v.Chr.
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Geschichte
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Kultur
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- 478-431: Pentekontaetie (ἡ πεντηκονταετία) ist die übliche Bezeichnung für die rund 50 Jahre zwischen dem Ende der Perserkriege und dem Ausbruch des Peloponnesischen Krieges. Diese Bezeichnung ist in Thuk.1,89-118 begründet und wurde zuerst vom Scholiasten verwendet (zu Thuk.1,18; u.ö.). Obwohl es sich um die Blütezeit der griechischen Geschichte handelt, gibt es überraschend wenig Quellen, so dass manche Ereignisse nicht oder nur unsicher datierbar sind. Thukydides gibt in 1,18 unter dem ihm wichtigen Aspekt der Machtentfaltung einen gedrängten Überblick über die geschichtliche Entwicklung Athens und Spartas:
Thuk.1,18,1-3: ἐπειδὴ δὲ οἵ τε Ἀθηναίων τύραννοι καὶ οἱ ἐκ τῆς ἄλλης Ἑλλάδος ἐπὶ πολὺ καὶ πρὶν τυραννευθείσης οἱ πλεῖστοι καὶ τελευταῖοι πλὴν τῶν ἐν Σικελίᾳ ὑπὸ Λακεδαιμονίων κατελύθησαν (ἡ γὰρ Λακεδαίμων μετὰ τὴν κτίσιν τῶν νῦν ἐνοικούντων αὐτὴν Δωριῶν ἐπὶ πλεῖστον, ὧν ἴσμεν, χρόνον στασιάσασα ὅμως ἐκ παλαιτάτου καὶ ηὐνομήθη καὶ αἰεὶ ἀτυράννευτος ἦν· ἔτη γάρ ἐστι μάλιστα τετρακόσια καὶ ὀλίγῳ πλείω ἐς τὴν τελευτὴν τοῦδε τοῦ πολέμου ἀφ' οὗ Λακεδαιμόνιοι τῇ αὐτῇ πολιτείᾳ χρῶνται, καὶ δι' αὐτὸ δυνάμενοι καὶ τὰ ἐν ταῖς ἄλλαις πόλεσι καθίστασαν ), μετὰ δὲ τὴν τῶν τυράννων κατάλυσιν ἐκ τῆς Ἑλλάδος οὐ πολλοῖς ἔτεσιν ὕστερον καὶ ἡ ἐν Μαραθῶνι μάχη Μήδων πρὸς Ἀθηναίους ἐγένετο. (2) δεκάτῳ δὲ ἔτει μετ' αὐτὴν αὖθις ὁ βάρβαρος τῷ μεγάλῳ στόλῳ ἐπὶ τὴν Ἑλλάδα δουλωσόμενος ἦλθεν. καὶ μεγάλου κινδύνου ἐπικρεμασθέντος οἵ τε Λακεδαιμόνιοι τῶν ξυμπολεμησάντων Ἑλλήνων ἡγήσαντο δυνάμει προύχοντες, καὶ οἱ Ἀθηναῖοι ἐπιόντων τῶν Μήδων διανοηθέντες ἐκλιπεῖν τὴν πόλιν καὶ ἀνασκευασάμενοι ἐς τὰς ναῦς ἐσβάντες ναυτικοὶ ἐγένοντο. κοινῇ τε ἀπωσάμενοι τὸν βάρβαρον, ὕστερον οὐ πολλῷ διεκρίθησαν πρός τε Ἀθηναίους καὶ Λακεδαιμονίους οἵ τε ἀποστάντες βασιλέως Ἕλληνες καὶ οἱ ξυμπολεμήσαντες. δυνάμει γὰρ ταῦτα μέγιστα διεφάνη· ἴσχυον γὰρ οἱ μὲν κατὰ γῆν, οἱ δὲ ναυσίν. (3) καὶ ὀλίγον μὲν χρόνον ξυνέμεινεν ἡ ὁμαιχμία, ἔπειτα διενεχθέντες οἱ Λακεδαιμόνιοι καὶ Ἀθηναῖοι ἐπολέμησαν μετὰ τῶν ξυμμάχων πρὸς ἀλλήλους· καὶ τῶν ἄλλων Ἑλλήνων εἴ τινές που διασταῖεν, πρὸς τούτους ἤδη ἐχώρουν. ὥστε ἀπὸ τῶν Μηδικῶν ἐς τόνδε αἰεὶ τὸν πόλεμον τὰ μὲν σπενδόμενοι, τὰ δὲ πολεμοῦντες ἢ ἀλλήλοις ἢ τοῖς ἑαυτῶν ξυμμάχοις ἀφισταμένοις εὖ παρεσκευάσαντο τὰ πολέμια καὶ ἐμπειρότεροι ἐγένοντο μετὰ κινδύνων τὰς μελέτας ποιούμενοι. |
Die Tyrannen nun wurden, sowohl die zu Athen als auch die im übrigen Griechenland, welches weithin schon früher unter Tyrannen gestanden hatte, größtenteils und zuletzt von den Lakedaimoniern gestürzt, die in Sizilien ausgenommen. Lakedaimon nämlich hatte zwar nach seiner Besetzung durch die jetzt darin ansässigen Dorer am längsten unter den Staaten, von denen wir wissen, in innerer Parteiung gestanden, aber dennoch schon in sehr früher Zeit gesetzliche Ordnung erhalten und war stets von Tyrannen frei geblieben. Denn es sind etwa 400 Jahre und etwas darüber bis zum Ende dieses Krieges, dass die Lakedaimonier dieselbe Verfassung haben. Hierdurch erhielten sie dann auch die Kraft, die Verhältnisse in den übrigen Staaten zu ordnen. Nach dieser Vertreibung der Tyrannen aus Griechenland erfolgte also nur wenige Jahre später die Schlacht bei Marathon zwischen den Medern und den Athenern. Im zehnten Jahr nachher kam dann der Barbar zum zweiten Mal mit der großen Kriegsmacht gegen Griechenland, um dasselbe zu unterjochen. Angesichts nun der großen über Griechenland schwebenden Gefahr erhielten hier die Lakedaimonier infolge ihrer hervorragenden Macht die Hegemonie über die zum Krieg verbundenen Griechen, während dort die Athener sich beim Nahen der Meder entschlossen, ihre Stadt zu verlassen und mit Hab und Gut die Schiffe zu besteigen, und hierdurch zu einer Seemacht wurden. Sie warfen zunächst gemeinschaftlich den Barbaren zurück, dann aber schied sich Griechenland in zwei große Hälften, indem sowohl die vom König abgefallenen Griechen als auch diejenigen, welche an dem gemeinsamen Kampf teilgenommen hatten, sich entweder an Athen oder an Lakedaimon anschlossen. Denn diese Mächte ragten als die ersten vor allen hervor: denn die einen waren zu Lande, die anderen zur See gewaltig. Eine kurze Zeit noch dauerte die Waffengemeinschaft; dann aber kam es zum Bruch zwischen Lakedaimoniern und Athenern, in welchem sie mit ihren beiderseitigen Bundesgenossen gegeneinander Krieg führten. Auch im übrigen Griechenland gingen, wenn sich wo zwei Staaten entzweiten, diese von jetzt ab zu jenen beiden Städten. So waren sie denn von dem Mederkrieg bis zu dem gegenwärtigen fortdauernd entweder gegeneinander oder mit ihren abtrünnigen Bundesgenossen im Krieg begriffen. Sie erhielten dadurch Anlass, ihre Zurüstungen zum Krieg in guten Stand zu bringen und an Erfahrung reicher zu werden, da sie unter steten Gefahren ihre Übungen machten. (Üb. nach Campe) |
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1.
Teil: Bis zum Bruch mit Sparta 461
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- Archon: Timosthenes (Diod.Sic.)
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- Wiederaufbau Athens. Gegen den erklärten Willen Spartas Bau der Mauer (Thuk.1,89-93; Plut.Them.19; Nep.Them.6-7).
Themistokles spielt dabei auf Zeit und stellt Sparta vor vollendete Tatsachen. Die Begründung, die er in Sparta vorträgt, ist interessant:
Thuk.1,91,4-92,1: καὶ ὁ Θεμιστοκλῆς ἐπελθὼν τοῖς Λακεδαιμονίοις ἐνταῦθα δὴ φανερῶς εἶπεν, ὅτι ἡ μὲν πόλις σφῶν τετείχισται ἤδη, ὥστε ἱκανὴ εἶναι σῴζειν τοὺς ἐνοικοῦντας, εἰ δέ τι βούλονται Λακεδαιμόνιοι ἢ οἱ ξύμμαχοι πρεσβεύεσθαι παρὰ σφᾶς, ὡς πρὸς διαγιγνώσκοντας τὸ λοιπὸν ἰέναι τά τε σφίσιν αὐτοῖς ξύμφορα καὶ τὰ κοινά. (5) τήν τε γὰρ πόλιν ὅτε ἐδόκει ἐκλιπεῖν ἄμεινον εἶναι καὶ ἐς τὰς ναῦς ἐσβῆναι, ἄνευ ἐκείνων ἔφασαν γνόντες τολμῆσαι, καὶ ὅσα αὖ μετ' ἐκείνων βουλεύεσθαι, οὐδενὸς ὕστεροι γνώμῃ φανῆναι. (6) δοκεῖν οὖν σφίσι καὶ νῦν ἄμεινον εἶναι τὴν ἑαυτῶν πόλιν τεῖχος ἔχειν, καὶ ἰδίᾳ τοῖς πολίταις καὶ ἐς τοὺς πάντας ξυμμάχους ὠφελιμώτερον ἔσεσθαι· (7) οὐ γὰρ οἷόν τ' εἶναι μὴ ἀπὸ ἀντιπάλου παρασκευῆς ὁμοῖόν τι ἢ ἴσον ἐς τὸ κοινὸν βουλεύεσθαι. ἢ πάντας οὖν ἀτειχίστους ἔφη χρῆναι ξυμμαχεῖν ἢ καὶ τάδε νομίζειν ὀρθῶς ἔχειν. (92,1) οἱ δὲ Λακεδαιμόνιοι ἀκούσαντες ὀργὴν μὲν φανερὰν οὐκ ἐποιοῦντο τοῖς Ἀθηναίοις (οὐδὲ γὰρ ἐπὶ κωλύμῃ, ἀλλὰ γνώμης παραινέσει δῆθεν τῷ κοινῷ ἐπρεσβεύσαντο, ἅμα δὲ καὶ προσφιλεῖς ὄντες ἐν τῷ τότε διὰ τὴν ἐς τὸν Μῆδον προθυμίαν τὰ μάλιστ' αὐτοῖς ἐτύγχανον), τῆς μέντοι βουλήσεως ἁμαρτάνοντες ἀδήλως ἤχθοντο. οἵ τε πρέσβεις ἑκατέρων ἀπῆλθον ἐπ' οἴκου ἀνεπικλήτως.
