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Beleg gesucht für: nicht einmal
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
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nam propter frigora - quod Gallia sub septentrionibus, ut ante dictum est, posita est - non modo frumenta in agris matura non erant, sed ne pabuli quidem satis magna copia suppetebat. Caes.Gall.1,16,2Weil nämlich, wie früher bemerkt, das Keltenland nördlich liegt, war wegen der kalten Jahreszeit nicht bloß auf den Feldern noch kein Getreide reif, sondern man hatte nicht einmal genug Futter.
hoc esse miseriorem et graviorem fortunam Sequanorum quam reliquorum, quod soli ne in occulto quidem queri neque auxilium implorare auderent absentisque Ariovisti crudelitatem, velut si coram adesset, horrerent, Caes.Gall.1,32,4Das Los der Sequaner sei deswegen jammervoller und drückender als das der übrigen, weil sie allein nicht einmal insgeheim zu klagen und Hilfe zu erflehen wagten, und vor Ariovists Grausamkeit selbst in seiner Abwesenheit so zitterten, als stände er vor ihnen;
Haedui questum, quod Harudes, qui nuper in Galliam transportati essent, fines eorum popularentur; sese ne obsidibus quidem datis pacem Ariovisti redimere potuisse; Caes.Gall.1,37,2Die Häduer, um sich zu beschweren, dass die Haruden, die erst kürzlich nach Gallien übergesetzt waren, ihr Gebiet verwüsteten; nicht einmal durch die Stellung von Geiseln hätten sie sich Frieden von Ariovist erkaufen können;
Dum paucos dies ad Vesontionem rei frumentariae commeatusque causa moratur, ex percontatione nostrorum vocibusque Gallorum ac mercatorum, qui ingenti magnitudine corporum Germanos, incredibili virtute atque exercitatione in armis esse praedicabant (saepe numero sese cum his congressos ne vultum quidem atque aciem oculorum dicebant ferre potuisse) , tantus subito timor omnem exercitum occupavit, ut non mediocriter omnium mentes animosque perturbaret. Caes.Gall.1,39,1Während er einige Tage bei Vesontio verweilte, um für Getreide und Lebensmittel zu sorgen, befiel plötzlich eine solche Furcht das ganze Heer, dass sie alle in hohem Maße außer Fassung brachte. Dies kam von den Erkundigungen der Römer selbst und von dem Gerede der Gallier und der Handelsleute, die von den Germanen rühmten, sie besäßen eine gewaltige Körpergröße und eine unglaubliche Tapferkeit und Übung in den Waffen; oft seien sie mit ihnen zusammengetroffen, doch hätten sie nicht einmal ihren Blick und das Feuer ihrer Augen ertragen können.
cui rationi contra homines barbaros atque imperitos locus fuisset, hac ne ipsum quidem sperare nostros exercitus capi posse. Caes.Gall.1,40,9Er könne nicht einmal selbst hoffen, mit dem Kriegsplan, den er gegen rohe und unerfahrene Leute anwenden konnte, unser Heer zu täuschen.
tantumque esse eorum omnium furorem, ut ne Suessiones quidem, fratres consanguineosque suos, qui eodem iure et isdem legibus utantur, unum imperium unumque magistratum cum ipsis habeant, deterrere potuerint, quin cum iis consentirent. Caes.Gall.2,3,5Alle seien dermaßen in Wut, dass sie nicht einmal die Suessionen von diesem Bündnis hätten abhalten können, obgleich diese, als ihre Brüder und Stammesverwandten das selbe Recht und die selbe Verfassung, sowie in Krieg und Frieden eine gemeinsame Führung mit ihnen hätten.
adiuvabat etiam eorum consilium, qui rem deferebant, quod Nervii antiquitus, cum equitatu nihil possent - neque enim ad hoc tempus ei rei student, sed quicquid possunt, pedestribus valent copiis -, quo facilius finitimorum equitatum, si praedandi causa ad eos venissent, impedirent, teneris arboribus incisis atque inflexis crebrisque in latitudinem ramis enatis et rubis sentibusque interiectis effecerant, ut instar muri hae saepes munimentum praeberent, quo non modo non intrari, sed ne perspici quidem posset. Caes.Gall.2,17,4Ihr Rat fand auch aus folgendem Grund Gefallen: Die Nervier waren nicht bloß früher schwach an Reiterei, sondern widmen ihr auch jetz noch keine Aufmerksamkeit; sie suchen ihre ganze Stärke im Fußvolk. Um daher gegen räuberische Einfälle der Reiterei ihrer Nachbarn geschützt zu sein, hatten sie seit alten Zeiten zarte Bäume angehauen und umgebogen und die zahlreichen herausgeschossenen Äste zusammen mit Dornbüschen und anderem Gestrüpp dazwischengeflochten und so bewirkt, dass dieses Gehege gleich einer Mauer Schutz gewährte, indem man nicht durchdringen, ja nicht einmal durchblicken konnte.
temporis tanta fuit exiguitas hostiumque tam paratus ad dimicandum animus, ut non modo ad insignia accommodanda, sed etiam ad galeas induendas scutisque tegimenta detrahenda tempus defuerit. Caes.Gall.2,21,5Die Zeit war so kurz, der Feind so kampfbereit, dass man keinen Augenblick übrig hatte, sich mit seinen Auszeichnungen zu schmücken, ja nicht einmal die Helme aufzusetzen und von den Schilden die Decken abzunehmen.
primum, quod legionem neque eam plenissimam detractis cohortibus duabus et compluribus singillatim, qui commeatus petendi causa missi erant, absentibus, propter paucitatem despiciebant; Caes.Gall.3,2,3Fürs erste sahen sie mit Verachtung auf die geringe Zahl dieser Legion, die nicht einmal vollzählig war, da zwei Kohorten und noch manche andere Soldaten auf Proviantierung ausgeschickt waren und fehlten.
tum etiam, quod propter iniquitatem loci, cum ipsi ex montibus in vallem decurrerent et tela conicerent, ne primum quidem posse impetum suum sustineri existimabant. Caes.Gall.3,2,4Zweitens glaubten sie, die Römer könnten ihrer ungünstigen Stellung wegen nicht einmal den ersten Angriff aushalten, sobald sie selbst von den Bergen ins Tal herabstürmten und ihre Geschosse schleuderten.
quarum rerum a nostris propter paucitatem fieri nihil poterat, ac non modo defesso ex pugna excedendi, sed ne saucio quidem eius loci, ubi constiterat, relinquendi ac sui recipiendi facultas dabatur. Caes.Gall.3,4,4während dies alles den Römern bei ihrer geringen Zahl unmöglich war. Denn bei ihnen konnte nicht bloß kein Ermüdeter aus dem Treffen treten, sondern nicht einmal ein Verwundeter hatte die Möglichkeit, sich zurückzuziehen und seinen Platz zu verlassen.
ita commutata fortuna eos, qui in spem potiundorum castrorum venerant, undique circumventos intercipiunt et ex hominum milibus amplius triginta, quem numerum barbarorum ad castra venisse constabat, plus tertia parte interfecta reliquos perterritos in fugam coniciunt ac ne in locis quidem superioribus consistere patiuntur. Caes.Gall.3,6,2Also wendete sich das Glück. Die Römer schlossen die Feinde, die das Lager bereits in ihren Händen wähnten, von allen Seiten ein und töteten von den 30.000, die je nach zuverlässigen Nachrichten gegen das Lager herangerückt waren, mehr als den dritten Teil. Die übrigen schlugen sie hals über kopf so in die Flucht, dass sie nicht einmal auf den Höhen zum Stillstand kamen.
ac iam ut omnia contra opinionem acciderent, tamen se plurimum navibus posse, [quam] Romanos neque ullam facultatem habere navium neque eorum locorum, ubi bellum gesturi essent, vada portus insulas novisse; Caes.Gall.3,9,6Selbst für den Fall, dass alles gegen ihre Erwartung ausfallen sollte, glaubten sie, immerhin zur See die Übermacht zu haben, während die Römer nicht einmal die Möglichkeit hätten, sich in einen Seekrieg einzulassen, auch die Untiefen, Seehäfen und Inseln in jener Gegend, wo sie den Krieg führen müssten, nicht kennten.
