Vergils Aeneis: Inhaltsangabe zur Lektüreauswahl

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1. Biographischer Steckbrief

2. Aeneis: lateinischer Text, deutscher Übersetzung

3. Eclogen (Bucolica): lateinischer Text, deutscher Übersetzung

4. Textauswahl

5. Gegliederte Inhaltsangabe

6. Zur Aeneis

7. Literatur

Talis est quaeque res publica, qualis eius aut natura aut voluntas, qui illam regit.

So ist jeder Staat, wie entweder der Charakter oder der Wille desjenigen, der ihn regiert.

Neque, quae supra nos caelo suspensa sublata sunt, neque, quae infra terram profunda demersa sunt, aut scire est datum aut scrutari permissum aut suspicari religiosum

Weder ist uns zu wissen vergönnt, noch zu forschen erlaubt, noch zu mutmaßen unbedenklicht, was über uns in den Höhen schwebt oder unter der Erde in den Tiefen ruht

Den Stein des Sisyphos wälzen. (Sich vergeblich abmühen.)

Scindentur vestes, gemmae frangentur et aurum: | carmina quam tribuent, fama perennis erit.

Kleider zerreißen, Edelsteine und Gold zerbrechen | der Ruhm, den Lieder schenken, wird ewig sein

Loben die Ahnen wir gleich, wir schmiegen uns dennoch der Zeit an

Unbemerkt entgleitet und täuscht uns die flüchtige Zeit.

ein menschengemäßes Vergnügen ist es, einen Menschen zu retten.

Qualis dominus, talis est servus. (οἵαπερ ἡ δέσποινα, τοία χἠ κύων)

Vide, ut possit illis ignosci, quos ad poenam ipse deus deduxit.

Überlege, wie man die begnadigen darf, die die Gottheit selbst der Bestrafung zuführt.

Im Schatten der Wollust spielt sich's länger. (Im Vorhof der Lust hält das Vergnügen länger an).

Wer sich aus Schwäche vergeht, hat mindere Strafe zu fürchten.

Du hast dich vergebens in Schweiß gebracht. (Du hast Mühe und Schweiß vergeudet).

Schmählich, verachtet zu werden, doch stolz, die Strafe erlassen.

Sic semper et ubique vive, ut ultimam quamque lucem tanquam non redituram consumas!

Lebe jederzeit und jeden Ortes so, das du jeden neuen Tag als unwiederbringlich genießt.

Maxima enim factorum per laborem perfici solent, perfecta vero afferunt iucunditatem.

Denn die größten Taten werden durch Mühe vollbracht, sind sie aber vollbracht, bereiten sie Vergnügen.

Beneficii accepti numquam oportet oblivisci, dati protinus.

Eine Wohltat erhalten zu haben, sollte man nie vergessen, eine erwiesen zu haben, sofort.

Mehr Wohltat erfährt, wer Wohltat zu vergelten weiß.

Wenn Laster nützt, vergeht sich, wer das Rechte tut.

Im Schändlichen zu fehlen heißt doppelt sich vergehn.

Wer gibt, vergeudet, schenkt nicht, wenn der Dank ausbleibt.

Was kaum gelingen will, vergrößert nur die Lust. (Was kaum gelingen will, facht das Verlangen an.)

Wie glücklich ist ein Leben, das ohne Hass verging.

Nur bei wenigen hat nach der Vergünstigung der Dank Bestand. (Undank ist der Welten Lohn.)

Beneficium collocetur, quemadmodum thesaurus alte obrutus, quem non eruas, nisi fuerit necesse.

Wie einen Schatz, den man tief vergräbt und nur , wenn es not tut, ausgräbt, soll man eine Wohltat anlegen.

Minus ex crastino pendebis, si hodierno manum inieceris.

Ergreife den heutigen Tag, so wirst Du weniger von dem morgigen abhängen.

Latrunculis ludimus. In supervacuis subtilitas teritur: non faciunt bonos ista sed doctos.

Wir spielen mit Steinchen; wir verwenden viel Scharfsinn auf ganz unnötige Dinge. Dergleichen macht nicht tugendhaft, sondern höchstens gelehrt.

Complectamur senectutem et amemus: plena est voluptatis, si illa scias uti.

