Werke und Tage(ΕΡΓΑ ΚΑΙ ΗΜΕΡΑΙ)deutsch |
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1-10: Prooemium (Hauptgliederung nach M.L.West) |
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Auf, ihr pierische Musen,
die Ruhm in Gesängen ihr schenket, |
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Leicht ja schenket er Macht, leicht stürzt
er den Mächtigen wieder, |
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Lass Wahrhaftiges mich, o Perses, jetzt dir verkünden! |
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11-46: Die beiden Eris | |
Nicht blieb ihres Geschlechtes die einzige Eris,
es walten Zwei auf Erden: die eine belobt ein Verständiger ziemend, Rüge gebühret der andern; es strebt ihr Sinn voneinander. Denn sie sucht den verderblichen Krieg und den Hader zu fördern, |
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Unheilbringend; es liebt sie der Sterblichen
keiner; gezwungen |
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Diese nun rüttelt empor selbst lässige
Männer zum Wirken. |
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Grollend schaut auf den Töpfer der Töpfer,
der Schmied auf den Schmied hin: |
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Du, o Perses bewahr' in dem Herzen verständige
Warnung! Niemals soll böswillig die Eris dich locken von Arbeit, Dass nach Gezänke du spähst, dich gaffend am Markte herumtreibst. |
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Nicht hat übrige Zeit für Gezänk
und die Händel des Marktes, |
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Dir solch Treiben: wir schlichten den Hader
sogleich auf der Stelle |
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Toren! Sie wissen ja nicht, wie die Hälfte
dem Ganzen oft vorgeht, |
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Freilich verbargen die Götter den sterblichen
Menschen die Nahrung. Leicht ja könntest du sonst so viel dir erringen in Tagfrist Dass für ein Jahr du reichtest, in völliger Muße genießend; |
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Schnell dann hingest du auf dein Steuerruder
im Rauche, |
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47-105: Prometheus und Pandora | |
Aber es barg sie Zeus,
gar mächtig ergrimmt im Gemüte, weil, in Ränken gewandt, Prometheus arg ihn betrogen. Darum ersann er dem Menschengeschlecht mühseliges Elend, |
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Ihnen das Feuer entrückend; der Sohn
des Iapetos aber |
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Freust Dich, dass du das Feuer entwandt und das
Herz mir betrogen, Dir zu gewaltigem Weh, sowie den Geschlechtern, die kommen; Unheil will zum Entgelt für das Feuer ich senden, darüber Jeder im Herzen sich freut, sein eigen Verderben umarmend." So sprach lachend mit Hohn der Erzeuger der Götter und Menschen. |
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Ohne Verzug dann hieß er den herrlichen
Künstler Hephaistos Erde mit Wasser vermengen, mit menschlicher Stimme und Stärke Weiter begaben und ähnlich den Göttinnen selber von Antlitz Formen ein hold Jungfrauengebild; dann sollte Athene Weislich sie lehren, vor allem des Webstuhls künstliche Arbeit; |
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Aber ums Haupt sollt' ihr Aphrodite,
die goldene, hauchen Anmut, bangendes Sehnen und gliederzehrende Sorgen; Ihr noch keckes Gebaren und gleißenden Sinn zu verleihen Trug er dem Hermes auf, dem geleitenden Argoswürger. Also Zeus; und jene gehorchten sogleich dem Gebieter. |
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Schleunigst erschuf aus Erde der herrliche Bildner
Hephaistos Züchtiger Jungfrau ähnlich ein Bild nach dem Wunsch des Kroniden; Gürtel und Schmuck dann spendet' mit strahlendem Auge Athene, Und die Chariten mit Peitho vereint, der erhabenen, legten, Goldnes Geschmeid' ihr um, und die Horen, die reizend gelockten, |
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Kränzten sie alsbald rings mit des Frühlings
duftigen Blüten; Sämtlichen Schmuck dann ordnet am Leib ihr günstig Athene; Auch senkt ihr in die Brust der geleitende Argoswürger Trug und verstrickende Reden und gleißnerische Gesinnung. Nach dem Beschluss des Kroniden, des Donnerers, schenkt ihr Beredtheit |
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Ferner der Götterbote, und nennt dies Frauengebilde Dann Pandora, da jeder der Himmelsbewohner Geschenke Ihr darreichte, zum Wehe der rastlos schaffenden Männer. Als er den lockenden Trug, den verhängnisreichen, vollendet, Schickte zum Epimetheus der Vater den herrlichen Hermes, |
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Dass das Geschenk er bringe, der Herold; und
Epimetheus Dachte der Warnung nicht des Prometheus, nimmer zu nehmen Je ein Geschenk von Zeus, dem olympischen, sondern zurück es Wieder zu senden, damit nicht Unheil träfe die Menschen. Aber er nahm's und merkte das Unheil erst, als er's hatte. |
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Denn wohl lebten zuvor auf Erden die Stämme
der Menschen Jeglichem Leiden entrückt und entflohn mühseliger Arbeit, Fern von der Krankheit Weh, das Tod bringt sterblichen Männern. Schnell ja verfallen im Leiden die sterblichen Menschen dem Alter. Aber das Weib, vom Gefäß abnehmend den mächtigen Deckel, |
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Ließ sie heraus und bedachte mit düsteren
Sorgen die Menschen. Einzig die Hoffnung blieb in dem niemals wankenden Hause Unter der Mündung noch im Gesäß und konnte heraus nicht Flattern, da jene zuvor dem Gefäße den Deckel noch aufdrückt, nach dem Befehl des Kroniden, des aigistragenden Herrschers. |
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Zahllos schwärmten umher bei Menschen die
anderen Leiden. Voll ist wahrlich das Land vom Unheil, voll auch die Meerflut; Krankheit schleichet am Tag wie zur Nachtzeit unter den Menschen, Rings zu den Sterblichen tragend das Weh aus eigenem Antrieb, Schweigenden Gangs, da Zeus sie der Stimme beraubt, der Berater. |
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So denn ist es unmöglich, den Willen des Zeus zu vereiteln. | |
106-201: Der Mythos von den Weltaltern | |
Willst du, so werd' ich sogleich ein anderes
Wort noch berichten Klar und mit Kunst; du aber erfass es mit willigem Herzen, Wie aus dem selbigen Grund aufsprossten die Götter und Menschen. Vorerst schufen ein goldnes Geschlecht hinfälliger Menschen |
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Sie, die unsterblichen Götter, olympische
Häuser bewohnend. Ihnen gebot noch Kronos, indem er den Himmel beherrschte. Diese nun lebten wie Götter, von Sorgen befreit das Gemüte, Fern von Mühen und fern von Trübsal; lastendes Alter Traf sie nimmer; an Händen und Füßen die nämlichen immer, |
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Freuten sie sich bei Gelagen, entrückt stets
jeglichem Übel. Wie vom Schlummer bezwungen verschieden sie; keines der Güter Missten sie; Frucht gab ihnen das nahrungsspendende Saatland Gern von selbst und in Hülle und Fülle; und ganz nach Belieben Schafften sie ruhig das Werk im Besitze der reichlichsten Gaben, |
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Wohl mit Herden gesegnet, den seligen Göttern
