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| Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.) |
| Erant omnino itinera duo, quibus itineribus domo exire possent: unum per Sequanos, angustum et difficile, inter montem Iuram et flumen Rhodanum, vix qua singuli carri ducerentur, mons autem altissimus impendebat, ut facile perpauci prohibere possent; Caes.Gall.1,6,1 | Es gab im ganzen zwei Wege, auf denen die Helvetier von zu Hause wegziehen konnten. Der eine ging durch das Land der Sequaner, zwischen dem Juragebirge und der Rhône, ein enger und beschwerlicher Pass, auf dem kaum einzelne Wagen fahren konnten, während das sehr hohe Gebirge darüber schwebte und ganz wenig Leute imstand waren, den Durchgang zu verwehren. |
| eodem tempore Ambarri, necessarii et consanguinei Haeduorum, Caesarem certiorem faciunt sese depopulatis agris non facile ab oppidis vim hostium prohibere. Caes.Gall.1,11,4 | Zur selben Zeit meldeten auch die Ambarrer, Freunde und Stammesverwandten der Häduer, ihre Felder seien verwüstet; kaum könne man noch von den Städten den Sturm der Feinde abwehren. |
| capto monte et succedentibus nostris Boii et Tulingi, qui hominum milibus circiter xv agmen hostium claudebant et novissimis praesidio erant, ex itinere nostros latere aperto adgressi circumvenire, et id conspicati Helvetii, qui in montem sese receperant, rursus instare et proelium redintegrare coeperunt. Caes.Gall.1,25,6 | Als sie den Berg besetzt hatten und die Römer ihnen nachrückten, fielen die Boier und Tulinger, die mit etwa fünfzehntausend Mann den Zug der Feinde beschlossen und ihren Rücken deckten, während des Marsches den Römern in die offene Flanke und schlossen sie ein. Kaum sahen dies die Helvetier, die sich auf den Berg zurückgezogen hatten, als sie wieder vordrangen und die Schlacht erneuerten. |
| quos cum apud se in castris Ariovistus conspexisset, exercitu suo praesente conclamavit: quid ad se venirent? an speculandi causa? conantes dicere prohibuit et in catenas coniecit. Caes.Gall.1,47,6 | (6) Kaum erblickte sie dieser in seinem Lager, als er ihnen vor seinem Heer laut zurief, warum sie zu ihm kämen, etwa um zu spionieren? Er unterband ihren Versuch zu sprechen und ließ sie in Ketten werfen. |
| ubi prima impedimenta nostri exercitus ab iis, qui in silvis abditi latebant, visa sunt, quod tempus inter eos committendi proelii convenerat, ita, ut intra silvas aciem ordinesque constituerant atque ipsi sese confirmaverant, subito omnibus copiis provolaverunt impetumque in nostros equites fecerunt. Caes.Gall.2,19,6 | Kaum hatten die Feinde aus ihren Waldverstecken die vorderste Abteilung des römischen Trosses erblickt, stürzten sie (diesen Augenblick hatten sie für den Angriff festgesetzt) plötzlich und mit der größten Hast in Masse hervor und griffen Cäsars Reiterei an; denn schon im Hinterhalt hatten sie sich in Schlachtordnung aufgestellt, voll des Mutes, den sie sich wechselseitig eingeflößt hatten. |
| Caesar ab decimae legionis cohortatione ad dextrum cornu profectus, ubi suos urgeri signisque in unum locum conlatis duodecimae legionis confertos milites sibi ipsos ad pugnam esse impedimento vidit, quartae cohortis omnibus centurionibus occisis signiferoque interfecto signo amisso, reliquarum cohortium omnibus fere centurionibus aut vulneratis aut occisis, in his primipilo P. Sextio Baculo fortissimo viro multis gravibusque vulneribus confecto, ut iam se sustinere non posset, reliquos esse tardiores et nunnullos ab novissimis desertos proelio excedere ac tela vitare, hostes neque a fronte ex inferiore loco subeuntes intermittere et ab utroque latere instare et rem esse in angusto vidit neque ullum esse subsidium, quod submitti posset: Caes.Gall.2,25,1 | Kaum hatte Cäsar die zehnte Legion zur Tapferkeit aufgefordert, als er sich auf den rechten Flügel begab. Hier sah er, dass es seinen Leuten schlimm ging und dass sich die Soldaten der zwölften Legion durch die Zusammenballung der einzelnen Abteilungen selbst im Gefecht behinderten. Bereits alle Hauptleute der vierten Kohorte waren mitsamt dem Fahnenträger gefallen, das Feldzeichen verloren und auch fast sämtliche Hauptleute der übrigen Kohorten verwundet oder umgekommen; unter ihnen hatte der erste Hauptmann Publius Sextius Baculus, ein sehr tapferer Mann, viele schwere Wunden erhalten und war so entkräftet, dass er sich bereits nicht mehr aufrecht halten konnte. So verloren auch die übrigen den Mut; manche in den hintersten Reihen verließen geradezu den Kampfplatz und suchten den Geschossen zu entgehen, während die Feinde nicht abließen, gegen die vordere Seite des römischen Lagers den Hügel herauf vorzudringen und auf beiden Seiten anzugreifen. Kurz, Cäsar sah, dass die Lage seiner Leute höchst gefährlich und dabei keine Unterstützung verfügbar war. |
| calones perterritos hostes conspicati etiam inermes armatis occurrerent, equites vero, ut turpitudinem fugae virtute delerent, omnibus in locis pugnantes studio se legionariis militibus praeferrent. Caes.Gall.2,27,2 | Die Trossknechte bemerkten kaum die Bestürzung der Feinde, als sie , selbst unbewaffnet, den Bewaffneten entgegentraten. Die Reiterei suchte, es in allen Punkten dem Fußvolk zuvorzutun, um den Schimpf der früheren Flucht durch ihre Tapferkeit zu tilgen. |
| ubi vineis actis aggere exstructo turrim procul constitui viderunt, primum inridere ex muro atque increpitare vocibus, quod tanta machinatio a tanto spatio instrueretur: Caes.Gall.2,30,3 | Kaum nahmen sie jedoch war, dass man die Sturmdächer vorwärtsschob, einen Belagerungswall aufwarf und in der ferner einen Turm errichtete, schrieen sie laut und höhnisch von ihrer Mauer herab, wohin man mit solch großer Vorrichtung aus solcher Entfernung wolle; |
| Brevi spatio interiecto, vix ut rebus, quas constituissent, conlocandis atque administrandis tempus daretur, hostes ex omnibus partibus signo dato decurrere, lapides gaesaque in vallum conicere. Caes.Gall.3,4,1 | Es verstrich kaum so viel Zeit, dass man die Beschlüsse umsetzen konnte; da stürmten die Feinde auf ein Zeichen hin von allen Seiten herab und schleuderten Steine und Speere gegen den Wall. |
| Sabinus idoneo omnibus rebus loco castris se tenebat, cum Viridovix contra eum duorum milium spatio consedisset cotidieque productis copiis pugnandi potestatem faceret, ut iam non solum hostibus in contemptionem Sabinus veniret, sed etiam nostrorum militum vocibus nonnihil carperetur; Caes.Gall.3,17,5 | Sabinus verhielt sich in seinem Lager, das in jeder Hinsicht vorteilhaft gelegen war, ruhig, während Viridovix aus seinem kaum zwei Meilen weit entfernten Lager täglich ausrückte und ein Treffen anbot. Durch diese Ruhe zog sich der römische Anführer nicht bloß die Verachtung der Feinde zu, sondern wurde nicht einmal von den Zungen der römischen Soldaten verschont; |
| qua re concessa laeti, ut explorata victoria, sarmentis virgultisque collectis, quibus fossas Romanorum compleant, ad castra pergunt. Caes.Gall.3,18,8 | Kaum hatten sie das Zugeständnis, so eilten sie jubelnd, wie des Sieges gewiss, mit Faschinen von Reisig und Gesträuch auf das römische Lager los, um die Gräben aufzufüllen. |
| quos equitatus apertissimis campis consectatus ex numero milium L, quae ex Aquitania Cantabrisque convenisse constabat, vix quarta parte relicta multa nocte se in castra recepit. Caes.Gall.3,26,4 | Die römische Reiterei verfolgte sie auf der ganz offenen Ebene und kehrten erst in später Nacht in das Lager zurück. Von den 50.000 Mann Aquitanier und Cantabrer, die, wie man wusste, beisammen gewesen waren, blieb kaum der vierte Teil am Leben. |
| cum circumventus multis vulneribus acceptis cecidisset atque id frater, qui iam proelio excesserat, procul animadvertisset, incitato equo se hostibus obtulit atque | bis er abgeschnitten und vielfach verwundet wurde und fiel. Kaum hatte dies sein aus dem Schlachtgedränge entkommener Bruder in der Ferne bemerkt, als er mit verhängten Zügeln in die Feinde sprengte und ebenfalls den Tod fand. |
