v.Chr.
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Kultur
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- Falerii verlässt den etruskischen Städtebund und geht mit Rom ein Bündnis ein.
- Die Samniten greifen zunächst Sidicinum, dann Capua an. Capua übereignet sich daraufhin den Römern in einem foedus aequum, um dadurch römische Hilfe zu gewinnen (Liv.7,21-31) [338].
- 1.
Samnitenkrieg 343-341: Es liegt nahe, dass die samnitischen Stämme erst nach und nach in den Krieg eingetreten sind und erst am Ende zum gemeinsamen Kampf zusammenfanden. [1. Samnitenkrieg: 343-341; 2. Samnitenkrieg: 326-304; 3. Samnitenkrieg: 298-290]
Liv.7,29: [1] maiora iam hinc bella et viribus hostium et longinquitate vel regionum vel temporum spatio, quibus bellatum est, dicentur. namque eo anno adversus Samnites, gentem opibus armisque validam, mota arma; [2] Samnitium bellum ancipiti Marte gestum Pyrrhus hostis, Pyrrhum Poeni secuti. quanta rerum moles. quotiens in extrema periculorum ventum, ut in hanc magnitudinem quae vix sustinetur erigi imperium posset. [3] belli autem causa cum Samnitibus Romanis, cum societate amicitiaque iuncti essent, extrinsecus venit, non orta inter ipsos est. [4] Samnites Sidicinis iniusta arma, quia viribus plus poterant, cum intulissent, coacti inopes ad opulentiorum auxilium confugere Campanis sese coniungunt. [5] Campani magis nomen ad praesidium sociorum quam vires cum attulissent, fluentes luxu ab duratis usu armorum in Sidicino pulsi agro in se deinde molem omnem belli verterunt. [6] namque Samnites, omissis Sidicinis ipsam arcem finitimorum Campanos adorti, unde aeque facilis victoria, praedae atque gloriae plus esset, Tifata, imminentes Capuae colles, cum praesidio firmo occupassent, descendunt inde quadrato agmine in planitiem quae Capuam Tifataque interiacet. [7] ibi rursus acie dimicatum; adversoque proelio Campani intra moenia compulsi, cum robore iuventutis suae acciso nulla propinqua spes esset, coacti sunt ab Romanis petere auxilium. |
Von nun an werden größere Kriege erzählt werden, sowohl den Streitkräften nach, als auch nach der Entlegenheit der Örtlichkeit und nach der Zeitdauer, während der gekämpft wurde. Denn in diesem Jahr begann der Krieg gegen die Samniten, ein durch Reichtum und Waffenmacht starkes Volk. [2] Auf den Samnitischen Krieg, der mit zweifelhaftem Glück geführt wurde, folgte Pyrrhus als Feind, auf den Pyrrhus die Punier. Welche Fülle von Ereignissen! Wie oft kam man in äußerste Gefahr, damit das Reich sich zu dieser Größe, die kaum zu halten ist, emporrichten konnte. [3] Die Ursache zum Krieg mit den Samniten entstand nicht unter ihnen selbst, sondern kam den Römern von außen, da unter ihnen Freundschaft und ein Bündnis bestand. [4] Die Samniten hatten die Sidiciner zu Unrecht mit Krieg überzogen, weil sie ihnen an Streitkräften überlegen waren. In ihrer Hilflosigkeit sehen sie sich genötigt, bei Mächtigeren Beistand zu suchen und verbünden sich mit den Campanern. [5] Die Campaner brachten mehr ihren Namen als Streitkräfte zum Schutz ihrer Bundesgenossen; denn in Schwelgerei versunken wurden sie von ihren Gegnern, die im Gebrauch der Waffen abgehärtet waren, im Land der Sidiciner geschlagen und wälzten sich die ganze Last des Krieges auf den Hals. [6] Denn die Samniten kümmerten sich nicht weiter um die Sidiciner und griffen die Campaner, den Schirm der benachbarten Völker, selber an, wo sie sich einen ebenso leichten Sie und mehr Beute und Ruhm versprachen. Sie besetzten Tifata, eine Capua beherrschende Hügelkette, mit einer starken Heeresabteilung und steigen dann in einem geschlossenen Viereck in die Ebene herab, die zwischen Capua und Tifata liegt. [7] Hier wurde eine zweite Schlacht geliefert, und die Campaner wurden nach Verlust der Schlacht hinter die Mauern getrieben, und da der Kern ihrer Jugend erschlagen und keine Hoffnung in der Nähe war, sahen sie sich genötigt, die Römer um Hilfe zu bitten. (Üb. nach Gerlach) |
- Der Konsul Marcus
Valerius Corvus bringt den Samniten am Berg Gaurus und bei Suessula eine Niederlage bei. Der andere Konsul, Aulus
Cornelius Cossus, war in Samnium eingefallen und drohte umzingelt zu werden. Aus dieser Gefahr konnte er sich nur durch die Geistesgegenwart seines Tribunen Publius
Decius retten (Liv.7,32-28). Über die Schlacht am Gaurus äußern sich Römer und Samniten Liv.7,33:
Liv.7,33,16-18: [16] et Romani fatebantur nunquam cum pertinaciore hoste conflictum, et Samnites, cum quaereretur, quaenam prima causa tam obstinatos movisset in fugam, [17] oculos sibi Romanorum ardere visos aiebant vesanosque voltus et furentia ora; inde plus quam ex alia ulla re terroris ortum. quem terrorem non pugnae solum eventu sed nocturna profectione confessi sunt. [18] postero die vacuis hostium castris Romanus potitur, quo se omnis Campanorum multitudo gratulabunda effudit.
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(16) Die Römer gestanden ein, sich niemals mit einem hartnäckigeren Fein geschlagen zu haben. Die Samniten antworteten, wenn man sie fragte, welche Ursache vornehmlich ihren hartnäckigen Widerstand gebrochen und sie zur Flucht bewegt habe, es wäre ihnen vorgekommen, als hätten die Augen der Römer von Feuer gebrannt, als hätten ihre Züge den Ausdruck des Wahnsinns, ihre Gesichter den der Wut gehabt. Daraus sei mehr Schrecken erwachsen als aus sonst etwas. Diesen Schrecken bekannten sie nicht nur durch den Ausgang des Kampfes, sondern auch durch ihren nächtlichen Aufbruch. (18) Am fogenden Tag bemächtigt sich der Römer des leeren Lagers der Feinde und die ganze Masse der Campaner strömte glückwünschend dorthin. (Üb. nach Gerlach) |
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- Konsulat des
- dictator:
- magister equitum:
- Lucius Aemilius Mamercinus Privernas
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- Römische Truppen meutern in Campanien. Marcus
Valerius Corvus wird Dictator, um den Aufstand der Soldaten in Capua, die Rom bedrohten, gütlich beizulegen
- Gesetze gegen Ämterkumulation:
- Keiner darf mehr als ein ein kurulisches Amt führen;
- zwischen einer Widerwahl in das selbe Amt muss eine Frist von zehn Jahren liegen.
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- Konsulat des
- Gaius Plautius Venno (oder: Venox) (II)
- Lucius Aemulius Mamercinus Privernas
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- Samniten und Römer schließen einen Vertrag und machen dem Krieg so ein Ende. Aber die Latiner und Campaner führen den Krieg weiter.
Liv.8,2,1-7: [1] Cum de postulatis Samnitium T. Aemilius praetor senatum consuluisset reddendumque iis foedus patres censuissent, praetor Samnitibus respondit nec, [2] quo minus perpetua cum eis amicitia esset, per populum Romanum stetisse nec contradici, quin, quoniam ipsos belli culpa sua contracti taedium ceperit, amicitia de integro reconcilietur; [3] quod ad Sidicinos attineat, nihil intercedi, quo minus Samniti populo pacis bellique liberum arbitrium sit. [4] foedere icto cum domum revertissent extemplo inde exercitus Romanus deductus annuo stipendio et trium mensum frumento accepto, quod pepigerat consul, ut tempus indutiis daret, quoad legati redissent. [5] Samnites copiis iisdem, quibus usi adversus Romanum bellum fuerant, contra Sidicinos profecti haud in dubia spe erant mature urbis hostium potiundae, [6] cum ab Sidicinis deditio prius ad Romanos coepta fieri est. dein, postquam patres ut seram eam ultimaque tandem necessitate expressam aspernabantur, ad Latinos iam sua sponte in arma motos facta est. [7] ne Campani quidem - adeo iniuriae Samnitium quam beneficii Romanorum memoria praesentior erat - his se armis abstinuere. |
(1) Da der Praetor Titus Aemilius den Senat wegen der Forderungen befragt und der Senat erklärt hatte, man solle ihnen das Bündnis wieder bewilligen, antwortete der Praetor den Samniten, (2) es habe nicht am römischen Volk gelegen, dass die Freundschaft mit ihnen nicht ununterbrochen fortgedauert habe, und sie hätten nichts dagegen, dass die Freundschaft aufs neue wieder hergestellt werde, weil sie selbst des Krieges, den sie durch ihre eigene Schuld herbeigeführt hätten, überdrüssig geworden wären. (3) Was die Sidiciner anbetreffe, so hätten sie nichts dagegen einzuwenden, dass sich das samnitische Volk frei für Krieg oder Frieden entscheide. (4) Als der Vertrag geschlossen war und sie nach Hause zurückkehrten, wurde das römische Heer sofort abgezogen, nachdem es einen Jahressold und Getreide für drei Monate erhalten hatte. Dies hatte der Konsul für die Bewilligung des Waffenstillstandes ausbedungen, bis die Gesandten zurückkehrten. (5) Die Samniten zogen mit den selben Truppen, die sie im Krieg gegen die Römer eingesetzt hatten, gegen die Sidiciner in der nicht zweifelhaften Hoffnung, sich in kurzem der Stadt zu bemächtigen. (6) Darauf machten die Sidiciner den Versuch, ob die Übergabe an die Römer angenommen würde. Da sie der Senat als zu spät und erst durch die äußerste Not abgezwungen zurückwies, wendeten sie sich hernach an die Latiner, die schon von sich aus die Waffen ergriffen hatten. (7) Nicht einmal die Campaner blieben diesem Krieg fern: so viel näher lag ihnen die Erinnerung an die von den Samniten erlittene Unbill, als die von den Römern erlittene Wohltat. (Üb. nach Gerlach) |
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- Konsulat des
- dictator:
- magister equitum:
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- Latinischer
Krieg (340-338): Es kommt zum Krieg, nachdem Rom eine latinische Gesandtschaft zurückgewiesen hatte, die Anteil am Senat verlangte, und forderte, einer der beiden Konsuln müsse jedes Jahr ein Latiner sein (Liv.8,3-6).
