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- obscuritas
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- Verstoß gegen die perspicuitas: Verständlichkeit
(rhetorische virtus) Voraussetzung für Glaubwürdigkeit]
(S)
- Obolus
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- Obolos (eigtl. "Bratspieß", kleinste griechische
Münze. der 6. Teil
einer Drache, war aus Silber und wog 0,73 g. Charon
verlangte als Fährgeld für die Überquerung
der Unterweltsströme genau einen Obolos, den man
den Toten in den Mund legte.
- Obsequens
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- Iulius Obsequens.
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- Er exzerpierte im 4. Jh. n.Chr. aus Livius eine Sammlung
von Prodigia (»Liber prodigiorum«) für 249-12 v.Chr.
- Octavianus
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- Der spätere Kaiser Augustus,
Sohn des Gaius Octavius
und der Atia, die eine Nichte
Caesars war.
Geb. am 23. Sept. 63 v.Chr.
Zunächst führtt er den Namen Gaius Octavius. Er
verlor seinen Vater 58
mit 5 Jahren. Nach der Adoption durch seinen Großonkel
Gaius Iulius
Caesar nannte er sich ebenfalls Gaius Iulius Caesar. Toga
virilis am 18. Okt.48.
Mit Gaius Iulius
Caesar ging er 45
nach Spanien. Anschließend ging er zur Weiterbildung
nach Apollonia, wo er sich mit Caesar zur Teilnahme am geplanten
Parherfeldzug treffen sollte. Dort erreicht ihn die Meldung
von der Ermordung Caesars.
der ihn testamentarisch als Erbe eingesetzt hatte. Im April
44 begibt er sich nach
Rom, um das Erbe anzutreten. Seit Juni nennt er sich Gaius
Iulius Caesar Octavianus. Marcus
Antonius erkennt seine Ansprüche nicht an. Caesar
Octavianus rekrutiert in eigener Regie ein Heer, besonders
aus Caesars Veteranen. Er wird dabei von Marcus
Vipsanius Agrippa und Gaius
Cilnius Maecenas unterstützt. Der Senat nimmt ihn
mit consularischem Rang auf und verleiht ihm zum Krieg gegen
Antonius (bellum
Mutinense) das Kommando eines Propraetors. Nach Mutina
erzwingt Caesar Octavianus durch einen Marsch auf Rom das
Konsulat (ab 19. Aug.). Am 27. Nov. 43
schließt er mit Marcus
Antonius und Marcus
Aemilius Lepidus das 2.
Triumvirat. Proskriptionen. 42
bei Philippi
Sieg über Gaius Cassius und Marcus Brutus. Aufteilung
der Provinzen unter die Triumvirn. Der Perusinische
Krieg (41-40) droht zum Bruch mit Marcus
Antonius zu führen. Nach Vermittlingen kommt es 40
zum foedus Brundisium und 39
mit Sextus Pompeius zum Vertrag
von Misenum. Sizilischer
Krieg (38-36) gegen Sextus Pompeius. 37 wird das Triumvirat
im Tarentinischen
Bündnis um weitere fünf Jahre verlängert.
Marcus Vipsanius
Agrippa entscheidet mit seinem Seesieg
bei Naulochos am 3. Sept. 36
den Sizilischen
Krieg. Octavianus stellt in Italien weitgehend geordnete
Verhältnisse her. Er führt gegen einige Alpenvölker
erfolgreich Krieg. Die Auseinandersetzung mit Antonius entzündet
sich an dessen Forderung, Truppen für seinen Feldzug
gegen die Parther und in Italien Anteil an der Macht zu erhalten.
Als Octavianus 33 ablehnte,
zog Antonius gegen den Westen und erleidet am 2. Sept. 31
die Niederlage bei Actium,
die Octavianus zum alleinigen Herrn über das imperium
Romanum macht. Nachdem er die Verhältnisse im Osten geordnet
hatte, kehrte er nach Rom zurück und feierte vom 13.-15.
August 29 einen dreifachen
Triumph. Am 16. Jan. 27
erhält Octavianus den Ehren- und Weihetitel Augustus.
