύετε. - Gedenkt der abwesenden Freunde!
Die Kinder eines Bauern waren uneins und stritten
miteinander nicht nur in der Abwesenheit ihres Vaters, sondern auch
in seiner Anwesenheit. Der sagte oft: "Seid einig und seid
euch gegenseitig nicht feind!" Weil er sie aber mit seinen
vielen Ermahnungen nicht überzeugen konnte, machte er folgendes:
Er trug ihnen nämlich auf, ein Bündel Stöcke zu bringen.
Als sie mit dem Bündel da waren, befahl er ihnen zunächst,
die Stöcke auf einmal (im Bündel) zu zerbrechen. Als sich
aber die Söhne umsonst gemüht hatten, löste er das
Bündel und trug ihnen auf, es noch einmal mit je einem Stock
zu versuchen. Als sie sie aber leicht zerbrechen konnten, sagte
er: "Auch ihr, meine Kinder, werdet, wenn ihr in Eintracht
miteinander lebt, allen Feinden überlegen sein, wenn ihr euch
aber gegenseitig feind seid, wird euch jeder verderben können.
Übung
Übersetze ins Griechische
Seid
gerecht! Wir wollen Freunde sein! Ich wäre wohl glücklich,
wenn du mein Freund wärest.
Sage,
wer dein Freund ist!
Alle
deine Worte sollen wahr sein, alle deine Taten seien gerecht!
– Ich glaube, deine Worte sind wahr.
Gedenkt
der abwesenden Freunde!
Der
Vater ließ seine Söhne holen und sprach: "Lebt
einträchtig miteinander! Dann wird es niemandem möglich
sein, euch zu schädigen. Wenn ihr aber einander feind seid,
werden euch die anderen überlegen sein."
Man
sagte, Antaios sei ein Sohn der Erde; deshalb war er allen an
Kraft überlegen, wenn er die Erde berührte.