Nos personalia non concoquimus. Nostri consocii (Google, Affilinet) suas vias sequuntur: Google, ut intentionaliter te proprium compellet, modo ac ratione conquirit, quae sint tibi cordi. Uterque consocius crustulis memorialibus utitur. Concedis, si legere pergis.
 
 
 

top

| I-0 | I-1 | I-2 | I-3 | I-4 | I-5 | I-6 | I-7 | I-8 | I-9 | I-10 | I-11 | I-12 | I-13 | I-14 | I-15 | I-16 | I-17 | I-18 | I-19 | I-20 | I-21 | I-22 | I-23 | I-24 | I-25 | I-26 | I-27 | I-28 | I-29 | I-30 | I-31 | I-32 | I-33 || II-1 | II-2 | II-3 | II-4 | II-5 | II-7 | II-9 | II-10 | II-11 | II-12 | Hausaufgaben | Noten | Vokabeltraining |
zurück nach unten vorwärts

IN I 28:

In Lektion 21 haben wir gelernt, dass das PPP (wie jedes Adj.) als Attribut od. Prädikatsnomen gebraucht wird. Zur Erinnerung und zur Weiterführung: 

I. Der Gebrauch des Adjektivs 

I. Puella pulchra est II. Puella pulchra me visitat
"Das Mädchen ist schön" "Das schöne Mädchen besucht mich"
Das Adjektiv sagt (zusammen mit "est") über das Mädchen aus, dass es schön ist. Der Satz gibt zwei Informationen: 
  1. Das Mädchen ist schön,
  2. Das Mädchen besucht mich

Die beiden Informationen stehen in keinem inneren Zusammenhang. 
Das Adjektiv ist (ohne Bezug zum Prädikat) dem Substantiv beigefügt

 

Frage:  "Was wird über das Mädchen gesagt?"  Frage:  "Was für ein Mädchen?" 
RÄDIKATSNOMEN ATTRIBUT
"Das Mädchen ist schön" "Das Mädchen, das schön ist, besucht mich"
Form: 
KNG-Kongruenz mit dem Bezugswort (immer Subjekt) Form:  KNG-Kongruenz mit dem Bezugswort
III. Puella pulchra mihi placet IV. Puella pulchre canit
"Das schöne Mädchen gefällt mir" "Das Mädchen singt schön"
Der Satz gibt zwei Informationen: 
  1. Das Mädchen ist schön,
  2. Das Mädchen gefällt mir
Die beiden Informationen stehen in einem inneren Zusammenhang. Die Schönheit des Mädchens ist Grund oder Voraussetzung dafür, dass es mir gefällt:
Das Adjektiv hat eine Doppelfunktion. Es ist 
  1. als Attribut dem Substantiv beigefügt und 
  2. als Adverbiale (des Grundes oder der Bedingung) dem Prädikat zugehörig.

 

Allein in diesem Fall ordnet das Adjektiv die Schönheit nicht dem Mädchen als Eigenschaft zu, sondern dem Verbum: Das Mädchen könnte durchaus hässlich sein, aber sein Gesang ist schön.
Frage:  "Als was für ein Mädchen?"  Frage:  "Wie singt das Mädchen?" 
PRÄDIKATIVUM ADVERB
"Das Mädchen gefällt mir, weil (wenn) es schön ist" "Das Mädchen singt schön"
Form:  KNG-Kongruenz mit dem Bezugswort Form:  Form des Adverbs

Wir wollen uns jetzt auf ATTRIBUT und PRÄDIKATIVUM beschränken, wählen aber ein besonderes Adjektiv, nämlich das PPP (das Partizip ist ein Verbaladjektiv):

cena bene parata in mensa apposita est

cena bene parata nobis placet

"Das schmackhaft zubereitete Essen ist angerichtet."

"Das schmackhaft zubereitete Essen schmeckt uns."

