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Cicero: De officiis

Cicero: Ãœber die Pflichten

Cic.off.1,20-41

Die zweite Kardinaltugend: Gerechtigkeit
 
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Cicero: De officiis

Cic.off.1,20-41

 

Cicero: Ãœber die Pflichten

Cic.off.1,20-41

20,1
[Cic.off.1,20,1] De tribus autem reliquis latissime patet ea ratio, qua societas hominum inter ipsos et vitae quasi communitas continetur;
Von den übrigen drei (Quellen der Pflicht) hat diejenige, durch die die Gesellschaft der Menschen untereinander und gleichsam ihre Lebensgemeinschaft begründet wird, einen besonders weiten Umfang.
anmerk.
20.2
[Cic.off.1,20,2] cuius partes duae: iustitia, in qua virtutis splendor est maximus, ex qua viri boni nominantur, et huic coniuncta beneficentia, quam eandem vel benignitatem vel liberalitatem appellari licet.
Es gibt zwei Hauptpflichten: die Gerechtigkeit, in der sich die Tugend im höchsten Glanze zeigt und durch die man den Namen des rechtschaffenen Mannes erhält; ferner die sich ihr genau anschließende Wohltätigkeit, die man auch Güte oder Freigebigkeit nennen kann.
anmerk.
20,3
[Cic.off.1,20,3] Sed iustitiae primum munus est, ut ne cui quis noceat, nisi lacessitus iniuria, deinde ut communibus pro communibus utatur, privatis ut suis.
Die erste Aufgabe der Gerechtigkeit ist es aber, keinem zu schaden, ohne Unrecht erlitten zu haben; die zweite, dass man nur Gemeinsames zum gemeinsamen und nur Eigenes zum eigenen Gebrauch verwendet.
anmerk.
21,1
[Cic.off.1,21,1] Sunt autem privata nulla natura, sed aut vetere occupatione, ut qui quondam in vacua venerunt, aut victoria, ut qui bello potiti sunt, aut lege, pactione, condicione, sorte;
Eigentum gibt es von Natur aus nicht, sondern es entstand entweder durch anfängliche Besitzname, wie bei denen, die vormals in menschenleere Gegenden kamen; oder durch Aneignung, zum Beispiel wenn man es im Krieg gewann; oder durch Gesetz, Verträge und andere Übereinkunft, Los.
anmerk.
21,2
[Cic.off.1,21,2] ex quo fit, ut ager Arpinas Arpinatium dicatur, Tusculanus Tusculanorum; similisque est privatarum possessionum discriptio.
Insofern heißen die Ländereien um Arpinum, arpininisch, die um Tusculum tuskulanisch; und ähnlich kamen die einzelnen zu ihrem Grundbesitz.
anmerk.
21,3
[Cic.off.1,21,3] Ex quo, quia suum cuiusque fit eorum, quae natura fuerant communia, quod cuique optigit, id quisque teneat; e quo si quis sibi appetet, violabit ius humanae societatis.
Was also jeder aus der Masse, die von Natur aus Gemeingut war, als besonderes Eigentum erhalten hat, das darf er behalten; verlangt er daraus noch mehr für sich, so verletzt er das Recht der menschlichen Gesellschaft.
anmerk.
22,1
[Cic.off.1,22,1] Sed quoniam, ut praeclare scriptum est a Platone, non nobis solum nati sumus ortusque nostri partem patria vindicat, partem amici, atque, ut placet Stoicis, quae in terris gignantur, ad usum hominum omnia creari, homines autem hominum causa esse generatos, ut ipsi inter se aliis alii prodesse possent, in hoc naturam debemus ducem sequi, communes utilitates in medium adferre, mutatione officiorum, dando accipiendo, tum artibus, tum opera, tum facultatibus devincire hominum inter homines societatem.
Da wir aber, wie Platon trefflich bemerkt, nicht für uns allein auf der Welt sind, sondern auch das Vaterland, die Eltern, die Freunde teilweise auf unser Dasein Anspruch erheben, da ferner, wie die Stoiker annehmen, die Erde alles, was sie erzeugt, zum Gebrauch der Menschen hervorbringt, und die Menschen selbst der Menschen wegen geschaffen sind, um sich gegenseitig nützen zu können, so ist es unsere Pflicht, hierin der Leitung der Natur zu folgen, zum Nutzen aller das Unsrige bereitzustellen, im Austausch gegenseitiger Pflichtleistungen zu geben und zu nehmen, und durch unsere Geschicklichkeit, durch unsere Anstrengung, durch die uns zu Gebote stehenden Mittel das Band der menschlichen Gesellschaft zu befestigen.
anmerk.
23,1
[Cic.off.1,23,1] Fundamentum autem est iustitiae fides, id est dictorum conventorumque constantia et veritas.
Die Grundlage der Gerechtigkeit aber ist Treue, d.h., Festigkeit und Wahrheit in allem, was man gesprochen und mit anderen ausgemacht hat.
anmerk.
23,2
[Cic.off.1,23,2] Ex quo, quamquam hoc videbitur fortasse cuipiam durius, tamen audeamus imitari Stoicos, qui studiose exquirunt, unde verba sint ducta, credamusque, quia fiat, quod dictum est, appellatam fidem.
Obwohl es dem einen oder dem anderen gezwungen scheinen könnte, wage ich es dennoch, nach Art der Stoiker, die sorgfältig die Abstammung der Wörter untersuchen, als meine Meinung auszusprechen, dass fides, Treu und Glauben, seinen Namen von fieri, geschehen, habe, weil dabei geschieht, was versprochen worden ist.
anmerk.
23,3
[Cic.off.1,23,3] Sed iniustitiae genera duo sunt, unum eorum, qui inferunt, alterum eorum, qui ab is, quibus infertur, si possunt, non propulsant iniuriam.
Die Ungerechtigkeit ist aber von doppelter Art: erstens, wenn man selbst anderen Unrecht zufügt; zweitens, wenn man diejenigen, denen es zugefügt wird, nicht nach Möglichkeit dagegen verteidigt.
anmerk.
23,4
[Cic.off.1,23,4] Nam qui iniuste impetum in quempiam facit aut ira aut aliqua perturbatione incitatus, is quasi manus afferre videtur socio;
Denn wer einen zu Unrecht angreift, sei es im Zorn oder in der Hitze einer anderen Leidenschaft, bei dem ist’s, als ob er Hand an seinen Partner legte;
anmerk.
23,5
[Cic.off.1,23,5] qui autem non defendit nec obsistit, si potest, iniuriae, tam est in vitio, quam si parentes aut amicos aut patriam deserat.
wer aber einen anderen nicht verteidigt, noch sich dem Unrecht, wenn er kann, widersetzt, ist so schuldig, als wenn er Eltern oder Freunde oder Vaterland im Stich ließe.
anmerk.
24,1
[Cic.off.1,24,1] Atque illae quidem iniuriae, quae nocendi causa de industria inferuntur, saepe a metu proficiscuntur, cum is, qui nocere alteri cogitat, timet, ne, nisi id fecerit, ipse aliquo afficiatur incommodo.
Jenes Unrecht, das in der Absicht zu schaden anderen zugefügt wird, rührt häufig aus der Furcht, indem derjenige, der einem anderen schaden will, fürchtet, dieser könnte ihm selbst schaden, wenn er ihm nicht zuvorkommt.
anmerk.
24,2
