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Beleg gesucht für: quin
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
non esse dubium, quin totius Galliae plurimum Helvetii possent; se suis copiis suoque exercitu illis regna conciliaturum confirmat. Caes.Gall.1,3,7Weil die Helvetier unstreitig die mächtigsten in ganz Keltenland seien, so werde er sie beide durch seine Macht und mit seinem Heer zuverlässig in den Besitz der Herrschaft setzen.
per eos, ne causam diceret, se eripuit. cum civitas ob eam rem incitata armis ius suum exsequi conaretur multitudinemque hominum ex agris magistratus cogerent, Orgetorix mortuus est; (4) neque abest suspicio, ut Helvetii arbitrantur, quin ipse sibi mortem consciverit. Caes.Gall.1,4,3Mit ihrer Hilfe entzog er sich der Verantwortung. Darüber entrüsteten sich seine Mitbürger und suchten ihr Recht mit Gewalt geltend zu machen; die Regierung bot eine Menge Volk vom Land auf; plötzlich aber starb Orgetorix. (4) Man hat, wie die Helvetier selbst meinen, Grund zu vermuten, dass er sich selbst ums Leben gebracht hat.
neque dubitare debeant, quin, si Helvetios superaverint, Romani una cum reliqua Gallia Haeduis libertatem sint erepturi. Caes.Gall.1,17,4ohne Zweifel, würden die Römer, sobald sie die Helvetier besiegt hätten, in Verbindung mit den übrigen Kelten auch den Häduern ihre Freiheit rauben.
quin etiam, quod necessariam rem coactus Caesari enuntiarit, intellegere sese, quanto id cum periculo fecerit, et ob eam causam, quamdiu potuerit, tacuisse. Caes.Gall.1,17,6ja er sehe ein, welcher Gefahr er sich dadurch aussetze, dass er die Sache notgedrungen enthülle. Nur deshalb habe er so lange wie möglich geschwiegen.
haec si enuntiata Ariovisto sint, non dubitare, quin de omnibus obsidibus, qui apud eum sint, gravissimum supplicium sumat. Caes.Gall.1,31,15Wenn diese Unterredung dem Ariovist zu Ohren komme, so werde er ohne Zweifel alle Geiseln, die bei ihm seien aufs schwerste bestrafen.
neque sibi homines feros ac barbaros temperaturos existimabat, quin, cum omnem Galliam occupavissent, ut ante Cimbri Teutonique fecissent, in provinciam exirent atque inde in Italiam contenderent, praesertim cum Sequanos a provincia nostra Rhodanus divideret; quibus rebus quam maturrime occurrendum putabat. Caes.Gall.1,33,4Auch glaubte er nicht, dass diese wilden und unzivilisierten Menschen darauf verzichteten, sobald sie ganz Gallien besetzt hielten, wie zuvor die Cimbern und Teutonen in die römische Provinz einzufallen und von dort nach Italien vorzudringen, zumal nur die Rhône die Sequaner von unserer Provinz trenne. Aus diesen Gründen glaubte er, möglichst früh einschreiten zu müssen.
conloquendi Caesari causa visa non est, et eo magis, quod pridie eius diei Germani retineri non potuerant, quin in nostros tela conicerent. (3) legatum ex suis sese magno cum periculo ad eum missurum et hominibus feris obiecturum existimabat. Caes.Gall.1,47,2Cäsar sah keinen Grund für eine Unterredung, um so mehr weil die Germanen sich den Tag zuvor nicht hatten zurückhalten lassen, auf unsere Leute zu schießen.
tum vero dubitandum non existimavit, quin ad eos proficisceretur. Caes.Gall.2,2,5Unter solchen Umständen glaubte Cäsar, rasch hinmarschieren zu müssen.
tantumque esse eorum omnium furorem, ut ne Suessiones quidem, fratres consanguineosque suos, qui eodem iure et isdem legibus utantur, unum imperium unumque magistratum cum ipsis habeant, deterrere potuerint, quin cum iis consentirent. Caes.Gall.2,3,5Alle seien dermaßen in Wut, dass sie nicht einmal die Suessionen von diesem Bündnis hätten abhalten können, obgleich diese, als ihre Brüder und Stammesverwandten das selbe Recht und die selbe Verfassung, sowie in Krieg und Frieden eine gemeinsame Führung mit ihnen hätten.
neque longius abesse, quin proxima nocte Sabinus clam ex castris exercitum educat et ad Caesarem auxilii ferendi causa proficiscatur. Caes.Gall.3,18,4Ja, höchst wahrscheinlich werde Sabinus in der nächsten Nacht heimlich sein Lager verlassen, um Cäsar zu Hilfe zu eilen.
quod ubi Crassus animadvertit suas copias propter exiguitatem non facile diduci, hostem et vagari et vias obsidere et castris satis praesidii relinquere, ob eam causam minus commode frumentum commeatumque sibi supportari, in dies hostium numerum augeri, non cunctandum existimavit quin pugna decertaret. Caes.Gall.3,23,7Crassus aber sah wohl, dass sich seine Truppen wegen ihrer geringen Anzahl nicht wohl auseinanderlegen ließen, während die Feinde Streifzüge vornehmen, den Weg besetzen und dennoch zum Schutz ihres Lagers hinlänglich Mannschaft zurücklassen konnten. Da deshalb die Zufuhr des Getreides und sonstiger Lebensmittel für ihn ungemein schwierig, die Zahl der Feinde aber von Tag zu Tag größer wurde, glaubte er, ohne weiteres Zögern ein entscheidendes Treffen wagen zu müssen.
hac re perspecta Crassus, cum sua cunctatione atque opinione timidiores hostes nostros milites alacriores ad pugnandum effecissent atque omnium voces audirentur exspectari diutius non oportere quin ad castra iretur, cohortatus suos omnibus cupientibus ad hostium castra contendit. Caes.Gall.3,24,5Crassus aber durchschaute ihren Plan. Als demnach der Feind durch sein eigenes Zaudern und die dadurch bewirkte Täuschung in den Augen der Römer furchtsam erschien, die Römer selbst aber dadurch rüstigeren Mut für eine Schlacht fühlten und insgesamt erklärten, man dürfe den Angriff des Lagers nicht länger verschieben, zog er nach einigen Worten der Ermutigung, da alle es wünschten, gegen das feindliche Lager los.
quorum haec fuit oratio: Germanos neque priores populo Romano bellum inferre neque tamen recusare, si lacessantur, quin armis contendant, quod Germanorum consuetudo haec sit a maioribus tradita, quicumque bellum inferant, resistere neque deprecari. Caes.Gall.4,7,3Sie erklärten, sie wollten keineswegs den Anfang der Feindseligkeiten gegen die Römer machen, seien übrigens, wenn sie angegriffen würden, zum Kampf bereit; denn die Germanen hätten von ihren Voreltern die Sitte geerbt, jedem, der ihnen feindselig entgegentrete, Widerstand zu leisten, zum Bitten aber niemals ihre Zuflucht zu nehmen.
quin etiam iumentis, quibus maxime Galli delectantur quaeque impenso parant pretio, Germani importatis non utuntur, sed quae sunt apud eos nata, parva atque deformia, haec cotidiana exercitatione summi ut sint laboris efficiunt. Caes.Gall.4,2,2Nicht einmal ausländische Pferde, für die man in Gallien große Vorliebe hegt und große Summen zahlt, trifft man bei diesen Germanen; durch tägliche Übung richten sie in ihre einheimischen Tiere, unansehnlich und von schlechten Stamm, so ab, dass sie die größten Anstrengungen ertragen können.
eo cum venisset, circumitis omnibus hibernis singulari militum studio in summa rerum omnium inopia circiter sescentas eius generis, cuius supra demonstravimus, naves et longas duodetriginta invenit instructas neque multum abesse ab eo, quin paucis diebus deduci possint. Caes.Gall.5,2,2Sogleich bei seiner Ankunft besuchte er sämtliche Winterlager und fand, dass durch den ganz ausgezeichneten Eifer seiner Leute, ungeachtet des äußersten Mangels an allem, etwa 600 Schiffe der oben beschriebenen Art und 28 Kriegsschiffe hergerichtet und fast ganz in den Stand gesetzt waren, um in wenigen Tagen vom Stapel zu laufen.
neque ullum fere totius hiemis tempus sine sollicitudine Caesaris intercessit, quin aliquem de consiliis ac motu Gallorum nuntium acciperet. Caes.Gall.5,53,5und es verging fast keine Zeit im ganzen Winter, ohne dass Cäsar zu seiner Besorgnis Nachrichten von Versammlungen und Bewegungen der Gallier erhielt.
Treveri vero atque Indutiomarus totius hiemis nullum tempus intermiserunt, quin trans Rhenum legatos mitterent, civitates sollicitarent, pecunias pollicerentur, magna parte exercitus nostri interfecta multo minorem superesse dicerent partem. Caes.Gall.5,55,1Die Treverer, an ihrer Spitze Indutiomarus, schickten während des Winters ohne Unterlass Gesandte über den Rhein, suchten die dortigen Stämme aufzuwiegeln, versprachen Geld und versicherten, der größte Teil von Cäsars Heer sei umgekommen und nur ein sehr geringer Teil sei noch übrig.
nemo est tam fortis, quin rei novitate perturbetur: Caes.Gall.6,39,3auch der Tapferste war durch diesen unerwarteten Zwischenfall erschüttert.
qua re per exploratores nuntiata Caesar legiones, quas expeditas esse iusserat, portis incensis intromittit atque oppido potitur perpaucis ex hostium numero desideratis, quin cuncti caperentur, quod pontis atque itinerum angustiae multitudini fugam intercluserant. Caes.Gall.7,11,8Kaum aber erfuhr dies Cäsar durch seine Kundschafter, ließ er die Tore in Brand stecken und die Legionen, die seinem Befehl gemäß in Bereitschaft standen, einrücken. So bemächtigte er sich der Stadt und nahm die ganze Bevölkerung, von wenigen abgesehen, gefangen; denn sowohl die schmale Brücke als die engen Wege machten ihre Flucht unmöglich
quin etiam Caesar cum in opere singulas legiones appellaret, et si acerbius inopiam ferrent, se dimissurum oppugnationem diceret, universi ab eo, ne id faceret, petebant: Caes.Gall.7,17,4Ja, als Cäsar sich bei der Belagerungsarbeit an die einzelnen Legionen wendete und erklärte, er wolle die ganze Belagerung aufheben, wenn ihnen dieser Mangel zu empfindlich sei, baten sie ihn einstimmig, dies doch ja nicht zu tun;
imperium se a Caesare per proditionem nullum desiderare, quod habere victoria posset, quae iam esset sibi atque omnibus Gallis explorata; quin etiam ipsis remitteret, si sibi magis honorem tribuere quam ab se salutem accipere videantur. Caes.Gall.7,20,7Er brauche nicht als Verräter von Cäsar eine Herrschaft erlangen, die er durch einen Sieg gewinnen könne, der ihm und allen Galliern bereits gewiss sei; ja, er gebe ihnen sogar den Oberbefehl zurück, wenn sie glaubten, mehr ihm eine Ehre zu erweisen als von ihm ihre Rettung zu gewinnen.
neque ullum fere diem intermittebat, quin equestri proelio interiectis sagittariis, quid in quoque esset animi ac virtutis suorum, periclitaretur. Caes.Gall.7,36,4Fast jeden Tag versuchte er ein Treffen der Reiter und Bogenschützen, um sich vom Mut und der Tapferkeit eines jeden seiner Leute zu überzeugen.
an dubitamus, quin nefario facinore admisso Romani iam ad nos interficiendos concurrant? Caes.Gall.7,38,7Zweifeln wir noch, dass die Römer nach dieser schändlichen Tat jetzt auch auf unsere Ermordung sinnen?
vehementer huic illos loco timere nec iam aliter sentire, uno colle ab Romanis occupato si alterum amisissent, quin paene circumvallati atque omni exitu et pabulatione interclusi viderentur; Caes.Gall.7,44,4Für diesen Ort fürchte man gar sehr. Eine Höhe hätten die Römer schon; würden die Gallier nun auch die zweite verlieren, so wären sie nach ihrer Überzeugung fast ganz eingeschlossen, ohne Ausgang und ohne Möglichkeit für Futter zu sorgen.
nam de equitibus hostium, quin nemo eorum progredi modo extra agmen audeat, ne ipsos quidem debere dubitare. id quo maiore faciant animo, copias se omnes pro castris habiturum et terrori hostibus futurum. Caes.Gall.7,66,6Denn daran könnten sie wohl selbst nicht zweifeln, dass sich von der feindlichen Reiterei kein Mann auch nur aus dem Zug herauswagen werde; damit aber der Angriff von Seiten der gallischen Reiterei um so mutiger erfolge, wolle er, um dem Feind Schrecken einzujagen, mit dem gesamten Fußvolk vor das Lager ziehen.
binis cohortibus ad impedimenta tuenda relictis reliquum exercitum in copiosissimos agros Biturigum inducit, qui cum latos fines et complura oppida haberent, unius legionis hibernis non potuerant contineri quin bellum pararent coniurationesque facerent. Caes.Gall.8,2,2Zwei Kohorten blieben beim Gepäck, das übrige Heer führte er mitten in das überaus reiche Land der Biturigen; denn diese waren im Besitz eines ausgedehntem Gebietes und mehrerer Festungen und ließen sich durch eine einzige Legion, die bei ihnen lag, vom Krieg und der Empörung nicht abhalten.
erim nulla calamitate victus Correus excedere proelio silvasque petere aut invitantibus nostris ad deditionem potuit adduci quin fortissime proeliando compluresque vulnerando cogeret elatos iracundia victores in se tela conicere. Caes.Gall.8,19,8Die Römer aber verfolgten und mordeten. Correus dagegen, durch kein Unglück gebeugt, verließ den Kampfplatz nicht, versuchte auch im Wald keine Zuflucht und wollte von Aufforderungen zur Unterwerfung ebenso wenig wissen; in tapferstem Kampf verwundete er viele und zwang seine ergrimmten Sieger, auf ihn zu zielen (vgl. 8,21).
non enim dubitabat, quin recenti calamitate submissiores essent futurae, dato vero spatio ac tempore eodem instigante Dumnaco possent concitari. Caes.Gall.8,31,2Denn er war überzeugt, sie würden wegen der frischen Niederlage jetzt unterwürfiger sein; gäbe man ihnen dagegen Zeit, so könnten sie sich durch eben diesen Dumnacus noch einmal Empörungen lassen.
Quin igitur expergiscimini? en illa, illa, quam saepe optastis, libertas, praeterea divitiae, decus, gloria in oculis sita sunt; fortuna omnia ea victoribus praemia posuit. Sall.Cat.20,14Warum also wacht ihr nicht auf? Seht da, da die Freiheit, die ihr so oft ersehnt habt, dazu stehen euch Reichtum, Ehre und Ruhm vor Augen! Das Glück hat dies alles den Siegern zum Preis ausgesetzt.
iniuriis contumeliisque concitatus, quod fructu laboris industriaeque meae privatus statum dignitatis non obtinebam, publicam miserorum causam pro mea consuetudine suscepi, non quin aes alienum meis nominibus ex possessionibus solvere non possem ‑ et alienis nominibus liberalitas Orestillae suis filiaeque copiis persolveret ‑ , sed quod non dignos homines honore honestatos videbam meque falsa suspicione alienatum esse sentiebam. Sall.Cat.35,3Von Kränkungen und Schmähungen gehetzt, weil ich des Erfolgs meiner Anstrengungen und meines Einsatzes beraubt und von der meinem Rang gebührenden Stellung verdrängt wurde, nehme ich nach meiner Gewohnheit die allgemeine Sache meiner Mitbürger auf meine Schultern, nicht etwa weil ich die auf meine Person gestellten Wechsel aus meinen Besitzungen nicht decken könnte, - selbst die auf andere Namen lautenden würde ja Orestilla freigebig aus ihrem und ihrer Tochter Vermögen bezahlen - sondern weil ich unebenbürtige Leute mit der höchsten Ehre bekleidet und mich auf falschen Verdacht hin zurückgesetzt sehe. 
quod si primo proelio Catilina superior aut aequa manu discessisset, profecto magna clades atque calamitas rem publicam oppressisset, neque illis, qui victoriam adepti forent, diutius ea uti licuisset, quin defessis et exanguibus, qui plus posset, imperium atque libertatem extorqueret. Sall.Cat.39,4Hätte Catilina im ersten Treffen gesiegt oder wenigstens keine Niederlage erlitten, so wäre in der Tat entsetzliches Unglück und Leid über den Staat hereingebrochen; aber auch diejenigen, die den Sieg errungen hätten, hätten sich seiner doch nicht länger erfreuen können, ohne dass ein Stärkerer den zum Tod Erschöpften Herrschaft und Freiheit entrissen hätte.
sed memoria mea ingenti virtute, divorsis moribus fuere viri duo, M. Cato et C. Caesar. quos quoniam res obtulerat, silentio praeterire non fuit consilium, quin utriusque naturam et mores, quantum ingenio possum, aperirem. Sall.Cat.53,6Doch in meiner Zeit lebten zwei Männer von außerordentlicher Tüchtigkeit, aber entgegengesetztem Charakter, Marcus Cato und Gaius Caesar. Weil mich der Zusammenhang auf sie geführt hat, beabsichtige ich nicht, stillschweigend an ihnen vorüberzugehen, ohne beider Wesensart und Charakter, soweit ich das leisten kann, zu schildern.