- Die Konsuln Titus Manlius Torquatus und Publius Decius Mus schlagen (von den Samniten unterstützt) die Latiner und die mit ihnen verbündeten Volsker (Antiaten) zunächst am Vesuv (Liv.6-11). Anschließend schlägt sie Titus Manlius Torquatus noch einmal allein bei Trifanum (Sinuessa).
Liv.8,6,15-16: [15] curam acuebat quod adversus Latinos bellandum erat, lingua, moribus, armorum genere, institutis ante omnia militaribus congruentes: milites militibus, centurionibus centuriones, tribuni tribunis compares collegaeque iisdem in praesidiis, saepe iisdem manipulis permixti fuerant. [16] per haec ne quo errore milites caperentur, edicunt consules ne quis extra ordinem in hostem pugnaret. |
(15) Es steigerte noch die Besorgnis, dass man gegen die Latiner Krieg führen musste, die in Sprache, Sitten, Art der Bewaffnung und vor allem in den kriegerischen Einrichtungen ganz mit ihnen übereinstimmten; Soldat gegen Soldat, Hauptmann gegen Hauptmann, Oberst gegen Oberst hatten sie oft als Kameraden auf dem gleichen Posten gestanden, , waren in den selben Kompanien miteinander vereint gewesen. (16) Damit daher die Soldaten nicht durch irgend einen Irrtum irregeführt werden, lassen die Konsuln den Tagesbefehl ausgehen, dass niemand außer Reihe und Glied mit dem Feind kämpfen solle. (Üb. nach Gerlach) |
- Das Verbot, außerhalb von Reihe und Glied zu kämpfen, kostete den Sohn des Titus Manlius Torquatus sein Leben, weil er sich auf einem Erkundungsritt durch Mettius, den Anführer der tuskulanischen Reiterei, zum Zweikampf hatte provozieren lassen: das Todesurteil sprach der eigene Vater, seine Strenge wurde als "severitas Manliana" sprichwörtlich.
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- Die Schlacht wurde erst gewonnen, nachdem Publius Decius Mus sich nach einem Traumgesicht dem Tod geweiht hatte (devotio), das der Seite den Sieg prophezeite, dessen Führer sich opfere. (Vgl. 295, 279)
- Im Zusammenhang mit der Schlacht am Vesuv wird eine Änderung der römischen Kampfweise überliefert, die wohl auf Camillus zurückgeht. Im Kern geht es um die Ablösung der Phalanx durch die Manipularstellung. In den Einzelheiten gegen die Quellen erheblich auseinander.
Liv.8,8,1-15: fecit tamen atrocitas poenae oboedientiorem duci militem; et praeterquam, quod custodiae vigiliaeque et ordo stationum intentioris ubique curae erant, in ultimo etiam certamine, cum descensum in aciem est, ea severitas profuit. [2] fuit autem civili maxime bello pugna similis; adeo nihil apud Latinos dissonum ab Romana re praeter animos erat. [3] clipeis antea Romani usi sunt, dein, postquam stipendiarii facti sunt, scuta pro clipeis fecere; et quod antea phalanges similes Macedonicis, hoc postea manipulatim structa acies coepit esse: [4] postremi in plures ordines instruebantur [ordo sexagenos milites, duos centuriones, vexillarium unum habebat]. [5] prima acies hastati erant, manipuli quindecim, distantes inter se modicum spatium; manipulus leves vicenos milites, aliam turbam scutatorum habebat; leves autem, qui hastam tantum gaesaque gererent, vocabantur. [6] haec prima frons in acie florem iuvenum pubescentium ad militiam habebat. robustior inde aetas totidem manipulorum, quibus principibus est nomen, hos sequebantur, scutati omnes, insignibus maxime armis. [7] hoc triginta manipulorum agmen antepilanos appellabant, quia sub signis iam alii quindecim ordines locabantur, ex quibus ordo unusquisque tres partes habebat - earum unam quamque primam pilum vocabant. [8] tribus ex vexillis constabat ordo; sexagenos milites, duos centuriones, vexillarium unum habebat vexillum; centum octoginta sex homines erant. primum vexillum triarios ducebat, veteranum militem spectatae virtutis, secundum rorarios, minus roboris aetate factisque, tertium accensos, minimae fiduciae manum; eo et in postremam aciem reiciebantur. [9] ubi his ordinibus exercitus instructus esset, hastati omnium primi pugnam inibant. si hastati profligare hostem non possent, pede presso eos retro cedentes in intervalla ordinum principes recipiebant. tum principum pugna erat; [10] hastati sequebantur; triarii sub vexillis considebant, sinistro crure porrecto, scuta innixa umeris, hastas suberecta cuspide in terra fixas, haud secus quam vallo saepta inhorreret acies, tenentes. [11] si apud principes quoque haud satis prospere esset pugnatum a prima acie ad triarios se sensim referebant; inde rem ad triarios redisse, cum laboratur, proverbio increbruit. [12] triarii consurgentes, ubi in intervalla ordinum suorum principes et hastatos recepissent, extemplo compressis ordinibus uelut claudebant uias unoque continenti agmine, [13] iam nulla spe post relicta, in hostem incidebant; id erat formidolosissimum hosti, cum velut victos insecuti novam repente aciem exsurgentem, auctam numero, cernebant. [14] scribebantur autem quattuor fere legiones quinis milibus peditum, equitibus in singulas legiones trecenis. alterum tantum ex Latino dilectu adiciebatur, qui ea tempestate hostes erant Romanis eodemque ordine instruxerant aciem; [15] nec vexilla cum vexillis tantum, universi hastati cum hastatis, principes cum principibus, sed centurio quoque cum centurione, si ordines turbati non essent, concurrendum sibi esse sciebat. |
(1) Die grässliche Strafe machte indes das Kriegsvolk dem Anführer gehorsamer. Außerdem wurden die Posten und der Wachdienst überall mit größerer Genauigkeit verrichtet und diese Strenge nütze auch noch im letzten Kampf, als man die Schlacht zog, (2) Das Treffen war aber ganz ähnlich einem Bürgerkrieg, so wenig Unterschied bestand abgesehen von der Gesinnung zwischen den Latinern und der römischen Art. (3) Die Römer hatten vorher Rundschilde in Gebrauch, schafften sich aber, seit sie Sold erhielten, Langschilde statt der runden an. Und während sie früher eine Phalanx ähnlich den Makedonen gebildet hatten, begann man später damit, die Schlachtordnung in Manipeln aufzustellen. (4) Zuletzt wurden sie in mehrere Glieder geordnet, jedes Glied hatte sechzig Mann, zwei Zugführer, einen Fahnenträger. (5) Die erste Schlachtordnung bestand aus den Speerträgern, 15 Manipeln, die in mäßiger Entfernung voneinander aufgestellt waren. Ein Manipel hatte 20 Mann leichtes Fußvolk, die übrige Mannschaft trug Langschilde. Leichtbewaffnete (leves) wurden genannt, die nur einen Speer und Wurfspieße trugen. (6) Dies war das Vordertreffen in der Schlacht und enthielt die Blüte der zum Kampf heranreifenden Jünglinge. Diesen folgte das kräftigere Alter von ebensoviel Manipeln, die die Vorderen (principes) heißen. Alle tragen Langschilde und treffliche Waffen. (7) Diesen Zug von dreißig Manipeln nannte man Vorkämpfer (antepilani), weil hinter den Fahnen jetzt andere fünfzehn Abteilungen standen, von denen jede wieder in drei Teile zerfiel. Von diesen hieß immer der erste der Spieß (pilum). (8) Sie bestanden aus drei Fähnlein, das Fähnlein hatte 180 Mann. Das erste Fähnlein führten die Triarier, lauter gediente Soldaten von erprobter Tapferkeit; das zweite Fähnlein die Tröpfler (rorarii), die an Alter und Taten weniger zuverlässig waren; das dritte die Überzähligen (accensi), die Schar, die am wenigsten Zuversicht einflößte; deswegen wurden sie auch in die letzte Schlachtordnung zurückgewiesen. (9) Wenn das Heer so gegliedert und geordnet war, begannen die Speerträger zuerst den Kampf. Wenn sie den Fein nicht schlagen konnten, zogen sie sich im gemessenen Schritt zurück und wurden von den Vordern in die Zwischenräume aufgenommen. Dann hatten die Vordern zu kämpfen, (10) die Speerträger folgten. Die Triarier lagerten sich hinter ihren Fähnlein, das linke Bein vorgestreckt, die Schilde auf den Schultern, die Speere, die Spitze aufwärts in die Erde gesteckt, so dass die Schlachtreihe von lauter Speeren starrte, wie mit Pfählen eingezäunt. (11) Wenn auch die Vordern nicht ganz glücklich kämpften, zogen sie sich allmählich aus dem ersten Treffen zu den Triariern zurück. Daher kam, wenn man im Gedränge ist, das Sprichwort auf, es sei bis zu den Triariern gekommen. (12) Die riarier erhoben sich, nahmen die Vordern und die Speerträger in die Zwischenräume ihrer Glieder auf und versperrten sogleich mit fest geschlossenen Gliedern alle Durchgänge (13) und fielen so mit einem zusammenhängenden Zug, ohne eine weitere Hoffnung hinter sich zu haben, auf den Feind. Das war das Furchtbarste für die Feinde, wenn sie in der Meinung, die Besiegten zu verfolgen, plötzlich eine neue, an Zahl stärkere Schlachtordnung sich erheben sahen. (14) Es wurden aber ungefähr vier Legionen ausgehoben zu 5000 Mann Fußvolk und 300 Reitern. Ebenso viel kam aus der Aushebung der Latiner dazu, die in damaliger Zeit Feinde der Römer waren und die Schlachtordnung auf die gleiche Weise aufgestellt hatten. (15) Und nicht nur Fähnlein mit Fähnlein, alle Speerträger mit den Speerträgern, die Vordern mit den Vordern, sondern jeder Hauptmann musste mit dem Hauptmann zusammentreffen, wenn die Glieder nicht in Unordnung gebracht waren. (Üb. nach Gerlach) |
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- Konsulat des
- dictator:
- magister equitum:
- Decimus Iunius Brutus Scaeva
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- LEGES PUBLILIAE auf Antrag des Dictators Quintus Publilius Philo (Liv.8,12,15f.):
- Es wurde noch einmal hervorgehoben, dass die Beschlüsse der Tributkomitien für alle verbindlich seien. (Wiederaufnahme durch die Lex Hortensia 287)
- "De patrum auctoritate": Centuriatsbeschlüsse bedurften vor der Abstimmung der Zustimmung des Senats.
