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Politische und kulturelle Entwicklung Roms

Die frühe Republik: 2. Abschnitt

(493-449)

 

 

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Geschichte

v.Chr.
 
Kultur
   
 493

Griechische Geschichte

 

  • Zw. 500-450: Kapitolinische Wölfin (Konservatorenpalast)
492

Griechische Geschichte

  • Die Römer bauen ihre Colonie in Velitrae aus und entsenden eine neue nach Norba, das Livius als "arx in Pomptino" bezeichnet (Liv.2,34; Dion.Hal.7,12f.). Beide Colonien dienen der Sicherung des eroberten Gebietes und als Stützpunkte für weitere Eroberungen.
  • In Rom gibt es als Folge der Auswanderung der Plebeier, weil die Felder unbestellt geblieben waren, eine Hungersnot. Die Nachbarvölker hatten Hilfe verweigert, eine Gesandtschaft zu Gelon nach Syrakus hatte zu viel Zeit benötigt. (Liv.2,34; Dion.Hal.7,1-20).
 
491

Griechische Geschichte

 
490

Griechische Geschichte

 
489

Griechische Geschichte

 
488

Griechische Geschichte

  • Coriolanus zieht mit dem Volskerheer gegen Rom. Nur durch die Fürbitte seiner Mutter Veturia und seiner Gemahlin Volumnia lässt er sich von einer Eroberung Roms abbringen ( Eutr.1,15; Liv.2,40,1-10).
  • Zum Dank für den Bittgang der Frauen zu Coriolanus wird der Tempel der Fortuna muliebris gestiftet. (Liv.2,40; Dion.Hal.8,55f.; Valer.Max.5,2,1)
487

