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Beleg gesucht für: ruhe
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
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ac iam conversis in eam partem navibus quo ventus ferebat, tanta subito malacia ac tranquillitas exstitit, ut se ex loco movere non possent. Caes.Gall.3,15,3Schon hatten sie ihren Schiffen die Richtung des Windes gegeben, als urplötzlich die größte Stille und Ruhe des Meeres eintrat und sie nicht von der Stelle kommt konnten.
Sabinus idoneo omnibus rebus loco castris se tenebat, cum Viridovix contra eum duorum milium spatio consedisset cotidieque productis copiis pugnandi potestatem faceret, ut iam non solum hostibus in contemptionem Sabinus veniret, sed etiam nostrorum militum vocibus nonnihil carperetur; Caes.Gall.3,17,5Sabinus verhielt sich in seinem Lager, das in jeder Hinsicht vorteilhaft gelegen war, ruhig, während Viridovix aus seinem kaum zwei Meilen weit entfernten Lager täglich ausrückte und ein Treffen anbot. Durch diese Ruhe zog sich der römische Anführer nicht bloß die Verachtung der Feinde zu, sondern wurde nicht einmal von den Zungen der römischen Soldaten verschont;
his interfectis navibusque eorum occupatis, priusquam ea pars Menapiorum quae citra Rhenum erat certior fieret, flumen transierunt atque omnibus eorum aedificiis occupatis reliquam partem hiemis se eorum copiis aluerunt. Caes.Gall.4,4,7Sie wurden niedergemacht und mit Hilfe ihrer Schiffe erschienen die Germanen, noch bevor die übrigen Menapier auf den linken Ufer in ihrer Ruhe von dem Vorfall Nachricht erhalten konnten, am jenseitige Ufer, nahmen alle Wohnungen in Beschlag und ließen es sich den ganzen Winter über von den Vorräten der Überfallenen wohlsein.
nulla pars nocturni temporis ad laborem intermittitur; non aegris, non vulneratis facultas quietis datur. Caes.Gall.5,40,5Keinen Augenblick in der Nacht ließ man von der Arbeit ab, weder Kranken noch Verwundeten gönnte man Ruhe.
ipse Cicero, cum tenuissima valetudine esset, ne nocturnum quidem sibi tempus ad quietem relinquebat, ut ultro militum concursu ac vocibus sibi parcere cogeretur. Caes.Gall.5,40,7Cicero selbst gönnte sich, obgleich er von sehr leidender Gesundheit war, nicht einmal die Nachtzeit Ruhe, so dass ihn die Soldaten ihrerseits bestürmten und nötigten, sich zu schonen.
hac re cognita omnes Eburonum et Nerviorum, quae convenerant, copiae discedunt, pauloque habuit post id factum Caesar Galliam quietiorem. Caes.Gall.5,58,7Bei der Nachricht davon zerstreuten sich alle vereinigten Truppen der Eburonen und Nervier, und Cäsar hatte zunächst mehr Ruhe in Gallien.
Ibi a Viridomaro atque Eporedorige Haeduis appellatus discit cum omni equitatu Litaviccum ad sollicitandos Haeduos profectum; opus esse ipsos antecedere ad confirmandam civitatem. Caes.Gall.7,54,1Jetzt verlangten ihn Viridomarus und Eporedorix zu sprechen, durch die er erfuhr, dass Litaviccus mit der ganzen Reiterei aufgebrochen sei, um die Häduer zur Empörung zu bringen; sie müssten deshalb vorausgehen, um ihre Landsleute in Ruhe zu halten.
id sibi ad praesentem obtinendam libertatem satis esse; ad reliqui temporis pacem atque otium parum profici; maioribus enim coactis copiis reversuros neque finem bellandi facturos. proinde agmine impeditos adoriantur. Caes.Gall.7,66,4Dies könne ihnen zwar für den Augenblick hinreichend Freiheit gewähren, aber es sei damit noch wenig getan für den Frieden und die Ruhe der Zukunft; denn die Römer würden mit verstärktem Heer zurückkehren und den Krieg nicht aufgeben. Man müsse sie also, während sie durch ihren Rückzug behindert seien, überfallen.
Omni Gallia devicta Caesar cum a superiore aestate nullum bellandi tempus intermisisset militesque hibernorum quiete reficere a tantis laboribus vellet, complures eodem tempore civitates renovare belli consilia nuntiabantur coniurationesque facere. Caes.Gall.8,1,1So hatte also Cäsar ganz Gallien überwunden und wünschte, da er seit dem Sommer des vorigen Jahres ohne Unterbrechung Krieg geführt hatte, seinem Heer nach so großen Anstrengungen die Ruhe des Winterlagers zu verschaffen. Da erhielt er Nachricht, dass zu gleicher Zeit mehrere Völkerschaften von neuem an Feindseligkeiten dächten und sich zu diesem Zweck miteinander verbündeten.
ita quantum hibernorum opportunitas bellique ratio postulabat, perpetuo suo labore invicem legionibus expeditionum onus iniungebat. Caes.Gall.8,6,4Während also der Feldherr nie Ruhe hatte, legte er die Last dieser kleinen Feldzüge seinen Legionen nur abwechselnd auf, insoweit dies die Lage der Strandquartiere und der Kriegsplan gestattete.