- "De censore plebeio creando": Einer der beiden Zensoren musste ein Plebeier sein.
Liv.8,12,14-17: [14...] dictatura popularis et orationibus in patres criminosis fuit, et (quod) tres leges secundissimas plebei, adversas nobilitati tulit: [15] unam, ut plebi scita omnes Quirites tenerent; alteram, ut legum, quae comitiis centuriatis ferrentur, ante initum suffragium patres auctores fierent; [16] tertiam, ut alter utique ex plebe - cum eo ventum sit, ut utrumque plebeium fieri liceret - censor crearetur. [17] plus eo anno domi acceptum cladis ab consulibus ac dictatore, quam ex victoria eorum bellicisque rebus foris auctum imperium patres credebant. |
(14...) Der Dictator zeigte sich sehr volkstümlich, und seine Reden sprachen lauter Verdächtigungen gegen die Väter aus. (15) Er hat drei für das Volk sehr günstige, dem Adel sehr nachteilige Gesetze gegeben: das eine, dass die Beschlüsse der Bürgergemeinde alle Quiriten binden sollten; das zweite, dass die Gesetze, die in den Centuriatskomitien gegeben werden, vor der Abstimmung von den Vätern genehmigt werden sollten; das dritte, dass er eine Zensor, da es soweit gekommen sei, dass beide aus dem Bürgerstand sein dürften, immer aus der Bürgerschaft gewählt werden sollte. (17) Die Väter sahen es so an, dass man in diesem Jahr eine größere Niederlage daheim von den Konsuln und dem Dictator erlitten habe, als durch ihre Siege und Kriegstaten die Herrschaft nach außen erweitert worden sei. (Üb. nach Gerlach) |
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- 339-338: Die latinischen Städte werden nacheinander unterworfen. Meistens werden sie mit dem römischen Bürgerrecht ausgestattet. Antium aber wird nach seiner Unterwerfung römische Colonie.
Liv.8,12,4-5: [4] anno insigni victoria de tot ac tam potentibus populis, ad hoc consulum alterius nobili morte, alterius sicut truci ita claro ad memoriam imperio, successere consules Ti. Aemilius Mamercinus Q. Publilius Philo, [5] neque in similem materiam rerum, et ipsi aut suarum rerum aut partium in re publica magis quam patriae memores. Latinos ob iram agri amissi rebellantes in campis Fenectanis fuderunt castrisque exuerunt. |
(4) Au f dieses Jahr, das durch den Sieg über so viele und so mächtige Völker ausgezeichnet war, außerdem durch den ruhmwürdigen Tod des einen der Konsuln, so wie durch die ebenso schonungslose wie ewig denkwürdige Ausübung der Gewalt des andere, folgten die Konsuln Tiberius Aemilius Mamercinus, Quintus Publius Philo. (5) Aber sie fanden keinen ähnlichen Stoff für Taten, und sie selber dachten mehr an ihre eigenen Angelegenheiten als an das Vaterland. Die Latiner, die aus Zorn über den Verlust ihres Feldes empörten, wurden im Fenectanischen Feld geschlagen und verloren ihr Lager. (Üb. nach Gerlach) |
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- Die Unterwerfung der Latinerstädte wird fortgesetzt
Liv.8,13,2-8: [2] iam Latio is status erat rerum, ut neque bellum neque pacem pati possent; ad bellum opes deerant; pacem ob agri adempti dolorem aspernabantur. [3] mediis consiliis standum videbatur, ut oppidis se tenerent - ne lacessitus Romanus causam belli haberet - et, si cuius oppidi obsidio nuntiata esset, undique ex omnibus populis auxilium obsessis ferretur. [4] neque tamen nisi admodum a paucis populis Pedani adiuti sunt. Tiburtes Praenestinique, quorum ager propior erat, Pedum pervenere; [5] Aricinos Lanuvinosque et Veliternos Antiatibus Volscis se coniungentes ad Asturae flumen Maenius improviso adortus fudit. [6] Camillus ad Pedum cum Tiburtibus, maxime valido exercitu, maiore mole quamquam aeque prospero eventu pugnat. [7] tumultum maxime repentina inter proelium eruptio oppidanorum fecit; in quos parte exercitus conversa Camillus non compulit solum eos intra moenia sed eodem etiam die, cum ipsos auxiliaque eorum perculisset, oppidum scalis cepit. [8] placuit inde iam maiore conatu animoque ab unius expugnatione urbis ad perdomandum Latium victorem circumducere exercitum; nec quievere antequam expugnando aut in deditionem accipiendo singulas urbes Latium omne subegere. |
(2) Latium war schon in dem Zustand, dass es weder den Krieg noch den Frieden ertragen konnte: zum Krieg fehlte die Macht, den Frieden mochten sie nicht aus Unwillen über den Verlust des Landes. (3) Man glaubte, sich auf einen Mittelweg beschränken zu müssen, dass sie sich in den Städten hielten, damit der Römer nicht gereizt würde und keine Ursache zum Krieg habe, und dass, wenn irgendwoher die Belagerung einer Stadt gemeldet wurde, von allen Seiten und von allen Völkern den Belagerten Beistand geleistet würde. (4) Aber die Pedaner wurden nur von sehr wenigen Völkern unterstützt. Es kamen die Bürger von Tibur und Praeneste, deren Gebiet in der Nähe lag; (5) die von Aricia, Lanuvium und Velitrae vereinigten sich mit den Antiatischen Volskern am Fluss Astura, wo sie Maenius plötzlich angriff und schlug. (6) Camillus kämpfte bei Pedum mit den Tiburtern, einem sehr ansehnlichen Heer, mit weit größerer Anstrengung, aber mit gleich günstigem Erfolg. (7) Besonders ein plötzlicher Ausfall aus der Stadt während der Schlacht richtete große Verwirrung an; gegen diese wandte sich Camillus mit einem Teil des Heeres und schlug sie nicht nur hinter die Mauern zurück, sondern eroberte auch an dem selben Tag mit Leitern die Stadt, nachdem er die Bürger und die Hilfsvölker geschlagen hatte. (8) Darauf beschloss man, mit größerer Kraftanstrengung und kühnerem Unternehmungsgeist das siegreiche Heer von der Eroberung einer Stadt zur Bezwingung von ganz Latium zu führen. Und sie ruhten nicht eher, als bis sie durch Eroberung oder Unterwerfung der einzelnen Städte ganz Latium bezwungen hatten. (Üb. nach Gerlach) |
- Das religiöse Zentrum des Latinerbundes wird das Heiligtum des Iupiter Latiaris auf dem mons Albanus mit den feriae Latinae als Bundesfest. Die latinischen Städte dürfen untereinander keine Verträge schließen und erhalten ein abgestuftes Bürgerrecht ("divide et impera!")
- civitates foederatae: Selbstänidge, aber mit Rom verbündete Städte: Tibur, Praeneste, Laurentum
- Städte mit vollem Bürgerrecht: Tusculum, Aricia
- civitates sine suffragio: Städte mit Bürgerrecht ohne Wahlrecht: Velitrae, Fundi, Formiae
- coloniae Romanae (Auflösung der Vorgängerstadt): Antium, Circei. Mit den in Antium erbeuteten Schiffsschnäbeln ("rostra") wird die Rostra auf dem Forum geschmückt.
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- Rom räumt Capua in einem Bundesvertrag das Recht auf Selbstverwaltung und Münzprägung ein. Es erhält die civitas sine suffragio und übernimmt die römische Heeresgliederung [343].
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- Die Rostra auf dem Forum wird mit Schiffsschnäbeln aus Antium ausgestattet.
