- Bedeutung:
Schon seit der früharchaischen Zeit vereinigten sich bei Festlichkeiten,
wie bei den Olympischen Spielen, Griechen aus der gesamten hellenischen
Welt, dem Mittelmeerraum, den Kolonien und der Schwarzmeerküste.
Die Bedeutung der heiligen Stätten nahm daher ständig zu,
weshalb immer mehr monumentale Bauten errichtet wurden. Doch dies waren
nicht nur Kultbauten, sondern auch andere Gebäude, die zum Beispiel
benötigt wurden, um genügen Platz für die gewachsenen
Organisations– und Verwaltungsaufgaben zu gewinnen.
- "Panhellenischer Charakter", der in einer weitgehenden
politischen Neutralität der Eleer eine wichtige Voraussetzung
hatte:
- Politische Aspekte:
- Während die Olympioniken der ersten Jahre fast ausschließlich
Peloponnesier waren, schloss man Sparta im Peloponnesischen
Krieg, weil es den Festfrieden verletzt hatte und keine
Buße zahlte, sogar von den Spielen aus. Sparta antwortete
zwar mit der kriegerischen Unterwerfung von Elis (402 -
400 v. Chr.), traute sich aber nicht, Olympia die Leitung
der Spiele zu entziehen.
- Als Griechenland im 4. Jh. politisch und wirtschaftlich
abbaute, wurde auch Olympia wieder zum regionalen, d.h.
peloponnesischen Zankapfel und wurde zeitweise (365 - 362
v. Chr.) von den Arkadern besetzt, beraubt und verwaltet.
- Die Festversammlung feierte Themistokles,
als er vier Jahre nach seinem Sieg bei Salamis (480 v. Chr.)
Olympia besuchte, als Retter ganz Griechenlands.
- Man konnte sich durch einen Sieg in Olympia politisches
Profil verschaffen: Alkibiades trat 416 v. Chr. mit sieben Viergespannen gleichzeitig an
und bewirtet nach seinem Erfolg die gesamte Festversammlung.
- Auch für kulturelle und musisch-geistige Leistungen war
Olympia ein geeignetes gesamtgriechisches Forum:
- In Olympia arbeiteten Künstler aus ganz Griechenland.
Das von dm Athener Pheidias (um 430 v. Chr.) gefertigte
goldelfenbeinerne Standbild des Zeus rechnete man unter
die Weltwunder.
- Herodot las 444 v. Chr. in Olympia öffentlich aus
seinem Werk vor.
- Simonides,
Bakchylides und Pindar dichteten auf die Olympioniken Siegeslieder
(Epinikien).
- Gorgias rief 408 v. Chr. in seiner "Olympischen Rede"
zum gemeinsamen Krieg gegen Persien auf.
- Berühmte Künstler wirkten in Olympia: Pheidias,
Myron (Athen), Onatas (Aigina), Polyklet (Argos)
- "Agonales Prinzip" (ὁ ἀγών)
- "Kultische Funktion des Sports".
- Lage:
Das Olympiaheiligtum liegt auf der Peloponnes in der hügeligen
Landschaft von Elis (Pisatis)
im Alpheiostal, wo der Kladeos einmündet, unterhalb des Kronoshügels.
- Sage und Geschichte:
Es konkurrieren mehrere Gründungssagen für die Olympischen
Spiele, in denen sich auch Machtansprüche (bes. zw. Pisa und Elis) über das Heiligtum ausdrücken:
- Zeus hat, nachdem er Kronos in der Weltherrschaft abgelöst hatte, die Wettspiele als Siegesfeier
abgehalten; alle Götter nahmen daran teil. Der eleische König Oxylos begründete
die Tradition der Olympischen Spiele als
Gedächtnisfeier dafür. Erneuerungen erfolgten durch Klymenos, Pelops, Amythaon u.a. (Paus.5,8,1). Nach Oxylos wurden die Spiele angeblich vergessen und sollen nach einer Diskosinschrift
in Olympia (Paus.5,20,1) von Iphitos zusammen mit Lykurgos 884 v.Chr. wieder hergestellt worden sein. Auf diesem Diskos habe
auch die Wettkampfordnung gestanden.