Quis enim est qui, si clarorum hominum scientiam rerum gestarum vel utilitate vel magnitudine metiri velit, non anteponat oratori imperatorem? Quis autem dubitet quin belli duces ex hac una civitate praestantissimos paene innumerabilis, in dicendo autem excellentis vix paucos proferre possimus? Cic.de_orat.1,7.Wer sollte, wenn er bei der Wissenschaft berühmter Männer den Nutzen oder die Größe ihrer Taten zum Maßstab nehmen will, nicht dem Feldherrn vor dem Redner den Vorzug geben; und doch, wer möchte bezweifeln, dass wir der vortrefflichsten Heerführer aus unserem Staat allein beinahe unzählige, in der Beredsamkeit aber hervorragende Männer kaum wenige anführen können?
Quis ignorat, ei, qui mathematici vocantur, quanta in obscuritate rerum et quam recondita in arte et multiplici subtilique versentur? Quo tamen in genere ita multi perfecti homines exstiterunt, ut nemo fere studuisse ei scientiae vehementius videatur, quin quod voluerit consecutus sit. Quis musicis, quis huic studio litterarum, quod profitentur ei, qui grammatici vocantur, penitus se dedit, quin omnem illarum artium paene infinitam vim et materiem scientia et cognitione comprehenderit? Cic.de_orat.1,10.Was die Mathematiker anlangt, wer weiß da nicht, was für dunkle Gegenstände, welch eine entlegene, vielseitige und tiefe Wissenschaft sie bearbeiten? Und doch sind unter ihnen so viele vollkommene Meister aufgetreten, dass sich fast niemand dieser Wissenschaft mit großem Eifer befleißigt zu haben scheint, ohne seinen Zweck zu erreichen. Wer hat sich der Musik, wer der heutigen Literaturkunde gründlich gewidmet, ohne den ganzen beinahe unbegrenzten Umfang und Stoff jener Künste mit seiner wissenschaftlichen Forschung zu umfassen?
Sed quia non dubito quin hoc plerisque immensum infinitumque videatur, et quod Graecos homines non solum ingenio et doctrina, sed etiam otio studioque abundantis partitionem iam quandam artium fecisse video neque in universo genere singulos elaborasse, sed seposuisse a ceteris dictionibus eam partem dicendi, quae in forensibus disceptationibus iudiciorum aut deliberationum versaretur, et id unum genus oratori reliquisse; non complectar in his libris amplius, quam quod huic generi re quaesita et multum disputata summorum hominum prope consensu est tributum; Cic.de_orat.1,22.Aber weil ich nicht zweifle, dass dies gar vielen als eine unermessliche und unbegrenzte Aufgabe erscheint, und weil, wie ich sehe, die Griechen, die doch nicht allein mit geistigen Anlagen und Gelehrsamkeit reichlich ausgestattet sind, sondern auch an Muße Überfluss haben und sehr großen Eifer besitzen, eine Teilung der Wissenschaften vorgenommen und einzelne von ihnen sich nicht dem ganzen Gebiet derselben zugewandt, sondern von den übrigen Arten der Vorträge den Teil der Beredsamkeit, welcher sich mit den öffentlichen Verhandlungen in den Gerichten und beratschlagenden Versammlungen beschäftigt, ausgesondert und den Redner auf diese einzige Art von Vorträgen beschränkt haben, so will ich in diesen Büchern nicht mehr umfassen, als was dieser Art nach gründlicher Untersuchung und Erörterung der Sache von den größten Männern fast einstimmig zugeteilt worden ist.
Verum si tibi ipsi nihil deest, quod in forensibus rebus civilibusque versatur, quin scias, neque eam tamen scientiam, quam adiungis oratori, complexus es, videamus ne plus ei tribuamus quam res et veritas ipsa concedat.' Cic.de_orat.1,77.Doch wenn es dir an keiner Kenntnis der gerichtlichen und bürgerlichen Angelegenheiten gebricht und du doch die Wissenschaft nicht umfasst hast, die du dem Redner beigesellst, so las uns sehen, ob du ihm nicht mehr zuteilst, als es die Sache und Wirklichkeit zulässt."
Tum Antonius 'probas mihi' inquit 'ista, Crasse, quae dicis, nec dubito quin multo locupletior in dicendo futurus sit, si quis omnium rerum atque artium rationem naturamque comprehenderit; Cic.de_orat.1,80.Hierauf sagte Antonius: "Du überzeugst mich, Crassus, von der Wahrheit deiner Behauptungen, und ich zweifle nicht, dass derjenige im Reden weit reicher ausgestattet sein wird, der die Beschaffenheit und das Wesen aller Dinge und Wissenschaften umfasst.
Magnum quoddam est onus atque munus suscipere atque profiteri se esse, omnibus silentibus, unum maximis de rebus magno in conventu hominum audiendum; adest enim fere nemo, quin acutius atque acrius vitia in dicente quam recta videat; ita quicquid est, in quo offenditur, id etiam illa, quae laudanda sunt, obruit. Cic.de_orat.1,116.Einer großen Last und einer wichtigen Verpflichtung unterzieht sich derjenige, der von sich bekennt, er allein müsse, während alle anderen schweigen, in einer großen Versammlung von Menschen über die wichtigsten Angelegenheiten gehört werden. Denn unter allen Anwesenden ist nicht leicht einer, der die Fehler am Redner nicht schärfer und genauer bemerken sollte als das Richtige. Was es daher auch sein mag, woran man Anstoß nimmt, verdunkelt auch das, was lobenswürdig ist.
Quin etiam, quae maxime propria essent naturae, tamen his ipsis artem adhiberi videram; nam de actione et de memoria quaedam brevia, sed magna cum exercitatione praecepta gustaram. In his enim fere rebus omnis istorum artificum doctrina versatur, quam ego si nihil dicam adiuvare, mentiar; habet enim quaedam quasi ad commonendum oratorem, quo quidque referat et quo intuens ab eo, quodcumque sibi proposuerit, minus aberret. Cic.de_orat.1,145.Ja, selbst für das, was ganz besonders von Naturgaben abhängig ist, sah ich Kunstregeln aufgestellt. Und so hatte ich denn auch über den äußeren Vortrag und über das Gedächtnis einige kurze Regeln, die aber mit großen Übungen verbunden waren, gekostet. Mit diesen Gegenständen etwa beschäftigt sich nun der ganze Unterricht jener Redekünstler. Wollte ich sagen, derselbe sei von gar keinem Nutzen, so würde ich lügen. Denn er enthält einige gute Hinweise für den Redner, wohin er jedes einzelne beziehen soll und worauf er sein Augenmerk zu richten hat, um nicht von dem vorgesteckten Ziel zu sehr abzuirren.
Quonam enim modo quisquam amicus esse poterit ei, cui se putabit inimicum esse posse? quin etiam necesse erit cupere et optare, ut quam saepissime peccet amicus, quo plures det sibi tamquam ansas ad reprehendendum; Cic.Lael.59.gWie kann man denn ein Freund dessen sein, dessen Feind zu werden man für möglich hält? Im Gegenteil, man wird in diesem Fall sogar begierig wünschen müssen, dass der Freund recht oft fehle, um mehr Veranlassung zu finden, ihn zu tadeln.
Quin etiam si minus felices in diligendo fuissemus, ferendum id Scipio potius quam inimicitiarum tempus cogitandum putabat. Cic.Lael.60.cSollte auch die Wahl unserer Freunde nicht ganz glücklich ausgefallen sein, so müsse man das, meinte Scipio, lieber hinnehmen, als auf eine Gelegenheit zu Feindschaft zu sinnen.
Quin in ipso equo, cuius modo feci mentionem, si nulla res impediat, nemo est, quin eo, quo consuevit, libentius utatur quam intractato et novo. Cic.Lael.68.bJa, um bei dem Gleichnis des Pferdes zu bleiben, das ich soeben gebraucht habe, jedermann bedient sich doch, vorausgesetzt, dass kein anderes da ist, lieber eines Pferdes, an das er gewöhnt ist als eines neuen, das noch nicht abgerichtet ist;
Quin etiam si quis asperitate ea est et immanitate naturae, congressus ut hominum fugiat atque oderit, qualem fuisse Athenis Timonem nescio quem accepimus, tamen is pati non possit, ut non anquirat aliquem, apud quem evomat virus acerbitatis suae. Cic.Lael.87.bWäre auch jemand von so rauher und unempfindlicher Gemütsart, dass er allen Umgang mit Menschen flieht und hasst, wie uns ein Beispiel aus Athen in der Person eines gewissen Timon überliefert wird, so könnte ein solcher Mensch es doch nicht über sich bringen, sich nicht nach jemandem umzusehen, bei dem er das Gift seiner bitteren Laune ausschütten könnte.
Filiam meam et tuam Ciceronemque nostrum quid ego, mi frater, tibi commendem? quin illud maereo, quod tibi non minorem dolorem illorum orbitas afferet quam mihi; sed te incolumi orbi non erunt. Cic.ad Q.fr.1,3,10,1Meine und deine Tochter, und unseren Sohn – warum soll ich sie dir, mein Bruder, empfehlen? Ist doch gerade das auch mein Kummer, dass dich ihre Verwaistheit nicht weniger schmerzen wird, als mich. Doch, bleibst du unversehrt, werden sie nicht verwaist sein.
quod si aut causa criminis aut facti suspicio aut quaelibet denique vel minima res reperietur, quam ob rem videantur illi nonnihil tamen in deferendo nomine secuti, postremo si praeter eam praedam, quam dixi, quicquam aliud causae inveneritis, non recusamus, quin illorum libidini Sex. Rosci vita dedatur. Cic.S.Rosc.8.aWenn sich aber irgend ein Grund für die Anschuldigung oder ein Tatverdacht oder irgend ein auch noch so geringfügiger Umstand auffinden lässt, weshalb man glauben könnte, dass jene bei seiner Anklage denn doch einige Spuren vor sich gehabt hätten; endlich wenn ihr außer dem schon angeführten Raub irgend einen anderen Grund entdeckt, so bin ich nicht dagegen, das Leben des Sextus Roscius deren Willkür preiszugeben.
nemo nostrum est, Eruci, quin sciat tibi inimicitias cum Sex. Roscio nullas esse; vident omnes, qua de causa huic inimicus venias; sciunt huiusce pecunia te adductum esse; Cic.S.Rosc.55.aJeder unter uns, Erucius, weiß, dass du mit Sextus Roscius nicht in Feindschaft lebst. Jedermann sieht, warum Du als sein Gegner auftrittst. Man weiß, dass du dich durch sein Geld dazu hast verleiten lassen.
num ergo dubium est, quin ei obtulerint hanc praedam Chrysogono, qui ab eo partem praedae tulerunt? Cic.S.Rosc.107.dIst es also zweifelhaft, dass die dem Chrysogonus jene Beute angegeben haben, die von ihm einen Teil der Beute bekommen haben?
vestrum nemo est, quin intellegat populum Romanum, qui quondam in hostis lenissimus existimabatur, hoc tempore domestica crudelitate laborare. Cic.S.Rosc.154.bNiemand ist unter euch, der nicht einsieht, dass das römische Volk, das ehemals den Ruhm der größten Milde gegen seine Feinde hatte, jetzt durch Grausamkeit gegen die Bürger leide.
Quodsi ne ipsarum quidem virtutum laus, in qua maxime ceterorum philosophorum exultat oratio, reperire exitum potest, nisi derigatur ad voluptatem, voluptas autem est sola, quae nos vocet ad se et alliciat suapte natura, non potest esse dubium, quin id sit summum atque extremum bonorum omnium, beateque vivere nihil aliud sit nisi cum voluptate vivere. Cic.fin.1,54,1Wenn nun nicht einmal das Lob der Tugenden, in dem sich die Rede der übrigen Philosophen so sehr ergeht, zu einem Ergebnis gelangen kann, wofern es nicht auf die Lust gerichtet wird, die Lust es aber allein ist, die uns zu sich ruft und anlockt und kraft ihres eigenen Wesens: so kann es keinem Zweifel unterliegen, dass sie das höchste und äußerste aller Güter ist und das glückselige Leben nichts anderes bedeutet als mit Lust leben.
[Cic.fin.5,9,2] Natura sic ab iis investigata est, ut nulla pars caelo, mari, terra, ut poetice loquar, praetermissa sit; quin etiam, cum de rerum initiis omnique mundo locuti essent, ut multa non modo probabili argumentatione, sed etiam necessaria mathematicorum ratione concluderent, maximam materiam ex rebus per se investigatis ad rerum occultarum cognitionem attulerunt. Cic.Fin.5,9,2Die Natur haben sie so gründlich erforscht, dass sie keinen Teil am Himmel, im Meer und auf der Erde, um mich nach Art der Dichter auszudrücken, unbeachtet ließen. Ja sie haben dadurch, dass sie über den Ursprung der Dinge und das ganze Weltall in einer Weise gesprochen haben, dass sie viele Gegenstände nicht nur mit Wahrscheinlichkeitsbeweisen, sondern auch mit Vernunftschlüssen zu mathematischer Gewissheit brachten, aus aus ihren Forschungsgegenständen einen sehr reichen Stoff zur Erkenntnis der verborgensten Dinge beigebracht.
ceterum et Ulixen quidam opinantur longo illo et fabuloso errore in hunc Oceanum delatum adisse Germaniae terras, Asciburgiumque, quod in ripa Rheni situm hodieque incolitur, ab illo constitutum nominatumque; aram quin etiam Ulixi consecratam, adiecto Laertae patris nomine, eodem loco olim repertam, monumentaque et tumulos quosdam Graecis litteris inscriptos in confinio Germaniae Raetiaeque adhuc extare. Tac.Germ.3,3Übrigens glauben einige, auch Odysseus sei auf seiner langen abenteuerlichen Irrfahrt in dieses Weltmeer geraten und habe die Länder Germaniens besucht, und Askiburg, das am Ufer des Rheins liegt und noch heutigen Tags bewohnt wird, sei von ihm gegründet und benannt worden. Ja man habe sogar einen Altar, den Odysseus geweiht habe, mit dem Namen seines Vaters Laertes darauf, an der gleichen Stelle vor Zeiten gefunden, und Denkmäler und eine Art von Grabmälern mit griechischen Inschriften seien im Grenzgebiet von Germanien und Rätien noch jetzt vorhanden.
inesse quin etiam sanctum aliquid et providum putant, nec aut consilia earum aspernantur aut responsa neglegunt. Tac.Germ.8,2Ja sie legen ihnen sogar eine gewisse Heiligkeit und einen Blick in die Zukunft bei und weisen weder ihre Ratschläge zurück noch missachten sie ihre Aussprüche.
gradus quin etiam ipse comitatus habet, iudicio eius, quem sectantur; magnaque et comitum aemulatio, quibus primus apud principem suum locus, et principum, cui plurimi et acerrimi comites. Tac.Germ.13,3Ja die Gefolgschaft selbst hat sogar Rangstufen nach dessen Urteil, dem sie sich angeschlossen haben; und es findet ein lebhafter Wetteifer statt, einesteils unter den Gefolgsleuten, wer den ersten Rang bei seinem Fürsten habe, andererseits unter den Fürsten, wer das zahlreichste und tatkräftigste Gefolge.
nec arare terram aut exspectare annum tam facile persuaseris quam vocare hostem et vulnera mereri; pigrum quin immo et iners videtur sudore adquirere, quod possis sanguine parare. Tac.Germ.14,4Das Land zu pflügen oder geduldig auf den Ertrag des Jahres zu warten, wird man sie nicht so leicht überreden, als die Feinde herauszufordern und sich Wunden zu holen. Als Faulheit, vielmehr Schlaffheit kommt es ihnen vor, mit Schweiß zu erwerben, was man mit Blut gewinnen kann.
ipsum quin etiam Oceanum illa temptavimus; et superesse adhuc Herculis columnas fama vulgavit, sive adiit Hercules, seu quicquid ubique magnificum est, in claritatem eius referre consensimus. Tac.Germ.34,2Ja selbst in den Ozean haben wir uns dort gewagt; dass Säulen des Herkules noch vorhanden sind, hat die Sage verbreitet, sei es nun, dass Herkules wirklich dorthin gekommen ist, oder dass wir in einer Art Übereinkunft alles, was irgendwo sich Großartiges findet, mit seinem berühmten Namen in Zusammenhang bringen.
nec, quae natura quaeve ratio gignat, ut barbaris, quaesitum compertumve; diu quin etiam inter cetera eiectamenta maris iacebat, donec luxuria nostra dedit nomen. ipsis in nullo usu: rude legitur, informe perfertur, pretiumque mirantes accipiunt. Tac.Germ.45,5Sein Wesen und seine Entstehungsart haben sie, als Barbaren, nicht erforscht oder ermittelt. Ja er lag sogar lange Zeit unter den anderen Auswürfen des Meeres, bis ihm unsere Prachtliebe einen Namen verschaffte. Sie selbst wissen damit nichts anzufangen: roh wird er gesammelt, unverarbeitet ausgeführt und staunend empfangen sie das Geld dafür.
Quid causae est, merito quin illis Iuppiter ambas Hor.sat.1,1,20.Was ist der Grund, dass Jupiter nicht, wie billig, die Backen
Hunc perminxerunt calones; quin etiam illud Hor.sat.1,2,44.Jenen beschmutzten die Knechte des Hofes; ja, einem begegnet's,
Vespertina tepet regio, quin per mala praeceps Hor.sat.1,4,30.Abendlich dämmert das Land; ja selbst jählings in Verderben
Protulit os, quin ossa legant herbasque nocentis. Hor.sat.1,8,22Luna, die wandelnde, zeigt, sich Gebein' und Gifte zu sammeln.
Quin ubi se a volgo et scaena in secreta remorant Hor.sat.2,1,71.Ja, zog Scipios Größe, des freundlichen Laelius Weisheit
2013.11.06 Per decem annos suspicio non aberat, quin pristinus Palaestinensis moderator Yasser Arafat veneno esset occisus. Nunc ista suspicio introspectione forensi in Helvetia confecta confirmari videtur, nam inspectores vestigia radioactivi polonii repperisse dicuntur. Officialiter Arafat anno 2004° apoplexia Parisiis erat mortuus. Quaestio nunc non iam est, num Arafat veneno interfectus sit, sed quis eum venenaverit.