[Cic.off.1,24,2] Maximam autem partem ad iniuriam faciendam aggrediuntur, ut adipiscantur ea, quae concupiverunt; in quo vitio latissime patet avaritia.
Am häufigsten jedoch tun die Menschen Unrecht, um dadurch das zu erlangen, wonach sie begehren; und hierin zeigt die Habsucht den ganzen Umfang ihrer Wirksamkeit.
anmerk.
25,1
[Cic.off.1,25,1] Expetuntur autem divitiae cum ad usus vitae necessarios, tum ad perfruendas voluptates.
Man trachtet nach Reichtum, teils um die notwebdigen Bedürfnisse des Lebens zu befriedigen, teils um sich Genüsse zu verschaffen.
anmerk.
25,2
[Cic.off.1,25,2] In quibus autem maior est animus, in iis pecuniae cupiditas spectat ad opes et ad gratificandi facultatem, ut nuper M. Crassus negabat ullam satis magnam pecuniam esse ei, qui in re publica princeps vellet esse, cuius fructibus exercitum alere non posset.
Männer aber, deren Sinn nach Höherem strebt, wollen Geld, um dadurch Einfluss im Staat zu bekommen und sich andere verbindlich zu machen. So behauptete unlängst Marcus Crassus, diejenigen, die unter die Ersten in unserer Republik gehören wollen, besitzen nur dann hinreichend Reichtum, wenn sie von dessen Ertrag ein Heer halten können.
anmerk.
25,3
[Cic.off.1,25,3] Delectant etiam magnifici apparatus vitaeque cultus cum elegantia et copia, quibus rebus effectum est, ut infinita pecuniae cupiditas esset.
Freude macht es ferner, sich prachtvoll einzurichten und ein kultiviertes Leben in Geschmack und Fülle zu führen. Doch Folge von all dem ist, dass die Begierde nach Geld weder Maß noch Ziel kennt.
anmerk.
25,4
[Cic.off.1,25,4] Nec vero rei familiaris amplificatio nemini nocens vituperanda est, sed fugienda semper iniuria est.
Zwar verdient das Streben, sein Vermögen zu vergrößern, sofern es niemandem schadet, an sich durchaus keinen Tadel; nur vermeide man dabei stets Übergriffe auf andere.
anmerk.
26,1
[Cic.off.1,26,1] Maxime autem adducuntur plerique, ut eos iustitiae capiat oblivio, cum in imperiorum, honorum, gloriae cupiditatem inciderunt.
Hauptsächlich dann aber fühlen sich die meisten versucht, auf keine Gerechtigkeit mehr zu achtenen, wenn sich die Begierde nach Befehlshaberstellen, Ämtern, und Ruhm sich ihrer bemächtigt hat.
anmerk.
26,2
[Cic.off.1,26,2] Quod enim est apud Ennium: "Nulla sancta societas | Nec fides regni est", id latius patet.
Denn was Ennius sagt: "Kein Bund ist heilig, | Keine Treue mehr, wenn’s gilt ein Königreich", das gilt weithin.
anmerk.
26,3
[Cic.off.1,26,3] Nam quidquid eiusmodi est, in quo non possint plures excellere, in eo fit plerumque tanta contentio, ut difficillimum sit servare sanctam societatem.
Denn um jeden Vorzug, den nicht mehrere teilen können, bewirbt man sich in der Regel mit solcher Anstrengung, dass es höchst schwer fällt, die Heiligkeit der gesellschaftlichen Verbindung nicht zu verletzen.
anmerk.
26,4
[Cic.off.1,26,4] Declaravit id modo temeritas C. Caesaris, qui omnia iura divina et humana pervertit propter eum, quem sibi ipse opinionis errore finxerat principatum.
Den neuesten Beweis dafür liefert die Frechheit des Gaius Caesar, der jener Größe wegen, die bloß in seiner irrigen Ansicht bestand, alle göttlichen und menschlichen Rechte umstieß.
anmerk.
26,5
[Cic.off.1,26,5] Est autem in hoc genere molestum, quod in maximis animis splendidissimisque ingeniis plerumque existunt honoris, imperii, potentiae, gloriae cupiditates.
Hierbei ist zu bedauern, dass sich gerade bei den größten Geistern und bei den glänzendsten Talenten solche Begierde nach Rang, nach Befehlshaberstellen, nach Macht, nach Berühmtheit zu erheben pflegt.
anmerk.
26,6
[Cic.off.1,26,6] Quo magis cavendum est, ne quid in eo genere peccetur.
Umso mehr muss man sich hüten, sich in diesem Bereich zu verfehlen.
anmerk.
27,1
[Cic.off.1,27,1] Sed in omni iniustitia permultum interest, utrum perturbatione aliqua animi, quae plerumque brevis est et ad tempus, an consulto et cogitata fiat iniuria.
Bei jeder Rechtsverletzung aber kommt sehr viel darauf an, ob sie in irgendeiner Leidenschaft, die gewöhnlich kurz und vorübergehend ist, oder ob sie mit Bedacht und Absicht geschieht.
anmerk.
27,2
[Cic.off.1,27,2] Leviora enim sunt ea, quae repentino aliquo motu accidunt, quam ea, quae meditata et praeparata inferuntur.
Denn verzeihlicher ist, was man in der plötzlichen Aufwallung tut, als eine absichtliche und vorbereitete Beleidigung.
anmerk.
27,3
[Cic.off.1,27,3] Ac de inferenda quidem iniuria satis dictum est.
Soviel über die erste Art des Unrechts, das man selbsttätig zufügt.
anmerk.
28,1
[Cic.off.1,28,1] Praetermittendae autem defensionis deserendique officii plures solent esse causae.
Die zweite Art der Ungerechtigkeit, dass man andere nicht verteidigt und im Stich lässt, kennt mehrere Ursachen.
anmerk.
28,2
[Cic.off.1,28,2] Nam aut inimicitias aut laborem aut sumptus suscipere nolunt aut etiam neglegentia, pigritia, inertia aut suis studiis quibusdam occupationibusve sic impediuntur, ut eos, quos tutari debeant, desertos esse patiantur.
Denn entweder scheut man sich vor Feindschaften, Mühe und Geldaufwand oder lässt sich von einer gewissen Nachlässigkeit, Trägheit und Ungeschicklichkeit oder von einer Neigung und persönlichen Vorlieben dazu bestimmen, diejenigen, die man schützen sollte, im Stich zu lassen.
anmerk.
28,3
[Cic.off.1,28,3] Itaque videndum est, ne non satis sit id, quod apud Platonem est in philosophos dictum, quod in veri investigatione versentur quodque ea, quae plerique vehementer expetant, de quibus inter se digladiari soleant, contemnant et pro nihilo putent, propterea iustos esse.
Es dürfte daher nicht ganz richtig sein, was Platon zum Lob der Philosophen sagt: Weil sie die Wahrheit erforschten und die Dinge, nach denen die meisten leidenschaftlich streben, und deretwegen sie gegeneinander kämpften, mit Geringschätzung und Verachtung ansehen, seien sie auch schon gerecht.
anmerk.
28,4
[Cic.off.1,28,4] Nam alterum iustitiae genus assequuntur, ut inferenda ne cui noceant iniuria, in alterum incidunt; discendi enim studio impediti, quos tueri debent, deserunt.
Denn zwar genügen sie der einen Art der Gerechtigkeit, indem sie keinem durch Unrechttun schaden; allein sie verstoßen gegen die andere, weil sie in ihrem Erkenntnisstreben diejenigen im Stich lassen, die sie schützen müssten.