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- Konsulat des
- Gaius Sulpicius Longus
- Publius Aelius Paetus
- dictator:
- Gaius Claudius Crassus Inregillensis
- magister equitum:
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- Quintus Publilius Philo wird der erste plebeische Praetor (Liv.8,15).
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- Konsulat des
- dictator:
- Lucius Aemilius Mamercinus Privernas
- magister equitum:
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- Konsulat des
- dictator:
- Publius Cornelius Rufinus
- magister equitum:
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- Die Römer erobern die Ausonerstadt Cales und legen dort eine Colonie an. Damit verfolgte man das Ziel, die beiden nach Samnium führenden Straßen, die späteren Via Appia und Via Latina, zu sichern. (Liv.8,16). Die Samniten konnten keine Gegenmaßnahmen treffen, da sie bis 327 durch einen Krieg mit Alexander von Epirus [
331] abgelenkt waren (Liv.8,17; Liv.8,24; Strab.6,1,5; Strab.6,3,4).
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- dictator:
- Publius Cornelius Rufinus
- magister equitum:
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- Konsulat des
- Gnaeus Domitius Calvinus
- Aulus Cornelius Cossus Arvina (II)
- dictator:
- magister equitum:
- Publius Valerius Poplicola
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- Nach der Einrichtung zweier neuer Tribus, der Maecia und Scaptia, beträgt ihre Gesamtzahl jetzt 29. Die Maecia bekam ihren Namen nach dem Berg Maecius in der Nähe von Lanuvium (Liv.8,17).
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- In Campanien erhält Acerrae die civitas sine suffragio.
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- Konsulat des
- dictator:
- Gnaeus Quinctius Capitolinus
- magister equitum:
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- Rom schließt einen Vertrag mit Alexander von Epirus, der Tarent gegen die Lukaner und Bruttier zu Hilfe gekommen war.
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- Rom schließt ein Bündnis mit Fabrateria und den Lukanern.
Liv.8,19,1-5:[1] creati consules L. Papirius Crassus iterum L. Plautius Venox; cuius principio anni legati ex Volscis Fabraterni et Lucani Romam venerunt, orantes, ut in fidem reciperentur: [2] si a Samnitium armis defensi essent, se sub imperio populi Romani fideliter atque oboedienter futuros. missi tum ab senatu legati denuntiatumque Samnitibus, [3] ut eorum populorum finibus vim abstinerent; valuitque ea legatio, non tam quia pacem volebant Samnites quam quia nondum parati erant ad bellum. |
(1) Zu Konsuln wurden Lucius Papirius Crassus zum zweiten Mal und Lucius Plautius Venox gewählt. Im Anfang dieses Jahres kamen Gesandte von den Volskern von Fabraternae und den Lukanern nach Rom mit der Bitte, dass sie in Schutz genommen würden. (2) Wenn man sie gegen die Waffen der Samniten schütze, würden sie treu und gehorsam unter der Herrschaft des römischen Volkes stehen. Darauf ordnet der Senat Gesandte ab und lässt den Samniten melden, (3) sie sollten sich aller Gewalttätigkeit gegen das Gebiet dieser Völker enthalten. Diese Gesandtschaft hatte Erfolg, weniger weil die Samniten Frieden wünschten, als weil sie noch nicht zum Krieg gerüstet waren. (Üb. nach Gerlach) |
- Aufstand der Volsker von Fundi und Privernum, der allerdings im nächsten Jahr bereits wieder niedergeschlagen wird (Liv.8,19).
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- Konsulat des
- Lucius Aemilius Mamercinus Privernas (II)
- Gaius Plautius Decianus
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- Mit der Einnahme von Privernum werden die Volsker unterworfen. Terracina (Anxur) wird als Colonie eingerichtet.
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- Literarische Bezeugung des Circus Maximus
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- Konsulat des
- Gaius Plautius Decianus (II) oder: Publius
Plautius Proculus
- Cornelius Scapula oder: Publius Cornelius
Scipio Barbatus
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- Entsendung einer römischen Colonie nach Fregellae (am Liris, in der Nähe von Arpinum).
Liv.8,22,1f.: secutus est annus nulla re belli domive insignis, P. Plautio Proculo P. Cornelio Scapula consulibus, praeterquam quod Fregellas - Segninorum is ager, [2] deinde Volscorum fuerat - colonia deducta et populo visceratio data a M. Flavio in funere matris.
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(1) Es folgte ein Jahr, das weder daheim noch im Feld durch ein besonderes Ereignis ausgezeichnet war, unter den Konsuln Publius Plautius Proculus und Publius Cornelius Scapula; ausgenommen dass eine Ansiedlung nach Fregellae abgeführt wurde; dies gehört zu dem Gebiet der Sidiciner, später hatte es den Volskern gehört; und Marcus Flavius ließ bei derm Leichenbegängnis seiner Mutter Fleisch unter das Volk verteilen. (Üb. nach Gerlach) |
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- Konsulat des
- dictator:
- Marcus Claudius Marcellus
- magister equitum:
- Spurius Postumius Albinus (Caudinus)
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- Die Tarentiner, Nolaner und Samniten verleiten Paläpolis durch Versprechungen zum Krieg gegen Rom (Dion.Hal.15,5f.). Die Nolaner leisten mit 2000 Mann und die Samniten mit 4000 Mann sogar tatkräftige Hilfe.
Liv.8,22,5-7: [5] Palaepolis fuit haud procul inde, ubi nunc Neapolis sita est; duabus urbibus populus idem habitabat. Cumis erant oriundi; Cumani Chalcide Euboica originem trahunt. [6] classe, qua advecti ab domo fuerant, multum in ora maris eius, quod accolunt, potuere, primo in insulas Aenariam et Pithecusas egressi, deinde in continentem ausi sedes transferre. [7] haec civitas cum suis viribus tum Samnitium infidae adversus Romanos societati freta, sive pestilentiae, quae Romanam urbem adorta nuntiabatur fidens, multa hostilia adversus Romanos agrum Campanum Falernumque incolentes fecit. |
(5) Paläpolis lag nicht weit von der Stelle, wo jetzt Neapel liegt. In beiden Städten wohnte das selbe Volk; sie stammten von Cumae. Die Einwohner von Cumae leiten ihren Ursprung von Chalkis auf Euboea her. (6) Durch die Flotte, mit der sie von zu Hause weggefahren waren, erlangten sie großen Einfluss an der Küste in diesem Meer, wo sie wohnen. Zuerst landeten sie an den Inseln Aenaria und Pithecusa. Danach wagten sie ihre Wohnsitze auf das Festland zu verlegen. (7) Diese Bürgerschaft verübte im Vertrauen teils aus ihre eigenen Streitkräfte, teils auf die wankelmütige Treue der Samniten gegen die Römer, vielleicht auch auf die Pest vertrauend, die die Stadt Rom heimgesucht haben soll, viele Feindseligkeiten an den Römern, die das kampanische und falernische Gebiet bewohnten. (Üb. nach Gerlach) |
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- Der Konsul Quintus Publilius Philo belagert Paläpolis. Die Belagerung führt er auch nach Ablauf seiner Amtszeit als Proconsul weiter (Liv.8,23), eine prorogatio imperii (durch Plebiszit), die nach Liv.8,26 bei ihm zum ersten Mal durchgeführt wurde.
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- Unterwerfung von Paläpolis. Zwei Einwohner, Charilaus und Nymphius händigten die Stadt den Römern aus. Paläpolis wird aufgelöst, es besteht nur Neapolis weiter, mit dem Rom einen Vertrag schließt (Liv.8,26). In Folge dieser Ereignisse steht der
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- 2.
Samnitischer Krieg (326-304): [1. Samnitenkrieg:343-341; 2. Samnitenkrieg: 326-304; 3. Samnitenkrieg: 298-290].
Der Kriegserklärung durch Rom gehen Verhandlungen voraus (Liv.8,23; Dion.Hal.15,5-10). Es geht um Neapolis und Fregellae. Die Lukaner, Apulier und Vestiner hatten zuerst die Samniten unterstützt (Liv.8,25).
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- LEX POETELIA PAPIRIA DE NEXIS: Aufhebung der Schuldknechtschaft (Liv.8,28; Dion.Hal.16,5; Val.Max.6,1,9; Varr.ll.7,105; Cic.rep.2,34) Die Lukaner fielen ab, die Vestiner werden von den Römern geschlagen.
Liv.8,28,8: iussique consules ferre ad populum, ne quis, nisi qui noxam meruisset, donec poenam lueret in compedibus aut in nervo teneretur; [9] pecuniae creditae bona debitoris, non corpus obnoxium esset. ita nexi soluti, cautumque, in posterum ne necterentur. |
Die Konsuln erhielten den Auftrag, an das Volk den Antrag zu stellen, keiner solle, außer wenn er ein Vergehen verschulde, bis er bestraft würde, in Haft oder in Fesseln gehalten werden. Für die Geldschuld solle er mit seinem Vermögen, nicht mit seiner Person haften. So wurden die Schuldgefangenen entlassen und festgesetzt, dass sie in Zukunft nicht mehr in Schuldknechtschaft kämen. (Üb. nach Gerlach) |
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- Konsulat des
- dictator:
- magister equitum:
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- dictator:
- magister equitum:
- Quintus Fabius Maximus Rullianus
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- Zunächst besiegt der magister
equitum Quintus Fabius Rullianus, während der Dictator Lucius
Papirius Cursor abwesend ist, die Samniten bei Imbrinium (Liv.8,30). Der Dictator will ihn für diese Eigenmächtigkeit mit dem Tod bestrafen. Die Soldaten können ihn nur mit Mühe umstimmen (Liv.8,30-35). In einer ersten Schlacht gibt das Heer dem Dictator die Quittung und lässt jeden Siegeswillen vermissen; in einer zweiten Schlacht aber besiegen die Römer die Samniten entscheidend (Liv.8,36). Die Samniten bitten um Frieden, erhalten aber nur einen Waffenstillstand für ein Jahr. (Eutr.2,8)
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- Konsulat des
- Gaius Suloicius Longus (II)
- Quintus Aulius Cerretanus
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- Die Samniten erheben sich wieder, die Kämpfe gegen sie gehen weiter.