igitur ubi animus ex multis miseriis atque periculis requievit et mihi relicuam aetatem a re publica procul habendam decrevi, non fuit consilium socordia atque desidia bonum otium conterere, neque vero agrum colundo aut venando, servilibus officiis, intentum aetatem agere; Sall.Cat.4,1Als nun mein Herz nach vielen Leiden und Gefahren Ruhe gewonnen und ich den Entschluss gefasst hatte, für meine ganze übrige Lebenszeit mich dem Staatsleben völlig zu entziehen, war es nicht meine Absicht, kopflos und faul die schöne Muße zu vergeuden, aber auch nicht mit Ackerbau und Jagd, Verrichtungen für Sklaven, voll Unruhe meine Zeit hinzubringen,
qui labores, pericula, dubias atque asperas res facile toleraverant, iis otium divitiaeque, optanda alias, oneri miseriaeque fuere. Sall.Cat.10,2Denjenigen, die Mühen, Gefahren, Angst und Not ohne Beschwer ertragen hatten, war Ruhe und Reichtum, sonst wünschenswert, jetzt Leid und Last.
namque animus inpurus, dis hominibusque infestus, neque vigiliis neque quietibus sedari poterat: Sall.Cat.15,4Das unreine Herz, mit Göttern und Menschen verfeindet, konnte in der Nacht weder im Wachen noch im Schlafen Ruhe finden.
in Italia nullus exercitus, Cn. Pompeius in extremis terris bellum gerebat; ipsi consulatum petenti magna spes, senatus nihil sane intentus: tutae tranquillaeque res omnes, sed ea prorsus opportuna Catilinae. Sall.Cat.16,5In Italien stand kein Heer; Gnaeus Pompeius führte in den fernsten Ländern Krieg; Catilina selbst hatte für eine Bewerbung um das Konsulat die besten Aussichten; der Senat war auf gar nichts gefasst, überall Sicherheit und Ruhe - aber gerade so war es Catilina ganz gelegen.
Postquam accepere ea homines, quibus mala abunde omnia erant, sed neque res neque spes bona ulla, tametsi illis quieta movere magna merces videbatur, tamen postulavere plerique, ut proponeret, quae condicio belli foret, quae praemia armis peterent, quid ubique opis aut spei haberent. Sall.Cat.21,1Nachdem dies die Leute vernommen hatten, die alle Nöte in Fülle, aber kein Glück in Gegenwart und Zukunft sahen, forderten dennoch die meisten, obwohl es schon reichlich lohnend schien, die Ruhe zu stören, er möge vorlegen, welcher Art denn die Aussichten für den Krieg seien, welchen Lohn sie mit ihren Waffen erringen sollten, welche Mittel und Erwartungen sie jeweils hätten.
Quis rebus permota civitas atque inmutata urbis facies erat. ex summa laetitia atque lascivia, quae diuturna quies pepererat, repente omnis tristitia invasit: Sall.Cat.31,1Durch diese Maßnahmen war die Bürgerschaft in Unruhe versetzt und das Aussehen der Stadt verwandelt. Statt der größten Heiterkeit und Ausgelassenheit, die die lang anhaltende Ruhe erzeugt hatte, trat mit einem Mal allgemeine Niedergeschlagenheit.
Dum haec in senatu aguntur et dum legatis Allobrogum et T. Volturcio, conprobato eorum indicio, praemia decernuntur, liberti et pauci ex clientibus Lentuli divorsis itineribus opifices atque servitia in vicis ad eum eripiundum sollicitabant, partim exquirebant duces multitudinum, qui pretio rem publicam vexare soliti erant. Sall.Cat.50,1Während dies im Senat verhandelt wurde und während den Gesandten der Allobroger und Titus Volturcius in Anerkennung ihrer verdienstvollen Angaben Belohnungen zuerkannt wurden, durcheilten die Freigelassenen und einzelne Klienten des Lentulus in verschiedenen Richtungen die Stadt und versuchten teils die Handwerker und Sklaven auf den Straßen zu einem Aufstand zu bewegen, teils die gewöhnlichen Führer bei Zusammenrottungen ausfindig zu machen, die schon oft für Geld die öffentliche Ruhe gefährdet hatten.
nam profecto aut metus aut iniuria te subegit, Silane, consulem designatum genus poenae novom decernere. Sall.Cat.51,18Denn gewiss können dich, Silanus, den Konsul des künftigen Jahres, entweder nur Besorgnis um die Ruhe oder Entrüstung über das Verbrechen veranlasst haben, eine außerordentliche Strafe zu beantragen.
Numquam tu non modo otium sed ne bellum quidem nisi nefarium concupisti. Cic.Catil.1,25Niemals hast du, ich will nicht sagen, nach Ruhe, sondern auch nicht einmal nach einem anderen als einem ruchlosen Krieg getrachtet.
quaeres a nobis, Gratti, cur tanto opere hoc homine delectemur. quia suppeditat nobis, ubi et animus ex hoc forensi strepitu reficiatur et aures convicio defessae conquiescant. Cic.Arch.12.aDu wirst uns fragen, Grattius, warum wir an diesem Mann ein so großes Gefallen finden? Weil er uns etwas darbietet, wodurch sich der Geist nach diesem Getümmel des Forums erholen kann, und die vom Redestreit ermüdeten Ohren Ruhe finden.
Cogitanti mihi saepe numero et memoria vetera repetenti perbeati fuisse, Quinte frater, illi videri solent, qui in optima re publica, cum et honoribus et rerum gestarum gloria florerent, eum vitae cursum tenere potuerunt, ut vel in negotio sine periculo vel in otio cum dignitate esse possent; ac fuit cum mihi quoque initium requiescendi atque animum ad utriusque nostrum praeclara studia referendi fore iustum et prope ab omnibus concessum arbitrarer, si infinitus forensium rerum labor et ambitionis occupatio decursu honorum, etiam aetatis flexu constitisset. Cic.de_orat.1,1.Wenn ich, mein lieber Bruder Quintus, wie ich oftmals tue, die alten Zeiten überdenke und mir vergegenwärtige, so pflegen mir die Männer sehr glücklich zu erscheinen, welchen bei der besten Verfassung des Staates im Genuss hoher Ehrenämter und eines großen Tatenruhmes einen solchen Lebenslauf zu behaupten erlaubt war, dass sie entweder ihren Ämtern ohne Gefahr obliegen oder in ihrer Zurückgezogenheit von den Staatsgeschäften mit Würde leben konnten. Auch ich hatte gehofft, es würde mir einst mit Fug und Recht und nach dem Urteil fast aller eine Zeit, in der ich wieder Ruhe finden und mich in den Schoß der herrlichen Wissenschaften, die wir beide lieben, zurückziehen könnte, gegönnt werden, wenn die unendliche Arbeit der gerichtlichen Verhandlungen und die Bewerbung um Staatsämter mit dem Ablauf der Ehrenstellen zugleich auch mit der Neige des Alters das Ziel erreicht hätte.