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Themistokles trat nunmehr vor den Lakedaimoniern auf und erklärte hier frei und offen, ihre Stadt besitze bereits Mauern, so dass sie imstande sei, ihre Bewohner zu schützen; wenn aber die Lakedaimonier oder deren Bundesgenossen etwas wünschten, so möchten sie fortan mit der Überzeugung zu ihnen kommen, dass sie sowohl ihren eigenen Vorteil als das Beste aller Griechen wohl zu beurteilen wüssten. Denn als es ihnen besser geschienen habe, ihre Stadt zu verlassen und die Schiffe zu besteigen, hätten sie das beschlossen, ohne ihren Rat einzuholen, und wo sie später gemeinschaftlich mit jenen Rat gepflogen, hätten sie offenbar keinem an Einsicht nachgestanden. Es scheine ihnen also auch jetzt besser zu sein, dass ihre Stadt Mauern besitze und es werde das nicht bloß insbesondere für die Bürger sondern auch für die gesamten Bundesgenossen nützlicher sein; denn es sei nicht möglich bei einer Beratung, über die gemeinsamen Interessen mit Freiheit und Selbständigkeit aufzutreten, wenn man nicht über gleiche Mittel zu gebieten habe. Es dürfe daher entweder kein Bundesgenosse eine befestigte Stadt besitzen oder man müsse auch dies für recht und billig erkennen. Die Lakedaimonier ließen zwar, als sie dies hörten, ihre Erbitterung gegen die Athener nicht sichtbar hervortreten; denn sie hatten ja, wie sie sagten, die Gesandten nicht geschickt, um den Bau zu verhindern, sondern nur um in der Volksversammlung Vorstellungen machen zu lassen; zugleich aber waren sie ihnen damals noch wegen der gegen die Meder bewiesenen Kampfbereitschaft im höchsten Maße zugetan; im Stillen jedoch wurmte es sie, dass sie ihre Absicht verfehlt hatten. So kehrten denn die beiderseitigen Gesandten unangefochten nach Hause zurück. (478 v.Chr.) (Üb. nach Campe) |
- Der Hafen Peiraieus wird fertiggestellt und mit einer Mauer umgeben (Thuk.1,92; Plut.Them.19)
- Auf Antrag des Aristeides werden die Bürger der 4. Klasse zu politischen Ämtern zugelassen (Plut.Arist.22; Aristot.Pol.5,3,5).
Plut.Arist.22,1: Ἐπεὶ δ' ἀναχωρήσαντας εἰς τὸ ἄστυ τοὺς Ἀθηναίους ὁ Ἀριστείδης ἑώρα ζητοῦντας τὴν δημοκρατίαν ἀπολαβεῖν, ἅμα μὲν ἄξιον ἡγούμενος διὰ τὴν ἀνδραγαθίαν ἐπιμελείας τὸν δῆμον, ἅμα δ' οὐκέτι ῥᾴδιον ἰσχύοντα τοῖς ὅπλοις καὶ μέγα φρονοῦντα ταῖς νίκαις ἐκβιασθῆναι, γράφει ψήφισμα κοινὴν εἶναι τὴν πολιτείαν καὶ τοὺς ἄρχοντας ἐξ Ἀθηναίων πάντων αἱρεῖσθαι. |
Nach der Rückkehr der Athener in die Stadt bemerkte Aristeides bald, das sie die demokratische Verfassung wieder herstellen wollten. Da er nun bedachte, dass auf der einen Seite das Volk wegen des bewiesenen Heldenmuts immer einige Achtung verdiente, und dass es auf der anderen Seite sehr schwer halten würde, dieses durch die Waffen mächtig gewordene und auf seine Siege stolze Volk mit Gewalt einzuschränken, so ließ er eine Verordnung machen, dass von nun an alle Bürger ohne Einschränkung an der Staatsverwaltung teilhaben und keiner derselben von der Würde der
Archonten ausgeschlossen sein sollte. (Üb. nach Kaltwasser) |
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- Die griechische Flotte befreit unter Pausanias die meisten Städte auf Zypern und erobert Byzantion (Thuk.1,94; Diod.11,44).
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- Wagensieg des Polyzalos v. Gela (Bruder des Hieron v. Syrakus) in Delphi.
- Tod des Gelon v. Syrakus. Sein Bruder Hieron verschärft die Tyrannis und gründet das "Reich v. Syrakus" mit Einfluss auch in Unteritalien.
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- Stützmauer der Akropolis mit "Perserschutt" (arch. Kunst).
- Wagenlenker, Weihung des Polyzalos.
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- Archon: Adeimantos (Diod.Sic.)
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- Pausanias wird von den Ephoren in Sparta wegen seines tyrannischen Auftretens abberufen und wegen Konspiration mit den Persern abgesetzt. Doch man kann ihm nichts nachweisen. Er geht ohne Amt als Privatmann wieder zum Hellespont. Später (471/470) wird er wegen des gleichen Vorwurfs endgültig zurückberufen, zum Tode verurteilt und 469 hingerichtet (Thuk.1,95; Thuk.1,128-134). Dorkis, der neue spartanische Kommandant wird von den Bündnispartnern, die sich Athen zuwenden, abgelehnt.
Thuk.1,95: ἤδη δὲ βιαίου ὄντος αὐτοῦ οἵ τε ἄλλοι Ἕλληνες ἤχθοντο καὶ οὐχ ἥκιστα οἱ Ἴωνες καὶ ὅσοι ἀπὸ βασιλέως νεωστὶ ἠλευθέρωντο· φοιτῶντές τε πρὸς τοὺς Ἀθηναίους ἠξίουν αὐτοὺς ἡγεμόνας σφῶν γίγνεσθαι κατὰ τὸ ξυγγενὲς καὶ Παυσανίᾳ μὴ ἐπιτρέπειν, ἤν που βιάζηται. (2) οἱ δὲ Ἀθηναῖοι ἐδέξαντό τε τοὺς λόγους καὶ προσεῖχον τὴν γνώμην ὡς οὐ περιοψόμενοι τἆλλά τε καταστησόμενοι, ᾗ φαίνοιτο ἄριστα αὐτοῖς. (3) ἐν τούτῳ δὲ οἱ Λακεδαιμόνιοι μετεπέμποντο Παυσανίαν ἀνακρινοῦντες, ὧν πέρι ἐπυνθάνοντο· καὶ γὰρ ἀδικία πολλὴ κατηγορεῖτο αὐτοῦ ὑπὸ τῶν Ἑλλήνων τῶν ἀφικνουμένων, καὶ τυραννίδος μᾶλλον ἐφαίνετο μίμησις ἢ στρατηγία. (4) ξυνέβη τε αὐτῷ καλεῖσθαί τε ἅμα καὶ τοὺς ξυμμάχους τῷ ἐκείνου ἔχθει παρ' Ἀθηναίους μετατάξασθαι πλὴν τῶν ἀπὸ Πελοποννήσου στρατιωτῶν. (5) ἐλθὼν δὲ ἐς Λακεδαίμονα τῶν μὲν ἰδίᾳ πρός τινα ἀδικημάτων ηὐθύνθη, τὰ δὲ μέγιστα ἀπολύεται μὴ ἀδικεῖν· κατηγορεῖτο δὲ αὐτοῦ οὐχ ἥκιστα μηδισμὸς καὶ ἐδόκει σαφέστατον εἶναι. (6) καὶ ἐκεῖνον μὲν οὐκέτι ἐκπέμπουσιν ἄρχοντα, Δόρκιν δὲ καὶ ἄλλους τινὰς μετ' αὐτοῦ στρατιὰν ἔχοντας οὐ πολλήν· οἷς οὐκέτι ἐφίεσαν οἱ ξύμμαχοι τὴν ἡγεμονίαν. (7) οἱ δὲ αἰσθόμενοι ἀπῆλθον, καὶ ἄλλους οὐκέτι ὕστερον ἐξέπεμψαν οἱ Λακεδαιμόνιοι, φοβούμενοι μὴ σφίσιν οἱ ἐξιόντες χείρους γίγνωνται, ὅπερ καὶ ἐν τῷ Παυσανίᾳ ἐνεῖδον, ἀπαλλαξείοντες δὲ καὶ τοῦ Μηδικοῦ πολέμου καὶ τοὺς Ἀθηναίους νομίζοντες ἱκανοὺς ἐξηγεῖσθαι καὶ σφίσιν ἐν τῷ τότε παρόντι ἐπιτηδείους.
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(1) Da sich Pausanias während dieses Oberbefehls bereits gewalttätig benahm, wurden darüber sowohl die übrigen Griechen unzufrieden als auch ganz besonders die Ionier und alle, die in neuester Zeit von dem König abgefallen und frei geworden waren. Sie wandten sich daher an die Athener und baten, sie möchten gemäß der Blutsverwandtschaft die Hegemonie über sie übernehmen und dem Pausanias bei etwaigen neuen Gewalttätigkeiten entgegentreten. (2) Die Athener gingen hierauf ein und entschlossen sich, hierbei nicht gleichgültig zu bleiben und im übrigen die Verhältnisse so zu ordnen, wie es ihnen am besten schiene. Indes ließen die Lakedaimonier den Pausanias kommen, um ihn wegen der Dinge, die ihnen zu Ohren k zu vernehmen; denn er wurde von den Griechen, welche dorthin kamen, vielfacher Ungerechtigkeiten angeklagt und sein ganzes Verhalten sah mehr dem eines Tyrannen als dem eines Feldherrn ähnlich. (4) Und so traf es sich denn, dass er um dieselbe Zeit abberufen wurde, als die Bundesgenossen, die Mannschaften aus der Peloponnes ausgenommen, aus Hass gegen ihn zu den Athenern übertraten. (5) Als er aber nach Lakedaimon kam, wurde er allerdings für schuldig befunden, persönlich dem einen oder andern Unrecht getan zu haben, in der Hauptsache jedoch wurde er für schuldlos erklärt. Es war aber besonders die Hinneigung zu den Medern, deren er angeklagt wurde, und die Sache schien völlig sicher zu sein. (6) Ihn nun sandten sie nicht wieder als Feldherrn aus, sondern den Dorkis samt einigen andern Personen, die ihm zur Seite stehen sollten, an der Spitze einer nicht bedeutenden Macht; diesen aber überließen die Bundesgenossen nicht wieder die Hegemonie. (7) Als sie das sahen, kehrten sie heim, und die Lakedaimonier schickten seitdem niemand mehr ab, in der Besorgnis, diejenigen, welche hinauskämen, möchten ihnen verdorben werden, wie sie es auch am Pausanias erlebt hatten. Zugleich aber sehnten sie sich von dem medischen Krieg loszukommen, und glaubten von den
Athenern, dass sie ausreichend wären, ihn bis ans Ende zu führen, und dass sie ihnen damals befreundet seien. (Üb. nach Campe) |
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- Die Hegemonie zur See geht an Athen (Thuk.1,95-97; Plut.Arist.22-24).