- Der lykische Pelops siegt
im Wagenrennen über Oinomaos,
den König von Pisa,
gewinnt dadurch dessen Tochter Hippodameia zur Frau und die Königsmacht (Ostgiebel des Zeustempels). Er gibt der
gesamten Halbinsel den Namen: "Pelops-Insel" (Peloponnesos).
Die Olympischen Spiele
- erinnern an diesen Sieg oder ehren als Leichenspiele den ermordeten Myrtilos.
- entwickeln sich als Totenkult für Pelops (Pelopeion (5)).
- Herakles pflanzt nach
seinem Sieg über Augeias den Ölbaumhain von Olympia und stiftet die Spiele (vgl. Paus.5,7,4; Pind.Ol.2,3f.; Pind.Ol.3,21). Dass sich die Herakles-Version
mit der des Pelops verbinden
lässt, zeigt Paus.5,13,1.
Die Stätte von Olympia war seit der mittleren Bronzezeit (2000
- 1500 v. Chr.) besiedelt (Apsidenhäuser zwischen Metroon (7) und Pelopeion (5))
und diente seit der mykenischen Epoche als Kultort. Die ältesten
Kulte gehören auf dem Kronoshügel dem Kronos und an seinem Fuß der Erdmutter Ge (Gaia)
und der Themis (vgl. Delphi).
Der "olympische" Kult ist wohl im Zusammenhang mit der "Achäischen
Wanderung" entstanden und galt in Form von Totenopfern und Wettspielen
als Leichenfeier zunächst dem Grab des Heros Pelops (Pelopeion (5)).
Vermutlich seit dem 11. / 10. Jh. v. Chr. wurden Zeus und andere Göttern (Aphrodite Urania, Eileithyia) einbezogen.
Zeus fand im Zuge der Dorischen Wanderung Zugang und wurde zunächst,
wie in Dodona, unter freiem Himmel verehrt (Aschenaltar). Dies begründete
zusammen mit den Olympischen Spielen die Bedeutung Olympias in der Antike. Die
Annahme, dass der jetzige Zeus-Tempel aus dem Anfang des 5. Jh. v.Chr.
sein erster Tempel war, wird inzwischen stark angezweifelt. Nach einer
Meldung der FAZ v. 7.6.02, Nr. 129, S. 52 (v. M. Siebler) rechnet man
inzwischen ein bereits 1879 östlich vom Pelopeion entdeckten Bauteil
einem Vorgängertempel zu, nimmt sogar an, der dorische Heratempel
könne bis zur Erbauung des neuen Zeustempel der Verehrung des Zeus
gedient haben.
Nach historischen Erkenntnissen ist der Beginn der olympischen Spiele
ab dem Jahr 776 v. Chr. gesichert. Für diesem Jahr verzeichnet
die Siegerliste des Sophisten Hippias von Elis zum ersten Mal
einen Wettkampfsieger ("Olympioniken"). Dieses Jahr wird der
Ausgangspunkt für die griechische Jahreszählung nach "Olympiaden".
Mit der Zerstörung von Pisa gewinnt Elis 570 v. Chr. endgültig die Oberhoheit über Olympia.
Nachdem das Heiligtum von Sulla beraubt wurde, erlebte es einen neuen
Aufschwung unter Kaiser Augustus.
Im 5. Jh. n. Chr. wurde Olympia durch Erdbeben und Überschwemmungen
zerstört.
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Rekonstruktion der Altis - Modell
im Museum von Olympia |
- Rundgang:
Überblick: Entlang dem Gymnasion (25), das der Palaistra (24) vorgelagert ist, gelangt
man über das Prytaneion (2) in die Altis.