Quam spem cogitationum et consiliorum meorum cum graves communium temporum tum varii nostri casus fefellerunt; nam qui locus quietis et tranquillitatis plenissimus fore videbatur, in eo maximae moles molestiarum et turbulentissimae tempestates exstiterunt; neque vero nobis cupientibus atque exoptantibus fructus oti datus est ad eas artis, quibus a pueris dediti fuimus, celebrandas inter nosque recolendas. Cic.de_orat.1,2.Doch diese Hoffnung meiner Gedanken und Pläne wurde teils durch die unglücklichen Zeitverhältnisse des Staates, teils durch mannigfache eigene Unfälle vereitelt. Denn in der Zeit, welche mir die vollste Ruhe und Zufriedenheit zu versprechen schien, türmte sich eine gewaltige Wucht von Widerwärtigkeiten auf, und die wildesten Stürme erhoben sich, und nicht wurde mir der so sehr gewünschte und erstrebte Genuss der Muße zuteil, um die Wissenschaften, denen wir von Kindheit an ergeben waren, zu betreiben und unter uns zu pflegen.
postero autem die, cum illi maiores natu satis quiessent et in ambulationem ventum esset, dicebat tum Scaevolam duobus spatiis tribusve factis dixisse 'cur non imitamur, Crasse, Socratem illum, qui est in Phaedro Platonis? Nam me haec tua platanus admonuit, quae non minus ad opacandum hunc locum patulis est diffusa ramis, quam illa, cuius umbram secutus est Socrates, quae mihi videtur non tam ipsa acula, quae describitur, quam Platonis oratione crevisse, et quod ille durissimis pedibus fecit, ut se abiceret in herba atque ita illa, quae philosophi divinitus ferunt esse dicta, loqueretur, id meis pedibus certe concedi est aequius.' Cic.de_orat.1,28.Am folgenden Tag, erzählte er, als die Bejahrteren genug der Ruhe gepflogen hatten, habe man einen Lustgang vorgenommen, und nachdem man zwei- oder dreimal auf und abgegangen sei, habe Scaevola gesagt: "Warum, Crassus, ahmen wir nicht Sokrates im Phaidros nach? Deine Platane hier gibt mir diesen Gedanken ein; sie breitet zur Beschattung dieses Ortes ihre Aste nicht weniger aus als jene, deren Schatten Sokrates nachging, die mir nicht so sehr durch das Bächlein selbst, das dort beschrieben wird, als. durch die Rede des Platon gewachsen zu sein scheint. Und was jener trotz seiner sehr abgehärteten Füße tat, dass er sich auf das Gras niederwarf und so jenes sprach, was die Philosophen wie Göttersprüche rühmen, das darf sicherlich meinen Füßen noch weit eher zugute gehalten werden."
Vicissim autem senes in adulescentium caritate acquiescimus, ut in vestra, ut in Q. Tuberonis; Cic.Lael.101.cUmgekehrt finden wir als Greise Ruhe und Erholung in der Liebe junger Männer, wie in der eurigen und der des Quintus Tubero.
videtisne, quos nobis poetae tradiderunt patris ulciscendi causa supplicium de matre sumpsisse, cum praesertim deorum immortalium iussis atque oraculis id fecisse dicantur, tamen ut eos agitent Furiae neque consistere umquam patiantur, quod ne pii quidem sine scelere esse potuerunt? Cic.S.Rosc.66.aSeht ihr nicht, wie diejenigen, von denen uns die Dichter erzählen, dass sie, um den Vater zu rächen, die Mutter mit dem Tod bestraft haben, zumal da sie dies noch auf Befehl und nach dem Spruch der unsterblichen Götter getan haben sollen, – doch die Furien umhertreiben und ihnen nirgends Ruhe lassen, weil sie nicht einmal ihre Kindespflicht ohne Verbrechen erfüllen konnten?
ita vivunt, dum possunt, ut ducere animam de caelo non queant, ita moriuntur, ut eorum ossa terra non tangat, ita iactantur fluctibus, ut numquam adluantur, ita postremo eiciuntur, ut ne ad saxa quidem mortui conquiescant. Cic.S.Rosc.72.bAlso leben sie, solange es noch möglich ist, so, dass sie die Himmelsluft nicht einatmen können, sie sterben so, dass die Erde ihre Gebeine nicht berührt; sie werden von den Wogen so dahingetrieben, dass sie nie von ihnen abgewaschen werden, sie stranden endlich so, dass sie im Tod nicht einmal an Felsen Ruhe finden.
[Cic.Tusc.5,6,1] Cuius igitur potius opibus utamur quam tuis, quae et vitae tranquillitatem largita nobis es et terrorem mortis sustulisti? Cic.Tusc.5,6,1Wessen Macht sollten wir also eher in Anspruch nehmen, als deine, die du uns Ruhe des Lebens gewährst und des Todes Schrecken verbannt hast.
sapientia enim est una, quae maestitiam pellat ex animis, quae nos exhorrescere metu non sinat. qua praeceptrice in tranquillitate vivi potest omnium cupiditatum ardore restincto. Cic.fin.1,43,3Die Weisheit ist es allein, die die Traurigkeit aus dem Gemüt bannt, die uns nicht vor Furcht erbeben lässt; unter ihrer Leitung lernt man die Glut der Leidenschaften erstickten und so in Ruhe leben.
