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| Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.) |
| nam cetera maleficia tum persequare, ubi facta sunt; hoc nisi provideris, ne adcidat, ubi evenit, frustra iudicia inplores: capta urbe nihil fit reliqui victis. Sall.Cat.52,4 | Alle anderen Verbrechen mag man nämlich bestrafen, wenn sie verübt sind, verhütet man aber in diesem Fall nicht, dass es eintritt, dürfte man, wenn es passiert ist, umsonst die Gerichte anrufen. Ist die Stadt erobert, bleibt den Besiegten nichts. |
| Sin autem illa veriora, ut idem interitus sit animorum et corporum nec ullus sensus maneat, ut nihil boni est in morte, sic certe nihil mali; Cic.Lael.14.e | Wenn aber die andere Meinung der Wahrheit näher kommt, nach der Leib und Seele vergehen, ohne dass ein Bewusstsein bleibt, so liegt im Tod zwar nichts Gutes, aber doch auch nichts Schlimmes. |
| sublata enim benevolentia amicitiae nomen tollitur, propinquitatis manet. Cic.Lael.19.f | Fällt das Wohlwollen weg, so hört der Name der Freundschaft auf, während der Name der Verwandtschaft bleibt. |
| Nam cum amicitiae vis sit in eo, ut unus quasi animus fiat ex pluribus, qui id fieri poterit, si ne in uno quidem quoque unus animus erit idemque semper, sed varius, commutabilis, multiplex? Cic.Lael.92.b | Das Wesen der Freundschaft besteht ja gerade darin, dass aus mehreren Seelen gleichsam eine wird; wie ist dies aber möglich, wenn nicht einmal in jedem einzelnen die Seele sich immer gleich bleibt, sondern wechselhaft, veränderlich und vielgestaltig ist? |
| Quod si te satis innocentia tua et misericordia hominum vindicat hoc tempore a molestia, perspicis profecto, ecquaenam nobis spes salutis relinquatur: Cic.ad Q.fr.1,4,2,1 | Wenn dich nun gegenwärtig deine Schuldlosigkeit und das allgemeine Mitleid hinlänglich vor Verlegenheit schützen, so kannst du wirklich auch herausfinden, ob mir noch eine Hoffnung auf Rettung bleibt. |
| neque enim mirum, cum eodem tempore et ea, quae praeterita sunt, reparet et ea, quae videntur instare, praeparet, cum et pacis constituendae rationem et belli gerendi potestatem solus habeat, cum omnes in unum spectent, unus omnia gubernet, cum tot tantisque negotiis distentus sit, ut respirare libere non possit, si aliquid non animadvertat, cum praesertim tam multi occupationem eius observent tempusque aucupentur, ut, simul atque ille despexerit, aliquid huiusce modi moliantur. Cic.S.Rosc.22.a | Es ist ja auch nicht verwuderlich, wenn etwas von ihm unbemerkt bleibt, da er zugleich die Vergangenheit herstellt und die mögliche Zukunft vorbereitet, da er allein die Sorge für die Herstellung des Friedens und die Gewalt der Kriegsführung trägt, da alle auf ihn allein sehen, er allein alles leitet, da er sich unter so viele und so wichtige Geschäfte teilen muss, dass er nicht frei atmen kann, zumal da so viele die Zeit beobachten, wo er beschäftigt ist, und auf den Augenblick lauern, um etwas von der Art durchzusetzen, sobald er das Auge abwendet. |
| cupiditates porro quae possunt esse in eo, qui, ut ipse accusator obiecit, ruri semper habitarit et in agro colendo vixerit? quae vita maxime disiuncta a cupiditate et cum officio coniuncta est. Cic.S.Rosc.39.e | Welche Leidenschaften kann es aber bei einem Mann geben, der, wie der Ankläger selbst ihm vorwarf, stets auf dem Land gewohnt und sein Leben mit Landarbeit hingebracht hat? eine Lebensweise, die vor allen am meisten den Leidenschaften fremd bleibt, und mit Pflichttreue verbunden ist. |