Heißen wir dieses Alter willkommen, halten wir es lieb und wert! Es ist reich an Genuss, wenn wir es zu nutzen wissen.

Die Früchte schmecken am süßesten, wenn sie zu Ende gehen.

Quod in se iucundissimum omnis voluptas habet, in finem sui differt.

Das Lieblichste, was jede Lust in sich hat, spart sie auf das Ende.

Iucundissima est aetas devexa iam, non tamen praeceps.

Das angenehmste Lebensalter ist das, welches sich schon abwärts neigt, doch noch nicht jählings stürzt.

Wir quälen uns sowohl mit der Zukunft als auch mit der Vergangenheit.

Timoris tormentum memoria reducit, providentia anticipat.

Das Gedächtnis bringt uns nachträglich noch die Qual der Furcht, das Vermögen vorauszublicken bereitet sie uns im voraus.

Unter der Ergötzlichkeit beschleichen uns die Laster um so leichter.

Sinnenlust ist nicht wert, (von der Tugend) berücksichtigt zu werden.

Cui virtus animusque in corpore praesens, hic deos aequat, illo tendit originis suae memor.

Wem Kraft beiwohnt und ein fertiger Mut in dem Herzen, der steht den Göttern gleich; dorthin strebt er seines Ursprungs eingedenk.

Ingeniumst omnium | hominum ab labore proclive ad lubidinem.

Aller Menschen Sinn | gar leicht von Arbeit zu Genuss hinüberneigt.

Einem Vater genügt schon kleine Strafe für ein großes Vergehn.

Nec tibi celandi spes sit peccare paranti: | est deus, occultos qui vetat esse dolos.

Hoffe nicht, du könntest das Vergehen, zu dem du dich anschickst, verbergen: | es gibt einen Gott, der List und Betrug verhindert.

vielleicht wird es einst Freude bereiten, sich auch daran zu erinnern.

Was dies auch sei, ich fürchte die Danaer, selbt wenn sie Geschenke bringen.

Ja! ich lebt' und vollbrachte den Lauf vom Geschicke beschieden!

weiche du nicht dem Leid, sondern tritt ihm mutig(er) entgegen!

Wenn ich die Götter im Himmel nicht erweichen kann, werde ich die Hölle in Bewegung setzen.

Nicht jeden erfreun Tamarisken und niederes Strauchwerk!

Nicht wird des benachbarten Viehs ansteckende Seuche sie treffen.

Et iam summa procul villarum culmina fumant, | maioresque cadunt altis de montibus umbrae.

Schon auch rauchet das Dach an ländlichen Hütten von fernher: | Größere Schatten bereits entsinken den ragenden Bergen.

Alles besiegt ja die Liebe, so lasst uns der Liebe nachgeben!

Abfällt weißer Liguster, gepflückt wird Iris, die dunkle.

O grausamer Alexis, so ist denn nichts mein Gesang dir?

Pallas, quas condidit arces, | ipsa colat; nobis placeant ante omnia silvae.

Mag, die sie gebauet, | Pallas die Burgen bewohnen; mir sei vor allem der Hain wert.

Und die scheidende Sonne verdoppelt die wachsenden Schatten.

Ich nur glühe von Liebe: wo ist doch Maß in der Liebe?

fatum in der Aeneis als Ausgangspunkt für ihre Erschließung

Zur Tragik von Vergils Turnusgestalt. Aristotelisches in der Schlussszene der Aeneis.

Vergil. Bucolica, Georgica, Aeneis. Eine Einführung.

Heidelberg (Winter, Heidelberger Studienhefte zur Altertumswissenschaft) 2006, 2/2007

in: Herme.65/1930, 369-384; in: Binder: Saec.Aug.II, Darmstadt 1988

Humor in der augusteischen Dichtung. Lachen.. bei Horaz, Properz, Tibull, Vergil

Humor in der augusteischen Dichtung : Lachen und Lächeln bei Horaz, Properz, Tibull und Vergil

Schweigen im römischen Epos. Zur Dramaturgie der Kommunikation bei Vergil, Lucan, Valerius Flaccus und Statius

P.Vergili Maronis Aeneidos liber quartus, with a commentary by R.G.Austin

P.Vergili Maronis Aeneidos liber secundus, with a commentary by R.G.Austin

P.Vergili Maronis Aeneidos liber primus, with a commentary by R.G.Austin

Pseudovergil "Mücke" - ein Beisp. röm. Literaturparodie?