- Octodurus
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- Keltisches Bergdorf im Wallis. Die Legion, die Caesar zur Sicherung der
Passstraße 57 v.Chr. dort überwintern ließ,
musste unter Verlusten abziehen.
- Ode
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- Odoaker
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- Germane, Sohn des Sirenkönigs Ediko. Entmachtete 476
n.Chr. Romulus Augustulus, den letzten weström. Kaiser,
und war 476-493 n.Chr. in Italien König. Von dem Ostgoten
Theoderich im Auftrag des Oströmischen Kaisers besiegt
und später ermordet.
- Ommeren
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- Rik van Ommeren, 1758-1796]
- Onomatopoiie (S)
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- Lautmalerei: "quamvis sint sub aqua, sub aqua maledicere
temptant"; "at tuba terribili sonitu tatatantara
dixit"
Opfer
(sacrificium, Opferritus)
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- Religiöse (kultische)
Praxis, um die Gunst der Götter, Heroen oder Toten
zu gewinnen. Es wurde an einem Altar vollzogen. Die Opfergabe
wurde aufgetischt, ausgegossen oder verbrannt. Vielfältige
staatliche und private Gelegenheiten (Festtage wie die Feriae
Latinae oder die Saturnalien, Verträge, Eid, Hochzeit).
In Athen war der "Archon Basileus" zuständig,
bei den Römern der "Pontifex maximus" Fortleben
in der christlichen Eucharistie ("hostia" - Opfertier,
Sühnopfer).
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- Menschenopfer
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- Sühneopfer
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- Dankopfer
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- Devotio
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- Der Feldherr weiht sich mitsamt dem feindlichen
Heer den Göttern den Unterwelt. Dann sucht
er im Kampf den Tod und verpflichtet die Götter
so, auch den Feind zu vernichten. (Vg. Publius
Decius Mus)
- Lustration
> lustratio
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- Reinigungsopfer. Die Opfertiere werden vor dem
Opfer um Haus, Feld, Heer,... geführt
- Speiseopfer
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- Tieropfer: Pferd (Poseidon), Kuh (Hera); Hund
(Hekate), Hahn (Asklepios), Gans (Isis), Ziege,
Fische; bes.: Suovetaurilia
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- Hekatombe [Feierliches Opfer von 100 (ἑκατόν)
Rindern]
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- Unblutige Opfer [Feldfrüchte, Honig,
Milch, Öl, Opferkuchen]
- Brandopfer
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- Verbrennen von Räucherwerk, Weihrauch, Spezereien
- Trankopfer
| (Libation)
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- (σπονδή), Weiheguss;
besonders vor Mahlzeiten und am Grab (Choephoren
des Aischylos), aber sonst bei allen wichtigen Anlässen
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- Opimius
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- Plebeisches Geschlecht, das sich seit den Samnitenkriegen
einen Namen gemacht hat.
- (1) Quintus
Opimius
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- (2) Lucius
Opimius
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- Lucius Opimius; Sohn des Quintus Opimius, des Konsuls
von 154.
- Er selbst ist 125
Praetor. Er erobert durch Verrat Fregella und zerstört
die Stadt.
- 121 ist er Konsul
und bringt die Optimaten gegen die Agrarreformen des C.Sempronius
Gracchus auf. Der Senat erteilt ihm das SCU (Cic.Phil.8,14;
Cic.Catil.1,4).
Bewaffnete Auseinandersetzung auf dem Aventin. Gracchus
muss fliehen und lässt sich von einem Sklaven töten.
(Cic.Catil.1,4;
App.civ.1,24ff.; Plut.GGracch.13ff.; Sall.Iug.16). In
seinem Konsulatsjahr gab es einen "Jahrhundertwein"
(Petron.34,6).
- 120 wird er wegen
Tötung von Bürgern angeklagt und von Papirius
Carbo erfolgreich verteidigt. Er ließ einen Tempel
der Concordia und die Basilica Opimia erbauen.
- Er war Mitglied der Zehnergesandtschaft, die die Aufteilung
von Numidien zwischen Iugurtha und Adherbal betreiben
sollte (Sall.Iug.16). Da er sich von Iugurtha bestechen
ließ, wurde er verurteilt und verbannt. Er starb
in Dyrrhachium in der Verbannung.