| verum si a Chrysogono, iudices, non impetramus, ut pecunia nostra contentus sit, vitam ne petat, si ille adduci non potest, ut, cum ademerit nobis omnia, quae nostra erant propria, ne lucem quoque hanc, quae communis est, eripere cupiat, si non satis habet avaritiam suam pecunia explere, nisi etiam crudelitati sanguis praebitus sit, unum perfugium, iudices, una spes reliqua est Sex. Roscio eadem, quae rei publicae, vestra pristina bonitas et misericordia. Cic.S.Rosc.150.a | 52. Aber wenn wir, ihr Richter, von Chrysogonus nicht erreichen können, dass er sich mit unserem Geld begnügt und unser Leben unangefochten lässt, wenn man ihn nicht dazu bringen kann, dass er uns, obgleich er uns alles genommen hat, was unser Eigentum war, nicht auch das gemeinsame Gut des Lebenslichtes zu entreißen suche, wenn es ihm nicht genügt, seine Habsucht durch Geld zu befriedigen, ohne dass seiner Grausamkeit auch ein Blutzoll dargebracht wird, nun dann bleibt dem Sextus Roscius, und ebenso dem Staat, nur eine Zuflucht, ihr Richter, nur eine Hoffnung übrig, nämlich eure längst erprobte Rechtschaffenheit und Milde. |
| quae si manet, salvi etiam nunc esse possumus; sin ea crudelitas, quae hoc tempore in re publica versata est, vestros quoque animos — id quod fieri profecto non potest — duriores acerbioresque reddit, actum est, iudices; Cic.S.Rosc.150.b | Wenn diese uns bleibt, so können wir auch jetzt noch gerettet werden. Wenn aber die Unmenschlichkeit, die derzeit im Staat ihr Wesen treibt, auch eure Gemüter (was gewiss ausgeschlossen ist) verhärtet und erbittert, dann ist es um uns geschehen, ihr Richter; |
| Qui autem ita frui volunt voluptatibus, ut nulli propter eas consequantur dolores, et qui suum iudicium retinent, ne voluptate victi faciant id, quod sentiant non esse faciendum, ii voluptatem maximam adipiscuntur praetermittenda voluptate. Cic.fin.1,48,1 | Wer hingegen die Vergnügungen so genießen will, dass sie für ihn keine Schmerzen zur Folge haben, und wer seinem Urteil treu bleibt, um nicht, durch die Lust besiegt, etwas zu tun, wovon er einsieht, dass er es nicht tun dürfe, der erringt die höchste Lust durch Verzicht auf Lust. |
| Iustitia restat, ut de omni virtute sit dictum. sed similia fere dici possunt. Cic.fin.1,50,1 | Die Gerechtigkeit bleibt noch, um von jeder Tugend geredet zu haben; aber man kann von ihr so ziemlich dasselbe sagen. |
| solent et subterraneos specus aperire eosque multo insuper fimo onerant, suffugium hiemis et receptaculum frugibus, quia rigorem frigorum eius modi loci molliunt et, si quando hostis advenit, aperta populatur, abdita autem et defossa aut ignorantur aut eo ipso fallunt, quod quaerenda sunt. Tac.Germ.16,4 | Sie pflegen auch unterirdische Höhlen aufzutun und beschweren sie oben mit viel Mist als Zuflucht für den Winter und zur Aufbewahrung der Feldfrüchte, weil derartige Orte die starre Kälte mildern und ein Feind, wenn einmal einer ins Land kommt, nur, was offen daliegt, plündert; was versteckt und begraben ist, bleibt entweder unerkannt oder entzieht sich eben dadurch, dass man es suchen muss. |