- Gründung des Delisch-Attischen Seebundes
- Staatenbund mit über 200 gleichberechtigten Mitgliedern zum Schutz der neu gewonnenen Autonomie der ostgriechischen Städte in Kleinasien. Beiträge der Mitglieder: Geld oder Stellung von Schiffen (Beitragsfestsetzung durch
Aristeides
). Athen hat die militärische und politische Führung. Tagungen des Rates (Synhedrion) mit gleichem Stimmrecht und die Verwaltung der Bundeskasse durch zehn Bundesschatzmeister (Hellanotamiai) auf
Delos
(Ionisches Apollonheiligtum). Die Dauer der athenischen Hegemonie wird mit rund 70 Jahren angegeben.
- Zur Organisation: Thuk.1,96f.; Plut.Arist.24
Thuk.1,96: Παραλαβόντες δὲ οἱ Ἀθηναῖοι τὴν ἡγεμονίαν τούτῳ τῷ τρόπῳ ἑκόντων τῶν ξυμμάχων διὰ τὸ Παυσανίου μῖσος, ἔταξαν, ἅς τε ἔδει παρέχειν τῶν πόλεων χρήματα πρὸς τὸν βάρβαρον καὶ ἃς ναῦς· πρόσχημα γὰρ ἦν ἀμύνεσθαι, ὧν ἔπαθον, δῃοῦντας τὴν βασιλέως χώραν. (2) καὶ Ἑλληνοταμίαι τότε πρῶτον Ἀθηναίοις κατέστη ἀρχή, οἳ ἐδέχοντο τὸν φόρον· οὕτω γὰρ ὠνομάσθη τῶν χρημάτων ἡ φορά. ἦν δ' ὁ πρῶτος φόρος ταχθεὶς τετρακόσια τάλαντα καὶ ἑξήκοντα. ταμιεῖόν τε Δῆλος ἦν αὐτοῖς, καὶ αἱ ξύνοδοι ἐς τὸ ἱερὸν ἐγίγνοντο. ἡγούμενοι δὲ αὐτονόμων τὸ πρῶτον τῶν ξυμμάχων καὶ ἀπὸ κοινῶν ξυνόδων βουλευόντων [...] |
Als die Athener auf diese Weise aus freiem Entschluss der Bundesgenossen wegen des Hasses auf Pausanias die Hegemonie erhalten hatten, setzten sie fest, welche Städte Geld zum Krieg gegen die Barbaren geben solle und welche Schiffe. Denn als Vorwand diente, dass man sich für das Erlittene durch Verwüstung der königlichen Länder rächen wolle. Es wurde damals zuerst in Athen die Behörde der Hellenotamien eingesetzt, welche den Phoros in Empfang nahmen; denn so wurden die einlaufenden Geldbeiträge genannt. Es belief sich aber der zuerst festgesetzte Phoros auf eine Höhe von 460 Talenten. Als Schatzkammer aber diente ihnen Delos, wo auch die Bundestage in dem Heiligtum abgehalten wurden. So waren die Bundesgenossen nun anfangs frei und selbständig, und die Beratungen geschahen auf gemeinschaftlichen Bundestagen. [...] (Üb. nach Campe) |
- Der Phoros wurde stetig erhöht, so dass er zu Beginn des Peloponnesischen Krieges 600 Talente betrug.
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- Archon: Phaidon (Diod.Sic.)
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- Kimon übernimmt das Kommando der Seebundsflotte. Die Rückeroberungen unter Kimon werden ziehen sich über mehrere Jahre hin, werden aber in den Quellen nur lückenhaft berichtet und sind nicht sicher datierbar. Kimon vertreibt die Perser aus Eion, ihrem letzten Stützpunkt an der makedonischen Küste (Thuk.1,98,1; Herod.7,107).
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- Aufführung der Phoinissai des Phrynichos (Euripides als Chorege)
- Hermenhalle am Nordende der Agora nach der Einnahme von Eion 476
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- Archon: Dromokleides (Diod.Sic.)
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- Kimon führt attische Kleruchen nach Skyros und bringt die Gebeine des Theseus von dort mit in die Heimat zurück (Thuk.1,98,1;Plut.Thes.36). Als Ruhestätte für Theseus Gebeine wird das "Theseion" erbaut (Lage unbekannt). Dort zeigten Tafelbilder des Mikon die Abenteuer des Theseus
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- Archon: Akestorides (Diod.Sic.)
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- Bei Cumae besiegt Hieron v. Syrakus die Etrusker zur See. Dadurch geht ihre Macht stark zurück, was den Aufstieg Roms begünstigt. Einzelne Beutestücke weihte er nach Olympia.
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- Archon: Menon (Diod.Sic.)
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- Archon: Chares (Diod.Sic.)
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- Hieron beerbt Theron v. Akragas.
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- Archon: Praxiergos (Diod.Sic.)
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- Die Athener erobern Karystos auf Euboia. Es tritt zwangsweise dem Attischen Seebund bei. (Thuk.1,95; Diod.11,60)
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- Synoikismos der elischen Gemeinden zur neuen Stadt Elis. Sturz der Aristokratie. Eroberung Triphyliens.
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- Niedergang der Vasenmalerei infolge eines Preissturzes.
- Zeustempel in Olympia aus Beutegeldern (Architekt: Libon aus Elis)
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- Archon: Demotion (Diod.Sic.)
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- Themistokles wird ostrakiert und geht zunächst nach Argos. Dort kann er wegen der spartanischen Beschuldigung, er sei am Verrat des Pausanias beteiligt gewesen, nicht bleiben. Nach einer weiteren Zwischenstation in Kerkyra bei dem Molosserkönig Admetos weicht er vor dem athenischen Druck (466) nach Ephesos aus und nimmt schließlich seine Zuflucht beim persischen Großkönig in Susa (464). Von ihm wird er mit den Städten Magnesia,
Lampsakos und Myus (nördl. v. Miletos) ausgestattet. In Magnesia stirbt er (459) eines natürlichen Todes (Thuk.1,135-138; Plut.Them.22-31; Diod.11,55-59).
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- Zeustempel in Akragas. - Ludovisischer Thron
- 470-460 (Zeit Kimons):
- Stoa Poikile
- Tholos der Agora (Lokal der Prytanen)
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- Archon: Apsephion (Diod.Sic.)
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- Hinrichtung des Pausanias
- (478?) Leotychidas wird, weil er sich von den Thessaliern hatte bestechen lassen, verbannt. Archidamos König von Sparta (Herod.6,72; Paus.3,7,8; Diod.11,48).
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- Die Athener unterwerfen Naxos, das als erstes Mitglied den Attischen Seebund verlassen will (Thuk.1,98). Andere folgten, so dass die σύμμαχοι allmählich zu ὑποτελεῖς oder ὑπήκοοι wurden.
Thuk.1,98,1: Πρῶτον μὲν Ἠιόνα τὴν ἐπὶ Στρυμόνι Μήδων ἐχόντων πολιορκίᾳ εἷλον καὶ ἠνδραπόδισαν, Κίμωνος τοῦ Μιλτιάδου στρατηγοῦντος. (2) ἔπειτα Σκῦρον τὴν ἐν τῷ Αἰγαίῳ νῆσον, ἣν ᾤκουν Δόλοπες, ἠνδραπόδισαν καὶ ᾤκισαν αὐτοί. (3) πρὸς δὲ Καρυστίους αὐτοῖς ἄνευ τῶν ἄλλων Εὐβοέων πόλεμος ἐγένετο, καὶ χρόνῳ ξυνέβησαν καθ' ὁμολογίαν. (4) Ναξίοις δὲ ἀποστᾶσι μετὰ ταῦτα ἐπολέμησαν καὶ πολιορκίᾳ παρεστήσαντο, πρώτη τε αὕτη πόλις ξυμμαχὶς παρὰ τὸ καθεστηκὸς ἐδουλώθη, ἔπειτα δὲ καὶ τῶν ἄλλων ὡς ἑκάστῃ ξυνέβη. |
(1) Zuerst nahmen sie Eion am Strymon, welches von Medern besetzt war, unter der Führung des Kimon, des Sohnes des Miltiades, durch Belagerung ein und verkauften die Einwohner in die Sklaverei (476 v.Chr.). (2) Dann versklavten sie Skyros, die Insel des Aigaiischen Meeres, die bis dahin von Dolopern bewohnt wurde und besiedelten es selbst. (3) Ferner gerieten sie in Krieg mit den Karystiern ohne die Teilnahme der übrigen Euboier, und nach einiger Zeit unterwarfen sich die Karystier auf dem Weg gütlichen Vertrags. (4) Sodann führten sie mit den abgefallenen Naxiern Krieg und brachten sie durch Belagerung zur Unterwerfung, und dies war die erste Bundesgenossenstadt, die gegen den Bundesvertrag ihrer Freiheit beraubt wurde; später traf dies Schicksal gelegentlich auch von den übrigen eine nach der andern. |
(1,99,1) αἰτίαι δὲ ἄλλαι τε ἦσαν τῶν ἀποστάσεων καὶ μέγισται αἱ τῶν φόρων καὶ νεῶν ἔκδειαι καὶ λιποστράτιον εἴ τῳ ἐγένετο· οἱ γὰρ Ἀθηναῖοι ἀκριβῶς ἔπρασσον καὶ λυπηροὶ ἦσαν οὐκ εἰωθόσιν οὐδὲ βουλομένοις ταλαιπωρεῖν προσάγοντες τὰς ἀνάγκας. (2) ἦσαν δέ πως καὶ ἄλλως οἱ Ἀθηναῖοι οὐκέτι ὁμοίως ἐν ἡδονῇ ἄρχοντες, καὶ οὔτε ξυνεστράτευον ἀπὸ τοῦ ἴσου ῥᾴδιόν τε προσάγεσθαι ἦν αὐτοῖς τοὺς ἀφισταμένους. (3) ὧν αὐτοὶ αἴτιοι ἐγένοντο οἱ ξύμμαχοι· διὰ γὰρ τὴν ἀπόκνησιν ταύτην τῶν στρατειῶν οἱ πλείους αὐτῶν, ἵνα μὴ ἀπ' οἴκου ὦσι, χρήματα ἐτάξαντο ἀντὶ τῶν νεῶν τὸ ἱκνούμενον ἀνάλωμα φέρειν, καὶ τοῖς μὲν Ἀθηναίοις ηὔξετο τὸ ναυτικὸν ἀπὸ τῆς δαπάνης, ἣν ἐκεῖνοι ξυμφέροιεν, αὐτοὶ δέ, ὁπότε ἀποσταῖεν, ἀπαράσκευοι καὶ ἄπειροι ἐς τὸν πόλεμον καθίσταντο. |
(1) Unter den Ursachen zum Abfall aber stand oben an, dass die Bundesgenossen hier und da mit den Tributen in Rückstand blieben oder die Schiffe oder die Truppenkontingente zu stellen unterließen. Denn die Athener kannten beim Eintreiben keine Nachsicht und fielen den Bundesgenossen sehr lästig, indem sie gegen Leute Zwangsmittel anwendeten, die an die Strapazen des Krieges nicht gewöhnt noch dazu geneigt waren. (2) Es herrschten die Athener aber wohl auch sonst nicht mehr zur Zufriedenheit ihrer Bundesgenossen. Bei den gemeinschaftlichen Unternehmungen sahen sie sich nicht als freie und gleichstehende Verbündete behandelt, und versuchten sie abzufallen, so wurden sie ohne Mühe zum Gehorsam zurückgebracht. (3) Hieran aber trugen die Bundesgenossen selbst die Schuld. Denn wegen dieser Abneigung gegen den Dienst i im Kriege hatte dei Mehrzahl von ihnen, um nicht von Hause entfernt zu sein, sich mit den Athenern in Geld geeinigt, so dass sie statt der Schiffe die auf sie fallende Geldsumme entrichteten. Und den Athenern wuchs auf diese Weise von den Geldsummen, welche jene zusammenbrachten, ihre Seemacht; sie selbst aber mussten, sooft sie abfielen, ohne Rüstung und ohne Erfahrung in den Krieg treten. (Üb. nach Campe) |
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- Argos erobert Mykene und Tiryns zurück, die sich 494 abgetrennt hatten. Dies führt zum Konflikt mit Sparta (was Leotychidas und Perikles vielleicht begünstigt hatten).