Sabinus idoneo omnibus rebus loco castris se tenebat, cum Viridovix contra eum duorum milium spatio consedisset cotidieque productis copiis pugnandi potestatem faceret, ut iam non solum hostibus in contemptionem Sabinus veniret, sed etiam nostrorum militum vocibus nonnihil carperetur; Caes.Gall.3,17,5Sabinus verhielt sich in seinem Lager, das in jeder Hinsicht vorteilhaft gelegen war, ruhig, während Viridovix aus seinem kaum zwei Meilen weit entfernten Lager täglich ausrückte und ein Treffen anbot. Durch diese Ruhe zog sich der römische Anführer nicht bloß die Verachtung der Feinde zu, sondern wurde nicht einmal von den Zungen der römischen Soldaten verschont;
sese unis Suebis concedere, quibus ne di quidem immortales pares esse possint; reliquum quidem in terris esse neminem quem non superare possint. Caes.Gall.4,7,5Nur den Sueben müssen sie weichen; ihnen seien aber nicht einmal die Götter gewachsen. Außer diesen gebe es auf der Erde niemanden, den sie nicht zu besiegen im Stande wären.
quin etiam iumentis, quibus maxime Galli delectantur quaeque impenso parant pretio, Germani importatis non utuntur, sed quae sunt apud eos nata, parva atque deformia, haec cotidiana exercitatione summi ut sint laboris efficiunt. Caes.Gall.4,2,2Nicht einmal ausländische Pferde, für die man in Gallien große Vorliebe hegt und große Summen zahlt, trifft man bei diesen Germanen; durch tägliche Übung richten sie in ihre einheimischen Tiere, unansehnlich und von schlechten Stamm, so ab, dass sie die größten Anstrengungen ertragen können.
ipse Cicero, cum tenuissima valetudine esset, ne nocturnum quidem sibi tempus ad quietem relinquebat, ut ultro militum concursu ac vocibus sibi parcere cogeretur. Caes.Gall.5,40,7Cicero selbst gönnte sich, obgleich er von sehr leidender Gesundheit war, nicht einmal die Nachtzeit Ruhe, so dass ihn die Soldaten ihrerseits bestürmten und nötigten, sich zu schonen.
tribus horis Atuatucam venire potestis; huc omnes suas fortunas exercitus Romanorum contulit; praesidii tantum est, ut ne murus quidem cingi possit neque quisquam egredi extra munitiones audeat'. Caes.Gall.6,35,9In drei Stunden seid ihr in Atuatuca; dorthin hat das römische Heer alle seine Schätze gebracht; die Mannschaft des Ortes ist so gering, dass sie nicht einmal die Mauer besetzen kann und sich niemand untersteht, vor die Festung hinauszugehen."
Cicero, qui omnes superiores dies praeceptis Caesaris summa diligentia milites in castris continuisset ac ne calonem quidem quemquam extra munitiones egredi passus esset, septimo die diffidens de numero dierum Caesarem fidem servaturum, quod longius eum progressum audiebat neque ulla de reditu eius fama adferebatur, Caes.Gall.6,36,1Cicero hatte nach Cäsars Befehl bisher alle Tage hindurch seine Leute mit der größten Aufmerksamkeit im Lager zurückgehalten und nicht einmal einen Trossknecht vor die Schanzen hinausgehen lassen. Am siebten Tag zweifelte er aber, ob sich Cäsar genau an die festgesetzte Zahl der Tage halten werde, weil man hörte, er sei weiter vorwärts gezogen, und weil nichts von seinem Rückzug verlauten wollte.
simul eorum permotus vocibus, qui illius patientiam paene obsessionem appellabant, siquidem ex castris egredi non liceret, nullum eiusmodi casum exspectans, quo novem oppositis legionibus maximoque equitatu, dispersis ac paene deletis hostibus in milibus passuum tribus offendi posset, quinque cohortes frumentatum in proximas segetes mittit, quas inter et castra unus omnino collis intererat. Caes.Gall.6,36,2Auf der anderen Seite beeindruckten ihn auch die Vorwürfe seiner Leute. Sie nannten sein ruhiges Sitzen hinter den Verschanzungen eine Art Belagerung, da man ja nicht einmal aus dem Lager heraustreten dürfe. Überdies fand er es nicht wahrscheinlich, dass ihm, während in einem Bezirk von drei Meilen neun Legionen und eine zahlreiche Reiterei standen, ein besonderes Unglück widerfahren könne, besonders da der Feind zerstreut und fast aufgerieben war. Er schickte also fünf Kohorten, um Getreide zu holen, auf die nächsten Saatfelder, die vom Lager nur durch einen einzigen Hügel getrennt waren;
si ipse ad exercitum contenderet, ne iis quidem eo tempore, qui quieti viderentur, suam salutem recte committi videbat. Caes.Gall.7,6,4wollte er dagegen zu dem Heer zu kommen suchen, so war er überzeugt, sein Leben nicht einmal den Galliern anvertrauen zu dürfen, die vor der Hand noch ruhig schienen.
Romani si casu intervenerint, fortunae, si alicuius indicio vocati, huic habendam gratiam, quod et paucitatem eorum ex loco superiore cognoscere et virtutem despicere potuerint, qui dimicare non ausi turpiter se in castra receperint. Caes.Gall.7,20,6Seien die Römer durch Zufall in den Weg gekommen, so müsse man dem Glück danken; seien sie aber durch irgend eine Anzeige dazu veranlasst worden, so müsse man auch diesem dankbar sein; denn jetzt habe man von der Anhöhe aus ihre geringe Zahl sehen können und die Tapferkeit derjenigen verachten gelernt, die nicht einmal ein Treffen gewagt, sondern sich schmählich ins Lager zurückgezogen hätten.
exposuit, quid iniquitas loci posset, quod ipse ad Avaricum sensisset, cum sine duce et sine equitatu deprehensis hostibus exploratam victoriam dimisisset, ne parvum modo detrimentum in contentione propter iniquitatem loci accideret. Caes.Gall.7,52,2Er setzte ihnen auseinander, wie viel eine ungünstige Stellung vermöge, wie es ihm bei Avaricum zu Mute gewesen sei, als er den Feind ohne Anführer und Reiterei überrascht, aber dennoch auf den fast sicheren Sieg verzichtet habe, um selbst nicht einmal einen geringen Verlust wegen der nachteiligen Lage des Ortes im Gefecht zu erleiden.
ab sinistro, quem locum duodecima legio tenebat, cum primi ordines hostium transfixi pilis concidissent, tamen acerrime reliqui resistebant nec dabat suspicionem fugae quisquam. Caes.Gall.7,62,4Auf dem linken Flügel hingegen, den die zwölfte Legion bildete, wurden zwar die ersten Reihen der Gallier von den Geschossen durchbohrt und geworfen, die übrigen wehrten sich aber äußerst tapfer, so dass keiner nicht einmal den Anschein einer Flucht weckte.
Quo cum confestim C. Caninius venisset animadverteretque omnes oppidi partes praeruptissimis saxis esse munitas, quo defendente nullo tamen armatis ascendere esset difficile, magna autem impedimenta oppidanorum videret, quae si clandestina fuga subtrahere conarentur, effugere non modo equitatum, sed ne legiones quidem possent, Caes.Gall.8,33,1Caninius, der eiligst erschien, bemerkte, dass alle Seiten des Platzes durch die steilsten Felsen geschützt waren, so dass Bewaffnete auch ohne alle Abwehr von Seiten der Belagerten nur schwer hinaufkommen konnten. Zugleich nahm er aber auch eine Menge Habseligkeiten wahr, die den Einwohnern gehörten, und überzeugte sich, dass man in einer heimlichen Flucht mit diesem Gepäck nicht einmal seinem Fußvolk, viel weniger der Reiterei zu entwischen im Stande wäre.
qui etsi ne civibus quidem suis se committebat, tamen celeriter omnium cura quaesitus in castra perducitur. Caes.Gall.8,38,4Obgleich sich dieser nicht einmal seinen Landsleuten zu vertrauen pflegte, wurde er doch schnell ins römische Lager gebracht, weil alle ihn angelegentlich aufsuchten.
Hos ego video consul et de re publica sententiam rogo, et quos ferro trucidari oportebat, eos nondum voce volnero! Cic.Catil.1,9Ich, der Konsul, sehe diese Menschen vor mir, ich rufe sie zur Abstimmung über die Angelegenheiten des Staates auf; und sie, die mit dem Schwert niedergehauen werden sollten, verwunde ich nicht einmal durch ein Wort!