anmerk.
28,5
[Cic.off.1,28,5] Itaque eos ne ad rem publicam quidem accessuros putant nisi coactos.
Eben deswegen meint er auch, sie würden sich nur gezwungen mit der Staatsverwaltung befassen.
anmerk.
28,6
[Cic.off.1,28,6] Aequius autem erat id voluntate fieri; nam hoc ipsum ita iustum est, quod recte fit, si est voluntarium.
Besser aber wäre es, wenn sie dies aus eigenem, freien Willen täten. Denn selbst das rechte Tun ist nur tugendhaft, sofern es freiwillig geschieht.
anmerk.
29,1
[Cic.off.1,29,1] Sunt etiam, qui aut studio rei familiaris tuendae aut odio quodam hominum suum se negotium agere dicant nec facere cuiquam videantur iniuriam.
Auch finden sich Leute, die aus ihrem Streben, ihr Vermögen zu schützen oder aus einer Art von Menschenscheu behaupten, sie kümmerten sich bloß um die eigenen Angelegenheiten, und so keinem Unrecht zu tun scheinen.
anmerk.
29,2
[Cic.off.1,23,2] Ex quo, quamquam hoc videbitur fortasse cuipiam durius, tamen audeamus imitari Stoicos, qui studiose exquirunt, unde verba sint ducta, credamusque, quia fiat, quod dictum est, appellatam fidem.
Obwohl es dem einen oder dem anderen gezwungen scheinen könnte, wage ich es dennoch, nach Art der Stoiker, die sorgfältig die Abstammung der Wörter untersuchen, als meine Meinung auszusprechen, dass fides, Treu und Glauben, seinen Namen von fieri, geschehen, habe, weil dabei geschieht, was versprochen worden ist.
anmerk.
30,1
[Cic.off.1,30,1] Quando igitur duobus generibus iniustitiae propositis adiunximus causas utriusque generis easque res ante constituimus, quibus iustitia contineretur, facile, quod cuiusque temporis officium sit, poterimus, nisi nosmet ipsos valde amabimus, iudicare.
Da somit die beiden Arten der Ungerechtigkeit aufgestellt, beider Ursachen beigefügt und die Grundlage der Gerechtigkeit selbst schon früher genannt worden ist, werden wir ohne Mühe entscheiden können, was unter den jeweiligen Umständen unsere Pflicht ist, wenn wir nicht all zu großer Selbstliebe erliegen.
anmerk.
30,2
[Cic.off.1,30,2] Est enim difficilis cura rerum alienarum.
Denn die gehörige Behandlung fremder Dinge ist es eine schwierige Sache.
anmerk.
30,3
[Cic.off.1,30,3] Quamquam Terentianus ille Chremes "humani nihil a se alienum putat"; sed tamen, quia magis ea percipimus atque sentimus, quae nobis ipsis aut prospera aut adversa eveniunt, quam illa, quae ceteris, quae quasi longo intervallo interiecto videmus, aliter de illis ac de nobis iudicamus.
Zwar sagt Chremes bei Terenz, nichts Menschliches sei ihm fremd; aber doch haben wir mehr Sinn und Gefühl für das Gute oder Schlimme, das uns selbst widerfährt, als für das Wohl oder Wehe anderer. Weil wir dieses nur wie in weiter Ferne sehen, urteilen wir darüber anders, als über das, was uns angeht.
anmerk.
30,4
[Cic.off.1,30,4] Quocirca bene praecipiunt, qui vetant quicquam agere, quod dubites aequum sit an iniquum.
Daher ist es ganz richtig, uns zu verbieten, das zu tun , worüber wir zweifeln, ob es recht oder unrecht ist.
anmerk.
30,5
[Cic.off.1,30,5] Aequitas lucet ipsa per se, dubitatio cogitationem significat iniuriae.
Denn das Rechte leuchtet für sich selbst ein, der Zweifel deutet darauf hin, dass man mit etwas umgeht, das Unrecht ist.
anmerk.
31,1
[Cic.off.1,31,1] Sed incidunt saepe tempora, cum ea, quae maxime videntur digna esse iusto homine, eoque, quem virum bonum dicimus, commutantur fiuntque contraria, ut reddere depositum, facere promissum quaeque pertinent ad veritatem et ad fidem; ea migrare interdum et non servare fit iustum.
Oft gibt es aber Fälle, wo die Grundsätze, die des gerechten, des, wie man sagt, ehrlichen Mannes vorzüglich würdig sind, zum Beispiel anvertrautes Gut sei zurückzugeben, Versprochenes sei zu erfüllen – eine veränderte Gestalt annehmen und zum Gegenteil werden, und wo es Sache der Gerechtigkeit ist, die Pflichten der Wahrhaftigkeit und Treue zu übertreten und sein Wort nicht zu halten.
anmerk.
31,2
[Cic.off.1,31,2] Referri enim decet ad ea, quae posui principio fundamenta iustitiae, primum ut ne cui noceatur, deinde ut communi utilitati serviatur.
Solche Fälle sind nach jenen Hauptgrundsätzen der Gerechtigkeit, die ich oben aufstellte, zu beurteilen: erstens, keinem zu schaden; zweitens, den Nutzen der Gesellschaft zu befördern.
anmerk.
32,1
[Cic.off.1,32,1] Potest enim accidere promissum aliquod et conventum, ut id effici sit inutile vel ei, cui promissum sit, vel ei, qui promiserit.
Bei einem Versprechen oder einer Übereinkunft kann nämlich der Vollzug entweder dem zum Nachteil gereichen, dem sie zugesagt wurden, oder dem, der sie zusagte.
anmerk.
32,2
[Cic.off.1,32,2] Nam si, ut in fabulis est, Neptunus, quod Theseo promiserat, non fecisset, Theseus Hippolyto filio non esset orbatus.
Wenn Neptunus, um auf ein Bühnenstück zurückzugreifen, sein Versprechen dem Theseus nicht erfüllt hätte, hätte Theseus seinen Sohn Hippolytos nicht verloren.
anmerk.
32,3
[Cic.off.1,32,3] Ex tribus enim optatis, ut scribitur, hoc erat tertium, quod de Hippolyti interitu iratus optavit; quo impetrato in maximos luctus incidit.
Denn unter den drei Wünschen, die ihm zugesagt waren, soll der dritte gewesen sein, dass er im Zorn den Tod des Hippolytos wünschte; er erhielt Gewährung und geriet in tiefste Trauer.
anmerk.
32,4
[Cic.off.1,32,4] Nec promissa igitur servanda sunt ea, quae sint iis, quibus promiseris inutilia, nec si plus tibi ea noceant, quam illi prosint, cui promiseris, contra officium est, maius anteponi minori;
Ein Versprechen also, das dem, dem es gemacht wurde, Nachteile bringt, soll nicht gehalten werden, sowie auch das keine pflichtwidrige Handlung ist, wenn man im Fall, dass der eigene Schaden größer wäre als der Vorteil des Empfangenden, das Wichtigere dem weniger Wichtigen vorzieht.
anmerk.
32,5
[Cic.off.1,32,5] ut si constitueris, cuipiam te advocatum in rem praesentem esse venturum atque interim graviter aegrotare filius coeperit, non sit contra officium non facere, quod dixeris; magisque ille, cui promissum sit, ab officio discedat, si se destitutum queratur.
Gesetzt zum Beispiel, du hättest jemandem dein Wort gegeben, bei einem Prozess persönlich zu erscheinen, und dein Sohn wäre inzwischen gefährlich krank geworden, so wäre es wohl nicht gegen die Pflicht, wenn du dies Versprechen nicht hieltest; eherbenähme sich der andere pflichtwidrig, wenn er sich beschwerte, du habest ihn im Stich gelassen.
