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Beleg gesucht für: natur
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
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ubi nostros non esse inferiores intellexit, loco pro castris ad aciem instruendam natura opportuno atque idoneo, quod is collis, ubi castra posita erant, paululum ex planitie editus tantum adversus in latitudinem patebat, quantum loci acies instructa tenere poterat, atque ex utraque parte lateris deiectus habebat et in fronte leniter fastigatus paulatim ad planitiem redibat, ab utroque latere eius collis transversam fossam obduxit circiter passuum quadringentorum Caes.Gall.2,8,3Hierbei nahm er wahr, dass man dem Feind gewachsen sei. Zugleich war auch der Platz vor Cäsars Lage von Natur bequem und geeignet, um dort eine Schlachtlinie aufzustellen; denn der Hügel, auf dem das Lager stand, stieg allmählich von der Ebene empor und hatte an der vorderen, dem Feinde zugekehrten Seite nur so viel Raum in der Breite, als ein in Schlachtordnung gestelltes Heer einnehmen konnte. Auch hatte der Hügel zu beiden Seiten abschüssige Nebenwände, während er sich vorn sanft abdachte und in die Ebene verlor. Cäsar zog von beiden Seiten dieses Hügels quer verlaufende Gräben, etwa 400 Fuß lang;
cunctis oppidis castellisque desertis sua omnia in unum oppidum egregie natura munitum contulerunt. Caes.Gall.2,29,2Dort verließen sie alle Städte und Kastelle und brachten ihre ganze Habe in eine durch die Natur selbst äußerst starke Festung.
tum vero barbari commoti, quod oppidum et natura loci et manu munitum paucis diebus, quibus eo ventum erat, expugnatum cognoverant, legatos quoque versus dimittere, coniurare, obsides inter se dare, copias parare coeperunt. Caes.Gall.3,23,2Nachdem Crassus von den Sontiaten Waffen und Geiseln erhalten hatte, brach er in das Gebiet der Vokaten und der Tarusaten auf. (2) Jetzt gerieten die Feinde, die den in wenigen Tagen erfolgten Fall eines von Natur und Kunst so festen Ortes vernahmen, in große Bewegung, schickten überallhin Gesandte, verbanden sich durch Schwüre und wechselseitige Geiseln und rüsteten ein Heer aus.
repulsi ab equitatu se in silvas abdiderunt, locum nacti egregie et natura et opere munitum, quem domestici belli, ut videbatur, causa iam ante praeparaverant; Caes.Gall.5,9,4Sie wurden von Cäsars Reiterei zurückgeschlagen, versteckten sie sich in dichte Wälder, wo sie einen von Natur und Kunst stark befestigten Ort erreichten, den sie schon früher, wie es schien, für den Fall eines einheimischen Krieges vorbereitet hatten;
eo proficiscitur cum legionibus. locum reperit egregie natura atque opere munitum. tamen hunc duabus ex partibus oppugnare contendit. Caes.Gall.5,21,4Cäsar brach also mit zwei Legionen auf und fand den Platz durch Natur und Menschenhand ausnehmend befestigt; dennoch begann er, ihn von zwei Seiten zu bestürmen.
Labienus, cum et loci natura et manu munitissimis castris sese teneret, de suo ac legionis periculo nihil timebat, ne quam occasionem rei bene gerendae dimitteret, cogitabat. Caes.Gall.5,57,1Labienus fürchtete in seinem durch Natur und Verschanzung außerordentlich festen Lager für sich und seine Legion keine Gefahr, sann vielmehr stets auf eine Gelegenheit, einen Vorteil zu erzielen.
ibi cum Lucterius apud suos cives quondam integris rebus multum potuisset semperque auctor novorum consiliorum magnam apud barbaros haberet auctoritatem, oppidum Uxellodunum, quod in clientela fuerat eius, egregie natura loci munitum occupat suis et Drappetis copiis oppidanosque sibi coniungit. Caes.Gall.8,32,2Dort hatte Lucterius bei seinen Mitbürgern einst in besseren Tagen viel vermocht und stand als steter Urheber neuer Anschläge noch in großem Ansehen. Er besetzte mit seinen und des Drappes Truppen Uxellodunum, dessen Schutzherr er gewesen war, und verband mit sich die Bewohner dieser von Natur aus sehr starken Festung.
Omnis homines, qui sese student praestare ceteris animalibus, summa ope niti decet, ne vitam silentio transeant veluti pecora, quae natura prona atque ventri oboedientia finxit. Sall.Cat.1,1Für alle Menschen, die sich bemühen, über den übrigen Lebewesen zu stehen, ist es Pflicht, mit aller Macht darum zu ringen, nicht unbemerkt durch das Leben zu wandeln, gerade wie das Vieh, das die Natur so geschaffen hat, dass es nur vornüber blickt und dem Bauche frönt.
Sed in magna copia rerum aliud alii natura iter ostendit. pulchrum est bene facere rei publicae, etiam bene dicere haud absurdum est; vel pace vel bello clarum fieri licet; et qui fecere et qui facta aliorum scripsere, multi laudantur. Sall.Cat.3,1Doch bei der reichen Fülle des Lebens weist die Natur jeden auf einen anderen Weg. Schön ist's, ein guter Staatsmann zu sein, auch ein guter Redner zu sein, steht wohl an; im Krieg wie im Frieden kann man berühmt werden. Sowohl von denen, die Taten vollbracht, als auch von denen, die Taten anderer aufgeschrieben haben, werden viele gepriesen.
igitur P. Umbreno quoidam negotium dat, uti legatos Allobrogum requirat eosque, si possit, inpellat ad societatem belli, existumans publice privatimque aere alieno oppressos, praeterea quod natura gens Gallica bellicosa esset, facile eos ad tale consilium adduci posse. Sall.Cat.40,1So beauftragte er denn einem gewissen Umbrenus, in Rom anwesende Gesandte der Allobroger aufzusuchen und sie, wo möglich, für die Teilnahme ihrer Landsleute am Krieg zu gewinnen; er war überzeugt, man könne sie leicht für ein solches Unternehmen gewinnen, weil sie drückende Privat- und Staatsschulden hätten und außerdem der gallische Volksstamm von Natur aus kriegslustig sei.
natura ferox, vehemens, manu promptus erat, maxumum bonum in celeritate putabat. Sall.Cat.43,4Von Natur aus war er leidenschaftlich, stürmisch, rasch zur Hand; in der Schnelligkeit sah er den größten Vorteil.
de poena possum equidem dicere, id quod res habet, in luctu atque miseriis mortem aerumnarum requiem, non cruciatum esse; eam cuncta mortalium mala dissolvere; ultra neque curae neque gaudio locum esse. Sall.Cat.51,20Von der Strafe aber darf ich sagen, was in der Natur der Sache begründet ist, dass in Kummer und Leiden der Tod ein Ausruhen von Mühsal, keine Qual ist, dass er alles Elend der Sterblichen in nichts auflöst, dass im Jenseits weder Sorge noch Freude Raum hat.
Ad hanc te amentiam natura peperit, voluntas exercuit, fortuna servavit. Cic.Catil.1,25Diese Raserei ist dir von Natur angeboren, deine Gesinnung hat sich darin geübt und das Schicksal hat dich dazu erhalten.
ego multos homines excellenti animo ac virtute fuisse sine doctrina, et naturae ipsius habitu prope divino per se ipsos et moderatos et gravis exstitisse fateor; Cic.Arch.15.cIch gebe zu, dass es viele Männer von hervorragendem Geist und Verdienst gegeben hat, die ohne Wissenschaft, schon durch die fast göttliche Anlage ihrer Natur von selbst vernünftige und achtungswerte Männer geworden sind.
populus enim Romanus aperuit Lucullo imperante Pontum et regiis quondam opibus et ipsa natura et regione vallatum; Cic.Arch.21.bDenn unter Lucullus' Heerführung eröffnete sich das römische Volk den Pontus, der zuvor durch die Macht der Könige und durch die Natur selbst umschanzt war.