- (3) Quintus
Opimius
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- 75 v.Chr. Volkstribun. Weil er gegen ein Gesetz Sullas
Einspruch einlegte, wurde er im folgenden Jahr in einem
Prozess unter dem Vorsitz des Praetors Verres mit Einzug
seines Vermögens bestraft. (Cic.Verr.1,60,155).
- Optimaten
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- Sammelbegriff für die Vertreter der Senatsaristokratie
(bes. seit den Gracchen),
im Gegensatz zu den "Popularen". Hauptvertreter
Sulla.
opus
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- als "opus" bezeichnet man die besondere Art
dess römischen Mauerbaus oder der Mauerverkleidung.
- opus craticium
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- Holzfachwerk, das mit Schottersteinen und Mörtel
ausgefüllt wurde. Eine leichte Bauweise, die
besonders bei Wohnblöcken (insulae)
angewendet wurde.
- opus caementicium
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- Mauerguss aus einer Art Zementmörtel (Sand,
Steine, gebrannter Kalk und Wasser. Beliebt wegen
seiner beliebigen Formbarkeit und Festigkeit. Solche
Mauern wurden verkleidet (verputzt)
- opus incertum
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- Unregelmäßige Mauerverkleidung aus
ungefähr gleich großen Bruchsteinen.
Früheste Form. Auch in Mantelbauweise mit zwei
Außenwänden und Füllung aus Mauerguss.
- opus lateritium
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- opus listatum
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- opus mixtum
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- Mauerverkleidungaus schichtweise wechselndem opus
reticulatum und opus testaceum; es erlebte unter
den Adoptivkaisern
seine Renaissance
- opus quadratum
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- opus
quasi reticulatum
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- opus reticulatum
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- seit dem späten 2. Jh.v.Chr. gebrauchte Mauerverkleidung
aus kleinen quadratischen, bossierten, diagonal
ausgerichteter Steinplatten (bes. Kalktuff), die
ein Netzmuster ergaben.
- opus sectile
| opus segmentatum
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- Belegung von Wänden und Fußböden mit Marmorkacheln
in geometrischer oder figürlicher Musterung.
- opus signinum
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- opus siliceum
| opus polygonale
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- opus spiccatum
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- opus testaceum
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- Mauerverkleidung mit Ziegelsteinen, seit der zweiten
Hälfte des 1. Jh.n.Chr. besonders gebräuchlich.
- opus
vittatum mixtum
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- opus Africanum
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- Mauertechnik, die im Einflussbereich Karthagos
beliebt war. Zunächst wurden Pfeiler aus Steinquadern
errichtet. Die Zwischenräume wurden mit Ziegelsteinen
oder Bruchsteinen ausgefüllt.
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- Orakel [> Mantik]
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- Orbilius
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- L.Orbilius Pupillus, 110-14 v.Chr.; der Lehrer (grammaticus)
des Horaz, dem er einen Hang zur Prügelstrafe nachsagt
("plagosus")
- Orbis Latinus
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- Orcus [Hades,
Pluto]
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- Orgetorix
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- Führer der Helvetier, die er 58 v.Chr. zur Auswanderung
aus ihrer Heimat bewegt. Zur Vorbereitung führt er Verhandlungen
mit den Nachbarstämmen, verschwört sich aber, mit deren Führern
(dem Sequaner Casticus und dem Haeduer Dumnorix), um die Königswürde
bei den Helvetiern an sich zu reißen. Die Helvetier stellen
ihn deswegen vor Gericht. Er kann sich gestützt auf seinen
zahlreichen Anhang zwar freipressen, kommt aber bei den Unruhen
ums Leben. Seine Tochter und einer seiner Söhne kommt bei
Caesar in Gefangenschaft. Vgl. Caes.Gall.1,2,1.