| verberare servum ac vinculis et opere coercere rarum: occidere solent, non disciplina et severitate, sed impetu et ira, ut inimicum, nisi quod impune est. Tac.Germ.25,2 | Peitschen eines Knechtes und seine Züchtigung durch Fesseln und Arbeit ist eine Seltenheit. Seine Tötung kommt vor, aber nicht infolge von Zucht und Strenge, sondern aus Erregung und Zorn, wie einem Feind gegenüber, nur dass es ungestraft bleibt. |
| arva per annos mutant, et superest ager. nec enim cum ubertate et amplitudine soli labore contendunt, ut pomaria conserant, ut prata separent, ut hortos rigent: sola terrae seges imperatur. Tac.Germ.26,2 | Die Saatfelder wechseln sie alljährlich und es bleibt noch Brachland über. Denn sie ringen nicht mit der Ergiebigkeit und Ausdehnung des Bodens mit Arbeit, so dass sie Obstpflanzungen anlegten, Wiesen absonderten, Gärten künstlich bewässerten: nur Getreide wird der Erde abverlangt. |
| super sanguinem et spolia revelant frontem, seque tum demum pretia nascendi rettulisse dignosque patria ac parentibus ferunt; ignavis et imbellibus manet squalor. Tac.Germ.31,2 | Über Feindesblut und Waffenbeute enthüllen sie die Stirn und rühmen sich dann erst, das Geschenk der Geburt verdient zu haben und ihres Vaterlandes und ihrer Eltern würdig zu sein; den Feigen und Unkriegerischen bleibt der Haarwust. |
| id praecipuum virtutis ac virium argumentum est, quod, ut superiores agant, non per iniurias adsequuntur; prompta tamen omnibus arma ac, si res poscat, exercitus, plurimum virorum equorumque; et quiescentibus eadem fama. Tac.Germ.35,4 | Der beste Beweis ihrer Tapferkeit und Stärke ist, dass sie ihre überlegene Stellung nicht der Beeinträchtigung anderer verdanken. Trotzdem haben alle ihre Waffen bereit und, wenn es die Lage erfordert, ein Heer; Männer und Pferde im Überfluss. Auch wenn sie sich nicht rühren, bleibt ihr Ruf der selbe. |
| sed beatius arbitrantur quam ingemere agris, inlaborare domibus, suas alienasque fortunas spe metuque versare: securi adversus homines, securi adversus deos rem difficillimam adsecuti sunt, ut illis ne voto quidem opus esset. Tac.Germ.46,5 | Aber sie achten dies für glücklicher als am Pflug zu ächzen, sich an Häusern abzuarbeiten und eigenes und fremdes Gut unter Hoffen und Bangen umzutreiben. Ohne Sorgen gegenüber den Menschen, ohne Sorgen gegenüber den Göttern haben sie das Schwerste erreicht: dass ihnen nicht einmal etwas zu wünschen bleibt. |
| Conpressis agito labris; ubi quid datur oti, Hor.sat.1,4,138. | Durch mit geschlossener Lipp'; und bleibt mir ein Stündchen der Muße, |
| Sic me defendam. Longe mea discrepat istis Hor.sat.1,6,92. | So Rechtfertigung suchen. Es bleibt sehr fern mir von Solchen |
| 2014.01.28 Heri in Tunesia nova constitutio a parlamentariis comprobata et sollemni caerimonia subscripta est. Qua constitutione progressum ad democratiam fieri vulgo putatur; nam aequum virorum et feminarum ius agnoscitur, itemque libertas fidei, quamvis religio Islamica religio publica maneat. Moncef Marzouki, praesidens transitorius, documentum osculans: "Hic textus", inquit, "nostram dictaturae victoriam confirmat." 2014.01.28 | Gestern wurde in Tunesien die neue Verfassung von den Parlamentariern gebilligt und in einer feierlichen Zeremonie unterschrieben. Dass durch diese Verfassung ein Schritt zur Demokratie erfolgt, nimmt man allgemein an; denn die Gleichberechtigung von Mann und Frau wird ebenso anerkannt wie die Glaubensfreiheit, obwohl der Islam die Staatsreligion bleibt. Der Übergangspräsident Moncef Marzouki küsste das Dokument und sagte: "Dieser Text bestätigt unseren Sieg über die Diktatur." |