Est enim et scientia comprehendenda rerum plurimarum, sine qua verborum volubilitas inanis atque inridenda est, et ipsa oratio conformanda non solum electione, sed etiam constructione verborum, et omnes animorum motus, quos hominum generi rerum natura tribuit, penitus pernoscendi, quod omnis vis ratioque dicendi in eorum, qui audiunt, mentibus aut sedandis aut excitandis expromenda est; accedat eodem oportet lepos quidam facetiaeque et eruditio libero digna celeritasque et brevitas et respondendi et lacessendi subtili venustate atque urbanitate coniuncta; Cic.de_orat.1,17.Es ist nämlich nötig, dass man sich eine umfassende Sachkenntnis aneigne, ohne welche die Geläufigkeit der Worte nichtig und lächerlich ist, dass man den Vortrag selbst nicht allein durch die Wahl, sondern auch durch die Anordnung der Worte passend gestalte, dass man alle Gemütsbewegungen, welche die Natur dem Menschengeschlecht erteilt hat, gründlich erforsche, weil die ganze Kraft und Kunst der Rede sich in der Beruhigung oder Aufregung der Gemüter unserer Zuhörer zeigen muss. Hinzutreten muss gleichfalls eine Art des Witzes und der Laune, eine des freien Mannes würdige Gelehrsamkeit, Schlagfertigkeit und Kürze im Antworten und Herausfordern, verbunden mit feiner Anmut und feinem Geschmack.
Quid enim est aut tam admirabile, quam ex infinita multitudine hominum exsistere unum, qui id, quod omnibus natura sit datum, vel solus vel cum perpaucis facere possit? aut tam iucundum cognitu atque auditu, quam sapientibus sententiis gravibusque verbis ornata oratio et polita? aut tam potens tamque magnificum, quam populi motus, iudcum religiones, senatus gravitatem unius oratione converti? Cic.de_orat.1,31.Denn was ist so bewunderungswürdig, als wenn aus einer unendlich großen Menge von Menschen einer auftritt, der das, was allen die Natur verliehen hat, entweder allein oder nur mit wenigen ausüben kann? Oder was ist für Geist und Ohr so anziehend wie eine mit weisen Gedanken: und gewichtigen Worten geschmückte und fein ausgebildete Rede? Aber was macht einen so mächtigen und erhabenen Eindruck, als wenn die Bewegungen des Volkes, die Bedenklichkeiten der Richter, die Würde des Senates durch eines Mannes Rede gelenkt wird?
Ego vero si velim et nostrae civitatis exemplis uti et aliarum, plura proferre possim detrimenta publicis rebus quam adiumenta, per homines eloquentissimos importata; sed ut reliqua praetermittam, omnium mihi videor, exceptis, Crasse, vobis duobus, eloquentissimos audisse Ti. et C. Sempronios, quorum pater, homo prudens et gravis, haudquaquam eloquens, et saepe alias et maxime censor saluti rei publicae fuit: atque is non accurata quadam orationis copia, sed nutu atque verbo libertinos in urbanas tribus transtulit, quod nisi fecisset, rem publicam, quam nunc vix tenemus, iam diu nullam haberemus. At vero eius filii diserti et omnibus vel naturae vel doctrinae praesidiis ad dicendum parati, cum civitatem vel paterno consilio vel avitis armis florentissimam accepissent, ista praeclara gubernatrice, ut ais, civitatum eloquentia rem publicam dissipaverunt. Cic.de_orat.1,38.Ja, wenn ich mich auf Beispiele unserer und anderer Staaten berufen wollte, so könnte ich mehr Nachteile als Vorteile anführen, die dem Gemeinwesen durch die beredtesten Männer gebracht sind; doch um anderes zu übergehen, so waren, wie ich glaube, unter allen Rednern, die ich gehört habe, wenn ich euch beide, Crassus, ausnehme, die größten die beiden Sempronier, Tiberius und Gaius, deren Vater, ein verständiger und achtungswürdiger Mann, aber keineswegs beredt, die Wohlfahrt des Staates sowohl zu anderen Zeiten oft als ganz besonders während seiner Zensur förderte. Und dieser hat nicht durch eine sorgfältige Fülle der Rede, sondern durch einen Wink und ein Wort die Freigelassenen in die städtischen Zünfte versetzt. Hätte er dies nicht getan, so würden wir den Staat, den wir jetzt kaum noch behaupten können, schon längst gar nicht mehr haben. Aber seine beredten und mit allen Gaben der Natur und allen Hilfsmitteln der Gelehrsamkeit zum Reden ausgerüsteten Söhne haben, da sie doch den Staat durch die Klugheit ihres Vaters und durch die Waffen ihres Großvaters in der höchsten Blüte überkommen hatten, durch diese deine Lenkerin der Staaten, wie du die Beredsamkeit nennst, das Vermögen des Staates zerrüttet.
Quis enim nescit maximam vim exsistere oratoris in hominum mentibus vel ad iram aut ad odium aut ad dolorem incitandis vel ab hisce eisdem permotionibus ad lenitatem misericordiamque revocandis? Quae nisi qui naturas hominum vimque omnem humanitatis causasque eas, quibus mentes aut incitantur aut reflectuntur, penitus perspexerit, dicendo quod volet perficere non poterit. Cic.de_orat.1,53.Denn wer weiß nicht, dass die größte Stärke des Redners sich darin zeigt, dass er die Gemüter der Menschen zum Zorn oder zum Hass oder zum Schmerz anreizt und von diesen Leidenschaften wieder zur Sanftmut und zum Mitleid zurückführt? Wer die Gemütsarten der Menschen und das ganze Wesen der menschlichen Natur und die Ursachen, durch die die Gemüter entweder angereizt oder beschwichtigt werden, nicht von Grund aus erkannt hat, wird durch seine Rede das nicht erreichen können, was er will.
Sin quae res inciderit, in qua de natura, de vitiis hominum, de cupiditatibus, de modo, de continentia, de dolore, de morte dicendum sit, forsitan, si ei sit visum, - etsi haec quidem nosse debet orator - , cum Sex. Pompeio, erudito homine in philosophia, communicarit; hoc profecto efficiet ut, quamcumque rem a quoquo cognoverit, de ea multo dicat ornatius quam ille ipse, unde cognorit. Cic.de_orat.1,67.Und kommt ein Fall vor, wo er über die Natur, über die Laster der Menschen, über die Begierden, über Mäßigung und Enthaltsamkeit, über Schmerz, und Tod sprechen soll, so dürfte er sich vielleicht, wenn es ihn gut dünkte – wiewohl dieses wenigstens der Redner kennen muss –, mit dem Sextus Pompeius besprechen, einem in der Philosophie unterrichteten Mann, und in der Tat, es wird ihm gelingen, über jeden Gegenstand, den er von irgend jemand erlernt hat, weit geschmückter zu reden als selbst jener, der ihn belehrt hat.
Saepe etiam in eam partem ferebatur oratione, ut omnino disputaret nullam artem esse dicendi; idque cum argumentis docuerat, quod ita nati essemus, ut et blandiri eis subtiliter, a quibus esset petendum, et adversarios minaciter terrere possemus et rem gestam exponere et id, quod intenderemus, confirmare et, quod contra diceretur, refellere, ad extremum deprecari aliquid et conqueri, quibus in rebus omnis oratorum versaretur facultas; et quod consuetudo exercitatioque intellegendi prudentiam acueret atque eloquendi celeritatem incitaret; tum etiam exemplorum copia nitebatur. Cic.de_orat.1,90.Oft ließ er sich auch in seinem Vortrag zu der Behauptung hinreißen, es gebe überhaupt keine Kunst der Rede. Zuerst suchte er dies durch Beweise zu zeigen; wir seien nämlich von Natur so geschaffen, dass wir uns durch einnehmende Worte und flehentliche Bitten bei denen einschmeicheln könnten, die wir um etwas bitten müssten, unsere Gegner durch Drohungen schrecken, eine vorgefallene Begebenheit auseinandersetzen, das, was wir beabsichtigten, durch Gründe beweisen und die dagegen gemachten Einwendungen widerlegen, zuletzt etwas durch Bitten abwenden und beklagen; und in diesen Dingen bestehe die ganze Geschicklichkeit der Redner; zweitens, die Gewohnheit und Übung schärfe das Vermögen der Einsicht und rege die Geläufigkeit des Ausdrucks an. Darauf aber stützte er sich auch auf eine Menge von Beispielen.