| his dimissis et ventum et aestum uno tempore nactus secundum dato signo et sublatis ancoris circiter milia passuum septem ab eo loco progressus, aperto ac plano litore naves constituit. Caes.Gall.4,23,6 | Kaum war jeder dieser Befehlshaber wieder an seinem Posten, als zu ein und derselben Zeit günstiger Wind und Fluten eintrat. Schnell waren auf ein Zeichen hin die Anker gelichtet, und die Flotte legte, nachdem man etwa sieben Meilen weitergefahren war, an einem freien und flachen Gestade an. |
| Quod ubi Caesar animadvertit, naves longas, quarum et species erat barbaris inusitatior et motus ad usum expeditior, paulum removeri ab onerariis navibus et remis incitari et ad latus apertum hostium constitui atque inde fundis, sagittis, tormentis hostes propelli ac submoveri iussit. quae res magno usui nostris fuit. Caes.Gall.4,25,1 | Kaum hatte Cäsar dies bemerkt, als er seine Kriegsschiffe, deren Gestalt dem Feind ungewohnt war und deren Bewegung eine leichtere Benutzung gewährte, ein wenig von den Frachtschiffen wegfahren und rasch vorwärts rudern ließ. Nachdem sie der nicht gedeckten Flanke der Feinde gegenüberstanden, suchte man mit Schleudern, Pfeilen und schwerem Geschütz die feindlichen Truppen aus ihrer Stellung zu bringen und zu verjagen. Dieser Versuch brachte den Römern Vorteil. |
| hoc cum voce magna dixisset, se ex navi proiecit atque in hostes aquilam ferre coepit. Caes.Gall.4,25,4 | Kaum hatte er dies mit lauter Stimme gesprochen, als er über Bord sprang und den Adler mitten in die Feinde hineintrug. |
| cum paulo longius a castris processisset, suos ab hostibus premi atque aegre sustinere et conferta legione ex omnibus partibus tela conici animadvertit. Caes.Gall.4,32,3 | Kaum war eine Strecke vom Lager entfernt, als er sah, dass seine Leute von den Feinden hart bedrängt und fast nicht im Stande waren, sich zu halten, indem die Legion, ganz eng zusammengedrängt und von allen Seiten her beschossen wurde. |
| commisso proelio diutius nostrorum militum impetum hostes ferre non potuerunt ac terga verterunt. Caes.Gall.4,35,2 | Kaum hatte das Treffen begonnen, als die Feinde den stürmischen Angriff der Römer nicht länger aushalten konnten, sondern die Flucht ergriffen. |
| qua re nuntiata Pirustae legatos ad eum mittunt, qui doceant nihil earum rerum publico factum consilio, seseque paratos esse demonstrant omnibus rationibus de iniuriis satisfacere. Caes.Gall.5,1,7 | Kaum erfuhren dies die Pirusten, als sie eine Gesandtschaft an ihn schickten und erklärten, nichts von diesen Vorfällen sei mit dem Willen ihrer Regierung geschehen; auch seien sie bereit, in jeglicher Weise für die Verletzung Genüge zu tun. |
| qua re nuntiata Caesar intermissa profectione atque omnibus rebus postpositis magnam partem equitatus ad eum insequendum mittit retrahique imperat; Caes.Gall.5,7,6 | Kaum hatte Cäsar solches erfahren, als er die Abfahrt einstellte, alles beiseite legte und den Befehl gab, ein großer Teil der Reiterei solle ihm nachsetzen und ihn zurückbringen; |
| at illi intermisso spatio, imprudentibus nostris atque occupatis in munitione castrorum, subito se ex silvis eiecerunt impetuque in eos facto, qui erant in statione pro castris conlocati, acriter pugnaverunt, Caes.Gall.5,15,3 | Kaum war man aber nach kurzer Zwischenzeit sorglos mit der Verschanzung des Lagers beschäftigt, so stürzten die Britannier unvermutet aus dem Gehölz heraus, machten auf den Vorposten vor dem Lager einen Angriff und schlugen sich aus allen Kräften. |
| Arpinius et Iunius, quae audierant, ad legatos deferunt. illi repentina re perturbati, etsi ab hoste ea dicebantur, tamen non neglegenda existimabant maximeque hac re permovebantur, quod civitatem ignobilem atque humilem Eburonum sua sponte populo Romano bellum facere ausam vix erat credendum. Caes.Gall.5,28,1 | Arpineius und Iunius teilten diese Erklärung den Legaten mit; diese glaubten trotz ihrer Bestürzung über die unvermutete Entwicklung, darauf achten zu müssen, obgleich die Mitteilung vom Feind kam. Am meisten beeindruckte sie, dass sie kaum glauben konnten, ein so unbedeutendes und schwaches Volk wie das der Eburonen habe von sich aus den Krieg gegen die Römer gewagt. |
| qua re animadversa Ambiorix pronuntiari iubet, ut procul tela coniciant neu propius accedant, et, quam in partem Romani impetum fecerint, cedant; Caes.Gall.5,34,3 | Kaum aber hatte Ambiorix dies bemerkt, als er Befehl gab, bloß aus der Ferne auf die Römer zu schießen, sich ihnen aber nicht zu nähern; wo sie angreifen würden, dort solle man sich zurückziehen, |
| postero die luce prima movet castra et circiter milia passuum quattuor progressus trans vallem et rivum multitudinem hostium conspicatur. Caes.Gall.5,49,5 | Am folgenden Tag brach er sehr früh auf und war kaum vier Meilen weit gekommen, als er den Feind jenseits eines großen Tales und eines Baches in großer Menge erblickte. |
| consedit et, quam aequissimo potest loco castra communit atque haec, etsi erant exigua per se, vix hominum milium septem, praesertim nullis cum impedimentis, tamen angustiis viarum quam maxime potest contrahit, eo consilio, ut in summam contemptionem hostibus veniat. Caes.Gall.5,49,7 | Er machte Halt und errichtete ein Lager am günstigsten Ort, den er finden konnte. Obgleich dieses schon an und für sich klein war, da er kaum 7000 Mann und kein Gepäck bei sich hatte, zog er es dennoch durch Verengung der Straßen nach Möglichkeit noch mehr zusammen, um so den Feinden recht schwach zu erscheinen. |
| institutas turres, testudines munitionesque hostium admiratur; producta legione cognoscit non decimum quemque esse reliquum militem sine vulnere; Caes.Gall.5,52,2 | Dort bewunderte er die Türme, Sturmdächer und Verschanzungen der Feinde. Als er sich die Legion vorführen ließ, fand er, dass kaum jeder zehnte Mann unverwundet geblieben war. |
| Vix agmen novissimum extra munitiones processerat, cum Galli cohortati inter se, ne speratam praedam ex manibus dimitterent - longum esse perterritis Romanis Germanorum auxilium exspectare, neque suam pati dignitatem, ut tantis copiis tam exiguam manum, praesertim fugientem atque impeditam, adoriri non audeant - flumen transire et iniquo loco committere proelium non dubitant. Caes.Gall.6,8,1 | Kaum hatte die römische Nachhut das Lager verlassen, als die Gallier einander ermunterten, man solle die erhoffte Beute nicht fahren lassen; bei dem derzeitigen Schrecken der Römer dauere es zu lange, erst die Hilfe der Germanen abzuwarten, da es überdies unter ihrer Würde wäre, wenn sie es nicht wagten, mit ihrem so zahlreichen Heer eine so schwache Schar anzugreifen, die ja auf der Flucht begriffen und bepackt sei. Ohne Zögern gingen sie also über den Fluss und begann an einem ungünstigen Ort das Treffen. |
| hic diffisus suae atque omnium saluti inermis ex tabernaculo prodit; videt imminere hostes atque in summo rem esse discrimine; capit arma a proximis atque in porta consistit. Caes.Gall.6,38,2 | Jetzt trat er unbewaffnet aus seinem Zelt, ohne alle Hoffnung auf Rettung für sich und die übrigen. Aber kaum sieht er, dass der Feind eindringen will und die Sache äußerst schlimm steht, so ergreift er die Waffen der nahe Stehenden und stellt sich unter das Tor. |
| ac saepe in eum locum ventum est tanto in omnes partes dimisso equitatu, ut modo visum ab se Ambiorigem in fuga circumspicerent captivi nec plane etiam abisse ex conspectu contenderent, ut spe consequendi inlata atque infinito labore suscepto, qui se summam a Caesare gratiam inituros putarent, paene naturam studio vincerent, semperque paulum ad summam felicitatem defuisse videretur, Caes.Gall.6,43,4 | Weil Cäsars zahlreiche Reiterei nach allen Seiten hin verteilt war, kam es nicht selten vor, dass Gefangene sich erstaunt nach Ambiorix umblickten, den sie eben noch auf der Flucht gesehen und kaum aus den Augen verloren haben wollten. So entstand die Hoffnung, ihn einzuholen, und diejenigen, die dadurch bei Cäsar höchste Gunst zu erreichen glaubten, gaben sich unsägliche Mühe und strengsten sich fast über ihre Kräfte an, wobei ihnen stets nur wenig zu diesem höchsten Glück zu fehlen schien. |