Griechische Geschichte

 
486

Griechische Geschichte

  • Proculus Verginius kämpft gegen die Volsker und widersetzt sich dem Ackergesetz seines Mitkonsuls Spurius Cassius. (Liv.2,41; Dion.Hal.8,68ff.; Dion.Hal.9,51; Diod.11,1)
  • Der Konsul Spurius Cassius nimmt die Herniker als drittes Mitglied gleichberechtigt (foedus aequum) in den Latinerbund von 493 auf. (Liv.2,41; Dion.Hal.8,69)
    Dion.Hal.8,69,2:Textanker διαπραξάμενος δὲ τὸν θρίαμβον αὑτῷ δοθῆναι τὰς πρὸς Ἕρνικας ἐξήνεγκεν ὁμολογίας· αὗται δ' ἦσαν ἀντίγραφοι τῶν πρὸς Λατίνους γενομένων, ἐφ' αἷς πάνυ ἤχθοντο οἱ πρεσβύτατοί τε καὶ τιμιώτατοι καὶ δι' ὑποψίας αὐτὸν ἐλάμβανον οὐκ ἀξιοῦντες τῆς ἴσης τιμῆς τοῖς συγγενέσι Λατίνοις τοὺς ἀλλοεθνεῖς Ἕρνικας τυγχάνειν, οὐδὲ τοῖς πολλὰ εὐνοίας ἔργα ἐπιδειξαμένοις τοὺς μηδ' ὁτιοῦν ἀγαθὸν δεδρακότας τῶν αὐτῶν φιλανθρώπων μετέχειν, τῇ τε ὑπεροψίᾳ τοῦ ἀνδρὸς ἀχθόμενοι, ὃς ὑπὸ τῆς βουλῆς τιμηθεὶς οὐκ ἀντετίμησεν αὐτὴν τοῖς ἴσοις, οὐδὲ μετὰ κοινῆς γνώμης τῶν συνέδρων, ἀλλ' ὡς αὐτῷ ἐδόκει γράψας ἐξήνεγκε τὰς ὁμολογίας. (2) Nachdem er durchgesetzt hatte, dass ihm der Triumph bewilligt wurde, machte er den Vertrag mit den Hernikern bekannt. Es war eine Abschrift des mit den Latinern geschlossenen und darüber wurden die Ältesten der Nobilität sehr unwillig, weil sie es nicht für recht hielten, dass die landfremden Herniker die gleiche Auszeichnung wie die stammesverwandten Latiner erhielten und die, die sich kein Verdienst um Rom erworben hatten, die selbe menschenfreundliche Behandlung finden wie die, die viele Beweise des Wohlwollens gegeben hatten. Auch  ärgerten sie sich über die von ihm bewiesene Geringschätzung, dass er von dem Senat geehrt nicht wiederum auf die gleiche Weise ihn ehrte und statt auf  gemeinsamen Beschluss nach eigenem Gutdünken den Vertrag ausfertigte und bekannt machte. (Üb. nach Christian
  • Der Versuch des Konsuls Spurius Cassius, den Plebeiern durch eine "lex agraria" Anteil am ager publicus zu verschaffen, führt zu einer Anklage durch den QuästorLucius Valerius Volusus Potitus und durch Kaeso Fabius. Spurius Cassius wird durch die comitia curiata verurteilt und hingerichtet. Auch hier wird berichtet, sein eigener Vater habe für seinen Tod gesorgt. (Liv.2,41; Dion.Hal.8,77-80
    Liv.2,41: Sp. Cassius deinde et Proculus Verginius consules facti. cum Hernicis foedus ictum; agri partes duae ademptae. inde dimidium Latinis, dimidium plebi divisurus consul Cassius erat. [2] adiciebat hic muneri agri aliquantum, quem publicum possideri a privatis criminabatur. id multos quidem patrum, ipsos possessores, periculo rerum suarum terrebat; sed et publica patribus sollicitudo inerat largitione consulem periculosas libertati opes struere. [3] tum primum lex agraria promulgata est, nunquam deinde usque ad hanc memoriam sine maximis motibus rerum agitata. [4] consul alter largitioni resistebat auctoribus patribus nec omni plebe adversante, quae primo coeperat fastidire munus volgatum a civibus isse in socios; [5] saepe deinde et Verginium consulem in contionibus velut vaticinantem audiebat pestilens collegae munus esse; agros illos servitutem iis, qui acceperint, laturos; regno viam fieri. [6] quid ita enim adsumi socios et nomen Latinum, quid attinuisset Hernicis, paulo ante hostibus, capti agri partem tertiam reddi, nisi ut hae gentes pro Coriolano duce Cassium habeant? [7] popularis iam esse dissuasor et intercessor legis agrariae coeperat. uterque deinde consul, ut certatim, plebi indulgere. Verginius dicere passurum se adsignari agros, dum ne cui nisi civi Romano adsignentur: [8] Cassius, quia in agraria largitione ambitiosus in socios eoque civibus vilior erat, ut alio munere sibi reconciliaret civium animos, iubere pro Siculo frumento pecuniam acceptam retribui populo. [9] id vero haud secus quam praesentem mercedem regni aspernata plebes; adeo propter suspicionem insitam regni, velut abundarent omnia, munera eius in animis hominum respuebantur. [10] quem, ubi primum magistratu abiit, damnatum necatumque constat. sunt qui patrem auctorem eius supplicii ferant: eum cognita domi causa verberasse ac necasse peculiumque filii Cereri consecravisse; signum inde factum esse et inscriptum: 'ex Cassia familia datum.'  [11] invenio apud quosdam, idque propius fidem est, a quaestoribus Caesone Fabio et L. Valerio diem dictam perduellionis, damnatumque populi iudicio, dirutas publice aedes. ea est area ante Telluris aedem. [12] ceterum sive illud domesticum sive publicum fuit iudicium, damnatur Servio Cornelio Q. Fabio consulibus. (1) Darauf wurden Spurius Cassius und Proculus Verginius Konsuln. Mit den Hernikern wurde ein Vertrag geschlossen und sie verloren zwei Drittel ihres Landes. Davon wollte der Konsul Cassius das eine Drittel unter die Latiner, das andere unter die Bürgerschaft verteilen. (2) Er wollte noch, ein beträchtliches Stück Land beizufügen, das, obgleich Staatsländerei, widerrechtlich in Privatbesitz sei. Die Bedrohung ihres Eigentums schreckte viele Väter, die eigentlichen Besitzer. Aber auch hinsichtlich des Gemeinwesens waren die Väter besorgt, weil der Konsul durch diese Schenkung eine für die Freiheit gefährliche Macht begründe. (3) Damals zuerst wurde ein Ackergesetz angekündigt, das seitdem bis auf den heutigen Tag niemals ohne die größten Erschütterungen zur Anwendung kam.  (4) Der andere Konsul widersetzte sich der Schenkung auf Veranlassung der Väter, nicht einmal die gesamte Bürgerschaft war dafür, die zuerst angefangen hatte zu murren, weil die Gabe gemein gemacht und zwischen Bürgerschaft und Bundesgenossen geteilt wurde. (5) Oft hörte sie nachher den Konsul Verginius in den Versammlungen gleichsam die Prophezeiung aussprechen,  das Geschenk seines Amtsgenossen sei verderblich. Diese Ländereien würden denen, die sie bekämen, die Knechtschaft bringen, es werde der Weg zum Königtum gebahnt. (6) Denn warum würden die Bundesgenossen und das Volk der Latiner dazugenommen? Wozu es nötig gewesen sei, den Hernikern, die noch vor kurzem Feinde gewesen seien, den dritten Teil des eroberten Landes zurückzugeben, wenn nicht diese Völker statt des Coriolanus den Cassius zum Führer haben sollten? (7) Schon fing derjenige an, beim Volk beliebt zu werden, der das Ackergesetz widerriet und dagegen Einsruch erhob. Beide Konsuln zeigten sich jetzt um die Wette willfährig gegen die Bürgerschaft. Verginius erklärte, er werde die Landanweisung gestatten, wenn sie auf die römischen Bürger beschränkt werde. (8) Cassius, der bei der Landverteilung mehr die Gunst der Bundesgenossen gesucht hatte und dafür bei den Bürgern weniger gut stand, trug darauf an, um durch eine andere Gabe die Zuneigung der Bürger zu gewinnen, dass die für das sizilische Getreide empfangene Bezahlung dem Volk zurückerstattet werden solle. (9) Das aber wies das Volk zurück, nicht anders, als wenn es der bar eingezahlte Lohn für das Königtum wäre; so sehr wurden wegen des tief sitzenden Argwohns gegen das Königtum seine Geschenke im Herzen von der Menge verschmäht. (10) Sobald er vom Amt abtrat, wurde er bekanntlich verurteilt und hingerichtet. Einige meinen, der Vater habe die Strafe vollzogen; er habe die Sache daheim untersucht und seinen Sohn geißeln und hinrichten lassen und sein Vermögen den Curien geweiht. Daraus sei ein Standbild verfertigt worden mit der Inschrift: Ein Geschenk der cassischen Familie. (11) Ich finde bei einigen, und das ist glaubwürdiger, er sei von den Quästoren Caeso Fabius und Lucius Valerius wegen Hochverrats belangt und durch das Urteil des Volks verurteilt und sein Haus nach einem Senatsbeschluss zerstört worden. Das ist jetzt der freie Platz vor dem Tempel der Tellus. (12) Übrigens fand die Verurteilung, mag sie von der Familie oder vom Senat ausgegangen sein, unterden Konsuln Servius Cornelius und Quintus Fabius (485 v.Chr.) statt. (Üb. nach Gerlach
 