John Kerry, Americanus secretarius statalis: "Tempus futurum definietur coagmentatione stabilitatis et oeconomici incrementi."
Lakhdar Brahimi, legatus extraordinarius foederis Arabici, revelat fieri non iam posse, quin internationalia colloquia de pace in Syria componenda, quae hoc mense fore speraverit, in tempore locum habeant. Disceptationes inter omnes partes crebriores gravioresque esse, quam ut dies omnibus accepta iam nunc constitui possit. Multa alia non convenire neque quis consultationibus intersit, quibus de rebus agatur, num Irania invitetur. Oppositionem Syrorum multifidam esse, Bashar al-Assad paratum non esse de munere abdicando loqui, nedum se a negotiis publicis removeat. Tamen Brahimi Secretario generali Ban Ki-moon urgente colloquia hoc demum anno extremo habitum iri confidit.
2014.01.27 Repraesentantes Syriaci regiminis et rebellis oppositionis Genavae nihil obstare convenerunt, quin mulieres et infantes, qui in quibusdam occupatis urbis Homs partibus inclusi fame et aegritudinibus vexarentur, exirent. Faisal Mekdad, vicarius administer ab exteris affirmavit armatas catervas adhuc prohibuissee, ne exirent. 2014.01.27Vertreter der syrischen Regierung und der aufständischen Opposition kamen in Genf überein, nichts spreche dagegen, dass Frauen und Kinder, die in bestimmten besetzten Bereichen von Homs eingeschlossen sind und unter Hunger und Krankheit leiden, die Stadt verlassen. Der stellvertretende Außenminister Faisal Mekdad sagte, die bewaffneten Gruppen seien es bisher gewesen, die sie daran gehindert hätten wegzugehen.
2014.03.16 Causa, cur aeroplanum epibaticum Malaesiense (exemplar Boeing 770-200) ante unam ipsam septimanam amissum sit, non modo nondum reperta est, sed in dies perplexior fieri videtur. Certum est aeroplanum, postquam in albis visificis non iam apparuit, cursu in occidentem verso plus quam sex horas, partim in altitudine vetita, in aeribus fuisse. Praeterea non est dubium, quin conexio communicativa data opera clausa sit. Itaque etiam abductio aeroplani terroristica neglegi non potest. lc20140316Der Grund für das Verschwinden der malaysischen Passagiermaschine (Modell Boeing 777-200) vor genau einer Woche ist noch nicht gefunden, sondern scheint vielmehr immer rätselhafter zu werden. Sicher ist, dass das Flugzeug, nachdem es von den Bildschirmen verschwunden war, noch mehr sla sechs Stunden mit nach Westen verändertem Kurs, teils in unerlaubter Höhe, in der Luft war. Außerdem steht zweifelsfrei fest, dass die Kommunikation absichtlich unterbrochen wurde. Daher muss auch eine terroristische Entführung des Flugzeugs in Betracht gezogen werden.">Causa, cur aeroplanum epibaticum Malaesiense (exemplar
2014.05.29 Post triduarias electiones dubium non est, quin novus praesidens Aegypti pristinus imperator Abdul Fattah al-Sisi, electus sit. Nonaginta tres percentas (93%) suffragiorum ipse reportavit, eius competitor Hamdeen Sabahi tres percentas (3%) rettulit. Reliquae tabellae rescissae sunt. Quadraginta quattuor (44%) percentae civium electiones participaverant. Fratres Muslimorum pristinum et collabefactum praesidentem Mohammed Morsi adsectantes ad devitationem boycotianam electionum civerant. 2014.05.29Nach dreitägigen Wahlen ist zweifelsfrei der frühere Feldmarschall Abdul Fattah al-Sisi der neue Präsident Ägyptens. Er selbst gewann 93% der Stimmen, sein Mitbewerber Hamdeen Sabahi 3%. Der Rest der Stimmzettel wurde als ungültig verworfen. Die Wahlbeteiligung betrug 44%. Die Muslimbrüder, Anhänger des gestürzten früheren Präsidendenten Mohammed Mursi, hatten zum Boykot der Wahl aufgerufen.
2014.11.03 Lu.d. Conceptio, quam plus centum legati civitatum et climatis periti Hafniae coram Ban Ki-moon, secretario generali Unitarum Nationum, in medium protulerunt, moderatores vehementer, ut protinus agant, cohortatur, dummodo prohibere velint, ne caelum irreversibiliter in deterius mutetur. Conceptio documentata non esse dubium docet, quin calefactio caeli realiter habeat locum, quin ab hominibus facta sit, quin calamitose eveniat, nisi, ut emissiones gasorum caelum calefacientium deminuantur, contingat: Instare tempestates extremas, accrescentia aequora, fervores, inundationes, ariditates. Tempus ac spatium ad agendum data exigua esse. Imprimis materias fossiles energia renovabili magis magisque esse supplendas. Socordiam pluris fore quam exsectionem necessariorum. 2014.11.03Der Bericht, den mehr als 100 Regierungsvertreter und Fachleute für das Klima in Kopenhagen in Anwesenheit von Ban Ki-Moon, des Genearlsekretärs der Vereinten Nationen, veröffentlicht haben, fordert die Staatslenker nachdrücklich zu sofortigem Handeln auf, sofern sie verhindern wollen, dass sich das Klima unumkehrbar ververschlechtert. Das Abschlussdokument lässt keinen Zweifel, dass die weltweite Klimaerwärmung wirklich stattfindet, dass sie von Menschen gemacht ist und dass die Konsequenzen desaströs sind, wenn es nicht gelingt die Emission von Treibhausgasen einzuschränken: es drohten Extremwetter, steigende Meeresspiegel, Hitzeperioden, Überschwemmungen, Dürrezeiten. Das Zeitfenster sei klein. Insbesondere müssten fossile Brennstoffe mehr und mehr durch erneuerbare Energie ersetzt werden. Untätigekeit werde teurer kommen als die notwendigen Maßnahmen.
[Cic.nat.1,10,2] Quin etiam obest plerumque iis, qui discere volunt, auctoritas eorum, qui se docere profitentur; desinunt enim suum iudicium adhibere, id habent ratum, quod ab eo, quem probant, iudicatum vident. Cic.nat.1,10,2Ja gemeinhin schadet sogar den Lernenden das Ansehen derjenigen, die sich als Lehrer ankündigen, weil sie dann aufhören, selbstständig zu verstehen, und das ohne weiteres annehmen, worüber sie den, dem sie einmal ihr Vertrauen geschenkt haben, urteilen sehen.
[Cic.off.1,76,1] Licet eadem de Pausania Lysandroque dicere, quorum rebus gestis quamquam imperium Lacedaemoniis partum putatur, tamen ne minima quidem ex parte Lycurgi legibus et disciplinae conferendi sunt; quin etiam ob has ipsas causas et parentiores habuerunt exercitus et fortiores. Cic.off.1,76,1Dasselbe gilt von Pausanias und Lysander. Sie erweiterten zwar durch ihre Taten die Herrschaft Spartas, lassen sich aber mit Lykurg und dessen Gesetzen und Staatseinrichtung auch nicht von weitem vergleichen. Gerade diesen ist es zuzuschreiben, dass ihre Heere so geordnet und tapfer waren.
Nam, sive honestum solum bonum est, ut Stoicis placet, sive, quod honestum est, id ita summum bonum est, quemadmodum Peripateticis vestris videtur, ut omnia ex altera parte collocata vix minimi momenti instar habeant, dubitandum non est, quin numquam possit utilitas cum honestate contendere. Cic.off.3,11,2Denn mag die Sittlichkeit das einzige Gut sein, wie die Stoiker annehmen, oder mag sie, was eure peripatetischen Schule vertritt, so ausschließlich das höchste Gut sein, dass alles ihr gegenüber kaum einen Schatten von Gewicht hat, so ist es unzweifelhaft, dass sich der Nutzen nie mit der Sittlichkeit messen darf.
[Cic.rep.10031] quin etiam Xenocraten ferunt, nobilem in primis philosophum, cum quaereretur ex eo, quid adsequerentur eius discipuli, respondisse, ut id sua sponte facerent, quod cogerentur facere legibus. Cic.rep.1,3Erzählt man doch von Xenokrates, einem besonders berühmten Philosophen, er habe auf die Frage, was seine Schüler lernen sollten, geantwortet: dass sie das aus innerem Antrieb tun, wozu sie durch die Gesetze angehalten werden.
quin ipsae inter se legiones octava et quinta decuma ferrum parabant, dum centurionem cognomento Sirpicum illa morti deposcit, quintadecumani tuentur, ni miles nonanus preces et adversum aspernantis minas interiecisset. Tac.ann.1,23,5.Ja die Legionen selbst, die achte und die fünfzehnte, machten Miene, das Schwert gegeneinander zu ziehen, indem jene verlangte, einen Centurio namens Sirpicus zum Tod auszuliefern, die fünfzehnte aber sich seiner annahm; es blieb ungeschehen, weil die neunte mit Bitten und, da dies nichts half, mit Drohungen dazwischentrat.
hi vigiliis, stationibus, custodiis portarum se inserunt, spem offerunt, metum intendunt: 'quo usque filium imperatoris obsidebimus? quis certaminum finis? Percennione et Vibuleno sacramentum dicturi sumus? Percennius et Vibulenus stipendia militibus, agros emeritis largientur? denique pro Neronibus et Drusis imperium populi Romani capessent? quin potius, ut novissimi in culpam, ita primi ad paenitentiam sumus? tarda sunt, quae in commune expostulantur: privatam gratiam statim mereare, statim recipias.' Tac.ann.1,28,4.Diese mischen sich unter die Nachtwachen, Lagerposten, Torhüter, lassen Hoffnung blicken, steigern die Furcht: "Wie lange noch werden wir den Sohn des Imperators belagert halten? Was soll das Ende des Streitens sein? Wollen wir dem Percennius und Vibulenus den Eid der Treue schwören? Werden Percennius und Vibulenus den Soldaten Lohn, den Ausgedienten Land verleihen? Sollen am Ende sie statt eines Nero und Drusus die Zügel des Römerreichs ergreifen? Auf! Lasst uns lieber wie die Letzten zur Verschuldung, so die ersten in Reue sein! Langsamen Ganges ist, was man für die Gesamtheit verlangt; besondere Vergünstigung kann der Einzelne im Augenblick verdienen und im Augenblick erhalten."
Nec minor Germanis animus, sed genere pugnae et armorum superabantur, cum ingens multitudo artis locis praelongas hastas non protenderet, non colligeret, neque adsultibus et velocitate corporum uteretur, coacta stabile ad proelium; contra miles, cui scutum pectori adpressum et insidens capulo manus, latos barbarorum artus, nuda ora foderet viamque strage hostium aperiret, inprompto iam Arminio ob continua pericula, sive illum recens acceptum vulnus tardaverat. quin et Inguiomerum, tota volitantem acie, fortuna magis quam virtus deserebat. Tac.ann.2,21,1.Die Germanen hatten nicht weniger Mut. Allein die Art des Kampfes und der Bewaffnung machte sie unterlegen, weil die große Menge in den beengenden Räumen ihre übermäßig langen Spieße weder vor-, noch zurückbewegen, auch keinen Anlauf nehmen konnte, um ihre Beweglichkeit zur Geltung zu bringen; so waren sie ganz zum stehenden Kampf gezwungen. Der Römer dagegen presste den Schild an die Brust und legte seine Hand auf den Schwertgriff, hieb auf die breiten Gliedmaßen der Barbaren, auf ihre ungeschützten Köpfe los und brach sich Bahn, indem er Feind auf Feind vor sich niederstreckte. Arminius erschien diesmal weniger im Vordergrund, weil es bei ihm atemlos von Gefahr zu Gefahr ging oder weil die kürzlich erhaltene Wunde ihn hinderte. Auch den Inguiomerus, der die ganze Schlachtlinie hin- und herflog, verließ mehr das Glück als die Tapferkeit.
plebes acri quidem annona fatigabatur, sed nulla in eo culpa ex principe: quin infecunditati terrarum aut asperis maris obviam iit, quantum impendio diligentiaque poterat. et ne provinciae novis oneribus turbarentur utque vetera sine avaritia aut crudelitate magistratuum tolerarent, providebat: corporum verbera, ademptiones bonorum aberant. Tac.ann.4,6,4.Das Volk litt zwar unter drückender Teuerung, aber ohne alle Schuld des Kaisers. Ja er suchte, wenn Misswachs eintrat oder die See stürmisch war, den Folgen zu begegnen, so viel er durch Geldaufwand und Sorgfalt vermochte. Auch achtete er darauf, dass nicht die Provinzen durch neue Lasten in Aufruhr gebracht, die alten ihnen nicht durch Habsucht und Grausamkeit der Beamten erschwert würden. Schläge als Strafmittel und Gütereinzug kamen nicht vor.
Haec vulgo iactata super id, quod nullo auctore certo firmantur, prompte refutaveris. quis enim mediocri prudentia, nedum Tiberius tantis rebus exercitus, inaudito filio exitium offerret, idque sua manu et nullo ad paenitendum regressu? quin potius ministrum veneni excruciaret, auctorem exquireret, insita denique etiam in extraneos cunctatione et mora adversum unicum et nullius ante flagitii compertum uteretur? Tac.ann.4,11,1.Dieses allgemein verbreitete Gerücht lässt sich abgesehen davon, dass es keinen sicheren Gewährsmann für sich hat, leicht widerlegen. Denn welcher einigermaßen besonnene Mensch, ganz zu schweigen von dem durch eine so große Schule gegangenen Tiberius, würde dem Sohn, ohne ihn zu hören, den Tod darreichen, und dies mit eigener Hand, ohne jede Möglichkeit zur Reue? Warum hätte er nicht viel eher den, von dessen Hand der Giftbecher kam, foltern, nach dem Angeber forschen und die zaudernde Bedenklichkeit, die ihm sogar gegen Fremde eigen war, auch gegen den einzigen Sohn anwenden sollen, den er zuvor keines Verbrechens schuldig befundenen hatte?
ceterum plurimis mortalium non eximitur, quin primo cuiusque ortu ventura destinentur, sed quaedam secus, quam dicta sint, cadere fallaciis ignara dicentium: ita corrumpi fidem artis, cuius clara documenta et antiqua aetas et nostra tulerit. quippe a filio eiusdem Thrasulli praedictum Neronis imperium in tempore memorabitur, ne nunc incepto longius abierim. Tac.ann.6,22,3.Die meisten Menschen lassen es sich aber nicht nehmen, das einem jeden gleich mit der Geburt seine Zukunft bestimmt sei; nur, sagen sie, fielen manche Dinge, infolge der Irreführung durch diejenigen, die verkünden, was sie nicht verstehen, anders aus als verkündet; so werde der Glauben an eine Kunst, von der das Altertum und die Neuzeit glänzende Belege aufgestellt hätten, untergraben. Ich denke dabei an den Sohn eben des Thrasyllus und seine Vorhersage von der Erhebung des Nero zur höchsten Gewalt, die ich, um mich nicht zu weit von meinem Thema zu entfernen, zu ihrer Zeit erwähnen werde.
Eo in tempore Nero Antii agens non ante in urbem regressus est, quam domui eius, qua Palatium et Maecenatis hortos continuaverat, ignis propinquaret. neque tamen sisti potuit, quin et Palatium et domus et cuncta circum haurirentur. Tac.ann.15,39,1.Nero hielt sich damals in Antium auf und kehrte nicht eher in die Hauptstadt zurück, als bis sich das Feuer seinem Schloss näherte, das vom Palatium bis an die Gärten des Maecenas reichte. Dennoch konnte man nicht verhindern, dass sowohl das Palatium als das Schloss und die ganze Umgebung ein Raub der Flammen wurde.
sed solacium populo exturbato ac profugo campum Martis ac monumenta Agrippae, hortos quin etiam suos patefecit et subitaria aedificia extruxit, quae multitudinem inopem acciperent; subvectaque utensilia ab Ostia et propinquis municipiis pretiumque frumenti minutum usque ad ternos nummos. Tac.ann.15,39,2.Doch ließ er als Zufluchtsstätte dem obdachlos umherirrenden Volk das Marsfeld und die Bauten des Agrippina, ja sogar seine eigenen Gärten öffnen und Notbaracken zur Aufnahme der darbenden Menge errichten; auch wurde allerlei Bedarf von Ostia und den benachbarten Munizipien den Fluss heraufgeführt und der Getreidepreis auf drei Sesterze herabgesetzt.
sed non ope humana, non largitionibus principis aut deum placamentis decedebat infamia, quin iussum incendium crederetur. ergo abolendo rumori Nero subdidit reos et quaesitissimis poenis adfecit, quos per flagitia invisos vulgus Christianos appellabat. Tac.ann.15,44,2.Doch keine menschlichen Vorkehrungen, keine Freigebigkeit des Fürsten oder Sühne der Götter konnte die Schmach entfernen, dass man glaubte, der Brand sei auf Befehl gelegt worden. Um also dieses Gerücht niederzuschlagen, schob Nero die Schuld auf andere und belegte mit den ausgesuchtesten Strafen jene Menschen, die das Volk wegen ihrer Schandtaten hasste und Christen nannte.