befreundet. Jetzt, seitdem nun dieses Geschlecht von der Erde bedeckt ist, Sind nach dem Willen des Zeus, des erhabnen, sie sämtlich Daimonen, Freundliche Erdumwaller, der sterblichen Menschen Behüter; Diese belauschen das Tun des Gerechten, sowie die Gewalttat, |
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Während, in bergende Luft sie gehüllt,
durchschreiten die Lande, Reichtum spendend; auch darin bestand ihr königlich Vorrecht. Wieder ein zweites Geschlecht, bei weitem geringer und silbern, Schufen die Götter hierauf, die Bewohner olympischer Häuser, Weder an Wuchs mit dem goldnen vergleichbar, noch an Gesinnung, |
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Sondern ein ganz Jahrhundert hindurch bei der
sorgenden Mutter Wuchs voll kindischer Lust, unmündig, der Knabe im Haus auf. Aber sobald er erstarkt und der Mannheit Reife gewonnen, Lebt' er nur noch wenige Zeit, von Leiden umgeben Durch sein töricht Treiben; sie konnten den frevelnden Mut ja |
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Nicht vor dem Nächsten bezähmen, den
Ewigen wollten sie nimmer Dienen und auf den Altären die Seligen ehren mit Opfern, Wie es bei Sterblichen Brauch und Recht ist. Darum vertilgte Sie alsbald der Kronide, ergrimmt, dass jene die Ehrfurcht Vorenthielten den Göttern, den seligen, auf dem Olympos. |
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Jetzt, seitdem auch dieses Geschlecht von der
Erde bedeckt ist, Heißen sie selige Toten des unteren Reiches, die zweiten Zwar an Rang; doch genießen auch sie trotzdem noch der Ehre. Wieder ein anderes, drittes Geschlecht hinfälliger Menschen Schuf aus Erz nun der Vater, in allem dem silbernen ungleich, |
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Drohend mit eschenen Lanzen und stärkebegabt,
das des Ares Düsteren Kampf sich erkor und Gewaltsinn; Früchte des Halmes Aßen sie nicht, ihr starres Gemüt war hart wie der Demant, Unnahbar; es beherrschten mit schrecklicher Stärke die Hände, Nimmer besiegt, von den Schultern herab die gedrungenen Glieder. |
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Diese besaßen nur Waffen von Erz, nur eherne
Häuser, Schafften auch alles mit Erz; noch gab's kein schwärzliches Eisen. So denn stiegen sie auch, von den eigenen Händen erschlagen, Nieder zuletzt in das modrige Haus des entsetzlichen Hades Ruhmlos; ob sie auch noch so gewaltig, der düstere Tod rafft |
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Doch sie hinweg, und sie scheiden vom glänzenden
Lichte der Sonne. Aber sobald auch dieses Geschlecht von der Erde bedeckt ward, Machte ein anderes, viertes, das nährende Land zu bewohnen, Zeus, der Kronide, sodann, das edeler war und gerechter, Jener Heroen Geschlecht, das göttliche, das in der Vorzeit |
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Wird Halbgötter genannt auf der unermesslichen
Erde. Sie auch hat der verderbliche Krieg durch grausige Feldschlacht Teils im kadmeïschen Land vor dem siebentorigen Theben Wieder entrafft, als sie um die Herden des Oidipus stritten, Teils indem er zu Schiffe sie über den mächtigen Meerschlund |
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Führte nach Troias Gefild um der lockigen
Helena willen. Dort umnachtete viele der Tod, der jegliches endet; Ihnen verlieh dann Leben und Wohnsitz fern von den Menschen Zeus, der Kronide, und weist sie hin an die Enden der Erde, Fern von der Ewigen Sitz; als König beherrschet sie Kronos. |
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Diese bewohnen daselbst, das Gemüt von Sorgen
entlastet, Nah des Okeanos Wirbeln, den tiefen, der Seligen Inseln, Glücklich Heroengeschlecht; es beschenkt sie mit Früchten wie Honig Dreimal reifend im Jahr das nahrungsspendende Erdreich. O dass nimmer ich dann mit dem fünften Geschlechte noch lebte, |
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Dass ich wäre gestorben zuvor, dass später
geboren! Denn jetzt hauset ein eisern Geschlecht, das weder am Tage Ausruhn wird von Mühen und Leid, noch während der Nachtzeit, Völlig verderbt; auch senden die Götter noch lastende Sorgen. Trotzdem wird auch ihnen zum Bösen sich Herrliches mischen. |
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Doch auch dieses Geschlecht hinfälliger
Menschen vertilgt Zeus, Wenn gleich nach der Geburt an den Schläfen die Kinder ergraut sind. Einig sind nicht mit dem Vater die Kinder, nicht dieser mit jenen; Nicht mit dem Wirte der Gast, der Gefährte nicht mit dem Gefährten; Nicht wird teuer der Bruder noch sein, wie einst er's gewesen. |
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Bald missachten sie auch die Erzeuger, die altersgebeugten, Schmähen die armen sogar, mit kränkender Rede sie tadelnd, Frevelnd und nimmer gedenk des Gerichtes der Götter; sie lohnen Niemals wohl den Eltern, den alternden, Pflege der Kindheit; Faustrecht waltet; die Stadt will einer dem andern verwüsten. |
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Nicht ist gerne gesehn, wer wahr schwört,
nicht der Gerechte Oder der Tüchtige, sondern den Unheilstifter, den Frevler Ehren sie lieber; die Hand weiß nichts von der heiligen Zucht mehr, Nichts vom Recht; es verletzet den edleren Mann der Verworfne, Ihn durch tückische Worte verstrickend, und schwört noch den Meineid. |
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Scheelsucht, arges Gerücht ausstreuend,
mit hämischem Blicke Heftet sich schadenfroh an alle, die Leiden getroffen. Auf zum Olympos wird alsdann von geräumiger Erde Wandern, den herrlichen Leib mit weißen Gewändern umhüllend, Weit von dem Treiben der Menschen zum Stamm der Ewigen flüchtend, |
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Scham und
Scheu; zurück wird bleiben der sterbichen Menschen Düsterer Jammer, und Hilfe sich nirgends zeigen im Elend. |
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202-212: Die Fabel vom Habicht und der Nachtigall | |
Jetzt will Herrschern, die klug sich's deuten,
ich bringen ein Märlein. So zur Nachtigall, der melodischen, sagte der Habicht, Als mit den Krallen sie fassend, er hoch in den Wolken dahinzog; |
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Diese jedoch wehklagte, zerfleischt von den Krallen,
den krummen, Jämmerlich - jener nun sprach zu ihr die gebietende Rede: "Törin! Wozu das Geschrei? Du bist in des Stärkeren Macht jetzt; Bist du die Sängerin auch, du gehst, wohin ich dich bringe; Je nach Belieben erwähl' ich zum Schmaus dich oder entlass dich. |
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Tor ist, wer sich erkühnt, mit dem Stärkeren
je sich zu messen; Nie kann Sieg er gewinnen und trägt zur Schande noch Unglück." Also eilenden Fluges der schwingenentbreitende Habicht. |
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213-285: Die Überlegenheit der Dike über die Hybris | |
Hör, o Perses, aufs Recht, und hüte
dich wohl vor Gewalttat! Wahrlich, Gewalttat ist für den Niedrigen schlimm; doch der Hohe |
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Selber verfällt ihr leicht und fühlt
als drückende Last sie, Wenn er ins Unglück stürzte. Der andere Weg, zu dem Siege Sich zu verhelfen, ist besser, das Recht steht über Gewalttat, Wenn es zum Ende gelangt, und im Leiden begreift es ein Tor selbst. Horkos verfolgt ja schleunigen Schritts unehrlichen Richtspruch. |
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Rasch ist des Rechtes Verlauf, wohin es auch