485

Griechische Geschichte

 
484

 

  • Der Kult der Dioskuren wird aus Tusculum nach Rom übernommen. Sie erhalten einen Tempel auf dem Forum.
483

Griechische Geschichte

  • Der Krieg mit den Veientern (483-474) lebt wieder auf (Dion.Hal.8,81f.; Liv.2,49)
 
482

Griechische Geschichte

 
481

Griechische Geschichte

 
480

Griechische Geschichte

  • Die beiden Konsuln erringen einen bedeutenden Sieg über Veii, auch wenn die Quellen (Liv.2,44-47; Dion.Hal.9,5-13) ihre Taten sagenhaft überhöhen.
 
479

Griechische Geschichte

  • Die Fabier legen gegen die Übergriffe und Plünderungen der Veienter ein Lager an dem Fluss Cremera an. 
 
478

Griechische Geschichte

  • Über den Fortgang des Krieges gegen Veii berichtet Liv.2,48, dass die Fabier sich diesen Krieg vom Senat als Privatkrieg übertragen ließen (vgl. Dion.Hal.9,14).
 
477

Griechische Geschichte

  • Aber die Bereitschaft der Fabier, den Krieg gegen Veii allein zu führen, führt zu ihrem Untergang an der Cremera: Sie werden in eine Falle gelockt, ihre Niederlage gilt als "dies ater (nefastus)", nur ein Fabier, der wegen seines jungen Alters in Rom geblieben war, überlebt (Liv.2,50; Dion.Hal.9,19-22; Ov.Fast.2,193-242). Der Konsul Titus Menenius Lanatus hatte die Fabier im Stich gelassen und bezog ebenfalls eine Niederlage. Er wurde deswegen zu einer Geldstrafe verurteilt und starb aus Gram (Liv.2,51f.; Dion.Hal.11,18ff.). Die Römer setzen den Krieg gegen Veii zunächst ohne Erfolg bis zum Friedensvertrag von 474 fort.
 
476

Griechische Geschichte

 
475

Griechische Geschichte

 
474

Griechische Geschichte

 
473

 

  • Der Volkstribun Publilius Volero bringt das Gesetz ein, dass Volkstribunen und Aedile in den comitia tributa gewählt werden. Dadurch wurde verhindert, dass die Patrizier weiterhin ihnen genehme Volkstribunen gewinnen konnten, die regelmäßig, wenn es um das Ackergesetz ging, ihr Veto einlegten.
    Liv.2,56,3:Textanker haud parva res sub titulo prima specie minime atroci ferebatur, sed quae patriciis omnem potestatem per clientium suffragia creandi quos vellent tribunos auferret. Keine unbedeutende Sache wurde unter einer beim ersten Anschein keineswegs drohenden Ankündigung beantragt, die aber den Patriziern alle Mach nahm, durch die Stimmen der Klienten die Tribunen zu wählen, die sie wollten. (Üb. nach Gerlach)
  • Die Japyger erringen einen Sieg über Tarent.
 
472

Griechische Geschichte

 
471

Griechische Geschichte

  • Die LEX PUBLILIA VOLERENSIS DE PLEBEIS MAGISTRATIBUS wird (auf Antrag des Tribunen Publilius Volero) in Kraft gesetzt. Ab jetzt wurden fünf Volkstribune gewählt, und die Patrizier waren bei der Wahl in den comitia tributa nicht anwesend. (Liv.2,57f.; Dion.Hal.9,43-49; Diod.11,68,7)
 
470

Griechische Geschichte

  • Zw.470-460: Reiterstandbild der Dioskuren vom Lacus Iuturnae.
469

Griechische Geschichte

 
468

Griechische Geschichte

  • Die Römer gewinnen von den Volskern die Küstenstadt Antium (Liv.2,65; Dion.Hal.9,58).
 
467

Griechische Geschichte

 
466

Griechische Geschichte

465

Griechische Geschichte

 
464

Griechische Geschichte

 
463

Griechische Geschichte

  • Die Aequer und Volsker erringen Erfolge und rücken gegen Rom vor (Liv.3,6-7; Dion.Hal.9,67f.).
    Liv.3,6,7:Textanker non diutius se in Hernico hostis continuit; pergit inde infestus in agros Romanos, etiam sine belli iniuria vastatos. ubi cum obvius nemo ne inermis quidem fieret perque omnia non praesidiis modo deserta sed etiam cultu agresti transirent, pervenere ad tertium lapidem Gabina via. Der Feind beschränkt sich nicht länger auf das Hernikerland, er drängt verheerend weiter in das römische Gebiet vor, das auch ohne die Unbilden des Krieges verheert war. Da ihnen da nicht einmal ein Unbewaffneter entgegen kam, und überall, wo sie durchzogen, alles nicht nur von Besatzungen entblößt, sondern selbst von der Landbevölkerung ganz verlassen war, kamen sie auf der Gabinischen Straße bis zum dritten Meilenstien. (Üb. nach Gerlach)
  • Gleichzeitig wurde Rom von der Pest heimgesucht.
 