Gegenüber der Tholos Philipps von Makedonien (Philippeion (3))
steht der Heratempel (4), der
600 v. Chr. gebaut wurde. Das Grab des Pelops, das Pelopeion (5),
zeugt noch von dem alten Kult in Olympia. Unmittelbar am Fuße
des Kronoshügels liegen neben dem Brunnen (Nymphaion)
des Herodes Atticus (6) die Schatzhäuser (8). Diesen Bauten
vorgelagert ist das Metroon (7), das im 4. Jh. v. Chr. entstanden ist. Auf
dem Platz hinter der Echohalle (10) befindet sich das Stadion (9). Ursprünglich, bevor die
Echohalle 330 v. Chr. errichtet wurde, reichte das Stadion bis zum Zeus-Altar (zw. Metroon und Pelopeion). Um 460 v.
Chr. entstand ein eigener monumentaler Zeustempel (13). In der Cella befand sich das Kultbild des thronenden Zeus von Pheidias. Viele Statuen standen vor diesem Bau,
darunter der Stier der Eretrier und die Nike des Paionios. Früher betrat man die
- Prytaneion (2):
Das Prytaneion liegt direkt hinter einem in der römischen Zeit entstandenen Atriumsbau. Der Bau
wurde ursprünglich Anfang des fünften Jahrhunderts vor
Christus gebaut und Ende des 4. Jh. v. Chr. noch einmal umgebaut.
Weitere Veränderungen wurden in der römischen Zeit vorgenommen.
Die Ausgrabungen versuchten, das Gebäude in den Originalzustand
zu versetzen, deshalb wurden neuere Mauern entfernt. Man kann nur
vermuten, wie das Haus einmal aussah.
Es diente als Amtsgebäude der Verwaltung des Heiligtums und
der Spiele. So auch als Bewirtungshaus, um zum Abschluss der Spiele
ein Gastmahl für die Olympioniken abzuhalten. Im Norden lag
wohl der Saal, in dem die großen Staatsbankette stattfanden.
Im Westen konnte man einen Raum als Küche identifizieren. Im
Süden stand der Altar der Hestia,
auf dem Tag und Nacht ein Feuer am brennen gehalten wurde.
Ein rätselhafter Fund wurde im südwestlichen Teil des
Komplexes gemacht. Man fand eine Steinsetzung aus unbearbeitetem
Sandstein, die älter als das Gebäude ist und aus dem 2.
Jahrtausend v. Chr. stammt.
- Palaistra (24):
Das
Gelände, auf dem im 3. Jh. vor Chr. die Palaistra (die Bezeichnung
stammt von πάλη, Ringkampf) erbaut wurde, diente schon von Anfang
an den Athleten als Übungsplatz. Ihr Umriss ist fast quadratisch
(66,35 x 66,75m). Um einen Innenhof mit Säulen herum, dessen
Pflaster aus gerillten Tonplatten bestand und der als Trainingsstätte
für Springen und Ring- und Faustkampf diente, lagen überdachte
Räume zum Umkleiden und Einpudern mit Sandstaub und Unterrichtsräume,
die mit Bänken ausgestattet waren.
Im Südflügel gab es für die Athleten eine Möglichkeit,
auch bei schlechtem Wetter zu trainieren. Hier erstreckte sich eine
lange Halle mit vielen dorischen Säulen.
Später wurde die Palaistra durch eine Tür in der Nordwand
mit dem unmittelbar anschließenden Gymnasion verbunden.
- Gymnasion (25):
Unmittelbar
im Norden an die Palaistra anschließend lag das Gymnasion
(Bild). Es war ein großes (Grundriss 120 x 220m) an allen
Seiten geschlossenes Gebäude mit einem weiträumigen Hof
in der Mitte, in dem Sportarten mit hohem Platzbedarf, wie Lauf,
Diskus- und Speerwurf geübt werden konnten.
