-
- Beide hatten die Heilkunde von ihrem Vater Asklepios
erlernt. Sie kämpften vor Troja mit und zeichneten nebenbei
für die Gesundheit der griechischen Helden verantwortlich.
Besonders Machaon war ein ausgezeichneter Wundarzt. Hom.Il.4,217
versorgt er den blutenden Menelaos
213
215
219 |
αὐτίκα
δ' ἐκ ζωστῆρος
ἀρηρότος ἕλκεν
ὀϊστόν· τοῦ
δ' ἐξελκομένοιο
πάλιν ἄγεν
ὀξέες ὄγκοι.
λῦσε δέ οἱ
ζωστῆρα παναίολον
ἠδ' ὑπένερθε
ζῶμά τε καὶ
μίτρην, τὴν
χαλκῆες κάμον
ἄνδρες. αὐτὰρ
ἐπεὶ ἴδεν
ἕλκος ὅθ' ἔμπεσε
πικρὸς ὀϊστός,
αἷμ' ἐκμυζήσας
ἐπ' ἄρ' ἤπια
φάρμακα εἰδὼς
πάσσε, τά οἵ
ποτε πατρὶ
φίλα φρονέων
πόρε Χείρων. |
213
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219 |
Und alsbald zog er aus dem gefügten
Gürtel den Pfeil,
Und wie er ihn herauszog, brachen rückwärts
ab die scharfen Haken.
Und er löste ihm den Gürtel, den allfunkelnden,
und darunter
Binde und Schurz, den gearbeitet hatten Schmiedemänner.
Aber als er die Wunde sah, wo eingedrungen war der bittere
Pfeil,
Sog er aus das Blut und streute kundig darauf lindernde
Kräuter,
Die seinem Vater einst wohlgesonnen gegeben hatte Cheiron. |
Üb.:
W. Schadewaldt, Frankfurt/M. 1977 |
-
-
- Thessalier, der von Zeus und
Thyia abstammt. Nach ihm heißt die Landschaft Magnesia.
Vater des makedonischen Königs Pieros.
-
Mainades < Mänaden
< Bacchanten (Μαινάδες, Θυιάδες, Βάκχαι, Ληναί)
|
- Weinberauschte
Frauen (Thyaden) im Zug (Thiasos)
des Dionysos. Sie waren,
wenn nicht in üblicher Frauenkleidung, in Reh- oder Pantherfellen
(Nebris) gekleidet und trugen den Thyrsosstab. Auf Bergen
feierten sie nachts zu den Klängen exotischer Instrumente
(Flöte, Cymbel, Tympanon) orgiastische Feste (vgl. Pentheus).
- Marmorrelief aus dem Martin
v. Wagner Museum der Universität Würzburg: Mänade,
die in gebirgiger Landschaft unter dem Ast einer Pinie auf
einem Felsen sitzt. Ihr Körper ist in einer vollständigen
Linksdrehung begriffen, so dass das rechte Bein mit nacktem
Fuß, wie bei einem Reiter, ohne aufzustehen an den Felsen
gedrückt in Seitenansicht nach rechts schaut, der efeubekränzte
Kopf aber in leicht gesenkter Neigung nach links. Der entblößte
Rücken gibt die Drehung vom Gesäß zu Schultern
und Nacken weiter. Motiviert ist die Drehung durch die Bewegung,
mit der der rechte Arm angewinkelt mit dem Thyrsosstab wie
mit dem Schaft eines Speeres nach oben zu einem nach links
unten gerichteten Stoß ausholt. Durch die Bewegung ist
das Gewand nach unten geglitten und bedeckt nur noch Oberschenkel
und Bein. Der linke Arm ist auf den Felsen aufgestützt,
gibt der Bewegung als Drehpunkt die nötige Festigkeit
und wirkt an der gleichen Richtung erkennbar als Gegenkraft
zur Wucht des Stoßes. Der Blick der Mänade und
die Spitze des Thyrsosstabes treffen sich in ihrer Verlängerung
in dem nicht mehr sichtbaren, rückwärts auf dem
Boden befindlichen Ziel, vielleicht ein Reh oder ein weiterer
Panther neben dem, der seinen Kopf unten links im Rücken
der Mänade ebenfalls zurück wendet.