462
  • In der Auseinandersetzung mit den Volskern gelingt es den Römern, mit Erfolg den alten Zustand wiederherzustellen (Liv.3,8f.; Dion.Hal.9,69-71).
    Liv.3,9,1:Textanker sic res Romana in antiquum statum rediit, secundaeque belli res extemplo urbanos motus excitaverunt. So kamen die Verhältnisse wieder in den alten Stand und das Glück im Krieg erzeugte sogleich wieder Bewegungen in der Stadt. (Üb. nach Gerlach)
  • LEX TERENTILIA: Der Tribun Gaius Terentilius Arsa (Harsa) stellt den Antrag, die Gesetze des öffentlichen Rechts und des Privatrechts schriftlich zu fixieren. Der Antrag wird erst 454 angenommen. Sein Hauptmotiv war es, die Macht der Konsuln durch eine gesetzliche Grundlage zu beschränken. Dion.Hal. spricht in diesem Zusammenhang öfter von ἰσονομία und ἰσηγορία als Zweck des Antrages.
    Liv.3,92-5:Textanker [2] C. Terentilius Harsa tribunus plebis eo anno fuit. is consulibus absentibus ratus locum tribuniciis actionibus datum, per aliquot dies patrum superbiam ad plebem criminatus, maxime in consulare imperium tamquam nimium nec tolerabile liberae civitati invehebatur: [3] nomine enim tantum minus invidiosum, re ipsa prope atrocius quam regium esse; [4] quippe duos pro uno dominos acceptos, immoderata, infinita potestate, qui soluti atque effrenati ipsi omnes metus legum omniaque supplicia verterent in plebem. [5] quae ne aeterna illis licentia sit, legem se promulgaturum, ut quinque viri creentur legibus de imperio consulari scribendis; quod populus in se ius dederit, eo consulem usurum, non ipsos libidinem ac licentiam suam pro lege habituros. (2) Gaius Terentilius Harsa war in diesem Jahr Volkstribun. Dieser klagte in der Meinung, dass in der Abwesenheit der Konsuln Spielraum für tribunizische Maßnahmen gegeben sei, mehrere Tage bei dem Volk über den Hochmut der Väter und fuhr besonders gegen die Konsulargewalt los, als sei sie zu ausgedehnt und für einen freien Staat unerträglich. (3) Nur dem Namen nach sei sie weniger gehässig, in Wahrheit noch beinahe schlimmer als das Königtum; (4) denn man habe zwei Herren erhalten statt einem, mit maßloser und unbeschränkter Gewalt, die selber ungebunden und zügellos alle Schrecknisse der Gesetze und Strafen gegen das Volk in Anwendung brächten. (5) Damit diese Ungebundenheit nicht ewig dauere, werde er ein Gesetz in Vorschlag bringen, dass fünf Männr gewählt werden sollten, um Gesetze über die Konsulargewalt abzufassen. (Üb. nach Gerlach)
  • Die Durchsetzung des Gesetzes zog sich über zehn Jahre hin, wobei es mitunter zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kam (z.B.: Liv.3,11-13; Dion.Hal.10,5-8).
  • Über die anfängliche sozialkämpferische Zielsetzung hinaus entwickelte sich das "Zwölftafelgesetz" zu einer das gesamte öffentliche und private Leben umfassenden Gesetzeswerk (Liv.3,34,6; Dion.10,3).
    Liv.3,34,6:Textanker cum ad rumores hominum de unoquoque legum capite editos satis correctae viderentur, centuriatis comitiis decem tabularum leges perlatae sunt, qui nunc quoque, in hoc immenso aliarum super alias acervatarum legum cumulo, fons omnis publici privatique est iur. Als nach den bekannt gewordenen Reden der Leute über jeden einzelnen Punkt der Gesetze diese hinlänglich verbessert schienen, wurden die zehn Gesetzestafeln in den Centuriatscomitien angenommen, die auch jetzt noch, bei dieser unendlichen Masse von Gesetzen, wo eins zu dem anderen gehäuft ist, die Quelle des ganzen staatlichen und  persönlichen Rechts sind. (Üb. nach Gerlach)
 