| Simili ratione ibi Vercingetorix, Celtilli filius, Arvernus, summae potentiae adulescens, cuius pater principatum totius Galliae obtinuerat et ob eam causam, quod regnum adpetebat, a civitate erat interfectus, convocatis suis clientibus facile incendit. cognito eius consilio ad arma concurritur. Caes.Gall.7,4,1 | Ähnlich handelte Vercingetorix, ein junger Arverner von höchster Macht, Sohn des Celtillus, der über ganz Gallien Herrschereinfluss ausübte, aber gerade weil er nach unumschränkter Herrschaft strebte, durch die eigenen Mitbürger das Leben verloren hatte. Vercingetorix rief also bei jener Nachricht seine Hörigen zusammen und entflammte sie leicht. Kaum hatten aber die Arverner seine Absicht entdeckt, als sie zu den Waffen griffen. |
| qua re per exploratores nuntiata Caesar legiones, quas expeditas esse iusserat, portis incensis intromittit atque oppido potitur perpaucis ex hostium numero desideratis, quin cuncti caperentur, quod pontis atque itinerum angustiae multitudini fugam intercluserant. Caes.Gall.7,11,8 | Kaum aber erfuhr dies Cäsar durch seine Kundschafter, ließ er die Tore in Brand stecken und die Legionen, die seinem Befehl gemäß in Bereitschaft standen, einrücken. So bemächtigte er sich der Stadt und nahm die ganze Bevölkerung, von wenigen abgesehen, gefangen; denn sowohl die schmale Brücke als die engen Wege machten ihre Flucht unmöglich |
| illi celeriter per exploratores adventu Caesaris cognito carros impedimentaque sua in artiores silvas abdiderunt, copias omnes in loco edito atque aperto instruxerunt. Caes.Gall.7,18,3 | Kaum hatten jedoch die Gallier durch Kundschafter das Anrücken Cäsars erfahren, brachten sie ihre Wagen samt dem Gepäck in dichtere Waldungen, die ganze Truppenmasse dagegen stellten sie auf einer freien Anhöhe in Schlachtordnung auf. |
| alii faces atque aridam materiam de muro in aggerem eminus iaciebant, picem reliquasque res, quibus ignis excitari potest, fundebant, ut, quo primum occurreretur aut cui rei ferretur auxilium, vix ratio iniri posset. Caes.Gall.7,24,4 | Einige warfen Fackeln und dürres Holz von der Mauer herab weit auf den Wall hin; andere schleuderten Pechstücke und sonstige entzündbare Dinge hinaus, so dass man kaum wusste, wo man zuerst hinlaufen oder helfen sollte. |
| qua re cognita Vercingetorix omnibus interruptis eius fluminis pontibus ab altera fluminis parte iter facere coepit. Caes.Gall.7,34,3 | Kaum aber hatte Vercingetorix davon Nachricht erhalten, als er alle Brücken über den Elaver abbrechen ließ und auf der anderen Seite des Flusses vorrückte. |
| his cognitis et Litavicci fraude perspecta Haedui manus tendere et deditionem significare et proiectis armis mortem deprecari incipiunt. Caes.Gall.7,40,6 | Kaum hatten die Häduer diese jetzt erkannt und den Betrug gemerkt, streckten sie zum Zeichen ihrer Unterwerfung die Hände aus, warfen die Waffen nieder und baten um ihr Leben. |
| Interim nuntio adlato omnes eorum milites in potestate Caesaris teneri, concurrunt ad Aristium, nihil publico factum consilio demonstrant; Caes.Gall.7,43,1 | Kaum lief unterdessen die Nachricht ein, alle ihre Soldaten seien in Cäsars Gewalt, wandten sie sich eiligst mit der Versicherung an Aristius, alles sei ohne Beteiligung der Regierung geschehen. |
| Haec cogitanti accidere visa est facultas bene gerendae rei. nam cum in minora castra operis perspiciendi causa venisset, animadvertit collem, qui ab hostibus tenebatur, nudatum hominibus, qui superioribus diebus vix prae multitudine cerni poterat. Caes.Gall.7,44,1 | Mitten in diesen Gedanken glaubte er die Möglichkeit eines glücklichen Schlages wahrzunehmen. Als er sich nämlich einmal in das kleinere Lager begeben hatte, um die Verschanzungen zu besichtigen, nahm er wahr, dass die Höhe, die der Feind innehatte, ganz verlassen war, während man sie in den letzten Tagen vor der Menge Menschen kaum hatte sehen können. |
| quorum cum magna multitudo convenisset, matres familiae, quae paulo ante Romanis de muro manus tendebant, suos obtestari et more Gallico passum capillum ostentare liberosque in conspectum proferre coeperunt. Caes.Gall.7,48,3 | Kaum war eine große Menge Leute versammelt, als auch die Frauen, die noch kurz vorher ihre Hände gegen die Römer ausstreckten, nun ebenso ihre Leute beschworen, ihnen nach gallischer Sitte die fliegenden Haare entgegenhielten und ihre Kinder zeigten. |
| Bellovaci autem defectione Haeduorum cognita, qui iam ante erant per se infideles, manus cogere atque aperte bellum parare coeperunt. Caes.Gall.7,59,2 | Die Bellovacer aber, die schon früher feindlich gesinnt waren, hatten kaum den Abfall der Häduer vernommen, als sie ihre Mannschaft zusammenzogen und sich ganz offen zum Krieg rüsteten. |
| Opere instituto fit equestre proelium in ea planitie, quam intermissam collibus tria milia passuum in longitudinem patere supra demonstravimus. summa vi ab utrisque contenditur. Caes.Gall.7,70,1 | Kaum hatte man mit der Einschließung angefangen, als ein Reitertreffen auf der Ebene vorfiel, die sich, wie schon erwähnt, frei von den Hügeln drei Meilen weit ausdehnte. Beide Seiten kämpften mit höchstem Einsatz. |
| Vercingetorix ex arce Alesiae suos conspicatus ex oppido egreditur; a castris longurios, musculos, falces reliquaque, quae eruptionis causa paraverat, profert. Caes.Gall.7,84,1 | Kaum bemerkte dies Vercingetorix auf dem höchsten Punkt in Alesia, als er die Festung verließ und die Faschinen, die langen Balken, Schutzdächer, Mauersicheln und alles andere, was er zum Ausfall hatte vorbereiten lassen, mit sich nahm. |
| fit protinus hac re audita ex castris Gallorum fuga. quodnisi crebris subsidiis ac totius diei labore milites essent defessi, omnes hostium copiae deleri potuissent. Caes.Gall.7,88,6 | Im Lager des gallischen Entsatzheeres hatte man dies kaum vernommen, als urplötzlich Flucht entstand. Man hätte die feindlichen Scharen ganz vernichten können, wären nicht Cäsars Leute durch die ununterbrochenen Hilfeleistungen und den Kampf des ganzen Tages so sehr erschöpft gewesen. |
| cuius mali sors incidit Remis, quibus ille dies fungendi muneris obvenerat. namque hi, cum repente hostium equites animadvertissent ac numero superiores paucitatem contempsissent, cupidius insecuti a peditibus undique sunt circumdati. Caes.Gall.8,12,3 | Die Remer, die gerade an diesem Tag den Dienst hatten, traf dies unglückliche Los. Denn kaum hatten diese die feindliche Reiterei bemerkt, der sie an Zahl überlegen waren, so verachteten sie den Feind und ließen sich zu weit locken, und waren nun überall vom Fußvolk und schlossen. |
| qui cum vix equo propter aetatem posset uti, tamen consuetudine Gallorum neque aetatis excusatione in suscipienda praefectura usus erat neque dimicari sine se voluerat. Caes.Gall.8,12,5 | Dieser Mann, seines hohen Alters wegen kaum fähig, zu Pferd zu sitzen, hatte sich, wie dies bei den Galliern gewöhnlich ist, dennoch nicht von der Übernahme des Oberbefehls abhalten lassen, sondern wollte durchaus seine Landsleute in den Kampf begleiten. |
| equites cum intrare fumum et flammam densissimam timerent ac si qui cupidius intraverant, vix suorum ipsi priores partes animadverterent equorum, insidias veriti liberam facultatem sui recipiendi Bellovacis dederunt. Caes.Gall.8,16,2 | Ebenso fürchteten die Reiter, in den Rauch und die gewaltige Flammen einzudringen; denn wenn auch einige hitzig hineinjagten, so konnten sie kaum noch den Vorderteil ihrer eigenen Pferde erkennen. Aus Furcht vor einem Hinterhalt gestattete man also den Bellovakern die beste Gelegenheit, sich zurückzuziehen. |
| adflictas opes equestres [proelio] Bellovacorum esse; delectorum peditum multa milia interisse, vix refugisse nuntios caedis. Caes.Gall.8,21,3 | Ihre Macht sei in dem Reitertreffen gebrochen worden, sie hätten viele tausend Mann auserlesenes Fußvolk verloren, kaum seien noch Boten der Niederlage übrig geblieben; |
| quibus visis perculsae barbarorum turmae ac perterrita acies hostium, perturbato impedimentorum agmine, magno clamore discursuque passim fugae se mandant. Caes.Gall.8,29,2 | Kaum hatte sie der Feind gesehen, so wankten seine Reiterscharen und des erschraken die Linien des Fußvolkes; der Zug des Gepäcks geriet in Verwirrung, und alle ergaben sich unter großem Geschrei und Gedränge der zerstreutesten Flucht. |
