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Publius Ovidius Naso

Metamorphosen - Verwandlungen

3. Buch - deutsch

1. Cadmus (1-130), 2. Actaeon (131-252), 3. Semele (253-315), 4. Tiresias (316-338), 5. Narcissus und Echo (339-510), 6. Pentheus (511-576), 7. Die thyrrhenischen Schiffer (577-691), 8. Pentheus' Tod (692-731)

 
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  1. Cadmus (1-130)
Längst nun hatte der Gott, von der Hülle des trügenden Stieres
Wieder befreit, sich entdeckt und bewohnte diktaiische Fluren,
Als unkundig Agenor befiehlt, die Entführte zu suchen
Kadmos dem Sohn und, fänd' er sie nicht, als Strafe Verbannung
Ihm androht, hartherzig und liebender Vater in einem
Als er die Erde durchirrt - wer könnte, was Iupiter hehlet,
Irgend erspähn? - da meidet das Land und den Zorn des Erzeugers
Flüchtig Agenors Sohn und fragt das Orakel Apollons
Flehend um Rat und forscht, welch Land er solle bewohnen.
"Dir begegnet ein Rind", sprach Phoibos, "im einsamen Felde,
Das nie spürte ein Joch, nie zog am gebogenen Pfluge.
Dem geh nach auf der Spur, und wo es sich lagert im Grase,
Alldort gründe die Stadt, und boiotische sollst du sie nennen."
Kaum erst war er hinab vom kastalischer Quelle gestiegen,
Da sieht Kadmos ein Rind hinwandeln ohn' Hirte, gemächlich,
Das von dienstlichem Zwang noch trug kein Zeichen am Nacken.
Achtsam folgt er und setzt den gehaltenen Schritt in die Spuren,
Während er schweigend des Wegs Ratgeber verehret, den Phoibos.
Hinter sich ließ sie die Flut des Kephisos und Panopes Fluren:
Da blieb stehen die Kuh und erhob zum Himmel die schmucke
Stirn mit dem hohen Gehörn und erschütterte brüllend die Lüfte,
Und so schauend zurück zu der Schar nachfolgender Männer
Lagert sie sich und streckt im bettenden Grase die Seite.
Dank füllt Kadmos' Gemüt und die neubetretene Erde
Deckt er mit Küssen und grüßet die fremden Gebirge und Felder.
Iupiter wollt' ein Opfer er weihn, und er sendet die Diener,
Dass sie vom Quell geschöpft herbrächten lebendiges Wasser.
Alt stand dort ein Wald, der nie von dem Beile versehrt war,
Mitten darin ein Geklüft, von Gestrüpp umwachsen und Sträuchern,
Das zu niedrem Gewölbe sich schloss mit der Steine Gefüge,
Reich an sprudelndem Nass, wo gelagert in bergender Höhle
Hauste die Schlange des Mars, hellschimmernd mit goldenem Kamme.
Feuer entsprüht dem Blick; der Bauch ist strotzend von Gifte.
Dreifach stehen die Zähne gereiht; drei Zungen bewegt sie.
Als nun mehr in den Hain eintraten die tyrischen Männer
Mit unseligem Schritt, und Geplätscher erregte die Urne,
Niedergetaucht in die Flut, da streckte der dunkele Drache
Lang aus der Höhle das Haupt und erhob ein schreckliches Zischen.
Stracks ist entfallen der Krug, und das Blut entwich aus dem Körper,
Und im plötzlichen Schreck erzitterten allen die Glieder.
Aber den schuppigen Leib in verschlungene Kreise geringelt
Bäumt sich jener im Sprung hoch auf zu gewaltigem Bogen,
Und in die weichende Luft bis über die Hälfte sich richtend
Überschaut er den Wald und ragt so groß mit dem Leibe,
Wie, wenn du ganz ihn erblickst, der teilt den doppelten Bären.
Und die Phöniker im Nu, sei's, dass sie die Waffen ergriffen
Oder die Flucht, sei's, dass sie der Schreck an beidem gehindert,
Packt er. Diese mit Biss und jene mit langer Umstrickung
Tötet er, andre dazu mit der Pest des giftigen Hauches.
Sol schon hatte verkürzt in der Mittagshöhe die Schatten;
Wo die Gefährten nur bleiben, nimmt wunder den Sohn der Agenor,
Und nach geht er der Spur. Vom Fell, das entrissen dem Löwen,
War er bedeckt; ein Spieß und ein Speer mit blinkendem Eisen
Waren ihm Wehr und der Mut noch besser denn jegliche Waffe.
Als er trat in den Hain und sah die getöteten Leiber
Und als Sieger darüber den Feind mit dem riesigen Leibe,
Wie er mit blutiger Zung' umleckte die traurigen Wunden,
Sprach er: "Eueren Tod entweder, ihr Wackeren, räch' ich,
Oder ich folg' euch nach." Sprach's, hob mit der Rechten ein Felsstück
Auf vom Boden und warf das mächtige mächtigen Schwunges.
Ragende Mauern zugleich mit hochaufsteigenden Türmen
Hätten gewankt von der Wucht: der Wurm blieb ohne Verletzung,
Und von den Schuppen geschützt und der Härte des schwärzlichen Hülle
Wies er den kräftigen Wurf von der Haut wie unter dem Panzer.
Aber dem Spieß obsiegt er nicht mit der selbigen Härte,
Der allda, wo inmitten sich krümmt das geschmeidige Rückgrat,
Haftete und mit dem Stahl sich ganz in die Weichen versenkte.
Jener ergrimmt vor Schmerz, und das Haupt nach dem Rücken gebogen
Wird er die Wunde gewahr und beißt in den steckenden Wurfspieß.
Wie er mit vieler Gewalt ihn gerüttelt nach jeglicher Seite,
Riss er den Schaft nur los; fest saß im Knochen das Eisen.
Als nun wieder ein Grund zu seinem gewohnten Zorne
Kam hinzu, da schwoll ihm die Kehle von strotzenden Adern.
Weißlicher Schaum umfließt den Pest ausströmenden Rachen,
Und von den Schuppen ertönt ein Schlürfen im Sand, und der schwarze
Hauch aus dem stygischen Schlund steckt an die vergifteten Lüfte.
Aber in den Windungen rollt er selbst zu unendlichen Kreisen
Bald sich ein, bald steht er gerader empor als ein Baumstamm;
Jetzt mit gewaltigem Schwung, wie gedrängt vom Regen ein Waldstrom,
Schießt er und drückt mit der Brust darnieder die hemmenden Stämme.
Kadmos weicht ein wenig zurück und hält mit des Löwen
Hülle dem Anfall Stand und wehrt dem nahenden Rachen,
Ihm vorstreckend den Speer. Er rast und verwundet das harte
Eisen mit eitlem Biss und schlägt in die Schärfe die Zähne.
Und schon hatte das Blut zu entströmen dem giftigen Gaumen
Angefangen und rot den Rasen gefärbt mit den Tropfen.