Neque enim haec ita dico, ut ars aliquos limare non possit - neque enim ignoro, et quae bona sint, fieri meliora posse doctrina, et, quae non optima, aliquo modo acui tamen et corrigi posse - , sed sunt quidam aut ita lingua haesitantes aut ita voce absoni aut ita vultu motuque corporis vasti atque agrestes, ut, etiam si ingeniis atque arte valeant, tamen in oratorum numerum venire non possint; sunt autem quidam ita in eisdem rebus habiles, ita naturae muneribus ornati, ut non nati, sed ab aliquo deo ficti esse videantur. Cic.de_orat.1,115.Nicht jedoch sage ich dieses so, als ob die Kunst nicht manche Menschen verfeinern könne; denn ich weiß recht wohl, dass das Gute durch Bildung noch besser werden und das minder Gute doch einigermaßen sich zu schleifen und verbessern lässt; aber es gibt einige, die so sehr mit der Zunge stottern oder eine so klanglose Stimme oder so rohe und bäurische Gesichtszüge und Körperbewegungen haben, dass sie, so sehr sie sich auch durch geistige Anlagen und wissenschaftliche Bildung auszeichnen mögen, doch nicht zu den Rednern gezählt werden können. Andere hingegen sind in eben diesen Eigenschaften so gewandt, mit den Gaben der Natur so ausgerüstet, dass sie zu Rednern nicht geboren, sondern von einem Gott gebildet zu sein scheinen.
Illud vero, quod a te dictum est, esse permulta, quae orator a natura nisi haberet, non multum a magistro adiuvaretur, valde tibi adsentior inque eo vel maxime probavi summum illum doctorem, Alabandensem Apollonium, qui cum mercede doceret, tamen non patiebatur eos, quos iudicabat non posse oratores evadere, operam apud sese perdere, dimittebatque et ad quam quemque artem putabat esse aptum, ad eam impellere atque hortari solebat. Cic.de_orat.1,126.Was aber deine Behauptung betrifft, der Redner müsse sehr viele Eigenschaften von Natur besitzen, wenn ihm der Lehrmeister förderlich sein solle, so stimme ich dir gerne bei, und in dieser Hinsicht habe ich jenem ausgezeichneten Lehrer Apollonios aus Alabanda meinen vollen Beifall geschenkt, der, obwohl er für Bezahlung Unterricht gab, doch nicht zuließ, dass junge Leute, die sich nach seinem Urteil nicht zu Rednern ausbilden konnten, sich vergeblich bei ihm abmühten, sondern vielmehr sie entließ und zu dem Fach, für das er gerade jeden geeignet hielt, anzutreiben und zu ermuntern pflegte.
ego enim neminem nec motu corporis neque ipso habitu atque forma aptiorem nec voce pleniorem aut suaviorem mihi videor audisse; quae quibus a natura minora data sunt, tamen illud adsequi possunt, ut eis, quae habent, modice et scienter utantur et ut ne dedeceat. Id enim est maxime vitandum et de hoc uno minime est facile praecipere non mihi modo, qui sicut unus paterfamilias his de rebus loquor, sed etiam ipsi illi Roscio, quem saepe audio dicere caput esse artis decere, quod tamen unum id esse, quod tradi arte non possit. Cic.de_orat.1,132.Denn ich glaube keinen Redner gehört zu haben, der hinsichtlich der Bewegung und selbst der ganzen Haltung und Bildung des Körpers besser ausgestattet gewesen wäre und der eine vollere und lieblichere Stimme gehabt hätte. Diejenigen aber, denen diese Gaben in geringerem Maß von der Natur zugeteilt sind, können es doch dahin bringen, dass sie sich derer, die sie haben, mit Besonnenheit und Einsicht bedienen und dass sie den Anstand nicht verletzen. Denn davor hat man sich ganz besonders zu hüten, und gerade über diesen einen Punkt ist es am wenigsten leicht, Vorschriften zu erteilen, nicht nur für mich, der ich wie ein schlichter Hausvater über diese Gegenstände rede, sondern auch selbst für jenen Roscius, den ich oft sagen höre, das Haupterfordernis der Kunst sei der Anstand, doch der sei gerade das, was sich durch Kunst nicht lehren lasse.
Sed, si placet, sermonem alio transferamus et nostro more aliquando, non rhetorico, loquamur.' 'Minime vero,' inquit Cotta; 'nunc enim te iam exoremus necesse est, quoniam retines nos in hoc studio nec ad aliam dimittis artem, ut nobis explices, quicquid est istud, quod tu in dicendo potes; - neque enim sumus nimis avidi; ista tua mediocri eloquentia contenti sumus - idque ex te quaerimus, (ut ne plus nos adsequamur, quam quantulum tu in dicendo adsecutus es), quoniam, quae a natura expetenda sunt, ea dicis non nimis deesse nobis, quid praeterea esse adsumendum putes?' Cic.de_orat.1,133.Aber, wenn’s beliebt, lasst uns das Gespräch auf einen andern Gegenstand lenken und uns einmal wieder nach unserer Weise unterhalten und nicht mehr die Sprache der Redekünstler führen!" "Mitnichten", fiel Cotta ein. "Denn jetzt gerade, weil du uns nun bei dieser Wissenschaft festhalten willst und uns nicht ein anderes Fach ergreifen heißt, müssen wir dich recht dringend bitten, dass du uns belehrst. Wie viel oder wie wenig du als Redner zu leisten verstehst, soll uns nicht kümmern; denn gar zu gierig sind wir nicht, wir begnügen uns gern mit deiner mittelmäßigen Beredsamkeit und wünschen weiter nichts von dir uns anzueignen als die Kleinigkeit, die du dir im Reden angeeignet hast. Weil du nun sagst, dass uns die Gaben, die von der Natur zu erstreben sind, nicht gänzlich fehlen, so ersuchen wir dich, uns auseinanderzusetzen, was wir uns sonst noch nach deiner Meinung aneignen müssen."
Non enim causidicum nescio quem neque clamatorem aut rabulam hoc sermone nostro conquirimus, sed eum virum, qui primum sit eius artis antistes, cuius cum ipsa natura magnam homini facultatem daret, auctor tamen esse deus putatur, ut id ipsum, quod erat hominis proprium, non partum per nos, sed divinitus ad nos delatum videretur; deinde, qui possit non tam caduceo quam nomine oratoris ornatus incolumis vel inter hostium tela versari; tum, qui scelus fraudemque nocentis possit dicendo subicere odio civium supplicioque constringere; idemque ingeni praesidio innocentiam iudiciorum poena liberare; idemque languentem labentemque populum aut ad decus excitare aut ab errore deducere aut inflammare in improbos aut incitatum in bonos mitigare; qui denique, quemcumque in animis hominum motum res et causa postulet, eum dicendo vel excitare possit vel sedare. Cic.de_orat.1,202.Denn nicht ist es ein alltäglicher Sachwalter und Schreier oder Rechtsschwätzer, den wir in unserem Gespräch aufsuchen, sondern ein Mann, der zuerst in der Kunst ein Meister ist, deren Erfindung, wenn auch die Natur dem Menschen dazu große Fähigkeiten verlieh, doch einem Gott zugeschrieben wird, so dass selbst das, was Eigentum des Menschen war, nicht durch uns gewonnen, sondern durch göttliche Eingebung zu uns gebracht erschien; ein Mann, der zweitens nicht so sehr durch den Heroldstab als vielmehr durch den Namen des Redners, mit dem er geschmückt ist, selbst unter den Schwertern der Feinde sich unverletzt bewegen kann; ein Mann, der ferner Tücke und Ränke des Missetäters durch die Rede dem Hass der Bürger bloßstellen und durch Strafen zügeln sowie auch durch den Schutz seines Geistes die Unschuld von der Strafe der Gerichte befreien und auch ein erschlaffendes und strauchelndes Volk entweder zum Ehrgefühl erwecken oder vom Irrtum abführen oder gegen Übeltäter entflammen oder die gereizte Stimmung desselben gegen Gute besänftigen kann; ein Mann, der endlich jede Gemütsstimmung, wie sie Zeit und Umstände erfordern, in den Menschen durch die Rede entweder hervorrufen oder stillen kann.