| 2014.08.11 Tayyip Erdoğan, adhuc Turciae princeps administer mox praeses, hesternum diem dominicum, quo a populo Turcico primum electione directa novus praeses electus est, historicum et initium novae aetatis nuncupavit. Quibus rerum progressibus illa aetas tum conspicua sit futura, exspectandum est. Quinquaginta una percentae suffragatorum impetum oeconomicum remiscentes prospera exspectant, reliqui manifestationes violentas proximi praeteriti anni et crimina corruptionis respicientes et modum regendi parum circumscriptum timentes sententias repraesentantibuss politicae oppositionis dederunt. 2014.08.11 | Tayyip Erdogan, noch Premierminister der Türkei, bald ihr Präsident nannte den gestrigen Sonntag, an dem ihn das türkische Volk zum ersten Mal in direkter Wahl zum neuen Präsidenten gewählt hat, historisch und den Anfang einer neuen Ära. Durch welche Entwicklungen diese Ära sich auszeichnen wird, bleibt abzuwarten. Einundfünfzig Prozent der Wähler, die sich an den wirtschaftlichen Aufschwung erinnern, glauben dass sie sich erfolgreich wird. Der Rest, der die gewaltsamen Demonstrationen des vergangenen Jahres und die Korruptionsvorwürfe im Auge hatte und einen zu wenig eingeschränkten Regierungsstil befürchtet, hat seine Stimme den Vertretern der Opposition gegeben. |
| 2014.09.06 Ab quinta postmeridiana hora hesterni diei in Ucraina Orientali quies est ab armis. Eventus istius armistitii experiendus est. Ea pactio duodecim capitibus distributa facta est Minscii, in capite Rutheniae Albae, a conventu usu coniuncto, quem etiam Russorum repraesentantes et Ordinis ab securitate et Cooperatione Europaea (OSZE) participant. Non omnes loci adhuc notuerunt. Atqui utraque pars in sua sententia perseverat: Porshenko, ut integritas Ucrainae servanda sit, prorussici rebelles, ut Ucraina orientalis in civitatem sui iuris redigenda sit. Nato Balticis civitatibus et Polonia instantibus se manum rapidae reactionis ad fines orientales praecipue defendendos instituturam esse annuntiavit. 2014.09.06 | Seit gestern, 17 Uhr, schweigen die Waffen in der Ostukraine. Der weitere Fortgang dieses Waffenstillstands bleibt abzuwarten. Diese Vereinbarung wurde von der Kontaktkommision, der auch Vertreter Russlands und der OSZE angehören, in der weißrussischen Hauptstadt Minsk in zwölf Punkten ausgehandelt. Nicht alle Punkte sind bisher bekannt. Allerdings beharren beide Seiten auf ihren Standpunkten. Poroschenko, dass die Integrität der Ukraine erhalten bleiben, die prorussischen Rebellen, dass die Ostukraine ein eigner Staat werden müsse. Die Nato hat auf Drängen der Baltischen Staaten und Polens angekündigt, eine schnelle Eingreiftruppe zum Schutz besonders der Ostgrenzen aufzustellen. |