Aber die Wunde war leicht, weil jener vom Stich sich zurückbog
Und den verletzten Hals wegzog und weichend verwehrte
Fest zu haften dem Stahl und nicht ließ weiter ihn dringen:
Bis stets folgend den Speer in die Gurgel gestoßen Agenors
Sohn eintrieb und zuletzt dem immer Gedrängten ein Eichbaum
Sperrte den Weg und zugleich mit dem Holze der Nacken durchbohrt ward.
Abwärts bog sich der Baum von des Drachen Gewicht und erseufzte,
Weil er fühlte den Stamm vom Ende des Schwanzes gegeißelt.
Während der Sieger den Raum des bewältigten Feindes betrachtet,
Scholl urplötzlich ein Ruf - nicht war zu erkennen, von wannen;
Aber er scholl -: "Was schaust du, Sohn des Agenor, die Schlange,
Die du erlegt? Auch du wirst bald als Schlange geschauet."
Lang stand jener betäubt, und mit der Besinnung die Farbe
War ihm geflohn, und die Haare gesträubt vor kaltem Entsetzen.
Siehe, gesenkt aus der oberen Luft ist Pallas, des Mannes
Schützerin, nah und heißt ihn bergen die Zähne des Drachen
Als zukünftigen Volkes Wuchs in gelockertem Erdreich.
Kadmos gehorcht, und wie mit dem Pflug er geöffnet die Furche,
Streut er die menschliche Saat hinein, die befohlenen Zähne.
Drauf - kaum glaublich fürwahr - erhoben gemach sich die Schollen,
Und aus den Furchen zuerst ward sichtlich die Spitze der Lanze,
Helme von Häuptern sodann, die nickten mit farbigem Helmbusch;
Bald auch Schultern und Brust und mit Waffen belastete Arme
Treten hervor, und es wachst die Saat schildtragender Männer.
Also, wenn sich erhebt auf festlicher Bühne der Vorhang,
Steigen die Bilder empor und zeigen zuerst die Gesichter,
Dann allmählich den Leib, und im ruhigen Zuge gehoben
Stehen sie ganz und setzen den Fuß auf dem untersten Rande.
Gegen den anderen Feind will Kadmos die Waffen ergreifen:
"Wappne dich nicht", so ruft von dem Volk, das die Erde geschaffen,
Einer ihm zu, "und menge dich nicht in unsere Fehde!"
Und nahgehend durchbohrt er der erdentsprossenen Brüder
Einen mit starrendem Schwert. Selbst fällt ihn ein Spieß aus der Ferne.
Der auch, welcher den Tod ihm sendete, scheidet vom Leben
Ebenso bald und verhaucht den eben empfangenen Atem.
Ähnliche Wut fasste alle gesamt, und die plötzlichen Brüder
Tilgen einander im Kampf durch wechselseitige Wunden,
Und mit zuckender Brust schon schlug die gefallene Jugend,
Kurz zu leben bestimmt, den blutigen Boden der Mutter.
Fünf nur blieben verschont. Davon war einer Echion.
Der warf auf das Geheiß Tritonias nieder die Waffen,
Heischend und gebend zugleich die Gewähr versöhnlichen Friedens.
Sie nun nahm zu Genossen des Werks der sidonische Fremdling,
Als er baute die Stadt, wie der Spruch des Phoibos geboten.
  2. Actaeon (131-252)



Schon stand Theben erbaut, und du mochtest erscheinen, o Kadmos,
Durch die Verbannung beglückt. Du hattest bekommen zu Schwähern
Venus und Mars: dazu das Geschlecht von der edlen Gemahlin,
Soviel Töchter und Söhn' und Enkel, die Pfänder der Liebe,
Die auch Jünglinge schon. Doch wisse, den letzten der Tage
Muss erst immer der Mensch abwarten, und glücklich geheißen
Darf kein Sterblicher sein vor dem Tod und dem Leichenbegängnis.
Bei so reichlichem Glück war zuerst, o Kadmos, ein Enkel
Dir Ursache des Grams und die neu an die Stirne gefügten
Hörner und ihr, mit dem Blut des Gebieters gesättigte Hunde.
Forschest du aber genau, so findest du Tücke des Zufalls
Und nicht Frevel dabei. Denn war wohl Frevel ein Irrtum?
Rot war gefärbt das Gebirge vom Mord vielfältigen Wildes,
Und schon hatte die Schatten der Dinge verkürzet der Mittag,
Und gleich weit stand ab von jedem der Ziele die Sonne,
Als die Genossen der Jagd, die schweiften im pfadlosen Forste,
So mit zufriedenem Mund herrief der hyantische Jüngling:
"Garne und Stahl sind feucht, ihr Gefährten, vom Blute des Wildes,
Und Glück brachte der Tag uns genug. Wenn wieder Aurora
Führt herauf das Licht auf den safranfarbigen Rädern,
Gehen wir neu ans Werk. Jetzt ist von der doppelten Grenze
Phoibos entfernt gleich weit und spaltet mit Gluten die Felder.
Lasst für heute das Werk und hebt die geflochtenen Garne."
Wie er gebot, so tun die Männer und ruhn von der Arbeit.
Nah war schattig ein Tal mit Föhren und spitzen Cypressen,
Das Gargaphie hieß, der geschürzten Diana geheiligt.
Dort im entlegensten Schoß ist eine umwaldete Grotte,
Nicht ein Werk der Kunst. Die Natur mit der eigenen Triebkraft
Ahmte nach die Kunst; denn sie hatte von lebendem Bimsstein
Und leichthangendem Tuff selbständig den Bogen gcwölbet.
Rechtsher rieselt ein Quell, durchsichtig von hellem Gewässer;
Rings ein grasiger Rand umsäumt das geräumige Becken.
Hier war's, wo von der Jagd ermüdet die Göttin der Wälder
Pflegte mit lauterem Tau die jungfräulichen Glieder zu netzen.
Jetzt auch trat sie hinein, und der waffentragenden Nymphe
Gab sie den Spieß und samt dem entspannten Bogen den Köcher.
Über den Arm legt eine sodann den fallenden Mantel.
Zwei entfesseln den Fuß. Die geschickte ismenische Nymphe
Krokale bindet indes das im Nacken zerstreuete Haupthaar
Sorglich zusammen zum Wulst, obgleich ihr eignes gelöst war.
Nephele, Hyale dann und Phiale, Rhanis und Psekas
Schöpfen die Flut und gießen herab aus geräumigen Urnen.
Als mit gewohntem Nass sich dort die Titanin bespülte,
Siehe, da kommt, nachdem ein Teil der Geschäfte verschoben,
Zwecklos irrend im Wald, den nie er gesehen, des Kadmos
Enkel in jenes Gehölz. So leitete ihn das Verhängnis.
Aber sobald er betrat die von Quellen betauete Grotte,
Schlugen die Nymphen bestürzt bei des Mannes erschreckendem Anblick
Nackt, wie sie waren, die Brust und füllten mit plötzlichem Schreien
Rings den heiligen Hain und schützten, gedrängt um Diana,
Sie mit dem eigenen Leib. Doch höher als sie ist die Göttin
Selber und überragt bis zum Halse die anderen alle.