'Quid si,' inquit Crassus 'quoniam ego, quo facilius vos apud me tenerem, vestrae potius obsecutus sum voluntati, quam aut consuetudini aut naturae meae, petimus ab Antonio, ut ea, quae continet neque adhuc protulit, ex quibus unum libellum sibi excidisse iam dudum questus est, explicet nobis et illa dicendi mysteria enuntiet?' 'Ut videtur,' inquit Sulpicius; 'nam Antonio dicente etiam quid tu intellegas, sentiemus.' Cic.de_orat.1,206."Nun", sagte Crassus, "um euch leichter bei mir zu behalten, bin ich euch willfährig gewesen und habe weniger auf meine Gewohnheit und Natur Rücksicht genommen; wie wäre es nun, wenn wir den Antonius bäten, das, was er bei sich zusammenhält und noch nicht zum Vorschein gebracht hat, wovon ihm, wie er kurz zuvor klagte, eine kleine Schrift entschlüpft ist, uns zu entwickeln und jene Geheimnisse der Beredsamkeit kundzutun?" "Wie es dir beliebt", erwiderte Sulpicius. "Denn aus dem Vortrag des Antonius werden wir auch deine Ansichten kennen lernen."
[Cic.fin.1,30,1] Omne animal, simul atque natum sit, voluptatem appetere eaque gaudere ut summo bono, dolorem aspernari ut summum malum et, quantum possit, a se repellere, idque facere nondum depravatum ipsa natura incorrupte atque integre iudicante. Cic.Fin.1,30,1Jedes Lebewesen strebe, sobald es geboren ist, nach Lust und erfreue sich an ihr wie am höchsten Gut, meide aber den Schmerz wie das äußerste Leid und wehre ihn nach Kräften ab; es verhalte sich so, ohne schon entartet zu sein nach dem reinen und unverfälschten Urteil der Natur.
[Cic.fin.1,30,4] Etenim quoniam detractis de homine sensibus reliqui nihil est, necesse est quid aut ad naturam aut contra sit a natura ipsa iudicari. ea quid percipit aut quid iudicat, quo aut petat aut fugiat aliquid, praeter voluptatem et dolorem? Cic.Fin.1,30,4Da ja ohne die Sinneswahrnehmung dem Menschen sonst nichts bleibe, ist es notwendig, was naturgemäß und naturwidrig sei, von der Natur selbst aus zu beurteilen.
[Cic.fin.1,31,1] Sunt autem quidam e nostris, qui haec subtilius velint tradere et negent satis esse, quid bonum sit aut quid malum, sensu iudicari, sed animo etiam ac ratione intellegi posse et voluptatem ipsam per se esse expetendam et dolorem ipsum per se esse fugiendum. Itaque aiunt hanc quasi naturalem atque insitam in animis nostris inesse notionem, ut alterum esse appetendum, alterum aspernandum sentiamus. Cic.Fin.1,31,1Einige von uns möchten dies allerdings tiefschürfender abhandeln und geben sich nicht mit einer empirischen Beurteilung von Gut und Böse zufrieden. Sie glauben, man könne rational verständlich machen, dass man Lust an sich erstreben und Schmerz an sich meiden müsse. Sie behaupten deshalb, uns sei von Natur aus die Vorstellung und Empfindung angeboren, das eine sei zu erstreben, das andere zu meiden.
nihil est enim tam naturae aptum, tam conveniens ad res vel secundas vel adversas. Cic.Lael.17.eDenn nichts (anderes) ist der Natur so angemessen, nichts unseren Bedürfnissen im Glück und Unglück so zutreffend wie die Freundschaft.
Qui ita se gerunt, ita vivunt, ut eorum probetur fides, integritas, aequitas, liberalitas, nec sit in eis ulla cupiditas, libido, audacia, sintque magna constantia, ut ii fuerunt, modo quos nominavi, hos viros bonos, ut habiti sunt, sic etiam appellandos putemus, quia sequantur, quantum homines possunt, naturam optimam bene vivendi ducem. Cic.Lael.19.bWer sich so verhält, so lebt, dass seine Verlässlichkeit, Lauterkeit, Gerechtigkeit, seine edle Denkweise anerkannt wird, dass sich keine Begehrlichkeit, Lüsternheit, keine freche Anmaßung an ihm zeigt, dass er die große Charakterstärke besitzt, die den soeben genannten Männern eigen war, – solche Männer sollten wir, glaube ich, tugendhaft nennen, wofür sie von jeher galten, weil sie, soweit es für einen Menschen möglich ist, der Natur als bester Führerin zu einem guten Leben, folgen.
Itaque cives potiores quam peregrini, propinqui quam alieni; cum his enim amicitiam natura ipsa peperit; sed ea non satis habet firmitatis. Cic.Lael.19.dDarum gelten uns unsere Mitbürger mehr als Auswärtige, Verwandte mehr als Fremde; denn mit diesen hat die Natur schon durch die Geburt eine Freundschaft gestiftet; aber sie hat nicht genug Festigkeit.
Quanta autem vis amicitiae sit, ex hoc intellegi maxime potest, quod ex infinita societate generis humani, quam conciliavit ipsa natura, ita contracta res est et adducta in angustum, ut omnis caritas aut inter duos aut inter paucos iungeretur. Cic.Lael.20.aDie hohe Bedeutung der Freundschaft ergibt sich aber vornehmlich daraus, dass aus der unendlich großen Gesellschaft des menschlichen Geschlechts überhaupt, welche die Natur selbst gestiftet hat, dieses Verhältnis sich so zusammenzieht und einengt, dass sich die Liebe im vollsten Sinn nur unter zwei oder wenigen Personen entwickelt.
Agrigentinum quidem doctum quendam virum carminibus Graecis vaticinatum ferunt, quae in rerum natura totoque mundo constarent quaeque moverentur, ea contrahere amicitiam, dissipare discordiam. Cic.Lael.24.aEin Philosoph aus Agrigent (Empedokles) soll in griechischen Versen gesungen haben, alles, was in der Natur und in der ganzen Welt feststehe und sich bewege, das werde durch Freundschaft verknüpft, durch Feindschaft zerstört.
Facile indicabat ipsa natura vim suam, cum homines, quod facere ipsi non possent, id recte fieri in altero iudicarent. Cic.Lael.24.fDie Natur selbst zeigte da ungehemmt ihre Macht, als die Menschen etwas, was sie selbst zu tun nicht fähig wären, bei einem anderen richtig fanden.
Saepissime igitur mihi de amicitia cogitanti maxime illud considerandum videri solet, utrum propter imbecillitatem atque inopiam desiderata sit amicitia, ut dandi, quod quisque minus per se ipse posset, id acciperet ab alio vicissimque redderet, an esset hoc quidem proprium amicitiae, sed antiquior et pulchrior et magis a natura ipsa profecta alia causa. Cic.Lael.26.cSehr oft denke ich über die Freundschaft nach; dabei scheint mir gewöhnlich der Punkt am meisten Betrachtung zu verdienen, ob das Verlangen nach Freundschaft aus dem Gefühl unserer Schwäche und Hilfsbedürftigkeit entstanden ist, um durch gegenseitige Hilfeleistungen das, was jeder für sich allein nicht vermag, von einem andern zu erhalten und ihm wieder zu erweisen, oder ob dies zwar eine besondere Eigentümlichkeit der Freundschaft ist, dennoch aber ein wichtigerer und schönerer Grund anderer Art in der Natur des Menschen selbst liegt.