-
-
- Apollon, der unter diesem
Beinamen als Heilgott vor Asklepios
in Epidauros
verehrt wurde. Sein Heiligtum wurde auf dem Hügel Kynortion
gefunden. Ihm mussten die Heilungssuchenden auch noch später
ein Voropfer bringen.
-
- Bei den Römern die Seelen der Verstorbenen. An den
"parentalia" (Allerseelen) stimmt man die Manen
durch Totenopfer gnädig.
-
- Bei den Griechen Göttin des "Wahnsinns".
Sie wurden in der Mehrzahl auf der Peloponnes verehrt. Orestes
soll ihnen zum Opfer gefallen sein. Bei den Römern
gilt sie als Mutter der Laren.
Beide zusammen ehrte man an den "compitalia"
-
- Wassernymphe, die von Faunus
den Latinerkönig Latinus
gebiert.
- Tochter des Flussgottes Euenos.
Als Zeus ihr die Wahl zwischen
ihren Freiern Apollon
und Idas lässt, entscheidet
sie sich gegen den Gott für Idas.
Von ihm erwartete sie größere Treue im gemeinsamen
Alter.
-
"Wusstet Ihr eigentlich
schon?"
Wusstet Ihr eigentlich schon, dass Mars nicht nur ein Schokoriegel
und ein Planet ist? - Mars war der Kriegsgott der alten
Römer (er hieß damals noch Mavors; im Griechischen:
Ares). Als Vater von Romulus und Remus wurde er zum Vater
des kriegerischen Römervolkes. Spechte und Wölfe
waren ihm heilig. Damals war ihm der erste Monat der damaligen
Zeitrechnung geweiht, der März.
[D. Gaudron 5b, 20.02.99] |
|
Das Heer sammelte sich an seinem
Altar auf dem "campus Martius" (Marsfeld). Alle
fünf Jahre ("lustrum") opferte man dort als
Sühneopfer die "Suovetaurilia".
Ein altes Marsfest, die Equirrien
("Pferdeweihe"), feierte man in Rom am 27.2. und
14.3. mit Pferderennen auf dem Marsfeld. Andere alte Feste:
17.3. |
Agonium
Martiale |
15.10. |
Equus
October (Oktoberpferd) |
23.3. |
Tubilustrium
(Hörnerweihe) |
19.10. |
Armilustrium
(Waffenweihe) |
|
-
- Wird von den Bildhauern als Silen
dargestellt. Er übte auf der Flöte, die Athena
erfunden, dann aber weggeworfen hatte, so tüchtig, dass
er sich zutraute, Apollon
mit seiner Leier herauszufordern. Er unterlag natürlich
und bekam zur Strafe bei lebendigem Leibe sein Fell abgezogen.
Berühmt war die Athena - Marsyas
- Gruppe des Myron,
deren Bronzeoriginal auf der Akropolis in Athen gestanden
hatte (nach 450 v. Chr., Rom, Vatikan). Nach Apollod.1,4,2,1
ist er der Sohn eines Olympos.
-
Matuta (Mater Matuta)
|
- Göttin des Frühlichts, das die Aurora
(Eos) herbeibringt. ihr Fest wurde
in Rom am 11. Juni gefeiert. Später mit Ino Leukothea
gleichgesetzt.
-
Medeia (Medea, Μήδεια)
|
- Zauberkräftige Tochter des Königs Aietes
von Kolchis. Sie verliebte sich auf Heras
und Aphrodites Betreiben
in Iason und verhalf ihm zum
Goldenen Vlies. Auf
der Flucht zerstückelte sie, um ihren Vater Aietes
von der Verfolgung abzulenken, ihren kleinen Bruder Apsyrtos.
Die Verjüngungskur, die sie in Iolkos an dem greisen
Pelias vornahm, ließ
sie, nachdem seine Töchter ihn zerstückelt hatten,
aus Rache bewusst scheitern. Nach ihrer anschließenden
Flucht nach Korinth fand Iason
aber Gefallen an der Königstochter Glauke
(Kreusa) und ließ Medeia sitzen. Ihre Rache war fürchterlich:
Sie schenkte Glauke ein Hochzeitsgewand,
das sie und ihren Vater Kreon
in Flammen aufgehen ließ. Dann brachte sie, um Iason
zu treffen, ihre beiden eigenen Söhne (Mermeros und Pheres)
um. In ihrem Drachenwagen fuhr sie davon. Zunächst hielt
sie sich bei König Aigeus
in Athen auf. Doch als ihr Anschlag gegen Theseus
entdeckt wurde, der noch unerkannt zu seinem Vater Aigeus
zurückkehrte und sein Erbe antreten wollte, verschwand
sie endgültig mit ihrem Sohn Medos
nach Kolchis.