Wie in glühendem Rot, wenn die Sonne genüber es anstrahlt,
Pfleget zu stehn das Gewölk, wie im Purpurschimmer Aurora:
Also erglüht das Gesicht der entkleidet geschauten Diana.
War sie auch von der Schar der begleitenden Nymphen umgeben,
Stand sie doch schräg auf die Seite geneigt, nach hinten das Antlitz
Beugend, und wie sie zur Hand gern hätte gehabt die Geschosse,
Schöpfte sie Flut, die sie hatte zur Hand, und goss sie dem Manne
Über das Haupt, und das Haar ihm bespritzend mit rächenden Wellen
Sprach sie die Worte dazu, Vorboten des nahen Verderbens:
"Magst du es jetzt kund tun, dass ohne Gewand du mich schautest,
Wenn du es kund tun kannst." Nicht Weiteres drohend verleiht sie
Seinem begossenen Haupt das Geweih zählebenden Hirsches,
Und gibt Länge dem Hals und spitzt ihm oben die Ohren,
Und mit Füßen vertauscht sie die Hände, die Arme mit langen
Beinen, und überzieht mit fleckigem Felle den Körper.
Furcht auch ist ihm verliehn. Fort eilt Autonoes Sprössling
Und sieht während des Laufs mit Verwunderung, dass er so schnell ist.
Wie er jedoch das Gesicht und die Hörner im Wasser erblickte,
Wollt' er rufen entsetzt: "Weh mir!" Nicht folgte die Stimme.
Dafür kam ein Gestöhn. Feucht ward von Tränen das Antlitz,
Welches das seinige nicht. Den Geist nur hatt' er behalten.
Was nun soll er tun? Heimkehren zum Königspalaste
Oder sich bergen im Wald? Scham hinderte jenes, die Furcht dies.
Während er schwankt, ersehn ihn die Hund', und das Zeichen mit Bellen
Gibt Melampus zuerst und Ichnobates trefflich im Spüren,
Dieser von gnosischem Stamm, von spartanischer Rasse Melampus.
Flüchtiger rennen herbei als sausende Winde die ändern:
Pamphagos, Dorkeus auch und Oribasos, Arkader alle;
Theron grimmig und wild, mit dem starken Nebrophonos Lailaps,
Pterelas hurtig im Lauf und die scharf auswitternde Agre
Und, von dem Eber gehaun unlängst, der kecke Hylaios,
Nape, gezeugt vom Wolf, und Poimenis, welche den Schafen
Achtsam folgt, und, begleitet von zweien der Söhne, Harpyia,
Ladon dazu mit schmächtigem Bauch, sikyonischer Herkunft,
Kanake, Dromas sodann und Stikte und Tigris und Alke,
Abolos schwarz von Haar und Leukon mit schneeigen Zotten,
Lakon rüstig an Kraft und stark im Rennen Aello,
Thoos und flink und behend mit dem kyprischen Bruder Lykiske
Und, an der dunklen Stirn mit schneeiger Mitte gezeichnet,
Harpalos, Melaneus auch und Lachne mit struppigem Leibe;
Labros, Agriodos dann, die Söhne lakonischer Mutter,
Vom Diktaier gezeugt, und mit gellender Stimme Hylaktor,
Und viele andre dazu. Die stürmen nach Beute begierig
Über Gestein und Felsen und unzugängliche Klippen,
Da, wo schwierig der Weg, und da, wo keiner gebahnt ist.
Selbst nun fliehet er dort, wo oft er Verfolger gewesen;
Ach, er flieht vor dem eignen Gefolg'! Gern hätt' er gerufen:
"Ich, Aktaion, ja bin's! Erkennt doch euren Gebieter!"
Worte gebrechen dem Wunsch. Vom Gebell hallt wieder der Aither.
Melanchaites zuerst verwundete jenem den Rücken,
Dann Theridamas auch; Oresitrophos biss sich am Bug ein.
Später begann ihr Lauf, doch über den Berg auf dem Richtpfad
Eilten dem Schwärm sie voraus. Indes den Gebieter sie hielten,
Drängt sich die Meute herzu und schlägt in den Körper die Zähne.
Schon zu Wunden gebricht es an Raum. Er stöhnet, und Töne,
Nicht wie ein Mensch, doch auch wie ein Hirsch niemals sie hervorbringt,
Stößt er aus und erfüllt das bekannte Gebirge mit Wehruf,
Und mit gebogenem Knie demütig und Bittenden ähnlich
Trägt er schweigend umher, als wären es Arme, die Blicke.
Aber den bissigen Trupp hetzt noch mit dem üblichen Zuruf
Sein argloses Gefolg' und sucht mit den Augen Aktaion –
Und ruft laut, als wär' er entfernt, um die Wette Aktaion -
Jener bewegt bei dem Namen das Haupt - und alle beklagen,
Dass er fern und des Fangs Schauspiel so lässig versäume.
Fern sein möcht' er, allein er ist nah. Er möchte der Meute
Grimmiges Tun nur sehn und nicht auch selber empfinden.
Ringsum stehn sie gedrängt, in den Leib einsenkend die Schnauzen,
Und zerfleischen den Herrn im Bilde des trügenden Hirsches.
Erst, wie am Ende geflohn durch vielfache Wunden das Leben,
Ruhte der Zorn, wie man sagt, der köchertragenden Göttin.
  3. Semele (253-315)

Drob ist die Meinung geteilt. Zu hart scheint manchen Diana,
Andere nennen ihr Tun der streng jungfräulichen Sitte
Würdig und zollen ihr Lob. Grund finden so diese wie jene.
Iupiters Gattin allein verrät nicht, ob sie es tadelt
Oder belobt, doch über das Leid im Hause Agenors
Ist sie im Herzen erfreut, und sie trägt von der tyrischen Buhle
Über den Hass auf die Glieder des Stamms. Zu dem früheren Anlass
Kommt als neuer der Schmerz, von des mächtigen Iupiter Samen
Semele schwanger zu sehn. Da löst sie die Zunge zum Schelten:
"Was denn hab' ich erreicht durch all mein Schelten?" begann sie,
"Züchtigen muss ich sie selbst, verderben sie selbst, wenn ich heiße
Iuno die Große mit Fug, wenn wirklich das funkelnde Szepter
Mir in der Rechten gebührt, wenn ich Königin, Schwester und Gattin
Iupiters bin, doch Schwester gewiss. Ich dächte, die Liebschaft
Wär' ihr genug, und kurz nur unseres Bettes Beschimpfung.
Doch sie empfängt - das noch! - und trägt im befruchteten Schoße
Deutliche Schuld und hofft, was ich kaum ward, von dem einen
Iupiter Mutter zu sein. So gibt ihr Dünkel die Schönheit.
Aber sie soll sich versehn! Nicht will ich Saturnia heißen,
Wenn ihr Iupiter nicht sie senkt zu den stygischen Wogen."
Damit steigt sie vom Thron, und geborgen in goldener Wolke
Kommt sie an Semeles Tür. Nicht eher entfernt sie die Wolke,
Bis sie ein Mütterchen war und die Schläfe verhüllet mit Grauhaar
Und sich die Haut mit Runzeln gefurcht und mit wankenden Schritten
Trug den gebogenen Leib und nachahmt sie die Stimme der Greisin.