käufliche Männer Zerren und schleppen, indem unehrlich sie fällen das Urteil. Dike durchwandelt mit Klagen die Stadt und die Sitze der Menschen, Dicht von Nebel umhüllt, das Verderben den Menschen zu bringen, Welche verdrängt sie hatten und nicht nach Gebühr sie verteilten. |
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Die dagegen den Fremden sowie den Einheimischen
geben Ehrlichen Spruch und nie abweichen von dem, was Gesetz ist, Denen gedeihet die Stadt, und es blühen darin die Bewohner; Friede, der pflegliche Heger der Jugend, dann waltet im Lande; Nimmer bedroht sie der Donnerer Zeus durch traurige Kriege; |
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Niemals nahet der Hunger den Männern des
offenen Rechtes, Noch sonst Fluch; sie betreiben nur Werke geselliger Freude; Vollauf bietet der Boden die Nahrung; in den Gebirgen Tragen die Eichen im Wipfel die Frucht, in der Mitte die Bienen; Mächtige Vließe belasten zugleich wollschürige Schafe; |
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Weiber gebären daselbst nur Kinder, die
gleichen den Vätern; Jeder gedeiht im Bestande des Glücks; nie brauchen die Schiffe Sie zu besteigen; es trägt ja Früchte das nährende Erdreich. Die sich dagegen den Frevel erwählt, unredliches Treiben, Diese bedroht mit Rache der weithin donnernde Herrscher. |
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Oft muss büßen die Stadt zugleich
mit dem heillosen Manne, Der da den Frevel verschuldet und schändliche Taten ersonnen. Ihnen verhängt vom Himmel herab groß Leiden Kronion, Pest und Qualen des Hungers zugleich; hin schwinden die Völker, Weiber gebären sodann nicht mehr; aussterben die Häuser |
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Nach den Beschlüssen des Zeus,
des olympischen; oder er tilget Ihnen ein anderes Mal ihr stattliches Heer und die Mauer, Oder er lässt auf dem Meere dafür jetzt büßen die Schiffe. |
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Prüfet jedoch auch ihr, o Herrscher, mit
Ernst, wie des Rechtes Ihr jetzt waltet; da nah' Unsterbliche wandeln den Menschen, |
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Die des achten, sooft durch trügende Pflege
des Rechtes Einer den andern verdirbt, nicht achtend der Götter Vergeltung. Weilen tausende doch und tausend auf nährender Erde, Unter die Menschen gesetzt von Zeus, unsterbliche Wächter. Diese beobachten Taten des Rechts, und gewaltsame Taten, |
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Während in bergende Luft sie gehüllt
durchschreiten die Lande. Aber es wacht auch Dike, des Zeus jungfräuliche Tochter, Ruhmreich und bei den Göttern geehrt, des Olympos Bewohnern. Und wenn immer sie einer mit tückischem Hohne gekränkt hat, - Flugs sitzt neben dem Vater sie dann, dem Kroniden, und klagt ihm |
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Über den frevelnden Sinn des Geschlechts,
dass büße das Volk ihr Seiner Beherrscher Vergehn, die voll unseliger Ränke Beugen der ehrlichen Gang der Gesetze durch gleißende Worte. Hütet euch denn, o Herrscher, und lenkt aufs rechte die Rede, Aber auf immer vergesst, ihr Käuflichen, frecher Verdrehung! |
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Unheil schmiedet sich selbst, wer Unheil schmiedet
dem andern, Und ein verderblicher Rat ist verderblicher dem, der ihn aussann. Wachsam stets durchschauet des Zeus allsehendes Auge, Wenn's ihm beliebt, das Getrieb' auch hier; nicht bleibt ihm verborgen, Wie um die Pflege des Rechts im Innern der Stadt es bestellt ist. |
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Darum, so wie es steht, muss selbst ich entsagen
dem Rechte, |
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Du, o Perses, erschließe jedoch dein Herz der Ermahnung: | |
Horch auf die Stimme des Rechts und vergiss durchaus
der Gewalttat! Das ja ordnete Zeus als Gesetz an unter den Menschen: Straflos fressen einander die Fische, das Wild auf den Fluren Und die geflügelten Vögel, da keins aus ihnen das Recht kennt; Aber den Menschen verlieh er das Recht, die gesegnetste Gabe. |
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Denn wer verständigen Sinns zum Volk will
wenden die Rede, Dem schenkt reiches Gedeihen der weithin donnernde Herrscher. Wer als Zeuge jedoch meineidig betrüget mit Wissen Und durch Verletzung des Rechts unheilbar schädigt sich selber, Dessen Geschlecht wird künftig ganz glanzlos vergehn und vergessen: |
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Herrlicher aber gedeiht das Geschlecht des Mannes, der recht schwört. | |
286-319: Die Überlegenheit der Arbeit über den Nichtsnutz | |
Perses, törichtes Kind! Dir sag ich aus
treulichem Herzen: Sieh, bei Freveln vermagst in Fülle hinein du zu greifen Mühlos, findest geebnet den Weg, auch wohnen sie nahe. Aber der Tugend Besitz steht voran schweißtreibende Arbeit |
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Nach der Unsterblichen Rat, und langhin dehnet
der Pfad sich, Steil und rauh vorerst: doch sobald du die Höhe hinankommst, Triffst du leichter ihn dann; gleichwohl bleibt schwierig er immer. |
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Freilich, der Treffliche ist, wer selber in allem
sich Rat weiß, Klüglich bedacht, was fördern ihn mag hinfort bis zum Ende. |
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Tüchtig jedoch auch ist, wer horcht auf
den klugen Berater. Doch wer der Einsicht bar auch dem Rat aus anderem Munde Sich zu verschließen begehrt, ist ganz unfähig und töricht. |
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Du aber, unseres Rats dich immer erinnernd, o
Perses, Arbeite, Sprosse von edlem Geschlecht, damit dich der Hunger |
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Hasse, und hold dir werde dafür die bekränzte
Demeter, Dass dir gnädig die Hehre mit Vorrat fülle die Scheune. Durchaus ist ja der Hunger des Arbeitsscheuen Genosse. Göttern verhasst und Menschen zugleich ist, wer da in Trägheit Hinlebt, Drohnen an Art ganz ähnlich, den stachelberaubten, |
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Die, selbst träge, verzehren die Arbeit
fleißiger Bienen. Du sollst gerne jedoch maßvolle Beschäftigung treiben, Dass sich stets anfülle die Scheune mit zeitigem Vorrat. Arbeit einzig verhilft zu Herden den Menschen und Wohlstand; Emsiges Schaffen sodann mach dich den unsterblichen lieber, |
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Wie auch den Menschen zugleich; denn Müßige
hassen sie alle. Arbeit schändet dich nicht, wohl schändet dich aber die Faulheit. Wenn du förderst das Werk, wird bald dir der Träge den Wohlstand Neiden; und Ehr' und tüchtiger Sinn folgt wieder dem Reichtum. Welches Geschick dir ward, bleibt immer das Bessere Arbeit, |
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Wenn du von fremdem Besitze den Sinn, den betörten,
zur Arbeit Wieder gewendet und schaffst für das Leben, so wie ich dich lehre. Scham von der schlimmeren Art ist Anteil dürftiger Männer, Scham, die den Sterblichen frommt, dann Unheil wieder bereitet. Scham ist dem Mangel verbunden, vertrauender Sinn dem Besitztum. |
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320-380: Klugheit und Wohlstand | |
Nicht die gestohlenen Güter gedeihn, nur
die Gaben der Götter. Denn wer großen Besitz mit frevelnder Hand sich erbeutet Oder mit Hilfe der Zunge davonträgt, wie ja so manches Vorkommt, wenn von dem Durst nach Gewinn sich der Sterblichen Herzen Lassen betören, und Scham nun weicht schamloser Gesinnung,- |