Atque interim Nero recordatus Volusii Proculi indicio Epicharin attineri ratusque muliebre corpus impar dolori tormentis dilacerari iubet. at illam non verbera, non ignes, non ira eo acrius torquentium, ne a femina spernerentur, pervicere, quin obiecta denegaret. sic primus quaestionis dies contemptus. Tac.ann.15,57,1.Inzwischen erinnerte sich Nero, dass Epicharis infolge der Anzeige des Volusius Proculus noch in Haft war, und ließ sie in der Meinung, ein Weib werde den Schmerzen nicht standhalten, durch die Folter martern. Allein weder Schläge, noch Feuer, noch der Grimm, womit man die Martern verschärfte, um nicht an einem Weib zu Schanden zu werden, vermochten, sie davon abzubringen, dass sie die Vorwürfe leugnete. So war der erste Tag des Verhörs ohne Erfolg.
quin et urbem per manipulos occupatis moenibus, insesso etiam mari et amne, velut in custodiam dedit. volitabantque per fora, per domos, rura quoque et proxima municipiorum pedites equitesque, permixti Germanis, quibus fidebat princeps quasi externis. Tac.ann.15,58,2.Ja sogar über die Hauptstadt wurde der Belagerungszustand verhängt, die Stadtmauern mit Manipeln besetzt und solche auch an das Meer und den Strom gelegt. Auf den Plätzen, in den Häusern, selbst auf den Gütern und in den nächsten Munizipien schwärmten Fußsoldaten und Reiter umher, mit Germanen vermischt, denen der Fürst als Ausländern mehr traute.
Fama fuit Subrium Flavum cum centurionibus occulto consilio neque tamen ignorante Seneca destinavisse, ut post occisum opera Pisonis Neronem Piso quoque interficeretur tradereturque imperium Senecae, quasi insonti claritudine virtutum ad summum fastigium delecto. quin et verba Flavi vulgabantur, non referre dedecori, si citharoedus demoveretur et tragoedus succederet, quia ut Nero cithara, ita Piso tragico ornatu canebat. Tac.ann.15,65,1.Es ging das Gerücht, Subrius Flavus habe in geheimer Beratung mit den Centurionen, jedoch nicht ohne Mitwissen Senecas, verabredet, wenn mit Hilfe des Piso Nero ermordet wäre, so sollte auch Piso getötet und die Regierung dem Seneca übertragen werden, gleichsam als einem unbescholtenen, wegen des Glanzes seiner Tugenden zur höchsten Stellung auserkorenen Mann. Ja sogar Worte des Flavus waren in Umlauf: die Schande bliebe dieselbe, wenn ein Zitherspieler entfernt werde und ein Tragödienspieler nachfolge. Wie nämlich Nero auf der Zither spielte, so Piso im Kostüm der Tragödie.
Quin etiam mihi quidem laudabiliora videntur omnia, quae sine venditatione et sine populo teste fiunt, non quo fugiendus sit (omnia enim bene facta in luce se collocari volunt), sed tamen nullum theatrum virtuti conscientia maius est. Cic.Tusc.2,64,2Mir wenigstens erscheint alles lobenswerter, was ohne Großtun geschieht, und ohne das Zeugnis der Öffentlichkeit; nicht als ob das zu fliehen wäre – denn alle guten Taten wollen ins Licht gestellt sein – aber doch gibt es für die Tugend keinen größeren Schauplatz als das eigene Bewusstsein.
— Atqui alterum dici non potest, quin i, qui nihil metuant, nihil angantur, nihil concupiscant, nulla impotenti laetitia ecferantur, beati sint, itaque id tibi concedo. Cic.Tusc.5,17,3A. Freilich das eine lässt sich nicht sagen, dass diejenigen, die nichts fürchten, sich über nichts ängstigen, von keiner übermächtigen Fröhlichkeit hingerissen werden, nicht glückselig seien; daher gebe ich dir dies zu.
An dubium est, quin nihil sit habendum in eo genere, quo vita beata compleatur, si id possit amitti? Cic.Tusc.5,40,4Kann es zweifelhaft sein, dass nichts zu dem zu rechnen ist, was das glückselige Leben ausmacht, wenn es verloren werden kann?
An dubitas, quin praestans valetudine, viribus, forma, acerrumis integerrumisque sensibus, adde etiam, si lubet, pernicitatem et velocitatem, da divitias, honores, imperia, opes, gloriam—si fuerit is, qui haec habet, iniustus, intemperans, timidus, hebeti ingenio atque nullo, dubitabisne eum miserum dicere? Cic.Tusc.5,45,1Oder zögerst du, einen Menschen, zwar ausgezeichnet durch Gesundheit, Kräfte, Gestalt, scharfe und ganz unverdorbene Sinne – und wenn du willst, ebenfalls durch Schnelligkeit und Behendigkeit; und gibt dazu noch Reichtum, Ehrestellen, Ämter, Macht, Ruhm; aber zugleich dabei ungerecht, unmäßig, furchtsam, stumpfsinnig und geistlos – wirst du zögern, einen solchen Menschen elend zu nennen?
Quin etiam ne tonsori collum committeret, tondere filias suas docuit. Ita sordido ancillarique artificio regiae virgines ut tonstriculae tondebant barbam et capillum patris. Cic.Tusc.5,58,3Ja auch, um keinem Friseur den Hals anvertrauen zu müssen, lehrte er seine eigenen Töchter rasieren. So mussten sich Königskinder einem gemeinen Sklavendienst unterziehen und wie einfache Friseusen dem Vater Bart und Haare schchneiden.
An Epicuro, qui tantum modo induit personam philosophi et sibi ipse hoc nomen inscripsit, dicere licebit, quod quidem, ut habet se res, me tamen plaudente dicit, nullum sapienti esse tempus, etiamsi uratur torqueatur secetur, quin possit esclamare: "Quam pro nihilo puto!" Cic.Tusc.5,73,3Oder soll Epikur, der nur den Mantel des Philosophen umhängt und sich selbst diesen Namen zuschreibt, sagen dürfen, – was übrigens in der Sache meinen Beifall findet: – es gebe für den Weisen keinen Zeitpunkt, und wenn er auch gebrannt, gefoltert, geschnitten werde, wo er nicht ausrufen könnte: "Wie acht’ ich dies für nichts!"
[Cic.Tusc.1,32] Quid? illud num dubitas, quin specimen naturae capi deceat ex optima quaque natura? quae est melior igitur in hominum genere natura quam eorum, qui se natos ad homines iuvandos, tutandos, conservandos, arbitrantur? abiit ad deos Hercules: numquam abisset, nisi, cum inter homines esset, eam sibi viam munivisset. vetera iam ista et religione omnium consecrata: XV. quid in hac re publica tot tantosque viros ob rem publicam interfectos cogitasse arbitramur? iisdemne ut finibus nomen suum quibus vita terminaretur? nemo umquam sine magna spe inmortalitatis se pro patria offerret ad mortem. Cic.Tusc.1,32Noch mehr: Glaubst du nicht, dass das Muster eines Wesens hergenommen werden muss von den vollkommensten Gegenständen jeder Gattung? Wo findet sich nun bei Menschengeschlecht das menschliche Wesen besser als bei denjenigen, die sich zur Hilfe, zum Schutz, zur Rettung der Menschheit geboren glauben? Hin zu den Göttern ging Herakles. Nie wäre er dahin gekommen, hätte er sich nicht, solange er noch unter den Menschen war, dahin den Weg gebahnt. Doch das sind alte Beispiele und durch die Religion geheiligt. XV. Was dachten wohl in diesem unserem Staat so viele und so große Männer, die um des Staates willen sich töten ließen? Das durch dieselben Schranken ihr Name, wie ihr Leben begrenzt werde? Nie würde sich jemand ohne große Hoffnung der Unsterblichkeit fürs Vaterland dem Tod weihen.
[Cic.Tusc.1,53] Sed si, qualis sit animus, ipse animus nesciet, dic quaeso, ne esse quidem se sciet, ne moveri quidem se? ex quo illa ratio nata est Platonis, quae a Socrate est in Phaedro explicata, a me autem posita est in sexto libro de re publica: XXIII. 'Quod semper movetur, aeternum est; quod autem motum adfert alicui quodque ipsum agitatur aliunde, quando finem habet motus, vivendi finem habeat necesse est. solum igitur, quod se ipsum movet, quia numquam deseritur a se, numquam ne moveri quidem desinit; quin etiam ceteris quae moventur hic fons, hoc principium est movendi. Cic.Tusc.1,53
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Mi frater, mi frater, mi frater, tune id veritus es, ne ego iracundia aliqua adductus pueros ad te sine litteris miserim? aut etiam ne te videre noluerim? Ego tibi irascerer? tibi ego possem irasci? Scilicet, tu enim me afflixisti; tui me inimici, tua me invidia, ac non ego te misere perdidi. Cic.ad Q.fr.1,3,1,1O Bruder, Bruder, Bruder! Du hast also wirklich gefürchtet, ich hätte aus Erbitterung gegen dich Sklaven ohne einen Brief an dich geschickt? Oder gar dich nicht sehen wollen? Ich dir zürnen? Dir sollte ich zürnen können? Als ob du mich angegriffen, als ob mich deine Feinde, mich deine Neider, und nicht ich selbst dich ins Unglück gestürzt hätte!
Meus ille laudatus consulatus mihi te, liberos, patriam, fortunas, tibi velim ne quid eripuerit praeter unum me. Cic.ad Q.fr.1,3,1,2Ja, gerade mein so gepriesenes Konsulat hat mir dich, und Kinder, und Vaterland, und Hab und Gut geraubt: oh, hätte es nur dir nichts weiter geraubt, als mich allein!
Sed certe a te mihi omnia semper honesta et iucunda ceciderunt, a me tibi luctus meae calamitatis, metus tuae, desiderium, maeror, solitudo. Cic.ad Q.fr.1,3,1,3Alles, was mir von deiner Seite widerfuhr, war auf jeden Fall stets durchaus ehrend und erfreulich; von mir aber widerfuhr dir nur Kummer über mein Unglück, die Furcht vor deinem, Sehnsucht, Trauer, Verlassenheit.
Ego te videre noluerim? Immo vero me a te videri nolui; non enim vidisses fratrem tuum, non eum, quem reliqueras, non eum, quem noras, non eum, quem flens flentem, prosequentem proficiscens dimiseras, ne vestigium quidem eius nec simulacrum, sed quandam effigiem spirantis mortui. Cic.ad Q.fr.1,3,1,4Ich hätte dich nicht sehen wollen? Im Gegenteil! Ich wünschte von dir nicht gesehen zu werden: denn du hättest nicht deinen Bruder gesehen, nicht den, den du verlassen hattest, nicht den, den du kanntest, nicht den, der weinend von dem Weinenden, von dem Scheidenden, dich begleitend, Abschied genommen hatte. Keine Spur, keinen Zug von ihm hättest du gesehen, nur noch das Schattenbild eines noch atmenden Toten.
Atque utinam me mortuum prius vidisses aut audisses! utinam te non solum vitae, sed etiam dignitatis meae superstitem reliquissem! Cic.ad Q.fr.1,3,1,5Ach, hättest du lieber mich früher tot gesehen, oder von meinem Tod gehört! O hättest du mich nicht nur sterben, sondern noch vor dem Verlust meiner Würde sterben sehen!
Sed testor omnes deos me hac una voce a morte esse revocatum, quod omnes in mea vita partem aliquam tuae vitae repositam esse dicebant: qua in re peccavi scelerateque feci; nam, si occidissem, mors ipsa meam pietatem amoremque in te facile defenderet: nunc commisi, ut me vivo careres, vivo me aliis indigeres, mea vox in domesticis periculis potissimum occideret, quae saepe alienissimis praesidio fuisset. Cic.ad Q.fr.1,3,2,1Aber – alle Götter rufe ich zu Zeugen an – nur dies eine Wort hat mich abgehalten, den Tod zu suchen, dass alle sagten, auf meinem Leben beruhe ein Teil des deinigen. Aber das ist gerade mein Vergehen, das mein Verbrechen: Wäre ich gestorben, leicht würde gerade mein Tod mich verteidigen und meine Brudertreue und meine Liebe zu dir bezeugen. Jetzt bin ich schuld geworden, dass Du, obwohl ich lebe, mich doch nicht hast, dass du, obgleich ich lebe, dennoch fremden Schutzes bedarfst, dass meine Stimme gerade in Gefahren, die die Meinigen bedrohen, verstummen musste, die so oft wildfremden Menschen Schutz gewährt hatte.
Nam, quod ad te pueri sine litteris venerunt, quoniam vides non fuisse iracundiam causam, certe pigritia fuit et quaedam infinita vis lacrimarum et dolorum. Cic.ad Q.fr.1,3,2,2Dass die Sklaven ohne ein Schreiben von mir zu dir gekommen sind, dafür war, wie du nun wohl siehst, keine Erbitterung von meiner Seite die Ursache; es war weiter nichts, als ein lähmender Verdruss, als ein Übermaß von Tränen und Schmerzen.
Haec ipsa me quo fletu putas scripsisse? eodem, quo te legere certe scio. Cic.ad Q.fr.1,3,3,1Unter welchem Tränenerguss, meinst du, dass ich gerade dies hier schreibe? Unter ganz gleichem, wie ich von dir überzeugt bin, dass du dies liest.
An ego possum aut non cogitare aliquando de te aut umquam sine lacrimis cogitare? cum enim te desidero, fratrem solum desidero? ego vero suavitate prope aequalem, obsequio filium, consilio parentem; quid mihi sine te umquam aut tibi sine me iucundum fuit? Cic.ad Q.fr.1,3,3,2Ist es mir möglich, auch nur einen Augenblick nicht an dich zu denken, oder je deiner ohne Tränen zu gedenken? Meine Sehnsucht nach dir – ist sie bloß Sehnsucht nach dem Bruder? Nein, du warst mir zum Umgang so erwünscht, wie ein mir fast gleicher Altersgenossen. Du richtetest dich nach meinen Wünschen, wie ein Sohn, warst an besonnenem Rat einem Vater gleich. Gab es für mich je etwas Erfreuliches ohne dich, oder für dich ohne mich?
Quid, quod eodem tempore desidero filiam? qua pietate, qua modestia, quo ingenio! effigiem oris, sermonis, animi mei. Cic.ad Q.fr.1,3,3,3Und vermisse ich nicht zu gleicher Zeit eine Tochter? Wie kindlich liebend war sie, wie bescheiden, wie geistvoll! Ein Abbild meiner Züge, meine Redeweise, meines Gemütes!
Quid filium venustissimum mihique dulcissimum? quem ego ferus ac ferreus e complexu dimisi meo, sapientiorem puerum quam vellem, sentiebat enim miser iam, quid ageretur. Cic.ad Q.fr.1,3,3,4Und einen so liebenswürdigen, mir so innig teuren Sohn? Ihn konnte ich gefühlloser und versteinerter Mensch aus meinen Armen lassen? einen Knaben, der mehr Geist zeigt, als mir jetzt lieb ist. Denn der Arme merkte bereits (nur zu gut), was vorging.
Quid vero tuum filium, imaginem tuam, quem meus Cicero et amabat ut fratrem et iam ut maiorem fratrem verebatur? Cic.ad Q.fr.1,3,3,5Und nun noch deinen Sohn, dein Ebenbild, den mein Sohn nicht nur wie seinen Bruder liebte, sondern auch wie einen älteren Bruder achtete?
Quid, quod mulierem miserrimam, fidelissimam coniugem, me prosequi non sum passus, ut esset, quae reliquias communis calamitatis, communes liberos tueretur? Cic.ad Q.fr.1,3,3,6Ach, habe ich doch sogar die Begleitung der unglückseligen Frau, meiner so treuen Gattin, abgelehnt, damit dich ein Wesen zum Schutze dessen, was uns das gemeinsame Elend noch gelassen hatte, unserer Kinder, zurückbliebe!
Sed tamen, quoquo modo potui, scripsi et dedi litteras ad te Philogono, liberto tuo, quas credo tibi postea redditas esse, in quibus idem te hortor et rogo, quod pueri tibi verbis meis nuntiarunt, ut Romam protinus pergas et properes. Cic.ad Q.fr.1,3,4,1Gleichwohl habe ich, so wie ich es eben vermochte, an dich geschrieben, und den Brief deinem Freigelassenen, Philogonus, gegeben; ihn hast du, hoffe ich, inzwischen erhalten. Er enthält ganz dieselben eindringlichen Bitten, die ich dir mündlich durch meine Sklaven ausrichten ließ, nämlich du mögest unverzüglich und geraden Weges nach Rom eilen.
primum enim te praesidio esse volui, si qui essent inimici, quorum crudelitas nondum esset nostra calamitate satiata; deinde congressus nostri lamentationem pertimui; digressum vero non tulissem, atque etiam id ipsum, quod tu scribis, metuebam, ne a me distrahi non posses. Cic.ad Q.fr.1,3,4,2Erstlich wünschte ich nämlich, du solltest zu meinem Schutz da sein, falls noch einige Feinde ihre gefühllose Rachgier durch mein Unglück nicht genug befriedigt fänden. Dann war mir zu bange vor dem Jammer, wenn wir persönlich zusammenträfen; das Scheiden aber hätte ich dann gar nicht ertragen können. Ja, ich fürchtete gerade das, was du schreibst, nämlich du könntest dich gar nicht von mir losreißen.
His de causis hoc maximum malum, quod te non vidi, quo nihil amantissimis et coniunctissimis fratribus acerbius miserius videtur accidere potuisse, minus acerbum, minus miserum fuit, quam fuisset cum congressio, tum vero digressio nostra. Cic.ad Q.fr.1,3,4,3Aus diesen Gründen war gerade das (sonst) größte Unglück, dass ich dich nicht sah – ein Schmerz, der für so eng verbundene und innig liebende Bruderherzen wohl der empfindlichste und bitterste ist – gerade dies war in diesem Fall weniger bitter, weniger schmerzlich, als es eine Zusammenkunft und dann besonders wieder unsere Trennung gewesen wäre.