Quam ob rem hos quidem ab hoc sermone removeamus, ipsi autem intellegamus natura gigni sensum diligendi et benevolentiae caritatem facta significatione probitatis. Cic.Lael.32.cDeswegen wollen wir solche Menschen von unserer Unterredung ausschließen; wir selbst aber wollen erkennen, dass das Gefühl der Liebe und inniges Wohlwollen von Natur entstehen, sobald man nur Rechtschaffenheit bemerkt hat.
Sic et utilitates ex amicitia maximae capientur et erit eius ortus a natura quam ab imbecillitate gravior et verior. Cic.Lael.32.fAuf diese Weise wird aus der Freundschaft sowohl der größte Nutzen gezogen, als auch wird ihr Ursprung aus der Natur ehrwürdiger und echter erscheinen als aus dem Bewusstsein der Hilfsbedürftigkeit.
Nam si utilitas amicitias conglutinaret, eadem commutata dissolveret; sed quia natura mutari non potest, idcirco verae amicitiae sempiternae sunt. Cic.Lael.32.gDenn wenn der Nutzen die Freundschaften knüpfte, so müsste dessen Wechsel sie auch wieder auflösen. Doch eben darum, weil die Natur unveränderlich ist, sind wahre Freundschaften ewig. –
Nihil est enim appetentius similium sui nec rapacius quam natura. Cic.Lael.50.cDenn nichts greift mit größerer Begierde nach Seinesgleichen als die Natur.
Imbecilla enim est natura ad contemnendam potentiam; quam etiamsi neglecta amicitia consecuti sint, obscuratum iri arbitrantur, quia non sine magna causa sit neglecta amicitia. Cic.Lael.63.dDie menschliche Natur ist zu schwach, um gleichgültig gegen den Reiz der Macht zu sein; und hat man sich selbst mit Aufopferung der Freundschaft in deren Besitzt gesetzt, so glaubt man doch darin eine Bemäntelung zu finden, dass man nicht ohne wichtige Beweggründe die Freundschaft aufgegeben habe.
Nec vero in hoc quod est animal, sed in iis etiam, quae sunt inanima, consuetudo valet, cum locis ipsis delectemur, montuosis etiam et silvestribus, in quibus diutius commorati sumus. Cic.Lael.68.caber nicht nur im Tierreich, sondern auch im Bereich der leblosen Natur äußert die Gewohnheit ihre Macht, da wir sogar an gebirgigen und waldreichen Gegenden ein Vergnügen finden, wenn wir uns lange Zeit in ihnen aufgehalten haben. –
Quod si hoc apparet in bestiis, volucribus, nantibus, agrestibus, cicuribus, feris, primum ut se ipsae diligant (id enim pariter cum omni animante nascitur), deinde ut requirant atque appetant, ad quas se applicent eiusdem generis animantis, idque faciunt cum desiderio et cum quadam similitudine amoris humani, quanto id magis in homine fit natura! Cic.Lael.81.aDies zeigt sich schon bei den Tieren, sie mögen in der Luft, im Wasser oder auf dem Land leben, wild oder zahm sein. Erstlich lieben sie sich, ein Trieb, der jedem lebenden Geschöpf angeboren ist; zweitens suchen sie begierig Wesen ihrer Art auf, um sich an sie anzuschließen, und zwar mit einer Sehnsucht, die mit der Liebe des Menschen Ähnlichkeit hat. Um wie viel mehr muss dieser Trieb in der Natur des Menschen liegen!
virtutum amicitia adiutrix a natura data est, non vitiorum comes, ut, quoniam solitaria non posset virtus ad ea, quae summa sunt, pervenire, coniuncta et consociata cum altera perveniret. Cic.Lael.83.bNicht zur Gefährtin des Lasters hat die Natur die Freundschaft ausersehen, sondern zur Gehilfin der Tugend, damit diese, weil sie nicht für sich allein zum höchsten Ziel gelangen kann, dies in enger Gemeinschaft mit der Freundschaft erreiche.
Quae si quos inter societas aut est aut fuit aut futura est, eorum est habendus ad summum naturae bonum optumus beatissimusque comitatus. Cic.Lael.83.cGelingt diese Verbindung bei irgendwem in Gegenwart, Vergangenheit oder Zukunft, so hat man sie als bestes und seligstes Geleit auf dem Pfad zum höchsten von der Natur bestimmten Gut anzusehen.
Sic natura solitarium nihil amat semperque ad aliquod tamquam adminiculum adnititur; quod in amicissimo quoque dulcissimum est. Cic.Lael.88.cSo liebt die Natur durchaus nicht die Einsamkeit, sondern strebt immer gleichsam nach einer Stütze, die um so erfreulicher ist, je befreundeter sie ist.
Sed cum tot signis eadem natura declaret, quid velit, anquirat, desideret, tamen obsurdescimus nescio quo modo nec ea, quae ab ea monemur, audimus. Cic.Lael.88.dAber obgleich eben diese Natur es ist, die durch so viele Kennzeichen zu verstehen gibt, was sie will, sucht, bedarf, so sind wir doch irgendwie taub gegen ihre Stimme und horchen nicht auf ihre Mahnungen.
Equidem ex omnibus rebus, quas mihi aut fortuna aut natura tribuit, nihil habeo, quod cum amicitia Scipionis possim comparare. Cic.Lael.103.aIch wenigstens weiß unter allem, was mir die Natur gewährt hat, nichts, was ich mit Scipios Freundschaft vergleichen könnte.
si tibi fortuna non dedit ut patre certo nascerere, ex quo intellegere posses, qui animus patrius in liberos esset, at natura certe dedit, ut humanitatis non parum haberes; Cic.S.Rosc.46.aWenn das Glück dir nicht gegönnt hat, deinen Vater mit Sicherheit angeben zu können, von dem Du hättest lernen können, wie Väter gegen ihre Kinder gesinnt sind, so hat dir doch die Natur einen Grad von menschlichem Gefühl verliehen;
Magna est enim vis humanitatis; multum valet communio sanguinis; reclamitat istius modi suspicionibus ipsa natura; Cic.S.Rosc.63.aDenn groß ist die Macht des menschlichen Gefühls, viel vermag die Gemeinschaft des Blutes, die Natur selbst empört sich gegen solche Verdächtigungen.
portentum atque monstrum certissimum est esse aliquem humana specie et figura, qui tantum immanitate bestias vicerit, ut, propter quos hanc suavissimam lucem aspexerit, eos indignissime luce privarit, cum etiam feras inter sese partus atque educatio et natura ipsa conciliet. Cic.S.Rosc.63.bEs ist unzweifelhaft die seltsamste und widernatürlichste Wundererscheinung, dass es jemanden von menschlicher Gestalt und Bildung gibt, der die Tiere an Grausamkeit so sehr überträfe, dass er diejenigen des lieblichen Lebenslichts auf die empörendste Weise beraubte, durch die er es erblickt hat. Verbindet doch Geburt, Erziehung und allein schon ihre (gemeinsame) Natur sogar die wilden Tiere untereinander.
quanto nostri maiores sapientius! qui cum intellegerent nihil esse tam sanctum, quod non aliquando violaret audacia, supplicium in parricidas singulare excogitaverunt, ut, quos natura ipsa retinere in officio non potuisset, ei magnitudine poenae a maleficio summoverentur. Cic.S.Rosc.70.eWie viel weiser haben unsere Vorfahren gehandelt, die, überzeugt, dass es nicht so Ehrwürdiges gebe, das nicht die Frechheit zuweilen verletze, eine besondere Strafe für die Vatermörder ausgedacht haben, damit diejenigen, die die Natur selbst nicht auf dem Weg der Pflicht zu halten vermöchte, durch die Größe der Strafe von dem Verbrechen abgeschreckt würden.