- Apulien und Lukanien fallen ab. [316]
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- Aus Italien und wahrscheinlich auch aus Rom gehen Gesandtschaften zu Alexander dem Großen nach Babylon
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- Konsulat des
- dictator:
- Aulus Cornelius Cossus Arvina
- magister equitum:
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- Die Samniten werden geschlagen, der für den Abfall Verantwortliche, Brutulus Papius, wird, nachdem er, um die Schande zu vermeiden, den Freitod gesucht hatte, den Römern tot ausgeliefert. Trotzdem verweigern die Römer auch jetzt einen Frieden (Liv.8,37-40).
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- Konsulat des
- dictator:
- Quintus Fabius Ambustus und: Marcus
Aemilius Papus
- magister equitum:
- Publius Aelius Paetus und: Lucius
Valerius Flaccus
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- Einschließung in den Furculae Caudinae (Pass von Caudium): Die Konsuln Titus
Veturius Calvinus und Spurius
Postumius Albinus gehen den Samniten unter ihrem Führer Gaius
Pontius Telesinus in den Caudinischen
Pässen in die Falle. Sie werden zu einem schimpflichen Vertrag und zur Stellung von Geiseln genötigt. (Liv.9,1-7; App.Samn.4,2-7; Vir.ill.30; Eutr.2,9)
Liv.9,4,1-6: [1] et in castris Romanis cum frustra multi conatus ad erumpendum capti essent et iam omnium rerum inopia esset, [2] victi necessitate legatos mittunt, qui primum pacem aequam peterent; si pacem non impetrarent, uti provocarent ad pugnam. [3] tum Pontius debellatum esse respondit; et, quoniam ne victi quidem ac capti fortunam fateri scirent, inermes cum singulis vestimentis sub iugum missurum; alias condiciones pacis aequas victis ac victoribus fore: [4] si agro Samnitium decederetur, coloniae abducerentur, suis inde legibus Romanum ac Samnitem aequo foedere victurum; [5] his condicionibus paratum se esse foedus cum consulibus ferire; si quid eorum displiceat, legatos redire ad se vetuit. [6] haec cum legatio renuntiaretur, tantus gemitus omnium subito exortus est tantaque maestitia incessit, ut non gravius accepturi viderentur, si nuntiaretur omnibus eo loco mortem oppetendam esse. |
(1) Nachdem sie im römischen Lager mehrmals einen Anlauf genommen hatten durchzubrechen und schon Mangel an allem Notwendigen herrschte, (2) schickten sie notgedrungen Gesandte, die zuerst einen gerechten Frieden verlangen und, wenn sie den Frieden nicht erhielten, zum Kampf auffordern sollten. (3) Darauf antwortete Pontius, der Krieg sei zu Ende, und weil sie nicht einmal besiegt und gefangen ihr Schicksal einsehen wollten, werde er sie ohne Waffen, nur mit einem Rock auf dem Leib durch das Joch gehen lassen. Die übrigen Bedingungen sollten für Sieger und Besiegte gleich sein: (4) Sie sollten aus dem Gebiet von Samnium abziehen und die neuen Ansiedlungen entfernen; dann würden Römer und Samniten, jeder nach seinem Gesetz, auf der Grundlage eines gerechten Vertrages leben. Unter diesen Bedingungen sei er bereit, mit den Römern einen Vergleich zu schließen; wenn ihnen aber etwas daran missfalle, sollten die Gesandten nicht mehr zu ihm zurückkehren. (6) Als diese Botschaft gemeldet wurde, soll plötzlich ein solches allgemeines Wehklagen entstanden sein und eine solche Trauer sich verbreitet haben, dass sie es nicht schwerer genommen hätten, wenn ihnen gemeldet würde, dass sie alle auf der Stelle des Todes seien. (Üb. nach Gerlach) |
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- Konsulat des
- dictator:
- magister equitum:
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- Die Römer lehnen den Vertrag als ungültig ab, weil er nicht durch Rom autorisiert war, und boten den Samniten die beiden Konsuln und alle sonst, was durch den Vertrag gebunden waren, als Sühnopfer an. Dieses Angebot lehnten die Samniten ihrerseits wieder ab und verlangten die Wiederherstellung des Zustandes vor Vertragsabschluss (Rückkehr des Heeres in die Pässe).
- Das römische Heer kehrte aber in unerwarteter Weise nach Caudium zurück: Es erscheint unter den Konsuln Lucius
Papirius Cursor und Quintus Publilius Philo und schlägt die Samniten sowohl bei Caudium als auch bei Luceria. Es gelingt den Römern außerdem die Rückeroberung auch anderer verlorener Städte (Liv.9,12-15). Waffenstillstand 318.
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- Rom gewährt den Samniten nach seinen Siegen bei Caudium und Luceria [320] einen zweijährigen Waffenstillstand.
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- Nach der Einrichtung zweier neuer Tribus, der Ufentina und Falerina, beträgt ihre Gesamtzahl jetzt 31. (Liv.9,20) Der Hauptort der Ufentina war Privernum.
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- Konsulat des
- Gaius Iunius Bubulcus Brutus
- Quinuts Aemilius Barbula
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- Konsulat des
- Spurius Nautilus Rutilus
- Marcus Popillius Laenas
- dictator:
- Lucius Aemilius Mamercinus Privernas
- magister equitum:
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- Rom erzielt Erfolge gegen die [323] abgefallenen Apulier und Lukanier.[315].
- Rom geht mit Erfolg gegen die Samniten vor und besetzt Saticula (westlich von Caudium).
- Nuceria sucht den Anschluss an Samnium.
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- Konsulat des
- dictator:
- magister equitum:
- Quintus Aulius Cerretanus
- suff.: Quintus Fabius Ambustus
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- Nach römischen Erfolgen im Vorjahr [316] erobern die Samniten Sora und dringen erfolgreich nach Latium ein. Die Römer erleiden weiterhin gegen Apulien und Lukanien bei Lautulae eine schwere Niederlage, die in ihrer zeitlichen Auswirkung allerdings begrenzt blieb (Liv.9,20-28; Diod.19,72).
- Capua, Fregellae, Satricum und die Aurunker fallen von Rom ab. Die Gründung der Colonie Luceria kann die Lage stabilisieren.
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- Konsulat des
- Marcus Poetelius Libo
- Gaius Sulpicius Longus (III)
- dictator:
- magister equitum:
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- Die Römer beginnen, die Misserfolge des Vorjahres wettzumachen: Rückeroberung von Sora und Capua, Unterwerfung der Aurunker. Angriff auf Bovianum, den Hauptort der Samniten.
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- Konsulat des
- dictator:
- magister equitum:
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- Besetzung von Fregellae und Nola, Gründung der Colonien Suessa, Saticula, Fregellae, Interamna und Casinum (Liv.9,26-28; Diod.19,101; Vell.1,14)
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- Konsulat des
- dictator:
- magister equitum:
- Gaius Iunius Bubulcus Brutus
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- Die Römer gehen mit den Marsern und Pälignern ein gegen die Samniten gerichtetes Bündnis ein.
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- Der Zensor Appius
Claudius verteilt die freigelassenen und besitzlosen Bürger auf die einzelnen Tribus
Liv.9,46,10f.: [10] ceterum Flavium dixerat aedilem forensis factio, Ap. Claudi censura vires nacta, qui senatum primus libertinorum filiis lectis inquinaverat et, [11] posteaquam eam lectionem nemo ratam habuit nec in curia adeptus erat quas petierat opes urbanas, humilibus per omnes tribus divisis forum et campum corrupit; |
(10) Übrigens war Flavius zum Aedil ernannt worden durch die Partei des Marktes, die durch die Zensur des Appius
Claudius zu Kräften gekommen war, der zuerst den Senat durch die Wahl von Söhnen der Freigelassenen verunreinigt hatte, und (11) nachdem niemand diese Wahl für gültig angesehen hatte, und er in der Curie nicht den gewünschten Einfluss in der Stadt erlangt hatte, das Forum und das Wahlfeld verdarb, indem er die geringen Leute durch alle Tribus verteilte. (Üb. nach Gerlach) |
- und legt die Via
Appia und eine Wasserleitung an.