anmerk.
32,6
[Cic.off.1,32,6] Iam illis promissis standum non esse quis non videt, quae coactus quis metu, quae deceptus dolo promiserit? quae quidem pleraque iure praetorio liberantur, nonnulla legibus.
Dass man vollends solche Versprechen, die durch Gewalt abgenötigt oder durch List erschlichen sind, nicht zu erfüllen verpflichtet ist, leuchtet jedermann ein. Von den meisten entbinden auch die Edikte der Praetoren, von einigen die Gesetze.
anmerk.
33,1
[Cic.off.1,33,1] Existunt etiam saepe iniuriae calumnia quadam et nimis callida sed malitiosa iuris interpretatione.
Hierher gehört weiter das Unrecht, das aus Rechtsverdrehung, d.h. aus überschlauer und bösartiger Auslegung des Rechts hervorgeht.
anmerk.
33,2
[Cic.off.1,33,2] Ex quo illud "summum ius summa iniuria" factum est iam tritum sermone proverbium.
Daher bei uns jenes bereits uralte Sprichwort: "das höchste Recht das höchste Unrecht!"
anmerk.
33,3
[Cic.off.1,33,3] Quo in genere etiam in re publica multa peccantur, ut ille, qui, cum triginta dierum essent cum hoste indutiae factae, noctu populabatur agros, quod dierum essent pactae, non noctium indutiae.
Sogar in Staatsangelegenheiten wird öfter auf diese Art gefehlt, wie jener, der mit dem Feind einen Waffenstillstand auf 30 Tage geschlossen hatte und nachts dessen Ländereien verheerte; der Waffenstillstand sei nur für Tage und nicht für Nächte geschlossen worden.
anmerk.
33,4
[Cic.off.1,33,4] Ne noster quidem probandus, si verum est Q. Fabium Labeonem seu quem alium - nihil enim habeo praeter auditum - arbitrum Nolanis et Neapolitanis de finibus a senatu datum, cum ad locum venisset, cum utrisque separatim locutum, ne cupide quid agerent, ne appetenter, atque ut regredi quam progredi mallent.
Selbst einer unserer Landsleute verdient Missbilligung, wenn wirklich geschehen ist, was Quintus Fabius Labeo, oder wer es sonst war, denn ich weiß es bloß vom Hörensagen, sich erlaubt haben soll: Er war den Einwohnern von Nola und Neapel in einer Grenzstreitigkeit vom Senat zum Schiedsrichter gegeben worden und besprach sich, an Ort und Stelle angelangt, mit jeder der beiden Parteien gesondert: sie sollten nicht eigennützig, nicht begehrlich handeln und sich lieber zurückziehen als vorrücken.
anmerk.
33,5
[Cic.off.1,33,5] Id cum utrique fecissent, aliquantum agri in medio relictum est. Itaque illorum finis sic, ut ipsi dixerant, terminavit; in medio relictum quod erat, populo Romano adiudicavit.
Beide taten dies, und so blieb ein beträchtliches Stück Land in der Mitte übrig. Nun steckte er die Grenzen so, wie beide es erklärt hatten; und was in der Mitte noch übrig war, sprach er dem römischen Volk zu.
anmerk.
33,6
[Cic.off.1,33,6] Decipere hoc quidem est, non iudicare. Quocirca in omni est re fugienda talis sollertia.
D.h. den Betrüger und nicht den Schiedsrichter machen. Überall, wo es aus sei, hüte man sich daher vor solchen Kunstgriffen.
anmerk.
34,1
[Cic.off.1,34,1] Sunt autem quaedam officia etiam adversus eos servanda, a quibus iniuriam acceperis.
Aber auch gegen solche, durch die man Unrecht erlitten hat, sind gewisse Pflichten zu beachten.
anmerk.
34,2
[Cic.off.1,34,2] Est enim ulciscendi et puniendi modus; atque haud scio an satis sit eum, qui lacessierit iniuriae suae paenitere, ut et ipse ne quid tale posthac et ceteri sint ad iniuriam tardiores.
Denn die Ahndung und Bestrafung des Unrechts hat ihre Grenze, und vielleicht ist es genug, wenn der Beleidiger seine Tat bereut; so wird er selbst künftig nichts Ähnliches mehr tun, und auch andere werden sich vor ungerechtem Tun hüten.
anmerk.
34,3
[Cic.off.1,34,3] Atque in re publica maxime conservanda sunt iura belli.
Pflicht des Staates ist es, besonders auf Einhaltung des Kriegsrechts zu achten.
anmerk. s. die Sonderdatei Cic.off.1,34-36
34,4
[Cic.off.1,34,4] Nam cum sint duo genera decertandi, unum per disceptationem, alterum per vim, cumque illud proprium sit hominis, hoc beluarum, confugiendum est ad posterius, si uti non licet superiore.
Denn da es zwei Arten gibt, einen Streit zu beenden, entweder durch Erörterung oder durch gewaltsame Mittel, und da jenes dem Menschen, dieses den Tieren eigen ist, darf man zu Letzterem nur dann seine Zuflucht nehmen, wenn das Erstere nicht möglich ist.
anmerk.
35,1
[Cic.off.1,35,1] Quare suscipienda quidem bella sunt ob eam causam, ut sine iniuria in pace vivatur, parta autem victoria conservandi ii, qui non crudeles in bello, non inmanes fuerunt;
Zwar dürfen also Kriege geführt werden, wenn sie den Gewinn eines sicheren Friedens zum Zweck haben; sobald aber der Sieg errungen ist, soll man an die Erhaltung des Feindes denken, wenn er sich nicht grausam, nicht unmenschlich während des Krieges benommen hat.
anmerk.
35,2
[Cic.off.1,35,2] ut maiores nostri Tusculanos, Aequos, Volscos, Sabinos, Hernicos in civitatem etiam acceperunt, at Karthaginem et Numantiam funditus sustulerunt;
So erteilten unsere Vorfahren den Tuskulanern, den Aequern, den Volskern, den Sabinern, den Hernikern sogar das Bürgerrecht; Karthago aber und Numantia vernichteten sie von Grund aus.
anmerk.
35,3
[Cic.off.1,35,3] nollem Corinthum, sed credo aliquid secutos, oportunitatem loci maxime, ne posset aliquando ad bellum faciendum locus ipse adhortari.
Leider behandelten sie auch Korinth so; dazu bestimmte sie ohne Zweifel die günstige Lage der Stadt: sie fürchteten, sie könne die Einwohner einmal wieder zum Krieg reizen.
anmerk.
35,4
[Cic.off.1,35,4] Mea quidem sententia paci, quae nihil habitura sit insidiarum, semper est consulendum.
Meines Erachtens sollte man stets auf Frieden bedacht sein, sofern nicht heimliche Nachstellungen dabei zu befürchten sind.
anmerk.
35,5
[Cic.off.1,35,5] In quo si mihi esset obtemperatum, si non optimam, at aliquam rem publicam, quae nunc nulla est, haberemus.
Hätte man hierin auf mich gehört, so wäre unsere Republik, wenn auch nicht im besten Zustand, wenigstens noch vorhanden, während sie jetzt vernichtet ist.
anmerk.
35,6
[Cic.off.1,35,6] Et cum iis, quos vi deviceris consulendum est, tum ii, qui armis positis ad imperatorum fidem confugient, quamvis murum aries percusserit, recipiendi.