O singularem sapientiam, iudices! nonne videntur hunc hominem ex rerum natura sustulisse et eripuisse, cui repente caelum, solem, aquam terramque ademerint, ut, qui eum necasset, unde ipse natus esset, careret eis rebus omnibus, ex quibus omnia nata esse dicuntur? Cic.S.Rosc.71.aO, welch seltene Weisheit, ihr Richter! Scheint es nicht, dass sie einen solchen Menschen aus der Natur selbst verbannen und ausscheiden wollten, da sie ihm auf einmal Himmel, Sonne, Wasser und Erde nahmen, damit derjenige, der den Urheber seines Lebens selbst getötet hätte, all das, woraus alles entstanden sein soll, entbehren müsse.
sic vita hominum est, ut ad maleficium nemo conetur sine spe atque emolumento accedere. Cic.S.Rosc.84.dDas liegt einmal in der menschlichen Natur, dass niemand es wagt, ohne Hoffnung auf Gewinn ein Verbrechen zu unternehmen.
hunc quaesitorem ac iudicem fugiebant atque horrebant ei, quibus periculum creabatur ideo, quod, tametsi veritatis erat amicus, tamen natura non tam propensus ad misericordiam quam applicatus ad severitatem videbatur. Cic.S.Rosc.85.aJenen als Untersucher und Richter scheuten und flohen alle, die in einen peinlichen Prozess verwickelt waren, weil er zwar Freund der Wahrheit war, aber von Natur weniger zu Mitleid geneigt als streng zu sein schien.
nam cum omnibus horis aliquid atrociter fieri videmus aut audimus, etiam, qui natura mitissimi sumus, adsiduitate molestiarum sensum omnem humanitatis ex animis amittimus. Cic.S.Rosc.154.dDenn wenn wir zu jeder Stunde sehen oder hören, dass etwas Grässliches geschieht, so verlieren wir, auch wenn wir von Natur die sanftmütigsten sind, durch die ständige Gegenwart des Übels jedes Gefühl für Menschlichkeit.
[Cic.Tusc.5,3,2] Vereor enim, ne natura, cum corpora nobis infirma dedisset isque et morbos insanabilis et dolores intolerabilis adiunxisset, animos quoque dederit et corporum doloribus congruentis et separatim suis angoribus et molestiis implicatos. Cic.Tusc.5,3,2Denn da die Natur uns schwache Körper gegeben und an diese unheilbare Krankheiten und unerträgliche Schmerzen geknüpft hat, so fürchte ich, sie möchte uns auch Seelen gegeben haben, die den Schmerzen des Körpers entsprechen und im besonderen noch in ihre eigenen Leiden und Beschwerden verwickelt wurden.
[Cic.Tusc.5,4,3] Nos autem omnia adversa cum venientia metu augentes, tum maerore praesentia rerum naturam quam errorem nostrum damnare malumus. Cic.Tusc.5,4,3Wir aber steigern durch Furcht alles Widrige, wenn es kommt, wenn es da ist durch Kummer, und wollen lieber die Natur, als unseren Irrtum verdammen.
[Cic.Tusc.5,9,2] Nam ut illic alii corporibus exercitatis gloriam et nobilitatem coronae peterent, alii emendi aut vendendi quaestu et lucro ducerentur, esset autem quoddam genus eorum, idque vel maxime ingenuum, qui nec plausum nec lucrum quaererent, sed visendi causa venirent studioseque perspicerent, quid ageretur et quo modo, item nos quasi in mercatus quandam celebritatem ex urbe aliqua sic in hanc vitam ex alia vita et natura profectos alios gloriae servire, alios pecuniae, raros esse quosdam, qui ceteris omnibus pro nihilo habitis rerum naturam studiose intuerentur. Cic.Tusc.5,9,2Wie nämlich dort die einen durch trainierte Körper Ruhm und die Ehre des Kranzes suchen, andere durch den einträglichen Gewinn von Kauf und Verkauf angezogen werden, wie es aber auch noch eine andere Art von Menschen, und zwar gerade die edelsten, gebe, die weder nach Beifall noch nach Gewinn streben, sondern um des Zuschauens willen kommen und eifrig erkunden, was geschehe und wie, gleicher Weise seien auch wir, wie zu einem Großmarkt aus einer Stadt, so in dieses Leben aus einem anderen Leben und Wesen gewandert, und dienen nun bald der Ehre, bald dem Geld; und nur sehr wenige andere gebe es, die alles übrigengeringschätzen und die Natur der Dinge mit Liebe untersuchen.
[Cic.fin.1,11,2] Quid est enim in vita tantopere quaerendum quam cum omnia in philosophia, tum id, quod his libris quaeritur, qui sit finis, quid extremum, quid ultimum, quo sint omnia bene vivendi recteque faciendi consilia referenda, quid sequatur natura ut summum ex rebus expetendis, quid fugiat ut extremum malorum? Cic.Fin.1,11,2Denn was verdient im Leben eine so ernstliche Untersuchung wie überhaupt alles, was in der Philosophie abgehandelt wird, und insbesondere der Gegenstand, der in diesen Büchern untersucht wird, nämlich was das Ziel, was das Äußerste und Letzte sei, worauf alle Grundsätze des sittlich guten Lebens und sittlich rechten Handelns bezogen werden müssen, was die Natur erstrebe als das Höchste unter den begehrenswerten Dingen, was sie fliehe als das Äußerste der Übel?
Omne animal, simul atque natum sit, voluptatem appetere eaque gaudere ut summo bono, dolorem aspernari ut summum malum et, quantum possit, a se repellere, idque facere nondum depravatum ipsa natura incorrupte atque integre iudicante. Cic.fin.1,30,1Jedes lebende Wesen strebt sogleich nach seiner Geburt nach Lust und freut sich über sie als höchstes Gut; den Schmerz hingegen verabscheut es als das größte Übel und weist ihn soweit als möglich von sich; und dies tut es in einem noch nicht verdorbenem Zustand, wo das Urteil der Natur selbst unverfälscht und vorurteilsfrei ist.
etenim quoniam detractis de homine sensibus reliqui nihil est, necesse est, quid aut ad naturam aut contra sit, a natura ipsa iudicari. ea quid percipit aut quid iudicat, quo aut petat aut fugiat aliquid, praeter voluptatem et dolorem? Cic.fin.1,30,5Denn weil nichts übrigbleibt, wenn man dem Menschen die Sinne wegnimmt, muss notwendigerweise die Natur selbst über das, was der Natur gemäß oder ihr zuwider ist, urteilen. Was anders empfindet oder erkennt sie an, weswegen sie etwas begehrt oder verabscheut außer Lust und Schmerz?
Id qui in una virtute ponunt et splendore nominis capti, quid natura postulet, non intellegunt, errore maximo, si Epicurum audire voluerint, liberabuntur: Cic.fin.1,42,4Die, die es (das Letztziel des Handelns) in die Tugend allein setzen und, von dem Glanz des Namens geblendet, die Ansprüche der Natur nicht einsehen, werden, wenn sie dem Epikur Gehör schenken wollen, von dem größten Irrtum befreit werden.
ex quo vitam amarissimam necesse est effici, ut sapiens solum amputata circumcisaque inanitate omni et errore naturae finibus contentus sine aegritudine possit et sine metu vivere. Cic.fin.1,44,2 Die notwendige Folge hiervon ist ein gänzlich verbittertes Leben. Daher ist der Weise allein im Stande, nachdem er die Auswüchse aller eigenen Vorstellungen und Irrtümer abgelöst und abgeschnitten hat, mit den Grenzen der Natur zufrieden, ohne Kummer und ohne Furcht zu leben.
ne naturales quidem multa desiderant, propterea quod ipsa natura divitias, quibus contenta sit, et parabilis et terminatas habet; Cic.fin.1,45,4auch die natürlichen verlangen nicht viel, weil der Reichtum der Natur, mit dem sie sich begnügt, leicht zu beschaffen und beschränkt ist.
ut enim sapientiam, temperantiam, fortitudinem copulatas esse docui cum voluptate, ut ab ea nullo modo nec divelli nec distrahi possint, sic de iustitia iudicandum est, quae non modo numquam nocet cuiquam, sed contra semper afficit cum vi sua atque natura, quod tranquillat animos, tum spe nihil earum rerum defuturum, quas natura non depravata desiderat. Cic.fin.1,50,2Denn wie ich zeigte, dass Weisheit, Mäßigkeit und Tapferkeit mit der Lust verknüpft sind, so dass sie sich von ihr auf keine Weise losreißen und trennen lassen, so muss man auch über die Gerechtigkeit urteilen, die nie einem schadet, sondern im Gegenteil immer dem Gemüt Beruhigung gewährt, sowohl durch ihre eigene Kraft und Natur, als auch durch die Hoffnung, es werde an nichts von dem fehlen, was die unverdorbene Natur verlangt.