Die beiden Sätze scheinen (auf den ersten Blick) gleich strukturiert zu sein, denn beide Sätze treffen je zwei Aussagen über das Essen:

  1. Das Essen ist schmackhaft zubereitet.
  2. Das Essen ist angerichtet.
  1. Das Essen ist schmackhaft zubereitet
  2. Das Essen schmeckt uns.
Aber hier kommt es auf den Unterschied an, der (wie ich zugebe) schwerer zu verstehen ist:
  • Zwischen den beiden Aussagen besteht kein innerer (adverbialer) Zusammenhang: 
  • Zwischen den beiden Aussagen besteht ein innerer (adverbialer) Zusammenhang:
  • Dass das Essen schmackhaft zubereitet ist, sagt nur etwas über das Essen aus und hat keine Bedeutung für das Anrichten. Das Essen wäre auch angerichtet worden, wenn es misslungen wäre. Die schmackhafte Zubereitung ist eine Beifügung (Attribut) zum Essen.
  • Dass das Essen schmackhaft zubereitet ist, sagt etwas über das Essen aus und hat außerdem auch eine Bedeutung dafür, dass es uns schmeckt. Das Essen würde uns nicht schmecken, wenn es nicht schmackhaft zubereitet wäre. 
    Die schmackhafte Zubereitung ist der Grund (oder die Voraussetzung) dafür, dass uns das Essen schmeckt.
  • "bene parata" ist ausschließlich Attribut zu "cena"
  • "bene parata" ist sowohl Attribut zu "cena" als auch "Adverbiale" zu "cena nobis placet". (Die Grammatiken haben verschiedene Bezeichnungen dafür, z.B.: Prädikatsattribut, Zustandsattribut, Prädikativum)
  • Deswegen kann ich "bene parata" mit einem Relativsatz (Attributsatz) wiedergeben: 
  • Deswegen kann ich "bene parata" mit einem konjunktionalen Gliedsatz (Adverbialsatz) wiedergeben: 
"Das Essen, das schmackhaft zubereitet ist, ist angerichtet." "Das Essen schmeckt uns, weil (wenn) es schmackhaft zubereitet ist."

 

Prädikativum:

Beispiel: 

„cena bene parata nobis placet" - das schmackhaft zubereitete Essen schmeckt uns

Frage:

„als was für ein (Essen)?" schmeckt es uns
Form:  KNG-Kongruenz mit dem Bezugssubstantiv
Farbe:  (als Attribut):  gelb unterstrichen
(als Adverbiale): blau unterstrichen

 Nun wagen wir uns an die Behandlung einer Partizipialkonstruktion:

  Das Partizip

Das Partizip gilt als eine schwierige lateinische Konstruktion und ist es auch. Aber eine Mausefalle ist es nicht! Wenn Du nicht vor Schrecken davonläufst und den Pfeilen immer genau folgst, wirst Du auch immer (jedenfalls meistens) heil ans Ziel kommen.
a_maus.gif (73345 Byte) a_cat3.gif (13029 Byte)

Auflösung einer lateinischen Partizipialkonstruktion

Beispielsatz:

Caesar ab Haeduis vocatus in Galliam propera(vi)t

1. Klammere die Partizipialkonstruktion aus und unterstreiche Partizip und Bezugswort!
Bezugswort ist das Nomen, auf das das Partizip in Kasus, Numerus und Genus (KNG) bezogen ist.
Caesar [ab Haeduis vocatus] i. G. propera(vi)t
Das Bezugswort steht außerhalb der Partizipialklammer  im Restsatz. Dort ist es (hier) Subjekt. Dadurch ist das Partizip syntaktisch mit dem Restsatz verbunden; es ist ein verbundenes Partizip: "participium coniunctum". Bei der Auflösung der Partizipialkonstruktion als Satz (Relativsatz, Unterordnung, Beiordnung) wird das Bezugswort stets Subjekt dieses Satzes.
2. Bilde eine erste Übersetzung als NS mit der Konjunktion "nachdem"
vorzeitig:
Cäsar (...at = eilt)
nachdem er von den Häduern
gerufen worden ist
eilt nach Gallien
Cäsar (...avit = eilte)
nachdem er von den Häduern
gerufen worden war
eilte nach Gallien
Wir schlagen als erste Übersetzung den Temporalsatz vor, weil er erstens dazu zwingt, das Zeitverhältnis zu beachten und zweitens meist schon einen brauchbaren Sinn ergibt; allerdings nicht immer den besten. Also ist der Kontext nach einem besseren  Adverbialverhältnis zu befragen!
3. Bestimme das sinngemäß zutreffende Adverbialverhältnis!
3.1 temporal
als; nachdem; sobald dann; danach nach
3.2 kausal
weil; da deswegen; deshalb wegen; infolge; aus
3.3. modal
indem; dadurch, dass; wobei (neg.: ohne zu) (und) so; dadurch, dabei mit; bei; unter; (neg.: ohne)
3.4 konzessiv
obgleich; obwohl; wenn auch; auch wenn und dennoch; gleichwohl; trotzdem; doch trotz; ungeachtet
3.5 adversativ
während (dagegen) aber; dagegen (im Gegensatz zu)
3.6 konditional
wenn; falls sonst (so nicht) (im Falle...)
a) Unterordnung b) Beiordnung c) Präposition
Nachdem Caesar von den Häduern gerufen worden ist (war), eilt (eilte) er nach Gallien Caesar ist (war) von den Häduern gerufen worden. Dann eilt (eilte) er nach Gallien. Nach dem Hilferuf der Häduer eilt (eilte) Caesar nach Gallien
4. Wähle die stilistisch angemessene Form der Auflösung!
5. Wandle passive Sätze möglichst ins Aktiv um!  
a) Unterordnung b) Beiordnung c) Präposition
Nachdem die Häduer Caesar gerufen haben (hatten), ... Die Häduer haben (hatten) Caesar gerufen. Dann ... (s.o.)

 

Ein Blick in die Zukunft gefällig?
I.) Übungstext:

De Caesare et Arivisto

  1. Haedui ab Ariovisto, rege Sueborum, oppressi3) Romanos, ut sibi in eo periculo adessent, oraverunt.
  2. Caesar proconsul provinciae Romanae a senatu in Galliam missus2) cum Ariovisto colloquium habuit.
  3. Imperator Romanus superbia Ariovisti offensus1): “Socii et amici”, inquit, “populi Romani ab hostibus vexati numquam frustra auxilium a Romanis petunt. Postulamus, ut terram sociorum nostrorum statim relinquatis!”
  4. Ariovistus verbis Caesaris commotus: “Frustra”, inquit, “nos e Gallia cedere iubetis: Copiae Haeduorum  a nobis victae sunt. Iure belli tertiam partem agri eorum postulamus.”
  5. Paulo post Suebi a Romanis magna clade victi4) trans Rhenum repulsi sunt.

Vorgeschriebene Arten der Auflösung eines Partizips (Wenn eine Angabe fehlt, ist die Art der Auflösung freigestellt):

  1. wörtlich
  2. Relativsatz
  3. Unterordnung durch NS
  4. Beiordnung durch HS
  5. Substantiv mit Präposition

 

Übersetzung:
Eine neue Vokabel: re-pellere – zurück…

Extra-Aufgaben:

  1. Erkläre kurz, was ein "proconsul" ist!
  2. Wie heißt das Gebiet der "provincia Romana" heute? (Hinweis: lat. "-incia" → franz. "-ence")
  3. Welche heutige Bevölkerungsgruppe Deutschlands heißt nach dem Stamm der "Suebi"?