Semeles Amm' ist sie gleich, der Beroe aus Epidauros.
Als nunmehr ein Gespräch sich entspann und im langen Geplauder
Iupiter wurde genannt, da sprach sie mit Seufzen: "Ich wünsche,
Dass das Iupiter ist; doch fürchte ich alles. Wie viele
Gaben für Götter sich aus und gelangten in keusche Gemächer!
Iupiter sein, das genüget noch nicht: er beweise die Liebe,
Wenn er wirklich es ist. Wie er groß und herrlich der hehren
Iuno pflegt zu sein, so groß und herrlich, verlange,
Soll er umfangen auch dich und zuvor sich schmücken als Herrscher."
Also wurde betört von Iuno die Tochter des Kadmos,
Und sie begehrt ein Geschenk von Iupiter, ohn' es zu nennen.
"Wähle!" versetzt ihr der Gott "Nicht soll Fehlbitte dich kränken.
Dass auch völlig du glaubst: die Gewalt des stygischen Stromes
Soll mitwissen den Schwur. Den Gott selbst fürchten die Götter."
Froh des Verderbs, zu glücklich im Wunsch und dem Tode verfallen
Durch so blinde Gewähr, sprach Semele: "Wie du in Hoheit
Wirst von Iuno umarmt, wenn den Bund der Venus ihr schließet,
Also zeige dich mir." Der Redenden wollte die Lippen
Schließen der Gott: schon waren entflohn die schleunigen Worte.
Iupiter seufzt; denn zurück kann sie nicht nehmen die Bitte,
Noch er selber den Schwur. So steigt er empor in den Aither,
Tief im Herzen betrübt, und zieht nachfolgende Wolken
Winkend heran und fügt Platzregen und Winden geselltes
Wetterleuchten dazu und Donner und treffenden Blitzstrahl.
Aber er sucht, soweit er vermag, sich die Kraft zu benehmen.
Nicht mit dem feurigen Strahl, der den hunderthänd'gen Typhoeus
Hinschlug, wappnet er sich: zu schrecklich ist seine Zerstörung.
Leichter ist noch ein anderer Blitz, dem weniger Flamme,
Weniger Wut und Grimm verliehen die Hand der Kyklopen,
Zweites Geschoss von den Göttern genannt. Das nimmt er und schreitet
Ins agenorische Haus. Es erträgt den aitherischen Aufruhr
Nicht der sterbliche Leib und verbrennt von den bräutlichen Gaben.
Aber das Kind, das noch unzeitige, wird aus der Mutter
Schoße gerettet und zart in den Schenkel des Vaters genähet –
Wenn das Glauben verdient - und erfüllet die reifenden Monde.
Heimlich erzog in der Wiege zuerst ihn Ino, die Muhme;
Nymphen vom Nysa darauf empfingen den Knaben und hielten
Ihn in der Grotte versteckt und reichten ihm nährende Milch dar.
  4. Tiresias (316-338)



Während sich solches begab nach des Schicksals Walten auf Erden
Und in der Wiege geschützt der wiedergeborene Bacchus
Lag, ließ Iupiter einst nach der Sage, von Nektar erheitert,
Lastende Sorgen beiseite und trieb mit der müßigen Iuno
Froh kurzweiligen Scherz und äußerte: "Euere Wollust
Ist doch größer gewiss, als die uns Männern zuteil wird."
Iuno verneint. Es beliebt, des weisen Teiresias Meinung
Einzuholen deswegen: der kannte die beiden Genüsse.
Denn er hatte verletzt zwei Leiber gewaltiger Schlangen,
Die sich gepaart im grünen Gebüsch, mit dem Streiche des Stabes.
Sieh, aus dem Mann ward plötzlich ein Weib, und sieben der Herbste
Hatte er also verlebt. Im achten erblickt' er dieselben
Wieder und sprach: "Wenn ein Hieb auf euch so wirket mit Zauber,
Dass er des Täters Geschlecht zum entgegengesetzten verwandelt,
Schlag' ich wiederum euch." Wie er traf die nämlichen Schlangen,
Kehrte die früh're Gestalt und die erstverliehene Bildung.
Dieser, von beiden gewählt, den launigen Streit zu entscheiden,
Pflichtet dem Iupiter bei. Das nahm Saturnia, sagt man,
Über Gebühr und nicht der Sache gemäß sich zu Herzen,
Und sie verwies in ewige Nacht die Augen des Richters.
Für das benommene Licht - denn nie darf Taten von Göttern
Ändern ein anderer Gott - gibt ihm der allmächtige Vater
Zukunft wissenden Geist und mildert die Strafe durch Ehre.
  5. Narcissus und Echo (339-510)
Jener, gefeiert vom Ruf in allen aonischen Städten,
Gab dem fragenden Volk unfehlbar wahre Bescheide.
Wie untrüglich sein Wort, das nahm am ersten die blaue
Nymphe Liriope wahr. Einst mit dem gewundenen Strome
Engte Kephisos sie ein, und als sie die Wellen umschlossen,
Übt' er Gewalt. Vom befruchteten Schoß der schönsten der Nymphen
Wand sich ein Kind ans Licht, schon damals würdig der Liebe
Und Narkissos genannt. Befragt, ob diesem bestimmt sei,
Einst an Jahren gereift langwährendes Alter zu schauen,
Sprach: "Wenn er sich nicht kennt!" der schicksalkündende Seher.
Lang schien eitel und leer sein Ausspruch. Doch ihn bewähren
Tat und Erfolg und die Art des Tods und die Neuheit des Wahnsinns.
Jetzo hatte bereits der Kephisier eines zu fünfzehn
Jahren gefügt und konnte so Knabe erscheinen wie Jüngling.
Viele begehrten sein der Jünglinge, viele der Mädchen.
Aber es war in der zarten Gestalt so fühlloser Hochmut:
Keiner bewegte sein Herz von den Jünglingen, keines der Mädchen.
Ihn nahm wahr, wie er trieb in die Netze die schüchternen Hirsche,
Einst die klangreiche Nymphe, die weder versagen die Antwort,
Noch kann sprechen zuerst, die alles erwidernde Echo.
Noch war Echo ein Leib, nicht Laut, und die Lippen gebrauchte
Nicht zu anderem Dienst als jetzt die schwatzende Nymphe,
Dass sie zurück nur gab von gereihten Worten die letzten.
Das war Iunos Werk, weil oftmals, wenn im Gebirge
Leicht sie hätte ertappt bei Iupiter liegende Nymphen,
Jene mit langem Gespräch die Göttin geflissentlich aufhielt,
Bis die Nymphen geflohn. Wie solches Saturnia merkte,
Sprach sie: "Der Zunge Gewalt, die mich arglistig betrogen,
Soll dir gering hinfort, und kurz der Stimme Gebrauch sein!"