Quae enim cupiditates a natura proficiscuntur, facile explentur sine ulla iniuria, quae autem inanes sunt, iis parendum non est. Cic.fin.1,53,1Denn die Begierden, die von der Natur ausgehen, werden leicht befriedigt ohne alles Unrecht; den eitlen aber darf man nicht willfahren;
denique etiam morati melius erimus, cum didicerimus, quid natura desideret. Cic.fin.1,63,6Endlich werden wir auch besser gesittet sein, wenn wir die Ansprüche der Natur kennen gelernt haben.
Quapropter si ea, quae dixi, sole ipso illustriora et clariora sunt, si omnia dixi hausta e fonte naturae, si tota oratio nostra omnem sibi fidem sensibus confirmat, id est incorruptis atque integris testibus, si infantes pueri, mutae etiam bestiae paene loquuntur magistra ac duce natura nihil esse prosperum nisi voluptatem, nihil asperum nisi dolorem, de quibus neque depravate iudicant neque corrupte, nonne ei maximam gratiam habere debemus, qui hac exaudita quasi voce naturae sic eam firme graviterque comprehenderit, ut omnes bene sanos in viam placatae, tranquillae, quietae, beatae vitae deduceret? Cic.fin.1,71,1Wenn deshalb, was ich gesagt habe, heller und klarer als die Sonne selbst ist, wenn alles aus der Quelle der Natur geschöpft ist und wenn unser ganzer Vortrag sich vollkommene Glaubwürdigkeit durch die Sinne verschafft, d.h. durch unbestochene und vorurteilsfreie Zeugen, wenn unmündige Kinder, sogar der Sprache unteilhaftige Tiere, belehrt und geleitet von der Natur, gewissermaßen deutlich aussprechen, dass es nichts Beglückenderes gebe als die Lust, nichts Mühseligeres als den Schmerz, worüber sie weder verderbt noch bestochen urteilen: müssen wir dann nicht dem Mann den größten Dank wissen, der diese Stimme der Natur deutlich vernahm und sie mit solcher Festigkeit und solchem Ernst auffasste, dass er alle Verständigen auf den Weg eines friedlichen, ruhigen, zufriedenen, glückseligen Lebens führte?
nec eae perturbationes vi aliqua naturali moventur. Cic.fin.3,35,4Auch werden diese Leidenschaften nicht durch irgend eine Kraft der Natur erregt
perturbationes autem nulla naturae vi commoventur, omniaque ea sunt opiniones ac iudicia levitatis. Cic.fin.3,35,6Die Leidenschaften werden aber von keiner Kraft der Natur erregt, und alles dies sind Vorstellungen und leichtfertige Urteile.
[Cic.fin.5,9,2] Natura sic ab iis investigata est, ut nulla pars caelo, mari, terra, ut poetice loquar, praetermissa sit; quin etiam, cum de rerum initiis omnique mundo locuti essent, ut multa non modo probabili argumentatione, sed etiam necessaria mathematicorum ratione concluderent, maximam materiam ex rebus per se investigatis ad rerum occultarum cognitionem attulerunt. Cic.Fin.5,9,2Die Natur haben sie so gründlich erforscht, dass sie keinen Teil am Himmel, im Meer und auf der Erde, um mich nach Art der Dichter auszudrücken, unbeachtet ließen. Ja sie haben dadurch, dass sie über den Ursprung der Dinge und das ganze Weltall in einer Weise gesprochen haben, dass sie viele Gegenstände nicht nur mit Wahrscheinlichkeitsbeweisen, sondern auch mit Vernunftschlüssen zu mathematischer Gewissheit brachten, aus aus ihren Forschungsgegenständen einen sehr reichen Stoff zur Erkenntnis der verborgensten Dinge beigebracht.
[Cic.fin.5,10,1] Persecutus est Aristoteles animantium omnium ortus, victus, figuras, Theophrastus autem stirpium naturas omniumque fere rerum, quae e terra gignerentur, causas atque rationes; qua ex cognitione facilior facta est investigatio rerum occultissimarum. Cic.Fin.5,10,1Aristoteles untersuchte den Ursprung, die Nahrung und Gestalt aller lebenden Wesen, und Theophrastos die Natur der Pflanzen und die Ursachen und Verhältnisse fast aller Erderzeugnisse. Die Kenntnis dieser Dinge hatte zur Folge, dass die Erforschung der verborgensten Dinge erleichtert wurde.
illuc usque et fama vera tantum natura. ergo iam dextro Suebici maris litore Aestiorum gentes adluuntur, quibus ritus habitusque Sueborum, lingua Britannicae propior. matrem deum venerantur. Tac.Germ.45,2Dorthin setzt die Sage - und das mit Grund - die Grenze der Natur. Weiter wohnen nun am rechten Ufer des suebischen (baltischen) Meeres die Stämme der Aestier, die die Bräuche und Tracht der Sueben haben, ihre Sprache steht der britannischen näher. Sie verehren die Göttermutter;
Naturae finis viventi, iugera centum an Hor.sat.1,1,50.Der sich beschränkt auf den Zweck der Natur, ob tausend, ob hundert
Quis humana sibi doleat natura negatis. Hor.sat.1,1,75.Bei, was unsre Natur mit Schmerz nur würde entbehren.
At si cognatos, nullo natura labore Hor.sat.1,1,88.Doch, die ohne Bemühn dir gab die Natur, die Verwandten
Dives opis natura suae, tu si modo recte Hor.sat.1,2,74.Lehrt die Natur, die reich ist an eigenem Gute, wenn du nur
Inmiscere. tuo vitio rerumne labores, Hor.sat.1,2,76.Willst einmischen. Ob du dich in Leid bringst, ob's die Natur tut,
Nonne, cupidinibus statuat natura modum quem, Hor.sat.1,2,111.Ist nicht, was die Natur für ein Maß den Begierden geordnet,
Nec magis alba velit quam dat natura videri. Hor.sat.1,2,124.Nicht will scheinen, noch weißer an Haut, als wie's die Natur gibt.
Concute, numqua tibi vitiorum inseverit olim Hor.sat.1,3,35.Rüttele durch, ob dir die Natur denn gar kein Gebrechen
Nec Natura potest iusto secernere iniquum, Hor.sat.1,3,113.Weder vermag die Natur vom Rechte zu scheiden das Unrecht,
Nec, siquid miri faciat natura, deos id Hor.sat.1,5,102.Und nicht, wenn die Natur auch ein Wunder verrichtet, sie grämlich
Atqui si vitiis mediocribus ac mea paucis Hor.sat.1,6,65.Wenn nun in mäßigen Fehlern und wenigen meine Natur auch
Et vox et ratio. Nam si natura iuberet Hor.sat.1,6,93.Red' und Gesinnung getrennt. Denn hieße Natur von gewissen
Durus homo atque odio qui posset vincere Regem, Hor.sat.1,7,6.Harter Natur und gehässiger noch bei weitem, als König,
Quaerere, num illius, num rerum dura negarit Hor.sat.1,10,57.Nachzuspähn, ob sein', ob des Stoffs unsanfte Natur ihm
Imperet hoc natura potens, sic collige mecum: Hor.sat.2,1,51.Und wie die mächt'ge Natur es befiehlt, so schließ' es von mir auch.