| 2014.09.08 Die 18° huius mensis Scoti referendo praeiudicabunt, utrum Scotia pars Magnae Britanniae mansura, an civitas sui iuris futura sit. Adhuc quidem numerus antiquantium maior erat, sed paucis diebus ante demoscopia quaedam rationem suffragratorum et refragatorum in spatio certaminis terminali parem esse factam monstravit. Duae quaestiones praecipue disceptantur: Et num Scotiam suis legibus utentem monetam communem retinere liceat et num Scotia per se Europaeae Unionis particeps esse pergat. Qui independentiam abnuunt, per proximos decem dies plus operae ac laboris in suis actionibus consumere conabuntur. 2014.09.08 | Am 18. Dieses Monats werden die Schotten in einem Referendum entscheiden, ob Schottland Teil Großbritanniens bleibt oder ein autonomer Staat wird. Bisher hatten die Gegner die Mehrheit, aber vor wenigen Tagen hat eine Meinungsumfrage gezeigt, dass sich die Bilanz zwischen Befürwortern und Gegnern auf der Zielgeraden ausgeglichen hat. Zwei Fragen werden besonders diskutiert: Ob Schottland im Falle der Autonomie die gemeinsame Währung behalten kann und ob Schottland ohne weiteres Mitglied der Europäischen Union bleibt. Die Gegner der Unabhängigkeit werden in den nächsten zehn Tagen ihre Aktionen wohl verstärken. |
| 2014.09.16 Quo propius discrimen, num Scotia civitas sui iuris fiat, accedit, eo incitatius moderatores, ut animos eorum, qui adhuc ambigui sint, ad suas partes trahant, contendunt. Britannici gubernatores (imprimis Davidius Cameron) se plus auctoritatis et potestatis Scotis, nisi a Britannia deficient, tradituros esse vovunt. Scotorum duces plurimum potestatis sibi obventurum esse dicunt, si Scotia suae potestatis fiat. Cameron: "Remanete, vos obsecro! Quae non est, ut experimentum capiamus, secessio, sed divortium in omne tempus repetitione non data, reditu intercluso." Perendino die suo suffragio Scoti rem diiudicabunt. 2014.09.16 | Je näher der Tag der Entscheidung rückt, ob Schottland autonom wird, um so intensiver bemühen sich die Politiker die noch Unentschlossenen auf ihre Seite zu ziehen. Die britischen Staatsmänner (besonders David Cameron) versprechen, mehr Eigenständigkeit und Macht den Schotten abzutreten, wenn sie sich nicht von Britannien loslösen. Die Schotten sagen, die meiste Selbständigkeit bekämen sie, wenn sie selbständig würden. Cameron: "Bleibt bitte! Das ist keine Trennung auf Probe, sondern eine Scheidung für immer, ohne Wiederholung, ohne Rückkehr." Übermorgen werden die Schotten die Frage mit ihrem Votum entscheiden. |
| 2014.11.01 Sa.d. Mercurii die, a.d. IV. Kal. Nov. , Jehuda Glick, dextrorsus vergens magister Iudaicus, qui, ut etiam Iudaeis in Templi Monte precari liceret, postulaverat, a quodam Palaestinensi insidiatore triginta duos annos nato quattuor glandibus ictus gravia vulnera acceperat. Idem rabbinus iam antea saepe atque iterum, ut ibi tertium templum reaedificaretur, efflagitaverat, quod fieri non poterat, nisi Cupola Saxi et meschita al-Aqsa, quae ambae maxime islamitis sacrosanctae sunt, rescinderentur. Insidiator ipse, Moataz Hejazi nomine, qui antehac gregis tromocratici, Gihad nomine, fuerat, se comprehensioni subtracturus a custodibus publicis interfectus erat. Postridie eius diei primum ex quattuordecim annis Mons Templi, ne orthodoxi Iudaei, ut ibi adorarent, Montem et meschitam invaderent, ab Israelitis praeclusus est. Qua re Mahmud Abbas, Palaestinensium praeses, Palaestinensi populo bellum indictum esse dixit. Ut ista praeclusio mane Veneris die plus milibus custodibus monti circumdatis ad precationes Veneris die faciendas partim dissoluta est, ita res suspensa atque in ancipiti manet. 