Doch nicht nur der Besiegten soll man sich annehmen, sondern auch diejenigen aufnehmen, die die Waffen niedergelegt haben und sich unter den Schutz des Feldherrn stellen; selbst dann, wenn der Sturmbock bereits ihre Mauern erschüttert hat.
anmerk.
35,7
[Cic.off.1,35,7] In quo tantopere apud nostros iustitia culta est, ut ii, qui civitates aut nationes devictas bello in fidem recepissent, earum patroni essent more maiorum.
In dieser Hinsicht hielt man bei uns so sehr auf Gerechtigkeit, dass der Feldherr, dem sich eine besiegte Stadt oder Nation ergeben hatte, nach der Sitte der Vorfahren ihr Anwalt gegenüber Senat und Volk wurde.
anmerk.
36,1
[Cic.off.1,36,1] Ac belli quidem aequitas sanctissime fetiali populi Romani iure perscripta est.
Auch ist, was Gerechtigkeit im Krieg verlangt, aufs gewissenhafteste im Fetialrecht des römischen Volkes bestimmt.
anmerk.
36,2
[Cic.off.1,36,2] Ex quo intellegi potest nullum bellum esse iustum, nisi quod aut rebus repetitis geratur aut denuntiatum ante sit et indictum.
Darin findet man, dass kein Krieg rechtmäßig ist, der nicht entweder nach verlangter Genugtuung geführt wird oder zuvor angedroht und angekündigt wurde.
anmerk.
36,3
[Cic.off.1,36,3] [[Popilius imperator tenebat provinciam, in cuius exercitu Catonis filius tiro militabat.
Popilius hatte den Oberbefehl in einer Provinz, und der Sohn des älteren Cato leistete in seinem Heer seinen ersten Kriegsdienst.
anmerk.
36,4
[Cic.off.1,36,4] Cum autem Popilio videretur unam dimittere legionem, Catonis quoque filium, qui in eadem legione militabat, dimisit.
Als sich der Feldherr entschied, eine seiner Legionen zu entlassen, erhielt auch der junge Cato mit dieser Legion, in der er diente, seinen Abschied.
anmerk.
36,5
[Cic.off.1,36,5] Sed cum amore pugnandi in exercitu remansisset, Cato ad Popilium scripsit, ut, si eum patitur in exercitu remanere, secundo eum obliget militiae sacramento, quia priore amisso iure cum hostibus pugnare non poterat.]] Adeo summa erat observatio in bello movendo.
Als er aus Lust weiterzukämpfen, beim Heer zurückblieb, schrieb Cato an Popilius: er solle seinen Sohn, wenn er ihm zu bleiben gestatte, durch einen zweiten Fahneneid in Pflicht nehmen; da er aus seinem früheren Eid entlassen wäre, sei er nicht mehr befugt, mit dem Feind zu kämpfen. So genau beachtete man alles, wenn es darum ging, einen Krieg zu beginnen.
anmerk.
37,1
[Cic.off.1,37,1] [[M. quidem Catonis senis est epistula ad M. filium, in qua scribit se audisse eum missum factum esse a consule cum in Macedonia bello Persico miles esset.
Man hat noch einen zweiten Brief des alten Cato an seinen Sohn, als dieser in Makedonien gegen Perseus diente, worin er schreibt, er höre, dass ihn der Konsul entlassen habe.
anmerk.
37,2
[Cic.off.1,37,2] Monet igitur, ut caveat, ne proelium ineat; negat enim ius esse, qui miles non sit, cum hoste pugnare.]]
Er solle sich also hüten, an irgend einem Gefecht teilzunehmen; denn wer nicht Soldat sei, sei auch nicht zum Kampf mit dem Feind berechtigt.
anmerk.
37,3
[Cic.off.1,37,3] Equidem etiam illud animadverto, quod, qui proprio nomine perduellis esset, is hostis vocaretur, lenitate verbi rei tristitiam mitigatam.
Bei dieser Gelegenheit bemerke ich noch, dass in unserer Sprache statt des Wortes perduellis (was der eigentliche Ausdruck zur Bezeichnung eines Feindes ist) das Wort hostis (Fremdling) in Gebrauch kam, und so das Anstößige des Begriffs durch das sanftere Wort gemildert wurde.
anmerk.
37,4
[Cic.off.1,37,4] Hostis enim apud maiores nostros is dicebatur, quem nunc peregrinum dicimus.
Der Fremde nämlich, den wir jetzt peregrinus nennen, hieß bei unseren Vorfahren hostis.
anmerk.
37,5
[Cic.off.1,37,5] Indicant duodecim tabulae: aut status dies cum hoste, itemque adversus hostem aeterna auctoritas.
Beweise dafür liefern die Zwölf Tafeln, in denen zum Beispiel die Stelle vorkommt: "der festgesetzte Gerichtstag in Sachen mit einem hostis" (d.h. mit einem Fremden); und wiederum die Stelle: "Gegenüber dem hostis (dem Fremden) behält der Bürger (trotz aller Verjährung) seinen Rechtsanspruch."
anmerk.
37,6
[Cic.off.1,37,6] Quid ad hanc mansuetudinem addi potest, eum, quicum bellum geras, tam molli nomine appellare?
Lässt sich etwas Milderes denken als dass man den, gegen den man Krieg führt, mit einem so gelinden Ausdruck bezeichnet?
anmerk.
37,7
[Cic.off.1,37,7] Quamquam id nomen durius effecit iam vetustas; a peregrino enim recessit et proprie in eo, qui arma contra ferret, remansit.
Freilich machte der lange Gebrauch seine Bedeutung wieder härtern; denn die des Fremden verlor sich, und er wurde eigentliches Wort für die, die uns mit den Waffen in der Hand angreifen.
anmerk.
38,1
[Cic.off.1,38,1] Cum vero de imperio decertatur belloque quaeritur gloria, causas omnino subesse tamen oportet easdem, quas dixi paulo ante iustas causas esse bellorum.
Wenn aber um die Oberherrschaft gekämpft und des Ruhmes wegen Krieg geführt wird, so müssen dennoch dieselben Gründe vorliegen, die ich soeben rechtmäßige Gründe für einen Krieg genannt habe.
anmerk.
38,2
[Cic.off.1,38,2] Sed ea bella, quibus imperii proposita gloria est, minus acerbe gerenda sunt.
Doch mit geringerer Erbitterung führe man die Kriege, die den Ruhm der Oberherrschaft zum Ziel haben.
anmerk.
38,3
[Cic.off.1,38,3] Ut enim cum cive aliter contendimus, si est inimicus, aliter si competitor (cum altero certamen honoris et dignitatis est, cum altero capitis et famae) sic cum Celtiberis, cum Cimbris bellum ut cum inimicis gerebatur, uter esset, non uter imperaret, cum Latinis, Sabinis, Samnitibus, Poenis, Pyrrho de imperio dimicabatur.
Denn wie wir uns mit einem Mitbürger anders auseinandersetzen, wenn er Feind, anders wenn er Mitbewerber ist (mit dem einen gilt es den Kampf um Ehrenstellen und Würden, mit dem anderen um Leben und guten Namen), so wurde in den Kriegen mit dem Keltiberen und Kimbern ein erbitterter Feind bekämpft, wobei es ums Überleben, nicht um die Herrschaft einer der beiden Parteien ging; mit den Latinern dagegen, den Sabinern, den Samniten, den Karthagern und Pyrrhus kämpfte man um die Oberherrschaft.
anmerk.
38,4
[Cic.off.1,38,4] Poeni foedifragi, crudelis Hannibal, reliqui iustiores. Pyrrhi quidem de captivis reddendis illa praeclara:
Dabei waren die Karthager vertragsbrüchig, Hannibal grausam, die übrigen rechtlichere Feinde. Pyrrhus jedenfalls spricht die herrlichen Worte über die Rückgabe unserer Gefangenen:
anmerk.
38,5
[Cic.off.1,38,5] Nec mi aurum posco nec mi pretium dederitis, | Nec cauponantes bellum, sed belligerantes | Ferro, non auro vitam cernamus utrique. | Vosne velit an me regnare era, quidve ferat Fors, | Virtute experiamur. Et hoc simul accipe dictum: | Quorum virtuti belli Fortuna pepercit, | Eorundem libertati me parcere certum est. | Dono, ducite, doque volentibus cum magnis dis.
Weder verlang ich Gold, noch gebt ihr andre Bezahlung; | Denn nicht schlechten Gewinn durch den Krieg, Krieg gilt es zu führen; | Stahl soll über das Leben der Kämpfenden, Gold nicht entscheiden. | Ob zur Herrschaft euch, ob mich Fortuna bestimmt hat, | Unsere Kraft erprob’s! Und zugleich vernehmet die Worte: | Welcher der Tapferkeit halb das Glück des Krieges geschont hat, | Deren Freiheit zu schonen ist fest mir im Herzen beschlossen: | Nehmt sie, ich gebe sie gern; so wollen die hohen Götter.
anmerk.
39,1
[Cic.off.1,39,1] Regalis sane et digna Aeacidarum genere sententia.
Wahrlich, Grundsätze eines Königs, und würdig des Stammes der Aeakiden.
anmerk.
39,2
[Cic.off.1,39,2] Atque etiam si quid singuli temporibus adducti hosti promiserunt, est in eo ipso fides conservanda;
Auch der einzelne hat, wenn ihn Umstände veranlassten, dem Feind etwas zu versprechen, die Pflicht, ihm dabei Wort zu halten.
anmerk.
39,3
[Cic.off.1,39,3] ut primo Punico bello Regulus captus a Poenis, cum de captivis commutandis Romam missus esset iurassetque se rediturum, primum, ut venit, captivos reddendos in senatu non censuit, deinde, cum retineretur a propinquis et ab amicis, ad supplicium redire maluit quam fidem hosti datam fallere.
Regulus zum Beispiel, der während des ersten Punischen Krieges als karthagischer Gefangener nach Rom geschickt wurde, um einen Austausch der Gefangenen zu erwirken und sich eidlich verpflichtete zurückzukehren, erklärte sich nach seiner Ankunft zunächst im Senat gegen den Austausch; als Verwandte und Freunde dann in ihn drangen, er solle bleiben, wollte er lieber zur Hinrichtung zurückkehren, als sein dem Feind gegebenes Wort brechen.
anmerk.
40,1
[Cic.off.1,40,1] Secundo autem Punico bello post Cannensem pugnam quos decem Hannibal Romam misit astrictos iure iurando se redituros esse, nisi de redimendis iis, qui capti erant, impetrassent, eos omnes censores, quoad quisque eorum vixit, quod peierassent in aerariis reliquerunt, nec minus illum, qui iure iurando fraude culpam invenerat.
Im zweiten Punischen Krieg aber schickte Hannibal nach der Schlacht bei Cannae zehn Gefangene nach Rom, und auch sie verpflichteten sich durch einen Eid, zurückzukehren, wenn sie nicht erreichten, dass sie und die übrigen Gefangenen freigekauft würden. Die neun, die von diesen Zehn ihren Eid nicht hielten, wurden von den Censoren zeitlebens in die Klasse der Aerarier versetzt, auch derjenige, der sich durch trügerische Umgehung des Eides zum Verbrecher machte.
anmerk.
40,2
[Cic.off.1,40,2] Cum enim permissu Hannibalis exisset e castris, rediit paulo post, quod se oblitum nescio quid diceret; deinde egressus e castris iure iurando se solutum putabat, et erat verbis, re non erat.
Als sich dieser nämlich mit Hannibals Erlaubnis aus dem Lager entfernt hatte, kehrte er gleich darauf dorthin zurück, weil er, ich weiß nicht was, vergessen hätte. Dann ging er abermals aus dem Lager und glaubte, so seinen Eid los zu sein. Er war es auch dem Wort, aber nicht der Sache nach.
anmerk.
40,3
[Cic.off.1,40,3] Semper autem in fide quid senseris, non quid dixeris, cogitandum est.
Immer hat man, wenn es um Treu und Glauben geht, zu bedenken, was der Sinn der Worte war, nicht, wie sie gelautet haben.
anmerk.
40,4
[Cic.off.1,40,4] Maximum autem exemplum est iustitiae in hostem a maioribus nostris constitutum, cum a Pyrrho perfuga senatui est pollicitus se venenum regi daturum et eum necaturum.
Jedoch das herrlichste Beispiel von Gerechtigkeit gegen einen Feind gaben damals unsere Vorfahren, als ein Überläufer vom Heer des Pyrrhus dem Senat versprach, er wolle den König mit Gift aus dem Wege räumen.
anmerk.
40,5
[Cic.off.1,40,5] Senatus et C. Fabricius eum Pyrrho dedit.
Der Senat und Gaius Fabricius lieferten ihn an Pyrrhus aus.
anmerk.
40,6
[Cic.off.1,40,6] Ita ne hostis quidem et potentis et bellum ultro inferentis interitum cum scelere approbavit.
Nicht einmal einen Feind also, der mächtig und Angreifer war, wollten sie durch ein Verbrechen getötet wissen.
anmerk.
40,7
[Cic.off.1,40,7] Ac de bellicis quidem officiis satis dictum est.
Soviel von den Pflichten gegen den Feind im Krieg.
anmerk.
41,1
[Cic.off.1,41,1] Meminerimus autem etiam adversus infimos iustitiam esse servandam.
Erinnern wir uns ferner, dass wir auch gegen die niedrigsten Menschen gerecht sein müssen.
anmerk.
41,2
[Cic.off.1,41,2] Est autem infima condicio et fortuna servorum, quibus non male praecipiunt, qui ita iubent uti, ut mercennariis, operam exigendam, iusta praebenda.
Und niedriger gibt es wohl nichts als den Stand und die Verhältnisse unserer Sklaven. Es ist daher eine richtige Vorschrift, wenn verlangt wird, man solle sie behandeln wie Tagelöhner, ihre Dienste in Anspruch nehmen und ihnen, zukommen lassen, was ihnen gebührt.
anmerk.
41,3
[Cic.off.1,41,3] Cum autem duobus modis, id est aut vi aut fraude, fiat iniuria, fraus quasi vulpeculae, vis leonis videtur; utrumque homine alienissimum, sed fraus odio digna maiore.
Man kann endlich auf zweierlei Weise Unrecht tun, durch Gewalt oder durch Betrug. Der Betrug scheint sich der Art der Füchse, die Gewalt der der Löwen zu nähern. Beides ist des Menschen unwürdig, doch der Betrug noch verwerflicher.
anmerk.
41,4
[Cic.off.1,41,4] Totius autem iniustitiae nulla capitalior quam eorum, qui tum, cum maxime fallunt, id agunt, ut viri boni esse videantur.
Von allem Unrecht aber ist keines sträflicher als das derjenigen, die sich mühen, während sie die ärgsten Betrüger sind, den Anschein ehrlicher Männer zu geben.
anmerk.
41,5
[Cic.off.1,41,5] De iustitia satis dictum.
Soviel von der Gerechtigkeit.
anmerk.
     