Drohungen folgte die Tat. Sie aber verdoppelt die Laute
Immer am Schluss und sendet zurück die vernommenen Worte
Als sie nun den Narkissos erblickt, der in pfadlosen Fluren
Schritt umher, und erglüht, da folgt sie heimlich den Spuren,
Und je mehr sie ihm folgt, umso drängender spürt sie die Flamme,
Nicht in anderer Art, als wenn leicht zündender Schwefel
Vorn um die Fackel getupft auffängt die genäherte Flamme.
O, wie wollte sie oft schon nahen mit kosenden Worten
Und sanft bitten und flehn! Ihr wehrt die Natur und vergönnt nicht,
Dass sie rede zuerst. Doch steht sie, was jene gestattet,
Harrend der Töne bereit, darauf sie gebe die Antwort.
Laut sprach eben verirrt von der Schar der treuen Begleiter
Jener: "Ist jemand da?" Und "da" antwortete Echo.
Jener erstaunt und wendet den Blick nach jeglicher Seite.
"Komm!" so tönt sein schallender Ruf. Sie rufet den Rufer.
Rückwärts schaut er und spricht, da wiederum keiner erschienen:
"Warum fliehst du mich?" Was er sprach, dasselbe vernahm er.
Jetztο bleibet er stehn; getäuscht von des Zweigesprächs Bilde,
Sagt er: "Vereinen wir uns!" und Echo, die keinem der Töne
Antwort gäbe so gern, lässt: "Einen wir uns!" sich vernehmen,
Und sie selber entzückt ihr Wort, und sie tritt aus dem Walde,
Um den ersehneten Hals die liebenden Arme zu schlingen.
Aber er flieht und entreißet im Fliehn der Umschlingung die Hände:
"Eher", so ruft er, "den Tod, als dass du mir nahtest in Liebe!"
Echo erwiderte nichts denn: "Dass du mir nahtest in Liebe!"
Sie, die Verschmähte, birgt sich im Wald, mit Laub das verschämte
Antlitz deckend, und lebt fortan in entlegenen Höhlen.
Aber die Liebe verbleibt und wächst vom Schmerz der Verachtung.
Wachende Sorge verzehrt den kläglich vergehenden Körper;
Siechtum macht einschrumpfen die Haut, und die Säfte des Leibes
Schwinden gesamt in die Luft. Nur Stimme ist übrig und Knochen.
Stimme verbleibt; zu Gestein - so sagen sie - wurden die Knochen.
Seitdem birgt sie der Wald, und nie im Gebirge gesehen,
Wird sie von allen gehört. Als Schall nur lebt sie beständig.
So war diese von ihm, so andere Nymphen der Wellen
Oder der Berge verhöhnt, so früher die männliche Scharen.
Endlich die Hände gestreckt zum Himmel begann ein Verschmähter
"So mag lieben er selbst, so nie das Geliebte besitzen!"
Seinem gerechten Gebet stimmt zu die rhamnusische Göttin.
Schlammlos war ein Quell mit silbern erglänzenden Wellen,
Den niemals ein Hirt, noch am Berge geweidete Ziegen
Hatten berührt, noch anderes Vieh, den keiner der Vögel
Hatte getrübt, kein Wild, kein niedergefallener Baumzweig.
Rings war Rasen umher, den nahe Bewässerung nährte,
Und ein Gebüsch, das den Ort nicht ließ von der Sonne erwärmen.
Hier einst lagerte sich vom Eifer der Jagd und von Hitze
Müde der Knabe, gelockt von dem Quell und der Schöne der Stätte.
Während den Durst zu löschen er strebt, wird anderer Durst wach;
Denn im Trinken vom Schein des gesehenen Bildes bezaubert,
Liebt er einen Wahn: er hält für Körper, was Schatten.
Sich anstaunt er selbst, und starr mit dem selbigen Blicke
Ist er gebannt wie ein Bild aus parischem Marmor gefertigt;
Liegend betrachtet er stets gleichwie zwei Sterne die Augen,
Schaut mit Entzücken das Haar, das Apollons würdig und Bacchus',
Schaut den elfenen Hals und die Glätte der bartlosen Wangen
Und des Antlitzes Reiz und in schneeiger Weiße die Röte;
Alles bewundert er selbst, was wert ihn macht der Bewundrung;
Sich ersehnt er betört; der preist, wird selber gepriesen,
Der da strebet, erstrebt, und zugleich entzündet und brennt er.
Wie oft naht er umsonst mit Küssen der trügenden Quelle!
Wie oft mitten hinein, den gesehenen Hals zu ergreifen,
Taucht er die Arm' in die Flut und fasst sich nicht in den Wellen!
Unkund, was er erblickt, glüht für das Erblickte der Jüngling:
Der sein Auge betrügt, der Wahn auch hält es gefesselt.
Was, Leichtgläubiger, strebst du vergebens nach flüchtigem Scheinbild?
Nirgends ist, was du begehrst; sieh weg, und es flieht das Geliebte;
Schatten ist, was du gewahrst, vom widergespiegelten Bilde!
Nichts ist eigen daran; mit dir nur kam und verbleibt er,
Weggehn wird er mit dir, wenn wegzugehn du vermöchtest.
Nicht das Verlangen nach Ruh' und nicht das Verlangen nach Speise
Kann von dem Ort ihn ziehn: im beschatteten Grase gelagert
Schaut er die leere Gestalt mit unersättlichen Blicken
Und er vergeht durch das eigne Gesicht und ein wenig erhoben
Spricht er, die Arme gestreckt zu den ringsum stehenden Wäldern:
"Hat je einer geliebt, ihr Wälder, mit härteren Qualen?
Denn ihr wisst es und waret schon vielen gelegnes Versteck.
Seid ihr, da euer Bestand so viele Jahrhunderte währet,
Eines gedenk in der Länge der Zeit, der also geschmachtet?
Vor mir steht es und lockt; doch was dasteht so verlockend,
Ach, ich find' es ja nicht. So fesselt den Liebenden Irrwahn.
Was noch mehret den Schmerz, nicht trennt uns die Weite des Meeres,
Nicht ein Gebirg', ein Weg, noch Mauern mit sperrenden Toren:
Karges Gewässer verbietet zu nahn. Selbst möcht' er umarmt sein;
Denn so oft ich den Mund darbiete den lauteren Wellen,
So oft kommt er zu mir mit aufwärts strebendem Antlitz.
Fast, fast scheint er berührt. Wie klein, was die Liebenden scheidet!
Wer du auch seist, komm her! Was trügst du mich, einziger Knabe?
Wer entführet dich mir? Mir sind doch Alter und Bildung
Nicht so, dass du sie fliehst; mich liebten ja sehnlich die Nymphen.
Hoffnung, ich weiß nicht welche, verheißt dein freundliches Antlitz;
Streck' ich die Arme nach dir, so streckst du von drüben die Arme;
Lach' ich, lachst du mir zu; auch sah ich zum öfteren Tränen,
Wenn ich weinte, bei dir; dem Nicken auch nickst du entgegen,
Und, soviel mir verrät des reizenden Mundes Bewegung,
Gibst du Worte zurück, die mir nicht dringen zu Ohren.
Ich bin, merk' ich, es selbst. Nicht täuscht mich länger mein Abbild.