2014.11.01 | Am Mittwoch, den 29.Okt., war Jehuda Glick, ein rechtsgerichteter jüdischer Rabbiner, der gefordert hatte, dass es auch den Juden erlaubt sein solle, auf dem Tempelberg zu beten, von einem 32-jährigen palästinensichen Attentäter von vier Kugeln getroffen und schwer verwundet worden. Der Rabbiner hatte schon früher mehrfach verlangt, dass dort ein dritter Tempel neu errichtet würde, was unmöglich gewesen wäre, ohne den Felsendom und die Al-Aqsa-Moschee, die beide für Muslime höchst heilig sind, abzureißen. Der Attentäter selbst namens Moataz Hejazi, der vorher der Terrorgruppe Dschihad angehört hatte, war von Sicherheitskräften getötet worden. Am folgenden Tag wurde zum ersten Mal seit 14 Jahren der Tempelberg von den Israelis geschlossen, damit keine othodoxen Juden auf den Berg und in die Moschee eindrängen, um dort zu beten. Dadurch sei, so sagte Mahmud Abbas, der Präsident der Palistinenser, dem palästinensichen Volk der Krieg erklärt worden. Diese Sperrung wurde zwar am Freitag Morgen, nachdem man mehr als tausend Sicherheitskräfte um den Berg postiert hatte, für das Freitagsgebet teilweise zurückgenommen, aber die Lage bleibt gespannt und unsicher. |
| 2014.11.14 Ve.d. Nonnullis diebus post, quam Bakr al-Bagdadi, ducem militiae tromocraticae Islamici Status, occisum aut vulneratum esse nuntiatum est, phonographema septendecim minutorum divulgatum est, quo eius vox audiri dicitur. Animos suorum militantium confirmans monet, ut equitibus sacrae militiae addictis resistere pergant. Aggressionem coalitionis ab Americanis ductae sucessu carere. Potestatem Islamici Status Allah iuvante per Aegyptum, Iemeniam, Libyam, Algeriam, Arabiam Saudicam amplificatum iri neque prius finem belli fore, quam sui militantes Romam processerint. Etiamnunc quaerendum est, utrum Bakr al-Bagdadi mortuus, an vulneratus, an vividus sit. 2014.11.14 | Einige Tage, nachdem gemeldet worden war, Bakr al-Bagdadi, der Führer der Terrormiliz des Islamischen Staates sei getötet oder verwundet, wurde eine siebzehnminütige Tonaufzeichnung verbreitet, in der angeblich seine Stimme zu hören ist. Er ermutigt seine Kämpfer und fordert sie auf, den Kreuzrittern weiter Widerstand zu leisten. Der Angriff der von den Amerikanern angeführen Koalition bleibe erfolglos. Die Macht des Islamischen Staates werden sich über Ägypten, Jemen, Libyen, Algerien und Saudi-Arabien ausdehnen. Der Krieg werde nicht aufhören, bevor seine Kämpfer nach Rom gelangt seien. Auch jetzt bleibt die Frage, ob Bakr al-Bagdadi tot, verletzt oder munter ist. |
| 2014.12.01 Lu.d. Donaldus Tusk, pristinus Polonicus administer princeps, quinquaginta septem annos natus, hodie Bruxellis novus praeses consilii Europaei Hermanno Van Rompuy, qui se a negotiis publicis removet ad otiumque perfugit, succedet. Complura negotia gravioris momenti ei erunt exsequenda: Programma pecuniarum in oeconomia collocandarum a Ioanne-Claudio Juncker elaboratum transigendum; ut Britannia in Unione Europaea remaneat, annitendum; ut controversiae cum Russiae mitigentur vel componantur conandum est. Tusk in muneribus suis administrandis antehac efficax erat et in antecessum se adhuc semper invictum de scaena decedere voluisse dixerat. Ut melius Anglice disceret, se cursum intensivum frequentaturum promiserat. 