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Den stürzt wieder ins Dunkel ein Gott, hin
sinken die Häuser Solchem, nur wenige Tage verbleibt ihm gesichert der Wohlstand. |
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Gleich gilt, ob Schutzflehende man, ob den Gast
man misshandelt, Ob man das Lager besteigt vom eigenen Bruder, zu frönen Heimlicher Lust mit der Frau, unziemlichen Frevel verübend, |
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Ob leichtsinnigen Trachtens man kränkt die
verlassenen Waisen, Oder den greisen Erzeuger an traurigen Schwelle des Alters Hart anredet, ihn roh anfassend mit kränkenden Worten; Wahrlich, dem zürnt Zeus, der erhabene, selber und lässt auch Für sein frevelndes Treiben ihn schwer noch büßen am Ende. |
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Doch du halte von solchem entfernt dir das törichte
Herz ganz; Opfer dagegen entrichte den ewigen Göttern nach Kräften, Keusch und rein, und verbrenne die Knochen von herrlichen Schenkeln; Suche auch sonst sie gütig zu stimmen mit Güssen und Weihrauch, Wann du schlafen dich legst, wann wieder das heilige Licht naht, |
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Dass sie dir Willen und Herz stets freundlich
mögen bewähren, Und du der anderen Erbe dir kaufst, nicht deines ein andrer. |
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Wer dich liebt, den lade zu Gast, Feindselige
lasse; Wer ganz nahe jedoch dir wohnt, den lade vor allen. Denn wenn irgend im Dorfe dir Schlimmeres sollte begegnen, |
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Gürten Verwandte sich erst, doch gurtlos
rennet der Nachbar. Fluch ist ein tückischer Nachbar, so groß wie ein redlicher Segen. Der hat hohen Gewinn, der gewonnen sich tüchtige Nachbarn; Nimmer verkommt ein Rind, wenn redlich es meinet der Nachbar. Lass dir voll einmessen vom Nachbarn; erstatte zurück dann |
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Wieder mit selbigem Maß, ja mehr noch,
kannst du es leisten.; Dass du auch später in Not nachhaltige Hilfe erfahrest. Fliehe den schnöden Gewinn; dem Verlust ist schnöder Gewinn gleich. |
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Wer dich liebt, den liebe, und wer dich besucht,
den besuche; Wer dir schenkt, dem schenke; wer nicht dir gegeben, dem gib nicht, |
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Gebenden gibt man gerne; doch niemand schenket
dem Kargen. Geben ist gut: doch verderblich ist Raub und führet den Tod mit. Denn wo immer ein Mann mit Lust gibt, gibt er auch reichlich, Freuet sich selbst am Geschenk und wird in der Seele vergnüget. Doch wer selbst gern nimmt, schamlosem Gelüste gehorsam, |
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Ob auch wenig es sei, es beschwert ihm die Seele
mit Unmut. Denn wofern du das Wenige nur zum Wenigen fügest, Aber es häufiger tust, wird bald dir ein Großes erwachsen. |
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Wer zum Erworbenen legt, der wehret dem düsteren
Hunger. Nicht bringt Sorge dem Mann, was im Haus er fleißig zurücklegt. |
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Besser geborgen im Haus; denn schlimm ist's außer
der Türe. Trefflich bekommt es, zu nehmen vom Vorrat; doch zu vermissen, Was noch fehlt, bringt Leiden. Ich heiße dich, solches erwägen. |
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Brichst du das Fass erst an, und geht es zur
Neige, da zeche! Spare die Mitte dagegen; am Grund ist Sparen ja unnütz! |
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Wie es bestimmt ist, so möge der Lohn hinreichen dem Freunde! | |
Ziehe, wie scherzend, den Zeugen heran, sogar bei dem Bruder! | |
Zutraun richtet die Menschen so gut zu Grunde wie Misstraun. | |
Lass kein Weib dir betören den Sinn mit
üppigen Hüften, Das sich ins Haus bei dir einnistet mit schmeichelndem Kosen! |
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Denn wer dem Weibe vertraut, will eben Betrügern vertrauen. | |
Mag's, das väterlich Erbe zu wahren, ein
einziger Sohn sein! Denn so mehret gedeihlich der Reichtum sich in dem Hause. Stirbst du betagt, mag wohl ein anderer Sohn noch dir bleiben; Leicht ja spendete Zeus noch mehreren blühenden Wohlstand. |
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Mehrere mehren die Sorge, doch wird auch größer der Zuwachs. |
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381-617: Das Jahr des Bauern | |
Wenn dein Herz sich im Busen nach Reichtum sehnet,
so handle Diesem Gebote gemäß, lass Arbeit auf Arbeit folgen! |
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Gehen des Atlas Töchter am Himmel dir auf,
die Pleiaden, Magst du die Ernte beginnen, die Saat, wann nieder sie sinken. |
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Vierzig Nächte hindurch sind diese verborgen
und vierzig Tage, erscheinen jedoch alsbald mit des rollenden Jahres Rücklauf wieder, sobald für die Ernte das Eisen geschärft wird. Dieses Gesetz ist gültig im Feldbau, ob in des Meeres Nähe man wohnt, ob auch in des Waldtals schluchtiger Krümmung |
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Fern von wogender See man bebaut ein ergiebig
Gefilde. Fort mit dem Oberkleid beim Säen sowohl wie beim Pflügen, Wie beim Schneiden, wofern der Demeter sämtliche Werke Du zur geeigneten Zeit zu besorgen gedenkst, dass ein jedes Reift zur gehörigen Zeit, damit nicht später im Mangel, |
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Ohne Gewährung zu finden, vor anderer Türe
du bettelst, Wie erst neulich zu mir du gekommen; - doch geb' ich dir nichts mehr, Messe dir nichts mehr zu, - geh rührig, du törichter Perses, Über die Arbeit, welche bestimmt für die Menschen die Götter, Dass du mit Weib und Kind nicht, bitteren Harm in dem Busen, |
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Nahrung dir bei den Nachbarn suchst, die zögern
zu helfen. Zweimal mag dir's gelingen und dreimal; fällst du noch ferner Lästig, erreichst du nichts und vergeudest vergebliche Worte; Nichts kann frommen ein Schwall von Worten. Ich rate dagegen: Sei du bedacht, dass Schulden du tilgst und dem Hunger du vorbeugst! |
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Sorge zunächst für ein Haus, dann sorge
für's Weib und den Pflugstier. Jenes gewinne durch Kauf, nicht Heirat, dass sie dem Stier folgt. Sorge zugleich für Geräte des Hauses, wie jedes geeignet, dass nicht andre du brauchst, und es missest, sobald sie versagen, Während die Zeit dir verstreicht und darunter die Arbeit leidet. |
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Nichts auf den morgigen Tag und nichts auf den
dritten verschoben! Denn kein Müßiggänger vermag, sich die Scheune zu füllen, Noch wer Aufschub liebt; nur der Fleiß kann fördern das Werk dir. Wer mit der Arbeit zögert, der muss stets ringen mit Nachteil. |
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Wenn nunmehr die Gewalt des versengenden Helios ablässt, | |
Schweißaustreibende Hitze zu bringen, und
herbstlichen Regen Zeus, der gewaltige, sendet, so dass sich der Sterblichen Glieder Weitaus leichter bewegen - es weilt ja des Sirius Stern dann Kurz nur über den Häuptern dem Tode verfallener Menschen Während des Tags und genießt weit lieber die Stille der Nächte - |