| ita repente omnibus ex partibus signo dato loca superiora capiuntur. quod ubi accidit, Germani equitesque signis legionis visis vehementissime proeliantur. Caes.Gall.8,36,4 | Caninius ließ nun seine Legion schlagfertig vorrücken und besetzte, da man plötzlich auf allen Seiten das Zeichen gab, eine Anhöhe. Kaum erblickten nun die Germanen und Reiter die Feldzeichen der Legion, so kämpften sie mit der größten Heftigkeit. |
| qua difficultate eorum cognita Caesar sagittariis funditoribusque dispositis, tormentis etiam quibusdam locis contra facillimos descensus conlocatis, aqua fluminis prohibebat oppidanos. Caes.Gall.8,40,5 | Kaum hatte Cäsar diese Schwierigkeit der Belagerten bemerkt, als er Bogenschützen und Schleuderer ausstellte und an einzelnen Punkten gegen die Stellen, wo man am leichtesten aus der Stadt darunterkommen konnte, auch grobes Geschütz aufpflanzte. So verwehrte er den Belagerten das Wasser des Flusses und die ganze Stadt musste von nun an ihr Wasser an einem einzigen Ort holen. |
| praefecto vulnerato non dubitant nostri resistere et conversis equis hostem pellere. Caes.Gall.8,48,6 | Kaum war Volusenus verwundet, leisteten die Römer raschen Widerstand und trieben den alsbald fliehenden Feind zurück. |
| sed civitas incredibile memoratu est, adepta libertate quantum brevi creverit: tanta cupido gloriae incesserat. Sall.Cat.7,3 | Kaum glaubhaft klingt es, wie großes Wachstum in kurzer Zeit das Volk nach erlangter Freiheit gewann. Vom so lebendigem Verlangen nach Ruhm war man erfüllt. |
| profecto virtus atque sapientia maior illis fuit, qui ex parvis opibus tantum imperium fecere, quam in nobis, qui ea bene parta vix retinemus. Sall.Cat.51,42 | In der Tat verfügten die Alten, die mit geringen Mittel ein so großes Reich gewonnen haben, über größere Tüchtigkeit und Weisheit als wir, die wir das rühmlich Erworbene kaum behaupten. |
| Haec ego omnia vixdum etiam coetu vestro dimisso comperi; domum meam maioribus praesidiis munivi atque firmavi, exclusi eos, quos tu ad me salutatum mane miseras, cum illi ipsi venissent, quos ego iam multis ac summis viris ad me id temporis venturos esse praedixeram. Cic.Catil.1,10 | Kaum war eure Versammlung auseinander gegangen, als ich dies schon erfuhr. Ich verwahrte und deckte mein Haus mit stärkeren Schutzmaßnahmen. Ich ließ die nicht vor mich, die du ausgesandt hattest, um mir einen Morgenbesuch zu machen, als eben jene Leute sich meldeten, von denen ich bereits vielen angesehenen Männern vorher gesagt hatte, dass sie um diese Zeit zu mir kämen. |
| Quorum ego vix abs te iam diu manus ac tela contineo, eosdem facile adducam, ut te haec, quae vastare iam pridem studes, relinquentem usque ad portas prosequantur. Cic.Catil.1,21 | Schon lange kann ich ihre Hände und Waffen kaum von dir zurückhalten und werde sie leicht dahinbringen, dass, wenn du diesen Ort, den du zu verwüsten schon geraume Zeit im Sinne hast, verlässt, sie dich zu den Toren begleiten. |
| Quam ob rem, ut saepe iam dixi, proficiscere ac, si mihi inimico, ut praedicas, tuo conflare vis invidiam, recta perge in exsilium; vix feram sermones hominum, si id feceris, vix molem istius invidiae, si in exsilium iussu consulis iveris, sustinebo. Cic.Catil.1,23 | Daher, wie ich dir schon oft gesagt habe, reise ab; und wenn du mir, der ich, wie du rühmst, dein Feind bin, Hass auf den Hals laden willst, so gehe geradezu in die Verbannung. Kaum werde ich das Gerede der Leute aushalten können, wenn du das tust, kaum werde ich die Bürde des üblen Leumunds tragen können, wenn du auf das Geheiß des Konsuls in die Verbannung gehst. |
| Vis enim, ut mihi saepe dixisti, quoniam, quae pueris aut adulescentulis nobis ex commentariolis nostris incohata ac rudia exciderunt, vix sunt hac aetate digna et hoc usu, quem ex causis, quas diximus, tot tantisque consecuti sumus, aliquid eisdem de rebus politius a nobis perfectiusque proferri; solesque non numquam hac de re a me in disputationibus nostris dissentire, quod ego eruditissimorum hominum artibus eloquentiam contineri statuam, tu autem illam ab elegantia doctrinae segregandam putes et in quodam ingeni atque exercitationis genere ponendam. Cic.de_orat.1,5. | Du hast ja oft den Wunsch gegen mich ausgesprochen, weil die Schrift, die mir in meinem Knaben- oder Jünglingsalter aus meinen Heften unvollendet und nur in rohen Umrissen entschlüpfte, kaum meines jetzigen Alters und der Erfahrung, die ich aus der Führung so vieler und so wichtiger Verhandlungen gewonnen habe, würdig ist, ich möchte über dieselben Gegenstände etwas Gefeilteres und Vollendeteres veröffentlichen. Auch pflegst du zuweilen in unseren Unterhaltungen darin von mir abzuweichen, dass, während nach meinem Urteil die Beredsamkeit auf den wissenschaftlichen Kenntnissen der einsichtsvollsten Männer beruht, du hingegen der Ansicht bist, sie müsse von der gründlichen Gelehrsamkeit getrennt und als das Erzeugnis einer gewissen natürlichen Geistesanlage und Übung angesehen werden. |
| Quis enim est qui, si clarorum hominum scientiam rerum gestarum vel utilitate vel magnitudine metiri velit, non anteponat oratori imperatorem? Quis autem dubitet quin belli duces ex hac una civitate praestantissimos paene innumerabilis, in dicendo autem excellentis vix paucos proferre possimus? Cic.de_orat.1,7. | Wer sollte, wenn er bei der Wissenschaft berühmter Männer den Nutzen oder die Größe ihrer Taten zum Maßstab nehmen will, nicht dem Feldherrn vor dem Redner den Vorzug geben; und doch, wer möchte bezweifeln, dass wir der vortrefflichsten Heerführer aus unserem Staat allein beinahe unzählige, in der Beredsamkeit aber hervorragende Männer kaum wenige anführen können? |
| Iam vero consilio ac sapientia qui regere ac gubernare rem publicam possint, multi nostra, plures patrum memoria atque etiam maiorum exstiterunt, cum boni perdiu nulli, vix autem singulis aetatibus singuli tolerabiles oratores invenirentur. Ac ne qui forte cum aliis studiis, quae reconditis in artibus atque in quadam varietate litterarum versentur, magis hanc dicendi rationem, quam cum imperatoris laude aut cum boni senatoris prudentia comparandam putet, convertat animum ad ea ipsa artium genera circumspiciatque, qui in eis floruerint quamque multi sint; sic facillime, quanta oratorum sit et semper fuerit paucitas, iudicabit. Cic.de_orat.1,8. | Ferner, Männer, die mit Klugheit und Weisheit einen Staat zu lenken und zu leiten verstanden, haben viele zu unserer, mehr noch zu unserer Väter und auch unserer Vorfahren Zeit gelebt, während gute Redner sehr lange gar nicht, erträgliche kaum in den einzelnen Zeitaltern einzeln gefunden wurden. Und damit man nicht etwa meine, die Redekunst müsse mehr mit anderen Wissenschaften, die auf tieferen Kenntnissen und vielseitiger Gelehrsamkeit beruhen, als mit dem Ruhm eines Feldherrn oder mit der Klugheit eines guten Senators verglichen werden, so möge man seinen Geist auf eben diese Zweige der Wissenschaft richten und betrachten, welche Männer sich in denselben ausgezeichnet haben und wie viele, und man wird so am leichtesten beurteilen, wie gering die Anzahl der Redner ist und zu jeder Zeit war. |