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- Terrakottagruppe in Olympia: Zeus mit Ganymed
- "Sinnende Athena" (Athen)
- Tafelbilder in der Stoa Poikile:
- Iliupersis (Polygnotos)
- Amazonenschlacht (
Mikon)
- Schlacht von Marathon (Panainos)
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- Archon: Theagenides (Diod.Sic.)
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- Rüstungen der Perser ließen eine neue Offensive befürchten. Kimon erringt am Eurymedon einen Doppelsieg über die Perser: zunächst zur See, indem er der phoinikischen Flotte einen Verlust von 200 Schiffen zufügt, dann schlägt er das persische Heer an Land (Thuk.1,100; Diod.11,60).
Thuk.1,100,1: ἐγένετο δὲ μετὰ ταῦτα καὶ ἡ ἐπ' Εὐρυμέδοντι ποταμῷ ἐν Παμφυλίᾳ πεζομαχία καὶ ναυμαχία Ἀθηναίων καὶ τῶν ξυμμάχων πρὸς Μήδους, καὶ ἐνίκων τῇ αὐτῇ ἡμέρᾳ ἀμφότερα Ἀθηναῖοι Κίμωνος τοῦ Μιλτιάδου στρατηγοῦντος, καὶ εἷλον τριήρεις Φοινίκων καὶ διέφθειραν τὰς πάσας ἐς διακοσίας. |
Hierauf erfolgte auch am Fluss Eurymedon in Pamphylien die Land- und Seeschlacht der Athener und ihrer Bundesgenossen, und es siegten an dem einen und demselben Tag die Athener unter Kimon, dem Sohn des Miltiades, beides zu Wasser und zu Land. Die Gesamtzahl der phoinikischen Trieren, die sie erbeuteten oder zum ferneren Dienst unbrauchbar machten, betrug gegen zweihundert. (Üb. nach Campe) |
- Dem Seebund treten neue Mitglieder bei.
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- "Kimonische Südmauer" der Akropolis aus der Eurymedonbeute
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- Archon: Lysistratos (Diod.Sic.)
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- Aristeides stirbt "vier Jahre nach dem Ostrakismos des Themistokles" (
Nep.Arist.3; Plut.Arist.26)
- Nach dem Tod des Aristeides beginnt der politische Einfluss des Perikles (Plut.Per.7), der bis zu seinem Tod 429 rund 40 Jahre lang den athenischen Staat leiten wird.
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- Archon: Lysanias (Diod.Sic.)
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- Hierons Tod. Sein Bruder Thrasybulos folgt ihm nach, wird aber gestürzt. Eine Verfassungsänderung nach dem Muster Athens setzt dem "Reich v. Syrakus" ein Ende.
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- Sieg Spartas über Argos und anschließend über Tegea bei Dipaia in Arkadien
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- Archon: Lysitheos (Diod.Sic.)
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- Xerxes stirbt. Artaxerxes I. (Longimanus) (465-424) wird Großkönig (Diod.11,69).
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- Auch Thasos will aus dem Seebund austreten. Zunächst erfolgloser Krieg der Athener gegen Thasos (denen es um die Bergwerke an der gegenüberliegenden Küste geht; vgl. Herod.6,46f.). Der Versuch der
Athener, bei Enneahodoi in Thrakien eine Kolonie zu gründen (dort, wo sie 437 Amphipolis gründen; Thuk.4,102), wird von den Edonen verhindert. (Thuk.1,100).
Thuk.1,100,2-3: χρόνῳ δὲ ὕστερον ξυνέβη Θασίους αὐτῶν ἀποστῆναι, διενεχθέντας περὶ τῶν ἐν τῇ ἀντιπέρας Θρᾴκῃ ἐμπορίων καὶ τοῦ μετάλλου, ἃ ἐνέμοντο. καὶ ναυσὶ μὲν ἐπὶ Θάσον πλεύσαντες οἱ Ἀθηναῖοι ναυμαχίᾳ ἐκράτησαν καὶ ἐς τὴν γῆν ἀπέβησαν, (3) ἐπὶ δὲ Στρυμόνα πέμψαντες μυρίους οἰκήτορας αὑτῶν καὶ τῶν ξυμμάχων ὑπὸ τοὺς αὐτοὺς χρόνους ὡς οἰκιοῦντες τὰς τότε καλουμένας Ἐννέα ὁδούς, νῦν δὲ Ἀμφίπολιν, τῶν μὲν Ἐννέα ὁδῶν αὐτοὶ ἐκράτησαν, ἃς εἶχον Ἠδωνοί, προελθόντες δὲ τῆς Θρᾴκης ἐς μεσόγειαν διεφθάρησαν ἐν Δραβησκῷ τῇ Ἠδωνικῇ ὑπὸ τῶν Θρᾳκῶν ξυμπάντων, οἷς πολέμιον ἦν τὸ χωρίον [αἱ ᾿Εννέα ὁδοὶ] κτιζόμενον. |
>(2) Geraume Zeit später geschah es dann, dass die Thasier von ihnen abfielen. Die Ursache hierzu war ein Streit um die Handelsplätze an der gegenüberliegenden thrakischen Küste und um das Bergwerk, welches sie in Besitz hatten. Die Athener kamen nun mit einer Flotte gegen Thasos, siegten in einer Seeschlacht und landeten auf der Insel; (3) an den Strymon schickten sie aber etwa um die selbe Zeit aus ihrer eigenen Bürgerschaft und von den Bundesgenossen 10000 Ansiedler, welche sich in dem damals so genannten "Neun Straßen", dem jetzigen Amphipolis, niederlassen sollten. Wirklich setzten sie sich selbst in den Besitz von Neunstraßen, welches bis dahin Edonen innehatten. Dann aber wurden sie, da sie in das Innere von Thrakien vordrangen, bei Drabeskos im Edonenland von den Thrakern vernichtet, die sich verbunden hatten, da ihnen die Gründung einer Stadt in Neunstraßen verhasst war. (Üb. nach Campe) |
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- 470-460 (Kimonische Zeit):
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- Archon: Archedemides (Diod.Sic.)
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- Verheerendes Erdbeben in Sparta. Gelegenheit für die messenischen Heloten zum Aufstand. Beides hinderte Sparta an einem Einfall in Attika, den es Thasos zu dessen Entlastung zugesagt hatte (Thuk.1,101; Plut.Kim.19; Diod.11,63f.; Diod.15,66,4).
- 3.
Messenischer Krieg (464-455). Die Messenier (und mit ihnen Perioiken aus Thuria und Aithaia) wagen einen Überraschungsangriff auf die Spartaner. Doch gelingt es König Archidamos, die überlebenden Spartaner rasch neu zu organisieren, so dass sich die Messenier auf den
Ithome
zurückziehen und von Pausanias belagert werden.
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- Archon: Tlepolemos (Diod.Sic.)
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- Die Athener unterwerfen Thasos: Auslieferung der Flotte, Schleifung der Mauern und Erstattung der Kriegskosten (Thuk.1,101).