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Dann ist der Baum vom Wurme befreit, sobald ihn
das Eisen Fällt; da zur Erde die Blätter er streut und zu sprossen nun aufhört; Dann sollst fällen das Holz du, bedacht auf die Werke der Jahrszeit. Drei Fuß lang nun der Mörser gehau'n, drei Ellen die Keule, Sieben Fuß dann die Achse, so wird dies eben bequem sein; |
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Ist achtfüßig der Stamm, so magst
du den Schlägel noch bauen. Hau drei Spannen das Rad an dem Wagen von zehn Handbreiten. Krummholz findet sich viel; wenn solches du triffst, auf dem Berge Oder dem Acker erspäht, steineichenes, trag es nach Hause Dir als Krümmel; es ist für die Stiere zum Pflügen am stärksten, |
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Wenn der Athene
Knecht es zuvor einfügend am Scharbaum hat durch Nägel verbunden und so an der Deichsel befestigt. Mache der Pflüge dir zwei durch fleißiges Schaffen im Hause, Einem aus Ganzem, den andern gefügt; so frommt es dir besser. Bricht dir der eine, so magst vor den andern die Stiere du spannen. |
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Lorbeer gibt, auch Rüster, die festeste
Deichsel; zum Krummholz Taugt Steineiche, die Eiche zum Scharbaum. Schaffe der Stiere Zwei neunjährige an, wie sie voll unbändiger Kraft sind Mit der gehörigen Reife; die sind am besten zur Arbeit. Solche geraten dir nimmer in Kampf in der Furche, so dass sie |
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Brechen den Pflug und lassen dir unvollendet
die Arbeit. Sie soll ferner ein Mann von vierzig Jahren begleiten, Wenn er geviertelten Brotes zuvor acht Stücke gegessen, Dass, für die Arbeit sorgend, er gradaus ziehe die Furchen, Der nicht mehr nach Genossen umherschaut, sondern beim Werke |
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Seine Gedanken nur hat. Kein Jüngerer tauget
so trefflich Samen gedeihlich zu streun und wohl zu verwerten die Nachsaat. Unstet gafft ja der jüngere Mann nach den Altersgenossen. |
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Merke du auf, sobald du des Kranichs Stimme vernommen, Der alljährlich den Ruf von der Höh' aus Wolken dir sendet; |
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Bringt er die Mahnung doch zum Säen, verkündet
des Winters Schauer und nagt am Herzen dem Mann, der Rinder entbehret. Füttere du dann drinnen im Stall schleppfüßige Stiere. Leicht ist freilich gesprochen das Wort: "Gib Wagen und Stier!" Leicht indes auch versagt: "Schon haben die Stiere zu schaffen." |
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Mancher auch spricht voll Dünkel, er wolle
den Wagen sich bauen; Aber der Tor denkt nicht an die hundert Hölzer des Wagens; Muss man zuvor doch sorgen, in Haus erst diese zu schaffen. Aber sobald nun die Zeit zum Pflügen den Sterblichen nahet, Alsbald alle hinaus, du selber sowohl als die Knechte, |
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Trockenes Land wie feuchtes zu pflügen,
solang es die Zeit ist. Schon am Morgen geschäftig, damit das Gefilde gedeihe. Brich im Lenz und im Sommer erneure - nicht kann es dir fehlgehn. Neubruch aber besäe, solang noch locker die Scholle. Neubruch wehrt dem Verderben, beruhigt auch leicht Aidoneus. |
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Auch fleh innig zum irdischen Zeus
und zur keuschen Demeter, Dass vollauf dir gedeihe Demeters heiliges Saatkorn, Gleich, sobald du zu pflügen beginnst und das Ende der Sterze Nimmst in die Hand, mit dem Stachel den Rücken der Tiere zu treffen. Während sie ziehen den Pflock an der Deichsel. Ein dienender Knabe |
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Mag, mit dem Karst in der Hand, zur Plage der
Vögel dir folgen, Sorglich verhüllend die Saat; ist doch für die sterblichen Menschen Ordnung immer das Beste, sowie Unordnung das Schlimmste. So wird eigene Wucht zur Erde die Ähren dir beugen, Wenn das erwünschte Gedeihn der Olympier selber gewähret. |
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Aus den Gefäßen entferne der Spinnen
Geweb'; und ich denke, Freun soll's dich, von dem Gute zu nehmen, das drinnen du häufest. Mitten in Fülle gelangst du zum freundlichen Lenze; auf andre Richtest den Blick du nicht - dein mögen die andern bedürfen. Wenn du das heilige Land zur Sonnenwende bestellest, |
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Kannst im Sitzen du ernten, erfassend, was unter
die Hand fällt, Wirst einbinden, belästigt vom Staub, nicht eben befriedigt, Trägst es im Korbe davon, von wenigen neidisch betrachtet. Doch ist wieder der Wille des aigistragenden Herrschers anders zu anderer Zeit, drum Sterblichen schwer zu ergründen. |
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Pflügtest du etwas zu spät, mag heilsam
dies sich bewähren: Wann aus den Blättern der Eiche zuerst laut rufet der Kuckuck, Freude den Sterblichen weckend auf unermesslicher Erde, Dass drei Tage darauf Zeus sendete dauernden Regen, Über des Stierhufs Spur nicht schwellend, und auch nicht drunter: |
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So steht wohl, wer später gesät, noch
neben dem andern. Du acht' sorglich im Geist auf jedes, damit du versäumest Weder des heiteren Lenzes Geburt, noch zeitigen Regen. |
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Geh an der Volksherberge, der vollen, sowie an
der Schmiede Während des Winters vorbei, wenn Kälte die Männer am Feldbau |
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Hindert; indes ansehnlich des Rührigen Habe
sich mehret, Dass dich des schrecklichen Winters Bedrängnis nicht und der Mangel Fassen, und du mit magerer Hand den geschwollenen Fuß drückst. Oft hat, nichtige Hoffnung erwartend, der Träge, vom Vorrat Gänzlich entblößt, sein Herz zu frevelnden Taten beredet. |
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Nicht kann sichere Hoffnung beruhigen darbende
Männer Die in der Herberge sitzen, beraubt zureichender Nahrung. Gib du den Knechten die Mahnung, und wär's noch mitten im Sommer: "Nicht bleibt immer es Sommer; so lasst denn Hütten uns bauen!" |
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Doch den lenaiischen Mond, die verderblichen Tage, vermeide, | |
Sie, den Rindern gefährlich, und Eis, das
über dem Boden Unter des Boreas Hauch hartbettende Krusten erzeuget, Der durch Thrakiens Fluren, die rossaufnährenden, hinstürmt, Tief aufwühlend das Meer; es erdröhnet das Land und die Waldung; Viel hochwipflige Eichen und viel breitstämmige Tannen |
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Streckt in den Schluchten des Berges er hin,
die ernährende Erde Treffend mit Wucht, dass ächzet der Wald, der unendliche, ringsum; Fröstelnd enteilen die Tiere sogar und ziehen den Schweif ein, Denen mit Wolle das Fell sich umschattet; mit eisigem Hauche Sie durchbläst er sogar, wie geschützt auch die zottige Brust ist; |
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Leicht durchdringt er dem Rinde die Haut; ihn
wehrt sie vergebens; Ziegen mit längerem Haar durchzaust er, dagegen die Schafe, Da ja das dichteste Vlie0 sie beschirmt, durchwehet vergebens Sein unbändiger Sturm; doch macht er Greise zu Läufern; Nie durchkältet dagegen er zartgliedrige Jungfraun, |
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Die ja drinnen im Haus bei der Mutter, der teueren,