Liebe verzehrt mich zu mir; ich errege und leide die Flamme.
Was tun? Soll ich flehn? Mich anflehen lassen? Um was dann?
Was ich begehre, ist mein. Zum Darbenden macht mich der Reichtum.
Dass ich vom eigenen Leib mich doch zu trennen vermöchte!
Was kein Liebender wünscht, ich wünsche mir fern, was ich liebe.
Weg schon nimmt mir die Kräfte der Schmerz, und meinem Leben
Bleibt kein langer Bestand, und im frühesten Alter vergeh' ich.
Mir ist der Tod nicht schwer, da im Tod aufhören die Leiden;
Ihm nur, den ich geliebt, ihm wünscht' ich ein längeres Leben.
Nun miteinander vergehn wir zwei in der einzigen Seele."
Sprach's und kehrte zurück sinnlos zu dem nämlichen Bilde,
Und er trübt mit Zähren die Flut, und im kreisenden Wasser
Wurde verdunkelt das Bild. Wie er weggehn sah die Erscheinung,
Rief er: "Wo fliehest du hin? O bleib und verlasse so fühllos
Mich, den Liebenden, nicht. Was nicht zu berühren vergönnt ist,
Lass mich wenigstens schaun und nähren den traurigen Wahnsinn."
Während er klagt, zertrennt er das Kleid vom obersten Saume;
An die enthüllte Brust dann schlägt er mit marmornen Händen,
Und die geschlagene Brust ward sanft mit Röte bezogen,
So wie der Apfel sich zeigt, der weiß zur Hälfte, zur Hälfte
Rot aussieht, und wie mit gesprenkelten Beeren die Traube,
Wenn sie, gereift noch nicht, sich purpurn pflegen zu färben.
Als er solches erblickt im wieder geklärten Gewässer,
Trug er länger es nicht: wie gelbliches Wachs an gelindem
Feuer gemach hinschmilzt und wie von der wärmenden Sonne
Taut in der Frühe der Reif, so auch von der Liebe verzehret
Schwindet er hin und vergeht allmählich vom inneren Feuer.
Nicht ist die Farbe wie sonst mit der Weiße vereinigte Röte;
Hin ist die blühende Kraft und was eben entzückte das Auge,
Und nicht bleibet der Leib, den früher ersehnete Echo.
Als die aber es sah, obgleich voll Zorn und gedenkend,
Fühlte sie Leid, und so oft der Bejammernswürdige: "Wehe!"
Ausrief, hallte das Wort sie nach und erwiderte: "Wehe!"
Und wenn jener im Schmerz sich schlug mit den Händen die Arme,
Gab auch diese zurück die nämlichen Töne des Schlagens.
Also sprach er zuletzt, im gewohnten Gewässer sich spiegelnd:
"Ach, du Knabe, geliebt umsonst", - gleich viele der Worte
Hallte der Ort - "leb wohl!" "Leb wohl!" auch redete Echo.
Kraftlos ließ er das Haupt nun sinken auf grünendem Rasen;
Tod umnachtet den Blick, der bewundert des Blickenden Schönheit.
Da auch noch, wie er längst dem Reich der Toten gehörte,
Schaut er sich selbst in der stygischen Flut. Die Naiaden, die Schwestern,
Trauern und weihen dem Bruder vom Haupt Haarlocken; es trauern
Auch die Dryaden um ihn: beistimmt den Trauernden Echo.
Scheiter besorgte man schon und schwingende Fackel und Bahre:
Da war nirgends der Leib. Für den Leib ist sichtbar ein Blümlein
 510 Safrangelb, um die Mitte besetzt mit schneeigen Blättern.
  6. Pentheus (511-576)



Kund ward dies und erwarb in Achaias Städten dem Seher
Wohlverdienten Ruhm, und groß war der Name des Augurs.
Ihn missachtet allein von allen der Götterverächter
Pentheus, Echions Sohn: zu den kündenden Sprüchen des Greises
Lacht er mit Hohn, und die Nacht und den Schaden benommenen Lichtes
Wirft er ihm vor. Doch jener bewegt die ergraueten Schläfen:
"Wahrlich, ein Glück für dich, wenn du auch", sprach er, "des Lichtes
Würdest beraubt, dass nicht du erblicktest die bacchische Feier!
Denn es erscheint ein Tag, der nicht, so schwanet mir, fern ist,
Wo allhier einzieht der Sprössling Semeles, Liber.
Wenn du diesem versagst alsdann die Ehre der Tempel,
Wirst du liegen zerstückt und zerstreut überall und die Wälder
Färben mit Blut und die Mutter zugleich und die Schwestern der Mutter.
Ja, es geschieht! Du wirst die Ehre versagen der Gottheit
Und, dass ich in der Nacht zu hell nur schaute, beklagen."
Ihn, der solches gesagt, heißt gehen der Sohn des Echion.
Was er verheißen, erfolgt, und das Wort des Sehers erfüllt sich.
Liber erscheint, und es dröhnet die Flur von festlichem Jauchzen.
Alle zu Häuf, mit Männern gemischt so Mütter wie Schnuren,
Stürzen sie, Edle wie Volk, zu der neu anhebenden Feier.
"Was für ein Wahn, o Schlangengeburt, du Same des Mavors,
Blendete eueren Geist?" sprach Pentheus. "Wirkt so gewaltig
Erz anschlagend an Erz und die Flöte gebogenen Hornes
Samt dem Gauklerbetrug, dass, die nicht streitbare Schwerter,
Nicht Drommeten geschreckt, nicht Scharen mit drohenden Speeren,
Weibergeschrei nunmehr und von Wein aufgärender Wahnsinn
Und unzüchtiger Schwärm und nichtige Trommeln bezwingen?
Kann ich euch Greise verstehn, die über die Weite der Meerflut
Tyros hierher, hierher ihr gebracht landflücht'ge Penaten,
Nun sie ohne Gefecht preisgebt? Dich, stärkeres Alter,
Jünglinge, näher mir selbst, die ihr besser denn festliche Thyrsen
Trüget die Wehr in der Hand und den Helm statt Laub auf dem Haupte?
Seid, ich bin' euch, gedenk, woher ihr genommen den Ursprung;
Nehmet von ihm, der einst allein so viele getötet,
Nehmt von dem Drachen den Mut. Im Kampf für den Quell und den Weiher
Fand er den Tod; doch ihr, o siegt für euere Ehre!
Er gab Helden den Tod; jagt ihr Weichlinge von dannen.
Wahret den Ruhm, den die Väter vererbt. Wenn lange zu stehen
Theben verbot das Geschick, o dass doch Männer die Mauern
Stürzten und Schleudergerät, dass rasselte Eisen und Feuer!
Elend wären wir dann, doch schuldlos, und zu beklagen,
Nicht zu verhehlen das Los, und der Scham entbehrten die Zähren.
Nun soll Thebens gar sich bemeistern ein wehrloser Knabe,
Dem nicht Fehde behagt, noch Waffen, noch Tummeln der Rosse,
Sondern das Haar mit Myrrhen gesalbt und weibische Kränze,
Purpur dazu und Gold in bunte Gewänder gewoben.