-
- Sohn der Medeia mit Aigeus.
Er wird später König in Kolchis und Begründer
des Mederreiches.
-
-
-
-
-
- Sohn des Amphidamas, Bruder der Antimache, der Gattin des
Eurystheus, Schüler
des Cheiron. Er besiegte Atalante
im Wettlauf durch eine List und bekam sie so zur Frau. Von
ihr hat er den Sohn Parthenopaios (Apollod.3,6,3;
Apollod.3,9,2).
Meinalion nimmt an der Kalydonischen Jagd teil.
- Ein Gegner des Dionysos (Nonn.Dion.30,318ff.)
- Sohn des Erylaos und der Kleite. Er wird von Antiphos,
einem Gefährten des Odysseus verwundet (Quint.Smyrn.8,119ff.)
|
-
- Ein berühmter Seher und Arzt, der, seit ihm zwei Schlangen
die Ohren geleckt hatten, die Laute der Tiere verstand. Damit
sein Bruder Bias eine Tochter des Neleus,
des Königs von Pylos, zur Frau bekommen konnte, stahl
für ihn Melampus als Brautgeschenk an Neleus
die Rinder des thessalischen Königs Phylakos.
Als Apollonpriester sorgte er für
die Ernüchterung der Anhänger(innen) des Dionysos,
indem er ihnen Milch von Ziegen zu trinken gab, die
Nieswurz (Helleborus cyclophyllus) gefressen hatten.
Mit Nieswurz konnte man auch das Wasser ganzer Bäche
vergiften. (Baumann, 104) |
-
- "Schwarzstute". Von
Poseidon hatte sie die beiden Söhne
Aiolos und Boiotos. Melanippes
Vater, der ebenfalls Aiolos hieß, blendete Melanippe
und warf sie ins Gefängnis. Die Kinder setzte er aus.
Sie wurden zuerst von einer Kuh gesäugt, dann von Hirten
und schließlich der kinderlosen Königin Theano
großgezogen. Obwohl Theano
ihrem Mann, König Metapontos, noch zwei eigenen Kinder
gebar, bevorzugte ihr Ehemann die fremdem Kinder. Deswegen
stiftete Theano ihre eigenen
Kinder zum Mord an den Rivalen an. Der Anschlag scheiterte.
Theano verlor ihre beiden leiblichen
Kinder und nahm sich selbst das Leben.
Aiolos und Boiotos kehrten
in ihre Heimat zurück, töteten ihren Großvater
Aiolos und befreiten ihre Mutter, der
Poseidon ihr Augenlicht zurückgab. Eine "Melanippe"
des Euripides ist verloren.
-
- Sohn des Königs Oineus
von Kalydon und der Althaia.
Als die Moiren (Parzen)
ihrem Sohn Meleagros an seiner Wiege ein so langes Leben zugestanden,
wie ein Holzscheit, das im Feuer lag, brennen würde,
nahm Althaia das Scheit aus
dem Feuer und bewahrte es auf. Meleagros nahm an der Argonautenfahrt
teil. Danach rief er die Helden zur Jagd auf den Kalydonischen
Eber auf. Weil er den tödlichen Wurf auf den Eber
abgegeben hatte, gehörte ihm nach der getroffenen Vereinbarung
das Fell des Ebers. Er trat es aber (aus Liebe) an Atalante
ab, die das Tier zuerst verwundet hatte. Darüber kam
es zum Streit mit den Brüdern der Althaia.
Meleagros tötete sie im Streit. Im Zorn darüber
legte Althaia das Holzscheit
wieder ins Feuer und führte so den Tod ihres Sohnes herbei.
-
- Nymphen der Eschen, aus den Blutstrophen des entmannten
Uranos entstanden.
-
- Sie wurde von Demeter in
die Mysterien eingeweiht. Aus ihrem Leichnam entstanden die
Bienen.