| Ego vero si velim et nostrae civitatis exemplis uti et aliarum, plura proferre possim detrimenta publicis rebus quam adiumenta, per homines eloquentissimos importata; sed ut reliqua praetermittam, omnium mihi videor, exceptis, Crasse, vobis duobus, eloquentissimos audisse Ti. et C. Sempronios, quorum pater, homo prudens et gravis, haudquaquam eloquens, et saepe alias et maxime censor saluti rei publicae fuit: atque is non accurata quadam orationis copia, sed nutu atque verbo libertinos in urbanas tribus transtulit, quod nisi fecisset, rem publicam, quam nunc vix tenemus, iam diu nullam haberemus. At vero eius filii diserti et omnibus vel naturae vel doctrinae praesidiis ad dicendum parati, cum civitatem vel paterno consilio vel avitis armis florentissimam accepissent, ista praeclara gubernatrice, ut ais, civitatum eloquentia rem publicam dissipaverunt. Cic.de_orat.1,38. | Ja, wenn ich mich auf Beispiele unserer und anderer Staaten berufen wollte, so könnte ich mehr Nachteile als Vorteile anführen, die dem Gemeinwesen durch die beredtesten Männer gebracht sind; doch um anderes zu übergehen, so waren, wie ich glaube, unter allen Rednern, die ich gehört habe, wenn ich euch beide, Crassus, ausnehme, die größten die beiden Sempronier, Tiberius und Gaius, deren Vater, ein verständiger und achtungswürdiger Mann, aber keineswegs beredt, die Wohlfahrt des Staates sowohl zu anderen Zeiten oft als ganz besonders während seiner Zensur förderte. Und dieser hat nicht durch eine sorgfältige Fülle der Rede, sondern durch einen Wink und ein Wort die Freigelassenen in die städtischen Zünfte versetzt. Hätte er dies nicht getan, so würden wir den Staat, den wir jetzt kaum noch behaupten können, schon längst gar nicht mehr haben. Aber seine beredten und mit allen Gaben der Natur und allen Hilfsmitteln der Gelehrsamkeit zum Reden ausgerüsteten Söhne haben, da sie doch den Staat durch die Klugheit ihres Vaters und durch die Waffen ihres Großvaters in der höchsten Blüte überkommen hatten, durch diese deine Lenkerin der Staaten, wie du die Beredsamkeit nennst, das Vermögen des Staates zerrüttet. |
| Quas ego si quis sit unus complexus omnis, idemque si ad eas facultatem istam ornatissimae orationis adiunxerit, non possum dicere eum non egregium quendam hominem atque admirandum fore; sed is, si quis esset aut si etiam umquam fuisset aut vero si esse posset, tu esses unus profecto, qui et meo iudicio et omnium vix ullam ceteris oratoribus - pace horum dixerim - laudem reliquisti. Cic.de_orat.1,76. | Sollte nun ja ein einziger Mensch sie alle umfasst und zugleich hiermit jene Geschicklichkeit einer wohl geschmückten Rede verbunden haben, so muss ich ihn für einen hervorragenden und bewunderungswürdigen Mann erklären; aber ein solcher würde, wenn es einen gäbe oder auch je gegeben hätte oder auch nur geben könnte, fürwahr kein anderer sein als du. Du hast ja nach meinem und aller Urteil allen anderen Rednern – unsere jungen Freunde mögen mir dieses Geständnis nicht übel nehmen – kaum irgendeinen Ruhm übriggelassen. |
| Hoc loco Sulpicius 'insperanti' inquit 'mihi et Cottae, sed valde optanti utrique nostrum cecidit, ut in istum sermonem, Crasse, delaberemini; nobis enim huc venientibus satis iucundum fore videbatur, si, cum vos de rebus aliis loqueremini, tamen nos aliquid ex sermone vestro memoria dignum excipere possemus; ut vero penitus in eam ipsam totius huius vel studi vel artifici vel facultatis disputationem paene intimam veniretis, vix optandum nobis videbatur. Cic.de_orat.1,96. | Hier ergriff Sulpicius das Wort: "Gegen meine und des Cotta Hoffnung, aber nach unser beider sehnlichstem Wunsch hat es sich gefügt, Crassus, dass ihr auf diese Unterredung verfielt. Denn als wir hierher kamen, erschien es uns schon erfreulich genug, wenn wir bei eurem Gespräch über andere Gegenstände doch etwas der Erinnerung Würdiges aus eurer Unterredung erhaschen könnten; dass ihr euch aber fast bis zum Kern der Untersuchung über diese ganze Wissenschaft – oder soll ich sagen: Kunst, oder Fertigkeit? – vertiefen würdet, das glaubten wir kaum wünschen zu dürfen. |
| 'Id me hercule' inquit 'ipsum attendo: tantus enim cursus verborum fuit et sic evolavit oratio, ut eius vim et incitationem aspexerim, vestigia ingressumque vix viderim, et tamquam in aliquam locupletem ac refertam domum venerim, non explicata veste neque proposito argento neque tabulis et signis propalam conlocatis, sed his omnibus multis magnificisque rebus constructis ac reconditis; sic modo in oratione Crassi divitias atque ornamenta eius ingeni per quaedam involucra atque integumenta perspexi, sed ea contemplari cum cuperem, vix aspiciendi potestas fuit; itaque nec hoc possum dicere, me omnino ignorare, quid possideat, neque plane nosse atque vidisse.' Cic.de_orat.1,161. | "Ja, in der Tat", erwiderte dieser, "eben daran denke ich. Denn seine Worte strömten so rasch dahin, und sein Vortrag entflog so schnell, dass ich ihre Gewalt und ihren Schwung zwar wahrnehmen, aber ihre Spuren und ihren Weg kaum sehen konnte, und als ob ich in ein reich begütertes Haus eingetreten wäre, in dem herrliche Decken nicht ausgebreitet, das Silbergeschirr nicht aufgesetzt, Gemälde und Bildsäulen nicht frei aufgestellt, sondern alle diese vielen und prachtvollen Schätze aufgeschichtet und verpackt wären, so habe ich in dem Vortrag des Crassus die Reichtümer und Kostbarkeiten seines Geistes gleichsam durch Hüllen und Decken erblickt; aber als ich sie näher zu betrachten wünschte, war es mir kaum vergönnt, einen Blick auf sie zu werfen. Und so kann ich zwar nicht sagen, dass ich gar nicht wisse, was er besitze, aber auch nicht, dass ich sie genau erkannt und gesehen habe." |
| Quo quidem in genere familiaris noster M. Buculeius, homo neque meo iudicio stultus et suo valde sapiens et ab iuris studio non abhorrens, simili [in re] quodam modo nuper erravit: nam cum aedis L. Fufio venderet, in mancipio lumina, uti tum essent, ita recepit; Fufius autem, simul atque aedificari coeptum est in quadam parte urbis, quae modo ex illis aedibus conspici posset, egit statim cum Buculeio, quod, cuicumque particulae caeli officeretur, quamvis esset procul, mutari lumina putabat. Cic.de_orat.1,179. | In einer solchen Rechtssache beging neulich mein Freund Marcus Buculeius, ein Mann, der nach meinem Urteil nicht ohne Einsicht ist, nach seinem eigenen aber sehr weise und der auch der Rechtswissenschaft nicht abhold ist, auf ähnliche Weise ein Versehen. Als er nämlich dem Lucius Fufius sein Haus verkaufte, sagte er in dem Kaufbrief für die Aussicht der Fenster, wie sie damals war, gut. Nun fing man an einem Teil der Stadt, der kaum von jenem Haus aus erblickt werden konnte, ein Gebäude aufzuführen an. Sogleich erhob Fufius eine Klage gegen Buculeius, weil er der Ansicht war, wenn nur irgendein Teilchen des Himmels verbaut würde, wäre es auch noch so weit entfernt, so würde seine Aussicht verändert. |
| Hanc vim si quis existimat aut ab eis, qui de dicendi ratione scripserunt, expositam esse aut a me posse exponi tam brevi, vehementer errat neque solum inscientiam meam sed ne rerum quidem magnitudinem perspicit: equidem vobis, quoniam ita voluistis, fontis, unde hauriretis, atque itinera ipsa ita putavi esse demonstranda, non ut ipse dux essem, quod et infinitum est et non necessarium, sed ut commonstrarem tantum viam et, ut fieri solet, digitum ad fontis intenderem.' Cic.de_orat.1,203. | Wer nun meint, diese Kunst sei von denen, welche über die Redekunst geschrieben haben, entwickelt worden oder könne von mir in so kurzer Zeit entwickelt werden, der irrt sich sehr und begreift nicht meine Unkenntnis, ja kaum die Größe der Sachen. Ich glaubte, weil ihr es ja so wünschtet, euch die Quellen, aus denen ihr schöpfen könnt, und die Pfade selbst bezeichnen zu müssen, aber nicht so, um selbst euer Führer auf denselben zu sein, was unendlich schwierig und nicht notwendig ist, sondern nur, um euch den Weg nach den Quellen zu weisen und, wie man zu tun pflegt, einen Fingerzeig zu geben." |
| idque eo mihi magis est cordi, quod ex omnibus saeculis vix tria aut quattuor nominantur paria amicorum; Cic.Lael.15.d | und dies liegt mir umso mehr am Herzen, weil im Laufe aller Jahrhunderte kaum drei oder vier Paare wahrer Freunde aufgeführt werden. |
| Ea res acta est, cum hora sexta vix Pompeius perorasset, usque ad horam VIII., cum omnia maledicta, versus denique obscoenissimi in Clodium et Clodiam dicerentur. Cic.ad Q.fr.2,3,2,4 | So ging es, da Pompeius kaum um die sechste Stunde fertig geworden war, fort bis um die achte Stunde, wobei alle möglichen Verwünschungen, ja die zotenhaftesten Verse über Clodius und die Clodia ihm zugerufen wurden. |