Nunc, si potes id, quod ego, qui tibi semper fortis videbar, non possum, erige te et confirma, si qua subeunda dimicatio erit. Cic.ad Q.fr.1,3,5,1Jetzt, wenn du kannst, was ich, den du stets für stark hieltest, nicht kann, ermutige, ermanne dich, wenn etwa ein Kampf zu bestehen ist.
spero, si quid mea spes habet auctoritatis, tibi et integritatem tuam et amorem in te civitatis et aliquid etiam misericordiam nostri praesidii laturam; sin eris ab isto periculo vacuus, ages scilicet, si quid agi posse de nobis putabis. Cic.ad Q.fr.1,3,5,2Hat meine Hoffnung irgend ein Gewicht, so darf ich wohl erwarten, dass deine Unbescholtenheit und die Liebe der Bürger zu dir, einigermaßen auch das Mitleid mit mir, dich dabei unterstützen werden. Bist du einmal diese Gefahr los, wirst du dich, denke ich, für mich einsetzen, wenn du meinst, dass man sich für mich einsetzen könne.
De quo scribunt ad me quidem multi multa et se sperare demonstrant; sed ego, quod sperem, non dispicio, cum inimici plurimum valeant, amici partim deseruerint me, partime etiam prodiderint, qui in meo reditu fortasse reprehensionem sui sceleris pertimescant. Cic.ad Q.fr.1,3,5,3Hierüber schreiben mir manche mancherlei und zeigen mir, dass sie noch hoffen. Ich kann indessen nicht erkennen, worauf ich noch hoffen darf, da meine Feinde über die Maßen stark sind, meine Freunde mich teils im Stich gelassen, teils sogar verraten haben, und im Falle meiner Rückkehr Vorwürfe über ihr schändliches Verhalten fürchten.
Sed, ista qualia sint, tu velim perspicias mihique declares. Cic.ad Q.fr.1,3,5,4Doch verschaffe du dir Klarheit darüber, wie sich dies verhält, und berichte mir!
Ego tamen, quamdiu tibi opus erit, si quid periculi subeundum videbis, vivam; diutius in hac vita esse non possum; neque enim tantum virium habet ulla aut prudentia aut doctrina, ut tantum dolorem possit sustinere. Cic.ad Q.fr.1,3,5,5Ich will jedoch noch so lange mein Leben fristen, als es dir nutzen kann, wenn du dich irgend einer Gefahr ausgesetzt siehst. Länger halte ich dieses Leben nicht aus. Nein, einen solchen Schmerz zu ertragen gibt keine Klugheit, keine Weisheit Kraft genug.
Scio fuisse et honestius moriendi tempus et utilius; sed non hoc solum, multa alia praetermisi, quae si queri velim praeterita, nihil agam, nisi ut augeam dolorem tuum, indicem stultitiam meam. Cic.ad Q.fr.1,3,6,1Ich weiß, es gab eine Zeit, wo es ehrenvoller und vorteilhafter zugleich gewesen wäre zu sterben. Aber nicht bloß diesen Augenblick, leider noch vieles andere habe ich ausgelassen. Wollte ich dies Vergangene beklagen, so wäre damit nichts gewonnen, als dass ich deinen Schmerz vermehrte und meine Torheit unter Beweis stellte.
Illud quidem nec faciendum est nec fieri potest, me diutius, quam aut tuum tempus aut firma spes postulabit, in tam misera tamque turpi vita commorari, ut, qui modo fratre fuerim, liberis, coniuge, copiis, genere ipso pecuniae beatissimus, dignitate, auctoritate, existimatione, gratia non inferior, quam qui umquam fuerunt amplissimi, is nunc in hac tam afflicta perditaque fortuna neque me neque meos lugere diutius possim. Cic.ad Q.fr.1,3,6,2Dazu kann und darf ich mich aber auf keinen Fall entschließen, ein so freudloses und ehrloses Dasein länger zu ertragen, als es deine Gefahr oder eine begründete Hoffnung gebieten. Nein, ich, der noch vor kurzem durch einen Bruder, durch Kinder, durch eine Gattin, durch Vermögen, ja selbst durch die Art, wie ich dazu gekommen bin, zu den Hochbeglückten gehörte, der in Würde, Ansehen, Achtung und Gunst nicht niedriger stand, als je die Ausgezeichnetsten – ich kann in diesem so hoffnungslosen Elend die Trauer um mich und die Meinigen nicht mehr länger aushalten.
Quare quid ad me scripsisti de permutatione? quasi vero nunc me non tuae facultates sustineant, qua in re ipsa video miser et sentio, quid sceleris admiserim, cum de visceribus tuis et filii tui satisfacturus sis quibus debes, ego acceptam ex aerario pecuniam tuo nomine frustra dissiparim. Cic.ad Q.fr.1,3,7,1Was schreibst du denn also von einem Austausch? Zehre ich doch jetzt schon von deinem Eigentum. Gerade darin sehe und fühle ich in meinem Elend, wie großes Unrecht ich begangen habe, da du gleichsam aus dem Mark deines Vermögens und dem deines Sohnes deine Gläubiger nun befriedigen willst, während ich das aus der Staatskasse auf deinen Namen bezogene Geld nutzlos verschleudert habe.
Sed tamen et M. Antonio, quantum tu scripseras, et Caepioni tantundem solutum est; mihi ad id, quod cogito, hoc, quod habeo, satis est; sive enim restituimur sive desperamur, nihil amplius opus est. Cic.ad Q.fr.1,3,7,2Allerdings ist an Marcus Antonius so viel ausgezahlt worden, wie du geschrieben hattest, und eben so viel an Caepio. Für mich und meine Zwecke reicht das, was ich habe, vollkommen hin. Entweder werde ich wieder in meiner Rechte eingesetzt oder als rettungslos aufgegeben; auf keinen Fall brauche ich mehr.
Tu, si forte quid erit molestiae, te ad Crassum et ad Calidium conferas censeo. Cic.ad Q.fr.1,3,7,3Solltest aber du etwa in Verlegenheit kommen, so darfst du, denke ich, dich nur an Crassus und an Calidius wenden.
Quantum Hortensio credendum sit, nescio. Me summa simulatione amoris summaque assiduitate quotidiana sceleratissime insidiosissimeque tractavit adiuncto Q. Arrio; quorum ego consiliis, promissis, praeceptis destitutus in hanc calamitatem incidi. Cic.ad Q.fr.1,3,8,1Inwieweit auf Hortensius zu bauen ist, weiß ich nicht. Mich hat er unter der Maske der innigsten Zuneigung und größter täglicher Anteilnahme aufs schändliche und hinterlistigste behandelt, und Arriushat mitgemacht. Mit ihrem Rat, ihren Versprechungen, ihren Weisungen haben sie mich verraten, und in dieses Unglück gebracht.
Sed haec occultabis, ne quid obsint: illud caveto — et eo puto per Pomponium fovendum tibi esse ipsum Hortensium —, ne ille versus, qui in te erat collatus, cum aedilitatem petebas, de lege Aurelia, falso testimonio confirmetur. Cic.ad Q.fr.1,3,8,2Doch lass dir dies nicht anmerken: sie könnten sonst Schaden anrichten. Davor nimm dich in acht! Und besonders darum, denke ich, solltest du durch Pomponius dem Hortensius schön tun, damit nicht der Vers, der auf dich, als du dich um die Aedilität bewarbst, infolge des Aurelischen Gesetzes angewandt worden war, noch gar durch ein falsches Zeugnis bestätigt werde.
nihil enim tam timeo, quam ne, cum intelligant homines, quantum misericordiae nobis tuae preces et tua salus allatura sit, oppugnent te vehementius. Cic.ad Q.fr.1,3,8,3Denn nichts fürchte ich mehr, als den Gedanken, man könnte dir noch heftiger entgegenarbeiten, wenn man bemerkt, wie viel Mitleid mir deine Bitten und deine Unversehrtheit einbringen.
Messalam tui studiosum esse arbitror; Pompeium etiam simulatorem puto. Sed haec utinam ne experiare! quod precarer deos, nisi meas preces audire desissent; verumtamen precor, ut his infinitis nostris malis contenti sint; in quibus non modo tamen nullius inest peccati infamia, sed omnis dolor est, quod optime factis poena maxima est constituta. Cic.ad Q.fr.1,3,9,1Dass Messala dir geneigt ist, glaube ich, aber Pompeius, vermute ich, ist ein Heuchler. Doch möge dir die Probe aufs Exempel erspart bleiben! Ich würde die Götter darum bitten, wären sie nicht längst gegen meine Gebete taub geworden. Dennoch flehe ich, sie möchten sich mit diesem meinem grenzenlosen Elend zufrieden geben; trifft es mich doch nicht infolge einer Verfehlung; sondern darin liegt mein ganzer Schmerz, dass dem edelsten Handeln die größte Strafe bestimmt ist.
Filiam meam et tuam Ciceronemque nostrum quid ego, mi frater, tibi commendem? quin illud maereo, quod tibi non minorem dolorem illorum orbitas afferet quam mihi; sed te incolumi orbi non erunt. Cic.ad Q.fr.1,3,10,1Meine und deine Tochter, und unseren Sohn – warum soll ich sie dir, mein Bruder, empfehlen? Ist doch gerade das auch mein Kummer, dass dich ihre Verwaistheit nicht weniger schmerzen wird, als mich. Doch, bleibst du unversehrt, werden sie nicht verwaist sein.
Reliqua, ita mihi salus aliqua detur potestasque in patria moriendi, ut me lacrimae non sinunt scribere! Cic.ad Q.fr.1,3,10,2Ach mehr – so wahr ich mir die Möglichkeit wünsche davonzukommen und in der Heimat zu sterben – mehr kann ich vor Tränen nicht schreiben.
Idibus Iuniis, Thessalonica. Cic.ad Q.fr.1,3,10,4Thessalonike, am 13. Juni (58 v.Chr.)
Amabo te, mi frater, ne, si uno meo facto et tu et omnes mei corruistis, improbitati et sceleri meo potius quam imprudentiae miseriaeque assignes. Cic.ad Q.fr.1,4,1,1Herzlich bitte ich dich, mein Bruder: Wenn du wie alle meine Lieben durch eine einzige Tat von mir zu Fall gekommen bist, so schreibe dies nicht eher einem unredlichen Frevel als einem törichten Missgeschick zu.
nullum est meum peccatum, nisi quod iis credidi, a quibus nefas putaram esse me decipi, aut etiam, quibus ne id expedire quidem arbitrabar. Cic.ad Q.fr.1,4,1,2Besteht doch meine einzige Verfehlung darin, denen vertraut zu haben, von denen getäuscht zu werden, wie ich glaubte, verrucht sei; oder nicht einmal vorstellen konnte, es könne ihnen von Vorteil sein.
Intimus, proximus, familiarissimus quisque aut sibi pertimuit aut mihi invidit: ita mihi nihil misero praeter fidem amicorum cautum meum consilium fuit. Cic.ad Q.fr.1,4,1,3Gerade meine innigsten, nächsten und vertrautesten Freunde fürchteten entweder für sich oder waren missgünstig auf mich. Und so fehlte es mir Armen nur an treuen Frunden und meiner Vorsicht im Planen.
Quod si te satis innocentia tua et misericordia hominum vindicat hoc tempore a molestia, perspicis profecto, ecquaenam nobis spes salutis relinquatur: Cic.ad Q.fr.1,4,2,1Wenn dich nun gegenwärtig deine Schuldlosigkeit und das allgemeine Mitleid hinlänglich vor Verlegenheit schützen, so kannst du wirklich auch herausfinden, ob mir noch eine Hoffnung auf Rettung bleibt.
nam me Pomponius et Sestius et Piso noster adhuc Thessalonicae retinuerunt, cum longius discedere propter nescio quos motus vetarent. Cic.ad Q.fr.1,4,2,2Denn mich haben Pomponius und Sestius und mein Piso bisher immer noch in Thessalonike festgehalten, weil (wie sie sagten) gewisse Entwicklungen von einer weiteren Reise abrieten.
verum ego magis exitum illorum litteris quam spe certa exspectabam; nam quid sperem potentissimo inimico, dominatione obtrectatorum, infidelibus amicis, plurimis invidis? Cic.ad Q.fr.1,4,2,3Übrigens ließen mich mehr ihre Briefe als eine begründete Hoffnung einen Erfolg erwarten. Denn worauf hätte ich hoffen sollen bei dem übergroßen Einfluus meiner Feinde, der Machtfülle meiner Gegner, der Untreue meiner Freunde, dem Neid der meisten?
De novis autem tribunis plebis est ille quidem in me officiosissimus Sestius et, spero, Curius, Milo, Fadius, Fabricius, sed valde adversante Clodio, qui etiam privatus eadem manu poterit contiones concitare; deinde etiam intercessor parabitur. Cic.ad Q.fr.1,4,3,1Von den neuen Volkstribunen ist Sestius jedenfalls sehr zuvorkommend; Curius, Milo, Fadius und Fabricius hoffentlich auch. Clodius aber ist ein unerbittlicher Gegner. Auch ohne Amt wird er mit derselben Bande die Versammlungen in Aufruhr versetzen können, schließlich noch einen Widerspruchsführer in Bereitschaft halten.
Haec mihi proficiscenti non proponebantur, sed saepe triduo summa cum gloria dicebar esse rediturus. Cic.ad Q.fr.1,4,4,1Dies hat man mir bei meiner Abreise vorenthalten, sondern mehrfach hieß es, ich würde innerhlb dreier Tage hochgeehrt zurückkehren.
"Quid tu igitur?" inquies. Quid? multa convenerunt, quae mentem exturbarent meam: subita defectio Pompeii, alienatio consulum, etiam praetorum, timor publicanorum, arma. Cic.ad Q.fr.1,4,4,2"Nun, was dachtest du dabei?" wirst du sagen. Was? Es kam so viel zusammen, das mir ganz die Sinne raubte: der plötzliche Abfall des Pompeius, die Entfremdung der Konsuln, sogar der Prätoren, die Furcht der Steuerpächter, sogar Waffengewalt.
Lacrimae meorum me ad mortem ire prohibuerunt; quod certe et ad honestatem et ad effugiendos intolerabiles dolores fuit aptissimum. Cic.ad Q.fr.1,4,4,3Die Tränen meiner Lieben hielten mich davon ab, mir den Tod zu geben; und doch wäre dies auf jeden Fall meiner Ehre am angemessensten gewesen und hätte mir unerträgliche Leiden erspart.
Sed de hoc scripsi ad te in ea epistula, quam Phaethonti dedi. Cic.ad Q.fr.1,4,4,4Doch hierüber habe ich dir in dem Brief geschrieben, den ich Phaethon mitgegeben habe.
Nunc tu, quoniam in tantum luctum laboremque detrusus es, quantum nemo umquam, si levare potes communem casum misericordia hominum, scilicet incredibile quiddam assequeris; sin plane occidimus — me miserum! — ego omnibus meis exitio fuero, quibus ante dedecori non eram. Cic.ad Q.fr.1,4,4,5Da du jetzt in einen solchen Jammer und in solche Drangsal hinabgestoßen bist, wie noch keiner jemals zuvor – wenn es dir gelingt, durch das Mitleid der Menschen unserem gemeinsamen Unglück ein Ende zu machen, so wirst du etwas schier Unglaubliches erreichen. Bin ich aber ganz verloren, werde ich Unglückseliger das Verderben über alle meine Lieben gebracht haben, denen ich zuvor nie Schande bereitet habe.
Sed tu, ut ante ad te scripsi, perspice rem et pertenta et ad me, ut tempora nostra, non ut amor tuus fert, vere perscribe: ego vitam, quoad putabo tua interesse aut ad spem servandam esse, retinebo. Cic.ad Q.fr.1,4,5,1Doch erforsche, wie ich dir früher schon schrieb, und erprobe die Lage; schreibe mir dann ganz wahrheitsgemäß, wie es meiner Lage, nicht wie es deiner Liebe entspricht. So lange will ich am Leben festhalten, als ich glaube, mein Leben habe einen Wert für dich, oder es gebe noch Hoffnung für mich.
Tu nobis amicissimum Sestium cognosces; credo tua causa velle Lentulum, qui erit consul: quamquam sunt facta verbis difficiliora. Cic.ad Q.fr.1,4,5,2Dass Sestius mir innigst zugetan ist, wirst du merken. Dir aber, glaube ich, will der künftige Konsul Lentulus sehr wohl. Doch Handeln fällt schwerer als Reden.
Tu et quid opus sit et quid sit videbis. Cic.ad Q.fr.1,4,5,3Sieh also zu, was nötig ist und wie es steht.
Omnino, si tuam solitudinem communemque calamitatem nemo despexerit, aut per te aliquid confici aut nullo modo poterit; sin te quoque inimici vexare coeperint, ne cessaris, non enim gladiis tecum, sed litibus agetur. Cic.ad Q.fr.1,4,5,4Wenn niemand dich wegen deiner Verlassenheit und uns beide wegen unseres Unglücks verachtet, lässt sich von deiner Bemühung noch etwas erwarten, oder es ist durch kein Mittel mehr etwas auszurichten. Wenn aber unsere Feinde sich auch an dich machen, dann zögere nicht! denn sie werden nicht mit Schwertern, sondern mit Prozessen gegen dich auftreten.
Verum haec absint velim. Cic.ad Q.fr.1,4,5,5Doch möge das fernbleiben!
Te oro, ut ad me de omnibus rebus rescribas et in me animi aut potius consilii minus putes esse quam antea, amoris vero et officii non minus. Cic.ad Q.fr.1,4,5,6Nochmals bitte ich dich: schreibe mir ja über alles, was vorgeht, und solltest du mir auch weniger Mut oder Einsicht als früher zutrauen, so doch nicht weniger Liebe und Pflichtgefühl!
[Scr. Thessalonicae mense Sextili a.u.c. 696.] Cic.ad Q.fr.1,4,5,7(Gegeben in Thessalonike im Monat August 58 v.Chr.)
Scripsi ad te antea superiora; nunc cognosce, postea quae sint acta. Cic.ad Q.fr.2,3,1,1Mein letzter Brief meldete dir, was früher vorgefallen war; hier hast du die späteren Ereignisse.