 

De Daedalo et Icaro

  1. Daedalus a Minoe rege diu in Creta retentus cum Icaro filio insulam relinquere cupivit.
  2. Alae arte Daedali patris confectae Icaro filio valde placuerunt.
  3. Minos militibus, ut Daedalum custodirent, imperabat.
  4. Sed pater et filius celeriter in altum caelum volaverunt.
  5. A custodibus neque capti neque animadversi sunt.
  6. Pater filium, quamquam ei timore permotus aderat, tamen non servavit.
  7. Corpus filii a patre in litore maris repertum in Icaria insula sepultum est.
Übersetzung:
Eine neue Vokabel:
  • ala,ae,f - Flügel
  • sepultum - PPP zu sepelire - bestatten, beerdigen

 

zurück nach oben vorwärts
Sententiae excerptae:
Lat. zu "Grammatik"
1572
Grammaticus non erubescet soloecismo, si sciens fecit, erubescet, si nesciens.
Ein Grammatiker wird nicht über einen Fehler erröten, wenn er ihn mit Wissen macht, er wird (aber) erröten, wenn er ihn ohne Wissen gemacht hat.
Sen.epist.95,9.


Literatur:
zu "Grammatik"
722
Abel, F.
Ausbildung des bestimmten Artikels...
in: Glotta 48/1970

3614
Ahrens, H.L.
De Graecae Linguae Dialectis, I,II,
Göttingen 1839/1843

775
Anlauf, G.
Standard late Greek oder Attizismus? ..Optativgebrauch im nachklassischen Griechisch
Diss. Köln 1960

1236
Barié, P.
Phrasenstruktur oder Dependenzrelation..lat.Syntaxtheorie
in: AU XVI 5,65

452
Chantraine, P.
Grammaire homerique I-II
Paris 1958-1963

978
Kühner, R. / Gerth, B.
Ausführliche Grammatik der griechischen Sprache (3. Aufl. bearbeitet von F. Blass und B. Gerth)
Hannover 1834-1835; 3/1890-1904

979
Kühner, R. / Stegmann, C.
Ausführliche Grammatik der lateinischen Sprache (bearbeitet von F.Holzweißig und C.Stegmann) I-II
Hannover 1877-1879; 1912-1914; 1955; Darmstadt (WBG) 4/1962

4170
Nepos / Glücklich
Hannibal : Text mit Erläuterungen ; Arbeitsaufträge, Begleittexte, Stilistik und Übungen zu Grammatik und Texterschliessung. Von Hans-Joachim Glücklich und Stefan Reitzer
Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 4/1996

2591
Nepos, Cornelius
Hannibal : Text mit Erläuterungen, ; Arbeitsaufträge, Begleittexte, Stilistik und Übungen zu Grammatik und Texterschließung
Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 4,1996

2593
Nepos, Cornelius / Nickel, Rainer
Nepos lesen - kein Problem! : Übungen zur Wiederholung der Grammatik
Bamberg : Buchner, 1,1991

2613
Schwenke, Richard
Über das Gerundium u. Gerundivum bei Cäsar u. Cornelius Nepos
Frankenberg : C. G. Rossberg, (1882)

4581
Stolz, Peter
Handbuch zur lateinischen Sprache des Mittelalters. 5 Bde. 1.: Einleitung, Lexikologische Praxis, Wörter und Sachen, Lehnwortgut 2.: Bedeutungswandel und Wortbildung 3.: Lautlehre 4.: Formenlehre, Syntax, Stilistik 5.: Biblographie, Quellenübersicht, Register
Beck. München 1996–2004

3615
Thumb-Kieckers
Griechische Dialekte, I,II.
Heidelberg 1932/1959

2630
Traut, Georg
Lexikon über die Formen der griech. Verba. Mit zwei Beilagen: Verzeichnis der Declinations- und Conjugations-Endungen; Grammatischer Schlüssel.
Meisenheim (Olms, Reprint der 1867 in Gießen erschienenen Ausgabe) 1986


bottom © 2000 - 2024 - /Ian/LGrLkI28.php - Letzte Aktualisierung: 09.03.2022 - 14:24