 
 
Aufgabenvorschläge:
  1. Erörtern Sie das Pro und Contra zu der Eingangsthese (20,1), dass (salopp formuliert) die Gerechtigkeit der Kitt der Gesesllschat sei! [Dieselbe These auch "ut et societas hominum coniunctioque servetur" (17,1)]
    Merksatz: iustitia est ad alterum! Die Einhaltung der grundlegenden Bezüge zwischen den Individuen untereinander und zwischen Individuum und Staat garantieren die Rechtsordnung des Staates. Sie werden durch folgendes Schaubild veranschaulicht:
    ordo iustitiae
  2. Leuchtet Ihnen ein, dass es neben der Gerechtigkeit (iustitia) noch der Wohltätigkeit (beneficentia) bedarf (20,2)? Wieso sollen sich beide Prinzipien komplementär zueinander verhalten?
    "Praktikable ethische Theorien müssen beide Aspekte, die Wohlfahrt und die Gerechtigkeit zur Grundlage haben." (Wuchterl, Lehrbuch S.168): Zunehmende Wohlfahrt, sowohl des Individuums, von Gruppen, als auch "der größtmöglichen Anzahl" (Bentham) ist eine Forderung des Utilitarismus. Die Überbetonung der Nützlichkeit würde zu ungerechten Gruppenegoismen führen, die Überbetonung der Gerechtigkeit zu einem bloßen ethischen Formalismus ohne Anwendung in der gesellschaftlichen Praxis. Daher leuchtet ein, dass beide Prinzipien nicht isoliert voneinander heranzuziehen sind. Gesellschaftliche Praxis vollzieht sich im Spannungsfeld von Wohltätigkeit und Gerechtigkeit.
  3. Welche grundlegenden Definitionsmerkmale führt Cicero (20,3) für die Gerechtigkeit an? Vergleichen Sie Ciceros Forderung mit
    • der Goldenen Regel der Ethik
      • in der Schädigung ausschließenden negativen Fassung: "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg' auch keinem andern zu!" (Tobias,4,16)
      • in der Wohltätigkeit fordernden positiven Fassung: "Wie ihr wollt, dass, euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch!" (Luk.6,31; vgl. Matth.7,12)
    • einer Formulierung von H. Sidfewick: "Es kann für A nicht richtig sein, B in einer Weise zu behandeln, in der es für B falsch wäre, A zu behandeln, .... ohne dass es irgendeinen Unterschied zwischen ihren Eigenschaften oder den Umständen ihres Handelns gäbe, den man als vernünftigen Grund für eine unterschiedliche Behandlung anführen kann." (zitiert nach Wuchterl, Lehrbuch)
      • Es wäre zu kurz gegriffen, diese Regeln als inhaltsleeren Zirkel abzutun. In ihnen wird immerhin die prinzipielle Gleichwertigkeit aller Menschen vorausgesetzt und anerkannt: Der Einzelne vertritt symbolhaft die Gesamtheit aller Menschen: Wer einem Mitmenschen Unrecht tut (ihn schädigt, tötet), tut der ganzen Menschheit Unrecht (schädigt, tötet sie).
  4. Nach Cicero steht dem Einzelnen zumindest das Recht auf Unversehrtheit und auf Eigentum zu. Jeder Mensch, der Gerechtigkeit übt, muss jedem Mitbürger dieses Recht zuerkennen. Da es konkurrierende Theorien gibt, etwa das Recht des Stärkeren, das es dem Stärkeren erlaubt, sich auf Kosten des Schwächeren einen Vorteil zu verschaffen, muss der allgemeine Rechtsanspruch auf Unversehrtheit besonders begründet werden. Wird Cicero diesem Anspruch gerecht? Wie wird der Anspruch auf Unversehrtheit begründet?
    • Der Anspruch auf Eigentum muss durch ein rechtsetzendes Handeln erworben werden (vetus occupatio, bellum, lex, pactioe, condicio, sorx). Dieses Recht ist dann zu respektieren (quod cuique optigit, id quisque teneat).
    • Dass Cicero beim Recht auf Privateigentum die Natur als mögliche Begründung ausschließt, legt nahe, dass er sie in anderen Bereichen durchaus als Legitimationsgrund für denkbar hält: Das Recht auf Leben und Unversehrtheit, muss der Einzelne nicht erst erwerben, er besitzt es auf Grund seiner Personalität.
  5. Die bisher mehr immanent erscheinende soziale Bedeutung der Gerechtigkeit wird expressis verbis in 22,1 unter Berufung auf Platon (9. Brief) und die Stoa eigens thematisiert. Heben Sie die wichtigsten Punkte und Begründungszusammenhänge hervor!
    • Der Mensch ist Individuum, aber nicht nur Individuum (non nobis solum nati sumus)
    • Der Natur des Menschen entspricht es, dass er Teil eines Ganzen, Mitglied der menschlichen Gesellschaft ist (hominum inter homines societas)
    • Daraus ergibt sich
      • die Reziprozität gegenseitiger Verpflichtung und die rechtliche Gleichsstellung der einzelnen Individuen (mutatio officiorum, dando accipiendo)
      • die ethische Verpflichtung anderen zu helfen (Sozialbindung, Subsidiarität) (aliis alii prodesse; communes utilitates; )
      • jeder Mitmensch ist zumindest socius (wenn nicht parens, amicus) (23,4);
    • Keine Rechte ohne Pflichten!
    • Die Begründung der Gerechtigkeit aus der sozialen Natur des Menschen ist als Letztbegründung evident, muss also nicht weiter hinterfragt werden. (nati sumus, ... omnia creari, ... homines esse generatos, ... naturam ducem sequi)
  6. Wie ist zu verstehen, dass nach dieser umfassenden Begründung der Gerechtigkeit 23,1 als ihr Grundlage fides (verstanden als constantia et veritas) genannt wird. Welche Rolle spielt sie?
  7. Damit ist der rein thoretische Teil abgeschlossen. Das folgende behandelt interessante und nicht unwichtige Anwendungen und Detailfragen unter dem Hauptthema des Unrechts und seiner Formen:
    1. Welche Arten des Unrechts gibt es, aus welchen Haltungen erwächst es (22,3-27,3)?
    2. Welchen Stellenwert hat Reichtum im Verhältnis zu Gerechtigkeit und Unrecht (23,4)?
    3. Gefährdung der Gerechtigkeit durch Rivalität um politische Macht (26,1)
    4. Welchen Unterschied macht es, ob Unrecht im Affekt oder mit Bedacht geübt wird?
    5. Recht und Unrecht können sich den Zeitumständen entsprechend ändern. Die fides darf man nicht einhalten, wenn dadurch mehr Schaden als Nutzen angrichtet wird. (31,1)
    6. Durch Gewalt erzwungene oder durch List erschichene Rechtsansrüche binden nicht (32,6).
    7. Rechtliche Verpflichtung auch gegenüber Unrechtstätern (Angemessenheit) und gegenüber den Feinden. Frage des gerechten Krieges (vgl. Cic.off.1,34-36) (34,1-40,7).
    8. Gerechte Behandlung von Sklaven (41,1).
    9. Unrecht durch Gewalt oder Betrug (aut vi aut fraude) (41,3). Am schlimmsten ist das Unrecht, das sich als Rechtlichkeit maskiert (41,4).
Übersetzung von G.G. Uebelen, bearbeitet von Egon Gottwein
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Sententiae excerptae:
Lat. zu "Cic" und "ius"
174
Talis est quaeque res publica, qualis eius aut natura aut voluntas, qui illam regit.
So ist jeder Staat, wie entweder der Charakter oder der Wille desjenigen, der ihn regiert.
Cic.rep.1,47