A Kal. Febr. legationes in Idus Febr. reiiciebantur; eo die res confecta non est. Cic.ad Q.fr.2,3,1,2Vom 1. Februar wurden die Gesandtschaften auf den 13. hinausgeschoben. An diesem Tag wurde die Sache nicht abgeschlossen.
A. d. IIII. Non. Febr. Milo adfuit; ei Pompeius advocatus venit; dixit Marcellus a me rogatus; honeste discessimus; prodicta dies est in VIII. Idus Febr. Cic.ad Q.fr.2,3,1,3Am 2. Februar war Milo zugegen; Pompeius war, um ihm beizustehen anwesend. Auf mein Ersuchen hielt Markus Marcellus eine Rede (für ihn). Wir kamen mit Anstand davon. Der Entscheidungstag wurde auf den 6. Februar angesetzt.
Interim reiectis legationibus in Idus referebatur de provinciis quaestorum et de ornandis praetoribus; sed res multis querelis de re publica interponendis nulla transacta est. Cic.ad Q.fr.2,3,1,4Da die Gesandtschaften inzwischen auf den 13. hinausgeschoben waren, wurden die Anträge über die Provinzen der Quaestoren und über die Ausstattung der Prätoren gemacht. Doch weil viele Klagen über den Zustand des Staates eingeschoben werden mussten, wurde kein Punkt erledigt.
C. Cato legem promulgavit de imperio Lentulo abrogando: vestitum filius mutavit. Cic.ad Q.fr.2,3,1,5C. Cato schlug ein Gesetz vor, aufgrund dessen dem Lentulus die Oberstatthalterschaft abgenommen werden sollte. Dessen Sohn legte darum Trauerkleider an.
A. d. VIII. Id. Febr. Milo adfuit: dixit Pompeius sive voluit: nam, ut surrexit, operae Clodianae clamorem sustulerunt, idque ei perpetua oratione contigit, non modo ut acclamatione, sed ut convicio et maledictis impediretur. Cic.ad Q.fr.2,3,2,1Am 6. Februar erschien Milo. Pompeius verteidigte ihn oder wollte ihn wenigstens verteidigen. Denn als er aufstand, erhob die Pöbelschar seiner Handlanger ein Geschrei; und solange er weitersprach, wurde er nicht bloß durch das Schreien, sondern sogar durch Schmähungen und Verwünschungen unterbrochen.
Qui ut peroravit - nam in eo sane fortis fuit: non est deterritus; dixit omnia atque interdum etiam silentio, cum auctoritate peregerat -, sed ut peroravit, surrexit Clodius. Cic.ad Q.fr.2,3,2,2Nachdem er ausgesprochen hatte (denn darin zeigte er wirklich Mut: er ließ sich nicht einschüchtern, er sprach sich vollkommen aus, zuweilen gewann er sogar Stille; seinen würdevollen Anstand behauptete er immer.). Nachdem er also ausgesprochen hatte, stand Clodius auf.
Ei tantus clamor a nostris - placuerat enim referre gratiam -, ut neque mente nec lingua neque ore consisteret. Cic.ad Q.fr.2,3,2,3Da erhob sich ein solches Geschrei von unserer Seite (denn man hatte sich vorgenommen, es ihm zum Dank heimzuzahlen), dass ihn Besonnenheit, Sprache und Farbe verließ.
Ea res acta est, cum hora sexta vix Pompeius perorasset, usque ad horam VIII., cum omnia maledicta, versus denique obscoenissimi in Clodium et Clodiam dicerentur. Cic.ad Q.fr.2,3,2,4So ging es, da Pompeius kaum um die sechste Stunde fertig geworden war, fort bis um die achte Stunde, wobei alle möglichen Verwünschungen, ja die zotenhaftesten Verse über Clodius und die Clodia ihm zugerufen wurden.
Ille furens et exsanguis interrogabat suos in clamore ipso, quis esset, qui plebem fame necaret: respondebant operae: "Pompeius," quis Alexandream ire cuperet: respondebant: "Pompeius;" quem ire vellent: respondebant: "Crassum" - is aderat tum Miloni animo non amico -. Cic.ad Q.fr.2,3,2,5Jener rief ganz außer sich und blass seinen Leuten mitten unter dem Geschrei die Frage zu, wer es denn sei, der das Volk, zum Verhungern bringen wolle: “Pompeius!”, schrieb der Haufen. Wer nach Alexandria gehen wolle: “Pompeius!”, war die Antwort. Wen sie dorthin haben wollten: “Crassus!”, hieß es. Dieser war gerade zugegen, nicht freundlich gegen Milo gestimmt.
Hora fere nona quasi signo data Clodiani nostros consputare coeperunt; exarsit dolor. Urgere illi, ut loco nos moverent; factus est a nostris impetus, fuga operarum; eiectus de rostris Clodius. Cic.ad Q.fr.2,3,2,6Etwa um die neunte Stunde begann der Haufen des Clodius wie auf ein gegebenes Zeichen die unseren anzuspucken. Die Erbitterung entbrannte. Jene drangen vor, um uns von der Stelle zu drängen. Unsere Leute griffen an, die Handlanger flohen. Clodius wurde von der Rednerbühne verjagt.
Ac nos quoque tum fugimus, ne quid in turba. Senatus vocatus in curiam; Pompeius domum. Cic.ad Q.fr.2,3,2,7Da ging auch ich davon, damit mir nicht im Getümmel etwas geschehe. Der Senat wurde in die Kurie berufen. Pompeius ging nach Hause.
Neque ego tamen in senatum, ne aut de tantis rebus tacerem aut in Pompeio defendendo - nam is carpebatur a Bibulo, Curione, Favonio, Servilio filio - animos bonorum virorum offenderem. Cic.ad Q.fr.2,3,2,8Ich begab mich jedoch auch nicht in den Senat, um nicht entweder bei Angelegenheiten von solcher Wichtigkeit stumm dazusitzen oder bei der Verteidigung des Pompeius (gegen den nämlich Bibulus, Curio, Favonius, der jüngere Servilius starke Anzüglichkeiten vorbrachten) die Wohlgesinnten zu verstimmen.
Res in posterum dilata est; Clodius in Quirinalia prodixit diem. Cic.ad Q.fr.2,3,2,9Die Sache wurde auf den folgenden Tag verschoben. Clodius setzte seine Klage auf die Quirinalien aus.
A. d. VII. Id. Febr. senatus ad Apollinis fuit, ut Pompeius adesset: acta res est graviter a Pompeio; eo die nihil perfectum est. Cic.ad Q.fr.2,3,2,10Am 8. Februar war Senatssitzung im Apollontempel, damit Pompeius dasein könne. Pompeius sprach nachdrucksvoll: ausgemacht wurde an diesem Tag nichts.
A. d. VI. Id. Febr. ad Apollinis senatus consultum factum est, ea, quae facta essent a. d. VIII. Id. Febr., contra rem publicam esse facta. Cic.ad Q.fr.2,3,3,1Am 9. Februar wurde im Apollontempel ein Senatsbeschluss abgefasst: Was am 6. Februar verhandelt worden war, sei verfassungswidrig und staatsgefährdend.
Eo die Cato vehementer est in Pompeium invectus et eum oratione perpetua tamquam reum accusavit. Cic.ad Q.fr.2,3,3,2An diesem Tag fuhr Cato heftig gegen Pompeius los und klagte ihn in einem fortlaufenden Vortrag an, als sei er angeklagt.
de me multa me invito cum mea summa laude dixit, cum illius in me perfidiam increparet: auditus est magno silentio malevolorum. Cic.ad Q.fr.2,3,3,3Von mir sprach er, so unangenehm es mir war, mit außerordentlichen Lobeserhebungen. Und als er über dessen Treulosigkeit gegen mich loszog, horchten ihm die Übelwollenden mit großer Stille zu.
Respondit ei vehementer Pompeius Crassumque descripsit dixitque aperte se munitiorem ad custodiendam vitam suam fore, quam Africanus fuisset, quem C. Carbo interemisset. Cic.ad Q.fr.2,3,3,4Pompeius erwiderte seinen Vortrag mit Heftigkeit und spielte auf Crassus an, indem er rundheraus erklärte, er werde zur Wahrung seines Lebens besser geschützt sein, als Africanus gewesen sei, den C. Carbo ermordet habe.
Itaque magnae mihi res iam moveri videbantur; nam Pompeius haec intellegit nobiscumque communicat, insidias vitae suae fieri, C. Catonem a Crasso sustentari, Clodio pecuniam suppeditari, utrumque et ab eo et a Curione, Bibulo ceterisque suis obtrectatoribus confirmari, vehementer esse providendum, ne opprimatur contionario illo populo a se prope alienato, nobilitate inimica, non aequo senatu, iuventute improba. Cic.ad Q.fr.2,3,4,1Daraufhin dachte ich, es stehen bedeutende Ereignisse bevor. Denn Pompeius merkt wohl und äußert sich auch darüber mir gegenüber, dass man ihm nach dem Leben trachte. C. Cato werde von Crassus unterstützt; dem Clodius werde Geld verschafft; beide würden von ihm und Curio, von Bibulus und den übrigen Feinden seiner Ehre (in ihren Umtrieben) bestärkt. Es sei, um nicht überwältigt zu werden, die äußerste Vorsicht nötig, da jene von den Volksrednern bearbeitete Bürgerklasse ihm fast abgeneigt, der Adel feind, der Senat nicht gewogen, und die Jugend schlecht gesinnt sei.
Itaque se comparat, homines ex agris arcessit. Cic.ad Q.fr.2,3,4,3Darum rüstet er sich und schafft Leute von seinen Gütern in die Stadt.
Operas autem suas Clodius confirmat, manus ad Quirinalia paratur. In eo multo sumus superiores ipsius copiis; sed magna manus ex Piceno et Gallia exspectatur, ut etiam Catonis rogationibus de Milone et Lentulo resistamus. Cic.ad Q.fr.2,3,4,4Seine Handlanger aber verstärkt Clodius: die Mannschaft wird für die Quirinalien in Bereitschaft gesetzt. Doch in diesem Punkt sind wir seinem Haufen weit überlegen. Indessen erwartet man eine bedeutende Mannschaft aus Picenum und Gallien, damit wir auch Catos Anträgen in Bezug auf Milo und Lentulus entgegentreten können.
A. d. IIII. Idus Febr. Sestius ab indice Cn. Nerio Pupinia de ambitu est postulatus et eodem die a quodam M. Tullio de vi: is erat aeger. Cic.ad Q.fr.2,3,5,1Am 10. Februar wurde Sestius von dem Angeber Gneius Nerius aus der Pupinischen Tribus wegen gesetzwidriger Bewerbung angeklagt und an demselben Tag von einem gewissen Marcus Tullius wegen Gewalttätigkeit. Er war krank.
domum, ut debuimus, ad eum statim venimus eique nos totos tradidimus, idque fecimus praeter hominum opinionem, qui nos ei iure suscensere putabant, ut humanissimi gratissimique et ipsi et omnibus videremur, itaque faciemus. Cic.ad Q.fr.2,3,5,2Pflichtgemäß begab ich mich gleich zu ihm in sein Haus und habe mich ganz in seinen Dienst gestellt; und dies tat ich gegen die allgemeine Erwartung, weil man glaubte, ich sei mit Recht böse auf ihn, so dass ich wirklich ihm und dem Publikum in hohem Grad als schonend und dankbar erschien; und so werde ich es denn auch halten.
Sed idem Nerius index edidit ad alligatos Cn. Lentulum Vatiam et C. Cornelium Stellatina, Cic.ad Q.fr.2,3,5,3Der Angeber Nerius nannte als Mitschuldige den Gneius Lentulus Vatia und Gaius Cornelius aus der Tribus Stellatina.
Eodem die senatus consultum factum est, ut sodalitates decuriatique discederent lexque de iis ferretur, ut, qui non discessissent, ea poena, quae est de vi, tenerentur. Cic.ad Q.fr.2,3,5,4An demselben Tag wurde ein Senatsbeschluss abgefasst: Die Sodalitäten und die Decuriaten sollten nicht mehr in Vereinen Umtriebe machen dürfen; es sollte überdies ein Gesetzesvorschlag eingebracht werden, dass diejenigen, die sich nicht auflösten, der Strafe, die auf Gewalttat steht, verfallen sein sollten.
A. d. III. Idus Febr. dixi pro Bestia de ambitu apud praetorem Cn. Domitium in foro medio maximo conventu incidique in eum locum in dicendo, cum Sestius multis in templo Castoris vulneribus acceptis subsidio Bestiae servatus esset. Cic.ad Q.fr.2,3,6,1Am 11. Februar sprach ich für Bestia, der wegen unerlaubter Bewerbung angeklagt war, vor dem Prätor Gneius Domitius, mitten auf dem Forum, vor einer großen Versammlung und ließ dabei in meinem Vortrag die Bemerkung einfließen, wie Sestius, nachdem er im Tempel des Castor viele Wunden erhalten hatte, durch Bestia, der ihn in Schutz nahm, am Leben erhalten worden sei.
Hic προῳκονομησάμην quiddam εὐκαίρως de iis, quae in Sestium apparabantur crimina, et eum ornavi veris laudibus magno assensu omnium: res homini fuit vehementer grata. Cic.ad Q.fr.2,3,6,2Da manövrierte ich recht apropos im voraus gegen die Beschuldigungen, mit denen man den Sestius bedrohte, und sprach zu seiner Ehre verdientes Lob über ihn aus, womit ich allgemeinen Beifall fand. Das war dem Mann äußerst willkommen.
Quae tibi eo scribo, quod me de retinenda Sestii gratia litteris saepe monuisti. Cic.ad Q.fr.2,3,6,3Dir schreibe ich das, weil du mich öfter in Briefen angegangen hast, ich solle mit Sestius auf freundschaftlichem Fuß bleiben.
Pridie Idus Febr. haec scripsi ante lucem: eo die apud Pomponium in eius nuptiis eram cenaturus. Cic.ad Q.fr.2,3,7,1Dies schreibe ich am 12. Februar vor Tagesanbruch. Heute Abend werde ich bei Pomponius speisen und seinem Hochzeitsfest beiwohnen.
Cetera sunt in rebus nostris huiusmodi, ut tu mihi fere diffidenti praedicabas: plena dignitatis et gratiae; quae quidem tua, mi frater, prudentia, patientia, virtute, pietate, suavitate etiam tibi mihique sunt restituta. Cic.ad Q.fr.2,3,7,2Übrigens stehen meine Verhältnisse so, wie du sie mir (wiewohl ich es fast nicht glauben wollte) schildertest: ich genieße überall Achtung und Wohlwollen und alles habe ich, mit dir, durch deine Klugheit, mein Bruder, deine Ausdauer, deinen Edelsinn, deine treue Anhänglichkeit und durch dein gefälliges Betragen wiedergewonnen.
Domus tibi ad lucum Pisonis Liciniana conducta est; sed, ut spero, paucis mensibus post K. Quinctiles in tuam commigrabis. Tuam in Carinis mundi habitatores Lamiae conduxerunt. Cic.ad Q.fr.2,3,7,3Ein Haus, das Licinius gehört, an dem Hain des Piso, ist bereits für dich gemietet. Doch wirst du, hoffe ich, in wenigen Monaten, gleich nach dem Beginn des Juli, das deinige beziehen können. Dein Haus in den Karinen haben ordentliche Wohnleute für Lamia gemietet.
A te post illam Olbiensem epistulam nullas litteras accepi: quid agas et ut te oblectes, scire cupio maximeque te ipsum videre quam primum. Cic.ad Q.fr.2,3,7,4Von dir habe ich seit jenem Schreiben aus Olbia keinen Brief mehr erhalten. Es liegt mir aber sehr daran, zu wissen, was du tust und wie du dich bei Laune hältst, am meisten jedoch, dich selbst baldmöglichst zu sehen.
Cura, mi frater, ut valeas et, quamquam est hiems, tamen Sardiniam istam esse cogites. Cic.ad Q.fr.2,3,7,5Sorge nur für deine Gesundheit, lieber Bruder, und vergiss nicht, obgleich es jetzt Winter ist, dass du da in Sardinien lebst.
