sed ne cui vestrum mirum esse videatur, me in quaestione legitima et in iudicio publico, cum res agatur apud praetorem populi Romani, lectissimum virum, et apud severissimos iudices, tanto conventu hominum ac frequentia hoc uti genere dicendi, quod non modo a consuetudine iudiciorum verum etiam a forensi sermone abhorreat, quaeso a vobis, ut in hac causa mihi detis hanc veniam accommodatam huic reo, vobis, quem ad modum spero, non molestam, ut me pro summo poeta atque eruditissimo homine dicentem hoc concursu hominum litteratissimorum, hac vestra humanitate, hoc denique praetore exercente iudicium, patiamini de studiis humanitatis ac litterarum paulo loqui liberius et in eius modi persona, quae propter otium ac studium minime in iudiciis periculisque tractata est, uti prope novo quodam et inusitato genere dicendi. Cic.Arch.3.a | Damit es aber keiner von euch verwunderlich finde, dass ich bei einer gesetzlichen Untersuchung und einem öffentlichen Anklageprozess, wo die Sache vor dem Prätor des römischen Volkes, einem Mann von größter Geradheit und Folgerichtigkeit, und vor sehr strengen Richtern verhandelt wird, bei einer so zahlreichen Versammlung von Anwesenden, eine solche Art des Vortrags wähle, die nicht allein der Gewohnheit bei Gerichten, sondern auch der Redeweise des Forums fremd ist, so bitte ich euch, dass ihr mir in dieser Sache eine Vergünstigung gewährt, die diesem Beklagten angemessen und euch, wie ich hoffe, nicht beschwerlich ist, dass ihr mir nämlich hier, wo ich für einen großen Dichter und Gelehrten zu sprechen habe, in diesem zahlreichen Kreis sehr unterrichteter Menschen, bei der Bildung die ihr selbst besitzt, wo endlich dieser Prätor das Gericht leitet, vergönnt, erlaubt, mich über die Studien der Wissenschaften, die zur allgemeinen Bildung gehören, etwas freier zu verbreiten, und bei einem solchen Charakter, der wegen seiner gelehrten Muße in Prozessen und Anklagen durchaus noch nie Gegenstand einer Verhandlung gewesen ist, eine fast neue und ungewöhnliche Art des Vortrags anzuwenden. |
Fannius: Istuc quidem, Laeli, ita necesse est. Sed quoniam amicitiae mentionem fecisti et sumus otiosi, pergratum mihi feceris, spero item Scaevolae, si quem ad modum soles de ceteris rebus, cum ex te quaeruntur, sic de amicitia disputaris, quid sentias, qualem existimes, quae praecepta des. Cic.Lael.16.a | Fannius: Freilich, mein Laelius, das muss geschehen. Allein, da du die Rede auf die Freundschaft gebracht hast, und wir jetzt Muße haben, so würdest du mir und hoffentlich auch Scaevola einen großen Gefallen erweisen, wenn du, wie über die übrigen Themen, zu denen man dich befragt, so über die Freundschaft uns deine Ansicht entwickeltest, ihren Begriff aufstelltest, und uns Vorschriften über sie geben wolltest. |
Plures enim discent, quem ad modum haec fiant, quam quem ad modum iis resistatur. Cic.Lael.41.h |
Denn in größerer Zahl wird man lernen, wie man dergleichen Dinge anzufangen hat, als wie man ihnen widerstehen muss. |
Nec enim illa prima vera est, ut, quem ad modum in se quisque sit, sic in amicum sit animatus. Cic.Lael.57.b | Schon die erste ist nicht wahr, nach der man gegen den Freund ebenso gesinnt sein soll, wie gegen sich selbst. |
nec vero se adduci posse, ut hoc, quem ad modum putaretur, a Biante esse dictum crederet, qui sapiens habitus esset unus e septem; impuri cuiusdam aut ambitiosi aut omnia ad suam potentiam revocantis esse sententiam. Cic.Lael.59.f | Auch konnte Scipio seiner eigenen Äußerung zufolge nie zu der allgemein verbreiteten Überzeugung gebracht werden, dass dieser Ausspruch von Bias, einem der Sieben Weisen herrühre; vielmehr schrieb er ihn einem schmutzigen, oder ehr- und herrschsüchtigen Menschen zu. |
forsitan quaeratis, qui iste terror sit et quae tanta formido, quae tot ac talis viros impediat, quo minus pro capite et fortunis alterius, quem ad modum consuerunt, causam velint dicere. Cic.S.Rosc.5.b | Ihr fragt vielleicht, was das für Schreckbilder und Besorgnisse seien, die so viele und so tüchtige Männer abhalten, Leben und Gut eines andern nach ihrer Gewohnheit verteidigen zu wollen. |