-
- Vater der kretischen Nymphen Adrasteia
und Ida, denen Rhea den neugeborenen
Zeus zum Aufziehen gab (Zenob.2,48).
-
-
- Unter den neun Musen die Vertreterin
der Tragödie.
-
-
-
- Römischer Senator, der die auf den Heiligen Berg ausgewanderte
Plebs (secessio plebis, 494 v. Chr) durch die "Fabel
vom Magen und den Gliedern" zur Rückkehr nach Rom
bewegen konnte (Liv. 2, 32).
-
- Er herrschte in Athen für Theseus,
als dieser im Hades festgehalten
wurde. Aber auch nach dessen Befreiung durch Herakles
räumte er den Thron nicht. Mit 50 Schiffen nahm er am
Troianischen Krieg teil.
Entweder ist er dort gefallen oder später von einem Sohn
des Theseus gestürzt
und ermordet worden.
-
- Menoikeus (1)
- Er stammt aus dem Geschlecht der spartanischen "Spartoi"
und ist Vater von Kreon,
Perimede und von Iokaste.
- Menoikeus (2)
- Sohn des Kreon und der
Eurydike und Enkel des vorher genannten Menoikeus. Er
opfert sich während des Zuges der Sieben
gegen Theben auf eine Weissagung des Teiresias
hin und stürzt sich von der Stadtmauer, um den Zorn
des Ares über die Drachentötung
des Kadmos zu beruhigen
(Nach Sophokles Megareus).
Polydoros |
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Labdakos |
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Menoikeus |
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Laios
Iokaste |
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Kreon |
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Perimede |
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Oidipus |
Haimon |
Menoikeus |
Glauke |
Megara |
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- Personifikation des Verstandes. Man hatte ihr 215 v. Chr.
(wegen der Niederlage am Trasimenischen See, 217 v. Chr.)
auf dem Kapitol einen Tempel geweiht.
-
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- Odysseus übertrug
ihm bei seiner Abfahrt nach Troia die Aufsicht über sein
Haus und die Erziehung seines Sohnes Telemachos.
-
- Die Göttin schädlicher Erddämpfe.
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- Tochter des Erysichthon.
Als Geliebte des Poseidon
erhielt sie die Fähigkeit sich immer wieder zu verwandeln
und so zeitweise den Heißhunger ihres Vaters zu stillen.
-
-
- Personifikation der Trunkenheit. Pausanias 2,27,3
berichtet von einem Gemälde des Pausias in der Tholos
von Epidauros,
auf dem man das Gesicht der Methe durch die Glasflasche hindurch,
aus sie trinkt, sehen kann.
-
-
- Tochter des Okeanos und
der Tethys. Zeus
veranlasst sie dazu, Kronos
den Trank zu reichen, der ihn seine verschlungenen Kinder
wieder ausspeien lässt. Metis wird die erste Gattin des
Zeus. Weil ein Orakel ankündigte,
ein Sohn mit Metis werde den Vater stürzen, eine Tochter
ihm gleichwertig sein, verschlang Zeus
die schwangere Metis. Infolgedessen entsprang ihm seine Tochter
Athena in voller Rüstung
aus dem Kopf.
-
- Grausamer Etruskerkönig und "Verächter der
Götter" aus der Stadt Agylla (Caere), der in Vergils
Aeneis von seinen eigenen Bürgern vertrieben wird und
mit seinem Sohn Lausus als
Verbündeter des Rutulerfürsten Turnus
gegen Aeneas kämpft und
sein Leben verliert
-
- Sohn des Gordios und der Kybele. Als König von Phrygien
auch historisch fassbar: Sein Reich ging 696 v.Chr. im Kimmeriersturm
zugrunde. Seine Sage bildet trotz ihrer beiden Phasen eine
Einheit: Zunächst Midas als Goldjunge ("Midas
aureus"): Weil er den trunkenen Silenos gastfreundlich
aufgenommen hatte. gab ihm Dionysos einen Wunsch frei. Midas
wünschte, alles was er berühre, solle sich in Gold
wandeln. Bald erkannte er die Torheit seines Wunsches: Er
hätte verhungern müssen, wenn Dionysos kein Erbarmen
gehabt hätte. Ein Bad im Paktolos befreite ihn von der
Last des Reichtums und ließ den Paktolos zum Gold führenden
Fluss werden. Dann als "Midas auritus"
(der mit den Eselsohren): Als er in einem musischen Wettstreit
zwischen Apollon und Pan gegen Apollon entschied, ließ
dieser ihm Eselsohren wachsen. Midas konnte sie geschickt
unter seiner phrygischen Mütze verbergen. Seinem Haarschneider
aber verbot er unter schwerer Strafandrohung, sein Geheimnis
auszuplaudern. Dieser war trotz eines Erdlochzaubers der großen
Anforderung des Stillschweigens nicht gewachsen. Er
hatte ein Erdloch ausgehoben und "König Midas hat
Eselsohren" hineingeflüstert; dann die Grube zugeschüttet.