Quodsi vitam omnem perturbari videmus errore et inscientia, sapientiamque esse solam, quae nos a libidinum impetu et a formidinum terrore vindicet et ipsius fortunae modice ferre doceat iniurias et omnis monstret vias, quae ad quietem et ad tranquillitatem ferant, quid est cur dubitemus dicere et sapientiam propter voluptates expetendam et insipientiam propter molestias esse fugiendam? Cic.fin.1,46,1Sehen wir nun, dass unser ganzes Leben durch Irrtum und Unwissenheit in Verwirrung gerät und dass es die Weisheit allein ist, die uns vom Ungestüm der Leidenschaften und vom Schrecken peinigender Angstgefühle befreit und selbst des Schicksals Unbilden mit Mäßigung tragen lehrt und alle Wege zeigt, die zur Ruhe und zum inneren Frieden führen: warum sollten wir Anstand nehmen zu behaupten, die Weisheit sei um der Lust willen zu erstreben, sowie die Torheit der Beschwerden wegen zu fliehen?
qua qui affecti sunt in eadem causa sunt, qua ante quam nati, et ad dolores ita paratus est, ut meminerit maximos morte finiri, parvos multa habere intervalla requietis, mediocrium nos esse dominos, ut, si tolerabiles sint, feramus, si minus, animo aequo e vita, cum ea non placeat, tamquam e theatro exeamus. Cic.fin.1,49,4Im Tod befindet sich ja der Mensch in gleicher Lage wie vor seiner Geburt, und gegen die Schmerzen ist er gerüstet durch den Gedanken, dass die größten durch den Tod ihr Ende finden, die kleinen viele Pausen der Ruhe haben, über die mittelmäßigen wir Meister sind, so dass, wenn sie erträglich sind, wir sie ertragen, andernfalls, mit Gleichmut aus dem Leben, wenn es nicht mehr gefällt, wie aus einem Theater heraustreten.
itaque non ob ea solum incommoda, quae eveniunt inprobis, fugiendam inprobitatem putamus, sed multo etiam magis, quod, cuius in animo versatur, numquam sinit eum respirare, numquam adquiescere. Cic.fin.1,53,5Demnach glauben wir, dass nicht allein wegen der Nachteile, die den Schlechten widerfahren, die Schlechtigkeit zu fliehen sei, sondern weit mehr noch, weil sie den, in dessen Seele sie wohnt, nie zu Atem, nie zur Ruhe kommen lässt.
atqui pugnantibus et contrariis studiis consiliisque semper utens nihil quieti videre, nihil tranquilli potest. Cic.fin.1,58,2und daher kann es auch, wenn es sich widerstreitenden und entgegengesetzten Neigungen und Entschlüssen hingibt, keine Ruhe, keinen Frieden finden.
si civitas, in qua orti sunt, longa pace et otio torpeat, plerique nobilium adulescentium petunt ultro eas nationes, quae tum bellum aliquod gerunt, quia et ingrata genti quies et facilius inter ancipitia clarescunt magnumque comitatum non nisi vi belloque tueare; Tac.Germ.14,2Wenn das Gemeinwesen, in dem sie geboren sind, in langem Frieden und Untätigkeit erlahmt ist, suchen sehr viele adlige Jünglinge von sich aus die Stämme auf, die im Augenblick einen Krieg führen, weil einerseits die Ruhe dem Volk unwillkommen ist und sie dann inmitten von Gefahren leichter zu Ruhm gelangen, sich ein großes Gefolge auch nur durch Gewalt und Krieg erhalten lässt.
Quotiens bella non ineunt, non multum venatibus, plus per otium transigunt, dediti somno ciboque: fortissimus quisque ac bellicosissimus nihil agens, delegata domus et penatium et agrorum cura feminis senibusque et infirmissimo cuique ex familia, ipsi hebent, mira diversitate naturae, cum idem homines sic ament inertiam et oderint quietem. Tac.Germ.15,1Sooft sie nicht in den Krieg ziehen, bringen sie weniger Zeit mit Jagen zu, als mit Müßiggang: sie geben sich dem Schlaf hin und dem Essen. Gerade die Tapfersten und Kriegstüchtigsten sind völlig unbeschäftigt, indem sie die Sorge für Haus, Herd und Feld den Frauen übertragen haben, so wie den Greisen und allen Schwachen aus dem Gesinde. Sie selbst faulenzen nach dem seltsamen Widerspruch in ihrem Wesen, dass die gleichen Menschen in solcher Weise die Untätigkeit lieben und die Ruhe hassen.
non bella ineunt, non arma sumunt; clausum omne ferrum; pax et quies tunc tantum nota, tunc tantum amata, donec idem sacerdos satiatam conversatione mortalium deam templo reddat. Tac.Germ.40,4Kein Krieg wird geführt, keine Waffen ergriffen, eingeschlossen ist jedes Schwert; aber Frieden und Ruhe kennt man nur, liebt man nur, bis der selbe Priester die Göttin, die des Verkehrs mit den Sterblichen satt geworden ist, ihrem Heiligtum zurückgibt.