weilen, Noch nicht kennend die Süße der Aphrodite, der goldnen; Wenn sie gebadet den Leib, mit geschmeidigem Öle den zarten Drauf sich gesalbt, legt nachts sie drinnen im Hause sich alsbald Schlafen zur Winterszeit, wo den eigenen Fuß der Polyp nagt |
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Im trübseligen Haus, in der feuerentbehrenden
Wohnung; Nie ja weiset die Sonne ihn an, dass er suche die Nahrung; Sondern entlang dem Gebiet schwarzfarbiger Männer ergeht sie Sich im Kreis und erscheint erst spät den gesamten Hellenen. Was dann wohnet im Forst, hornloses Getier und gehörntes, |
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Hat gar wenig zu kauen; sie suchen im schluchtigen
Eichwald Zuflucht; ist doch dieses die einzige Sorge für alle, Die als bergenden Schutz sich umwachsene Schluchten erspähten Oder auch felsige Höhlen; und ähnlich dem alternden Dreifuß, Welchem der Rücken sich krümmt und das Haupt zur Erde sich beuget, |
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Wandeln die Menschen umher, ausweichend dem blendenden
Schneeglanz. Lass dich bedeuten: zum Schutze des Leibes jetzt hüll' in den Mantel Dich, in den weichen, sowie in den tiefhinreichenden Leibrock; Gröberen Einschlag webe hinein in den spärlichen Aufzug. So dann ziehe dich an, dass nimmer die Haare dir schaudern, |
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Noch aufsträubend am Leib in die Höhe
dir stehen und starren. Binde die Sohlen sodann vom kräftig getroffenen Stiere Dir an die Füße, bequem, durch Filz gut innen gefüttert. So auch von Erstlingsböckchen, sowie alljährlich der Frost naht, Nähe die Felle zusammen mit Stierdraht, dass um den Rücken |
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Du als Schutz gegen Regen es wirfst; ein tüchtiger
Filzhut Decke dir oben das Haupt, vor Nässe die Ohren zu schützen; Ist doch eisig die Frühe des Tags, wenn Boreas herstürmt. Früh senkt nieder zur Erde vom sterndurchfunkelten Himmel Sich auf die Äcker Beglückter der weizenverheißende Nebel, |
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Der stets neu sich erzeugt aus nimmer versiegenden
Strömen, Dann vom tobenden Wind hoch über die Erde getragen Bald als Regen am Abend herabsinkt, bald auch dahertost Wenn das gehäufte Gewölke der thrakische Boreas herjagt. Ihn zu vermeiden, beeile das Werk und trachte nach Hause, |
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Dass dich vom Himmel herab nicht düstere
Wolken umnachten Und dir den Leib durchnässen zugleich in den triefenden Kleidern. Deshalb sei auf der Hut; der verderblichste Monat des Winters Bleibt ja dieser, den Schafen sowohl wie den Menschen gefährlich. Reiche die Hälfte der Nahrung dem Stier und dem Mann etwas mehr noch |
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Alsdann; denn gar fördernd erscheinen die
längeren Nächte. Dieses bedenkend versuch', wie Tage und Nächte du ausgleichst Bis zum Ende des Jahrs, bis wieder die Erde hervorbringt Bunteste Fülle von Früchten, die alles ernährende Mutter. |
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Wenn von den frostigen Tagen jedoch nach des Helios Wendung | |
Zeus nun
den sechzigsten endlich heraufführt, strahlt des Arkturos Stern alsbald aus der heiligen Flut des Okeanos wieder Tauchend in leuchtendem Glanze zuerst am dunkeln den Himmel. Drauf kommt bald auch die Schwalbe, die Pandionide, den Menschen Neu zu Gesicht, früh klagend, sobald sich erhoben der Frühling. |
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Reben schneide, noch ehe sie naht; so ist es
das Beste. Wenn vom Boden sodann an den Pflanzen die Schnecke hinankriecht, Vor den Pleiaden sich rettend, so grabe du nimmer den Weinberg, Schärfe die Sichel dafür und wecke die schläfrigen Knechte. Schattigem Sitzen entsage, sowie gen Morgen dem Schlummer, |
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Jetzt in den Tagen der Ernte, da Helios
senget die Glieder. Alsdann spute dich wohl, dass Zeitig die Frucht du nach Haus bringst, Früh schon morgens zur Hand, ausreichenden Segen zu sammeln. Morgenstunde bezwing vom Tagwerk reichlich ein Drittel, Morgenstunde gewinnt dir an Weg, sie gewinnt an der Arbeit, |
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Morgenstunde, die viele der Menschen hinaus auf
den Weg treibt, Wenn sie erscheint, und vielen legt sie den Stieren das Joch auf. Wenn zur Blüte die Distel nun kommt, und die schwirrende Grille Aus dem Verstecke des Baums nie lässig das tönende Liedchen Unter den Schwingen zur Zeit des erschlaffenden Sommers herabgießt, |
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Dann sind Ziegen bei weitem am fettesten, Trauben
am besten, Weiber verlangender dann, obschon am schwächsten die Männer, Da ja Sirios ihnen das Haupt und die Kniee versenget, Dass von der Hitze der Leib ganz ausdörrt. Mögest du finden Schattende Felsen sodann nebst Wein, der am Biblos gewachsen, |
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Milchbrot ferner und Milch von nicht mehr säugenden
Geißen, Fleisch von der Kuh, die, genährt von Waldlaub, nie noch gekälbert, Fleisch auch von Erstlingsböckchen; dazu trink funkelnden Wein dann, Sitzend im Schatten, sowie dein Herz durch Speise befriedigt, Zephyros kühlendem Hauch entgegengewendet das Antlitz |
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Oder der Quelle, der klaren, die nimmer versiegend
dahineilt. Schöpfe vom Wasser sodann drei Teile, den vierten vom Weine. Aber die Knechte bedeute, Demeters heiliges Saatkorn Rüstig zu dreschen, sobald des Orion Macht sich gezeigt hat, Auf der gerundeten Tenne, am winddurchzogenen Orte. |
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Bring es bedächtig gemessen sodann in die
Fässer. Sobald du Nun zur Genüge das Gut hast alles im Hause geborgen, Soll Aufseher dir werden ein Knecht ohne Haus, und Hausmagd Wieder ein kindlos Weib, da Diener mit Kindern zur Last sind. Zieh scharfzähnige Hunde dir auf, nicht geizend mit Futter, |
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Dass Tagschläfer dir nicht einmal fortschleppen
die Habe. Schaff auch Spreu in die Scheune und Heu, bis dass auf ein Jahr du Weißt Maultiere versorgt, sowie auch Rinder. Sodann erst Gönne den Knieen der Knechte die Ruh, dann löse die Stiere. Wenn jetzt mitten am Himmel Orion und Sirios aufsteigt, |
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Eos zugleich
den Arkturos, die rosenfingrige, anschaut, Dann lies sämtliche Trauben, o Perses, bring sie nach Hause, Setze sie aus zehn Tage und Nächte der wärmenden Sonne, Leg in den Schatten sie noch fünf Tage und fülle, was huldvoll Dir Dionysos geschenkt, in die Fässer darauf an dem sechsten. |
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Aber sobald die Pleiaden nun sinken, die Macht
des Orion Und die Hyaden, gedenk, rechtzeitig das Saatland zu pflügen. So nun dürfte das Jahr für den Landbau passend benützt sein. |
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618-694: Seefahrt | |
Hat dich jedoch Verlangen erfasst nach stürmischer
Seefahrt, - Wisse: Sobald die Pleiaden die schreckliche Macht des Orion |
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Scheuend, hinab jetzt sinken zur blaudurchdunkelten
Meerflut, Dann rast sämtlicher Stürme Geheul aus jeglicher Richtung. Nimmer belass dann in dunkelfarbenen Wogen das Schifflein. Lass dir raten und sei mir bedacht, dein Feld zu bestellen! Ziehe das Schiff hingegen an's Land und stütz es mit Steinen |