Wenn aber der Wind durch das Schilf strich, das aus dieser
Grube wuchs, so hörte man immer wieder aus dem Schilf
den Satz "König Midas hat Eselsohren".
(Ov.met.11,85-193).
Was beide Züge der Midasgestalt verbindet, ist die paradigmatische
Torheit des Narrenkönigs, die ihn selbst verschuldet
an der Möglichkeit menschlichen Glücks scheitern
lässt.
-
- Ein berühmter Athlet aus Kroton
aus dem 6. Jh., sechsfacher Olympiasieger. - Doch die Kunst
ernährt, verzehrt aber auch ihre Kinder: Einmal soll
er einen vierjährigen Stier durch das Stadion getragen
und an einem Tag aufgegessen haben. Als er aber ein anderes
Mal einen Baumstamm mit bloßen Händen aufreißen
wollte, klemmte er sich seine Finger ein und wurde in seiner
Hilflosigkeit das Opfer wilder Tiere. (Lukian.Char.8;
Ath.10,2; Cic.sen.27;
Cic.sen.33).
Für seinen Ruhm spricht, dass man selbst am Hof des Perserkönigs
Dareios
in Susa über
ihn sprach. Seine Tochter war mit dem Arzt Demokedes
verheiratet (Herod.3,137).
-
-
Bildquelle:
Adolf Oberländer, aus: G.J.Wolf: Oberländer, München
(Delphin-Verlag) o.J. S. 18.
König Minos herrschte auf der Insel Kreta. Dort erbaute
ihm der hochberühmte Dädalus ein Labyrinth, in dem
der grässliche Minotaurus lebte, der zur Hälfte Mensch,
zur Hälfte Stier war.
Der Sohn des Minos, er hieß Androgeos, war im attischen
Gebiet mit Hinterlist getötet worden. Minos rüstete
sich mit seinen Männern zum Krieg gegen die Athener. Der
König Aigeus, der Athen regierte, wollte keinen Krieg und
schloss mit Minos einen Kompromiss: Alle neun Jahre kamen drei
Abgeordnete von Kreta und holten sich sieben Jünglinge
und sieben Jungfrauen, die sie ins Labyrinth schickten, damit
der Minotaurus sie fraß. Als die Abgeordneten nun zum
dritten Mal kamen, fingen die Bürger an zu murren.
Theseus, den Sohn des Königs Aigeus, schmerzten die Klagen
der Bürger. Er entschloss sich mit nach Kreta zu fahren
und den Minotaurus zu bezwingen. Theseus opferte dem Gott Apollon
und bestieg mit den ausgewählten Jünglingen und Jungfrauen
das Trauerschiff. Dem Steuermann befahl Aigeus, bei der Heimat
weiße Segel aufzuspannen, wenn Theseus Erfolg gehabt hätte,
schwarze aber, wenn Misserfolg.
Das Orakel zu Delphi hatte Theseus geraten, sich die Göttin
der Liebe als Führerin zu wählen. Theseus verstand
den Spruch nicht, brachte aber
Aphrodite dennoch ein Opfer dar. Der Erfolg gab der Weissagung
aber ihren guten Sinn. Denn als Theseus vor Minos stand, zog
er die Augen der schönen Ariadne, der Tochter des Minos,
auf sich. Sie gestand ihm ihre Zuneigung und gab ihm einen Knäuel
Faden, dessen Ende er am Eingang des Labyrinths befestigen sollte,
damit er den Weg nach draußen wieder finde. Als Theseus
mit den Mädchen und Knaben dann ins Labyrinth ging, befestigte
er den Faden am Eingang und rollte ihn beim Laufen aus. Als
er dann den Minotaurus fand, tötete er ihn mit einem Schwert,
das ihm Ariadne gegeben hatte. Mit Hilfe des Fadens entkam Theseus
aus dem Labyrinth und entfloh mit Ariadne von Kreta.