Das Gymnasion ist auch heute noch nicht ganz ausgraben, es kann
also sein, dass noch Entdeckungen gemacht werden. Um den Hof herum
lagen Säulenhallen.
Es entstand im 2. Jh. V. Chr. Ende dieses Jahrhunderts wurde zwischen
ihm und der Palaistra das Propylon, ein monumentales Eingangstor
errichtet, das auf beiden Seiten korinthische Säulen enthält.
Pfeiler stützten die Außenwand der Osthalle.
Der Torbau zwischen Süd- und Osthalle, der im 1. Jh. V. Chr.
entstand, muss wohl besonders prächtig gewesen sein (korinthisch).
Die Wand an den beiden Außenseiten wurde von Säulen gebildet.
In der Mitte traten Halbsäulen hervor, die das Tor bildeten.
- Nymphaeum (6):
Ein so großes „Heiligtums-Areal“ brauchte selbstverständlich
auch große Mengen Wasser, das durch einen gemauerten Kanal
vom Kronos-Hügel herbeigeführt wurde.
Als Zentrum dieser Wasserversorgung wurde das Nymphaeum gebaut.
Es wurde von dem reichen Athener Redner und Politiker Herodes Atticus,
der auch sonst sehr spendabel war, gestiftet. (150 n. Chr.) Das
Wasser floss zuerst in ein halbrundes Becken und von dort aus über
wasserspeiende Löwenköpfe in ein langes, schmales Becken,
über dem sich ein Rundbau mit ionischem Gebälk erhob.
Doch neben dem profanen Zweck der Wasserversorgung diente das Nymphaeum
auch als Standplatz für zahlreiche Ehrenfiguren. In dem hohen
Aufbau über dem Rundbau gab es 13 Nischen, in denen Standbilder
von Mitgliedern der römischen Kaiserfamilie standen. In den
Giebeln darüber thronten Statuen der Kaiser Marc Aurel, Hadrian
und Antonius Pius.
Die Stadt Elis spendete zwei Standbilder des Stifters und dessen
Gemahlin Regilla, die an den Stirnseiten, also an besonders exponierten
Stellen, angebracht waren.
Regilla war als Demeter-Priesterin die einzige Frau, die an den
Spielen teilnehmen durfte.
- Philippeion (3): Die Tholos wird nach Philipp II. von Makedonien benannt, der es nach seinem
Sieg bei Chaironeia 338 v. Chr. als
eine Art Heroon der
makedonischen Königsfamilie errichten ließ. 18 ionische
Säulen bilden die Peristasis.
Neun korinthische Halbsäulen sind der Cellawand im Innern vorgelagert. Auf der halbrunden Basis standen in der Cella - wie sonst nur Götter - in Goldelfenbein gearbeitet die Mitglieder der königlichen Familie. Nachdem
man die Makedonen lange Zeit (bis 479 v. Chr.) wie Barbaren aus Olympia fernhielt und dann auch noch als
Barbaren ansah, waren sie jetzt präsent, und das gleich mit
theonomem Anspruch. Auch die teilweise Verwendung von Marmor (Stufenbau,
Bodenpflaster, Dachrand, Figurenbasen) statt des sonst in Olympia
üblichen Muschelkalks unterstreicht die Absicht zu repräsentieren.
Hier manifestiert sich schon in den Materialien das Ende der Autonomie
der griechischen Poleis:
der Paradigmenwechsel zum Hellenismus hat sich vollzogen.