Liv.9,29,5-8: [5] ... et censura clara eo anno Ap. Claudi et C. Plauti fuit; [6] memoriae tamen felicioris ad posteros nomen Appi, quod viam munivit et aquam in urbem duxit; [7] eaque unus perfecit, quia ob infamem atque invidiosam senatus lectionem verecundia victus collega magistratu se abdicaverat, [8] Appius iam inde antiquitus insitam pertinaciam familiae gerendo solus censuram obtinuit. |
(5) ... Auch rühmte man in diesem Jahr die Zensur des Appius
Claudius und des Gaius Plautius; (6) doch gewann der Name des Appius bei der Nachwelt ein glücklicheres Andenken, weil er eine Straße und eine Wasserleitung in die Stadt anlegte und dies allein vollendete, weil sein Amtsgenosse wegen der berüchtigten und verhassten Senatswahl aus Scham seine Würde niedergelegt hatte, Appius dagegen die seiner Familie schon von Alters her angeborene Hartnäckigkeit behauptete, indem er allein die Zensur verwaltete. (Üb. nach Gerlach) |
Diod.20,36,1-4: (1) Ἐν δὲ τῇ Ῥώμῃ κατὰ τοῦτον τὸν ἐνιαυτὸν τιμητὰς εἵλοντο καὶ τούτων ὁ ἕτερος Ἄππιος Κλαύδιος ὑπήκοον ἔχων τὸν συνάρχοντα Λεύκιον Πλαύτιον πολλὰ τῶν πατρῴων νομίμων ἐκίνησε· τῷ δήμῳ γὰρ τὸ κεχαρισμένον ποιῶν οὐδένα λόγον ἐποιεῖτο τῆς συγκλήτου. καὶ πρῶτον μὲν τὸ καλούμενον Ἄππιον ὕδωρ ἀπὸ σταδίων ὀγδοήκοντα κατήγαγεν εἰς τὴν Ῥώμην καὶ πολλὰ τῶν δημοσίων χρημάτων εἰς ταύτην τὴν ατασκευὴν ἀνήλωσεν ἄνευ δόγματος τῆς συγκλήτου· (2) μετὰ δὲ ταῦτα τῆς ἀφ' ἑαυτοῦ κληθείσης Ἀππίας ὁδοῦ τὸ πλεῖον μέρος λίθοις στερεοῖς κατέστρωσεν ἀπὸ Ῥώμης μέχρι Καπύης, ὄντος τοῦ διαστήματος σταδίων πλειόνων ἢ χιλίων, καὶ τῶν τόπων τοὺς μὲν ὑπερέχοντας διασκάψας, τοὺς δὲ φαραγγώδεις ἢ κοίλους ἀναλήμμασιν ἀξιολόγοις ἐξισώσας κατηνάλωσεν ἁπάσας τὰς δημοσίας προσόδους, αὑτοῦ δὲ μνημεῖον ἀθάνατον κατέλιπεν, εἰς κοινὴν εὐχρηστίαν φιλοτιμηθείς. (3) κατέμιξε δὲ καὶ τὴν σύγκλητον, οὐ τοὺς εὐγενεῖς καὶ προέχοντας τοῖς ἀξιώμασι προσγράφων μόνον, ὡς ἦν ἔθος, ἀλλὰ πολλοὺς καὶ τῶν ἀπελευθέρων υἱοὺς ἀνέμιξεν· ἐφ' οἷς βαρέως ἔφερον οἱ καυχώμενοι ταῖς εὐγενείαις. (4) ἔδωκε δὲ τοῖς πολίταις καὶ τὴν ἐξουσίαν ἐν ὁποίᾳ τις βούλεται φυλῇ τάττεσθαι καὶ ὅποι προαιροῖτο τιμήσασθαι. τὸ δ' ὅλον, ὁρῶν τεθησαυρισμένον κατ' αὐτοῦ παρὰ τοῖς ἐπιφανεστάτοις τὸν φθόνον, ἐξέκλινε τὸ προσκόπτειν τισὶ τῶν ἄλλων πολιτῶν, ἀντίταγμα κατασκευάζων τῇ τῶν εὐγενῶν ἀλλοτριότητι τὴν παρὰ τῶν πολλῶν εὔνοιαν. |
(1) In diesem Jahr wählte man zu Rom Zensoren. Der eine von ihnen, Appius
Claudius, der an Lucius Plautius einen folgsamen Amtsgenossen hatte, veränderte vieles an den väterlichen Einrichtungen. Er tat nämlich, was dem Volk gefiel und nahm auf den Senat keine Rücksicht. Auch führte er aus einer Entfernung von achtzig Stadien die sogenannte appische Wasserleitung nach Rom und verwendete auf diese Anlage ohne einen Senatsbeschluss viele öffentliche Gelder. (2) Sodann ließ er den größten Teil der nach ihm benannten appischen Straße von Rom bis Kapua auf einer Strecke von mehr als tausend Stadien mit festen Steinen pflastern, wobei er die Anhöhen durchgrub und die Abgründe und Vertiefungen durch bedeutende Auffüllungen einebnete und sämtliche Staatseinkünfte darauf verwendete; und wegen seines Eifers für den öffentlichen Nutzen ein unsterbliches Denkmal seines Namens hinterließ. (3) Er nahm ferner Leute aus allerlei Ständen in den Senat auf, indem er nicht bloß die Adeligen und die in hohem Rang Stehenden, wie es gewöhnlich war, in die Listen eintrug, sonden viele und sogar einige Freigelassene mit zu Senatoren wählte, was die Adelsstolzen sehr übel aufnahmen. (4) Er gestattete auch den Bürgern, sich schätzen zu lassen, wo sie wollten und in eine beliebige Zunft einzutreten. Überhaupt vermied er es, weil er sah, dass er sich den Hass der Vornehmsten in reichem Maße zugezogen hatte, bei irgend einem der übrigen Bürger anzustoßen, und verschaffte sich als Gegengewicht gegen die Abneigung des Adels das Wohlwollen des Volkes. (Üb. nach Wurm) |
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- Konsulat des
- Gaius Iunius Bubulcus Brutus (III)
- Quintus Aemilius Barbula (II)
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- Beginn des Krieges gegen die Etrusker. Die Römer siegen mit Mühe bei Sutrium.
Liv.9,32,1-6: [1] dum haec geruntur in Samnio, iam omnes Etruriae populi praeter Arretinos ad arma ierant, ab oppugnando Sutrio, quae urbs socia Romanis velut claustra Etruriae erat, ingens orsi bellum. [2] eo alter consulum, Aemilius, cum exercitu ad liberandos obsidione socios venit. advenientibus Romanis Sutrini commeatus benigne in castra ante urbem posita advexere. [3] Etrusci diem primum consultando, maturarent traherentne bellum, traduxerunt: postero die, ubi celeriora quam tutiora consilia magis placuere ducibus, sole orto signum pugnae propositum est armatique in aciem procedunt. [4] quod postquam consuli nuntiatum est, extemplo tesseram dari iubet, ut prandeat miles firmatisque cibo viribus arma capiat. [6] dicto paretur. consul ubi armatos paratosque vidit, signa extra vallum proferri iussit et haud procul hoste instruxit aciem. |
(1) Während dieser Vorgänge in Samnium waren schon alle Völker Etruriens mit Ausnahme der Arretiner unter den Waffen und hatten mit der Belagerung von Sutrium, einer Stadt, die mit den Römern verbündeten und zugleich der Schlüssel von Etrurien war, den Anfang eines großen Krieges gemacht. (2) Dorthin zog der eine Konsul, Aemilius, mit einem Heer, um die Bundesgenossen von der Belagerung zu befreien. Den Römern führten bei ihrer Ankunft die Sutriner bereitwillig Mundvorrat in das vor der Stadt aufgeschlagene Lager zu. (3) Die Etrusker brachten den ersten Tag mit der Beratung zu, ob sie den Krieg beschleunigen oder in die Länge ziehen sollten. Am folgen Tag wurde, sobald die Führer den rascheren Entschlüssen den Vorzug vor den sicheren gaben, nach Sonnenaufgang das Zeichen zur Schlacht aufgesteckt, und sie rückten bewaffnet und in Schlachtordnung aus. (4) Sobald dies dem Konsul gemeldet wird, lässt er sogleich die Losung geben, dass das Kriegsvolk frühstücken und, wenn es die Kräfte durch Speise gestärkt habe, die Waffen ergreifen solle. (6) Man gehorcht. Sobald sie der Konsul bewaffnet und bereit sieht, lässt er die Fähnlein vor den Wall rücken und stellt nicht weit vom Feind die Schlachtordnung auf. (Üb. nach Gerlach) |
- Die Samniten verbünden sich mit den Etruskern (Tarquinii, Perusia, Cortona, Arretium), so dass Rom einen Zweifrontenkrieg führen muss. Die Römer können gegen die Samniten einige Erfolge verbuchen (Liv.9,31; Liv.9,38)
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- Klassenreform des Zensors Appius
Claudius Caecus: Bisher wurden zunächst alle Miltärtribunen, seit 362 alle bis auf sechs von den Imperatoren gewählt (Liv.7,5). Eine Änderung diesen Jahres sieht vor, dass die Wahl von 16 Militärtribunen durch das Volk erfolgt.
Liv.9,30,1-4: [1] itaque consules, qui eum annum secuti sunt, C. Iunius Bubulcus tertium et Q. Aemilius Barbula iterum, initio anni questi apud populum deformatum ordinem prava lectione senatus, [2] qua potiores aliquot lectis praeteriti essent, negaverunt eam lectionem se, quae sine recti pravique discrimine ad gratiam ac libidinem facta esset, observaturos et senatum extemplo citaverunt eo ordine, qui ante censores Ap. Claudium et C. Plautium fuerat. [3] et duo imperia eo anno dari coepta per populum, utraque pertinentia ad rem militarem: unum, ut tribuni militum seni deni in quattuor legiones a populo crearentur, quae antea perquam paucis suffragio populi relictis locis dictatorum et consulum ferme fuerant beneficia - tulere eam rogationem tribuni plebei L. Atilius C. Marcius - : [4] alterum, ut duumuiros navales classis ornandae reficiendaeque causa idem populus iuberet; lator huius plebi sciti fuit M. Decius tribunus plebis. |
(1) Daher führten die Konsuln des nächsten Jahres, Gaius Iunius Bubulcus zum dritten Mal und Quintus Aemulius Barbula zum zweiten Mal im Anfang des Jahres beim Volk Beschwerde, es sei der senatorische Stand durch verkehrte Wahl verunehrt worden, (2) indem manche, die besser wären als die Gewählten, übergangen worden seien; daher erklärten sie, sie würden sich an diese Wahl nicht halten, die ohne Unterschied von Gut und Schlecht nach Gunst und Willkür erfolgt sei; und sie berufen den Senat sogleich nach der Ordnung, die vor den Zensoren Appius
Claudius und Gaius Plautius bestanden hatte. (3) In diesem Jahr fing das Volk an, zwei Gewalten zu vergeben, die beide auf das Kriegswesen abzielten; die eine, dass die sechzehn Kriegsobersten für die vier Legionen vom Volk gewählt würden, was ehemals dadurch, dass nur sehr wenige Stellen der Wahl des Volks überlassen blieben, Vergünstigung der Konsuln und Dictatoren gewesen sei. Diesen Antrag stellten die Volkstribunen Lucius Atilius und Gaius Marcius. (4) Das andere war, dass das Volk ebenfalls die Zweierherrn zur Ausrüstung und Ausbesserung der Flotte ernennen solle. Der Antragssteller dieses Volksbeschlusses war der Volkstribun Marcus Decius. (Üb. nach Gerlach) |
- Verdoppelung der Zahl der Legionen von zwei auf vier.