| ... aptam et ratione dispositam se habere existimant, qui in Sallentinis aut in Bruttiis habent, unde vix ter in anno audire nuntium possunt. Cic.S.Rosc.132.c | Diejenigen glauben ein bequemes und gehörig geordnetes Landgut zu haben, die ein solches im salentinischen oder bruttischen Gebiet besitzen, von wo sie kaum dreimal im Jahr eine Nachricht erhalten können. |
| quod quam magnum sit, fictae veterum fabulae declarant, in quibus tam multis tamque variis ab ultima antiquitate repetitis tria vix amicorum paria reperiuntur, ut ad Orestem pervenias profectus a Theseo. Cic.fin.1,65,4 | Und von welcher Bedeutung dies sei, zeigen die Dichtungen der Alten. Denn so viele und verschiedenartige es auch von ihnen gibt, so finden sich doch in ihnen vom grauesten Altertum an kaum drei Paare von Freunden, wenn man, von Theseus ausgehend, bis zum Orestes hinabsteigt. |
| paucis loricae, vix uni alterive cassis aut galea. equi non forma, non velocitate conspicui. sed nec variare gyros in morem nostrum docentur: in rectum aut uno flexu dextros agunt, ita coniuncto orbe, ut nemo posterior sit. Tac.Germ.6,3 | Wenige haben Panzer, kaum der eine oder andere Sturmhaube oder Helm. Die Pferde zeichnen sich nicht durch schöne Gestalt, nicht durch Geschwindigkeit aus; aber sie werden auch nicht nach unserer Sitte zu allen möglichen Wendungen abgerichtet: gerade aus oder mit einer einzigen Schwenkung nach rechts treiben sie sie in so geschlossenem Bogen, dass keiner hinter den anderen ist. |
| Pro quaestu sumptum facit hic? "vix credere possis, Hor.sat.1,2,19. | "Wendet er seinem Erwerb Entsprechendes?"– Kaum ist es glaublich, |
| Non alius quisquam, at tibi amicus, at ingenium ingens Hor.sat.1,3,33. | Kaum wohl sonst in der Welt, ist Freund dir, ist an Talent groß |
| Sermoni propiora, putes hunc esse poetam. Hor.sat.1,4,42. | Näher verwandt mit der Prosa, du den kaum Dichter benennest. |
| Fuste dolat: quarta vix demum exponimur hora. Hor.sat.1,5,23. | Kaum dass endlich also um vier zu Lande wir stiegen, |
| 2014.01.24 Hassan Rohani, Iranicus praesidens, in Helvetia congressum Fori Oeconomici Universalis Tavai habitum participat. Iraniam paratam esse declaravit ad relationes politicas cum Occidente et imprimis cum Civitatibus Foederatis Americae corrigendas: Iraniae nucleare programma nullos scopos nisi civiles intendere et ex inimicitiis amicitias fieri posse. Israeliticus moderator Benjamin Netanyahu, qui idem Foro interest, monuit, ne Rohani mundum deciperet: Iraniam nihil intendere, nisi ut armatura atomica ad breve tempus fortasse intermissa, sed vix debilitata sanctiones tollerentur. 2014.01.24 | Der iranische Präsiden Hassan Rohani nimmt in der Schweiz am Weltwirtshaftsforum in Davos teil. Er erklärte, Iran sei bereit, seine politischen Beziehungen mit dem Westen und insbesondere mit den Vereinigten Staaten von Amerika zu normalisieren: das iranische Atomprogramm verfolge nur friedliche Zwecke und aus Feindschaften könnten Freundschaften werden. Der israelische Staatsmann Benjamin Netanyahu, der ebenfalls an dem Forum teilnimmt, warnte davor, dass Rohani die Welt täuschen wolle. Iran verfolge einzig das Ziel, dass die Sanktionen aufgehoben würden, Seine atomare Rüstung würde es dadurch vielleicht kurz unterbrechen aber kaum beeinträchtigen. |
| 2014.03.16 Hodie, die Crimaeae fatali, Crimenses plebiscito a Russis promoto et militari more praemunito, a ceteris autem orbis nationibus reiecto suffragia ferent, utrum ab Ucrainis ad Russos deficiant, an integra Ucrainae pars manere malint. De exitu plebisciti vix quisquam dubitat, qui effectus secuturi sint, adhuc nemo scit. lc20140316 | Heute, an einem für die Krim schicksalshaften Tag, werden die Bewohner der Krim in einer von den Russen geförderten und militärisch abgesicherten, aber von den restlichen Nationen der Welt abgelehnten Volksabstimmung entscheiden, ob sie von der Ukraine weg zu Russland übertreten oder lieber selbständiger Teil der Ukraine bleiben wollen. Kaum einer zweifelt am Ergebnis der Abstimmung, welche Folgen aber daraus erwachsen werden, weiß zur Zeit noch niemand. |
| 2014.06.12 Hodie (12.06.2014) initium campionatus mundani pedifollici in Brasilia fiet. Post spectaculum initiale decima hora postmeridiana manus nationales Brasiliae et Croatiae primam pilam impellent. Ex duodecim urbibus, in quibus luditur, vix una praeparationes ad tempus terminavit, sed animi Brasilianorum adhuc ira politiae exardescentes nunc ad solitum pedifollicum enthusiasmum parati esse videntur. 2014.06.12 | Heute (12.06.2014) beginnt in Brasilien die Fußball-Weltmeisterschaft. Nach der Eröffnungsfeier werden um 22 Uhr die Nationalmannschaften von Brasilien und Kroatien den Ball anstoßen. Von den 12 Städten, in denen Spiele ausgetragen werden, hat kaum eine die Vorbereitungen rechtzeitig abgeschlossen. Aber die Brasilianer, die bisher über die Politik wütend waren, schein jetzt zum gewohnten Enthusiasmus für Fußball bereit zu sein. |
| 2014.07.20 Militantes Sunnitici, qui organizationis IS sunt, religiosum et insanum furorem caedibus demonstrare pergunt: Rakkae, in septentrionali Syria duas feminas, alteram sub prostitutione, alteram sub adulterio lapidaverunt. In confini Iraquia Christiani, quibus a Sunniticis terroristis periculum mortis iniciatur, nisi aut religionem mutent aut vix tolerandum tributum solvant, fuga praecipiti autoraedis propriis aut meritoriis in regionem Carduchorum confugiunt. 2014.07.20 | Die sunnitischen Kämpfer der IS beweisen weiterhin ihre fanstische religöse Intoleranz mit Bluttaten. Im nordsyrischen Rakka haben sie zwei Frauen, die eine unter dem Vorwurf der Prostitution, die andere wegen Ehebruchs gesteinigt. Im benachbarten Irak retten sich die Christen, die von den sunnitischen Terroristen mit dem Tod bedroht werden, wenn sie nicht entweder die Religion wechseln oder ein kaum erschwingliches Schutzgeld bezahlen, in wilder FLucht in eigenen Autos oder Taxis in das Gebiet der Kurden. |
| 2014.11.25 Ma.d. Baracus Obama secretarium a defensione Chuck Hagel munere decessurum palam fecit. *** Vix iudices in urbe Ferguson custodem publicum, qui coloratum adulescentem Michaelem Brown exballistaverat, non accusandum esse diiudicavit, cum gravissimi tumultus orti sunt. *** Museum Bernense, quod Cornelius Gurlitt heredem permultarum tabularum a patre receptarum diuque abditarum testamento scripserat, ad hereditatem usurpandam paratum est. *** Hispaniensi Granata custodes publici tres sacerdotes in vincula dederunt, quibus suspicio paedosexualitatis adiungeretur. **** Verisimile est Ioannem Claudium Juncker e suffragatione de diffidentia, quam parlamentarii quidam Europaei postulaverint, superiorem discessurum. 2014.11.25 | Barack Obama gab bekannt, dass sein Verteidigungsminister Chuck Hagel zurücktritt. *** Kaum hatte das Gericht in Ferguson entschieden, dass der Polizist, der den farbigen Teenager Michael Brown erschossen hatte, gerichtlich nicht belangt würde, brachen sehr schwere Unruhen aus. *** Das Berner Museum, das Cornelius Gullit als Erben zahlreicher Gemälde, die er von seinem Vater übernommen und versteckt hatte, testamentarisch bestimmt hatte, ist bereit, das Erbe anzutreten. *** Im spanischen Granada hat die Polizei drei Priester festgenommen, denen sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen wird. *** Wahrscheinlich wird Jean-Claude Juncker den Misstrauensantrag, den einige europäische Parlamentarier gefordert haben, überstehen. |
| [4,31,3] Sic effata et osculis hiantibus filium diu ac pressule saviata proximas oras reflui litoris petit plantisque roseis vibrantium fluctuum summo rore calcato ecce iam profundi maris sudo resedit vertice. et ipsum, quod incipit velle, en statim, quasi pridem praeceperit, non moratur marinum obsequium. (Apul.met.4,31,3) Apul.met.4,31,3 | [4,31,3] So sprach sie, küsste verlangend lange und fest ihren Sohn und eilte zum nächsten Ufer des zurückströmenden Meeres, berührte mit rosigen Sohlen die schäumende Gicht des Wassers und ließ sich schon auf der strahlenden Fläche des tiefen Meeres nieder. Kaum fasst sie den Wunsch, sieh’, er erfüllt sich von selbst, als hätt’ sie’s zuvor befohlen, nicht bekümmert sie des Meeres Gehorsam. |