461

Griechische Geschichte

 
460

Griechische Geschichte

  • Die Plebeier weigerten sich zunächst, das Kapitol zu verteidigen. Doch konnte sie der Konsul Publius Valerius mit dem Versprechen gewinnen, nach der Rückeroberung des Kapitols ihren Wünschen nachzugeben. Publius Valerius selbst fiel im Kampf. (Liv.3,15-17; Dion.Hal.10,14-16). Publius Volumnius Amintinus Gallus, sein Vorgänger im Consulat, übernahm sein Heer und führte den Kampf weiter (Liv.3,18,9).
    Dion.Hal.10,14,1-4:Textanker (1)  Ἐν τοιαύτῃ δὲ ταραχῇ τῆς πόλεως οὔσης ἀνήρ τις ἐκ τοῦ Σαβίνων ἔθνους πατέρων τε οὐκ ἀφανῶν καὶ χρήμασι δυνατός, Ἄππιος Ἑρδώνιος ὄνομα, καταλῦσαι τὴν Ῥωμαίων ἡγεμονίαν ἐπεβάλετο εἴθ' ἑαυτῷ τυραννίδα κατασκευαζόμενος εἴτε τῷ Σαβίνων ἔθνει πράττων ἀρχὴν καὶ κράτος εἴτ' ὀνόματος ἀξιωθῆναι βουλόμενος μεγάλου. κοινωσάμενος δὲ πολλοῖς τῶν φίλων, ἣν εἶχε διάνοιαν καὶ τὸν τρόπον τῆς ἐπιχειρήσεως ἀφηγησάμενος, ἐπειδὴ κἀκείνοις ἐδόκει, συνήθροιζε τοὺς πελάτας καὶ τῶν θεραπόντων, οὓς εἶχεν εὐτολμοτάτους· καὶ δι' ὀλίγου χρόνου συγκροτήσας δύναμιν ἀνδρῶν τετρακισχιλίων μάλιστα, ὅπλα τε καὶ τροφὰς καὶ τἆλλα, ὅσων δεῖ πολέμῳ, πάντα εὐτρεπισάμενος, εἰς σκάφας ποταμηγοὺς ἐνεβάλετο. (2) πλεύσας δὲ διὰ τοῦ Τεβέριος ποταμοῦ προσέσχε τῆς Ῥώμης κατὰ τοῦτο τὸ χωρίον, ἔνθα τὸ Καπιτώλιόν ἐστιν οὐδ' ὅλον στάδιον ἀπέχον τοῦ ποταμοῦ. ἦσαν δὲ μέσαι τηνικαῦτα νύκτες, καὶ πολλὴ καθ' ὅλην τὴν πόλιν ἡσυχία, ἣν συνεργὸν λαβὼν ἐξεβίβασε τοὺς ἄνδρας κατὰ σπουδὴν καὶ διὰ τῶν ἀκλείστων πυλῶν· εἰσὶ γάρ τινες ἱεραὶ πύλαι τοῦ Καπιτωλίου κατά τι θέσφατον ἀνειμέναι, Καρμεντίδας αὐτὰς καλοῦσιν· ἀναβιβάσας τὴν δύναμιν εἶχε τὸ φρούριον. ἐκεῖθεν δ' ἐπὶ τὴν ἄκραν ὠσάμενος, - ἔστι δὲ τῷ Καπιτωλίῳ προσεχής, - κἀκείνης ἐγεγόνει κύριος. (3) ἦν δὲ αὐτοῦ γνώμη μετὰ τὸ κρατῆσαι τῶν ἐπικαιροτάτων τόπων τούς τε φυγάδας εἰσδέχεσθαι καὶ τοὺς δούλους εἰς ἐλευθερίαν καλεῖν καὶ χρεῶν ἄφεσιν ὑπισχνεῖσθαι τοῖς ἀπόροις τούς τε ἄλλους πολίτας, οἳ ταπεινὰ πράττοντες διὰ φθόνου καὶ μίσους εἶχον τὰς ὑπεροχὰς καὶ μεταβολῆς ἄσμενοι ἂν ἐλάβοντο, κοινωνοὺς ποιεῖσθαι τῶν ὠφελειῶν. ἡ δὲ θαρρεῖν τε αὐτὸν ἐπαγομένη καὶ πλανῶσα ἐλπίς, ὡς οὐθενὸς ἀτυχήσοντα τῶν προσδοκωμένων, ἡ πολιτικὴ στάσις ἦν, δι' ἣν οὔτε φιλίαν οὔτε κοινωνίαν οὐδεμίαν ὑπελάμβανε τῷ δήμῳ πρὸς τοὺς πατρικίους ἔτι γενήσεσθαι. (4) ἐὰν δὲ ἄρα μηθὲν αὐτῷ τούτων κατὰ νοῦν χωρῇ, τηνικαῦτα Σαβίνους τε πανστρατιᾷ καλεῖν ἐδέδοκτο καὶ Οὐολούσκους καὶ τῶν ἄλλων πλησιοχώρων ὅσοις ἂν ᾖ βουλομένοις ἀπηλλάχθαι τῆς ῾Ρωμαίων ἐπιφθόνου ἀρχῆς. Während der Staat sich in diesen Wirren befand, unternahm es ein Mann aus dem sabinischen Stamm, der von angesehenen Voreltern abstammte und an Vermögen mächtig war, Appius Herdonius mit Namen, die römische Vormacht zu stürzen, sei es, um für sich die Alleinherrschaft zu erringen oder dem Sabinervolk Herrschaft und Macht zu erwerben, oder in der Absicht, sich einen großen Namen zu verdienen. Er teilte vielen seiner Freunde seine Absicht  mit und erklärte ihnen die Art der Ausführung. Da auch diese sie billigten, versammelte er seine Hörigen und die herzhaftesten von seinen eigenen Sklaven. Nachdem er in kurzer Zeit eine Streitmacht von ungefähr viertausend Mann zusammengebracht und Waffen Lebensmittel und alles, was man sonst für den Krieg braucht, herbeigeschafft hatte, schiffte er sie auf Flusskähnen ein. (2) Er  fuhr auf dem Tiberfluss hin und landete in der Gegend von Rom, wo das Kapitol ist, nicht einmal ein Stadion vom Fluss entfernt. Es war gerade Mitternacht und in der ganzen Stadt herrschte vollkommene Ruhe. Mit deren Hilfe schiffte er seine Leute in Eile aus, führte seine Schar durch das nicht geschlossene Tor (es steht nämlich auf dem Kapitol ein heiliges Tor entsprechend einem Götterspruch offen, man nennt es das Carmentinische) hinauf und war so im Besitz dieses festen Platzes. Von da drang er auf die Burg, die mit dem Kapitol zusammenhängt, und bekam auch diese in seine Gewalt. (3) Sein Plan war, nach der Besetzung der wichtigsten Punkte die Verbannten an sich zu ziehen, die Sklaven zur Freiheit zu rufen , den Armen Schuldenerlass zu versprechen und die übrigen Bürger, die in schlechten Verhältnissen lebten und daher die Vornehmen beneideten und hassten und gern in einen Umsturz eingewilligt hätten, an der Beute teilnehmen zu lassen. Die Hoffnung, die ihn zu mutigem Vertrauen und zu dem Irrtum verleitete, als werde ihm keine seiner Erwartungen fehlschlagen, war die Parteiung unter den Bürgern, deretwegen nach seiner Meinung weder Freundschaft noch Gemeinschaft zwischen dem Volk und Patriziern mehr zustande kommen werde. (4) Wenn ihm aber nichts davon nach seinem Sinn ginge, so hatte er beschlossen, die Sabiner mit ihrer ganzen Heeresmacht aufzurufen, und die Volsker und alle benachbarten Völker, denen die Befreiung von der verhassten Römerherrschaft erwünscht wäre. (Üb. nach Christian)
 