Nötigen will ich ihn bald - steht ihr nur ab - zu bekennen,
Dass er den Vater erdacht und erlogen die heilige Feier.
Hat Akrisios Mut, zu verachten die eitele Gottheit,
Und ihm, wie er genaht, zu verschließen die Tore von Argos –
Pentheus sollte sich scheun und Theben gesamt vor dem Fremdling?
Auf denn rasch", - so befiehlt er den Dienenden - "auf, und den Führer
Schleppt in Banden mir her! Fern sei fahrlässiges Zaudern!"
Deswegen tadeln der Ahn und Athamas und der Verwandten
Übrige Schar ihn laut und mühn sich umsonst, ihn zu halten.
Heftiger macht die Warnung ihn noch, und gereizt und gesteigert
Wird die gehinderte Wut, und es schadete selber die Hemmung.
Also hab' ich gesehn, wo nichts dem strömenden wehrte,
Ruhiger fließen zu Tal und mit mäßigem Rauschen den Gießbach;
Wo ihn Stämme jedoch aufhielten und sperrende Blöcke,
Nahm er schäumend den Weg und kochend und wilder vom Hemmnis.
Siehe, sie kehren zurück voll Blut und versetzen dem Herrscher,
Da nach Bacchus er fragt: "Ihn selber erblickten wir nirgends,
Diesen Begleiter jedoch und Diener der bacchischen Feier
Brachten wir mit." Und sie führen, geschnürt auf den Rücken die Hände,
Einen Tyrrhener herbei, der dem Dienst des Gottes gefolgt war.
  7. Die thyrrhenischen Schiffer (577-691)


Pentheus richtet auf ihn die vom Zorne schrecklichen Augen,
Und wiewohl er mit Müh' aufschiebt die Strafe, beginnt er:
"Du, zu sterben bestimmt, auf dass zur Lehre den andern
Sei dein Tod, sprich, welches dein Nam' und der Name der Eltern,
Wo du zu Haus, und warum du hältst an den neuen Gebräuchen."
Jener versetzt furchtlos: "Mein Nam' ist Akoites; die Heimat
Ist Maionien mir, aus niederem Volke die Eltern.
Felder vererbte mir nicht zu bestellen mit rüstigen Stieren,
Noch horntragendes Vieh, noch wollige Herden der Vater.
Auch er selbst war arm und pflegte mit Netzen und Angel
Zappelnde Fische als Fang herauszuziehn mit der Rute.
Ihm war all sein Vermögen die Kunst. Wie er diese mich lehrte,
Sprach er: "So nimm denn hin, des Berufs Nachfolger und Erbe,
Meinen Besitz!" Und wie er verschied, da ließ er zurück mir
Nichts wie die Flut: die kann ich mit Fug nur nennen mein Erbgut.
Bald auch, dass ich gebannt nicht blieb' an die selbigen Klippen,
Lernt' ich dazu, das Steuer des Kiels mit lenkender Rechten
Drehen, und samt dem Regengestirn der olenischen Ziege
Merkt' ich den Bären mir wohl und Taygete und die Hyaden,
Auch von den Winden den Strich und den Schiffen gelegene Häfen.
Wie nach Delos ich einst hinsteuere, land' ich an Chios'
Küsten und werde zum Strand rechtshin von den Rudern getrieben;
Leicht dann tu' ich den Sprung und steh' auf dem sickernden Sande.
Als vorüber die Nacht - früh war's, da sich eben Aurora
Rötete – stehe ich auf, und mit Wasser das Schiff zu versorgen
Mahn' ich und zeige den Weg, der führe zur strömenden Quelle.
Was mir verheiße die Luft, erspäh' ich selber vom Hügel,
Rufe die anderen dann und kehre zurück zu der Barke.
,Hier sind wir!' so spricht von den Mannen der erste, Opheltes;
Ihm folgt längs dem Gestad', als vermeintliche Beute gefunden
Im einsamen Gefild, ein Knäblein, gleichend den Jungfraun.
Schwer scheint dieser von Wein und Schlaf im Taumel zu wanken,
Folgend mit Müh. Ich schaue die Tracht und den Gang und das Antlitz:
Nichts erblickt' ich daran, was sterblich zu achten gewesen;
Und ich sah es und sprach zu der Schar: 'Noch bin ich in Zweifel,
Was für ein Gott dies ist, doch dies muss sicher ein Gott sein.
Wer du auch bist, sei hold und fördere unsere Arbeit.
Wolle auch diesen verzeihn!' ,Für uns nur spare die Bitte!'
Ward ich von Diktys gemahnt, der gewandt wie keiner die höchsten
Rahen hinan und herab am Tau zu klimmen verstanden.
Libys stimmet ihm bei und der blonde Melanthos, des Schnabels Wache,
Alkimedon auch, und der mit der Stimme den Rudern
Angab Ruhe und Maß, der Erwecker des Eifers, Epopeus,
Alle die anderen auch. So blind ist Gier nach der Beute.
,Dass mit der heiligen Last sich Schuld aufbürde die Barke',
Rief ich, ,gestatte ich nicht: hier hab' ich des Rechtes am meisten.'
Und vor den Eingang stell' ich mich hin. Frech wütet am meisten
Lykabas unter der Zahl, der, gejagt aus tuskischer Stadt einst,
In der Verbannung erlitt die Strafe für grässliche Mordtat.
Dieser mit Jünglingsfaust schnürt, während ich wehre, die Gurgel
Kräftig mir zu und hätte hinab ins Meer mich geschleudert,
Wär' ich, wiewohl sinnlos, nicht hängen geblieben im Tauwerk.
Beifall zollt ihm die ruchlose Schar. Da endlich beginnet
Bacchus - denn Bacchus war's -, als ob sein Schlummer gelöst sei
Durch das Geschrei und Besinnung gekehrt in die Brust nach
dem Rausche: 'Was geht vor? Was für ein Geschrei? Wie kam ich, ihr Schiffer,
Sagt, wie kam ich hierher? Wohin denn wollt ihr mich bringen?'
'Lasst nur schwinden die Furcht!' sprach Proreus. ,Nenne den Hafen,
Den zu erreichen du strebst: wir landen dich, wo du begehrest.'
,Nun, so richtet die Fahrt', antwortete Liber, ,nach Naxos;
Denn dort bin ich zu Haus. Euch wird es ein gastliches Land sein.'
Tückisch gelobt es die Rotte zu tun bei dem Meer und bei allen
Göttern und heißt dem bebilderten Kiel mich geben die Segel.
Rechts war Naxos von uns. Da ich rechtshin stelle die Leinwand,
Sagt mir jeder: 'Was machst du, Verblendeter? Was für ein Wahnsinn
Hat dich, Akoites, erfasst? Links wende dich.' Viele bezeichnen,
Was ihr Begehr, durch Wink; ins Ohr auch flüstert mir mancher.
Höchlich erstaunt' ich und sprach: 'So nehme das Steuer ein andrer!'
Und ich zog mich zurück vom Dienst der Schuld und der Arglist.