XV. K. Martias. Cic.ad Q.fr.2,3,7,6Am 15. Februar
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21.02.2015 Inter Graeciam reliquasque nationes ad zonam Euronis pertinentes Bruxellis programma creditorium Graecis recentes pecunias praebens per quattuor menses continuatum iri convenit. Usque ad Lunae diem Graeci, quas rationes sumptuum circumcidendorum atque oeconomiae impellendae reformationes intendant, referre debent. Quae proposita tum ab "institutionibus" quo nomine prisca "Troica" nunc nominatur, dispicientur ac probabuntur. In talibus compromissis nemo esse videtur, quin vicerit, nemo, qui victus sit. lc201502
12.03.2015 Martinus Dempsey, Americanus dux exercitus summus, in senatu Vasingtoniensi non dubitari posse dixit, quin copiae Iraquianae IS-militantes ex urbe Tagrito expellerent, postquam duas urbis partes iam expunassent. lc201503
20.03.2015 Postquam Graeci Athenis mane expertos Europaearum institutionum, qui nunc dicuntur, foras abire iusserunt, vesperi Bruxellis septem maximi momenti disceptatores Europaei cum Graeco primario Alexi Tsipras de recentibus pensionibus servatricibus solvendis consultabant. Graeci se novam tabellam earum reformationum, quas perficere cogitarent, intra dies proxime sequentes conscriptam Bruxellas submissuros promiserunt. Praeterea ad sanctiones politicas Russiae propter Ucrainam impositas ad finem huius anni minimum perferendas disceptatores consenserunt: ridicularius, qui has duas res inter se conectat. Si re vera mundus, ut cancellaria Merkel dixit, in Europam spectat, quomodo cum rebus publicis vacillantibus agat, fieri non poterit, quin mundus caput quasset mirabundus. lc201503
26.03.2015 Foederatae civitates Americae Ucrainis CCXXX vehicula militaria tradere in animo habent. Pars Cioviae iam tradita est. Praeterea Americani se magnas pecunias accomodaturos promiserunt. Praeses Poroshenko ipse unum ex novis autocinetis expertus est. Quae quin omnia Russis invitis fiat, dubium non esse potest. lc201503
25.08.2015  In Graecia, postquam Alexis Tsipras, administer primarius, munere se abdicavit et factio Syriza in duas partes distracta est, Procopis Pavlopoulos, praeses statalis, secundum constitutionem rei publicam Evangelo Meimarakis, qui Neae Democratiae, maximae politicae factioni oppositae, praesidet, mandatum dederat, ut intra tres dies novum regimen formaret. Quod mandatum inexpletum nunc Panagiotidi Lafazanis, qui causam viginti quinque rebellium factionis Syrizae agit, traditum est. Quod eum regimen formaturum esse vix verisimile est, vix quisquam dubitat, quin mense Septembri nova comitia intercessura sint. lc201508Nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Alexis Tsipras in Griechenland und der Aufspaltung der Syriza, hatte Staaspräsident Prokopis Pavlopoulos entsprechend der Verfassung Evangelos Meimarakis, der die Nea Demokratia, die stärkste Oppositionspartei, führt, den Auftrag erteilt, innerhalb von drei Tagen eine neue Regierung zu bilden. Dieser Auftrag blieb unerfüllt und wurde jetzt auf Panagiotis Lafazanis, der die Interessen der 25 Syriza-Rebellen vertritt, übertragen. Weil kaum wahrscheinlich ist, dass er eine Regierung bilden kann, zweifelt kaum einer daran, dass es im September Neuwahlen gibt.
06.09.2015  Nemo dubitat, quin, cum undetriginta medici, sanatores, homoeopathici in unum locum, ut suas rationes medendi inter se communicent, conveniant, nusquam terrarum plus salutis et sanitatis inveniri possit quam in eorum conventu. Minime gentium! Die Veneris in oppidulum, cui nomen Handeloh, undeviginti huius artis curatores convenerant. Sed non nimio temporis peracto omnes convulsionibus vexati ac vadis destituti, inaffabiles atque auxilii egentes humi iacentes palpitabant. Siphonariis graviter conitendum erat, ut omnes in valetudinarium deferrent. Quibus drogis se experti sint, adhuc ignotum. Res, utcumque se habeat, in omnes partes infeliciter tentata est. Custodes publici non legitimum drogarum usum suspicantes quaestionem in aegrotos medicatores habebunt. lc201509Niemand zweifelt, dass sich, wenn 29 Ärzte, Heilpraktiker und Homöopathen zusammenkommen, um sich über ihre Heilmethoden auszutauschen, nirgendwo in der Welt mehr Gesundheit und Heilung finden lässt als an ihrem Tagungsort. Weit gefehlt! Am Freitag hatten sich in dem Städtchen Handeloh 29 Vertreter dieser Kunst getroffen. Aber es war nicht allzu viel Zeit vergangen, als alle unter schweren Krämpfen den Boden unter den Füßen verloren, und unansprechbar und hilflos am Boden zuckten. Die Feuerwehr musste schwer arbeiten, um alle ins Krankenhaus zu schaffen. An welchen Drogen sie sich versucht hatten, ist noch unbekannt. Wie auch immer, der Versuch ist in jeder Hinsicht gescheitert. Die Polizei vermutet unerlaubten Drogenmissbrauch und wird ein Ermittlungsverfahren gegen die kranken Gesundmacher einleiten.
05.10.2015  Mons templi Hierosolymis utriusque religionis sacer est, et Iudaeorum et Musulmanorum, et divisa possessio plerumque discordias movet. Hac septimana vergente die Saturni vesperi iuvenis quidam Palaestinensis Israeliticum militem, qui cum familia in itinere erat, cultro petivit atque occidit; itemque magistrum Iudaicum necavit, qui militi succurrebat. Sicarius quoque pro sua parte a vigilibus publicis exballistatus est. Die Solis mane puer Israeliticus XV annorum a Palaestinensi XIX annorum sica petitus et vulneratus est. Etiam hic aggressor a biocolytis necatus est. Tumultus et pugnae in viculis subsecutae. Primarius Netanjahu Montem Templi et veterem urbem praecludi iussit et impetum late patentem Palaestinensibus comminatur: Omnia esse faciendum dixit, ut insidiatores deterrerentur et punirentur. Quod non prohibet, quin novissime in Cisiordania iuvenis Palaestinensis XVIII annorum ab Israeliticis militibus glandibus transfigatur et missilia rursus e Lacinia Gazetica in Israeliam australem volent. Sunt, qui iam tertiam Intifadam in ore habeant. lc201509Der Tempelberg ist beiden Religionen heilig, sowohl den Juden als auch den Muslimen, und geteilter Besitz führt meistens zu Streit. An diesem Wochenende griff am Samstag ein junger Palästinenser einen israelischen Soldaten, der mit seiner Familie unterwegs war, mit dem Messer an und tötete ihn; ebenso tötete er einen israelischen Lehrer, der dem Soldaten zu Hilfe kommen wollte. Auch der Messerstecheer wurde seinerseits von Polizisten getötet. Am SOnntag früh wurde ein israelischer Junge von 15 Jahren von einem 19-jährigen Palästinenser mit dem Messer angegriffen und verwundet. Auch dieser Angreifer wurde von der Polizei getötet. Es folgten Unruhen und Straßenkämpfe. Ministerpräsident Netanjahu ließ den Tempelberg und die Altstadt sperren und drohte den Palästinensern mit einem breit angelegten Angriff: Man müsse alles machen, um die Angreifer abzuschrecken und zu bestrafen. Dies verhindert nicht, dass im Westjordanland ein junger, 18-jähriger Palästinenser von Soldaten erschossen wird und aus dem Gazastreifen wieder Raketen in den Süden von Israel fliegen. Einige sprechen schon von einer dritten Intifada.
15.11.2015  Primo post insidias Parisiacas die homines in Francogallia et insuper in tota Europa maerore proiecti, sed etiam ira incensi mortuorum, vulneratorum eorumque familiarum meminerant, donec ubique ratiocinatio, quantum esset periculum, ne talia hic aut alibi denuo accidere possent, acerbitatibus antevortit. Vix quemquam reperias, quin istam caedem condemnaret, nisi machinatores ipsos, qui suam petitionem fortunatam vocabant, et Bashar al-Assad, qui causam moliminis a falsa Francogallorum politia repetivit. Mirum ni etiam alterum Syriacum colloquium eo ipso die Viennae habitum his rebus commotum esset. Nam ibi inter Americanos et Russos et XV alias civitates opinione celerius de principiis belli civilis in Syria componendi convenisse dicitur: Intra sex menses regimen transitorium esse confirmandum, cuius etiam repraesentantes oppositionis participes esse deberent. Cui novae administrationi electiones generales intra duodecim sequentes menses praeparandas esse. Is fuerit magnus progressus, nisi proverbium "dimidium esse facti coepisse" mentitur. lc201511Am ersten Tag nach den Anschlägen in Paris gedachten die Menschen in Frankreich und darüber hinaus in ganz Europa, erfüllt von Trauer, aber auch voll Zorn der Toten und Verwundeten und ihrer Familien, bis allenthalben das Gefühl der Bitterkeit durch die Überlegung verdrängt wurde, wie groß die Gefahr sei, dass sich Derartiges hier oder anderswo wiederholen könne. Man wird kaum einen finden, der dieses Massaker nicht verurteilt, außer den Drahtziehern selbst, die ihr Attentat “beseligt” nannten und Baschar al-Assad, der die Ursache für den Anschlag in der falschen Politik Frankreichs fand. Es wäre verwunderlich, wenn nicht auch die zweite Syrienkonferenz, die genau an diesem Tag in Wien abgehalten wurde, unter dem Eindruck dieser Ereignisse gestanden hätte. Denn dort einigten sich, wie berichtet wird, Amerikaner, Russen und 15 weitere Staaten überraschend schnell auf die Grundlinien der Beilegung des Bürgerkrieges in Syrien: Innerhalb von sechs Monaten sei eine Übergangsregierung zu bilden, an der auch Vertreter der Opposition beteiligt sein müssten. Aufgabe dieser neuen Verwaltung sei es, innerhalb der folgenden zwölf Monate allgemeine Wahlen vorzubereiten. Dies dürfte ein großer Fortschritt sein, wenn das Sprichwort “Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen” nicht lügt.
08.VII.2016  Legibus de stupro in Germania intentis is (secundum formulam "nolo valet nolo") in posterum istud delictum committet, qui feminam, quae "nolo" dixerit, invitam dehonestabit, vel attaminabit vel prensabit vel nescio quo modo sexualiter molestabit. Non dubium est, quin feminae ita melius defendantur, sed quod verificatio facinoris ad curam feminarum attinere non desinit, eius exsecutio et malefici condemnatio vix facilius effici possit. lc201607
15.VII.2016  Die Iovis, 14 mensis Iulii, quo die in Francia expugnatio carceris Bastidae celebratur, Nicaeae Maritimae in Francia Australi autocinetum onerarium duo chiliometra per mulitudinem hominum, qui spectaculo pyrtotechnico intererant, invehebatur et non minus octoginta homines obtrivit permultosque vulneravit. Vector autocineti, quem solum egisse adhuc nondum satis constat a biocolytis exballistatus est. Quin islamisticis de causis terroristice egerit, vix cuiquam dubium est. lc201607
22.08.2016  Gaziantep (breviter Antep) est urbs, quae in australi-orientali Turcia prope Syriacos fines sita colluvioni multarum gentium domicilium praebet. Insidiator suicidalis, qui in hac urbe die Saturni pervesperi nuptias novorum Curdicorum maritorum funestavit, LI homines necavit, LXIX partim graviter vulneravit, puer fuisse dicitur non maior natus quam quattuordecim annos. Praeses Erdogan non dubitat, quin ista caedes Islamico, qui dicitur, Statui praestanda sit. Inhabitantes autem in praesidem irascuntur, qui Curdos quidem militariter oppugnet Islamistis autem indulgeat atque in eorum flagitiis coniveat. lc201608Gaziantep (kurz Antep) ist eine Stadt im Südosten der Türkei nahe an der Grenze zu Syrien, in der viele verschiedene Volksgruppen beheimatet sind. Der Selbstmordattentäter, der am späten Samstag Abend die Hochzeit eines kurdischen Brautpaares in ein Blutbad verwandelte, 51 Menschen tötete und 69 teils schwer verletzte, soll ein Kind von höchstens 14 Jahren gewesen sein. Präsident Erdogan ist sich sicher, dass der so genannte Islamische Staat diese Mordtat zu verantworten hat, die Einwohner zürnen aber ihrem Präsidenten, weil er die Kurden zwar militärisch bekämpfe, die Islamisten aber gewähren lasse und für ihr schändliches Treiben auf einem Auge blind sei.
23.08.2016  Prudentes, sicut illae septem prudentes virgines, providere solent. Quare facile fieri possit, ut ii postea insipienter sapiant, qui nunc nova lineamenta, quae regimen Germanicum ad securitatem civium augendam edidit, supervacaneam et contrariam terrificationem detrahunt. Quid obstat, quin aquam quinque dierum, cibaria decem dierum, non nihil lardi ceterasque res necessarias domo condas, unde, si res postulaverit, depromas? lc201608Wer klug voraussieht, sieht sich, wie jene sieben klugen Jungfrauen, in der Regel vor. Daher ist leicht möglich, dass diejenigen später dumm dastehen, die den neuen Entwurf, den die deutsche Regierung, um die Sicherheit ihrer Bürger zu stärken, herausgegeben hat, jetzt als überflüssig und kontraproduktiv herabsetzen. Warum sollte man denn nicht Wasser für fünf Tage, Lebensmittel für 10 Tage, etwas Speck und alles sonst Erforderliche zu Hause bevorraten, um im Notfall darauf zuzugreifen?
23.08.2016  Turcicum regimen suam annuntiationem perficiens iussit stationes, quae ab Islamico, qui dicitur, Statu et a Curdis Syriacis (YPG) in Septentrionali Syria obtinentur, ballistis tormentisque peti. Etiam in urbem Manbidj, quae nuper in manus Curdorum inciderat, tormenta coniciebantur. Turcae enim arbitrantur YPG-militiam, quacum Americani cooperantur, esse sectionem vetitarum Partium Curdicorum Operatorum (PKK) neque minus tromocraticam organizationem esse quam Islamisticus Daesh (ISIS). Turcae iam saepius se omni modo prohibituros esse dixerant, quin Curdi a meridie Turciae plagam continentem insiderent. lc201608Die türkische Regierung hat ihre Ankündigung wahr gemacht und Stellungen, die in Nordsyrien vom so genannten Islamischen Staat und den Syrischen Kurden (YPG) gehalten werden, unter Beschuss nehmen lassen. Auch die Stadt Manbidj, die erst vor kurzem in die Hände der Kurden gefallen war, wurde beschossen. Die Türken glauben nämlich, dass die YPG-Truppen ein Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei (PKK) sind und eine nicht weniger terroristische Organisation als der islamistische Daesh (ISIS). Die Türken hatten schon öfter geäußert, sie wollten auf jeden Fall verhindern, dass sich die Kurden im Süden der Türkei in einem zusammenhängenden Korridor festsetzten.
01.11.2016  Vix unus dies praeterit, quin, si fortuna secunda utaris, in diurno de effracturis domiciliorum et de furatrinis rerum plerumque parvarum et pretiosarum legas, si adversa, ipse suppileris. Custodibus publicis, ut apertularios investigent et deprehendant, rarissime contingit. Qui artificiose et latrocinaliter agunt, ab exploratoribus instructi peregre plerumque adveniunt, brevissime morantur, libertate itinerandi Shengeniana abutentes peregre rursus abeunt. Sunt, qui de "criminalibus periegeticis" loquantur. Quare nunc Aquisgrani inter Germaniae, Belgiae, Nederlandiae administros, quorum partium id est, et inter administros domesticos Rhenaniae Septentrionalis-Vestfaliae et Rhenaniae Palatinatus et Saxoniae Inferioris pacto convenit, ut custodes trium civitatum quomodocumque artius cooperarentur. Administri sibi plaudunt, Unio Custodum (GdP) pactum comprobat laudatque, sed praeses Confoederationis Germanicorum Custodum Criminalium (BDK) persuasionem criminalitatem programmatibus informaticis prohiberi posse aliquantulum horridam esse dixit. Lectio diurnorum brevi nos docebit, num "pactum Aquisgranicum" ad plus valeat quam ad delusionem oculorum. lc201611Kein Tag vergeht, ohne dass du, wenn du Glück hast, in der Zeitung von Wohnungseinbrüchen und dem Diebstahl meist kleiner Kostbarkeiten liest, wenn Pech, selbst ausgeraubt wirst. Der Polizei gelingt es nur selten, die Einbrecher zu ermitteln und dingfest zu machen. Diese gehen professionell und bandenmäßig vor. Von Kundschaftern instruiert reisen sie meist aus dem Ausland an, verweilen nur ganz kurz und verschwinden dank der Schengener Reisefreiheit wieder ins Ausland. Manche sprechen von "Kriminalitätstouristen". Deswegen haben jetzt die zuständigen Minister Deutschlands, Belgiens und der Niederlande und die Innenminister von Nordrehein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen in Aachen die Abmachung getroffen, dass die Polizei der drei Staaten in jeder Beziehung enger zusammenarbeiten sollen. Die Minister klatschen sich Beifall, die Polizeigewerkschaft (GdP) heißt die Abmachung gut und lobt sie, nur der Bund der Deutschen Kriminalbeamten (BDK) äußerte, die Überzeugung, dass man Kriminalität mit Software verhindern könne, sei etwas hanebüchen. Die Lektüre der Tageszeitung wird uns bald belehren, ob die "Aachener Erklärung" zu mehr taugt als zur Augenwischerei.
24.11.2016  Heri Berolini legati conventus foederalis de acceptis et expensis futuris muneris cancellarii altercati sunt. Hanc occasionem oppositio politica arripere solet, ut cancellariam eiusque administros ad calculos vocet atque bona malis compenset. Ista disceptatio hoc anno etiam initium certaminis electorii significavit. Sahra Wagenknecht, quae oppositionem ducit, primum lapidem iaciens regimen calumniata est neque quicquam bene factum invenit. Sequebatur cancellaria Merkel, quae nullam quidem difficultatem neglexit, sed aliam ex alia summatim praestringens, quin omnes in via consanescendi essent, in dubio non reliquit. Sic, ut exemplo utar, cancellaria Sahrae Wagenknecht, quae homines in Germania summa paupertate infestatos esse dixisset, homines in Germania numquam adhuc in tam bonis condicionibus vixisse respondit. Etiam Thomasius Oppermann, qui nomine Socialis Democraticae Factionis orabat, coalitionem gubernatoriam non a tergo adoriebatur neque cancellariam aggressus est, sed oppositionis ductricem, cui, quod dextro populismo sinistrum adiceret, opprobrio dedit. lc201611Gestern debattierte in Berlin der Bundestag über den zukünftigen Haushalt des Bundeskanzleramtes. Diese Gelegenheit nutzt die Opposition gewöhnlich, um mit der Kanzlerin und ihren Ministern abzurechnen und Gutes schlecht zu machen. Die Debatte markierte in diesem Jahr auch den Auftakt zum Wahlkampf. Sahra Wagenknecht, die die Opposition führt, warf den ersten Stein, kritisierte die Regierung überaus scharf und ließ an ihr kein gutes Haar. Es folgte Kanzlerin Merkel, die kein Problem aussparte, sondern eines nach dem anderen oberflächlich ankratzte und keinen Zweifel daran ließ, dass sich alle auf dem Weg der Besserung befinden. So antwortete sie zum Beispiel Wagenknecht, die behauptet hatte, die Menschen in Deutschland seien von schlimmster Armut bedroht, dass die Menschen in Deutschland noch nie bisher in so guten Verhältnissen gelebt hätten. Auch Thomas Oppermann, der für die sozialdemokratische Partei sprach, fiel der Regierungskoalition nicht in den Rücken und attakierte nicht die Kanzlerin, sondern die Oppositionsführerin, der er vorwarf, den rechten Populismus durch einen linken zu vermehren.