Thuk.1,101: (1) Θάσιοι δὲ νικηθέντες μάχῃ καὶ πολιορκούμενοι Λακεδαιμονίους ἐπεκαλοῦντο καὶ ἐπαμύνειν ἐκέλευον ἐσβαλόντας ἐς τὴν Ἀττικήν. (2) οἱ δὲ ὑπέσχοντο μὲν κρύφα τῶν Ἀθηναίων καὶ ἔμελλον, διεκωλύθησαν δὲ ὑπὸ τοῦ γενομένου σεισμοῦ, ἐν ᾧ καὶ οἱ Εἵλωτες αὐτοῖς καὶ τῶν περιοίκων Θουριᾶταί τε καὶ Αἰθαιῆς ἐς Ἰθώμην ἀπέστησαν. πλεῖστοι δὲ τῶν Εἱλώτων ἐγένοντο οἱ τῶν παλαιῶν Μεσσηνίων τότε δουλωθέντων ἀπόγονοι· ᾗ καὶ Μεσσήνιοι ἐκλήθησαν οἱ πάντες. (3) πρὸς μὲν οὖν τοὺς ἐν Ἰθώμῃ πόλεμος καθειστήκει Λακεδαιμονίοις, Θάσιοι δὲ τρίτῳ ἔτει πολιορκούμενοι ὡμολόγησαν Ἀθηναίοις τεῖχός τε καθελόντες καὶ ναῦς παραδόντες, χρήματά τε ὅσα ἔδει ἀποδοῦναι αὐτίκα ταξάμενοι καὶ τὸ λοιπὸν φέρειν, τήν τε ἤπειρον καὶ τὸ μέταλλον ἀφέντες. |
(1) Die Thasier aber riefen, da sie in einer Schlacht besiegt waren und belagert gehalten wurden, den Beistand der Lakedaimonier an und baten sie, ihnen durch einen Einfall in Attika Beistand zu leisten. (2) Diese versprachen es zwar, ohne dass die Athener es ahnten, und hatten auch wirklich die Absicht, wurden aber durch das eintretende Erdbeben daran gehindert, bei welchem die Heiloten und von den Perioiken die Thuriaten und Aithaier von ihnen abfielen und sich nach Ithome warfen (464). Sehr viele von den Heiloten waren die Nachkommen der alten Messenier, welche damals geknechtet wurden; daher auch die Abgefallenen überhaupt Messenier genannt wurden. Gegen die in Ithome nun erhob sich den Lakedaimoniern ein Krieg, Die Thasier aber sahen sich im dritten Jahr der Belagerung genötigt, sich den
Athenern auf folgende Bedingungen zu ergeben: sie sollten ihre Mauer niederreißen und ihre Schiffe ausliefern, sie sollten sich zu Geldzahlungen verstehen, welche sie teils sofort entrichten, teils für die Zukunft leisten wollten, und endlich auf die gegenüberliegende Küste und das Bergwerk Verzicht leisten. (Üb. nach Campe) |
- Perikles klagt erfolglos gegen Kimons Rechenschaftsbericht über Thasos.
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- Archon: Konon (Diod.Sic.)
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- Archon: Euthippos (Diod.Sic.)
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- Die Spartaner baten, als sie am Ithome nicht vorankamen, verschiedene Bundesgenossen um Hilfe: so die Aigineten, Plataier und Mantineier und auch die Athener. Als aber das Hilfskontingent der Athener unter Kimon eintraf, schickten die Spartaner sie als einzige Bundesgenossen aus Angst vor demokratischen Umtrieben oder als Reaktion auf die Bestrebungen des
Perikles und Ephialtes wieder weg. Dies wurde in Athen als Demütigung empfunden wurde. Thuk.1,102 sieht darin das ersten offenkundige Zerwürfnis (διαφορὰ... φανερά) zw. Athen und Sparta.
Thuk.1,102: (1) Λακεδαιμόνιοι δέ, ὡς αὐτοῖς πρὸς τοὺς ἐν Ἰθώμῃ ἐμηκύνετο ὁ πόλεμος, ἄλλους τε ἐπεκαλέσαντο ξυμμάχους καὶ Ἀθηναίους· οἱ δ' ἦλθον Κίμωνος στρατηγοῦντος πλήθει οὐκ ὀλίγῳ. (2) μάλιστα δ' αὐτοὺς ἐπεκαλέσαντο, ὅτι τειχομαχεῖν ἐδόκουν δυνατοὶ εἶναι, τοῖς δὲ πολιορκίας μακρᾶς καθεστηκυίας τούτου ἐνδεᾶ ἐφαίνετο· βίᾳ γὰρ ἂν εἷλον τὸ χωρίον. (3) καὶ διαφορὰ ἐκ ταύτης τῆς στρατείας πρῶτον Λακεδαιμονίοις καὶ Ἀθηναίοις φανερὰ ἐγένετο. οἱ γὰρ Λακεδαιμόνιοι, ἐπειδὴ τὸ χωρίον βίᾳ οὐχ ἡλίσκετο, δείσαντες τῶν Ἀθηναίων τὸ τολμηρὸν καὶ τὴν νεωτεροποιίαν, καὶ ἀλλοφύλους ἅμα ἡγησάμενοι, μή τι, ἢν παραμείνωσιν, ὑπὸ τῶν ἐν Ἰθώμῃ πεισθέντες νεωτερίσωσι, μόνους τῶν ξυμμάχων ἀπέπεμψαν, τὴν μὲν ὑποψίαν οὐ δηλοῦντες, εἰπόντες δὲ ὅτι οὐδὲν προσδέονται αὐτῶν ἔτι. (4) οἱ δ' Ἀθηναῖοι ἔγνωσαν οὐκ ἐπὶ τῷ βελτίονι λόγῳ ἀποπεμπόμενοι, ἀλλά τινος ὑπόπτου γενομένου, καὶ δεινὸν ποιησάμενοι καὶ οὐκ ἀξιώσαντες ὑπὸ Λακεδαιμονίων τοῦτο παθεῖν, εὐθὺς ἐπειδὴ ἀνεχώρησαν, ἀφέντες τὴν γενομένην ἐπὶ τῷ Μήδῳ ξυμμαχίαν πρὸς αὐτοὺς Ἀργείοις, τοῖς ἐκείνων πολεμίοις, ξύμμαχοι ἐγένοντο, καὶ πρὸς Θεσσαλοὺς ἅμα ἀμφοτέροις οἱ αὐτοὶ ὅρκοι καὶ ξυμμαχία κατέστη. |
(1) Die Lakedaimonier aber riefen, da sich ihnen der Krieg gegen die in Ithome in die Länge zog, unter anderen Bundesgenossen auch die Athener zu Hilfe; diese aber kamen unter der Führung des Kimon mit einem nicht geringen Heer. (2) Der Hauptgrund aber, weswegen sie sich an die
Athener wandten, war, dass sie in der Kunst der Belagerung für erfahren galten; da aber die Belagerung sich ausdehnte, so schien es damit nicht so besonders bestellt zu sein; denn sie würden sonst die Stadt wohl mit Gewalt eingenommen haben. (3) In Folge dieses Feldzugs nun kam es zuerst zwischen den Lakedaimoniern und Athenern zu einem offenen Bruch. Die Lakedaimonier nämlich gerieten, da der Platz nicht durch Gewalt eingenommen werden konnte, in Besorgnis vor dem Unternehmungsgeist der Athener und ihrem Gelüsten nach neuen Plänen - sie sahen in ihnen zugleich auch Leute eines anderen Stammes - sie möchten sich, falls sie dablieben, durch die Ithome sich bestimmen lassen, sich auf deren Seite zu schlagen. So entließen sie dieselben allein unter den Bundesgenossen. Zwar äußerten sie ihren Argwohn nicht offen, sondern erklärten nur, sie bedürften ihrer Unterstützung nicht weiter; (4) die Athener aber erkannten sehr wohl, dass sie nicht in guter Wohlmeinung, sondern in Folge eines entstandenen Verdachtes entlassen würden. Da sie dies nun für empörend hielten und diese Behandlung von den Lakedaimoniern nicht verdient zu haben glaubten, lösten sie sogleich nach ihrer Rückkehr das mit ihnen gegen die Meder geschlossene Bündnis auf und traten mit den Argeier, den Feinden jener, in Bundesgenossenschaft, worauf sie dann beide zugleich mit den Thessalern die selben Verträge und das gleiche Waffenbündnis aufrichteten. (Üb. nach Campe) |
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- Dem Bündnis zwischen Athen und Thessalien tritt bald auch noch Megara bei (Thuk.1,103)
- Die Athener verbannten daraufhin den spartanerfreundlichen Kimon auf 10 Jahre (Plut.Kim.17). Durchsetzung der demokratischen Datei. Beginn der politischen Laufbahn des Perikles.
- Außenpolitische Konsequenzen: Die Athener kündigen das Bündnis mit Sparta und schließen ein Gegenbündnis mit Argos, dem bald auch Thessalien und Megara beitreten (Thuk.1,102f.). Argos hatte sich von seinen schweren Verlusten gegen Sparta (
494) allmählich erholt und Orneai,
Mideia und Tiryns unterworfen und Mykenai zerstört (Strab.p.342; Paus.4,17,4; Paus.4,25,5-7; Diod.11,65)
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- 461-457 Bau der Langen Mauern,
456 fertiggestellt (444 verstärkt, 404 geschleift, 393 erneuert)
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2.
Teil: Bis zum dreißigjährigen Bündnis 445
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- Archon: Phrasikleides (Diod.Sic.)
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- Perikles und Ephialtes gehen einen wesentlichen Schritt in der Demokratisierung Athens weiter:
- Sie schwächen den Areopag (der nur die Blutgerichtsbarkeit behält) und
- stärken die Volksgerichte (Aristot.Pol.2,9,3; Plut.Kim.15).
Plut.Kim.15,1-3: (1) Ἐκείνην μὲν οὖν ἀπέφυγε τὴν δίκην· ἐν δὲ τῇ λοιπῇ πολιτείᾳ παρὼν μὲν ἐκράτει καὶ συνέστελλε τὸν δῆμον, ἐπιβαίνοντα τοῖς ἀρίστοις καὶ περισπῶντα τὴν πᾶσαν εἰς ἑαυτὸν ἀρχὴν καὶ δύναμιν· (2) ὡς δὲ πάλιν ἐπὶ στρατείαν ἐξέπλευσε, τελέως ἀνεθέντες οἱ πολλοὶ καὶ συγχέαντες τὸν καθεστῶτα τῆς πολιτείας κόσμον τά τε πάτρια νόμιμα, οἷς ἐχρῶντο πρότερον, Ἐφιάλτου προεστῶτος ἀφείλοντο τῆς ἐξ Ἀρείου πάγου βουλῆς τὰς κρίσεις πλὴν ὀλίγων ἁπάσας, καὶ τῶν δικαστηρίων κυρίους ἑαυτοὺς ποιήσαντες, εἰς ἄκρατον δημοκρατίαν ἐνέβαλον τὴν πόλιν, ἤδη καὶ Περικλέους δυναμένου καὶ τὰ τῶν πολλῶν φρονοῦντος. (3) διὸ καὶ τοῦ Κίμωνος ὡς ἐπανῆλθεν ἀγανακτοῦντος ἐπὶ τῷ προπηλακίζεσθαι τὸ ἀξίωμα τοῦ συνεδρίου, καὶ πειρωμένου πάλιν ἄνω τὰς δίκας ἀνακαλεῖσθαι καὶ τὴν ἐπὶ Κλεισθένους ἐγείρειν ἀριστοκρατίαν, κατεβόων συνιστάμενοι καὶ τὸν δῆμον ἐξηρέθιζον, ἐκεῖνά τε τὰ πρὸς τὴν ἀδελφὴν ἀνανεούμενοι καὶ Λακωνισμὸν ἐπικαλοῦντες.