Numquam tu non modo otium sed ne bellum quidem nisi nefarium concupisti. Cic.Catil.1,25Niemals hast du, ich will nicht sagen, nach Ruhe, sondern auch nicht einmal nach einem anderen als einem ruchlosen Krieg getrachtet.
quid? cum ceteri non modo post civitatem datam sed etiam post legem Papiam aliquo modo in eorum municipiorum tabulas inrepserunt, hic qui ne utitur quidem illis, in quibus est scriptus, quod semper se Heracliensem esse voluit, reicietur? Cic.Arch.10.cJa, während andere nicht allein nach Erteilung des Bürgerrechtes, sondern nach dem Papischen Gesetz sich auf irgend eine Weise in die Verzeichnisse jener Freistädte eingeschlichen haben, soll dieser zurückgewiesen werden, der sich nicht einmal der Verzeichnisse bedient, in denen er eingeschrieben ist, weil er immer nur ein Herakleer sein wollte?
Ipsa vero praecepta sic inludere solebat, ut ostenderet non modo eos expertis esse illius prudentiae, quam sibi asciscerent, sed ne hanc quidem ipsam dicendi rationem ac viam nosse: caput enim esse arbitrabatur oratoris, ut et ipse eis, apud quos ageret, talis, qualem se esse optaret, videretur; id fieri vitae dignitate, de qua nihil rhetorici isti doctores in praeceptis suis reliquissent; et uti ei qui audirent sic adficerentur animis, ut eos adfici vellet orator; quod item fieri nullo modo posse, nisi cognosset is, qui diceret, quot modis hominum mentes et quibus et quo genere orationis in quamque partem moverentur; haec autem esse penitus in media philosophia retrusa atque abdita, quae isti rhetores ne primoribus quidem labris attigissent. Cic.de_orat.1,87.Ihre Regeln selbst pflegte er dadurch zu verspotten, dass er zeigte, dass sich nicht nur in jener Staatsklugheit, die sie sich anmaßten, unerfahren seien, sondern auch von der Beredsamkeit selbst keine schulgerechte Kenntnis hätten. Die Hauptsache für den Redner nämlich, meinte er, bestehe darin, dass er denjenigen, vor denen er auftrete, so erscheine, wie er es selbst wünsche; dies werde durch die Würde des Lebens bewirkt, von der jene Lehrer der Beredsamkeit in ihren Vorschriften nichts hinterlassen hätten; und dass seine Zuhörer in ihrem Inneren so gestimmt würden, wie sie der Redner gestimmt wissen wolle; auch dies sei auf keine Weise möglich, wenn nicht der Redner gelernt habe, auf welche und auf wie vielerlei Weise, und durch welche Art des Vortrages die Gemüter der Menschen nach allen Richtungen gelenkt würden; das seien aber Geheimnisse, die ganz in der Tiefe der Philosophie versteckt und verborgen lägen, wovon jene Redekünstler sich nicht einmal eine oberflächliche Kenntnis angeeignet hätten.
'Ego vero istos,' inquit - 'memini enim mihi narrare Mucium - non modo oratoris nomine sed ne foro quidem dignos vix putarim.' 'Atqui non defuit illis patronis' inquit Crassus 'eloquentia neque dicendi ratio aut copia, sed iuris civilis scientia: quod alter plus lege agendo petebat, quam quantum lex in xii tabulis permiserat, quod cum impetrasset, causa caderet; alter iniquum putabat plus secum agi, quam quod erat in actione; neque intellegebat, si ita esset actum, litem adversarium perditurum. Cic.de_orat.1,167."Ja wahrlich", versetzte Scaevola, "− ich erinnere mich nämlich, dass Mucius mir den Vorfall erzählte –, solche Menschen möchte ich nicht des Rednernamens, ja nicht einmal des Forums würdig achten." "Und doch", erwiderte Crassus, "gebrach es diesen Anwälten nicht an Rednergabe, auch nicht an Kunst oder Fülle der Rede, sondern an der Kenntnis des bürgerlichen Rechtes. Denn der eine verlangte bei seiner gesetzlichen Klage mehr, als das Gesetz in den zwölf Tafeln gestattete, und musste, sobald er dies erhielt, seine Sache verlieren; der andere hielt es für unbillig, dass von ihm in der Klage mehr gefordert werde als sie gestatte, und begriff nicht, dass, wenn man die Klage so anstellte, der Gegner seine Sache verlieren würde."
Quid? si ne parvae quidem causae sunt, sed saepe maximae, in quibus certatur de iure civili, quod tandem os est eius patroni, qui ad eas causas sine ulla scientia iuris audet accedere? Quae potuit igitur esse causa maior, quam illius militis? de cuius morte cum domum falsus ab exercitu nuntius venisset et pater eius re credita testamentum mutasset et, quem ei visum esset, fecisset heredem essetque ipse mortuus, res delata est ad centumviros, cum miles domum revenisset egissetque lege in hereditatem paternam testamento exheres filius. Nempe in ea causa quaesitum est de iure civili, possetne paternorum bonorum exheres esse filius, quem pater testamento neque heredem neque exheredem scripsisset nominatim. Cic.de_orat.1,175.Wie? Wenn es nicht einmal unbedeutende Gegenstände sind, sondern oft die wichtigsten, in denen über das bürgerliche Recht gestritten wird, welche Stirn muss denn der Anwalt haben, welcher solche Verhandlungen ohne alle Kenntnis des Rechtes zu übernehmen sich unterfängt? Welche Verhandlung konnte zum Beispiel wichtiger sein als die über jenen Krieger, über dessen Tod eine falsche Nachricht vom Heer nach Hause gekommen war? Sein Vater, dieser Nachricht Glauben schenkend, änderte seinen letzten Willen und setzte irgendeinen anderen Menschen nach seinem Gefallen zum Erben ein; darauf starb er selbst. Sein Sohn kam nun nach Hause zurück und machte die Sache bei den Centumvirn anhängig, indem er gesetzliche Klage wegen der väterlichen Erbschaft erhob. Bei dieser Verhandlung kam die Frage aus dem bürgerlichen Recht zur Untersuchung, ob ein Sohn, den der Vater in seinem Letzten Willen weder als Erben noch als Enterbten namentlich bezeichnet habe, von der Erbschaft ausgeschlossen werden könne.
Quam ob rem cave Catoni anteponas ne istum quidem ipsum, quem Apollo, ut ais, sapientissimum iudicavit; huius enim facta, illius dicta laudantur. Cic.Lael.10.aDass du also ja niemandem, nicht einmal dem Mann, den deiner Äußerung zufolge Apollon für den Weisesten erklärt hat, den Vorzug vor Cato einräumst! Denn von Cato rühmt man die Taten, von letzterem nur die Reden;
Quod si exemeris ex rerum natura benevolentiae coniunctionem, nec domus ulla nec urbs stare poterit, ne agri quidem cultus permanebit. Cic.Lael.23.fWollte man das Band des Wohlwollens aus der Welt hinwegnehmen: kein Haus, keine Stadt wird mehr bestehen, nicht einmal der Ackerbau wird fortdauern.
Igitur ne suspicari quidem possumus quemquam horum ab amico quippiam contendisse, quod contra fidem, contra ius iurandum, contra rem publicam esset. Cic.Lael.39.cBei solchen Männern dürfen wir also nicht einmal den Argwohn hegen, dass einer von ihnen seinem Freund etwas zugemutet hätte, dessen Gewährung gegen Pflicht und Gewissen, gegen eidliche Verbindlichkeit, gegen das Staatswohl gewesen wäre.
Atque haud sciam an ne opus sit quidem nihil umquam omnino deesse amicis. Cic.Lael.51.dund vielleicht wäre es nicht einmal zweckmäßig, dass Freunde nie Bedürfnisse hätten.
Cuius autem aures clausae veritati sunt, ut ab amico verum audire nequeat, huius salus desperanda est. Cic.Lael.90.aWer aber sein Ohr der Wahrheit so sehr verschließt, dass er sie nicht einmal von seinem Freund hören will, an dessen Rettung darf man verzweifeln.