04.01.2017  Thomasius de Maizière, Germanicus administer rerum interiorum, quae de re publica melius a portentosis huius temporis periculis defendenda, id est a terrorismo, a magna perfugarum affluentia, ab impetibus cyberspatialibus, excogitavisset, foras eliminavit. Arbitratur, si iura quaedam et potestates a singulis civitatibus foederalibus in munera totius rei publicae conglobarentur, refragationes melius posse coordinari et securitatem interiorem augeri. Hic de muneribus publicae disciplinae tuendae et rerum criminalium investigandarum cogitat. Quod autem consilium tantam obstantiam in singulis civitatibus, quae nihil de suis iuribus in foederationem transferri velint et plus centralismi renuant, excitat, ut vix ad effectum perducatur. Quin etiam eiusdem factionis asseclae quidam eius proposita nihil praeter comitia huius anni spectare dicunt. Num aliter se habent, quae Sigimarus Gabriel, vicecancellarius et praefectus Democraticorum Socialistarum, ad meliorem periculorum defensionem exprompsit? Qui non modo iuridiciales actiones, sed insuper etiam ad praecavendum apta primordia politicae informationis et socialis integrationis suadet, ne iuvenes tam facile islamisticis ideis fallantur. lc201701Der deutsche Innenminister Thomas de Maizière hat seine Überlegungen zur Abwehr der derzeitigen monströsen Gefahren, d.h. von Terrorismus, dem massenhaften Zustrom von Flüchtlingen und von Cyberangriffen, öffentlich gemacht. Er glaubt, Abwehrmaßnahmen ließen sich besser koordinieren und die innere Sicherheit erhöhen, wenn bestimmte Kompetenzen und Machtbefugnisse von den einzelnen Bundesländern in Diensten des Gesamtstaates gebündelt würden. Hierbei denkt er an den Verfassungsschutz und die Bundeskriminalamt. Dieses Vorhaben löst aber in den einzelnen Ländern, die keine Kompetenzen an den Bund abgeben wollen und mehr Zentralismus ablehnen, so heftigen Widerstand aus, dass es kaum eine Chance auf Umsetzung hat. Sogar eigene Parteifreunde äußern, dass seine Vorschläge nichts außer den diesjährigen Wahlen im Sinne hätten. Verhält es sich etwa anders mit den Vorschlägen, die der Vizekanzler und Vorsitzende der Sozialdemokraten, Sigmar Gabriel, zur Gefahrenabwehr vorgelegt hat? Er befürwortet nicht nur rechtliche Maßnahmen, sondern darüber hinaus auch praeventive Initiativen der politischen Unterrichtung und der gesellschaftliche Integration, damit die Jugend nicht so leicht islamistischen Ideen zum Opfer fällt.
10.01.2017  Cum Angelopoli Californiae actores bene meriti aureis globis exornarentur et Maria (Meryl) Streep ob suum opus praecipuae artis honoraretur, occasione data, quin Donaldum Trump, praesidem designatum, publice castigaret, non abstinuit. Lacrimas vix cohibens: "Potentes", inquit, "si suis condicionibus utuntur, ut alios dominentur, tum nos omnes iacturas faciemus." Se sollicitam et perculsam fuisse dixit, cum praeterito anno vidisset, quo modo Donaldus Trump orationem electoriam habens diurnarium quendam corpore debilitatum petulantissima imitatione derisisset: "Qui alios humilificandi instinctus", inquit, "in nostrum omnium cotididianum usum se pertinebit." Praeterea Urbem Aquifolensem plenam esse alienigenarum monuit. Quibus omnibus expulsis neminem relictum iri praeter paucos athletas pugnatorios, quales Donaldo Trump placerent. Qui non diu remoratus, tamquam si iudicium actricis comprobare vellet, Mariam Streep esse assentatricem aulicam Hillariae Clinton atque unam ex aequo pluris aestimatorum histrionum caterva humilificanter pipiavit. - Utrum tu, amice lector, amicum, si deberes, eligeres, Vladimirum Putin an Mariam Streep? Equidem mihi, quod non debeo, gratulor. lc201701Als in Los Angeles in Kalifornien verdiente Schauspieler mit den Golden Globes ausgezeichnet wurden und Meryl Streep für ihr künstlerisches Lebenswerk geehrt wurde, nutzte sie die Gelegenheit um den gewählten Präsidenten Donald Trump scharf zu kritisieren. Mit Tränen in den Augen sagte sie: "Wenn die Mächtigen ihre Stellung nutzen, andere zu tyrannisieren, werden wir alle verlieren." Sie sei tief betroffen und erschüttert gewesen als sie im vergangenen Jahr sah, wie Donald Trump in einer Wahlkampfrede einen körperlich behinderten Journalisten aufs Schlimmste nachgeäfft und verspottet habe: "Dieser Instinkt, andere zu demütigen", sagte sie, "wird in unser aller Alltag hineinreichen." Außerdem erinnerte sie daran, dass Hoolywood voll von Ausländern sei. Wenn man die alle hinausjage, würden nur einige Kampfsportler übrigbleiben, wie sie nach dem Geschmack von Donald Trump seien. Dieser ließ nicht lange auf sich warten und twitterte, als wolle er die Einschätzung der Schauspielerin bestätigen. herabsetzend, Meryl Streep sei eine Hofschranze von Hillary Clinton und eine von den vielen weit überschätzten Schauspielern. Wen würdest Du, geneigter Leser, wenn Du müsstest, als Freund aussuchen, Wladimir Putin oder Meryl Streep? Ich bin froh, dass ich nicht muss.
13.01.2017  Secretarii a Donaldo Trump electi, qui his diebus de suis politicis rationibus a senatu interrogantur, non idem sentire videntur, neque idem dicere atque eorum praeses designatus. Pristinus dux generalis quattuor stellarum, Iacobus Mattis, quem Trump secretarium defensionis deoptavit, monuit, ne Nato maximae ex altero bello mundano concussioni esset exposita. Praecipuam originem fontemque concussionis dixit esse, quod Vladimirus Putin nationes Natonis participes disicere vellet. Praetera Natonem efficacissimam societatem militarem recentiorum temporum laudavit. Etiam Rex Tillerson, designatus secretarius statalis, iam die Mercurii a senatu interrogatus articulum quintum foederis cum Natone icti sancrosanctum esse dixerat. Trump contra Natonem pluries adhuc in dubio posuerat et se Vladimirum Putin, quem Mattis primo loco hostium ponit, socium et amicum asciturum esse sperat. Trump se operationibus munerum intellegentiae indubitare iam saepe aperuit; Mattis contra se eorum arbitriis prolixe confidere dixit. Quin nuptiae maritales tam iniquis ominibus conciliatae nimis celeriter dirimantur, quis dubitet? Quam diu coniugia tam discordia in rebus politicis conciliata cohaesura credamus? lc201701Die von Donald Trump ausgesuchten Minister, die dieser Tage vom Senat zu ihrer politischen Einstellung befragt werden, scheinen nicht dasselbe zu denken und nicht dasselbe zu sagen wie ihr designierter Präsident. Der frühere Viersterne-General James Matthis, den sich Donald Trump als Verteidigungsminster wünscht, warnte, dass die Nato vor ihrer schwersten Bedrohung seit dem 2. Weltkrieg stehe. Die Hauptursache, sagte er, sei, dass Putin die Mitgliedsstaaten der Nato auseinanderdividieren wolle. Außerdem lobte er die Nato als das effektivste Militärbündnis der neueren Geschichte. Ebenso hat der designierte Außenminister Rex Tillerson schon am Mittwoch bei seiner Befragung gesagt, der Artikel 5 des Natovertrages, sei unantastbar. Trump hingegen hatte die Nato mehrfach in Frage gestellt und hofft, Wladimir Putin, den Mattis an erster Stelle unter den Feinden ausmacht, als Partner und Freund zu gewinnen. Trump hat schon oft zu erkennen gegeben, dass er die Arbeit der Geheimdienste in Frage stellt. Mattis hingegen sagte, dass er deren Einschätzungen in hohem Maße vertraue. Dass eine bürgerliche Ehe, die unter solch ungünstigen Vorzeichen geschlossen wird, schnell zerbricht, dürfte kaum einer bezweifeln. Wie lange sollen wir von so widersprüchlichen politischen Verbindungen annehmen, dass sie Bestand haben?
26.01.2017  Donaldus Trump die Mercurii decreto praesidiali vallum murale secundum limitem inter Mexicum et Foederatas Civitates aedificandum initiavit. Nescientibus vel dubitantibus civitatem limite carentem non esse civitatem explanavit. Et Mexicanos sumptus operis aedificandi solidos exsarturos esse repetivit. Quod Henricus Peña Nieto, Mexicanus praeses, populares placaturus actutum repudiavit: se non facile adduci, ut muris confideret. Equidem, si homo oeconomicus essem, praesidi Americano commendarem, ut ergasteria ad falces murales (quibus Mexicani murum oppugnarent) et pila muralia (quibus custodes Americani muri coronas defenderent) comparanda conderet, quorum ex lucris pecuniae munitioni suppeditarentur. Altero decreto Donaldus Trump iis urbibus civitatibusque Americanis, quae recusarent, ne, qui illegaliter immigravissent, remitterentur pecunias a civitate foederata collatas deminuendas esse statuit. Ex his quoque compendiis pecuniae munitioni commodari possunt. Pretia sortium earum societatum, quae materias, calcem lithocollamque producunt, heri enormiter sunt aucta. Reputa, quot operatores hic victum merituri sint! Num potes dubitare, quin Trump oeconomiam in quadrum sit redacturus? lc201701Donald Trump hat am Mittwoch in einem Präsidialdekret den Bau der Mauer entlang der Grenze zu Mexiko eingeläutet. Denen, die es noch nicht wussten oder daran zweifelten, erklärte er, dass ein Staat ohne Grenze kein Staat sei. Außerdem wiederholte er, dass Mexiko die vollen Kosten für das Bauwerk ersetzen müsse. Dies wies der mexikanische Präsident, um seine Landsleute zu beruhigen postwendend zurück: Man könne ihn nicht leicht dazu bringen, an Mauern zu glauben. Ich würde, wäre ich ein Mann der Wirtschaft, dem amerikanischen Präsidenten empfehlen, Fabriken zur Herstellung von Mauersicheln (mit denen die Mexikaner die Mauer bestürmten) und von Wurfgeschossen (mit denen die amerikanischen Wächter die Mauerkrone verteidigten) zu errichten, damit aus deren Gewinn Gelder für den Mauerbau bereitgestellt würden. In einem zweiten Dekret hat Donald Trump angeordnet, den amerikanischen Städten und Staaten, die sich weigerten, illegale Einwanderer zurückzuschicken, die finanziellen Zuschüsse des Bundesstaates zu kürzen. Auch aus diesen Ersparnissen kann der Mauerbau finanziert werden. Die Aktienkurse der Gesellschaften die Baumaterialien, Kalk und Zement prozudieren, sind gestern enorm gestiegen. Überlege auch, wie viele Arbeiter hier ihren Lebensunterhalt verdienen werden! Kannst du da noch daran zweifeln, dass Trump die Wirtschaft in Schwung bringen wird?
03.03.2017  Cancellaria Germaniae id temporis in Aegypto versatur, ut Abdel Fattah al-Sisi praesidem socium et adiutorem in difficultatibus migrationis expediendis asciscat. Eius voces non lapsae esse videntur, nam inter duos convenit, ut Germania in finibus Libycis tuendis Aegyptos technica supellectile adiuvaret. Praeterea Germania vult dare operam, ut perfugae in Aegypto versantes meliore, quam antea, condicione utantur neve eosdem omnino desiderium Europae capiat. Cancellaria Aegypto relicta eadem mente iter per alias Africae Septentrionalis civitates perget, dum domi politici oppositi oculis lynceis vident, ne quid cancellaria praetermittat, quin iura humana ibi vindicet, atque interea municipia sicut Gaggenavia curant, ne alieni politici hic iure libere dicendi utantur, ut erogationem istius iuris in sua patria flagitent. lc201703Die deutsche Kanzlerin hält sich derzeit in Ägypten auf, um Präsident Abdel Fattah al-Sisi als Verbündeten und Helfer bei der Meisterung des Zuwanderungsproblems zu gewinnen. Ihre Worte scheinen nicht auf taube Ohren zu stoßen, denn beide einigten sich darauf, dass Deutschland die Ägypter beim Schutz der libyschen Grenze mit technischem Gerät unterstützt. Außerdem will Deutschland darauf hinwirken, dass sich die Bedingungen für Flüchtlinge in Ägypten verbessern und gar nicht erst Europa zum Wunschziel wird. Die Kanzlerin wird nach Ägypten in gleicher Absicht noch andere Staaten in Nordafrika bereisen, während zu Hause Oppositionspolitker mit Argusaugen darauf achten, dass die Kanzlerin keine Gelegnheit auslässt, dort die Menschenrechte einzufordern, und Landstädte wie Gaggenau inzwischen dafür sorgen, dass ausländische Politiker nicht hier die Redefreiheit nutzen, um für die Abschaffung dieses Rechtes in ihrer Heimat zu werben.
07.03.2017  Donaldus Trump, postquam eius primum decretum praesidale, quod ad muslimos ab immigratione prohibendos magna celebritate proposuerat, iuridicam repulsam accepit, rem iterum temptans novum edictum televisiomachinis remotis nominatim subscripsit. Rigorosa severitas prisci edicti, quae magnas perturbationes effecerat, deleniebatur. Iracensibus parcitur: Nil obstat, quin eisdem condicionibus atque antea in Americam proficiscantur. Vetuntur autem Irani, Syri, Sudanenses, quod tromocratas publice adiuvent, Somali, Iemenitae, Libyes, quod tromocratis latibula praebeant. Praeterea interdictio proficiscendi est temporaria: Ante undevicesimum Martis diem non adhibebitur. Evanescet, si citissime post nonaginta dies, cum novae regulae synthematum translimitalium dispensandorum constitutae erunt. Tres administri, qui edictum in vulgus edentes explanabant, de eius legalitate non dubitant. Adversarii ob generalem Muslimorum discriminationem contra dicunt atque in ius se ambulaturos pronuntiant. lc201703Donald Trump hat, nachdem seine erste Präsidialorder, die er, um Muslime an der Einwanderung zu hindern, öffentlichkeitswirksam vorgelegt hatte, gerichtlich gescheitert war, einen zweiten Versuch gestartet und die neue Order ohne laufende Kameras unterzeichnet. Die unerbittliche Strenge der vorherigen Verordnung, die für erhebliche Verwirrung gesorgt hatte, wurde abgemildert. Die Iraker werden verschont: Sie können unter den gleichen Bedingungen wie zuvor nach Amerika einreisen. Das Verbot gilt für Iraner, Syrer und Sudanesen, weil sie Terroristen von Staats wegen förderten, für Somalier, Jemeniten und Libyer, weil sie Terroristen Unterschlupf böten. Außerdem ist das Einreiseverbot befristet: Es wird nicht vor dem 19. März angewendet und wird frühestens nach 90 Tagen enden, sobald die neuen Regeln für die Visumvergabe feststehen. Die drei Minister, die die Verordnung öffentlich vorstellten und erklärten, zweifeln nicht an seiner Gesetzeskonformität. Die Gegner, widersprechen wegen der pauschalen Diskriminierung von Muslimen und kündigen gerichtliche Schritte an.
[30] Nullum invenias Germanum tam insanum, quin insaniorem inveniat, qui eum intellegat. (H.Heine) spr2018Du könntest keinen Deutschen finden, der so verrückt ist, dass er nicht einen noch verrückteren fände, der ihn versteht.
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finn
OSAMA BIN LADEN VIVERE VIDETUR Osama bin Laden, dux ordinis terroristici al-Qaida, qui bello in Afganistania abhinc unum fere annum gesto iam perisse putabatur, nihilo minus in vivis esse videtur. In televisione enim Quatariensi taenia sonigera publicata est, in qua aliquis facinora terroristica non ita pridem commissa laudibus extollit et Americanos praemonet, ne Iraquianis bellum inferant. Linguistae, voce oratoris diligenter examinata et sententiis eius grammaticaliter enucleatis, nuntiaverunt in dubium vocari non posse, quin locutor ille Osama bin Laden esset. (Reijo Pitkäranta) Nuntii Latini" vom 22.11.2002 (Radiophonia Finnica Generalis)
SUFFRAGIUM POPULI IN IRLANDIA Septimana vergente in Irlandia suffragium populi institutum est ad cognoscendum, quid de tractatu Nicensi Unionis Europaeae fieri placeret. Ad quaestionem, utrum illud pactum approbaretur, necne, suffragatorum maior pars ’ita’ respondit. Quae cum ita sint, nihil iam impedire videtur, quin fines Unionis Europaeae ad orientem versus propagentur. Bertie Ahern, primus minister Irlandiae, postquam de plebiscito certior factus est, magna sollicitudine levatus: "Populus Irlandensis", inquit, "officium suum in Unione Europaea praestitit." (Reijo Pitkäranta) Nuntii Latini" vom 25.10.2002 (Radiophonia Finnica Generalis)
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