2014.12.01 | Der 57-jährige frühere polnische Ministerpräsident Donald Tusk wird heute in Brüssel als neuer Präsidend des Europäischen Rates Hermann Van Rompuy nachfolgen, der sich in den Ruhestand zurückzieht. Etliche bedeutende Aufgaben wird er zu erledigen haben: Das von Jean-Claude Juncker erarbeitete Investitionsprogramm muss umgesetzt werden; es sind Anstrengungen erforderlich, dass Britannien in der EU bleibt; die Streitigkeiten mit Russland müssen abgemildert oder beigelegt werden. In seinen früheren Ämtern war Tusk erfolgreich und hatte vorweg gesagt, er habe bisher immer unbesiegt von der Bühne abtreten wollen. Um besser englisch zu lernen, hatte er versprochen einen Intensivkurs zu besuchen. |
| [5,1,5] Iam ceterae partes longe lateque dispositae domus sine pretio pretiosae totique parietes solidati massis aureis splendore proprio coruscant, ut diem suum sibi domus faciat licet sole nolente: sic cubicula, sic porticus, sic ipsae balneae fulgurant. (Apul.met.5,1,5) Apul.met.5,1,5 | [5,1,5] Weiter schimmern die übrigen unschätzbar kostbaren Teile des sich weit und breit gliedernden Hauses und alle aus massivem Gold gefertigten Wände im eigenen Glanz, so dass das Haus seinen eigenen Tag schaffen kann, falls die Sonne finster bleibt. So glänzen die Schlafräume, so die Säulengänge, so selbst die Bäder. |
| [Cic.off.1,68,1] Non est autem consentaneum, qui metu non frangatur, eum frangi cupiditate, nec qui invictum se a labore praestiterit, vinci a voluptate. Cic.off.1,68,1 | Widersprüchlich aber wäre es, dass von Begierden überwältigt wird, wer von Furcht nicht überwältigt wird, oder vom Vergnügen besiegt wird, wer gegen Strapazen Sieger bleibt. |
| [Cic.off.2,6,4] Si autem est aliqua disciplina virtutis, ubi ea quaeretur, cum ab hoc discendi genere discesseris. Cic.off.2,6,4 | Beruht aber die Tugend auf einer Kunst und Anweisung, wo soll man sie finden, wenn man nicht gerade bei diesem Fach unseres Wissens stehen bleibt? |
| [Cic.rep.10012] M. vero Catoni homini ignoto et novo, quo omnes, qui isdem rebus studemus, quasi exemplari ad industriam virtutemque ducimur, certe licuit Tusculi se in otio delectare, salubri et propinquo loco. Cic.rep.1,1 | Dem Marcus Cato aber, einem Mann ohne früheren Ruhm und Ahnen, der für uns alle, die wir gleiche Ziele verfolgen, gleichsam Vorbild für unser Tun und Wertdenken bleibt, stand es doch gewisse frei, zu Tusculum in Muße ein behagliches Leben zu führen, an einem gesunden und nicht weit entfernten Ort. |
| nam Seianus ubi videt mortem Drusi inultam interfectoribus, sine maerore publico esse, ferox scelerum et, quia prima provenerant, volutare secum, quonam modo Germanici liberos perverteret, quorum non dubia successio. neque spargi venenum in tres poterat, egregia custodum fide et pudicitia Agrippinae impenetrabili. Tac.ann.4,12,2. | Denn sobald Seianus sieht, dass des Drusus Tod an den Mördern ungerächt bleibt und das Volk keine Trauer zeigt, fängt er in zügellosem Hang zu Verbrechen, weil die erste Tat gut ausgegangen war, an, bei sich zu überlegen, wie er die Kinder des Germanicus, denen unzweifelhat die Nachfolge zukam, zu Fall bringe. Dreien mit Gift beizukommen war bei der ausgezeichneten Verlässlichkeit ihrer Hüter und bei Agrippinas unbesiegbarer Keuschheit nicht möglich. |