- ornatus (S)
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- Rhetorik: Redeschmuck (rhetorische virtus)
- Orosius
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- Paulus Orosius
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- (1. Hälfte des 5. Jh. n.Chr.), Geschichtswerk "Historiae
contra paganos", 7 Bücher Universalgeschichte
- Osiris
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- Osker
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Ostia
antica
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- Mittelmeerhafen Roms. Die Hügel zwischen Rom und
Ostia waren seit dem 14. Jh. dicht besiedelt. Ancus Marcius
ließ diese Siedlungen angeblich auf der linken Tiberseite
zwischen Ostia und Rom zur besseren Verteidigung des Verbindungsweges
beseitigen. Nach dem Ausgrabungsbefund wurde Ostia allerdings
erst in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts v.Chr.
gegründet.
- Der Hafen war zunächst nur für kleinere Lastschiffe
geeignet. Kaiser Claudius
ließ 42-46,
um die Getreidezufuhr zu verbessern, nördlich von Ostia,
bei Portus, mit zwei Molen einen neuen Hafen ins Meer hinausbauen.
Kaiser Traian baute (102-105)
ein neues, sechseckiges Anlegebecken, das im Landesinnern
besser vor Unwetter geschützt war, und verband es durch
einen Kanal ("fossa Traiana") mit dem Tiber.
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- Otho
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- Ovatio
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- Die gegenüber einem Triumphzug
mindere Ehrung eines siegreichen Feldherrn in Rom. Er musste
auf den Triumphwagen und den Lorbeerkranz verzichten. Statt
dessen ging er zu Fuß oder ritt er zu Pferd mit einem
Myrtenkranz (corona myrtea) auf das Kapitol. Dort opferte
er nur ein Schaf, während der Triumphator einen Stier
opferte.
Ovid
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- Publius Ovidius Naso, 43 v. - 18 n. Chr.; virtuosester
Dichter der augusteischen Zeit: "amores" (Liebesgedichte);
"Heroides" (fiktive Briefe von Heroinen); "ars
amandi" (Lehrbuch der Liebe); "remedia amoris"
(Heilmittel gegen die Liebe); "Fasti" (Sagen nach
dem röm. Festkalender); "Metamorphosen" (15
Bücher Verwandlungssagen); 8 n. Chr. Verbannung nach
Tomi ans Schwarze Meer. "Tristia"; "Epistulae
ex Ponto" (Klageelegien). Unbedeutend oder unecht:
"Ibis" (Schmähgedicht); "Halieutica"
(Fischerei); "Nux" (Nußbaum). Verloren:
"Medea" (eine berühmte Tragödie).
|
- Owen, J.
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- Iohannes Audoenus, 1564 - 1622; Epigramme
- Oxymoron (S)
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- Stilistik: Enge Verbindung scheinbar widersprüchlicher
Begriffe: "concordia discors"; "Beredtes Schweigen"
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Sententiae excerptae:Literatur: zu "Latein" und "Unterricht"1072
Ahrens, E.
Latein als zweite Fremdsprache an Oberschulen
in: AU II 3,43ff
996
Astemer, J.
Lateinlernen in der Förderstufe: Neue Schwerpunkte
in: AU XXX 4/1987,16
997
Astemer, J. / Kuger, H.
Lateinunterricht an der Gesamtschule
in: Gymn 92/1985
4135
Jäger, G. u.a.
Rede und Rhetorik im Lateinunterricht : zur Lektüre von Ciceros Reden / Gerhard Jäger u.a.
Bamberg : Buchner, 1992
4139
Jäkel, Werner
Jäkel, Werner: Ciceros Pompeiana im Aufbau der lateinischen Schullektüre
in: Gymn. 71, 1964, 329-348
1048
Meusel, H.
Wortschatzarbeit bei der Ovidlektüre
in: Römisch: Met.Ovids im Unt., Hbg.1976
1049
Meusel, H.
Zur Arbeit am lateinischen Wortschatz
in: AU XXII 2/1979,19
1050
Meusel, H.
Zur gegenwärtigen Situation des Fachlehrers.. Fachdidaktik
in: AU XXII 2/1979,75
2589
Nepos, Cornelius / Belde, Dieter
Das Leben des Themistokles von Cornelius Nepos in kolometrischer Gliederung : Handreichung für den Lateinunterricht
Hamburg, 1998
635
Schulze, W.
Ciceros Archiasrede im Lateinunterricht
in: AU XXIX 2/1986,40
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