Nam cum amicitiae vis sit in eo, ut unus quasi animus fiat ex pluribus, qui id fieri poterit, si ne in uno quidem quoque unus animus erit idemque semper, sed varius, commutabilis, multiplex? Cic.Lael.92.bDas Wesen der Freundschaft besteht ja gerade darin, dass aus mehreren Seelen gleichsam eine wird; wie ist dies aber möglich, wenn nicht einmal in jedem einzelnen die Seele sich immer gleich bleibt, sondern wechselhaft, veränderlich und vielgestaltig ist?
in qua nisi, ut dicitur, apertum pectus videas tuumque ostendas, nihil fidum, nihil exploratum habeas, ne amare quidem aut amari, cum, id quam vere fiat, ignores. Cic.Lael.97.bLässt in der Freundschaft nicht ein Freund den anderen, wie man sagt, ins offene Herz blicken, so gibt es in diesem Verhältnis keine Zuverlässigkeit und keine Gewissheit, nicht einmal Liebe oder Gegenliebe, da man ja nicht weiß, mit welchem Grad von Aufrichtigkeit sie geäußert wird.
nullum est meum peccatum, nisi quod iis credidi, a quibus nefas putaram esse me decipi, aut etiam, quibus ne id expedire quidem arbitrabar. Cic.ad Q.fr.1,4,1,2Besteht doch meine einzige Verfehlung darin, denen vertraut zu haben, von denen getäuscht zu werden, wie ich glaubte, verrucht sei; oder nicht einmal vorstellen konnte, es könne ihnen von Vorteil sein.
interea iste T. Roscius, vir optimus, procurator Chrysogoni, Ameriam venit, in praedia huius invadit, hunc miserum, luctu perditum, qui nondum etiam omnia paterno funeri iusta solvisset, nudum eicit domo atque focis patriis disque penatibus praecipitem, iudices, exturbat, ipse amplissimae pecuniae fit dominus. Cic.S.Rosc.23.aUnterdessen kommt jener höchst ehrenwerte Titus Roscius, der Geschäftsführer des Chrysogonus, nach Ameria und bricht in die Landgüter ein, die diesem gehören: er wirft diesen unglücklichen, von Trauer überwältigten Mann, der dem Leichnam seines Vaters noch nicht einmal alle Ehren erwiesen hatte, nackt aus seinem Haus, stößt ihn, ihr Richter, vom väterlichen Herd und von den Penaten jählings fort und nimmt selbst Besitz von dem höchst ansehnlichen Vermögen.
etenim multa simul ante oculos versabantur: mors hominis florentissimi, Sex. Rosci, crudelissima, fili autem eius egestas indignissima, cui de tanto patrimonio praedo iste nefarius ne iter quidem ad sepulcrum patrium reliquisset, bonorum emptio flagitiosa, possessio, furta, rapinae, donationes. Cic.S.Rosc.24.bDenn so vieles zumal schwebte ihnen vor Augen: der so grausamen Tod des wohlhabendsten Mannes, Sextus Roscius; die so unverdiente Armut seines Sohnes, dem ja der verruchte Räuber nicht einmal so viel übrig gelassen hatte, dass er zum Begräbnis seines Vaters reisen konnte; der frevelhafte Güterverkauf, die Besitznahme, die Diebstähle, die Räubereien, die Schenkungen.
quorum tu nihil in Sex. Roscium ne obiciendi quidem causa contulisti. Cic.S.Rosc.38.cUnd doch hast du nichts von all dem, nicht einmal vorwurfshalber, auf den Sextus Roscius bringen können.
patrem occidit Sex. Roscius. qui homo? adulescentulus corruptus et ab hominibus nequam inductus? annos natus maior quadraginta. vetus videlicet sicarius, homo audax et saepe in caede versatus. at hoc ab accusatore ne dici quidem audistis. Cic.S.Rosc.39.a"Sextus Roscius hat seinen Vater ermordet." Was ist er für ein Mensch? Etwa ein verdorbener Jüngling, der sich von schlechten Menschen verleiten ließ? Nein, er ist über vierzig Jahre alt. Ist er etwa ein alter Bandit, ein Draufgänger, in häufigen Mordtaten geübt? Aber auch das habt ihr den Ankläger nicht einmal erwähnen hören.
'convivia cum patre non inibat.' quippe, qui ne in oppidum quidem nisi perraro veniret. Cic.S.Rosc.52.d"Er kam zu keinem Gastmahl mit seinem Vater." Natürlich, da er nicht einmal in die Stadt, außer höchst selten, kam.
quid est aliud iudicio ac legibus ac maiestate vestra abuti ad quaestum atque ad libidinem, nisi hoc modo accusare atque id obicere, quod planum facere non modo non possis verum ne coneris quidem? Cic.S.Rosc.54.eWas anderes kann wohl ein gewinnsüchtiger und willkürlicher Missbrauch des Gerichts, der Gesetze und eurer Würde heißen, wenn es nicht eine solche Anklage ist, wobei man Vorwürfe macht, die man durchaus nicht verdeutlichen und beweisen kann, ja es nicht einmal versucht?
cum neque servus quisquam reperiretur neque liber, ad quem ea suspicio pertineret, id aetatis autem duo filii propter cubantes ne sensisse quidem se dicerent, nomina filiorum de parricidio delata sunt. Cic.S.Rosc.64.bDa nun weder ein Sklave, noch ein Freigeborener entdeckt werden konnte, auf den der Verdacht gefallen wäre, und die beiden in diesem Alter befindlichen Söhne, die in der Nähe schliefen, behaupteten, nicht einmal etwas bemerkt zu haben, so wurden diese Söhne als Vatermörder angeklagt.
nemo enim putabat quemquam esse, qui, cum omnia divina atque humana iura scelere nefario polluisset, somnum statim capere potuisset, propterea quod, qui tantum facinus commiserunt non modo sine cura quiescere, sed ne spirare quidem sine metu possunt. Cic.S.Rosc.65.bDenn niemand glaubte, dass es einen Menschen geben können, der, nachdem er alle göttlichen und menschlichen Rechte durch einen ruchlosen Frevel verletzt hätte, sogleich einschlafen könne, weil, wer ein solches Verbrechen begangen habe, nicht allein nicht sorglos schlafen, sondern auch nicht einmal ohne Angst atmen könne.
videtisne, quos nobis poetae tradiderunt patris ulciscendi causa supplicium de matre sumpsisse, cum praesertim deorum immortalium iussis atque oraculis id fecisse dicantur, tamen ut eos agitent Furiae neque consistere umquam patiantur, quod ne pii quidem sine scelere esse potuerunt? Cic.S.Rosc.66.aSeht ihr nicht, wie diejenigen, von denen uns die Dichter erzählen, dass sie, um den Vater zu rächen, die Mutter mit dem Tod bestraft haben, zumal da sie dies noch auf Befehl und nach dem Spruch der unsterblichen Götter getan haben sollen, – doch die Furien umhertreiben und ihnen nirgends Ruhe lassen, weil sie nicht einmal ihre Kindespflicht ohne Verbrechen erfüllen konnten?
ita vivunt, dum possunt, ut ducere animam de caelo non queant, ita moriuntur, ut eorum ossa terra non tangat, ita iactantur fluctibus, ut numquam adluantur, ita postremo eiciuntur, ut ne ad saxa quidem mortui conquiescant. Cic.S.Rosc.72.bAlso leben sie, solange es noch möglich ist, so, dass sie die Himmelsluft nicht einatmen können, sie sterben so, dass die Erde ihre Gebeine nicht berührt; sie werden von den Wogen so dahingetrieben, dass sie nie von ihnen abgewaschen werden, sie stranden endlich so, dass sie im Tod nicht einmal an Felsen Ruhe finden.
tanti malefici crimen, cui maleficio tam insigne supplicium est constitutum, probare te, Eruci, censes posse talibus viris, si ne causam quidem malefici protuleris? Cic.S.Rosc.72.cGlaubst du, Erucius, die Anschuldigung eines solchen Verbrechens, für das eine so ausgezeichnete Strafe bestimmt ist, vor solchen Männern beweisen zu können, wenn du nicht einmal die Ursache des Verbrechens anzuführen weißt?
qua in re praetereo illud, quod mihi maximo argumento ad huius innocentiam poterat esse, in rusticis moribus, in victu arido, in hac horrida incultaque vita istius modi maleficia gigni non solere. Cic.S.Rosc.75.aHierbei will ich nicht einmal etwas davon sagen, was ich als sehr starken Beweis für seine Unschuld benützen könnte, dass sich bei ländlichen Sitten, bei geringer Kost, bei so rauher und schmuckloser Lebensweise solche Verbrechen nicht zu entwickeln pflegen.