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Ringsum, dass der Gewalt feuchtwehender Winde
sie wehren. Nimm auch den Zapfen heraus; sonst bringt es Zeus' Regen zum Faulen. Birg dann alles Gerät voll Ordnung drinnen im Hause, Sorgsam rüstend die Segel des meerdurchwandelnden Schiffes; Hänge zugleich in den Rauch dein trefflich gezimmertes Steuer. |
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Du selbst harre der Fahrt, bis günstige
Zeit dir herannaht; Dann erst zieh dein eilendes Schiff in das Meer, und geeignet Wähle die Ladung aus, auf dass du zur Heimat Gewinn führst, Wie mein Vater und deiner, du gänzlich verblendeter Perses, Häufig zu Schiff ausfuhr, um erlaubten Erwerb sich bemühend; |
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Welcher auch hierher kam, durchsegelnd die Weite
des Meeres, Einst auf dunkelem Schiff, das aiolische Kyme verlassend; Nicht vor dem Segen entfliehend, dem Wohlstand nicht und dem Reichtum, Sondern der bitteren Not, die Zeus aufbürdet den Männern, Ließ er dem Helikon nah sich nieder im ärmlichen Flecken |
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Askra, zu rauh im Winter, zu heiß im Sommer,
und nie recht. Du, mein Perses, gedenke somit bei jedem Geschäfte Erst an die günstige Zeit, bei Seefahrt aber vor allem! Lobe das kleinere Schiff und befrachte das Große mit Sorgfalt. Freilich die Fracht wird größer, doch fügt sich Gewinn zum Gewinne; |
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Größer, wofern sein schonet der Winde
verderbliches Wehen. Wenn den verblendeten Sinn du hast auf den Handel gerichtet, Dass du den Schulden entfliehst und dem unerquicklichen Hunger: Sieh, ich enthülle die Maße des weithin rauschenden Meeres, Ob auch wenig bekannt mit Seefahrt oder mit Schiffen. |
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Niemals ja durchfuhr ich das Meer zu Schiffe,
das weite, Nur einmal nach Euboia von Aulis, wo die Achaier, Wind abwartend die zahlreichen Völker der heiligen Hellas Einst gen Troia versammelt, zum Land liebreizender Frauen. Dorther fuhr ich einmal zu des weisen Amphidamas Kampfspiel |
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Hin gen Chalkis, bei dem großherzig die
Söhne durch Ausruf Vieles zum Preis aussetzten; und dort - ich rühme mich dessen - Hab', obsiegend im Lied, ich geholt den gehenkelten Dreifuß; Den hab' ich den Musen am Helikon wieder gewidmet, Dort wo jene zuerst mich erfüllten mit tönendem Sange. |
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So nur bin ich vertraut mit den reichlich genagelten
Schiffen; Trotzdem künd ich den Willen des aigistragenden Herrschers; Denn mich haben die Musen unsterbliche Weisen gelehret. Fünfzig Tage nachdem sich die Sonne gewendet am Himmel, Wenn zum Ende bereits der erschlaffende Sommer sich neiget, |
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Ist die geeignete Zeit zur Fahrt für die
Sterblichen; nimmer Wirst du zertrümmern das Schiff, nicht raubet das Meer dir die Mannschaft,- Wenn nur nicht absichtlich der Erderschüttrer Poseidon, Oder auch Zeus sie, der König der Ewigen, suchte sie verderben. Diesen ja stehet des Glücks Erfüllung zu und des Unglücks.- |
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Rings dann liegt durchsichtig die Luft und friedlich
die Fläche; Furchtlos magst du, den Winden vertrauend, das eilende Fahrzeug Ziehen vom Land in die Wellen und sorgsam ordnen die Ladung; Spute dich aber, damit zur Heimat schnell du zurückkehrst. Warte den heurigen Wein nicht ab und den herbstlichen Regen |
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Oder des Winters Nahn und des Notos tobende Stürme, Welcher, das Meer aufwühlend, dem Regen des Zeus sich verbündet, Herbstlichen mächtigen Schauern, und schwer befahrbar das Meer macht. Andere Fahrt noch ist für die Sterblichen möglich - im Frühling: Wenn, wie groß auftretend die Krähe die Spuren zurücklässt, |
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Ebenso groß an den Wipfeln der Feigenbäume
die Blätter Sichtbar werden dem Mann, dann wird zugänglich die Meerflut. Das den wäre die Fahrt im Frühling; aber ich kann sie Wenig empfehlen; sie ist mir nimmer so recht nach dem Sinne - Kurz nur gemessen; mit Müh' kannst Schaden du meiden, und dennoch |
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Lassen sich Menschen dazu herbei in des Sinnes
Verblendung; Ist doch Habe die Seele des unglückseligen Menschen. Gleichwohl - Tod in den Wellen ist furchtbar. Aber ich heiße Dich all dieses im Innern erwägen, so wie ich es sage. Niemals schaffe du all dein Gut in die Schiffe, die hohlen, |
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Lade den kleineren Teil, auf dass dir der größre
zurückbleibt. Furchtbar ist es, zu stoßen auf Leid in den Wogen des Meeres, Furchtbar schon, wenn Übergewicht du ludst auf den Wagen, Dass alsbald du die Achse zerbrichst und die Fracht dir verloren. Halte das Maß, denn in allem ist passende Mitte das beste. |
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695-764: Soziale und religiöse Anweisungen | |
Hast du das richtige Alter, so führe ins
Haus dir die Gattin, Während dem dreißigsten Jahre noch nicht zu ferne du stehest, Noch viel drüber - geeignet erscheinet alsdann die Vermählung. Aber das Weib, vier Jahre gereift, sei Gattin im fünften. Freie die Jungfrau dir, dass rechtliche Art du sie lehrest. |
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Wähle vor andern die Maid, die längst
schon nahe dir wohnet. Alles bedenk'; sonst hast du gefreit um Spott bei den Nachbarn. Kann doch größeren Segen der Mann sich nimmer erjagen, Als ein verständiges Weib; essgierige aber und schlimme bleiben das Ärgste; sie sengen den Mann, wie kräftig er sein mag, |
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Ohne das Feuer, und geben ihn preis frühzeitigem Alter. | |
Sorgsam wahre die Scheu in der Brust vor den seligen Göttern! | |
Stelle du nicht voreilig dem leiblichen Bruder
den Freund gleich! Ist es geschehen, so sieh, dass nimmer zuerst du ihn kränkest Oder belügst, um einzig zu schwätzen; sobald er dagegen |
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Selbst missgünstige Reden beginnt und feindliche
Taten, Lass ihn, dessen gedenk, dann zweifach büßen; sobald er Aber, zu dir umkehrend in Liebe, zur Sühne bereit ist, Sei es zufrieden; es sucht nur ein Tor stets andere Freunde; Nur soll nimmer das Herz dein Antlitz zeihen der Lüge. |
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Hüte dich, dass ungastlich du heißest
und wieder zu gastfrei, Oder den Frevlern ein Freund und den Edelgesinnten ein Tadler. |
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Niemals nimm dir heraus, herznagende bittere
Armut Einem zum Schimpf zu wenden, die Schickung seliger Götter. |
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Wahrlich, der herrlichste Schatz ist unter den Menschen die Zunge, | |
Wenn du sie sparst; stets findet sie Gunst, wofern
sie das Maß kennt. Sprichst du Schlimmes jedoch, wirst gleich noch Schlimmres du hören. Zieh' dich nicht vom Gelage zurück, das viele gemeinsam Nehmen; der Reiz ist größer, der Aufwand dennoch geringer. |
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Niemals spende dem Zeus vom funkelnden Weine des Morgens | |