Unterwegs kehrte Theseus mit Ariadne auf der Insel Naxos ein.
Auf Geheiß des Gottes Dionysos (Bacchus), der Ariadne
als seine Braut beanspruchte, musste er sie dort (auf Naxos)
zurücklassen. Voll Trauer segelte er mit den schwarzen
Segeln in Richtung Athen.
Aigeus sah von der Küste aus das Schiff mit den schwarzen
Segeln. Er dachte, sein Sohn sei umgekommen und stürzte
sich vom Felsen der Akropolis hinab. Zum Andenken an ihn nannte
man das Meer das Ägäische Meer. Theseus wurde sein
Nachfolger als König von Athen. (M. Hellé, Kl. 6a) |
Minos wurde im Jenseits Totenrichter. Lukian lässt
ihn (im 30. Totengespräch) folgendermaßen Urteile
sprechen: "Der Straßenräuber
Sostratos hier soll in den Feuerstrom geworfen werden! Jenen
Tempelschänder soll die Chimära zerreißen! Diesen
Tyrannen, Merkur, streckt
neben den Tityos aufs Rad, und die Geier sollen auch ihm die
Leber abfressen! Ihr Guten aber eilt dem Elysischen Gefilde
zu und bewohnet die Insel der Seligen zur Belohnung der Rechtschaffenheit,
die ihr in euerm Leben bewiesen habt!" |
-
- Der reiche Gründer und König von Orchomenos
hatte drei Töchter (Alkithoe, Leukippe,
Arsippe), die sich weigerten, an der kultischen Verehrung
des Dionysos teilzunehmen.
Als sie sich am Webstuhl die Zeit mit Geschichten vertrieben,
verwandelte der Gott zur Strafe die Webstöcke zu Weinstöcken
und sie selbst entweder zu Fledermäusen oder zu Mänaden,
die sich nun zwangsweise in rasender Leidenschaft an den Orgien
beteiligten. Ov.met.3,732-4,415.
-
- Trompeter des Aeneas, der
an dem nach ihm benannten Kap Misenum (Golf von Puteoli) in
das Meer gezogen wurde und ertrank. Er hatte mit seinem Spiel
die Missgunst des Meergottes Triton
heraufbeschworen. Aeneas begrub
ihn an Ort und Stelle.
-
- Altpersicher Gott des Vertrages und des Lichtes, der besonders
über die römischen Soldaten Zugang nach dem Westen
fand. Das Kultbild zeigt den Gott mit wehend gebauschtem Mantel
bei der Tötung des Stieres (Tauroktonie). Dem Blut, das
aus dem Nacken strömt, streben Hund und Schlange zu.
Ein Skorpion nähert sich den Hoden des Stieres. Aus dem
Schwanz des Stieres wächst eine Ähre. Die Szene
ist von mindestens einer Person auf jeder Seite gerahmt. Zur
Seite sitzt ein Rabe. Die Deutung ist wahrscheinlich, dass
der Rabe den Auftrag der Sonne an Mithras übermittelt,
die Welt durch das Stieropfer neu zu erschaffen. Der gebauschte
Mantel stellt den Himmel, der Stier den Mond, Mithras die
Sonne und die Schlange die Erde dar. Der tiefste Gedanke:
Der Tod ist das Leben, Leben ist Tod.
-
- Sie ist Tochter des Uranos
und der Gaia. Von Zeus
wird sie Mutter der Musen (Hes.theog.53ff.)
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[Hes.theog.53
ff.: τὰς ἐν Πιερίῃ
Κρονίδῃ τέκε
πατρὶ μιγεῖσα
Μνημοσύνη,
γουνοῖσιν
Ἐλευθῆρος
μεδέουσα,
λησμοσύνην
τε κακῶν ἄμπαυμά
τε μερμηράων.