quid facitis? cur recusatis? dubitate etiam nunc, iudices, si potestis, a quo sit Sex. Roscius occisus, ab eone, qui propter illius mortem in egestate et in insidiis versatur, cui ne quaerendi quidem de morte patris potestas permittitur, an ab eis, qui quaestionem fugitant, bona possident, in caede atque ex caede vivunt. Cic.S.Rosc.78.aWas tut ihr? Warum weigert ihr euch? Nun zweifelt noch, wenn ihr könnt, ihr Richter, wer den Sextus Roscius gemordet hat: War es der, der infolge dieses Todes in Armut lebt und seines Lebens nicht sicher ist; dem man nicht einmal gestattet, über den Tod seines Vaters eine Untersuchung anzustellen, oder sind es die, die sich der Untersuchung entziehen, seine Güter besitzen, unter Mordtaten und von Mordtaten leben?
ne tam diu quidem dominus erit in suos, dum ex eis de patris morte quaeratur? Cic.S.Rosc.78.cNicht einmal so lange soll er Herr über die Seinigen sein, bis man sie über den Tod des Vaters befragt hat.
ego contra ostendo non modo nihil eorum fecisse Sex. Roscium, sed ne potuisse quidem facere, quod neque Romae multis annis fuerit neque de praediis umquam temere discesserit. Cic.S.Rosc.79.cIch zeige dagegen, dass Sextus Roscius nicht allein nichts dergleichen getan hat, sondern dass der es nicht einmal hat tun können, weil er viele Jahre nicht in Rom war und sich von den Landgütern nie ohne Ursache entfernt hat.
de Capitone post viderimus, si, quem ad modum paratum esse audio, testis prodierit; tum alias quoque suas palmas cognoscet, de quibus me ne audisse quidem suspicatur. Cic.S.Rosc.84.bZu Capito werden wir später kommen, wenn er als Zeuge auftritt, wozu er, wie ich höre, entschlossen ist. Dann wird er auch von seinen sonstigen Heldentaten hören müssen, von denen er nicht einmal ahnt, dass ich sie kenne.
non continuo, si me in gregem sicariorum contuli, sum sicarius. — at ego profecto, qui ne novi quidem quemquam sicarium, longe absum ab eius modi crimine. Cic.S.Rosc.94.c"Habe ich mich auch unter die Schar der Banditen gemischt, so bin ich darum doch nicht sofort auch ein Bandit." Aber mir, der ich nicht einmal irgendeinen Banditen kennen, muss doch wohl eine solche Anschuldigung ganz fern liegen.
Africanus, qui suo cognomine declarat tertiam partem orbis terrarum se subegisse, tamen, si sua res ageretur, testimonium non diceret; nam illud in talem virum non audeo dicere: si diceret, non crederetur. Cic.S.Rosc.103.aEin Africanus, dessen Beiname anzeigt, dass er ein Drittel des Erdkreises bezwungen hat, würde doch, wenn seine eigene Sache verhandelt würde, kein Zeugnis ablegen. Ich möchte nicht einmal wagen, von einem solchen Mann so etwas auszusprechen; und wenn er es auch ablegte, so würde man ihm nicht glauben.
Atque hoc non ita quaeram, iudices, ut id dicam esse indignum, hominis innocentis bona venisse — si enim haec audientur ac libere dicentur, non fuit tantus homo Sex. Roscius in civitate, ut de eo potissimum conqueramur —; Cic.S.Rosc.125.bUnd zwar will ich bei dieser Untersuchung nicht einmal behaupten, dass der Verkauf der Güter eines unschuldigen Menschen etwas Empörendes sei. Denn wenn man dies auch (später einmal) gern hören und freimütig aussprechen wird, so war doch Sextus Roscius kein so bedeutender Mann im Staat, dass wir vorzugsweise über ihn eine Klage erheben dürften.
sin autem id actum est et idcirco arma sumpta sunt, ut homines postremi pecuniis alienis locupletarentur et in fortunas unius cuiusque impetum facerent, et id non modo re prohibere non licet, sed ne verbis quidem vituperare, tum vero in isto bello non recreatus neque restitutus sed subactus oppressusque populus Romanus est. Cic.S.Rosc.137.dWenn es aber darum ging und man dafür zu den Waffen griff, dass die allerniedrigsten Leute sich mit fremdem Geld bereichern und über das Vermögen eines beliebig anderen herfallen konnten; wenn es nicht nur nicht erlaubt sein sollte, jene durch die Tat daran zu hindern, sondern nicht einmal, sie mit Worten zu tadeln, dann fürwahr hat das römische Volk durch jenen Krieg seinen Zustand nicht verbessert: es ist nicht wieder hergestellt, sondern unterjocht und unterdrückt worden.
quodsi tibi causa nulla est, cur hunc miserum tanta calamitate adfici velis, si tibi omnia sua praeter animam tradidit nec sibi quicquam paternum ne monumenti quidem causa reservavit, per deos immortalis! quae ista tanta crudelitas est,quae tam fera immanisque natura? Cic.S.Rosc.146.bWenn du also keinen Grund hast, diesen Unglücklichen in solche Not zu stürzen, wenn er dir all seinen Besitz, außer dem Leben, hingegeben und sich nichts von der väterlichen Habe, auch nicht einmal zum Andenken, behalten hat, bei den unsterblichen Göttern, wie groß ist deine Grausamkeit, wie wild und unmenschlich dein Gemüt!
dubium est, ad quem maleficium pertineat, cum videatis ex altera parte sectorem, inimicum, sicarium eundemque accusatorem hoc tempore, ex altera parte egentem, probatum suis filium, in quo non modo culpa nulla, sed ne suspicio quidem potuit consistere? Cic.S.Rosc.152.bIst es noch zweifelhaft, auf wen das Verbrechen zielt, da ihr auf der einen Seite einen Güterkäufer, Feind, Banditen seht, der jetzt auch Ankläger ist, auf der anderen Seite einen verarmten, von den Seinigen geliebten Sohn, bei dem nicht allein keine Schuld, sondern nicht einmal ein Verdacht Platz greifen konnte?
[Cic.div.2,5,1] Nec vero id effici posse confido, quod ne postulandum quidem est, ut omnes adulescentes se ad haec studia convertant. Cic.div.2,5,1Nicht aber glaube ich erreichen zu können – und das kann man nicht einmal verlangen –, dass alle Jünglinge sich zu diesen Studien wenden.
at id ne ferae quidem faciunt, ut ita ruant itaque turbent, ut earum motus et impetus, quo pertineant, non intellegamus, tu tam egregios viros censes tantas res gessisse sine causa? Cic.fin.1,34,4Das tun ja nicht einmal die wilden Tiere, dass sie so losstürmen und Verwirrung anrichten, dass wir nicht den Zweck ihrer Bewegungen und ihrer Angriffe einsehen könnten; und du meinst, so ausgezeichnete Männer hätten so große Taten ohne Grund ausgeführt?
Hoc ne statuam quidem dicturam pater aiebat, si loqui posset. Cic.fin.1,39,3Das würde, sagte mein Vater, nicht einmal die Bildsäule sagen, wenn sie sprechen könnte.
Quodsi ne ipsarum quidem virtutum laus, in qua maxime ceterorum philosophorum exultat oratio, reperire exitum potest, nisi derigatur ad voluptatem, voluptas autem est sola, quae nos vocet ad se et alliciat suapte natura, non potest esse dubium, quin id sit summum atque extremum bonorum omnium, beateque vivere nihil aliud sit nisi cum voluptate vivere. Cic.fin.1,54,1Wenn nun nicht einmal das Lob der Tugenden, in dem sich die Rede der übrigen Philosophen so sehr ergeht, zu einem Ergebnis gelangen kann, wofern es nicht auf die Lust gerichtet wird, die Lust es aber allein ist, die uns zu sich ruft und anlockt und kraft ihres eigenen Wesens: so kann es keinem Zweifel unterliegen, dass sie das höchste und äußerste aller Güter ist und das glückselige Leben nichts anderes bedeutet als mit Lust leben.
quos qui tollunt et nihil posse percipi dicunt, ii remotis sensibus ne id ipsum quidem expedire possunt, quod disserunt. Cic.fin.1,64,3Die aber, die den Sinnen keine Geltung zugestehen und behaupten, dass durch die Sinne nichts begriffen werden könne, sind ohne Zulassung der Sinne nicht einmal fähig, das zu entwickeln, was sie erörtern wollen.