Paus.5,20,9:
ἔστι δὲ ἐντὸς
τῆς Ἄλτεως
[...] καὶ οἴκημα
περιφερὲς ὀνομαζόμενον
Φιλιππεῖον·
ἐπὶ κορυφῇ
δέ ἐστι τοῦ
Φιλιππείου
μήκων χαλκῆ
σύνδεσμος ταῖς
δοκοῖς. [5.20.10] τοῦτο
τὸ οἴκημα ἔστι
μὲν κατὰ τὴν
ἔξοδον τὴν
κατὰ τὸ πρυτανεῖον
ἐν ἀριστερᾷ,
πεποίηται δὲ
ὀπτῆς πλίνθου,
κίονες δὲ περὶ
αὐτὸ ἑστήκασι·
Φιλίππῳ δὲ
ἐποιήθη μετὰ
τὸ ἐν Χαιρωνείᾳ
τὴν Ἑλλάδα
ὀλισθεῖν. κεῖνται
δὲ αὐτόθι Φίλιππός
τε καὶ Ἀλέξανδρος,
σὺν δὲ αὐτοῖς
Ἀμύντας ὁ Φιλίππου
πατήρ· ἔργα
δέ ἐστι καὶ
ταῦτα Λεωχάρους
ἐλέφαντος καὶ
χρυσοῦ, καθὰ
καὶ τῆς Ὀλυμπιάδος
καὶ Εὐρυδίκης
εἰσὶν αἱ εἰκόνες. |
περιφερής,
ές - rund | ἡ κορυφή
- Gipfel, Spitze | ὁ μήκων,
ωνος - Mohn, Mohnkopf | σύνδεσμος
- Verbindung | ἡ δοκός - Deckenbalken,
Querbalken, Dachsparren (δέχομαι)
| ἡ πλίνθος - Ziegel
| ὀλισθαίνω
- gleite (aus), falle | ᾿Ἀμύντας
- Vater Philipps II (389 - 369 König von Makedonien)
| Ὀλυμπιάς - Mutter
Alexanders d. Gr. |
- Heratempel (4): Der älteste Peripteros in Olympia.
Sonderreferat: Christina Platho
- Pelopeion (5) (τὸ Πελόπιον): Eingefriedetes
Temenos (Grabmal) des Pelops. Hier soll Herakles, um den Toten zu
ehren, einen schwarzen Widder über einer Grube als Opfer dargebracht
haben. Aus der Gedenkfeier für dieses Stiftungsopfer können
sich die Olympischen Spiele entwickelt haben. Die nordöstliche
Abschrägung der Einfassungsmauer ist wohl auf den dort vermuteten
Zeusaltar zurückzuführen. Der Eingang im Südwesten
wurde 390 v. Chr. als Propyläen mit vier Innen- und vier Außensäulen
ausgebaut.
Paus.5,13,1: ἔστι
δὲ ἐντὸς τῆς
Ἄλτεως καὶ
Πέλοπι ἀποτετμημένον
τέμενος· ἡρώων
δὲ τῶν ἐν Ὀλυμπίᾳ
τοσοῦτον προτετιμημένος
ἐστὶν ὁ Πέλοψ
ὑπὸ Ἠλείων
ὅσον Ζεὺς θεῶν
τῶν ἄλλων. ἔστιν
οὖν τοῦ ναοῦ
τοῦ Διὸς κατὰ
δεξιὰν τῆς
ἐσόδου πρὸς
ἄνεμον Βορέαν
τὸ Πελόπιον,
ἀφεστηκὸς
μὲν τοῦ ναοῦ
τοσοῦτον ὡς
μεταξὺ καὶ
ἀνδριάντας
καὶ ἀναθήματα
ἄλλα ἀνακεῖσθαι,
παρήκει δὲ
ὡς ἐπὶ τὸν ὀπισθόδομον
ἀπὸ μέσου μάλιστα
ἀρξάμενον
τοῦ ναοῦ· καὶ
λίθων τε θριγκῷ
περιέχεται
καὶ δένδρα
(5,13, 2) ἐντὸς πεφυκότα
καὶ ἀνδριάντες
εἰσὶν ἀνακείμενοι,
ἔσοδος δὲ ἐς
αὐτὸ πρὸς δυσμῶν
ἐστιν ἡλίου.