459
  • Krieg mit Volskern und Aequern (Liv.3,22f.; Dion.Hal.10,21). Gegen die Volsker geht es besonders um Antium, das die Volsker besetzt hatten, so dass es die Römer befreien mussten. Andererseits war Antium auch von den Römern abgefallen. Mit den Aequern schließen die Römer zwar Frieden, doch hält er nur bis zum nächsten Jahr.
 
458

Griechische Geschichte

 
457

Griechische Geschichte

  • Die Zahl der Volkstribunen wird auf zehn erhöht (Liv.3,30; Dion.Hal.10,30)
 
456

Griechische Geschichte

  • Der Aventin wird aufgrund des Gesetzes des Volkstribunen Gaius Icilius Ruga (LEX DE AVENTINO PUBLICANDO) den Plebeiern zur Besiedlung freigegeben. Durch ein weiteres Gesetz erreicht er für die Volkstribunen das Recht, den Senat zu berufen.
 
455

Griechische Geschichte

 
454

Griechische Geschichte

  • LEX ATERNIA TARPEIA: Sie beschränkte die Strafgewalt der Magistrate, indem sie diese bei einer Geldstrafe (multa) auf eine Höchstsumme beschränkte (Cic.rep.2,60; Dion.Hal.10,48,1; Dion.Hal.10,50,2).
    Dion.Hal.10,50,1:Textanker Ταῦτα δὴ λογιζομένοις τοῖς ἐν ἀρχῇ ὑπάτοις πολὺ παρέστη δέος καὶ τοῦ μὴ ταὐτὰ παθεῖν ὑπὸ τοῦ δήμου μετὰ τὴν ὑπατείαν πρόνοια, ὥστ' οὐκέτι ἀποκρυπτόμενοι τὰς γνώμας, ἀλλὰ φανερῶς τὰ τοῦ δήμου πολιτευόμενοι διετέλουν. πρῶτον μὲν οὖν ἐπὶ τῆς λοχίτιδος ἐκκλησίας νόμον ἐκύρωσαν, ἵνα ταῖς ἀρχαῖς ἐξῇ πάσαις τοὺς ἀκοσμοῦντας ἢ παρανομοῦντας εἰς τὴν ἑαυτῶν ἐξουσίαν ζημιοῦν. τέως γὰρ οὐχ ἅπασιν ἐξῆν, ἀλλὰ τοῖς ὑπάτοις μόνοις. (2) τὸ μέντοι τίμημα οὐκ ἐπὶ τοῖς ζημιοῦσιν, ὁπόσον εἶναι δεῖ, κατέλιπον, ἀλλ' αὐτοὶ τὴν ἀξίαν ὥρισαν, μέγιστον ἀποδείξαντες ὅρον ζημίας δύο βοῦς καὶ τριάκοντα πρόβατα. καὶ οὗτος ὁ νόμος ἄχρι πολλοῦ διέμεινεν ὑπὸ Ῥωμαίων φυλαττόμενος. Mit Rücksicht darauf hatten die regierenden Konsuln große Furcht und übten Vorsicht, dass ihnen nicht nach ihrem Konsulat dasselbe Schicksal von dem Bürgerstand bereitet werde. Daher verhehlten sie von jetzt an ihre Gesinnung nicht mehr, sondern huldigten fortwährend den Grundsätzen des Bürgerstandes offen in ihrer Staatsverwaltung. Zuerst ließen sie also in der Volksversammlung nach Centurien ein Gesetz bestätigen, dass es allen Staatsbeamten erlaubt sein solle, die zu strafen, die etwas Ungebührliches oder Ungesetzliches gegen ihre Amtsgewalt unternehmen - bisher war es nämlich nicht allen erlaubt, sondern nur den Konsuln - den Strafsatz jedoch überließen sie nicht nach Gutdünken denen zu bestimmen, die die Strafe verhängten, sondern selbst den Betrag fest, indem sie als das größte Strafmaß zwei Rinder und dreißig Schafe erklärten. Dieses Gesetz blieb lange bei den Römern in Geltung. (Üb. nach Christian)
  • Patrizier und Plebeier einigen sich darauf, drei Männer nach Griechenland zu schicken, um dort Gesetze zu sammeln. (Liv.3,41; Dion.Hal.10,48; Dion.Hal.10,50-52)
    Liv.3,31,7-8:Textanker [7] tum abiecta lege, quae promulgata consenuerat, tribuni lenius agere cum patribus: finem tandem certaminum facerent. si plebeiae leges displicerent, at illi communiter legum latores et ex plebe et ex patribus, qui utrisque utilia ferrent quaeque aequandae libertatis essent, sinerent creari. [8] rem non aspernabantur patres; daturum leges neminem nisi ex patribus aiebant. cum de legibus conveniret, de latore tantum discreparet, missi legati Athenas Sp. Postumius Albus A. Manlius P. Sulpicius Camerinus, iussique inclitas leges Solonis describere et aliarum Graeciae civitatium instituta mores iuraque noscere.  (7) Darauf gaben die Tribunen das Gesetz auf, dessen Ankündigung schon eine alte Sache geworden war, und fingen an, gelinder gegen die Väter aufzutreten. Sie sollten endlich den Streitigkeiten ein Ende machen; wenn ihnen die plebejischen Gesetze missfielen, so sollten sie gemeinsam Gesetzgeber aus der Bürgerschaft und aus den Vätern wählen lassen, die, was für beide Teile nützlich sei und die Rechtsgleichheit fördere, vorschlagen sollten. (8) Die Väter wiesen die Sache nicht zurück; aber nur die Väter konnten Gesetze geben. Da man über die Gesetze selbst einig, nur über den Gesetzgeber verschiedener Ansicht war, wurden Spurius Postumius Albus, Aulus Manlius und Publius Sulpicius Camerinus als Gesandte mit dem Auftrag nach Athen geschickt, Solons berühmte Gesetze abzuschreiben und mit den Satzungen, Sitten und Rechtsamen anderer griechischen Staaten sich bekannt zu machen. (Üb. nach Gerlach)
  • Eine römische Gesandtschaft soll auf Initiative des Titus Romilius Rocus Vaticanus in Griechenland die solonische Gesetzgebung erkunden (Liv.3,31,8; Dion.Hal.10,52ff.). Zu den Teilnehmern gehörte:
 