| [5,14,3] "Psyche, non ita ut pridem parvula, et ipsa iam mater es. quantum, putas, boni nobis in ista geris perula; quantis gaudiis totam domum nostram hilarabis. o nos beatas, quas infantis aurei nutrimenta laetabunt. qui si parentum, ut oportet, pulchritudini responderit, prorsus Cupido nascetur." (Apul.met.5,14,3) Apul.met.5,14,3 | [5,14,3] "Psyche, kaum den Kinderschuhen entwachsen bist du selbst bald Mutter. Welches Glück trägst du uns da in deinem Ränzchen, mit welcher Freude wirst du unser ganzes Haus erfüllen. Wie glücklich wir, wenn uns das Stillen des goldigen Kindes erfreut! Wenn es, wie zu erwarten, der Schönheit der Eltern entspricht, wird geradezu ein Cupido zur Welt kommen." |
| [27,1] Necdum sermonem Psyche finierat, et illa vesanae libidinis et invidiae noxiae stimulis agitata, e re concinnato mendacio fallens maritum, quasi de morte parentum aliquid conperisset, statim navem ascendit et ad illum scopulum protinus pergit. (Apul.met.5,27,1) Apul.met.5,27,1 | [27,1] Kaum hatte Psyche ihre Erzählung vollendet, als jene schon, von dem Sporn wütender Begierden und boshaften Neides getrieben, mit einer schnell geschmiedeten Lüge vom Tod ihrer Eltern ihren Gemahl hintergeht, sich zu Schiff begibt und in aller Eile zu dem Felsen hinsegelt. |
| [Cic.off.1,72,1] Sed iis, qui habent a natura adiumenta rerum gerendarum, abiecta omni cunctatione adipiscendi magistratus et gerenda res publica est; nec enim aliter aut regi civitas aut declarari animi magnitudo potest. Cic.off.1,72,1 | Diejenigen nun, denen die Natur die zum aktiven Handeln nötigen Eigenschaften verliehen hat, sollen sich ohne alles Zaudern um Ämter bewerben und an der Staatsverwaltung teilnehmen. Andernfalls stünde es schlecht um die Regierung der Staaten und könnte Seelengröße kaum sichtbar hervortreten. |
| Nam, sive honestum solum bonum est, ut Stoicis placet, sive, quod honestum est, id ita summum bonum est, quemadmodum Peripateticis vestris videtur, ut omnia ex altera parte collocata vix minimi momenti instar habeant, dubitandum non est, quin numquam possit utilitas cum honestate contendere. Cic.off.3,11,2 | Denn mag die Sittlichkeit das einzige Gut sein, wie die Stoiker annehmen, oder mag sie, was eure peripatetischen Schule vertritt, so ausschließlich das höchste Gut sein, dass alles ihr gegenüber kaum einen Schatten von Gewicht hat, so ist es unzweifelhaft, dass sich der Nutzen nie mit der Sittlichkeit messen darf. |
| [Cic.rep.10032] ergo ille, civis qui id cogit omnis imperio legumque poena, quod vix paucis persuadere oratione philosophi possunt, etiam iis, qui illa disputant ipsis est praeferendus doctoribus. Cic.rep.1,3 | Daher überwiegt der, der die Gesamtheit der Staatsbürger durch seine Macht und die gesetzliche Strafe dazu bringt, wozu die Philosophen durch ihre Vorträge kaum einen zu bewegen vermögen, an Wert selbst die Lehrer, die hierüber ausführlich diskutieren. |
| utcumque se ea res habuit, vixdum ingressus Illyricum Tiberius properis matris litteris accitur; neque satis conpertum est, spirantem adhuc Augustum apud urbem Nolam an exanimem reppererit. Tac.ann.1,5,3. | Wie dem auch sei: kaum hatte Tiberius Illyrien betreten, als er von der Mutter durch Eilboten zurückgerufen wurde. Man erfuhr nichts Sicheres, ob er den Augustus zu Nola noch lebend oder schon entseelt angetroffen hat. |
| extrema et conglobata inter se pars contionis ac, vix credibile dictu, quidam singuli propius incedentes feriret hortabantur; et miles nomine Calusidius strictum obtulit gladium, addito acutiorem esse. saevum id malique moris etiam furentibus visum, ac spatium fuit, quo Caesar ab amicis in tabernaculum raperetur. Tac.ann.1,35,5. | Der entfernteste, dichtgedrängte Teil der Versammlung und - kaum glaublich - einzelne traten näher heran und riefen: er solle zustoßen; ja ein Soldat, namens Calusidius, bot ihm das blanke Schwert mit der Bemerkung an, dieses sei spitzer. Das schien denn doch auch den Wütenden roh und ungehörig; es trat eine Pause ein, in der seine Freunde den Caesar eilig in das Feldherrnzelt wegbringen konnten. |
| pars navium haustae sunt, plures apud insulas longius sitas eiectae; milesque nullo illic hominum cultu fame absumptus, nisi quos corpora equorum eodem elisa toleraverant. sola Germanici triremis Chaucorum terram adpulit; quem per omnis illos dies noctesque apud scopulos et prominentis oras, cum se tanti exitii reum clamitaret, vix cohibuere amici, quo minus eodem mari oppeteret. Tac.ann.2,24,2. | Ein Teil der Schiffe versank. Ein größerer Teil wurde an weiter entfernten Inseln an Land geworfen, wo die Mannschaft, weil dort niemand etwas anbaute, verhungerte, wenn nicht das Fleisch toter Pferde, die eben dort angeschwemmt wurden, sie am Leben hielt. Die Galeere des Germanicus war die einzige, die an der Küste der Chauker landete. Hier stand er während all jener Tage und Nächte auf Klippen und vorspringenden Küsten und schrie, er sei schuld an dem entsetzlichen Unglück. Seine Freunde konnten ihn kaum abhalten, in demselben Meer den Tod zu suchen. |
| sed praeter paternos spiritus uxoris quoque Plancinae nobilitate et opibus accendebatur; vix Tiberio concedere, liberos eius ut multum infra despectare. Tac.ann.2,43,3. | Seinen vom Vater ererbten Stolz entfachte zusätzlich der Adel und Reichtum seiner Gemahlin Plancina. Kaum ließ er Tiberius den Vortritt; auf seine Kinder sah er mit großer Verachtung herab. |
| neque tamen mitigatus Piso, et vix diei moram perpessus linquit Germanicum praevenitque. Tac.ann.2,55,4. | Dennoch ließ Piso sich nicht versöhnen. Kaum einen Tag hielt er bei ihm aus, dann ließ er Germanicus zurück, und eilte voraus. |
| et postquam Syriam ac legiones attigit, largitione, ambitu, infimos manipularium iuvando, cum veteres centuriones, severos tribunos demoveret locaque eorum clientibus suis vel deterrimo cuique attribueret, desidiam in castris, licentiam in urbibus, vagum ac lascivientem per agros militem sineret, eo usque corruptionis provectus est, ut sermone vulgi parens legionum haberetur. Tac.ann.2,55,5. | Kaum war er in Syrien und bei den Legionen angekommen, begann er auch schon mit Schenkungen, Gunstbuhlerei und Unterstützung gemeiner Soldaten; er entfernte alte Centurionen und strenge Tribunen, übertrug ihre Stellen seinen Schützlingen und gerade den charakterlosesten Menschen, ließ Untätigkeit im Lager, Zügellosigkeit in den Städten, Umherschweifen und ausgelassenes Leben der Soldaten auf dem Lande zu. So ließ er die Disziplinlosigkeit so weit einreißen, dass er beim großen Haufen Vater der Legionen hieß. |
| Ceterum Germanicus aliis quoque miraculis intendit animum, quorum praecipua fuere Memnonis saxea effigies, ubi radiis solis icta est, vocalem sonum reddens, disiectasque inter et vix pervias arenas instar montium eductae pyramides certamine et opibus regum, lacusque effossa humo, superfluentis Nili receptacula; atque alibi angustiae et profunda altitudo, nullis inquirentium spatiis penetrabilis. Tac.ann.2,61,1. | Auch noch auf andere Wunder zogen Germanicus in ihren Bann. Die wichtigsten von ihnen waren das steinerne Bild des Memnon, das, sobald die Sonnenstrahlen darauftreffen, einen singenden Ton von sich gibt; mitten in der kaum zugänglichen Flugsandwüste Pyramiden, die durch wetteifernde Königsmacht zu Bergeshöhen aufgetürmt sind; der ausgegrabenen Seen, Auffangbecken für austretendes Nilwasser, und anderswo die Flussenge mit ihren für kein Senkblei ergründlichen Tiefen. |
| Drusus Tarracinam progressus est cum Claudio fratre liberisque Germanici, qui in urbe fuerant. consules M. Valerius et M. Aurelius (iam enim magistratum occeperant) et senatus ac magna pars populi viam complevere disiecti et, ut cuique libitum, flentes; aberat quippe adulatio gnaris omnibus laetam Tiberio Germanici mortem male dissimulari. Tac.ann.3,2,3. | Drusus kam ihnen bis Terracina mit dem Bruder Claudius und den Kindern des Germanicus, die in der Stadt gewesen waren, entgegen. Die Konsuln Marcus Valerius und Gaius Aurelius – sie hatten ihr Amt bereits angetreten - der Senat und ein großer Teil des Volkes füllten den Weg; ganz ungeordnet und weinend, wie einem jedem danach war. Schmeichelei blieb nämlich fern. Wusste doch jedermann, dass Tiberius kaum verbergen konnte, wie willkommen ihm der Tod des Germanicus war. |