- Rom beginnt damit, eine Kriegsflotte zu bauen. Zuständig dafür war das neu geschaffene Amt der beiden duoviri navales.
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- Konsulat des
- dictator:
- magister equitum:
- Gaius Iunius Bubulcus Brutus
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- Quintus Fabius Maximus kann die Etrusker noch einmal bei Sutrium schlagen. Um aber seinen Erfolg abzusichern, lässt er sich auf einen gefahrvollen, aber erfolgreichen Zug durch den ciminischen Wald (Waldgebirge bei Viterbo) ein. Er kann die Etrusker am Vadimonischen See ein drittes Mal schlagen. Unter dem Eindruck dieses Sieges schlossen zunächst Perusia, Cortona und Arretium einen dreißigjährigen Waffenstillstand mit Rom (Liv.9,35-37; Diod.20,35).
- Da die Samniten mit einer Niederlage des Fabius gegen die Etrusker rechnen, planen sie, durch das Gebiet der Marser und Sabiner nach Norden zu marschieren und ihre Truppen mit denen der Etrusker zu verbinden. Auf diese Gefahr hin ernennt der Konsul seinen Feind Lucius
Papirius Cursor zum Dictator. (Liv.9,38).
- Das Bündnis der Etrusker mit den Karthagern findet dadurch sein Ende, dass die Etrusker mit ihrer Flotte Agathokles von Syrakus gegen die Karthager unterstützen.
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- dictator:
- magister equitum:
- Gaius Iunius Bubulcus Brutus
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- Nach weiteren Siegen schließen die Römer den Krieg auch gegen die übrigen Etrusker ab (Liv.9,39-41).
- Lucius
Papirius Cursor besiegt die Samniten, die sich für diesen Krieg angeblich den Prunk goldener und silberner Schilde leisteten (Liv.9,40) bei Longula (Liv.9,38-40). Bald darauf dürfte er gestorben sein. Seine Würdigung findet sich bei Liv.9,16.
Liv.9,16,11-16: [11] inde ad triumphum decessisse Romam Papirium Cursorem scribunt, qui eo duce Luceriam receptam Samnitesque sub iugum missos auctores sunt. [12] et fuit vir haud dubie dignus omni bellica laude, non animi solum vigore, sed etiam corporis viribus excellens. [13] praecipua pedum pernicitas inerat, quae cognomen etiam dedit; victoremque cursu omnium aetatis suae fuisse ferunt et seu virium vi seu exercitatione multa, cibi vinique eundem capacissimum; [14] nec cum ullo asperiorem, quia ipse invicti ad laborem corporis esset, fuisse militiam pediti pariter equitique; [15] equites etiam aliquando ausos ab eo petere, ut sibi pro re bene gesta laxaret aliquid laboris; [16] quibus ille "ne nihil remissum dicatis, remitto", inquit, "ne utique dorsum demulceatis cum ex equis descendetis". et vis erat in eo viro imperii ingens pariter in socios civesque. |
(11) Darauf sei Papirius
Cursor nach Rom zum Triumph weggegangen. So berichten die, nach deren Angabe unter seiner Führung Luceria wieder erobert und die Samniten durchs Joch geschickt wurden. (12) Ohne Zweifel war er ein Mann, der jede Art Kriegsruhm verdiente, groß und nicht nur von Geisteskraft, sondern auch durch Leibesstärke ausgezeichnet. (13) Besonders gut war er als Fußgänger, was ihm auch den Beinamen gab; er soll alle zu seiner Zeit im Lauf übertroffen haben entweder wegen vieler Übung oder wegen seiner Leibeskraft. Ebenso habe er sehr viel Speise und Wein zu sich nehmen können (14) und unter keinem sei der Dienst für Reiter oder Fußsoldat beschwerlicher gewesen, weil er selbst eine unerschöpfliche Arbeitskraft besaß. (15) Die Reiter sollen es einmal gewagt haben, ihn zu bitten, er solle ihnen eine Arbeit erlassen, weil sie sich brav gehalten hätten. (16) Darauf habe er erwidert: "Damit ihr nicht sagt, es sei euch nichts erlassen worden, sollt ihr euch den Rücken, wenn ihr vom Pferd steigt, nicht abreiben!" Es besaß dieser Mann eine große Herrschergewalt sowohl gegen Bundesgenossen als auch gegen Bürger. (Üb. nach Gerlach) |
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- Vierzigjähriger Frieden mit Tarquinii.
- Bündnis mit Nuceria, das sich unterwirft.
- Die Umbrer, die bereits im Vorjahr den Krieg begonnen hatten, fassen jetzt sogar den Plan, Rom zu überfallen. Doch sie erleiden gegen Fabius, der aus Samnium herbeieilt, bei Mevania eine Niederlage, weil sie nicht einmal den Mut zur Schlacht aufbringen (Liv.9,10-11). [
299: Gründung der Colonie Narna]
Liv.9,41,8-20: [8] tranquillas res iam in Etruscis turbavit repentina defectio Umbrorum, gentis integrae a cladibus belli, nisi quod transitum exercitus ager senserat. [9] ii concitata omni iuventute sua et magna parte Etruscorum ad rebellionem compulsa tantum exercitum fecerant, ut relicto post se in Etruria Decio ad oppugnandam inde Romam ituros, magnifice de se ac contemptim de Romanis loquentes, iactarent. [10] quod inceptum eorum ubi ad Decium consulem perlatum est, ad urbem ex Etruria magnis itineribus pergit et in agro Pupiniensi ad famam intentus hostium consedit. [11] nec Romae spernebatur Umbrorum bellum; et ipsae minae metum fecerant expertis Gallica clade, quam intutam urbem incolerent. [12] itaque legati ad Fabium consulem missi sunt, ut, si quid laxamenti a bello Samnitium esset, in Umbriam propere exercitum duceret. [13] dicto paruit consul magnisque itineribus ad Mevaniam, ubi tum copiae Umbrorum erant, perrexit. [14] repens adventus consulis, quem procul Umbria in Samnio bello alio occupatum crediderant, ita exterruit Umbros, ut alii recedendum ad urbes munitas, quidam omittendum bellum censerent; [15] plaga una - Materinam ipsi appellant - non continuit modo ceteros in armis sed confestim ad certamen egit. [16] castra vallantem Fabium adorti sunt. quos ubi effusos ruere in munimenta consul vidit, revocatos milites ab opere, prout loci natura tempusque patiebatur, ita instruxit; cohortatusque praedicatione vera qua in Tuscis, qua in Samnio partorum decorum, exiguam appendicem Etrusci belli conficere iubet et vocis impiae poenas expetere, qua se urbem Romanam oppugnaturos minati sunt. [17] haec tanta sunt alacritate militum audita, ut clamor sua sponte ortus loquentem interpellaverit ducem. ante imperium ante concentum tubarum ac cornuum cursu effuso in hostem feruntur. [18] non tamquam in viros aut armatos incurrunt; mirabilia dictu, signa primo eripi coepta signiferis, deinde ipsi signiferi trahi ad consulem armatique milites ex acie in aciem transferri et, sicubi est certamen, scutis magis quam gladiis geritur res; [19] umbonibus incussaque ala sternuntur hostes. plus capitur hominum quam caeditur atque una vox ponere arma iubentium per totam fertur aciem. [20] itaque inter ipsum certamen facta deditio est a primis auctoribus belli. postero insequentibusque diebus et ceteri Umbrorum populi deduntur: Ocriculani sponsione in amicitiam accepti.