2014.01.07 Polaris sive borealis vortex ventusque praefrigidus Americam Septentrionalem cohibens in praesentia omnes et omnia mordet et paulatim scaenam publicam restinguit. Non modo natura ubique gelu torpet: scholae et officiorum sedes non nusquam manent clausae, transportationes publicae consistunt, aeroplana humi stant. Vis hiemalis intenditur ad gradus frigidissimos ex duobus decenniis. Nunc decet ligna super foco large reponere benigniusque quadrimum depromere merum. (Cf. Hor.c.1,9) 2014.01.07Der arktische Polarwirbel und ein eiskalter Wind haben Nordamerika fest im Griff, setzen im Moment allen und allem zu und bringen allmählich das öffentliche Leben zum Erliegen. Nicht nur die Natur erstarrt überall vor Kälte: Schulen und Büros bleiben mnacherorts geschlossen, der öffentliche Verkehr steht still, die Flugzeuge bleiben am Boden. Die Winterkälte erreicht die tiefsten Minusgrade seit zwei Jahrzehnten. Jetzt muss man reichlich Holz in den Ofen schieben und großzügiger seinen Wein eingießen (Schluss nach Hor.c.1,9)
2014.03.30 "Hora terrena" ex Insulis Pacificis, Australia, Japonia, Sinis, Russia semper triginta punctis post octavam horam postmeridianam exordiens per continentes cursum capiens orbis urbes paululum obscuravit. Aliquot miliones hominum istam actionem participabant. In Germania illuminationes Portae Brandenburgensis Berolinensis, Ecclesiae Cathedralis Coloniensis, et Ecclesiarum Nostrae Dominae Dresdae et Monaci exstinguebantur. Quo ex signo inde ex septem annis dato appareat naturam ubique terrarum esse tuendam. lc20140330Die "Erd-Stunde" ("Earth Hour") nahm von den Pazifischen Inseln, Australien, Japan, China Russland ausgehend jeweils um 20:30 Uhr ihren Lauf durch die Kontinente und machte die Städte des Erdkreises ein klein wenig dunkler. Einige Menschen nahmen an dieser Aktion teil. In Deutschland wurde die Beleuchtung des Brandenburger Tores in Berlin, des Kölner Domes und der Frauenkirchen in Dresden und Berlin ausgeschaltet. An diesem Zeichen, das nun seit sieben Jahren gegeben wird soll sichtbar werden, dass die Natur überall in der Welt ein schützenswertes Gut ist.
[4,30,1] "En rerum naturae prisca parens, en elementorum origo initialis, en orbis totius alma Venus, quae cum mortali puella partiario maiestatis honore tractor. et nomen meum caelo conditum terrenis sordibus profanatur! (Apul.met.4,30,1) Apul.met.4,30,1[4,30,1] "Ich, Venus, Urmutter der Natur, ich, Urquell der Elemente, ich, des Erdkreises Nährerin: Mit einem sterblichen Mädchen teile ich meine Majestät, und mein himmlicher Name wird mit irdischem Schmutz entheiligt!
[Cic.off.1,11,1] Principio generi animantium omni est a natura tributum, ut se, vitam corpusque tueatur, declinet ea, quae nocitura videantur, omniaque, quae sint ad vivendum necessaria anquirat et paret, ut pastum, ut latibula, ut alia generis eiusdem. Cic.off.1,11,1Die Natur legte erstens in alle beseelte Wesen den Trieb, sich selbst, ihr Leben und ihren Körper zu erhalten, dem, was schädlich sein könnte, aus dem Weg zu gehen und alles, was zum Leben notwendig ist, zum Beispiel Nahrung, sicherer Aufenthalt und anderes der Art, aufzusuchen und sich zu verschaffen.
[Cic.off.1,12,1] Eademque natura vi rationis hominem conciliat homini et ad orationis et ad vitae societatem ingeneratque inprimis praecipuum quendam amorem in eos, qui procreati sunt impellitque, ut hominum coetus et celebrationes et esse et a se obiri velit ob easque causas studeat parare ea, quae suppeditent ad cultum et ad victum, nec sibi soli, sed coniugi, liberis, ceterisque, quos caros habeat tuerique debeat, quae cura exsuscitat etiam animos et maiores ad rem gerendam facit. Cic.off.1,12,1Dieselbe vernünftige Natur ist es, die die Menschen gegenseitig zusammenführt, um sich miteinander zu besprechen und in Gemeinschaft zu leben, die ihnen eine überwiegende Zärtlichkeit gegen die erzeugten Kinder eingepflanzt, sie zu dem Wunsch treibt, dass gemeinschaftliches Zusammenleben und Geselligkeit unter den Menschen stattfinden und sie selbst Anteil daran haben; sie aus diesen Ursachen zu dem Streben veranlasst, die Vorräte herbeizuschaffen,, die zum bequemen und sorgenfreien Leben erforderlich sind – und dies nicht nur für sich allein, sondern auch für ihre Gattinnen, für ihre Kinder, für diejenigen, die sie sonst noch lieben und zu schützen verpflichtet sind. Diese Sorge gibt zugleich dem menschlichen Geist einen höheren Schwung und erzeugt in ihm die zu Taten notwendige Seelengröße.
[Cic.off.1,13,2] Itaque cum sumus necessariis negotiis curisque vacui, tum avemus aliquid videre, audire, addiscere cognitionemque rerum aut occultarum aut admirabilium ad beate vivendum necessariam ducimus. Cic.off.1,13,2Wenn wir daher von den Geschäften und Sorgen für die Bedürfnisse des Lebens frei sind, so verlangt uns, etwas zu sehen, zu hören, zu erfahren, und wir achten die Erenntnis des Verborgenen und Wunderbaren in der Natur für notwendiges Erfordernis zum Glück unseres Lebens.
[Cic.off.1,13,4] Huic veri videndi cupiditati adiuncta est appetitio quaedam principatus, ut nemini parere animus bene informatus a natura velit nisi praecipienti aut docenti aut utilitatis causa iuste et legitime imperanti; Cic.off.1,13,4An diese Begierde, das Wahre zu erkennen, schließt sich ein gewisses Verlangen nach Selbstständigkeit, aufgrund dessen ein von der Natur gehörig geschaffenes Gemüt keinem gehorchen mag als solchen, die durch Ermahnung und Unterricht wirken oder zum allgemeinen Besten gerecht und mit gesetzmäßiger Gewalt regieren.
[Cic.off.1,14,1] Nec vero illa parva vis naturae est rationisque, quod unum hoc animal sentit, quid sit ordo, quid sit quod deceat, in factis dictisque qui modus. Cic.off.1,14,1Endlich äußern unsere Natur und Vernunft eine nicht unbedeutende Wirksamkeit darin, dass unter allen beseelten Wesen der Mensch allein empfindet, was Ordnung ist, was Anstand, was das rechte Maß im Reden und Handeln.
[Cic.off.1,14,3] quam similitudinem natura ratioque ab oculis ad animum transferens multo etiam magis pulchritudinem, constantiam, ordinem in consiliis factisque conservandam putat cavetque ne quid indecore effeminateve faciat, tum in omnibus et opinionibus et factis ne quid libidinose aut faciat aut cogitet. Cic.off.1,14,3Auf ähnliche Art, wie beim Gesichtssinn, wirkt die Vernunft kraft ihrer Natur auch bei Gegenständen des inneren Sinnes, und noch viel mehr will sie Schönheit, Gleichförmigkeit, Ordnung bei Entschlüssen und Taten beobachtet wissen; sie fordert uns auf, uns vor jeder unanständigen und unmännlichen Handlung, vor jeder unstatthaften Willkür beim Denken und Tun zu hüten.
[Cic.off.1,18,1] Ex quattuor autem locis, in quos honesti naturam vimque divisimus, primus ille, qui in veri cognitione consistit, maxime naturam attingit humanam. Cic.off.1,18,1Von den vier Teilen, in die wir das Wesen und den Gehalt des Sittlich-Guten zerlegt haben, trifft jene erste, die Erkenntnis der Wahrheit, am meisten die menschliche Natur.
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