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In diesem Prozess wurde Kimon denn auch freigesprochen. Bei seiner übrigen Verwaltung der Geschäfte wusste er das Volk, solange er in Athen zugegen war, zu zügeln und in Schranken zu halten, wenn es sich gegen den Adel auflehnte und alle Macht und Gewalt an sich zu reißen suchte. Als er aber zu einer neuen Unternehmung in See gegangen war, stieß der Pöbel, der dadurch völlig freie Hände bekam, die eingeführte Verfassung und die bisher gebräuchlichen Einrichtungen um und entriss unter Anführung des Ephialtes dem Senat des Areopag seine ganze Gerichtsbarkeit bis auf einige wenige Fälle. Auf diese Weise bemächtigte er sich aller Gerichtshöfe und stürzte den Staat in eine unbeschränkte Demokratie, wobei auch Perikles, der jetzt schon sehr mächtig war, ganz die Partei des Volkes nahm. Kimon gab freilich, als er zurückkam, seinen Unwillen über die Herabsetzung dieses ehrwürdigen Gerichtshofes deutlich zu erkennen, und unternahm alles, die Rechtshändel wieder dahin zu ziehen, und die Aristokratie, wie sie von Kleisthenes eingeführt worden, herzustellen. Aber seine Gegner erhoben vereinigt ein großes Geschrei darüber und reizten das Volk gegen ihn auf, wobei sie nicht nur die alten Beschuldigungen wegen seiner Schwester erneuerten, sondern ihm auch seinen Hang zu den
Lakedaimoniern zum Vorwurf machten. (Üb. nach
Kaltwasser). |
- Finanzielle Entlastung der in der Demokratie engagierten Bürger (Ausgleich für Arbeitsausfall)
- Einführung des Richtersoldes (μισθὸς δικαστικός od. ἡλιαστικός) durch
Perikles 1 Obolos (Aristot.Pol.Ath.2,9,3; Plut.Per.9). Unter Kleon später auf drei Obolen erhöht.
- Dazu kamen später das Theatergeld (θεωρικόν), ebenfalls von Perikles eingeführt und zunächst als Ersatz für das Eintrittsgeld gedacht,
- und noch später, vielleicht aber noch unter Perikles, andere Vergütungen wie das ἐκκλησιαστικόν (Volksversammlung)
- und der μισθὸς βουλευτικός (συνηγορικός) (Ratsversammlung).
- Diese Zuwendungen hat später das "allgemeine Urteil" meistens als Schritt in die Entartung der Demokratie kritisiert (Aristot.Ath.Pol.2,4,11; Plut.Per.9).
Plat.Gorg.515e:
Sokrates zu Kallikles: ἀλλὰ τόδε μοι εἰπὲ ἐπὶ τούτῳ, εἰ λέγονται Ἀθηναῖοι διὰ Περικλέα βελτίους γεγονέναι, ἢ πᾶν τοὐναντίον διαφθαρῆναι ὑπ' ἐκείνου. ταυτὶ γὰρ ἔγωγε ἀκούω, Περικλέα πεποιηκέναι Ἀθηναίους ἀργοὺς καὶ δειλοὺς καὶ λάλους καὶ φιλαργύρους, εἰς μισθοφορίαν πρῶτον καταστήσαντα.
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Aber dies sage mir nun noch, ob nach dem allgemeinen Urteil die Athener durch Perikles besser geworden sind oder ob sie ganz im Gegenteil von ihm zugrunde gerichtet worden sind. Denn ich wenigstens höre,
Perikles habe die Athener träge und feig und geschwätzig und geldsüchtig gemacht, indem er zuerst das Besoldungswesen einführte. (Üb. Apelt) |
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- Ephialtes wird von seinen Gegnern aus Hass ermordet (Plut.Per.10; Diod.11,77).
- Zug der Athener nach Ägypten, um den Satrapen Inaros in seinem Aufstand gegen den Großkönig zu unterstützen. Das Unternehmen endet 454 katastrophal (Thuk.1,104; Diod.11,77).
- Megara tritt dem Bund mit Athen bei, vielleicht der Auslöser für die folgenden Auseinandersetzungen.
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- Ca. 460 Anlage des Friedhofs an der Nordwestecke der Mauer. Er wird vom Eridanos umflossen. Zunächst wird er zur Beerdigung der in Athen verstorbenen Bündner genutzt, dann bis 375 ungenutzt.
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- Archon: Philokles (Diod.Sic.)
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- 458-445: Der sog. "1. Peloponnesische
Krieg"
- Athen führt Krieg gegen Korinth, Epidauros und Aigina. Niederlage zu Land bei Halieis, aber Seesieg zunächst bei Kekryphaleia, dann entscheidend bei Aigina. Aigina kapituliert nach dreijähriger Belagerung, verliert 70 Schiffe und hat damit als Seemacht ausgespielt (Thuk.1,105)
- Korinth will Aigina mit einem Angriff auf die Megaris entlasten, wird aber von dem Athener Myronides in zwei Schlachten geschlagen (Thuk.1,105f.; Diod.11,79). Eine Tafel mit den in diesem Jahr gefallenen
Athenern war im Kerameikos aufgestellt und hat sich erhalten.
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- Archon: Mnesitheides (Diod.Sic.)
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- Die Spartaner kommen mit peloponnesischem Heer den Bewohnern von Doris gegen die Phoker zu Hilfe, geraten dabei mit den Athenern aneinander und besiegen sie bei Tanagra (Thuk.1,107f.).
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- Die Athener berufen Kimon aus der Verbannung zurück (Plut.Kim.17; Plut.Per.10).
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- Archon: Kallias (Diod.Sic.)
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- Die Athener siegen unter Myronides bei
Oinophyta
gg. die Boioter. Daraufhin treten Boiotien, Phokis und die opuntische Lokris dem Attischen Seebund bei (Thuk.1,108). In Theben war als Folge der Niederlage die aristokratische Regierung gegen eine demokratische ausgetauscht worden, die den Anschluss an Athen durchsetzte.
- Die Langen Mauern, die den Peiraieus und Phaleron mit Athen verbinden, werden fertiggestellt (Thuk.1,108).
- Aigina wird zur Unterwerfung gezwungen (Thuk.1,108).
- Der Athener Tolmides umsegelt die Peloponnes: Er brennt Gythion nieder, nimmt Methone, Chalkis und Naupaktos und gewinnt Zakynthos und Kephaleneia als Mitglieder des Attischen Seebundes (Thuk.1,108; Diod.11,84).
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- 456 Fertigstellung der Langen Mauern (444 verstärkt, 404 geschleift, 393 erneuert)
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- Archon: Sosistratos (Diod.Sic.)
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- Die Einnahme des Ithome beendet den 3. Messenischen Krieg. Die Messenier siedeln nach Naupaktos um (Thuk.1,103).
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- Heer und Flotte der Athener werden in Ägypten vernichtet (Thuk.109-110).
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- Archon: Ariston (Diod.Sic.)
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- Operation des Perikles im Meerbusen von Krissa. Achaia wird dem Attischen Seebund angegliedert (Thuk.1,111; Diod.11,85). Athen hatte damit sein Macht erheblich gefestigt:
Diod.11,85: (1) Ἐπ' ἄρχοντος δ' Αθήνησι Σωσιστράτου [...] Τολμίδης μὲν περὶ τὴν Βοιωτίαν διέτριβεν, Ἀθηναῖοι δὲ Περικλέα τὸν Ξανθίππου, τῶν ἀγαθῶν ἀνδρῶν, στρατηγὸν κατέστησαν, καὶ δόντες αὐτῷ τριήρεις πεντήκοντα καὶ χιλίους ὁπλίτας ἐξέπεμψαν ἐπὶ τὴν Πελοπόννησον. (2) οὗτος δὲ τῆς Πελοποννήσου πολλὴν ἐπόρθησεν, εἰς δὲ τὴν Ἀκαρνανίαν διαβὰς πλὴν Οἰνιαδῶν ἁπάσας τὰς πόλεις προσηγάγετο. οἱ μὲν οὖν Ἀθηναῖοι κατὰ τοῦτον τὸν ἐνιαυτὸν πλείστων πόλεων ἦρξαν, ἐπ' ἀνδρείᾳ δὲ καὶ στρατηγίᾳ μεγάλην δόξαν κατεκτήσαντο. |
(1) Als Sosistratos in Athen
Archon war, hielt sich Tolmides in der Gegend von Boiotien auf. Die Athener aber wählten Perikles, den Sohn des Xanthippos, aus adligem Haus, zum Strategen. Sie gaben ihm 50 Trieren mit 1000 Hopliten und schickten ihn gegen die Peloponnes. (2) Er verwüstete einen Großteil der Peloponnes, setzte nach Akarnanien über und bracht dort außer Oiniadai alle Städte zum Anschluss. Die Athener errangen so in diesem Jahr die Hoheit über die meisten Städte und erwarben hinsichtlich ihrer Tapferkeit und Feldherrnkunst großen Ruhm. (Üb. E.G.) |
- Auf Perikles' Veranlassung wurden attische Kleruchen in die thrakische
Chersones, nach Naxos, Andros und an die thrakische Küste entsandt (448?).
- Verlegung der Bundeskasse von Delos nach Athen (angeblich wegen eines drohenden persischen Angriffs).
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- Archon: Lysikrates (Diod.Sic.)
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- Archon: Chairephanes (Diod.Sic.)
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- Archon: Antidotos (Diod.Sic.)
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- Archon: Euthydemos (Diod.Sic.)
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- Fünfjähriger Waffenstillstand zw. Athen und Sparta (Thuk.1,112; Diod.11,86; Plut.Kim.18).