2014.05.20 Cum debilitas regiminis transitorii tum vires rebellium catervarum aemulantium, ne Libya acquiescat, prohibent. Constitutio statalis nondum exarata est. Hesperide in urbe die Veneris (16.5.2014) asseclae milites rebellantis Khalifa Haftar, pristini copiarum praefecti, islamisticas catervas aggressi sunt, qua re septuaginta homines perierunt. Die Dominico (16.5.2014) idem cum suis satellitibus, qui se "duces copiarum Libycarum" nominant, Tripoli in capite sedem parlamentariam expugnavit, ut, quod ipse proclamavit, islamistas ex conventu nationali depelleret et coerceret. Parlamentum dissolutum esse declaravit. Rerum progressus, praesertim cum nonnullae cohortes legitimae ad Khalifam Haftar perfugere dicantur, subitaneam rerum conversionem redolent. 2014.05.20Die Schwäche der Übergangsregierung und besonders die Stärke der rivalisierenden aufständischen Gruppierungen lassen Libyennicht zur Ruhe kommen. EIne Verfassung ist noch nicht ausgearbeitet. In der Stadt Benghazi haben am Freitag (16.05.2014) Anhänger des abtrünnigen Chalifa Haftar, eines früheren Armeegenerals, islamistische Brigaden angegriffen, wodurch 70 Menschen zu Tode kamen. Am Sonntag (19.05.2014) hat er ebenso mit seinem Anhang, der sich "Füher der Libyschen Armee" nennt, das Parlament in der Hauptstadt Tripolis erstürmt, um, wie er selbst proklamierte die Islamisten aus dem Nationalkongress zu verjagen und ihnen das Handwerk zu legen. Das Parlament ließ er für aufgelöst erklären. Die Entwicklung der Ereignisse erwckt, zumal einige reguläre Einheiten angeblich zu Chalifa Haftar überlaufen, den Eindruck eines Putsches.
2014.11.22 Sa.d. Portugallia non acquiescit: Mense Iulio Ricardus Salgado, pristinus praefectus argentariae Sacti Spiritus, ob fraudis incusationem in vincula coniectus erat. Septimana proxime praeterita complures superioris gradus magistratus arrepti erant, quod synthematibus translimitalibus divitibus alienigenis impertitis se corrumpi sivissent. Quo factum erat, ut administer princeps Michael Macedo, quamvis se ipsum innocentem esse diceret, munere se abdicaret. Nunc Josephus Socrates, pristinus regiminis Portugallici praefectus socialisticus in suspicionem fraudis tributariae et pecuniarum sceleste partarum collocationis et corruptionis incidit et nuperrime, cum aeroplano Olisiponem advenisset, comprehnsus et audiendus ad iudicem inquisitivum inductus est. 2014.11.22Portugal kommt nicht zur Ruhe. Im Juli war Ricardo Salgado, der frühere Chef der Bank Espirito Santo unter dem Verdacht de Betrugs verhaftet worden. In der letzten Woche waren mehrer hochrangige Beamten, weil sie sich bei der Vergabe von Visen an reiche Ausländer hatten bestechen lassen, festgesetzt worden. In der Folge trat der Ministerpräsiden Miguel Macedo, obwohl er beteuerte, selbst unschuldig zu sein, von seinem Amt zurück. Jetzt geriet der frühere sozialistische Ministerpräsident José Socrates in den Verdacht des Steuerbetrugs, der Geldwäsche und der Korruption und wurde gerade eben, als er mit dem Flugzeug in Lissabon ankam, verhaftet und zum Verhör dem Ermittlungsrichter vorgeführt.
[26,4] Sed cum primum, ut aeque placuerat, conscio lumine vultus eius aspexi, video mirum divinumque prorsus spectaculum, ipsum illum deae Veneris filium, ipsum inquam Cupidinem, leni quiete sopitum. (Apul.met.5,26,4) Apul.met.5,26,4[26,4] Als ich mich nun dazu anschickte und mit der Lampe in der Hand – gleichfalls nach eurem Rat – sein Gesicht erblickte, sehe ich den unerwartetsten himmlichsten Anblick: Lag doch der Sohn der Göttin Venus, Amor selbst, in sanfter Ruhe schlummernd da!
[Cic.off.1,69,1] Vacandum autem omni est animi perturbatione, cum cupiditate et metu, tum etiam aegritudine et voluptate nimia et iracundia, ut tranquillitas animi et securitas adsit, quae affert cum constantiam tum etiam dignitatem. Cic.off.1,69,1Daneben müssen wir uns freihalten von jeder Leidenschaft, sei es Begierde oder Furcht, sei es Kummer oder ausgelassene Freude oder Zorn, damit uns Ruhe und Sicherheit des Geistes zuteil werde, was sowohl innere Festigkeit, als auch Würde zur Folge hat.
[Cic.off.1,69,1] Vacandum autem omni est animi perturbatione, cum cupiditate et metu, tum etiam aegritudine et voluptate nimia et iracundia, ut tranquillitas animi et securitas adsit, quae affert cum constantiam tum etiam dignitatem. Cic.off.1,69,1Daneben müssen wir uns freihalten von jeder Leidenschaft, sei es Begierde oder Furcht, sei es Kummer oder ausgelassene Freude oder Zorn, damit uns Ruhe und Sicherheit des Geistes zuteil wird, was sowohl Ausgeglichenheit, als auch eine würdige Haltung zur Folge hat.
[Cic.off.1,69,2] Multi autem et sunt et fuerunt, qui eam, quam dico, tranquillitatem expetentes a negotiis publicis se removerint ad otiumque perfugerint; Cic.off.1,69,2Um eben diese Ruhe, von der ich spreche, zu finden, haben manche jetzt und früher sich von Staatsgeschäften zurückgezogen und zum Leben in der Stille ihre Zuflucht genommen.
[Cic.off.1,72,2] Capessentibus autem rem publicam nihilominus quam philosophis, haud scio an magis etiam, et magnificentia et despicientia adhibenda est rerum humanarum, quam saepe dico, et tranquillitas animi atque securitas, si quidem nec anxii futuri sunt et cum gravitate constantiaque victuri. Cic.off.1,72,2Und nicht weniger als die Philosophen, ja vielleicht noch mehr, dürften die, die die Geschäfte des Staates besorgen, jener Hoheit der Gesinnung und jener Geringschätzung der äußeren Dingen, jener öfter genannten Ruhe und Sicherheit des Gemüts bedürfen; oder sie lebten stets in Angst und ohne Würde und Festigkeit.