Nullas Germanorum populis urbes habitari satis notum est, ne pati quidem inter se iunctas sedes. colunt discreti ac diversi, ut fons, ut campus, ut nemus placuit. Tac.Germ.16,1Dass die Völker Germaniens nicht in Städten wohnen, ist bekannt genug, ja dass sie nicht einmal aneinander gebaute Wohnungen dulden. Sie siedeln sich abgesondert und nach verschiedenen Richtungen an, wie eine Quelle, eine Flur, eine Waldtrift ihnen gefällt.
ne caementorum quidem apud illos aut tegularum usus: materia ad omnia utuntur informi et citra speciem aut delectationem. quaedam loca diligentius inlinunt terra ita pura ac splendente, ut picturam ac lineamenta colorum imitetur. Tac.Germ.16,3Nicht einmal Bausteine oder Ziegeln sind bei ihnen im Gebrauch: Unförmiges Bauholz verwenden sie zu allem, ohne Ansehen und Anmut. Einige Stellen bestreichen sie besonders sorgfältig mit einer Erdart von solcher Reinheit und solchem Glanz, dass es wie Malerei und Farbzeichnung aussieht.
sed beatius arbitrantur quam ingemere agris, inlaborare domibus, suas alienasque fortunas spe metuque versare: securi adversus homines, securi adversus deos rem difficillimam adsecuti sunt, ut illis ne voto quidem opus esset. Tac.Germ.46,5Aber sie achten dies für glücklicher als am Pflug zu ächzen, sich an Häusern abzuarbeiten und eigenes und fremdes Gut unter Hoffen und Bangen umzutreiben. Ohne Sorgen gegenüber den Menschen, ohne Sorgen gegenüber den Göttern haben sie das Schwerste erreicht: dass ihnen nicht einmal etwas zu wünschen bleibt.
2014.04.30 Thomasius de Maizière, administer ab rebus internis, vim politicis de causis in Germania exhibitam quindecim percentis accrevisse rettulit. Quamvis a dextro spectro pariter plura violenter commissum esset, tamen violentiae incrementum ab sinistra esse maius. Communiter autem ferocitatem insolentiamque auctas esse et maleficiorum licentiam effusiorem patere. Esse, qui ne a caede quidem et occisione abhorrerent. 2014.04.30Innenminister Thomas de Maizière hat berichtet, dass die politische Gewalt in Deutschland um 15% gewachsen ist. Obwohl auf dem rechten Sprektum nach wie vor mehr Gewalttaten verübt würden, sei der Zuwachs an Gewalttätigkeit auf der linken Seite stärker. Insgesamt aber sei die Brutalität gewachsen und bestehe eine größere Bereitschaft zu willkürlichen Gewalttaten. Einige schreckten nicht einmal vor Mordanschlägen zurück.
[5,5,2] Sorores iam tuae mortis opinione turbatae tuumque vestigium requirentes scopulum istum protinus aderunt, quarum si quas forte lamentationes acceperis, neque respondeas, immo nec prospicias omnino; ceterum mihi quidem gravissimum dolorem, tibi vero summum creabis exitium." (Apul.met.5,5,2) Apul.met.5,5,2[5,5,2] Deine Schwestern sind irritiert durch die Annahme deines Todes deiner Spur gefolgt und gleich an dem Felsen. Falls du vielleicht ihre Klagen hörst, antworte nicht, ja sieh nicht einmal hin! Sonst wirst du mir größten Schmerz, dir aber schlimmstes Verderben bereiten."
[5,6,4] Gratias egit marito iamque laetior animo "sed prius", inquit, "centies moriar quam tuo isto dulcissimo conubio caream. amo enim et efflictim te, quicumque es, diligo aeque ut meum spiritum, nec ipsi Cupidini comparo. (Apul.met.5,6,4) Apul.met.5,6,4[5,6,4] Sie dankte ihrem Gatten und sprach schon fröhlicher: "Lieber hundert Mal sterben, als die so süße Ehe mit dir missen. Ich liebe dich nämlich bis auf den Tod, wer immer du seist, gleich meinem Leben liebe ich dich und vereleiche dicht nicht einmal mit Cupido.
[5,9,2] Sic denique infit altera: "En orba et saeva et iniqua Fortuna! hocine tibi complacuit, ut utroque parente prognatae diversam sortem sustineremus? et nos quidem, quae natu maiores sumus, maritis advenis ancillae deditae, extorres et lare et ipsa patria degamus longe parentum velut exulantes, haec autem novissima, quam fetu satiante postremus partus effudit, tantis opibus et deo marito potita sit, quae nec uti recte tanta bonorum copia novit? (Apul.met.5,9,2) Apul.met.5,9,2[5,9,2] So beginnt schließlich die erste: " Das Glück ist doch blind, bösartig und ungerecht! Kann dir das gefallen: Von gleichen Eltern geboren haben wir ein entgegengesetztes Los. Wir sind, obwohl älter, fremden Gatten zu Dienerinnen gegeben, aus Haus und selbst Heimat verbannt leben wir fern von unseres Eltern wie Verbannte. Die aber, die jüngste, als letzte zu allem Überfluss geboren, soll solche Schätze und einen Gott zum Gemahl haben? Kann sie doch mit solchen Gütern nicht einmal angemessen umgehen!
[5,15,3] Nec tamen scelestarum feminarum nequitia vel illa mellita cantus dulcedine mollita conquievit, sed ad destinatam fraudium pedicam sermonem conferentes dissimulanter occipiunt sciscitari, qualis ei maritus et unde natalium, secta cuia proveniret. (Apul.met.5,15,3) Apul.met.5,15,3[5,15,3] Doch nicht einmal durch den süßen Klang des Gesangs wurde die Bosheit der verkommenen Weiber erweicht, sondern sie legen, wie besprochen, die trügerische Schlinge, und fragen heuchlerisch, wie ihr Gatte so sei, wo geboren, von welchem Stand.
[27,3] Nec tamen ad illum locum vel saltem mortua pervenire potuit. nam per saxa cautium membris iactatis atque dissipatis et, proinde ut merebatur, laceratis visceribus suis alitibus bestiisque obvium ferens pabulum interiit. (Apul.met.5,27,3) Apul.met.5,27,3[27,3] Allein, auch nicht einmal tot gelangte sie an den erwünschten Ort. An den hervorragenden Klippen zerschmetterte und zerstückte sich im fallen ihr Leib und, nach Verdienst, werden Ihre umher zerstreuten Glieder ein Raub der Vögel und der wilden Tiere.
[Cic.off.1,40,6] Ita ne hostis quidem et potentis et bellum ultro inferentis interitum cum scelere approbavit. Cic.off.1,40,6Nicht einmal einen Feind also, der mächtig und Angreifer war, wollten sie durch ein Verbrechen getötet wissen.
Cavendum est etiam, ne maior poena quam culpa sit et ne isdem de causis alii plectantur, alii ne appellentur quidem. Cic.off.1,89,1Man hüte sich auch davor, dass die Strafe größer ist als die Schuld, und in denseben Fällen die einen geprügelt, die anderen nicht einmal zur Rede gestellt werden.
nemo enim horum sic sapiens, ut sapientem volumus intellegi, nec ii, qui sapientes habiti et nominati, M. Cato et C. Laelius, sapientes fuerunt, ne illi quidem septem, sed ex mediorum officiorum frequentia similitudinem quandam gerebant speciemque sapientium. Cic.off.3,16,3denn im Verständnis des Weisen war keiner von ihnen weise. Auch Marcus Cato und Gaius Laelius, die als weise galten und so genannt wurden, waren keine Weisen; nicht einmal jene Sieben; sondern nur der häufigen Übung der mittleren Pflichten verdanken sie eine gewisse Ähnlichkeit und den Schein der Weisheit.
[Cic.rep.10091] Iam illa, perfugia, quae sumunt sibi ad excusationem, quo facilius otio perfruantur, certe minime sunt audienda, cum ita dicunt: accedere ad rem publicam plerumque homines nulla re bona dignos, cum quibus comparari sordidum, confligere autem multitudine praesertim incitata miserum et periculosum sit. Cic.rep.1,9Jene Ausflüchte aber, die sie zum Vorwand nehmen, um ihre Muße ungestörter zu genießen, verdienen gar nicht einmal gehört zu werden; wenn sie zum Beispiel sagen: es drängten sich zu den Staatsverwaltung in der Regel Leute von nichtswürdigem Charakter, mit denen sich zu vergleichen erniedrigend, sich mit ihnen herumzuschlagen aber, besonders wenn sie die Menge aufgereizt hätten, unheilvoll und gefährlich sei.