Thuk.1,112: (1) ὕστερον δὲ διαλιπόντων ἐτῶν τριῶν σπονδαὶ γίγνονται Πελοποννησίοις καὶ Ἀθηναίοις πεντέτεις. (2) καὶ Ἑλληνικοῦ μὲν πολέμου ἔσχον οἱ Ἀθηναῖοι, ἐς δὲ Κύπρον ἐστρατεύοντο ναυσὶ διακοσίαις αὑτῶν τε καὶ τῶν ξυμμάχων Κίμωνος στρατηγοῦντος. (3) καὶ ἑξήκοντα μὲν νῆες ἐς Αἴγυπτον ἀπ' αὐτῶν ἔπλευσαν, Ἀμυρταίου μεταπέμποντος τοῦ ἐν τοῖς ἕλεσι βασιλέως, αἱ δὲ ἄλλαι Κίτιον ἐπολιόρκουν. (4) Κίμωνος δὲ ἀποθανόντος καὶ λιμοῦ γενομένου ἀπεχώρησαν ἀπὸ Κιτίου, καὶ πλεύσαντες ὑπὲρ Σαλαμῖνος τῆς ἐν Κύπρῳ Φοίνιξι καὶ Κυπρίοις καὶ Κίλιξιν ἐναυμάχησαν καὶ ἐπεζομάχησαν ἅμα, καὶ νικήσαντες ἀμφότερα ἀπεχώρησαν ἐπ' οἴκου καὶ αἱ ἐξ Αἰγύπτου νῆες πάλιν αἱ ἐλθοῦσαι μετ' αὐτῶν. (5) Λακεδαιμόνιοι δὲ μετὰ ταῦτα τὸν ἱερὸν καλούμενον πόλεμον ἐστράτευσαν, καὶ κρατήσαντες τοῦ ἐν Δελφοῖς ἱεροῦ παρέδοσαν Δελφοῖς· καὶ αὖθις ὕστερον Ἀθηναῖοι ἀποχωρησάντων αὐτῶν στρατεύσαντες καὶ κρατήσαντες παρέδοσαν Φωκεῦσιν.
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(1) Später wurde nach Verlauf von drei Jahren zwischen den Peloponnesiern und Athenern ein Waffenstillstand auf fünf Jahre abgeschlossen. (2) Die Athener ließen nun von dem griechischen Krieg ab, dagegen unternahmen sie unter Kimons Führung mit 200 eigenen und Schiffen der Bundesgenossen einen Zug nach Kypros. (3) Davon segelten 60 Schiffe nach Ägypten auf Anforderung des Ayrtaios, des Königs in den Marschen; die übrigen aber machten sich an die Belagerung von Kition. (4) Als aber Kimon starb und ein Mangel an Lebensmittel entstand, mussten sie von Kition wieder abziehen. Auf der Höhe von Salamis auf Kypros lieferten sie dann den Phoinikiern und Kilikiern eine Seeschlacht, aus der schließlich zugleich eine Landschlacht entstand. Sie siegten zu Wasser und zu Land und kehrten hierauf nach Hause zurück; ebenso die Schiffe aus Ägypten, welche mit ihnen gekommen waren. (5) Die Lakedaimonier aber unternahmen hierauf den sogenannten Heiligen Krieg, bemächtigten sich des Heiligtums in Delphi und übergaben es den Delphern. Später wieder kamen nach ihrem Abzug die
Athener, bemächtigten sich des Heiligtums und übergaben es den Phokern. (Üb. nach Campe) |
- Dreißigjähriger Friede zw. Sparta und
Argos (Thuk.5,14).
- Perikles' Bürgerrechtsgesetz
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- Ca 450 Bau einer ersten Tholos auf der Agora von
Athen an der Stelle eines solonischen oder peisistratischen Vorgängerbaus.
- Bald nach 450 Bau des trapezförmigen Strategeions auf der Agora von Athen.
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- Archon: Pedieus (Diod.Sic.)
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- Der Frieden in Griechenland gestattet Athen, den Krieg gg. die Perser unter Kimons Führung fortzusetzen: Doppelsieg bei Salamis. Kimon stirbt (auf Zypern) (Thuk.1,112; Diod.13,3).
- "Kallias-Frieden": Kallias handelt in Susa einen nach ihm benannten Frieden aus.
- Plut.Kim.13 lässt den Frieden unmittelbar im Anschluss an den Sieg am Eurymedon (468) geschlossen sein, Thukydides erwähnt ihn überhaupt nicht; bei den Redner wird er erst mit der Zeit bestimmter erwähnt und schließlich zu einem festen Topos in den Lobreden auf Athen. Deswegen wurde seine Geschichtlichkeit verschiedentlich angezweifelt. Dem scheint allerdings zu widersprechen, dass der Perserkrieg seit dem wirklich für längere Zeit ruhte (Vgl. Plut.Kim.19).
- Die Friedensbedingungen werden sehr unterschiedlich überliefert. Am weitestgehenden:
- Der Großkönig garantiert die Unabhängigkeit der kleinasiatischen Griechenstädte
- Er lässt sich auf ein eingeschränktes Operationsgebiet seiner Streitkräfte ein:
- die persische Flotte befährt sowohl von Süden als auch von Norden her nicht mehr das Aigaiische Meer
- das persische Heer hält sich mindestens drei Tagesmärsche von der kleinasiatischen Küste entfernt.
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- Die Beitragszahlungen der Mitglieder im Seebund werden zu einem großen Teil nicht mehr geleistet.
- Athen will in einem Panhellenischen Kongress dem Seebund (der sich durch den Kallias-Frieden überholt hatte) neue Ziele geben. Dies hintertreibt Sparta durch den "Heiligen Krieg".
- Athen reagiert mit einer schrittweisen Umwandlung des Attischen Seebundes zu einem "Attischen Reich" (ἀρχή).
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- Archon: Philiskos (Diod.Sic.)
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- Zweiter Heiliger Krieg (Vgl. 595
u. 355): Die Spartaner gewinnen in einem Feldzug gg. die Phoker für Delphi die Oberhoheit über das Orakel zurück.
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- Perikles macht dies in einem Feldzug wieder rückgängig, so dass die Phoker wieder die Aufsicht über Delphi erhalten (Thuk.1,112; Plut.Per.21).
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- Die Komiker Krates und Kratinos.
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- Archon: Timarchides (Diod.Sic.)
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- Die Boioter erringen bei Koroneia einen Sieg über den Athener Tolmides und treten aus dem Attischen Seebund aus (Thuk.1,113; Diod.12,6).
- Aristokraten aus Chaironeia und Orchomenos, die sich seit der Niederlage bei Oinophyta (
456) auf der Flucht befanden, hatten sich wieder ihrer Städte bemächtigt.
- Zunächst kann Tolmides Chaironeia zurückerobern, wird aber auf dem Rückzug von anderen Flüchtlingen aus Orchomenos, Euboia und Lokris überfallen und geschlagen.
- Um die Gefangenen zurückzuerhalten, muss er den Flüchtlingen alle Städte (außer Plataiai) überlassen.
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- Archon: Kallimachos (Diod.Sic.)
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- Archon: Lysimachides (Diod.Sic.)
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- Errichtung einer attischen Kleruchie am Strymon
- Euboia und Megara fallen vom Bündnis mit Athen ab (Thuk.2,113f.; Thuk.2,21)
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- Der spartanische König Pleistoanax fällt in Attika ein, zieht aber kampflos wieder ab. Deshalb gerät er in den Verdacht, von Perikles bestochen zu sein (Thuk.1,144; Thuk.2,21; Thuk.5,16; Plut.Per.22f.; Diod.12,6).
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- Euboia v. Perikles wieder unterworfen. Vertreibung einheimischer Aristokraten (ἱπποβάται) und Ansiedlung athenischer Kleruchen (Thuk.1,114; Diod.12,7,22; Plut.Per.23).
- Dreißigjähriger Frieden (αἱ τριακοντούτεις σπονδαί) zwischen Athen und Sparta: Sparta wird die Hegemonie zu Land zugestanden,
Athen die zur See (Thuk.1,115; Thuk.1,87, Thuk.2,2; Aischin.2,174).
Thuk.1,115,1: <οἱ Ἀθηναῖοι> ἀναχωρήσαντες δὲ ἀπ' Εὐβοίας οὐ πολλῷ ὕστερον σπονδὰς ἐποιήσαντο πρὸς Λακεδαιμονίους καὶ τοὺς ξυμμάχους τριακοντούτεις, ἀποδόντες Νίσαιαν καὶ Πηγὰς καὶ Τροιζῆνα καὶ Ἀχαΐαν· ταῦτα γὰρ εἶχον Ἀθηναῖοι Πελοποννησίων. |
(1) Nach der Rückkehr aus Euboia schlossen sie (die Athener) dann bald mit den Lakedaimoniern und deren Bundesgenossen einen Waffenstillstand auf 30 Jahre, unter der Bedingung, dass sie Nisaia, Pegai, Troizen und Achaia zurückgaben. Denn diese Gebiete der Peloponnes waren in den Händen der Athener. (Üb. nach Campe) |
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- Die Philosophen Zenon, Empedokles, Anaxagoras.
- Herodot, der "pater historiae"
- Bildhauerei: Myron, Pheidias, Polykleitos - Malerei: Polygnotos
- Vor 445 Stiftung des Odeions
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3.
Teil: Bis zum Ausbruch des Peloponnesischen Krieges
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- Archon: Praxiteles (Diod.Sic.)
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- Kimons Nachfolgers an der Spitze der Aristokraten war Thukydides, der Sohn des Melesias. Nach Kimons Ostrakierung, lag die Macht konkurrenzlos bei Perikles (Plut.Per.11-15).
- Die Langen Mauern von Athen nach dem Peiraieus werden durch eine parallele Mauer im Süden verstärkt (Plut.Per.13; Plat.Gorg.456a; Thuk.2,13; u.a.), die
Aischin.2,172
mit τὸ μακρὸν τεῖχος τὸ νότιον anspricht. Der Ausbau des Peiraieus erfolgt nach dem Plan des Hippodamos v. Miletos.
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- Thurioi von Athen an der Stelle des von Kroton zerstörten Sybaris gegründet (Diod.12,9-11)
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- 444 Verstärkung der Langen Mauern
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- Archon: Lysanias (Diod.Sic.)
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- Archon: Diphilos (Diod.Sic.)
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- Archon: Timokles (Diod.Sic.)
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- Archon: Morychides (Diod.Sic.)
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- Der Samische
Krieg (Aufstand): Samos und Miletos lagen im Streit um den Besitz von Priene. Als Samos der Forderung Athens, seine Ansprüche aufzugeben, nicht nachkam, ersetzte
Athen in Samos die Aristokratie durch eine Demokratie. Als die Aristokraten mit Gewalt zurückkamen, eroberte Perikles
Samos nach neunmonatiger Belagerung (Thuk.1,115-117; Plut.Per.24-28; Diod.12,27f.). Auch Byzantion, das für Samos Partei ergriffen hatte, wird unterworfen.