[Cic.off.1,77,3] Neque enim periculum in re publica fuit gravius umquam nec maius otium. Cic.off.1,77,3Nie drohte dem Staat in seinem Innern eine größere Gefahr, und nie blieb seine Ruhe so ungestört.
[Cic.off.3,2,2] Ille enim requiescens a rei publicae pulcherrimis muneribus otium sibi sumebat aliquando et coetu hominum frequentiaque interdum tamquam in portum se in solitudinem recipiebat, nostrum autem otium negotii inopia, non requiescendi studio constitutum est. Cic.off.3,2,2Er nahm sich zuweilen selbst Mu0e, um von den Verrichtungen der rühmlichsten Staatsverwaltung aus zuruhen und zog sich, wie der Schiffer in den Hafen, aus dem Gedränge der Menschen in die Einsamkeit zurück. Meine Musse hingegen ist aus Mangel an Geschäften, nicht aus dem Bedürfnis nach Ruhe hervorgegangen.
[Cic.off.3,3,2] Sed quia sic ab hominibus doctis accepimus, non solum ex malis eligere minima oportere, sed etiam excerpere ex his ipsis, si quid inesset boni, propterea et otio fruor, non illo quidem, quo debeat is, qui quondam peperisset otium civitati, nec eam solitudinem languere patior, quam mihi adfert necessitas, non voluntas. Cic.off.3,3,2Weil es aber unterrichtete Männer für unsere Pflicht erklären, nicht nur das Kleinste unter mehreren Übeln zu wählen, sondern auch das Gute daraus zu ziehen, dass etwa noch daran ist, so benutze ich diese meine Ruhe, freilich nicht einer Ruhe, wie sie dem gebührt, der einst Ruhe dem Staat verschafft hatte, und hüte mich vor Untätigkeit in dieser Einsamkeit, in die mich die Not, nicht freier Wille geführt hat.
[Cic.rep.10074] is enim fueram, cui cum liceret aut maiores ex otio fructus capere quam ceteris propter variam suavitatem studiorum in quibus a pueritia vixeram, aut si quid accideret acerbius universis, non praecipuam sed parem cum ceteris fortunae condicionem subire, non dubitaverim me gravissimis tempestatibus ac paene fulminibus ipsis obvium ferre conservandorum civium causa, meisque propriis periculis parere commune reliquis otium. Cic.rep.1,7Ich hätte nämlich entweder in genussreicherer Muße als andere leben können, weil mir die von Jugend auf mit Lust betriebenen mannigfachen Studien die angenehmste Beschäftigung gewährten; oder ich hätte, falls ein allgemeines Unglück hereingebrochen wäre, kein besonders schlimmes Los, sondern ein dem der übrigen gleiches zu erwarten gehabt. Trotzdem trug ich keine Bedenken, den furchtbarsten Stürmen, ja fast den Blitzen sogar, zur Rettung meiner Mitbürger entgegengetreten, und erstrebte durch meine persönliche Gefahr die gemeinsame Ruhe der anderen Bürger.
Postquam Bruto et Cassio caesis nulla iam publica arma, Pompeius apud Siciliam oppressus exutoque Lepido, interfecto Antonio ne Iulianis quidem partibus nisi Caesar dux reliquus, posito triumviri nomine consulem se ferens et ad tuendam plebem tribunicio iure contentum, ubi militem donis, populum annona, cunctos dulcedine otii pellexit, insurgere paulatim, munia senatus magistratuum legum in se trahere, nullo adversante, cum ferocissimi per acies aut proscriptione cecidissent, ceteri nobilium, quanto quis servitio promptior, opibus et honoribus extollerentur ac novis ex rebus aucti tuta et praesentia quam vetera et periculosa mallent. Tac.ann.1,2,1.Brutus und Cassius waren gefallen, mit ihnen die Waffenmacht der Republik dahin; Pompeius erlag bei Sizilien, Lepidus wurde entwaffnet; und als nun auch Antonius getötet und selbst der julischen Partei kein Führer mehr übrig war außer allein Caesar (Augustus) - da legte dieser den Titel Triumvir nieder, wollte nur noch Konsul sein und begnügte sich zur Wahrung der Interessen des Volkes mit der Amtsgewalt eines Tribunen. Sobald er darauf das Heer durch Geschenke, das Volk durch Brotspenden und alle durch die Annehmlichkeit der Ruhe geködert hatte, trat er allmählich stärker hervor, zog die Befugnisse des Staates, der obersten Behörde, der Gesetze an sich - und niemand trat ihm entgegen. Denn die mutigsten Männer waren in der Schlacht oder durch Ächtung gefallen, die übrigen aus der Nobilität wurden, je willfähriger einer zur Dienstbarkeit war, desto mehr zu Reichtum und Ehrenstellen emporgehoben und zogen jetzt, da sie sich durch den Umschwung besser stellten, die sichere Gegenwart der riskanten Vergangenheit vor.
non regno tamen neque dictatura, sed principis nomine constitutam rem publicam; mari Oceano aut amnibus longinquis saeptum imperium; legiones, provincias, classes, cuncta inter se conexa; ius apud cives, modestiam apud socios; urbem ipsam magnificio ornatu; pauca admodum vi tractata quo ceteris quies esset. Tac.ann.1,9,5.Übrigens habe er nicht durch Königtum oder Diktatur, sondern allein mit dem Titel Princeps das Gemeinwesen geordnet. Der Ozean und lange Ströme hätten ihm zur Einfriedigung des Reiches gedient. In die Legionen, Provinzen, Flotten, in alles sei Zusammenhang und Einheit gekommen. Recht herrsche bei den Bürgern, maßvolles Verhalten bei den Bundesgenossen. Die Stadt selbst habe er großartig verschönert, ganz selten habe er Gewalt geübt, damit die anderen Ruhe hatten.