453
  • In Rom herrschen Seuche und Hungersnot (Liv.3,32,1-4; Dion.Hal.10,53; Oros.2,13,1)
 
452

 

  • LEX MENENIA SESTIA DE MULTA ET SACRAMENTO: diente (wie die LEX ATERNIA TARPEIA von 454) ebenfalls der Strafbegrenzung. Höchststrafe dreißig Ochsen und zwei Schafe.
  • Die Gesandtschaft kehrt aus Griechenland zurück (Liv.3,32,5-7; Cic.rep.2,61; Dion.Hal.10,54f.)
 
451
 
450

Griechische Geschichte

  • Zwei neue Gesetzestafeln ergänzen die bisherigen 10 Tafeln zum "Zwölftafelgesetz" (leges duodecim tabularum)
    Cic.rep.2,62f.:Textanker Tertius est annus xviralis consecutus, cum iidem essent nec alios subrogare voluissent. In hoc statu rei publicae, quem dixi iam saepe non posse esse diuturnum, quod non esset in omnis ordines civitatis aequabilis, erat penes principes tota res publica praepositis xviris nobilissimis, non oppositis tribunis pl., nullis aliis adiunctis magistratibus, non provocatione ad populum contra necem et verbera relicta. (2,63) Ergo horum ex iniustitia subito exorta est maxima perturbatio et totius commutatio rei publicae; qui duabus tabulis iniquarum legum additis, quibus, etiam quae diiunctis populis tribui solent conubia, haec illi ut ne plebei cum patribus essent, inhumanissima lege sanxerunt, quae postea plebei scito Canuleio abrogata est, libidinoseque omni imperio et acerbe et avare populo praefuerunt. Nota scilicet illa res et celebrata monumentis plurimis litterarum, cum Decimus quidam Verginius virginem filiam propter unius ex illis xviris intemperiem in foro sua manu interemisset ac maerens ad exercitum, qui tum erat in Algido, confugisset, milites bellum illud, quod erat in manibus, reliquisse et primum montem sacrum, sicut erat in simili causa antea factum, deinde Aventinum ar[matos insedisse] . . .  (62) Noch ein drittes Jahr dauerte die Regierung der Decemvirn. Es waren die selben, da sie keine anderen an ihre Stelle hatten wählen wollen. In diesem Zustand des Staates, von dem ich schon mehrmals gesagt habe, dass er nicht von Dauer sein könne, weil die Gleichheit der Rechte unter den verschiedenen Ständen der Bürger aufgehoben war, hatten die Vornehmen den ganzen Staat in ihrer Gewalt, da an der Spitze zehn Männer von höchstem Rang standen ohne das Gegengewicht der Volkstribunen und ohne andere Beamten an der Seite zu haben, und ohne dass die Provokation an das Volk gegen Todesstrafe und körperliche Züchtigung belassen war. (63) Aus deren Ungerechtigkeit entstand nun auf einmal die größte Verwirrung und eine Umwandlung der ganzen Staatseinrichtung: da die Decemvirn zwei Tafeln mit Gesetzen, die die Gleichheit der Rechte aufhoben, hinzufügten, wodurch das Recht der Verheiratung , das sonst sogar getrennten Völkern nicht versagt zu werden pflegt, nämlich die Verbindung zwischen dem Pebejer- und Patrizierstand durch eine empörende Anordnung vermehr wurde (ein Gesetz, das später durch den Canulejischen Volksbeschluss wieder abgeschafft wurde,) und überhaupt in dem gesamten Umfang ihrer Macht das Volk nach der Eingebung ihrer Begehrlichkeit, ihrer Härte und ihrer Habsucht beherrschten. Es ist ja eine bekannte und in vielen Geschichtswerken ausführlich erzählte Tatsache, dass, als ein gewisser Decimus Virginius seine Tochter, eine Jungfrau, wegen der zügellosen Lust eines jener Decemvirn auf dem Forum mit eigener Hand getötet und im Schmerz hierüber zu dem Heer, das damals im Algidum stand, sich geflüchtet hatte, die Soldaten den Krieg, den sie eben zu führen hatten, aufgaben und anfangs den Heiligen Berg, wie bei einer ähnlichen Veranlassung früher geschehen war, sodann den aventinischen Hügel bewaffnet besetzten... (Üb. nach Moser)
    Cic.leg.3,44:Textanker  Tum leges praeclarissimae de duodecim tabulis translatae duae, quarum altera privilegia tollit, altera de capite civis rogari nisi maximo comitiatu vetat.  Dann wurden zwei höchst vortreffliche Gesetze aus den zwölf Tafeln aufgenommen, von denen eines die Privilegien aufhebt, das andere verbietet, dass über das Leben eines Bürgers anders als in der größten Volksversammlung ein Antrag geschehe. (Üb. nach Seeger)
 