- Als freie Bundesgenossen Athens blieben jetzt allein noch Chios und Lesbos. Dem entspricht die (bereits 454 erfolgte) Verlegung der Bundeskasse von Delos nach Athen.
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439
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- Archon: Glaukinos (Diod.Sic.)
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- Archon: Theodoros (Diod.Sic.)
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- Perikles sichert durch ein Flottenunternehmen die Getreidezufuhr aus dem Schwarzen Meer.
- Der Versuch, Prozesse gegen Pheidias, Anaxagoras und Aspasia zu führen, richtet sich gegen Perikles.
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- Archon: Euthymenes (Diod.Sic.)
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- Athen gründet Amphipolis (Diod.12,32; Thuk.4,102)
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- 437-4433 Propyläen der Akropolis
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- Archon: Lysimachos (Diod.Sic.)
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- Archon: Antiochides (Diod.Sic.)
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- Archon: Krates (Diod.Sic.)
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- Erster Anlass zum Peloponnesischen Krieg: Krieg zw. Korinth und Kerkyra wegen Epidamnos (Thuk.1,24-28). Seesieg der Kerkyraier bei Aktion (Thuk.1,29-30). Epidamnos zur Übergabe gezwungen (Thuk.1,29).
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- Archon: Apseudes (Diod.Sic.)
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- Beide Parteien versuchen durch Gesandte, Athen zu gewinnen (Ihre Reden: Thuk.1,32-43).
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- Athen schließt das Bündnis mit Kerkyra wegen seiner Bedeutung für den Seeweg nach Italien (eine ἐπιμαχία, keine συμμαχία, also eine Verpflichtung zur Verteidigung, nicht zur Teilnahme an einem Angriff) (Thuk.1,44; Diod.12,54).
Thuk.1,44: (1) Ἀθηναῖοι δὲ ἀκούσαντες ἀμφοτέρων, γενομένης καὶ δὶς ἐκκλησίας, τῇ μὲν προτέρᾳ οὐχ ἧσσον τῶν Κορινθίων ἀπεδέξαντο τοὺς λόγους, ἐν δὲ τῇ ὑστεραίᾳ μετέγνωσαν Κερκυραίοις ξυμμαχίαν μὲν μὴ ποιήσασθαι, ὥστε τοὺς αὐτοὺς ἐχθροὺς καὶ φίλους νομίζειν (εἰ γὰρ ἐπὶ Κόρινθον ἐκέλευον σφίσιν οἱ Κερκυραῖοι ξυμπλεῖν, ἐλύοντ' ἂν αὐτοῖς αἱ πρὸς Πελοποννησίους σπονδαί ), ἐπιμαχίαν δ' ἐποιήσαντο τῇ ἀλλήλων βοηθεῖν, ἐάν τις ἐπὶ Κέρκυραν ἴῃ ἢ Ἀθήνας ἢ τοὺς τούτων ξυμμάχους. (2) ἐδόκει γὰρ ὁ πρὸς Πελοποννησίους πόλεμος καὶ ὣς ἔσεσθαι αὐτοῖς, καὶ τὴν Κέρκυραν ἐβούλοντο μὴ προέσθαι τοῖς Κορινθίοις ναυτικὸν ἔχουσαν τοσοῦτον, ξυγκρούειν δὲ ὅτι μάλιστα αὐτοὺς ἀλλήλοις, ἵνα ἀσθενεστέροις οὖσιν, ἤν τι δέῃ, Κορινθίοις τε καὶ τοῖς ἄλλοις ναυτικὸν ἔχουσιν ἐς πόλεμον καθιστῶνται. (3) ἅμα δὲ τῆς τε Ἰταλίας καὶ Σικελίας καλῶς ἐφαίνετο αὐτοῖς ἡ νῆσος ἐν παράπλῳ κεῖσθαι. |
>(1) Die Athener hörten beide und waren - es wurde nämlich zweimal deswegen eine Volksversammlung veranstaltet - in der ersten nicht weniger für die Vorstellungen der Korinther empfänglich; in der des folgenden Tages aber änderten sie ihre Meinung dahin, zwar nicht ein vollständiges Waffenbündnis mit den Kerkyraiern einzugehen, so dass gleiche Freunde und Feinde gehabt hätten - denn hätten die Kerkyraier sie aufgefordert, mit ihnen gemeinschaftlich zum Angriff gegen
Korinth zu segeln, so würden ihnen dadurch die Verträge mit den Peloponnesiern gebrochen sein -; doch schlossen sie ein Schutzbündnis zur gegenseitigen Verteidigung ihrer Besitzungen, falls jemand Kerkyra oder
Athen oder deren Bundesgenossen angreifen sollte. (2) Denn der Krieg mit den Peloponnesiern, glaubten sie, werde auch so erfolgen, und Kerkyra mit einer so bedeutenden Seemacht wünschten sie nicht den Korinthern in die Hände fallen zu lassen, sondern sie vielmehr so stark als möglich gegeneinander aufzubringen, damit Korinth und die übrigen Seestaaten schon etwas geschwächt wären, wenn sie nötigenfalls mit ihnen in Krieg geraten sollten. (3) Zugleich aber schien ihnen die Insel auch wohlgelegen für die Verbindung mit Italien und Sizilien. (Üb. nach Campe) |
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- Unentschiedene Seeschlacht zw. Kerkyra und Korinth bei den Sybota-Inseln. Auch die Athener nehmen teil.
- Auf der Seite der Korinther standen die Eleier, Megarer, Leukadier, Ambrakioten und Anaktorier (Thuk.1,45-55)
- Der Kampf ging zwar unentschieden aus, mit leichten Vorteilen für die Korinther, aber die Korinther zogen sich zurück, als 20 weitere Schiffe der Athener aufkreuzten.
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- Archon: Pythodoros (Diod.Sic.)
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- Zweiter Anlass zum Peloponnesischen Krieg: Poteidaia fällt (wegen politischer Forderungen
Athens) vom Attischen Seebund ab. Athen verhängt eine Blockade gegen Poteidaia (Thuk.1,56-65).
- Die Auseinandersetzung entzündete sich an Athens Forderung an Potidaia,
- das korinthische Verwaltungspersonal auszuweisen und
- eine zum Schutz der Halbinsel Pallene erbaute Mauer zu schleifen.
- Darauf erklärt Potidaia seinen Austritt aus dem Attischen Seebund. Dabei kann es auf die Hilfszusagen der Chalkidier, Bottiaier und Korinther vertrauen.
- Das athenische Heer konnte die Potidaier in einer Schlacht schlagen und zu Wasser und zu Land einschließen (Thuk.1,56-65). Mehrere Grabinschriften auf bei Potidaia gefallene Athener haben sich erhalten.
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- Dritter Anlass: Das "Megarisches
Psephisma": Das gesamte von der attischen ἀρχή kontrollierte Seegebiet wird für Megara gesperrt (Thuk.1,42; Thuk.1,67; Thuk.1,139; Plut.Per.29f.).
- Der Krieg wird auf einer Versammlung des Peloponnesischen Bundes sowohl in Sparta beschlossen (Thuk.1,67-87; Thuk.119-125) als auch auf Anraten des Perikles in Athen beschlossen (Thuk.1,140-146).
- Die Korinther veranlassen die Einberufung einer Bundesversammlung nach Sparta mit dem Ziel, Athen den Krieg erklären zu lassen.
- Beschlussfassung in Sparta:
- Der spartanische Versammlungsleiter Sthenelaïdes ist für den Krieg, König Archidamos dagegen.
- Reden der Korinther: Thuk.1,68-71; Thuk.1,120-124;
- Rede des Archidamos: Thuk.1,80-85
- Beschlussfassung in Athen (Thuk.1,140-146)
- Bis kriegerische Aktionen durchgeführt wurden, dauerte noch über ein Jahr. Die Spartaner schickten in dieser Zeit noch drei Gesandtschaften mit sich steigernden Forderungen nach Athen:
- 1. Gesandschaft: Vertreibung der Alkmaioniden,
- 2. Gesandtschaft: Aufhebung des Megarischen Psephisma und der Belagerung von Potidaia,
- 3. Gesandtschaft: Autonomie-Forderung für alle griechischen Städte unter Athens Herrschaft.
- Aus der Beschlussfassung Spartas ergibt sich der tiefere Grund für den Ausbruch des Krieges: Spartas Furcht vor der zunehmenden
Macht Athens
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Thuk.1,88:
ἐψηφίσαντο δὲ οἱ Λακεδαιμόνιοι τὰς σπονδὰς λελύσθαι καὶ πολεμητέα εἶναι οὐ τοσοῦτον τῶν ξυμμάχων πεισθέντες τοῖς λόγοις, ὅσον φοβούμενοι τοὺς Ἀθηναίους, μὴ ἐπὶ μεῖζον δυνηθῶσιν, ὁρῶντες αὐτοῖς τὰ πολλὰ τῆς Ἑλλάδος ὑποχείρια ἤδη ὄντα. |
Thuk.1,145: ὁ μὲν Περικλῆς τοιαῦτα εἶπεν, οἱ δὲ Ἀθηναῖοι νομίσαντες ἄριστα σφίσι παραινεῖν αὐτὸν ἐψηφίσαντο, ἃ ἐκέλευε, καὶ τοῖς Λακεδαιμονίοις ἀπεκρίναντο τῇ ἐκείνου γνώμῃ, καθ' ἕκαστά τε ὡς ἔφρασε καὶ τὸ ξύμπαν, οὐδὲν κελευόμενοι ποιήσειν, δίκῃ δὲ κατὰ τὰς ξυνθήκας ἑτοῖμοι εἶναι διαλύεσθαι περὶ τῶν ἐγκλημάτων ἐπὶ ἴσῃ καὶ ὁμοίᾳ |
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"Griech. zu Griechenland" und "Geschichte"
Murphy, P.R.
in: Transactions and Proceedings 89/1958, 99ff.
Nickel, D.
in: Müller, Reimar (Hg.): Mensch als Maß Berlin (Akademie-Verlag) 1976, S. 167-188
Athen und Hellas ; Theil 2 ; Perikles. Kleon. Thukydides
Schadewaldt, W.
Die Anfänge der Geschichtsschreibung bei den Griechen. Herodot, Thukydides. Tübinger Vorlesungen Bd. II.
Thukydides / Kraz, H.
Die drei Reden des Perikles bei Thukydides, übersetzt und erklärt von Heinrich Kraz
Die erste Periklesrede : (Thukydides I 140 - 144) : Interpretation und Versuch einer Einordnung in den Zusammenhang des Werkes
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