profecto iuvene modicum otium; sed superbire miles, quod filius legati orator publicae causae satis ostenderet necessitate expressa, quae per modestiam non obtinuissent. Tac.ann.1,19,5.Weitere Aufträge würden sie dann geben, wenn der erste zum Erfolg geführt habe. Nach dem Abgang des jungen Mannes war ziemliche Ruhe; doch brüstete sich der Soldat, dass der Sohn des Legaten Wortführer in der gemeinsamen Sache geworden sei: da habe, wie man sehen, der Zwang bewirkt, was Bescheidenheit nicht ausgerichtet habe.
illi, quoties oculos ad multitudinem rettulerant, vocibus truculentis strepere, rursum viso Caesare trepidare; murmur incertum, atrox clamor et repente quies; diversis animorum motibus pavebant terrebantque. Tac.ann.1,25,2.Ihm gegenüber bald lautes Getöse von wild drohenden Stimmen, wenn sich ihr Auge zu der Menge zurückwendete; bald wieder, wenn sie den Caesar ansahen, Bangen und Zagen. Jetzt unvernehmliches Gemurmel, dann grässliches Geschrei und wieder plötzliche Ruhe. In wechselndem Stimmungsumschwung bangten und schreckten sie.
atrocissimus veteranorum clamor oriebatur, qui tricena aut supra stipendia numerantes: mederetur fessis, neu mortem in isdem laboribus, sed finem tam exercitae militiae neque inopem requiem orabant. Tac.ann.1,35,2.Das grässlichste Geschrei erhoben die Veteranen, die dreißig oder mehr Dienstjahre zählten: er möge ihnen, den Erschöpften, helfen, baten sie, möge sie nicht in ewig selben Mühen sterben lassen, sondern ein Ende des harten Dienstes gönnen und Ruhe ohne Mangel.
Sic compositis praesentibus haud minor moles supererat ob ferociam quintae et unetvicesimae legionum, sexagesimum apud lapidem (loco Vetera nomen est) hibernantium. Tac.ann.1,45,1.So trat hier für jetzt Ruhe ein. Aber keine geringere Aufgabe war noch übrig wegen der trotzigen Haltung der fünften und der einundzwanzigsten Legion, die sechzig Meilen von da – der Ort heißt Vetera – im Winterquartiere lagen.
Truces etiam tum animos cupido involat eundi in hostem, piaculum furoris; nec aliter posse placari commilitonum manis, quam si pectoribus impiis honesta vulnera accepissent. Tac.ann.1,49,3.Sie, die auch jetzt noch voller Mordlust waren, kam die Begierde an, zur Sühnung ihrer Raserei gegen den Feind zu ziehen. Nur so, meinten sie, könnten die Seelen ihrer Kameraden Ruhe finden, dass sie selbst ehrenvolle Wunden auf der verruchten Brust trügen.
Igitur Romanus, qui aderat, exercitus sextum post cladis annum trium legionum ossa, nullo noscente alienas reliquias an suorum humo tegeret, omnis ut coniunctos, ut consanguineos aucta in hostem ira maesti simul et infensi condebant. primum extruendo tumulo caespitem Caesar posuit, gratissimo munere in defunctos et praesentibus doloris socius. Tac.ann.1,62,1.Und so brachte das anwesende Römerheer sechs Jahre nach der Niederlage die Gebeine dreier Legionen - es wusste keiner, ob er fremde Überreste oder die der Seinigen mit Erde bedecke - allesamt als Nahverbundene, als Blutsverwandte mit wachsendem Rachedurst gegen den Feind, tief betrübt zugleich und erbittert, zur Ruhe. Den ersten Rasen zum Grabhügel legte der Caesar, ein hochwerter Dienst den Abgeschiedenen und den Anwesenden ein Zeugnis teilnehmender Trauer.
[64] Barbari perfringere stationes seque inferre munitoribus nisi lacessunt, circumgrediuntur, occursant. miscetur operantium bellantiumque clamor. Tac.ann.1,64,1.Die Barbaren bemühten sich, die zum Schutz Aufgestellten zu durchbrechen, um unter die Schanzenden einzudringen; sie lassen keine Ruhe, suchen zu umgehen, rennen von vorn an. Unter das Geschrei der Schanzenden hinein ertönt das der Kämpfenden.
Germani ob prospera indefessi, ne tum quidem sumpta quiete, quantum aquarum circum surgentibus iugis oritur, vertere in subiecta; mersaque humo et obruto, quod effectum operis, duplicatus militi labor. Tac.ann.1,64,3.Die Germanen, die bei ihrem Glück unermüdlich waren und sich auch jetzt keine Ruhe gönnten, leiteten alles Wasser, das an den rings sich erhebenden Bergen entspringen, in die Niederungen; der Boden wurde überschwemmt, was von Verschanzung fertig war, umgewühlt und so für die Soldaten die Arbeit verdoppelt.
si taedio viarum ac maris finem cupiant, hac acie parari: propiorem iam Albim quam Rhenum neque bellum ultra, modo se patris patruique vestigia prementem isdem in terris victorem sisterent. Tac.ann.2,14,4.Wenn sie genug hätten von Märschen und Seefahrt und Ruhe wünschten, - auf diesem Schlachtfeld sei sie zu gewinnen. Schon sei die Elbe näher als der Rhein und weiter kein Krieg. Sie sollten nur ihn, der in die Fußstapfen des Vaters und Oheims trete, in denselben Ländern zum Sieger machen!