ἐννέα γάρ
οἱ νυκτὸς
ἐμίσγετο μητίετα
Ζεὺς νόσφιν
ἀπ' ἀθανάτων
ἱερὸν λέχος
εἰσαναβαίνων·
ἀλλ' ὅτε δή
ῥ' ἐνιαυτὸς
ἔην, περὶ δ'
ἔτραπον ὧραι
μηνῶν φθινόντων,
περὶ δ' ἤματα
πόλλ' ἐτελέσθη,
ἣ δ' ἔτεκ' ἐννέα
κούρας ὁμόφρονας,
ᾗσιν ἀοιδὴ
μέμβλεται
ἐν στήθεσσιν,
ἀκηδέα θυμὸν
ἐχούσαις,
τυτθὸν ἀπ'
ἀκροτάτης
κορυφῆς νιφόεντος
Ὀλύμπου.. |
-
- Die drei Schicksalsgöttinnen, Töchter der Nyx,
bzw. des Zeus und der Themis.
Sie heißen Klotho (sie
spinnt den Lebensfaden), Lachesis
(sie misst ihn zu) und Atropos
(sie schneidet ihn ab). Selbst die Götter können
ihr Wirken nicht vereiteln. Apollon
kann Kroisos' Scheitern nur verzögern, Zeus
kann den Tod seines Sohnes Sarpedon
nicht verhindern. Durch das Hochhalten der "Schicksalswaage"
erkundet Zeus ihren Willen und
gibt ihm freien Lauf.
-
- Notorischer Nörgler, der sich sogar gegenüber
Zeus nicht mit Tadel zurückhielt. Er galt als Sohn der
Nyx.
-
- Sohn des Ampykos (Ampyx), Lapithe. Berühmter thessalischer
Seher, der an der Kentauromachie,
der Kalydonischen Jagd
und der Argonautenfahrt
teilnahm (Pind.Pyth.4,189ff.; Apoll.Rhod.1,65. u.ö.). Er starb
in Libyen an dem Biss einer Schlange (Apoll.Rhod.4,1500ff.)
- Sohn der Manto und des Kreters Rhakios, Enkel
des Teiresias, Seher des Apollon von Klaros. Er
besiegt Klachas im Seherwettkampf, der nach Euphorion
bei Gryneion stattgefunden haben soll. Zusammen
mit Amphilochos gründet er Mallos. In einem Zweikampf
finden beide den Tod.
- Mopsus ist ein sangeskundiger Hirte, der in Verg.ecl.5
im Wechsel mit Menalcas den Tod des Daphnis besingt.
In Verg.ecl.8 führt er die von Damon vergeblich
geliebte Nysa heim.
|
-
- Ein Kinderschreck ähnlich der Lamia
-
- Personifiziertes Schicksal (ὁ μόρος).
Nach Hesiod ein Sohn der Nacht
(wie Thanatos und Hypnos)
Bruder der Ker.
-
- Sohn des Schlafes (Hypnos). Er lässt den Menschen im
Traum "Gestalten" (μορφαί)
erscheinen.
-
-
- "Linkshand". Römischer Held, der sich anbietet,
den etruskischen König Porsenna als Feind verkleidet
in seinem Zelt zu töten. Als er den König verwechselt
und ertappt wird, zeigt er seine Furchtlosigkeit dadurch,
dass er seine rechte Hand in das Feuer hält.
-
- Töchter (ursprünglich des
Uranos und der Gaia) des Zeus
und der Mnemosyne. Geboren sind sie auf
dem Olymp.
Paus.9.29,4:
Μίμνερμος δέ, ἐλεγεῖα ἐς τὴν μάχην ποιήσας τὴν Σμυρναίων
πρὸς Γύγην τε καὶ Λυδούς, φησὶν ἐν τῷ προοιμίῳ θυγατέρας
Οὐρανοῦ τὰς ἀρχαιοτέρας Μούσας, τούτων δὲ ἄλλας νεωτέρας
εἶναι Διὸς παῖδας. |
Mimnermos aber, der Elegien auf den Kampf
der Smyrnaier gegen Gyges und die Lyder dichtete, behauptet
in seinem Prooimion, die älteren Musen seien die Töchter
des Uranos, die von diesen verschiedenen jungeren aber seien
Töchter des Zeus (Übersetzung: E.G.) |
- Geboren sind sie auf dem Olymp, so dass sie "olympisch"
gennannt werden; aber der eigentliche Musenberg ist der Helikon
in Boiotien.