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(8) Die schon eingetretene Ruhe für die Etrusker störte der plötzliche Abfall der Umbrer, eines Volkes, das bisher von den Leiden des Krieges verschont geblieben war, außer dass das Land den Durchzug des Heeres zu spüren gehabt hatte. (9) Diese hatten die ganze Mannschaft aufgeboten, einen großen Teil der Etrusker zum Abfall bewogen und dadurch ein so großes Heer zusammengebracht, dass sie angeberisch von sich und verächtlich von den Römern sprachen und sich rühmten, sie würden den Decius in Etrurien lassen und weiterziehen, um Rom zu belagern. (10) Sobald dieses Vorhaben dem Konsul Decius hinterbracht wird, eilt er in großen Tagesmärschen aus Etrurien nach der Stadt und lagert sich im pupiniensischen Feld in gespannter Erwartung, was das Gerücht von den Feinden melde. (11) Auch in Rom wurde der Krieg gegen die Umbrer nicht unterschätzt, und allein schon die Drohungen hatten Furcht erregt, da man bei der gallischen Niederlage erfahren hatte, wie wenig die Stadt gesichert war, die man bewohnte. (12) Daher wurden Gesandte zu dem Konsul Fabius geschickt, damit er, wenn der Krieg mit den Samniten eine Erleichterung biete, das Heer eilig nach Umbrien führe. (13) Der Konsul gehorchte dem Befehl und zog in Eilmärschen nach Mevania, wo damals die Truppen der Umbrer standen. Die plötzliche Ankunft des Konsuls, den sie fern von Umbrien in Samnium mit einem anderen Krieg beschäftigt glaubten, schreckte die Umbrer so sehr, dass einige meinten, man müsse sich in die befestigten Städte zurückziehen, andere, man müsse den Krieg aufgeben. (15) Ein Kanton - sie selbst nennen ihn Materina - hielt nicht nur die übrigen unter den Waffen, sondern trieb sie auch sogleich zum Kampf. (16) Während Fabius das Lager befestigt, greifen sie ihn an. Sobald sie der Konsul ohne Ordnung gegen die Verschanzung stürmen sieht, ruft er die Soldaten von der Arbeit zurück und stellt sie auf, wie die Örtlichkeit und die Zeit es gestattete. Dann ermunterte er das Kriegsvolk durch das mit Wahrheit gespendete Lob für die in Etrurien und Samnium errungenen Lorbeeren und heißt sie dem kleinen Anhängsel des etruskischen Krieges schenll ein Ende zu bereiten und Rache für die verbrecherische Drohung zu nehmen, die Stadt Rom belagern zu wollen. (17) Dies vernahm das Kriegsvolk mit solcher Begeisterung, dass das von selbst erhobene Geschrei den Führer in der Rede unterbrach. Ehe noch der Befehl gegeben war, ehe noch die Hörner und Trompeten ertönten, stürzten sie in ungehemmtem Lauf gegen den Feind. (18) Sie stürzen auf sie, nicht als ob sie Männer oder Bewaffnete wären, nein, o Wunder, zuerst wurden die Fahnen den Fahnenträgern entrissen, danach die Fahnenträger selber zum Konsul geschleppt und bewaffnetes Fußvolk wird aus einer Schlachtordnung in die andere hinübergeführt und, wo etwa gekämpft wird, da wird mehr der Schildbuckel als das Schwert gebraucht, (19) und die Feinde werden durch gegen die Achsel geführte Stöße niedergeworfen. Mehr Menschen werden gefangen als getötet und in der ganzen Schlachtreihe fordert man wie mit einer Stimme auf, die Waffen zu strecken. (20) Daher bieten die ersten Urheber des Krieges selber noch während des Gefechts ihre Unterwerfung an. Am nächsten und den folgenden Tagen unterwerfen sich auch die übrigen Völker von Umbrien: Die Bürger von Ocriculum wurden nach geleisteter Bürgschaft als Freunde aufgenommen. (Üb. nach Gerlach) |
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- Schaffung des Prokonsulats und der Proprätur, einer Verlängerung des Konsulats und der Prätur.
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- Konsulat des
- Quintus Marcius Tremulus
- Publius Cornelius Arvina
- dictator:
- Publius Cornelius Scipio Barbatus
- magister equitum:
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- Die Samniten erringen mit der Eroberung von Sora und Calatia Anfangserfolge, erleiden aber bei Silvium (in Campanien) eine Niederlage gegen die Römer.
- Sieg des Quintus Marcius Tremulus über die Herniker, wofür er mit einem Reiterstandbild geehrt wird (Liv.9,43).
Liv.9,43,22-24: [22] Cornelius in Samnio relictus: Marcius de Hernicis triumphans in urbem rediit statuaque equestris in foro decreta est, quae ante templum Castoris posita est. [23] Hernicorum tribus populis, Aletrinati Verulano Ferentinati, quia maluerunt quam civitatem, suae leges redditae conubiumque inter ipsos, quod aliquamdiu soli Hernicorum habuerunt, permissum. [24] Anagninis quique arma Romanis intulerant civitas sine suffragii latione data: concilia conubiaque adempta et magistratibus praeter quam sacrorum curatione interdictum. |
Cornelius blieb in Samnium, Marcius triumphierte über die Herniker und kehrte in die Stadt zurück. Es wurde ihm ein Reiterstandbild auf dem Marktplatz zuerkannt, das vor dem Tempel des Castor aufgestellt wurde. (23) Drei Völkern der Herniker, den Alatrinern, den Verulanern und Ferentinern, gab man ihre Verfassung zurück, weil sie dies dem Bürgerrecht vorzogen. Man gestattete ihnen gegenseitiges Eherecht, das sie eine Zeitlang als einzige Herniker besaßen. (24) Den Anagninern und denen, die Krieg gegen die Römer geführt hatten, wurde das Bürgerrecht ohne Stimmrecht gegeben, das Recht der Versammlung und das Eherecht genommen; alle Behörden außer der Besorgung des Gottesdienstes wurden ihnen entzogen. (Üb. nach Gerlach) |
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- Rom erneuert das Bündnis mit Karthago, wodurch sein Westhandeln beschränkt wird (Liv.9,43; Polyb.3,21?)
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- Rom schließt einen Handelsvertrag mit Rhodos
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- Der Konsul Marcus Fulvius erobert Bovianum. Der samnitische Feldherr Statius Gellius wird gefangen genommen; Sora, Arpinum und Aesernia werden von den Römern eingenommen.
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- Die Römer schließen mit den Samniten einen Frieden (foedus aequum, Liv.9,45), nachdem sie nach Longula [309] noch mehrmals über sie gesiegt hatten [305] (Liv.9,41-44; vgl. Dion.Hal.17,2).
- Die Römer besiegen und unterwerfen unter Publius Sempronius Sophus die Aequer, die sich durch das Schicksal der Herniker zu Krieg hatten verleiten lassen (Liv.9,45: "nomen Aequorum prope ad internecionem deletum"; Diod.20,101).
- 303: Die Römer legen im Gebiet der Aequer die Colonie Alba an.
- 302: Die Aequer versuchen noch zwei Mal mit Waffengewalt die Entwicklung rückgängig zu machen, bleiben aber erfolglos (Liv.10,1)
- 300: Letzter Verteidigungsversuch der Aequer (Liv.10,9).
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- Die Römer schließen ein Bündnis mit den Marsern, Marucinern, Pälignern und Frentanern (Liv.9,45; Diod.20,101).
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- Der Ädil Gnaeus Flavius veröffentlicht
- die Kalendertage, an denen Gerichtssitzungen statthaft waren und
- die Prozessformeln.
Liv.9,46,1: [1] eodem anno Cn. Flavius Cn. filius scriba, patre libertino humili fortuna ortus, ceterum callidus vir et facundus, aedilis curulis fuit. [...] Liv.9,46,5: [5] civile ius, repositum in penetralibus pontificum, evolgavit fastosque circa forum in albo proposuit, ut, quando lege agi posset, sciretur;
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(1) In dem selben Jahr war Gnaeus Flavius, der Sohn des Gnaeus, ein Schreiber, dessen Vater Freigelassener, daher von niedriger Abkunft war, kurulischer Aedil, übrigens ein schlauer und gewandter Mann. [...] (5) Er machte das bürgerliche Recht, das in den Geheimnissen der Pontifices verborgen war bekannt und veröffentlichte die Gerichtstage auf weißen Tafeln rings um das Forum, so dass man wissen konnte, wann ein gerichtliches Verfahren eingeleitet werden konnte. (Üb. nach Gerlach) |
- Der Zensor Quintus Fabius beschränkt die Freigelassenen auf die vier tribus urbanae, eine Maßnahme, die man 219 (Liv.perioch.20) und 167 (Liv.45,15) wiederholen wird.
Liv.9,46,13-15: [13] ex eo tempore in duas partes discessit civitas; aliud integer populus, fautor et cultor bonorum, aliud forensis factio tenebat, [14] donec Q. Fabius et P. Decius censores facti et Fabius simul concordiae causa, simul ne humillimorum in manu comitia essent, omnem forensem turbam excretam in quattuor tribus coniecit urbanasque eas appellavit. [15] adeoque eam rem acceptam gratis animis ferunt, ut Maximi cognomen, quod tot victoriis non pepererat, hac ordinum temperatione pareret. ab eodem institutum dicitur, ut equites idibus Quinctilibus transveherentur. |
(13) Von der Zeit an spaltete sich die Bürgerschaft in zwei Teile; ein anderes Ziel verfolgte der unverdorbene Teil des Volkes, der die Gutgesinnten begünstigte und beförderte, ein anderes die Partei des Marktes, (14) bis Quintus Fabius und Publius Decius Zensoren wurden, und Fabius zugleich um der Eintracht willen, zugleich um nicht die Wahlen in den Händen der Niedrigsten zu lassen, den ganzen Haufen der Marktpartei ausschied und sie in vier Tribus vereinigte, die er die städtischen nannte. (15) Diese Maßregel wurde mit so dankbarem Sinn aufgenommen, dass er den Beinamen Maximus, den er durch so viele Siege nicht errungen hatte, durch diesen Ausgleich der Stände erlangte. Von dem selben soll die Einrichtung getroffen sein, dass die Ritter an den Iden des Quinctilius (am 15. Juli) einen Umzug hielten. (Üb. nach Gerlach) |
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- Tempel der Salus wird geweiht, den Gaius Fabius Pictor mit Bildern wahrscheinlich der Schlacht ausstattete, in der der Tempel gelobt wurde (Plin.nat.35,7,19; Val.Max.8,14,6).
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