[Cic.rep.10114] equidem, ut verum esset sua voluntate sapientem descendere ad rationes civitatis non solere, sin autem temporibus cogeretur, tum id munus denique non recusare, tamen arbitrarer hanc rerum civilium minime neglegendam scientiam sapienti propterea, quod omnia essent ei praeparanda, quibus nesciret an aliquando uti necesse esset. Cic.rep.1,11Mein Urteil ist: wäre es sogar zutreffend, dass sich der Weise nicht unaufgefordert in die Verwaltung des Staates einzumischen pflegt und dass er erst, wenn Umstände ihn nötigen, eine solche Verpflichtung nicht mehr ablehnt, so dürfe der Weise die Kenntnis der bürgerlichen Verhältnisse nicht vernachlässigen; schon darum nicht, weil er sich ja auch auf das vorzubereiten hat, wovon er nicht weiß, ob er nicht einmal davon Gebrauch machen muss.
mox ubi decreto patrum fasces et ius praetoris invaserit, caesis Hirtio et Pansa, sive hostis illos, seu Pansam venenum vulneri adfusum, sui milites Hirtium et machinator doli Caesar abstulerat, utriusque copias ocupavisse; extortum invito senatu consulatum, armaque quae in Antonium acceperit contra rem publicam versa; proscriptionem civium, divisiones agrorum ne ipsis quidem qui fecere laudatas. Tac.ann.1,10,2.Als er darauf durch Beschluss der Väter sich in den Besitz der Rutenbündel und der prätorischen Gewalt eingedrängt und Hirtius und Pansa umgekommen - sei es nun dass beide der Feind oder Pansa das Gift, das man in seine Wunde träufelte, Hirtius die eigenen Truppen und Caesar als Drahtzieher des Komplotts ums Leben brachten, - habe er sich beider Heere bemächtigt, habe dem Senat wieder dessen Willen das Konsulat abgerungen und die gegen Antonius erhaltenen Waffen gegen das Vaterland gewendet. Die Ächtung von Mitbürgern, die Landverteilungen hätten nicht einmal die gelobt, die dabei tätig waren.
ille moderandos feminarum honores dictitans eademque se temperantia usurum in iis quae sibi tribuerentur, ceterum anxius invidia et muliebre fastigium in deminutionem sui accipiens ne lictorem quidem ei decerni passus est aramque adoptionis et alia huiusce modi prohibuit. Tac.ann.1,14,2.Er aber äußerte wiederholt, man müsse in den Ehrenbezeugungen gegen Frauen Maß halten; die selbe Zurückhaltung werde er auch bei dem üben, was ihm zuerkannt werde. Ängstlich aus Eifersucht, und weil er die hohe Stellung der Frau als Erniedrigung für sich empfand, gestattete er im übrigen nicht einmal, dass ihr ein Lictor zuerkannt würde, und verhinderte die Errichtung eines Altars der Adoption und anderes dieser Art.
ne dimissis quidem finem esse militiae, sed apud vexillum tendentis alio vocabulo eosdem labores perferre. ac si quis tot casus vita superaverit, trahi adhuc diversas in terras, ubi per nomen agrorum uligines paludum vel inculta montium accipiant. Tac.ann.1,17,3.Nicht einmal nach erhaltenem Abschied sei der Kriegsdienst zu Ende, sondern um die Veteranenstandarte her spannten sie ihre Zelte auf und hätten unter neuem Namen die alten Beschwerden zu erdulden. Und sei einer lebend über all dies Ungemach hinausgekommen, so schleppe man ihn noch in entlegene Lande und weise ihm da unter dem Namen Ackerland Pfützen von Moorgrund oder dürres Bergland an.
si tamen tenderent in pace temptare, quae ne civilium quidem bellorum victores expostulaverint, cur contra morem obsequii, contra fas disciplinae vim meditentur? Tac.ann.1,19,3.Wenn Sie dennoch darauf bestünden, im Frieden zu versuchen, was nicht einmal die Sieger der Bürgerkriege gefordert hätten, warum sie denn gegen die Regel des Gehorsams und wider die heiligen Pflichten der Kriegszucht an Gewalt dächten?
auxerat militum curas praematura hiems imbribus continuis adeoque saevis, ut non egredi tentoria, congregari inter se, vix tutari signa possent, quae turbine atque unda raptabantur. Tac.ann.1,30,2.Die Besorgnisse der Soldaten steigerte noch der frühzeitige Winter, der anhaltende grässliche Regengüsse von der Art brachte, dass sie nicht vor die Zelte hinausgehen, sich nicht versammeln, nicht einmal die Feldzeichen, die Sturm und Gewässer fortzureißen drohten, einigermaßen sichern konnten.
Fuere, qui publici funeris pompam requirerent compararentque, quae in Drusum, patrem Germanici, honora et magnifica Augustus fecisset. ipsum quippe asperrimo hiemis Ticinum usque progressum neque abscedentem a corpore simul urbem intravisse; circumfusas lecto Claudiorum Iuliorumque imagines; defletum in foro, laudatum pro rostris, cuncta a maioribus reperta aut, quae posteri invenerint, cumulata: at Germanico ne solitos quidem et cuicumque nobili debitos honores contigisse. Tac.ann.3,5,1.Es gab Leute, die den Pomp eines öffentlichen Leichenbegängnisses vermissten und vergleichend auf die großartigen Ehrungen hinwiesen, die Augustus Drusus, dem Vater des Germanicus, erwiesen hatte. Persönlich sei er ihm im rauesten Winter bis nach Ticinun entgegengereist, sei, ohne von der Leiche zu weichen, mit in die Stadt eingezogen. Den Sarg hätten rings die Bildnisse der Claudier und Julier umwogt. Auf dem Forum sei er beweint, von der Rednerbühne herab ihm die Trauerrede gehalten worden; alles sei in reichlichem Maße geschehen, was die Alten erdacht, auf was spätere Zeit gekommen sei; dem Germanicus hingegen seien nicht einmal die gewöhnlichen Ehren, wie sie jedem Mitglied der Nobilität zustehen, zuteil geworden.
sane corpus ob longinquitatem itinerum externis terris quoquo modo crematum; sed tanto plura decora mox tribui par fuisse, quanto prima fors negavisset. non fratrem nisi unius diei via, non patruum saltem porta tenus obvium. ubi illa veterum instituta, propositam toro effigiem, meditata ad memoriam virtutis carmina et laudationes et lacrimas vel doloris imitamenta? Tac.ann.3,5,2.Gewiss habe man der weiten Reise wegen den Leichnam, so gut es ging, im Ausland verbrannt; aber da ihm das Schicksal die ersten Ehren versagt habe, hätte man ihm dann desto mehr Ehren erweisen müssen; der Bruder sei ihm nicht weiter als eine Tagesreise, der Oheim nicht einmal bis ans Tor entgegengegangen. Wo da jene bekannten Anordnungen der Alten seien, das Bild auf dem Prunkbett, die Lieder zum Gedächtnis der Tugenden, die Lobreden und die Tränen, um wenigstens den Trauernden zu spielen?
non quidem sibi ignarum posse argui, quod tam recenti dolore subierit oculos senatus: vix propinquorum adloquia tolerari, vix diem aspici a plerisque lugentium. neque illos imbecillitatis damnandos: se tamen fortiora solacia e complexu rei publicae petivisse. miseratusque Augustae extremam senectam, rudem adhuc nepotum et vergentem aetatem suam, ut Germanici liberi, unica praesentium malorum levamenta, inducerentur, petivit. Tac.ann.4,8,3.Er wisse wohl, man könne es tadeln, dass er in so frischem Schmerz vor den Augen des Senats erscheine; die meisten Trauernden könnten kaum die Ansprache der Verwandten, kaum den Anblick des Tages ertragen und man dürfe sie deswegen nicht einmal der Schwäche beschuldigen. Er aber habe kräftigeren Trost im Schoße des Staates gesucht. Er beklagte das dem Ende nahe Greisenalter der Augusta, das (teilweise) noch unreife Alter seiner Enkel und sein zunehmendes Alter und verlangte, die Kinder des Germanicus herbeizuführen, seine einzige Erleichterung im gegenwärtigen Leid.