Hes.theog.1 |
Hesiod
beginnt in seiner Theogonie seinen Hymnos auf die Musen
folgendermaßen:
Μουσάων Ἑλικωνιάδων ἀρχώμεθ' ἀείδειν,
αἵ θ' Ἑλικῶνος ἔχουσιν ὄρος μέγα τε ζάθεόν τε |
Sapph.128LP
/ 90D |
Anruf
δεῦτέ νυν ἄβραι Χάριτες καλλίκομοί τε Μοῖσαι
Kommt nun, ihr zarten Chariten, mit schönen Haaren
ihr Musen!
[Übersetzung E.Gottwein] |
F.v.Schiller:
(Über das Pathetische) |
An
die Muse
Was ich ohne Dich wäre, ich weiß es nicht -
aber mir grauet,
Seh' ich, was ohne Dich Hundert'
und Tausende sind. |
- Ursprünglich unterscheidet man nur die drei Musen:
Melete, Mneme und Aoide. Später ist die Neunzahl üblich:
75
76
77
78
79 |
[Hes.theog.75-79:
...] Μοῦσαι [...], Ὀλύμπια
δώματ' ἔχουσαι,
ἐννέα θυγατέρες
μεγάλου Διὸς
ἐκγεγαυῖαι,
Κλειώ τ' Εὐτέρπη
τε Θάλειά
τε Μελπομένη
τε Τερψιχόρη
τ' Ἐρατώ τε
Πολύμνιά τ'
Οὐρανίη τε
Καλλιόπη θ'·
ἣ δὲ προφερεστάτη
ἐστὶν ἁπασέων. |
|
Geschichte
Lyrik
Komödie |
Melpomene
Terpsichore
Erato |
|
Tragödie
Tanz
Liebeslyrik |
Polyhymnia
Urania
Kalliope |
|
Gesang
Sternkunde
Epik |
Apollod.1,3,1:
Ζεὺς [...] ἐκ δὲ
Μνημοσύνης
(γεννᾷ) Μούσας,
πρώτην μὲν
Καλλιόπην,
εἶτα Κλειὼ
Μελπομένην
Εὐτέρπην Ἐρατὼ
Τερψιχόρην
Οὐρανίαν Θάλειαν
Πολυμνίαν.
|
- Merkworte:
- TUM PECCET (Terpsichore;
Urania, Melpomene,
Erato, Calliope,
Clio, Euterpe,
Thaleia
- Kleiometerthal, Euer Urpokal
|
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- Thessalischer Volksstamm aus der Landschaft Phthia. Sie
leiten ihren Namen von "μύρμηκες
- Ameisen" her, weil Zeus
nach einer Pest auf die Bitte des Aiakos
hin Ameisen zu Menschen gemacht haben soll.
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- Ihr Vater ist Kinyras.
Sie verführte ihn und verwandelte sich, als er dahinter
kam in einen Myrtenstrauch.
Die Myrte ist der Aphrodite
heilig, spielt aber auch im Kult der Demeter
und Persephone (Eleusis)
eine wichtige Rolle. Nach sumerisch-akkadischen Mythen
stammt sie aus dem Orient: Sie gehört der Ischtar,
der großen Fruchtbarkeitsgöttin und Himmelsherrin.
Diese steigt in die Unterwelt, um auch dort die Herrschaft
zu übernehmen. Sie wird aber dort von ihr Schwester
Ereschkigal, der Herrin über die Unterwelt, gefangen
genommen. Als daraufhin die Erde oben verödet,
holen sie die Götter dorthin zurück (Giebel
36). |
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- Wagenlenker des Oinomaos.
Er wird von Pelops bestochen
und verhilft ihm durch einen Anschlag auf Oinomaos
zum Sieg. Pelops beseitigt
den unliebsamen Zeugen.
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- Geheimriten mit Erlösungscharakter, an denen nur Eingeweihte
(ὁ μύστης, οἱ
μῦσται) teilnehmen durften.
Über die Riten (τὰ δρώμενα)
war ihnen unter Androhung der Todesstrafe Stillschweigen auferlegt.
Die bekanntesten Mysterien waren die der Demeter
in Eleusis
und ortsungebunden die Orphik.
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- Letzte Aktualisierung: 17.07.2024 - 16:00 |