C. Asinio C. Antistio consulibus nonus Tiberio annus erat compositae rei publicae, florentis domus (nam Germanici mortem inter prospera ducebat), cum repente turbare fortuna coepit, saevire ipse aut saevientibus viris praebere. initium et causa penes Aelium Seianum, cohortibus praetoriis praefectum, cuius de potentia supra memoravi: nunc originem, mores, et, quo facinore dominationem raptum ierit, expediam. Tac.ann.4,1,1.Mit dem Konsulat des Gaius Asinius und Gaius Antistius erlebte Tiberius jetzt im neunten Jahr das Gemeinwesen in guter Ruhe, sein Haus in blühendem Zustand - denn des Germanicus Tod gehörte ihm zu den erwünschten Ereignissen - als auf einmal der Himmel zu stürmen begann, er selbst in Grausamkeit ausbrach und fremder Grausamkeit die Macht lieh. Anfang und Ursache davon war Aelius Seianus, Präfekt der prätorischen Kohorten, von dessen mächtigem Einfluss ich oben gesprochen habe. Jetzt will ich Herkunft und Charakter des Mannes darlegen, und wie er mit frevelnder Hand die Herrschergewalt an sich zu reißen trachtete.
Seneca missum ad se Natalem conquestumque nomine Pisonis, quod a visendo eo prohiberetur, seque rationem valetudinis et amorem quietis excusavisse respondit. cur salutem privati hominis incolumitati suae anteferret, causam non habuisse; nec sibi promptum in adulationes ingenium. idque nulli magis gnarum quam Neroni, qui saepius libertatem Senecae quam servitium expertus esset. Tac.ann.15,61,1.Seneca gab zur Antwort, Natalis sei zu ihm geschickt worden und sich im Namen Pisos darüber beklagt, dass dieser an einem Besuch gehindert werde, und er habe sich mit der Rücksicht auf seine Gesundheitsumstände und seiner Vorliebe für Ruhe entschuldigt. Das Leben eines Privatmannes seiner eigenen Unversehrtheit vorzuziehen, habe er keinen Grund gehabt; und Schmeicheleien widerstrebten seinem Charakter. Dies wisse niemand besser als Nero, der öfter Freimut als Knechtessinn an Seneca erfahren habe.
quies et Illyrico, quamquam excitae a Nerone legiones, dum in Italia cunctantur, Verginium legationibus adissent; sed longis spatiis discreti exercitus, quod saluberrimum est ad continendam militarem fidem, nec vitiis nec viribus miscebantur. Tac.hist.1,9,3.Auch Illyricum hielt Ruhe, obgleich sich die von Nero aufgebotenen Legionen, solange sie in Italien standen, in Gesandtschaften an Verginius gewandt hatten. Allein diese Heere waren durch weite Strecken voneinander getrennt - das heilsamste Mittel, Soldaten im Gehorsam zu erhalten - und konnten weder ihre Verdorbenheit noch ihre Kräfte einander mitteilen.
luxuria industria, comitate adrogantia, malis bonisque artibus mixtus: nimiae voluptates, cum vacaret; quotiens expedierat, magnae virtutes: palam laudares, secreta male audiebant: sed apud subiectos, apud proximos, apud collegas variis inlecebris potens, et cui expeditius fuerit tradere imperium quam obtinere. Tac.hist.1,10,2.In seinem Wesen vereinigte er Weichlichkeit und Tatkraft, Güte und Anmaßung, schlimme und gute Eigenschaften. Unmäßig in Genüssen, wenn er Ruhe hatte, im Feld jeweils große Vorzüge. Sein öffentliches Leben konnte man loben, sein geheimes war in Verruf. Bei Untergebenen, Bekannten, Mitstreitern durch allerlei Lockmittel einflussreich; somit ein Mann, dem es leichter fallen mochte, die Kaiserwürde zu erteilen als selbst zu erhalten.
proinde agendum audendumque, dum Galbae auctoritas fluxa, Pisonis nondum coaluisset. opportunos magnis conatibus transitus rerum, nec cunctatione opus, ubi perniciosior sit quies quam temeritas. mortem omnibus ex natura aequalem oblivione apud posteros vel gloria distingui; ac si nocentem innocentemque idem exitus maneat, acrioris viri esse merito perire. Tac.hist.1,21,2.Demnach müsse man handeln und wagen, solange Galbas Ansehen noch wanke, das Pisos noch nicht erstarkt sei. Für große Wagnisse seien Regierungswechsel günstig; nicht dürfe man zaudern, wo Ruhe gefährlicher sei als Verwegenheit. Der Tod unterscheide sich, obwohl er allen von Natur aus gleich sei, bei der Nachwelt doch durch Vergessenheit und Ruhm. Und wenn Schuld und Unschuld dasselbe Ende zu erwarten haben, so mache es den Wert des tatkräftigen Mannes aus, verdienstvoll seinen Tod zu erleiden.
Nam et necessitas ferendae condicionis humanae quasi cum deo pugnare prohibet admonetque esse hominem, quae cogitatio magno opere luctum levat, et enumeratio exemplorum, non ut animum malivolorum oblectet, adfertur, sed ut ille, qui maeret, ferundum sibi id censeat, quod videat multos moderate et tranquille tulisse. Cic.Tusc.3,60,4Denn die Notwendigkeit, das menschliche Los zu ertragen, verbietet gleichsam, mit der Gottheit zu hadern, und erinnert, dass man Mensch ist; ein Gedanke, der die Trauer sehr lindert. Die Beispiele aber werden nicht deswegen vorgebracht, um den Übelwollenden zu ergötzen, sondern damit der Betrübte zur Einsicht kommt, auch er müsse ertragen können, was so mancher andere offensichtlich mit Mäßigung und Ruhe ertrug.
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