Oder den anderen Göttern, bevor du die Hände
gewaschen. Nimmer erhören sie dich alsdann, dein Flehen verwerfend. Lass nicht gegen die Sonne gewandt, nicht stehend das Wasser. Wenn sie auch sinkt, bis wieder sie aufgeht, meide zu harnen Je auf den Weg und außer dem Weg, wie du eben dahingehst, |
|
Oder entblößt vom Gewand, da den Göttern
die Nächte gehören. Sitzend verübt es ein Mann, der geschämig verständigen Brauch ehrt, Oder er tritt an die Mauer des wohlumfriedeten Hofes. Bist du mit Samen befleckt, da zeige du nimmer im Hause Drinnen zum Herd hintretend die Scham. Du sollst es vermeiden. |
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Nicht auch wenn du vom Grabe, dem unheildeutenden,
heimkehrst, Säe das künftig Geschlecht, wohl aber nach Göttergelagen. Nie durchschreite mit Füßen des nimmer versiegenden Stromes Lautere Flut, eh' betend du schaust auf die herrlichen Wogen Und in den kalten Gewässern, den lieblichen, wäschest die Hände. |
|
Doch wer, ohne zu waschen die Hand, durchwatet
aus Bosheit, Dem dann zürnen die Götter und senden ihm Leid in der Zukunft. Hüte dich, dass beim heiteren Mahl der Unsterblichen Trocknes Du mit dem blinkenden Eisen am Fünfast schneidest vom Grünen. |
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Niemals mögest du stellen den Weinnapf über den Mischkrug, | |
Wenn ihr trinkt. Ein verderblich Geschick hat jener zur Folge. | |
Wenn du ein Haus dir baust, lass ungeglättet
es niemals, Dass nicht schreiend die Krähe darauf sich setzet und krächzet. |
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Hüte dich wohl, aus Kesseln, die weihlos
blieben, zu nehmen Essen sowohl als Wasser zum Bad. Dem folget die Strafe. |
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Bring - schlecht wird es bekommen - auf unbewegliche
Sitze Kein zwölfjähriges Kind; das macht unmännliche Männer: Keins auch, das zwölf Monde bereits - gleich wären die Folgen. Niemals soll auch ein Mann sich die Glieder im weiblichen Bade Reinigen. Denn auch dieses verschuldet die bitterste Buße |
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Alsbald. Ferner, sobald zum flammenden Opfer
du hintrittst, Spotte du nicht des geheimen Gebrauchs. Gott ahndet auch dieses. Niemals auch in die Mündung meerwärts strömender Flüsse Wage zu harnen, auch nicht in den Quell. Gern scheue den Frevel. Nimmer erleichtere dort du den Leib. Nicht wäre das ziemend. |
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Hiernach handle. Vermeide der Sterblichen arges
Gerede, Schlimmes Gered' ist leicht, insofern du's ohne Bemühen Aufregst, doch schlimm zu ertragen und schwer zum Erliegen zu bringen. Nie mehr schwindet die Kunde so ganz, die unter den Leuten Viele verkünden; sie ist ja zugleich unsterbliche Göttin. |
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765-828: Die Tage des Monats | |
Achte jedoch gar wohl auf die Tage des Zeus
nach der Ordnung, Dass du beratest die Knechte. Den dreißigsten halte geeignet, Umschau über die Werke zu halten und Kost zu verteilen, Wenn nur die Leute, die Wahrheit treffend, sich richtig verhalten. Folgendes sind nun die Tage von Zeus, vom weisen Berater: |
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Erstlich der Neumond ist, wie der vierte und
siebende heilig - Hat doch Leto an diesem Tag den Goldschwertträger geboren. Ferner der achte und neunte: fürwahr im wachsenden Monat Zwei vortreffliche Tage, der Sterblichen Werke zu treiben. Wieder der elfte sodann und der zwölfte bewähren sich beide: |
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Sei es zur Schafschur oder die labenden Früchte
zu ernten. Gleichwohl zeigt sich der zwölfte bedeutsam noch vor dem elften; Dann ja schlingt hochschwebend die fleißige Spinne die Fäden Am volldauernden Tag; die Bedächtige sammelt sich Vorrat. Drum auch greife das Weib, an die Arbeit denkend, zum Webstuhl. |
|
Während des wachsenden Monats vermeide mir,
dass du zu zeugen Am dreizehnten beginnst, während Pflänzlinge bestens gedeihen, Aber der sechste der Mitte erweist für Gewächse sich tückisch, Während er tüchtige Männer erzeugt; doch Mädchen verheißt er Bei der Geburt kein Glück, noch später bei ihrer Vermählung. |
|
Auch am ersteren sechsten geborene Mädchen
gedeihen Niemals; aber an ihm Schafherden und Böcke zu schneiden Oder die Hürden zu baun, wird das ein gesegneter Tag sein. So auch günstig für Knaben; ein solcher erscheint zum Verspotten, Lug und berückenden Reden und heimlichem Kosen veranlagt. |
|
Doch an dem achten des Monats beschneid' lautbrüllende
Stiere, Wie auch Keiler; am zwölften jedoch das geduldige Maultier. Ferner zur Zeugung wählt sich ein Weiser der zwanzigsten Tage Vollen und großen, auf dass ihm erblüht ein verständiges Knäblein. Wackere Männer gedeihen am zehnten; am mittleren vierten |
|
Mädchen; an ihm magst Schafe, sowie schleppfüßige
Rinder, Auch scharfzähnige Hunde, zugleich das geduldige Maultier zähmen, die Hand auflegend. Behutsam wieder dagegen Meide des scheidenden Mondes, sowie des beginnenden vierten, Dass nicht Leid dir beschwere die Brust - gar heilig ist dieser. |
|
Führe das Weib am vierten des Monats in
die Behausung, Wenn du die Vögel erforscht, die am günstigsten solchem Beginnen. Scheue den fünften indes; unheilvoll ist er und misslich. Denn da weihn die Erinyen sich, nach der Sage, dem Horkos, Welchen an ihm zur Strafe des Meineids Eris geboren. |
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Wirf auf gerundete Tenne den mittleren siebenten
ferner Sorgsam hütenden Blicks der Demeter heiliges Saatkorn. Balken sodann soll hauen der Zimmerer für die Gemächer, Schiffsbauholz in der Fülle, so wie Fahrzeugen es dienet. Aber am vierten beginn die zerbrechlichen Schiffe zu fügen. |
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Glück bringt ferner der neunte der Mitt'
in den Stunden des Abends Aber der früheste neunt' ist ganz für die Sterblichen harmlos. Der ist günstig den Pflanzen; sodann den Geburten der Knaben; Wie auch der Mädchen, und bringt nie anhaltendes Unglück. Wenige wissen, wie trefflich der neunte des endenden Monats, |
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Ob du nun anbrichst ein Fass, ob das Joch Maultieren
und Rindern Jetzt auf den Nacken du legst, sowie schnellfüßigen Pferden, Gilt es, das eilende Schiff, das beruderte, niederzuziehen in das weinfarbene Meer; doch wenige nennen ihn wahrhaft. Öffne das Fass am vierten; den mittleren achte vor allen |
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Heilig. Nur wenigen gilt hingegen der zwanzigste
günstig, Wenn noch das Frührot glüht; doch schlechter erweist sich der Abend. |
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Dies nun sind für die Menschen die segenverheißenden
Tage. Was dann dazwischen noch fällt, bringt Unheil nicht noch Gedeihen. Den lobt der, und den andern ein andrer: Wenige wissen's. |
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Jetzt ist ein Tag stiefmütterlich, jetzt
ein anderer Mutter. Glücklich aber und selig der Mann, der alles dies wissend, so sich verhält, vor Göttern, unsterblichen, schuldlos, Fleißig die Vögel beachtet und fremd bleibt jedem Vergehen! |
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Übersetzung nach H.Gebhardt bearbeitet von E.Gottwein |
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