Cäsars und Lucans Bellum civile. Ein Inhaltsvergleich

Vergnügen, Erkenntnis, Kritik. Zum Epigramm..Tradition in d. Neuzeit

Iam nova progenies caelo demittitur alto. Ein Beitrag zur Vergil-Erklärung

Studien über die Compositionskunst Vergils in der Aeneide

Lob Athens. Ein Vergleich von Herodot (7,138-144), Thukydides (1,73-78), Isokrates (Panegyrikos 50) und Sophokles (Oidipus auf Kolonos 1518 ff.)

Vergil und Homer. Beitrag zur Entmythologisierung des Verhältnisses

Vergil und die Helenaszene, mit einem Exkurs zu den Halbversen

Vergilstudien II. Zur ersten, neunten und achten Ekloge

Vergangenheit als Politik. Neue Aspekte im Werk des jüngeren Plinius. (Studien zur klassischen Philologie).

Aeneas und Augustus. Interpretationen zum 8. Buch der Aeneis

Lied der Parzen zur Geburt Octavians (Vergils 4. Ekloge)

Dido und Aeneas. Vergils Dido-Drama und Aspekte seiner Rezeption

Lüge des Sinon - Zum Anfang des 2.Buches der Aeneis des Vergil

in: Gymn 66/1959,268 [in: Albrecht..: Ovid, WBG 1968 (WdF 92)]

Heldendichtung. Vergleichende Phänomenologie der heroischen Poesie

Sängerstreit der Hirten in Vergils dritter und siebenter Ekloge

Caesar und Augustus bei Hermann Strasburger, Matthias Gelzer und Ronald Syme. Ein Vergleich

Eingangsverse der Aeneis (1-7). Das Proömium Homers

Cicero inspiratus - Vergilius propheta? ..pagane Autoren bei Laktanz

Anspruch des Dichters in Vergils Georgica. Dichtertum und Heilsweg

Dardanus der Römer. Das trojanische Erbe Roms in der Deutung Vergils

Das weitere Proömium der Aeneis (Aen.1,8-33). Naevius und Vergil

Bekenntnis zu Dionysos (Verg. Georg. 2, 486ff.493f.)

Novos decerpere flores. Geistiges Schöpfertum bei Lukrez und Vergil

Einflüsse Vergils auf das Dichterbewußtsein des Horaz IV. Carm. 1,1

Römische Literaturgeschichte. Ihre Grundzüge in intrpretierender Darstellung

Das römische Epos (Grundriss der Literaturgeschichten nach Gattungen)

Vergils Georgica als Schullektüre? -..zur Klärung des Kulturbegriffs

Die Utopia des Thomas Morus im Vergleich zum frühneuzeitlichen England

Elegische Interpretationen zu Vergils 10. Ekloge (Verg.ecl.10)

in: Christlicher Glaube in moderner Gesellschaft, TBd.12, (Herder) Freiburg, Basel, Wien, 1981