| non quidem sibi ignarum posse argui, quod tam recenti dolore subierit oculos senatus: vix propinquorum adloquia tolerari, vix diem aspici a plerisque lugentium. neque illos imbecillitatis damnandos: se tamen fortiora solacia e complexu rei publicae petivisse. miseratusque Augustae extremam senectam, rudem adhuc nepotum et vergentem aetatem suam, ut Germanici liberi, unica praesentium malorum levamenta, inducerentur, petivit. Tac.ann.4,8,3. | Er wisse wohl, man könne es tadeln, dass er in so frischem Schmerz vor den Augen des Senats erscheine; die meisten Trauernden könnten kaum die Ansprache der Verwandten, kaum den Anblick des Tages ertragen und man dürfe sie deswegen nicht einmal der Schwäche beschuldigen. Er aber habe kräftigeren Trost im Schoße des Staates gesucht. Er beklagte das dem Ende nahe Greisenalter der Augusta, das (teilweise) noch unreife Alter seiner Enkel und sein zunehmendes Alter und verlangte, die Kinder des Germanicus herbeizuführen, seine einzige Erleichterung im gegenwärtigen Leid. |
| sane paucos ad suprema principis dies posse vitari: quem ad modum evasurum imminentis iuventam? an, cum Tiberius post tantam rerum experientiam vi dominationis convulsus et mutatus sit, G. Caesarem vix finita pueritia, ignarum omnium aut pessimis innutritum, meliora capessiturum Macrone duce, qui ut deterior ad opprimendum Seianum delectus plura per scelera rem publicam conflictavisset? prospectare iam se acrius servitium eoque fugere simul acta et instantia. Tac.ann.6,48,2. | Wohl wäre es möglich, durch diese letzten paar Tage des Fürsten sich hindurchzuwinden; wie aber der Jugend dessen entrinnen, der vor der Tür stehe? Wenn Tiberius bei seiner reichen Erfahrung durch den überwältigenden Reiz der Willkürherrschaft aus dem Geleise gerissen und ein ganz anderer geworden sei, wie solle ein Gaius Caesar, kaum über das Knabenalter hinaus, unwissend in allem oder in der Schule des Lasters geschult, den besseren Weg betreten - an der Hand eines Macro, der, weil schlimmer als Seianus, zu dessen Sturz erkoren, durch noch mehr Verbrechen das Gemeinwesen zerrüttet habe? Schon sehe er eine noch stärkere Knechtschaft herannahen und wolle darum dem Erlittenen und Bevorstehenden zugleich entfliehen. |
| namque ab lacu Averno navigabilem fossam usque ad ostia Tiberina depressuros promiserant squalenti litore aut per montis adversos. neque enim aliud umidum gignendis aquis occurrit quam Pomptinae paludes: cetera abrupta aut arentia ac, si perrumpi possent, intolerandus labor nec satis causae. Nero tamen, ut erat incredibilium cupitor, effodere proxima Averno iuga conisus est; manentque vestigia inritae spei. Tac.ann.15,42,2. | So hatten sie sich anheischig gemacht, vom Averner See bis an die Tibermündung einen schiffbaren Kanal hinabzuführen durch staubige Uferstrecken oder davorliegende Anhöhen. Denn außer den Pomptinischen Sümpfen gibt es dort nirgends Wasser zur Speisung; das übrige Land ist zerrissen oder dürr, und selbst wenn man durchbrechen könnte, wäre es unerträgliche und kaum lohnende Mühe. Nero jedoch unternahm, entsprechend seiner Vorliebe für das, was unmöglich scheint, Anstrengungen, die dem Averner See nächstgelegenen Anhöhen ausheben zu lassen, und noch sieht man die Spuren der unerfüllten Hoffnung. |
| poena Flavi Veianio Nigro tribuno mandatur. is proximo in agro scrobem effodi iussit, quam Flavus ut humilem et angustam increpans, circumstantibus militibus, 'ne hoc quidem' inquit 'ex disciplina.' admonitusque fortiter protendere cervicem, 'utinam' ait 'tu tam fortiter ferias!' et ille multum tremens cum vix duobus ictibus caput amputavisset, saevitiam apud Neronem iactavit, sesquiplaga interfectum a se dicendo. Tac.ann.15,67,4. | Die Bestrafung des Flavus wurde dem Tribunen Veianius Niger übertragen. Dieser ließ ganz in der Nähe auf einem Feld eine Grube ausheben, über deren geringe Tiefe und Breite Flavus sich ausließ, indem er vor den umstehenden Soldaten sagte: "Auch das ist nicht vorschriftsmäßig." Aufgefordert, den Hals tüchtig zu strecken, sagte er: "Wenn nur du so tüchtig zuhaust!" Dieser schlug heftig zitternd mit kaum zwei Hieben den Kopf ab und rühmte hernach bei Nero seine Grausamkeit, indem er sagte, er habe ihn mit anderthalb Hieben getötet. |
| Proxima pecuniae cura; et cuncta scrutantibus iustissimum visum est inde repeti, ubi inopiae causa erat. bis et viciens miliens sestertium donationibus Nero effuderat: appellari singulos iussit, decima parte liberalitatis apud quemque eorum relicta. at illis vix decimae super portiones erant, isdem erga aliena sumptibus, quibus sua prodegerant, cum rapacissimo cuique ac perditissimo non agri aut faenus, sed sola instrumenta vitiorum manerent. Tac.hist.1,20,1. | Die nächste Sorge galt dem Geld; und alles wohl erwogen schien es das Gerechteste, es da einzufordern, wo die Ursache des Mangels lag. 2200 Millionen Sesterze hatte Nero durch Schenkungen verschwendet. Galba ließ alle einzeln rufen und forderte von ihnen die Gaben bis auf den zehnten Teil heraus. Aber sie hatten kaum mehr den zehnten Teil übrig, da sie fremdes Gut mit gleicher Verschwendung wie ihr eigenes verschleudert hatten; und gerade den Raubgierigsten und Verworfensten waren weder Ländereien noch Einkünfte, sondern einzig die Werkzeuge des Lasters übriggeblieben. |
| Interea Othonem, cui compositis rebus nulla spes, omne in turbido consilium, multa simul extimulabant, luxuria etiam principi onerosa, inopia vix privato toleranda, in Galbam ira, in Pisonem invidia; fingebat et metum, quo magis concupisceret: praegravem se Neroni fuisse, nec Lusitaniam rursus et alterius exilii honorem expectandum. suspectum semper invisumque dominantibus, qui proximus destinaretur. nocuisse id sibi apud senem principem, magis nociturum apud iuvenem ingenio trucem et longo exilio efferatum: occidi Othonem posse. Tac.hist.1,21,1. | Inzwischen stachelte Otho, der in geordneten Verhältnissen keine Hoffnung sah, und nur mit wirren Zeiten plante, vieles zugleich an: Eine aufwändige Lebensweise, selbst für einen Fürsten schwer belastend, ein Geldmangel, kaum für einen Privatmann erträglich, Erbitterung gegen Galba, Neid gegen Piso. Auch gab er Furcht vor, die ihn noch mehr seinen Wünschen nachgeben ließ. Schon Nero sei er mehr als lästig gewesen, jetzt aber habe er nicht wieder ein Lusitanien oder die Ehre einer zweiten Verbannung zu befürchten; verdächtig und verhasst sei den Herrschenden immer, wer als nächster Anwärter gelte. Dies habe ihm bei dem greisen Fürsten geschadet, mehr werde es ihm bei einem jungen Mann schaden, der, von Natur roh, noch durch lange Verbannung verwildert sei. Selbst dass man Otho töte, sei nicht unmöglich. |
| [Cic.Tusc.1,25] Quid? hoc dasne aut manere animos post mortem aut morte ipsa interire? Do vero. Quid, si maneant? Beatos esse concedo. Sin intereant? Non esse miseros, quoniam ne sint quidem; iam istuc coacti a te paulo ante concessimus. Quo modo igitur aut cur mortem malum tibi videri dicis? quae aut beatos nos efficiet, animis manentibus, aut non miseros sensu carentis. Cic.Tusc.1,25 | Nun gut, Du gibst zu, entweder dauern die Seelen nach dem Tod fort oder sie gehen unter? – Ich gebe es zu. – Und, wenn sie denn fortdauern? – So gebe ich zu, dass sie glücklich sind. – Wenn sie untergehen? – Dass sie nicht unglücklich sind, weil sie nicht mehr sind; denn dies zuzugeben hast du mich kaum zuvor genötigt. – Wie also oder warum kannst du sagen, der Tod scheine dir ein Übel? Wird er uns ja doch glücklicher machen wenn die Seelen fortdauern; oder nicht unglücklich, wenn die Empfindung aufhört. |
| sin erit ille gemitus elamentabilis, si inbecillus, si abiectus, si flebilis, ei qui se dederit, vix eum virum dixerim. Cic.Tusc.2,57,4 | Wenn aber jenes Seufzen jämmerlich, wenn es schwach, mutlos und weinerlich ist, so werden wir den kaum als Mann bezeichnen, der sich ihm ergibt. |