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7. Markt und Währung (ἀγορὰ καὶ νόμισμα σύμβολον)
Erst über den Umweg der Weltwirtschaft gelangt Platon zur Entstehung des Binnenmarktes, obwohl er logisch und historisch früher liegt. Wie bei der Betrachtung der Gerechtigkeit scheint er auch hier den Weg vom großen Modell zur kleinen Ausprägung zu gehen (methodisches Kalkül, 368d): So wird klarer erkennbar, dass es auch beim Binnenmarkt nicht um einen spontanen Ad-hoc-Austausch von Naturalien oder handwerklichen Produkten geht, sondern es sich um eine spezialisierte Institution mit wohlüberlegter Organisation handelt.
Für den Austausch arbeitsteilig erwirtschafteter Güter ist die Notwendigkeit ihrer Bewertung grundlegend. Zwei Partner werden ein Gut nur dann austauschen, wenn sie jeweils zumindest eine Wertminderung ihres Gesamtgutes ausschließen können. Wünschenswert wäre aber ein Wertzuwachs. Bestimmend für den Wert eines Gutes ist einmal seine relative Seltenheit (objektiver Bedarf) und zum anderen die subjektive Bedürfniseinschätzung der Tauschpartner. Soweit eine Währung eingeführt ist, drückt sich die Bewertung eines Gutes in seinem Preis aus.
Ausgehend (davon) betrachten die Wirtschaftswissenschaftler unter bestimmten Bedingungen den freiwilligen
Tausch als die effektivste Organisationsform des Wirtschaftslebens. Wir tauschen, weil wir dabei ganz frei in unserer Entscheidung sind und auf unsere Kosten kommen. Das, was du mir gibst, bedeutet mehr für mich als das, was ich dir im Gegenzug dafür gebe. Umgekehrt gilt das gleiche. So ist der Tausch für beide Seiten von Nutzen, allerdings nur, wenn er auf freiwilliger Basis abläuft, andernfalls ist es Erpressung oder Diebstahl...
Auf dieser Grundlage konnte das Gesetz von »Angebot und Nachfrage« entwickelt werden: Mit Hilfe der Preise werden die Märkte im Gleichgewicht gehalten und die vielfältigen Bedürfnisse der einzelnen Individuen aufeinander abgestimmt. Das sind die berühmten »Marktkräfte«.
So führt der freiwillige Tausch - über die Preisangleichung auf dem Markt - zu einer »optimalen« wirtschaftlichen Situation, dem sogenannten »Pareto-Optimum«. Es ist benannt nach jenem in Paris geborenen Italiener, der von 1893 bis 1911 den Lehrstuhl für Nationalökonomie der Universität von Lausanne innehatte. Ein Optimum ist es deshalb, weil jeder weitere Tausch, mit dem ein Individuum sein Wohlbefinden noch zu steigern versuchte, automatisch die Situation eines anderen verschlechtern würde. Das bedeutet jedoch nicht, dass dieser Zustand einem unumstößlichen gesellschaftlichen Ideal entspricht. Es können sich im Gegenteil völlig inakzeptable Einkommens- und Vermögensverteilungen ergeben. Könntest du ein »Optimum« hinnehmen, demzufolge ich alles besäße, während die anderen in bitterer Armut leben müssten?
Aufgaben:
Ein Markt in eigentlichem Sinne entsteht über den freiwilligen Tausch hinaus erst mit der Schaffung vermittelnder Institutionen, die die zeitgleiche Begegnung zwischen zwei Produzenten und deren Einigung auf den gemeinsam akzeptierten Tauschwert überflüssig machen. Derartige Institutionen sind:
Da das Geld nichts anderes ist als ebenfalls ein Gut, ist auch das Geld eine Handelsware. Es bildet sich ein eigener Geldmarkt heraus, auf dem das Geld entsprechend dem Wert der auf dem Warenmarkt (vom Verkäufer zum Käufer) zirkulierenden Waren, aber in umgekehrter Richtung (vom Käufer zum Verkäufer der Ware) zirkuliert. Parallel zum Kreislauf der Güter entwickelt sich so ein Kreislauf des Geldes.
Glaub bloß nicht, dass die »Marktkräfte« oder das »Gesetz von Angebot und Nachfrage« abstrakte, wirklichkeitsfremde Gebilde sind. Natürlich ist mit »Markt« nicht immer der Gemüsehändler gemeint, der gleich um die Ecke seinen Stand aufbaut, und auch nicht die Boutiquen, in denen du dir deine Klamotten besorgst. Häufig ist er an keinen konkreten Ort gebunden. Oft ist nur das Telefon nötig, wie zum Beispiel an der Börse, oder wenn von einem Ende der Welt zum anderen mit Rohstoffen oder Devisen gehandelt wird.
Dennoch ist der Markt eine ganz konkrete, ja greifbare Sache, fast wie ein Lebewesen, dessen Regungen von den Individuen und staatlichen Einrichtungen abhängen, die gleichsam seinen Blutkreislauf und sein Nervensystem bilden. Er reagiert auf Signale, die seine Bewegungen regulieren wie Ampeln den Verkehr. Diese Signale sind die Preise. Ihre Schwankungen weisen die Hersteller oder Käufer darauf hin, ob sie mehr oder wenige produzieren bzw. kaufen sollten.
Dieses Schema zeigt den Güteraustausch in der einfachsten Form des "Freien Tausches" Es besteht weder ein fest etablierter Gütermarkt noch ein Geldmarkt: Angebot und Nachfrage müssen in jedem Einzelfall nach Gütersorte, Menge und Wert in Übereinstimmung gebracht werden
Arbeitsteilung und Spezialisierung machen Menschen voneinander abhängig. Die arbeitsteilige Wirtschaft war deshalb zunächst notwendigerweise eine Tauschwirtschaft, in der die Menschen ihre Waren und Dienstleistungen, also Güter, untereinander austauschen mussten. Die Schwierigkeit dabei war freilich, immer gerade denjenigen zu finden, dessen Tauschwunsch genau dem eigenen entsprach.
Um diese Schwierigkeit des sogenannten Naturaltausches zu überwinden, kamen die Menschen schon frühzeitig darauf, nicht mehr Ware gegen Ware zu tauschen, sondern zunächst die Ware gegen Geld zu verkaufen. Das Geld verwendeten sie dann, um Waren ihrer Wahl zu kaufen. An die Stelle des einfachen Tausches "Ware gegen Ware" trat der doppelte Tausch "Ware gegen Geld" und "Geld gegen Ware". Das macht die Sache nur auf den ersten Blick komplizierter. Wenn man nämlich eine "Zwischentauschware" einschaltet, können Verkauf und Kauf zeitlich und örtlich auseinanderliegen. Das Geld erleichtert es, Waren und Dienstleistungen über Märkte zu leiten, wo jeder seine Angebote machen und seinen Bedarf decken kann.
Dieses Schema zeigt den Güteraustausch bei entwickeltem Güter und Geldmarkt Güterstrom und Geldstrom verlaufen in entgegengesetzter Richtung und gleichen sich auch im Wert gegenseitig aus.
Aufgaben:
Sententiae excerptae:
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