Antike Rhetorik und vergleichende Literaturwissenschaft. Cicero

Non petit inpossibile. Gebete und ihr Erfolg in der Aeneis

The significance of Nisus and Euryalus for Aeneid IX-XI

Gleichnisse in den ersten sechs Büchern von Vergils Aeneis

Altevogt, H. (1)	Vergil. Exemplarische Behandlung der Römerschau, in: Krefeld, H. (Hg.), S. 83-105
Buchheit, V. (1)	Vergil über die Sendung Roms. Untersuchungen zum Bellum Poenicum und zur Aeneis, Heidelberg (Winter) 1963
Buchheit, V. (2)	Vergil im Unterricht, in: F.Hörmann (Hg.): Neue Einsichten Klassische Sorachen und Literaturen V, München (BSV) 1970,S. 42-60
Büchner, K. (1)	P. Vergilius Maro. Der Dichter der Römer, Stuttgart (Druckenmüller, Sonderdruck aus Pauly-Wissowa, RE) 1961
Büchner, K. (2)	Der Schicksalsgedanke bei Vergil, in: Oppermann, H. (Hg.), S. 270-300
Burck, E. (1)	Das Menschenbild im römischen Epos, in: Oppermann, H. (Hg.), S. 233-269
Giebel, M. (1)	Vergil, mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Reinbek (rowohlts monographien 353) 1987
Götte, J. (1)	Vergil, Aeneis, lat.-dtsch, hg. v. J.Götte, Kempten (Heimeran) 1965
Heinze, R. (1)	Virgils epische Technik, Darmstadt (WBG) 1957
Heiss, H. (1)	Virgils Fortleben in den romanischen Literaturen, in: Oppermann, H. (Hg.), S. 301-319
Hommel, H. (1)	Vergils "messianisches" Gedicht, in: Oppermann, H. (Hg.), S. 368-425
Kerényi, K. (1)	Vergil und Hölderlin, in: Oppermann, H. (Hg.), S. 320-337
Kleinknecht, H. (1)	Laokoon, in: Oppermann, H. (Hg.), S. 426-488
Klingner, F. (1)	Virgil. Bucolica, Georgica, Aeneis, Zürich / Stuttgart (Artemis) 1967
Klingner, F. (2)	Römische Geisteswelt, München (Ellermann) 5/1965
Klingner, F. (3)	Virgil, Wiederentdeckung eines Dichters, in: Klingner, F. (2), S. 239-273
Klingner, F. (4)	Die Einheit des virgilischen Lebenswerkes, in: Klingner, F. (2), S. 274-292
Klingner, F. (5)	Virgil und die geschichtliche Welt, in: Klingner, F. (2), S. 293-311
Klingner, F. (6)	Virgil und die römische Idee des Friedens, in: Klingner, F. (2), S. 614-644
Klingner, F. (7)	Rom als Idee, in: Klingner, F. (2), S. 645-666
Krefeld, H. (Hg.)	Interpretationen lateinischer Schulautoren, Frankfurt/M. (Hirschgraben) 1968
Norden, E. (1)	P. Vergilius Maro, Aeneis Buch VI, Darmstadt (WBG) 4/1957
Oppermann, H. (Hg.)	Wege zu Vergil. Drei Jahrzehnte Begegnungen in Dichtung und Wissenschaft, Darmstadt (WBG, WdF XIX) 1966
Oppermann, H. (1)	Vergil, in: Oppermann, H. (Hg.), S. 93-176
Pöschl, V. (1)	Die Dichtkunst Virgils. Bild und Symbol in der Aeneis, Darmstadt (WBG) 1964
Rieks, R. (1)	Vergils Dichtung als Zeugnis und Deutung der römischen Geschichte, in: ANRW II 32.2, 1981, S. 728-868
Snell, B. (1)	Arkadien, die Entdeckung einer geistigen Landschaft, in: Oppermann, H. (Hg.), S. 338-367
Stauffenberg, A.S.Gr.v. (1)	Vergil und der augusteische Staat, in: Oppermann, H. (Hg.), S. 177-198
Suerbaum, W. (1)	Vergils Aeneis, Epos zwischen Geschichte und Gegenwart, Stuttgart (Reclam) 1999

vorgemerkt:
M. von Duhn	Die Gleichnisse in den ersten sechs Büchern von Vergils Aeneis, Hamburg Diss.1952
R. Lamacchia	Ciceros Somnium Scipionis und das sechste Buch der Aeneis, in: Rheinisches Museum 107 (1964), 261-278
V. Pöschl	Vergil und Augustus, in: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt, II 31.2, Berlin - New York 1981, 709-727
R. Rieks	Die Gleichnisse Vergils, in: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt, II 31.2, Berlin - New York 1981, 1011-1110
R. Rieks	Vergil und die römische Geschichte, in: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt, II 31.2, Berlin - New York 1981, 728-868
P. Schenk	Die Gestalt des Turnus in Vergils Aeneis, Königstein 1984
J. Zeidler	Die Schicksalsauffassung Vergils und ihre Beziehungen zur Stoa, Berlin Diss. 1954

Publius Vergilius Maro: Aeneis, Eclogen

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk, Textauswahl, Inhalt und Komposition, Literatur