2036
Viri autem propria maxime est fortitudo, cuius munera duo sunt maxima, mortis dolorisque contemptio.
Die Haupteigenschaft des Mannes aber ist die Tapferkeit, die beide Hauptrichtungen in sich begreift: Verachtung des Todes und Verachtung des Schmerzes.
Cic.Tusc.2,43,4

2029
Impunitas peccatorum data videtur eis, qui ignominiam et infamiam ferunt sine dolore; morderi est melius conscientia.
Die scheinen für ihre Verfehlungen straffrei zu bleiben, die unter Schmach und Entehrung nicht leiden. Besser sind Gewissensbisse.
Cic.Tusc.4,45,2


Literatur:
zu "Cic" und "off"
683
Büchner, K.
Cicero. Bestand und Wandel seiner geistigen Welt
Heidelberg (Winter) 1964

4587
Cicero, M.T. / E. Bernert
Ciceros Philosophische Schriften, Band II: De officiis, hgg. v. Ernst Bernert, Textauswahl und Kommentar.
Münster, Aschendorff 1956 u.ö.

4582
Cicero, M.T. / G.G.Uebelen
Drei Bücher über die Pflichten, übers. v. G.G. Uebelen
Stuttgart (Metzler) 1834

4586
Cicero, M.T. / Garve, Christian
Abhandlung über die menschlichen Pflichten in drey Büchern aus dem Lateinischen des Marcus Tullius Cicero übersetzt von Christian Garve. ( Von den menschlichen Pflichten. 1. bis 3. Buch. Philosophische Anmerkungen und Abhandlungen zu Cicero's Büchern von den Pflichten)
Breslau Korn 4,1792

4588
Cicero, M.T. / J.K.Schönberger
De officiis, ausgewählt und erläutert v. J.K.Schönberger
Bamberg, Wiesbaden, Bayerische Verlagsanstalt, 2,1965

4583
Cicero, M.T. / K.Atzert
Marcus Tullius Cicero: De officiis, Text (Auswahl) und Kommentar
Heidelberg (Quelle und Meyer) 1955

701
Cicero, M.T. / Kühner, R.
Cicero's drei Bücher von dem Wesen der Götter. Dt.und erklärt v. Dr.Raphael Kühner.
Stuttgart, Krais & Hoffmann, 1863; 1873

703
Cicero, M.T. / Kühner, R.
Cicero's Tusculanen. Übs. und erklärt von Raphael Kühner.
Stuttgart, Krais & Hoffmann 2/1866

704
Cicero, M.T. / Kühner, R.
Cicero, Marcus Tullius. Paradoxe der Stoiker an Marcus Brutus. Übersetzt und erklärt von Raphael Kühner.
Stuttgart, Krais & Hoffmann, 1864.

4584
Cicero, M.T. / O. Weissenfels
Auswahl aus Ciceros Philosophischen Schriften, hgg. v. Oskar Weissenfels. 3. Aufl. besorgt v. Paul Wessner
Leipzig, Berlin (Teubner) 1910

475
Dyck, A.R.
Cicero, De officiis 2,21-22
in: Philol.124/1980,201

480
Feger, R.
Zu einer De officiis-Ãœbersetzung von 1488
in: Gymn 62/1955,374

496
Gelzer, M.
Cicero. Ein biographischer Versuch
Wiebaden (Steiner) 1969

500
Giebel, M.
Cicero
Reinbek (rm 261) 1989

501
Gigon, O.
Bemerkungen zu Ciceros De officiis. Poseidonios-Cicero-Laktanz
in: Die antike Philosophie, Zürich 1977

508
Glücklich, H.-J.
Ciceros "De officiis" im Unterricht
in: AU XXI 2/1978,20

530
Hiltbrunner, O. .."
De officiis ministrorum" des Hl.Ambrosius und.. ciceron.Vorbild
in: Gymn 71/1964

4590
Ioannes ab Arnim (Hg.)
Stoicorum veterum fragmenta, collegit Ioannes ab Arnim. Volumen III: Chrysippi fragmenta moralia, fragmenta succcessorum Chrysippi
Stuttgart, Teubner1979

544
Klingner, F.
Cicero
in: Röm.Geisteswelt, München 1965

4589
Long, A.A. / Sedley, D.N.
Die hellenistischen Philosophen, Texte und Kommentare (nur deutsch), übers. v. Karlheinz Hülser
Stuttgart, Weimar (J.B.Metzler) 2000 (Cambridge 1987)

584
Offermann, H.
Cicero, "Pro Sex.Roscio Amerino" 2,6
in: AU XVII 2,65

593
Plasberg, O.
Cicero in seinen Werken und Briefen
Darmstadt (WBG) 1962

638
Seel, O.
Cicero. Wort, Staat, Welt
Stuttgart (Klett) 1967

4585
Süss, Wilhelm
Cicero. Eine Einführung in seine philosophischen Schriften (mit Ausschluss der staatsphilosophischen Werke)
Wiesbaden (Franz Steiner) 1966


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