Alle schreien mich an, und ringsum murret der Haufe;
Aber Äthalion spricht: 'Auf dir nur, wahrlich beruht wohl
Unser alleiniges Heil!' Und er tritt für mich an die Stelle,
Tut mein Amt und erwählt abwärts von Naxos die Richtung.
Da nun schaute der Gott, sich stellend, als ob er die Tücke
Jetzt erst merkte, hinaus ins Meer vom gebogenen Spiegel,
Und wie ein Weinender stand er und sprach: 'Nicht diese Gestade,
Schiffer, verspracht ihr mir; dies Land nicht hab' ich erbeten.
Wofür hab' ich denn Strafe verdient? Was habt ihr des Ruhmes,
Wenn ihr Männer den Knaben betrügt, ihr viele den einen?'
Tränen vergoss ich längst. Doch es lacht der verworfene Haufe
Unserer Tränen und drängt die Wogen mit eilenden Rudern.
Bei ihm selbst nun schwör' ich es dir - denn näher als jener
Ist kein Gott -, dass ich so gewiss dir Wahres verkünde,
Wie unglaublich es scheint. Stehn blieb nicht anders die Barke
Mitten im Meer, als hätte sie Stand auf trockenem Stapel.
Jene, zum höchsten erstaunt, verharren im Schlage der Ruder,
Lassen die Segel herab und streben mit doppelter Kraft fort.
Efeu jetzto umstrickt die Ruder und kriecht in geschweifter
Windung umher und bezieht mit schwellenden Dolden die Segel.
Aber umwunden die Stirn mit beerengefülleten Trauben
Schwingt er selber den Stab umflochten von rankendem Weinlaub.
Tiger umlagern den Gott und eitle Gebilde von Luchsen
Und grauenvolles Gezücht buntfleckiger Pardeltiere.
Wild aufspringen sie all', ob das nun wirkte der Wahnsinn
Oder die Angst, und zuerst fängt an sich am Leibe zu schwärzen
Medon und krumm zu gehn mit dem auswärts tretenden Rückgrat.
Ihm ruft Lykabas zu: 'In welch ein Wundergebilde
Wandelst du dich?' Selbst hat er ein klaffendes Maul, und die Nase
War ihm gestülpt, und die härtere Haut umzog sich mit Schuppen.
Libys, nach vorn zu drängen gewillt das stehende Ruder,
Sieht, wie in kürzerem Raum die Hände sich engen und Hände
Nicht mehr sind wie zuvor, schon Flossen verdienen zu heißen.
Einer, bemüht nach gewundenem Tau zu strecken die Arme,
Steht seiner Arme beraubt und, gekrümmt mit verstümmeltem Körper,
Springt er hinab in die Flut. Der Schweif ist geendet zur Sichel,
Wie sich rundet das Horn an dem halb nur sichtbaren Monde.
Ringsum springen sie nun und plätschern mit vielem Bespritzen,
Tauchen hervor aus der Flut und kehren zurück in die Wogen,
Tummeln sich spielend umher wie im Tanz und werfen die Leiber
Üppig und blasen das Meer, das sie schlürften, aus offenen Nüstern.
Von den Zwanzig zuvor - denn so viel führte die Barke –
Blieb ich übrig allein. Da ich bang und von Kälte geschüttelt
Stand, kaum meiner bewusst, weckt Mut mir der Gott mit den Worten
,Banne die Furcht und halte auf Dia." Gelangt zu dem Eiland,
Tret' ich in heiligen Dienst und teile die bacchischen Feste."
  8. Pentheus' Tod (692-731)


"Lang nun hörten wir zu", sprach Pentheus, "deinem Geschwätze,
Dass der Verzug gar hätte vermocht, den Zorn zu entkräften.
Schleunig ergreift, ihr Diener, den Mann, und zum stygischen Dunkel
Sendet hinunter den Leib, mit grässlichen Qualen gemartert."
Gleich von dannen geschleppt wird drauf der Tyrrhener Akoites
Sicher im Kerker verwahrt. Doch während das schreckliche Werkzeug
Zu dem gebotenen Tod sie rüsteten, Eisen und Feuer,
Tat nach der Sage von selber die Türe sich auf, und die Fesseln
Sanken, von keinem gelöst, freiwillig herab von den Armen.
Aber der Sohn des Echion beharrt. Nicht sendet er fürder,
Sondern er selbst geht hin, wo geweiht zur Feier Kithairon
Festlich erschallt von Getön und lautem Geschrei der Bacchanten.
So wie ein mutiges Ross, wenn das Zeichen zur Schlacht der Trompeter
Bläst aus klingendem Erz, aufwiehert und glühet von Kampflust:
So ist Pentheus erregt, da langes Geheul zu dem Aither
Steigt, und wieder entbrennt sein Zorn vom gehörten Getöse.
Außen von Wald umkränzt liegt fast auf der Mitte des Berges
Frei von Bäumen ein Feld, zu sehen von jeglicher Seite.
Hier nun, wie er das Fest unheiligen Auges betrachtet,
Sieht ihn die Mutter zuerst, und zuerst hineilend in Tollheit
Wirft sie zuerst nach dem eigenen Sohn den verletzenden Thyrsus.
"Kommt!" - so ruft sie dann - "kommt her, ihr beiden Geschwister!
Dort auf das riesige Tier, das streift durch unsere Felder,
Dort auf den Eber die Jagd!" Da stürzt auf den einen der ganze
Rasende Schwärm, und zu Hauf' verfolgen den Bebenden alle
Ihn, der bebt nunmehr, nun minder Vermessenes redet,
Nun sich selber verdammt, nun, dass er gefrevelt, bekennet.
Als doch blutet sein Leib: "Autonoe, Schwester der Mutter",
Flehet er, "hilf! O lass dich rühren den Schatten Aktaions!"
Doch nichts weiß von Aktaion ihr Herz, und des Bittenden
Rechte Reißt sie hinweg. Ein Ruck der Ino verstümmelt die andre.
Arme gebrechen ihm nun, die klagend er reckte zur Mutter;
Aber ihr zeigend den Rumpf, der beraubt der zerstückelten Glieder,
Rufet er: "Mutter, oh sieh!" Bei dem Anblick jauchzet Agaue,
Wirft den Nacken umher und schüttelt das Haar in den Lüften,
Und das entrissene Haupt umfassend mit blutigen Fingern
Schreit sie: "lo, mein Werk ist der Sieg, ihr begleitenden Weiber!"
Nicht rafft schneller das Laub, das gerührt vom herbstlichen Froste
Nur noch lose sich hält, der Wind von dem ragenden Baume,
Als die Glieder des Mannes durch frevelnde Hände zerstoben.
Dadurch gemahnt, begehn die ismenischen Frauen den neuen
Dienst und ehren gesamt die heilgen Altäre mit Weihrauch.
   
  Übersetzung nach R.Suchier bearbeitet von E.Gottwein
Text und gegliederte Inhaltsangabe der Metamorphosen Ovids, Bücher I - XV
Lat.-Dt.Txt. I II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV lateinisch - deutsch
Kompos. I II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV Inhalt
 

 

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