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Lateinische Übungstexte zu Ciceros Reden mit einer wörtlichen deutschen Übersetzung und Anmerkungen.

 

Besonders zur Vorbereitung auf das Latinum 

 
(Cic.Verr.2,1,54-57)

 

Cic.Verr.2,1,54-57

Cicero greift, um Verres zu charakterisieren und um zu zeigen, dass seine Verhaltensmuster eine lange Vorgeschichte haben, in die Jahre 80-79 zurück, in denen er unter dem siizilischen Statthalter Dolabella als Legatus diente. Wie verworfen sein Vorgehen mitten im Frieden war, zeigt sich im Kontrast zur Handlungsweise römischer Feldherrn im Krieg.

(54) Quae, malum, est ista tanta audacia atque amentia! Quas enim sociorum atque amicorum urbis adisti legationis iure et nomine, si in eas vi cum exercitu imperioque invasisses, tamen, opinor, quae signa atque ornamenta ex iis urbibus sustulisses, haec non in tuam domum neque in suburbana amicorum, sed Romam in publicum deportasses. (54) Was, zum Teufel, ist das für eine Frechheit und Raserei! Denn wärest du in die Städte unserer Bundesgenossen und Freunde, in die du mit dem Titel und mit der Befugnis eines Legaten kamst, gewaltsam mit einem Heer und als Befehlshaber eingedrungen, so hättest du doch, meine ich, die Statuen und Kunstwerke, die du aus diesen Städten mitgenommen hättest, nicht in dein Haus, noch in die Vorstadthäuser deiner Freunde, sondern als öffentliches Eigentum nach Rom selbst gebracht.
(55) Quid ego de M. Marcello loquar, qui Syracusas, urbem ornatissimam, cepit? quid de L. Scipione, qui bellum in Asia gessit Antiochumque, regem potentissimum, vicit? quid de Flaminino, qui regem Philippum et Macedoniam subegit? quid de L. Paulo, qui regem Persen vi ac virtute superavit? quid de L. Mummio, qui urbem pulcherrimam atque ornatissimam, Corinthum, plenissimam rerum omnium, sustulit, urbisque Achaiae Boeotiaeque multas sub imperium populi Romani dicionemque subiunxit?
Quorum domus, cum honore ac virtute florerent, signis et tabulis pictis erant vacuae; at vero urbem totam templaque deorum omnisque Italiae partis illorum donis ac monumentis exornatas.
(55) Was soll ich über M.Marcellus reden, der die überaus begüterte Stadt Syrakus eingenommen hat? Was über Lucius Scipio, der in Asien Krieg führte und den überaus mächtigen König Antiochus besiegte? Was über Flamininus, der König Philipp und Makedonien unterwarf? Was über Lucius Paulus, der den König Perses mit seiner Macht und Tapferkeit überwandt? Was über Lucius Mummius, der die überaus schöne und reich ausgestattete Stadt Korinth zerstörte und viele Städte Achaias, Boiotiens, unter die Oberhoheit und in die Abhängigkeit des römischen Volkes stellte?
Während deren Häuser (aber) in der Blüte ihrer Ehre und ihrer Tapferkeit standen, waren sie von Statuen und Gemälden leer; wir sehen aber, dass die ganze Stadt, die Tempel der Götter und alle Gegenden (Teile) Italiens mit ihren Geschenken und Denkmälern ausgestattet sind.
(56) Vereor, ne haec forte cuipiam nimis antiqua et iam obsoleta videantur; ita enim tum aequabiliter omnes erant eius modi, ut haec laus eximiae virtutis et innocentiae non solum hominum, verum etiam temporum illorum esse videatur. […] (56) Doch ich fürchte, dass dies manchem zu antiquiert und abgegriffen erscheint. Denn so ausgeglichen waren damals alle vom selben Schlag, dass dieses Lob überragender Tüchtigkeit und Selbstlosigkeit nicht nur den Menschen sondern auch jenen Zeiten zuzukommen scheint.
(57) Tu quae ex fanis religiosissimis per scelus et latrocinium abstulisti, ea nos videre nisi in tuis amicorumque tuorum tectis non possumus: P. Servilius, quae signa atque ornamenta ex urbe hostium vi et virtute capta belli lege atque imperatorio iure sustulit, ea populo Romano adportavit, per triumphum vexit, in tabula publica ad aerarium perscribenda curavit. (57) Was du aus hochheiligen Tempeln durch Verbrechen und Raub fortgeschafft hast, das können wir nur (nicht, wenn nicht) in deinen und deiner Freunde Häuser sehen: P.Servilius (aber) brachte die Statuen und Denkmäler, die er aus der mit Macht und Tapferkeit eingenommenen Feindesstadt nach dem Gesetz des Krieges und mit dem Recht des Feldherrn fortgeschafft hatte, dem römischen Volk herbei, führte sie im Triumph mit sich und ließ sie auf einer öffentlichen Tafel an der Staatskasse verzeichnen.
 
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