449

Griechische Geschichte

  • Decemviri consulari imperio legibus scribundis: Das selbe Collegium wie wie 450.
  • Die Decemvirn führen ihr Amt zunächst über die ihnen zugestandene Zeit hinaus weiter (Liv.3,51; Dion.Hal.11,1). Dies führt zu einer zwischen Patriziern und Plebeiern gemeinsamen Unzufriedenheit (Liv.3,28; Dion.Hal.11,1-2). Dazu kommt ein skandalöser Frevel an Sicinius (Liv.3,43; Dion.Hal.11,25-27) und Verginia (Liv.3,44-49; Dion.Hal.11,28-37). Infolge der allgemeinen Empörung werden die Decemvirn abgesetzt: Die beiden gegen die Aequer und Sabiner geschickten Heere verlassen das Lager, treffen sich auf dem Aventin und unternehmen von hier den 2. Auszug (secessio) auf den Aventin oder (seltener) den Heiligen Berg. Die beiden patrizischen Consuln Lucius Valerius und Marcus Horatius verhandelten mit den Aufsässigen, nachdem sie bereits zuvor durch die Absetzung der Decemvirn die Lage zu bereinigen versucht hatten. Dem Volk wurden weitgehende Zugeständnisse gemacht (Liv.3,50-54; Dion.Hal.11,38-44; Diod.12,25f.): Vgl. die secessio plebisRückverweis494 und Vorverweis287.
    Liv.3,53:Textanker [1] tum Valerius Horatiusque missi ad plebem condicionibus, quibus videretur, revocandam componendasque res, decemviris quoque ab ira et impetu multitudinis praecavere iubentur. [2] profecti gaudio ingenti plebis in castra accipiuntur, quippe liberatores haud dubie et motus initio et exitu rei. ob haec iis advenientibus gratiae actae; Icilius pro multitudine verba facit. [3] idem, cum de condicionibus ageretur, quaerentibus legatis, quae postulata plebis essent, composito iam ante adventum legatorum consilio ea postulavit, ut appareret in aequitate rerum plus quam in armis reponi spei. [4] potestatem enim tribuniciam provocationemque repetebant, quae ante decemviros creatos auxilia plebis fuerant, et, ne cui fraudi esset concisse milites aut plebem ad repetendam per secessionem libertatem. [5] de decemvirorum modo supplicio atrox postulatum fuit; dedi quippe eos aequum censebant vivosque igni concrematuros minabantur.   (1) Dann wurden Valerius und Horatius an die Bürgerschaft geschickt, um sie unter beliebigen Bedingungen zurückzurufen und die Streitigkeiten beizulegen. (2) Zugleich erhalten sie den Auftrag, den Zehnmännern gegen den Zorn und den Angriff der Volksmasse Sicherheit zu gewähren. Sie reisten ab und werden mit großer Freude vom Volk im Lager empfangen als unzweifelhafte Befreier, sowohl am Anfang der Bewegung, als durch den Ausgang der Sache. Deshalb wurde ihnen bei ihrer Ankunft der Dank ausgesprochen. Icilius führt im Namen des Volkes das Wort. (3) Auch stellte er, als es sich um die Bedingungen handelte und die Gesandten fragten, wie die Forderungen des Volkes lauteten, solche Forderungen, worüber man sich vor Ankunft der Gesandten verständigt hatte, dass es offenbar war, dass man mehr Vertrauen auf die Billigkeit als auf die Waffen setzte. (4) Denn sie verlangten die tribunizische Gewalt und das Recht auf Berufung zurück, die beide vor der Wahl der Zehnmänner Stützen des Volkes gewesen waren, und dass es niemandem zum Nachteil gereichen dürfe, das Kriegsvolk oder die Bürger aufgefordert zu haben, die Freiheit durch Auswanderung wiederzugewinnen. (5) Nur hinsichtlich der Bestrafung der Decemvirn stellten sie eine grässliche Forderung; denn sie hielten es für billig, dass diese ausgeliefert würden, und drohten, sie lebendig zu verbrennen.  (Üb. nach Gerlach)  
 
 
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Sekundärliteratur

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