| Quod si tibi persuasum est (principio enim dixisti plus in dedecore mali tibi videri quam in dolore), reliquum est, ut tute tibi imperes; Cic.Tusc.2,47,1 | Bist du hiervon überzeugt (denn anfangs sagtest du, dass dir in der Schande mehr Übel zu liegen scheint als im Schmerz), so bleibt nur noch, dass du es dir auferlegst. |
| Ut enim fit in proelio, ut ignavus miles ac timidus, simul ac viderit hostem, abiecto scuto fugiat, quantum possit, ob eamque causam pereat non numquam etiam integro corpore, cum ei, qui steterit, nihil tale evenerit, sic, qui doloris speciem ferre non possunt, abiiciunt se atque ita adflicti et exanimati iacent; qui autem restiterunt, discedunt saepissime superiores. Cic.Tusc.2,54,1 | Denn wie in der Schlacht der träge und feige Soldat beim ersten Anblick des Feindes den Schild wegwirft und aus allen Kräften flieht und deswegen bisweilen unverletzt umkommt, während dem, der Stand hält, nichts dergleichen passiet, so wirft sich, wer den Anblick des Schmerzes nicht ertragen kann, selbt weg und liegt so mut- und kraftlos; wer aber dagegen hält, bleibt sehr oft Sieger. |
| Cyrenaicorum restat sententia; qui tum aegritudinem censent existere, si necopinato quid evenerit. Cic.Tusc.3,52,1 | Es bleibt noch die Ansicht der Kyrenaiker. Diese glauben, Kummer entstehe, wenn etwas Unerwartetes eintrete. |
| Cum enim paupertatis una eademque sit vis, quidnam dici potest, quam ob rem C. Fabricio tolerabilis ea fuerit, alii negent se ferre posse? Cic.Tusc.3,56,4 | Denn wenn die Natur der Armut immer dieselbe bleibt: aus welchem Grund sollte sie denn dem Gaius Fabricius erträglich gewesen sein, während andere behaupten, sie nicht ausstehen zu können? |
| eaque omnia aut nimis tristia aut nimis laeta errore fieri, qui si error stultis extenuetur die, ut, cum res eadem maneat, aliter ferant inveterata aliter recentia, sapientis ne attingat quidem omnino? Cic.Tusc.4,39,2 | Und dass all jenes allzu Traurige oder zu Fröhliche durch Irrtum zustande kommt? ein Irrtum, der sich bei den Toren mit der Zeit abschwächt, so dass sie, während die Sache dieselbe bleibt, das Alte anders ertragen als das Neue, während er den Weisen nicht einmal berührt. |
| Atque earum quaeque suum tenens munus, cum in disparis animantis vitam transire non possit, manet in lege naturae. Cic.Tusc.5,38,3 | Und von diesen bleibt jedes bei seiner Bestimmung, da es nicht in das Leben eines andersartigen Wesens übergehen kann, und folgt so dem Gesetz der Natur. |
| Vir igitur temperatus, constans, sine metu, sine aegritudine, sine alacritate ulla, sine libidine nonne beatus? Cic.Tusc.5,48,2 | Also der gemäßigte Mann, der sich gleich bleibt, ohne Furcht, ohne Kummer, ohne jede ausgelassene Heiterkeit, ohne Begierde – ist er nicht glückselig? |
| Numquam naturam mos vinceret; est enim ea semper invicta; sed nos umbris deliciis otio languore desidia animum infecimus, opinionibus maloque more delenitum mollivimus. Cic.Tusc.5,78,2 | Nie würde die Sitte die Natur überwinden; denn diese bleibt immer unbesiegt; aber wir haben durch Illusion, Luxus, Untätigkeit, Schlaffheit, Trägheit unsere Seele krank und durch Scheinmeinungen und schlechte Sitten kraft- und widerstandslos gemacht. |
| Contempto igitur honore, contempta etiam pecunia quid relinquitur, quod extimescendum sit? Cic.Tusc.5,106,1 | Nach Verachtung der Ehre nun, nach Verachtung auch des Geldes, was bleibt noch zu fürchten übrig? |