Sed Galba post nuntios Germanicae seditionis, quamquam nihil adhuc de Vitellio certum, anxius, quonam exercituum vis erumperet, ne urbano quidem militi confisus, quod remedium unicum rebatur, comitia imperii transigit; adhibitoque super Vinium ac Laconem Mario Celso consule designato ac Ducenio Gemino praefecto urbis, pauca praefatus de sua senectute Pisonem Licinianum accersiri iubet, seu propria electione sive, ut quidam crediderunt, Lacone instante, cui apud Rubellium Plautum exercita cum Pisone amicitia; sed callide ut ignotum fovebat, et prospera de Pisone fama consilio eius fidem addiderat. Tac.hist.1,14,1.Indes war Galba, auf die Nachricht vom Abfall in Germanien hin, obwohl über Vitellius noch nichts Sicheres verlautete, in Angst, welchen Ausbruch der Aufstand der Heere nehmen werde; da er sich nicht einmal auf die Soldaten in der Stadt verlassen konnte, schritt er, was er für den einzigen Ausweg hielt, zur Abhaltung eines Staatsrates. Er zog außer Vinius und Laco den designierten Konsul Marius Celsus und den Strandpräfekten Ducenius Geminus hinzu. Nachdem er weniges über sein hohes Alter vorausgeschickt hatte, ließ er den Piso Licinianus herbeirufen, sei es nach eigener Wahl, sei es, wie manche glaubten, auf Lacos dringendes Zureden, der bei Rubellius Plautus mit Piso Freundschaft gepflogen hatte; jedoch empfahl er ihn schlauerweise als einen Unbekannten, und der günstige Ruf Pisos hatte dem Rat Lacos Nachdruck gegeben.
[Cic.Tusc.1,14] Quasi non necesse sit, quicquid isto modo pronunties, id aut esse aut non esse! an tu dialecticis ne imbutus quidem es? in primis enim hoc traditur: omne pronuntiatum (sic enim mihi in praesentia occurrit ut appellarem axioma, —utar post alio, si invenero melius) id ergo est pronuntiatum, quod est verum aut falsum. cum igitur dicis: 'miser M.Crassus', aut hoc dicis: 'miser est Crassus', ut possit iudicari, verum id falsumne sit, aut nihil dicis omnino. Age, iam concedo non esse miseros, qui mortui sint, quoniam extorsisti, ut faterer, qui omnino non essent, eos ne miseros quidem esse posse. quid? qui vivimus, cum moriendum sit, nonne miseri sumus? quae enim potest in vita esse iucunditas, cum dies et noctes cogitandum sit iam iamque esse moriendum? Cic.Tusc.1,14Als ob nicht, was du auf jene Weise ausspricht, entweder sein, oder nicht sein müsste. Bist du nicht einmal mit den Elementen der Logik bekannt? Denn da heißt es so gleich von Anfang: jeder Ausspruch (dieser Ausdruck fällt mir im Augenblick für Axiom ein; find ich einen besseren, so will ich nachher diesen gebrauchen) ist entweder wahr oder falsch. Wenn du also sagst: der unglückliche Macus Crassus, so sagst du entweder: ,Marcus Crassus ist unglücklich, damit beurteilt werden kann, ob dies wahr oder falsch ist, oder du sagst überhaupt nichts. – Nun gut, ich will es zugeben, die Toten seien nicht unglücklich, weil du mir das Geständnisses ab zwei angst, wer überhaupt nichts sei, könne auch nicht unglücklich sein. Aber wie? Wir, die wir leben und sterben müssen, sind wir nicht unglücklich? Denn welchen Reiz bietet das Leben noch dar, wenn man Tag und Nacht denken muss, jeden Augenblick könnte der Tod nahen. –
[Cic.Tusc.1,64,1] Mihi vero ne haec quidem notiora et inlustriora carere vi divina videntur, ut ego aut poetam grave plenumque carmen sine caelesti aliquo mentis instinctu putem fundere, aut eloquentiam sine maiore quadam vi fluere abundantem sonantibus verbis uberibusque sententiis. Cic.Tusc.1,64,1Nicht einmal die bekannteren und bedeutenderen Errungenschaften des Geistes scheint es mir ohne göttliche Kraft geben zu können, so dass ich glaubte, ein Dichter ströme sein gehaltvolles Lied ohne himmlische Begeisterung hervor, oder es vergieße sich die Beredsamkeit ohne eine höhere Kraft, übertömend von klangvollen Worten und ergiebigen Gedanken.
Ingemescere non numquam viro concessum est, idque raro, eiulatus ne mulieri quidem. Et hic nimirum est "fletus", quem duodecim tabulae in funeribus adhiberi vetuerunt. Cic.Tusc.2,55,3Zu seufzen ist bisweilen dem Mann gestattet, doch selten; Geheul nicht einmal dem Weib. Dies ist jenes Jammern, das die zwölf Gesetzestafeln beim Leichenbegängnis verbieten.
cum vero nihil imminuat doloris, cur frustra turpes esse volumus? Cic.Tusc.2,57,6Warum aber sollen wir uns, wenn es nicht einmal etwas vom Schmerz vermindert, umsonst schmählich benehmen?
Nam neque vetustate minui mala nec fieri praemeditata leviora, stultamque etiam esse meditationem futuri mali aut fortasse ne futuri quidem: satis esse odiosum malum omne, cum venisset; Cic.Tusc.3,32,3Denn weder würden Übel durch ihr Alter vermindert, noch durch Vorüberlegungen leichter; ja, der Gedanke an ein künftiges, vielleicht nicht einmal künftiges Übel sei sogar töricht. Jedes Übel sei widerwärtig genug, wenn es gekommen sei;
qui autem semper cogitavisset accidere posse aliquid adversi, ei fieri illud sempiternum malum; si vero ne futurum quidem sit, frustra suscipi miseriam voluntariam; ita semper angi aut accipiendo aut cogitando malo. Cic.Tusc.3,32,4wer aber immer denke, es könne ihm etwas Schlimmes passieren, dem werde dies zu einem Dauerübel. Trete es aber nicht einmal ein, so lade man sich umsonst freiwilliges Elend auf; so sei man stets in Angst, entweder dadurch dass man Übel erträgt oder daran denkt.
Ad haec bona me si revocas, Epicure, pareo, sequor, utor te ipso duce, obliviscor etiam malorum, ut iubes, eoque facilius, quod ea ne in malis quidem ponenda censeo. Cic.Tusc.3,37,3Wenn du mich zu diesen Gütern zurückrufst, Epikur, gehorche und folge ich; du selbst seiest mein Führer; ich vergesse auch die Übel, wie du gebietest, und desto leichter, weil sie meines Erachtens nicht einmal unter die Übel zu zählen sind.
Tanta igitur calamitatis praesentis adhibetur a philosopho medicina, quanta inveteratae ne desideratur quidem, nec, si aliquot annis post idem ille liber captivis missus esset, volneribus mederetur, sed cicatricibus. Cic.Tusc.3,54,3Der Philosoph verordnet also gegen eine gegenwärtige Not eine so kräftige Arznei , wie sie nicht einmal mehr für ein eingewurzeltes Übel verlangt wird. Und wäre dasselbe Buch einige Jahre später den Gefangenen zugesandt worden, hätte es keine Wunden mehr, sondern Narben zu heilen gehabt.
eaque omnia aut nimis tristia aut nimis laeta errore fieri, qui si error stultis extenuetur die, ut, cum res eadem maneat, aliter ferant inveterata aliter recentia, sapientis ne attingat quidem omnino? Cic.Tusc.4,39,2Und dass all jenes allzu Traurige oder zu Fröhliche durch Irrtum zustande kommt? ein Irrtum, der sich bei den Toren mit der Zeit abschwächt, so dass sie, während die Sache dieselbe bleibt, das Alte anders ertragen als das Neue, während er den Weisen nicht einmal berührt.
At quae isti bona numerant, ne ipsi quidem honesta dicunt; solum igitur bonum, quod honestum; ex quo efficitur honestate una vitam contineri beatam. Cic.Tusc.5,44,1Allein was jene unter die Güter rechnen, das nennen sie selbst nicht einmal das Sittlich-Rechte; es ist also allein das gut, was sittlich recht ist; woraus sich ergibt, dass nur in der Rechtschaffenheit das glückliche Leben enthalten ist.
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