τοῦτο ἀπονεῖμαι
τῷ Πέλοπι Ἡρακλῆς
ὁ Ἀμφιτρύωνος
λέγεται· τέταρτος
γὰρ δὴ ἀπόγονος
καὶ οὗτος ἦν
Πέλοπος, λέγεται
δὲ καὶ ὡς ἔθυσεν
ἐς τὸν βόθρον
τῷ Πέλοπι. θύουσι
δὲ αὐτῷ καὶ
νῦν ἔτι οἱ κατὰ
ἔτος τὰς ἀρχὰς
ἔχοντες· τὸ
δὲ ἱερεῖόν
ἐστι κριὸς
μέλας. |
- Schatzhäuser (8): Gesondertes
Referat:
- Sikyon
- Syrakus
- Epidamnos (Nordgriechenland)
- Byzanz (die einzige Stadt aus
dem Osten, während sonst in Olympia die Städte aus
Großgriechenland überwogen)
- Sybaris (Unteritalien)
- Kyrene (Nordafrika)
- (nicht zugeordnet)
- Altar der Rhea (Dörpfeld)
oder Schatzhaus von Kyrene (?)
- Selinunt (Sizilien)
- Metapont (Unteritalien)
- Megara (Anlass: Megara erringt
einen Sieg über Korinth. Die Zuordnung ist durch die Inschrift
auf dem Achitrav gesichert).
- Gela (Sizilien): besonders groß
(11 m x 13,20 m), 570 v. Chr. errichtet und somit eines der
ältesten Schatzhäuser.
- Metroon (7): Das Metroon ist ein Peripteros mit 6 x 11 Säulen für die Göttermutter
(μήτηρ θεῶν) Rhea
- Stadion (9): Christine
Dörr
- Echohalle (10): Eine monumentale
rechteckige Säulenhalle (von 98 x 12,50 m), die mit ihrer Fassade
aus 44 dorischen Säulen die Altis im Osten begrenzte. Offiziell
hieß sie Stoa Poikile (στοὰ ποικίλη),
denn sie beherbergte Tafelbilder. Ihren üblichen Namen hat
sie wegen ihres siebenfachen Echos.
- Zeustempel (13): Bauordnung: Christina
Platho | Skulpturenschmuck: Alexander Cranshaw
- Süd-Ost-Bau (11): Vier
mit einer Säulenhalle umgebene Räume. Der Bau stammt aus
der Zeit um 370. v. Chr, wurde also noch vor der Echohalle errichtet.
Seine Funktion ist nicht geklärt. Vielleicht diente er der
Verehrung der Hestia.
- Haus des Nero (12): Dieser Bau ist etwa
100 Jahre jünger als der Süd-Ost-Bau und bildete mit ihm
wohl eine funktionale Einheit. Zur Kaiserzeit baute sich Nero hier
im Atriumstil eine kleine,
aber kostbare Villa für seinen Aufenthalt in Olympia. Anfang
des 3. Jh.n. Chr. fiel sie den großen Thermen des Septimius
Severus zum Opfer.
- Südhalle (15): Erbaut
um 360 - 350 v. Chr. Auch ihre Funktion ist unbekannt. Ihre Front
aus dorischen Säulen ist dem Heiligtum nicht zu-, sondern abgewandt.
- Buleuterion (14): Im Süden
liegt schon außerhalb der Altis das "Ratshaus"
(τὸ βουλευτήριον).
Es ist an den beiden Apsidenflügel, die einen quadratischen
Mittelbau einschließen, leicht zu erkennen. In hellenistischer
Zeit wurde im Osten den drei Baugliedern eine gemeinsame ionische
Säulenhalle vorgebaut. Die Baugeschichte des südlichen
Apsidenbaus und des Mittelbaus ist zum Teil heftig umstritten. Das
Buleuterion war, wie der Name schon sagt, der Sitzungsraum der Bule
(ἡ βουλή) und auch Archiv. Dieses
Gremium ist zuständig für alle Fragen, die das Heiligtum
und die Durchführung der Spiele betreffen. In einem der
beiden Flügel oder im Hof stand die Statue des "Schwurgottes
Zeus" (Ζεὺς ὅρκιος)
vor dem der olympische Eid zu leisten
war.
