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[4,33,1] "montis in excelsi scopulo, rex, siste puellam
ornatam mundo funerei thalami.
nec speres generum mortali stirpe creatum,
sed saevum atque ferum vipereumque malum
(Apul.met.4,33,1) [4,33,1] "Stelle, o König das Mädchen auf Berges erhabenen Felsen,
schmück's mit dem Hochzeitskleid, sei sie zum Tode bereit!
Nicht aus Menschengeschlecht ist der Tochter Gemahl dir entsprossen,
Sondern ein wildes Getier, schreckliches Schlangengezücht,
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[4,33,2] quod pinnis volitans super aethera cuncta fatigat flammaque et ferro singula debilitat, quod tremit ipse Iovis, quo numina terrificantur fluminaque horrescunt et Stygiae tenebrae." (Apul.met.4,33,2) [4,33,2] Das den Äther durchfliegt und überall Schrecken verbreitet. Das mit Feuer und Schwert, jegliches Wesen verzehrt. Zeus selbst zittert vor ihm, es entsetzen sich mächtige Götter, Flüsse schaudern zurück, selbst das Dunkel der Styx." |
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[4,33,3] Rex olim beatus affatu sanctae vaticinationis accepto pigens tristisque retro domum pergit suaeque coniugi praecepta sortis enodat infaustae. maeretur, fletur, lamentatur diebus plusculis. sed dirae sortis iam urget taeter effectus. (Apul.met.4,33,3) [4,33,3] Der einst glückliche König vernahm die Weissagung und ging voll Verdruss und Trauer nach Hause zurück. Er erklärt seiner Gattin die Weisungen der Unglücksweisagung: Man trauert, wein und jammert mehrere Tage. Aber schon drängt die widerwärtige Erfüllung des grausamen Spruches. |
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[4,33,4] Iam feralium nuptiarum miserrimae virgini choragium struitur, iam taedae lumen atrae fuliginis cinere marcescit, et sonus tibiae zygiae mutatur in querulum Ludii modum cantusque laetus hymenaei lugubri finitur ululatu et puella nuptura deterget lacrimas ipso suo flammeo. sic adfectae domus triste fatum cuncta etiam civitas congemebat luctuque publico confestim congruens edicitur iustitium. (Apul.met.4,33,4) [4,33,4] Schon wird dem Unglücksmädchen die Bühne der verderbliche Hochzeit bereitet, schon glimmt matt das Licht der Fackel uter schwarzem Ruß, schon schlägt die Hochzeitsflöte um in klagende lydische Weise, schon verklingt das frohe Hochzeitslied in Jammergeheul. Die Braut trocknet sogar am Schleier die Tränen. Auch die ganze Stadt beklagt das traurige Los des schwer getroffenen Hauses. und weil alle trauerten, gebot man sogleich eine Staatstrauer. |
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Lat. zu "Apuleius"
Goldene Esel. Metamorphosen. Text und Ãœbersetzung v. E.Brandt / W.Ehlers
Gesammelte Werke von Apuleius: Metamorphosen : Der goldene Esel und Amor und Psyche und Die Geschichte von dem Mann im Faß ; Vollständige Deutsche Ausgabe
1. Aufl. e-artnow, 2014 [Online Ressource (588 KB, 430 S.)]
Das Märchen von Amor und Psyche : Lateinisch/Deutsch (Bibliogr. erg. Ausg. 2004) -
Metamorphosen oder Der goldene Esel, lat. u. dt. von R.Helm
Berlin, Akademie-Verlag 5/1961.
Apuleius Madaurensis. Metamorphoses. Book XI. The Isis book. Text, introduction and commentary
Keulen, Wytse Hette
Leipzig, Dieterich (Sammlung Dieterich Bd. 55) 1949
in: S.Müller (Hg): Große römische Erzähler, Vollmer, Lengerich, o.J. S.217-259