- Phidias-Werkstatt (19):
Die Werkstatt (τὸ ἐργαστήριον) des Phidias gehört zu dem am
besten erhaltenen Bauwerken Olympias, sogar die Wände sind
noch bis in eine hohe Höhe erhalten.
Sie wurde zwischen 440 und 430 v. Chr. westlich des Zeustempel ursprünglich
für die Arbeiten an der Statue des obersten Gottes errichtet.
Hier wurden bei Ausgrabungen Glasornamente, Tonmatrizen und eine
große Anzahl an Werkzeugen gefunden, die die Bildhauer zu
ihrer Arbeit brauchten.
Der Eingang lag gegen Osten, um die Beleuchtung des Zeus-Tempels
nachzubilden, da in der Werkstatt die Zeusstatue „ausprobiert“ das
heißt, ihre Wirkung auf den Betrachter getestet werden sollte.
Zwei schmale Zungenmauern teilten den Eingang in zwei Abschnitte.
Der hintere Abschnitt wurde durch schmale Säulen getrennt.
Die Arbeitsbühnen ruhten in zwei Geschossen.
Es gab offenbar drei Reihen mit jeweils drei quadratischen Fenstern.
In der römischen Kaiserzeit wurde die Werkstatt als Lagerraum
zweckentfremdet und umgebaut (es wurden Ziegelmauern errichtet.)
Das Gebäude wurde in der folgenden Zeit noch mehrfach verändert
und durch ein Erdbeben (genaues Datum unbekannt) beinahe völlig
zerstört. Im fünften Jahrhundert bauten es die Christen
dann schließlich in eine Kirche um.
Um diese Verwandlung zu bewerkstelligen trennte man den östlichen
Teil des Gebäudes mit römischen Säulen in die drei
Kirchenschiffe. Den Osteingang verschloss man. Vor der „Abtrennung“,
die den Chorraum von dem Rest der Kirche trennte, gab es einen Sockel,
von dem das Evangelium verlesen wurde. Als Eingang diente ein Durchbruch
durch die Südwestwand.
- Leonidaion (17):
Um 330 v. Chr. Wurde südlich der Phidias-Werkstatt das
Gästehaus Leonidaion errichtet. Seinen Namen hat es von seinem
Stifter, der es zugleich auch plante und konstruierte, Leonidas
von Naxos. In der Mitte dieses Gebäudes, das mit einem Grundriss
von 75 x 81m zu den größten Olympias gehört, befand
sich, wie in vielen Gebäuden dieser Zeit, ein Innenhof, der
mit dorischen Säulen ausgestattet war, während das Haus
außen von ionische Säulenreihen umgeben war. An allen
vier Seiten lagen Zimmer. Das Leonidaion diente offiziellen Gästen
und berühmten Besuchern als Unterkunft, die sie nutzten, wenn
sie sich bei den zu den Spielen oder zu anderen Zwecken im Bereich
des Heiligtums aufhielten.
Nach einem Brand im 2. Jh. V. Chr. wurde das Leonidaion radikal
umgebaut. Es wurde vier neue Innenhöfe angelegt und weitere
Türen errichtet. Im Westflügel gab es einen von Korridoren
umgebenen Saal, während im Hof eine Art Springbrunnen errichtet
wurde.
- Badeanlagen:
Das griechische Badehaus (23) wurde im 5. Jh. v. Chr. erbaut und
mehrfach umgestaltet. Deshalb ist es sehr schwer, zu erkennen, was
wann gebaut wurde.
Im Zentrum des Gebäudes gibt es Öfen zur Erwärmung
der Luft und des Wassers. Im Westen gibt es einen Raum, in dem Reste
von 20 Badewannen gefunden worden waren. (Um 350 v. Chr.) Die ursprünglichen
Badeeinrichtungen konnten nicht mehr entdeckt werden.
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