atque ut facilius intellegere possitis, iudices, ea, quae facta sunt, indigniora esse quam haec sunt, quae dicimus, ab initio res, quem ad modum gesta sit, vobis exponemus, quo facilius et huius hominis innocentissimi miserias et illorum audacias cognoscere possitis et rei publicae calamitatem. Cic.S.Rosc.14.a | Damit ihr nun umso leichter begreift, dass, was geschehen ist, noch weit empörender ist, als was ich sage, so will ich euch den Verlauf der Sache von Anfang an darlegen, damit ihr das Unglück dieses ganz schuldlosen Mannes, und die Frechheit jener Menschen, und den Notstand des Staates umso leichter erkennt. |
in reliquas omnis fortunas iste T. Roscius nomine Chrysogoni, quem ad modum ipse dicit, impetum facit. haec omnia, iudices, imprudente L. Sulla facta esse certo scio. Cic.S.Rosc.21.c | Über das gesamte übrige Vermögen fiel in Chrysogonus' Namen jener Titus Roscius her, wie es selbst gesteht. Dass dies alles, ihr Richter, ohne Vorwissen des Lucius Sulla geschah, weiß ich bestimmt. |
nolite enim putare, quem ad modum in fabulis saepenumero videtis, eos, qui aliquid impie scelerateque commiserint, agitari et perterreri Furiarum taedis ardentibus. Cic.S.Rosc.67.a | Denn glaubt nicht, dass diejenigen, die etwas Ruchloses und Frevelhaftes verübt haben, so wie ihr es auf der Bühne oft seht, durch brennende Fackeln der Furien umhergescheucht und geängstigt werden. |
et simul tibi in mentem veniat, facito, quem ad modum vitam huiusce depinxeris; hunc hominem ferum atque agrestem fuisse, numquam cum homine quoquam conlocutum esse, numquam in oppido constitisse. Cic.S.Rosc.74.c | Zugleich habe die Güte, dich zu erinnern, wie Du die Lebensweise des Mannes geschildert hast. Er sei ein ungebildeter Mann von bäurischen Sitten gewesen, habe nie mit jemandem gesprochen, sich nie in der Stadt verweilt. |
qui non modo Romae non fuit, sed omnino, quid Romae ageretur, nescivit, propterea quod ruri adsiduus, quem ad modum tute confiteris, fuit. Cic.S.Rosc.81.b | War er doch nicht nur nicht in Rom, sondern war überhaupt von dem, was in Rom vorging, nicht unterrichtet, weil er, wie du selbst gestehst, sich beständig auf dem Land aufhielt? |
de Capitone post viderimus, si, quem ad modum paratum esse audio, testis prodierit; tum alias quoque suas palmas cognoscet, de quibus me ne audisse quidem suspicatur. Cic.S.Rosc.84.b | Zu Capito werden wir später kommen, wenn er als Zeuge auftritt, wozu er, wie ich höre, entschlossen ist. Dann wird er auch von seinen sonstigen Heldentaten hören müssen, von denen er nicht einmal ahnt, dass ich sie kenne. |
sed in animo est, quem ad modum ante dixi, leviter transire ac tantum modo perstringere unam quamque rem, ut omnes intellegant me non studio accusare sed officio defendere. Cic.S.Rosc.91.f | Aber ich habe mir, wie gesagt, vorgenommen, nur leicht darüber hinwegzugehen und jeden Punkt nur zu berühren, damit jedermann sehe, dass ich nicht mit Leidenschaft anklage, sondern aus Pflicht verteidige. |
audio praeterea non hanc suspicionem nunc primum in Capitonem conferri; multas esse infamis eius palmas, hanc primam esse tamen lemniscatam, quae Roma ei deferatur; nullum modum esse hominis occidendi, quo ille non aliquot occiderit, multos ferro, multos veneno. Cic.S.Rosc.100.a | Ich höre überdies, dass dies nicht der erste Verdacht ist, der auf Capito fällt, dass er schon viele schandbare Heldenkränze zählt, dass dies aber der erste mit Bändern durchflochtene ist, der ihm in Rom zuteil geworden ist; dass es keine Art zu morden gibt, nach der er nicht schon einige aus der Welt geschafft hat: dass er viele erdolcht, viele vergiftet hat. |
intellego me ante tempus, iudices, haec scrutari et prope modum errare, qui, cum capiti Sex. Rosci mederi debeam, reduviam curem. Cic.S.Rosc.128.d | Ich sehe wohl ein, ihr Richter, dass ich diese Untersuchung vor der Zeit anstelle und mich fast von der rechten Bahn verirre, indem ich mich um eine Bagatelle kümmere, obgleich ich doch den Kopf des Sextus Roscius retten sollte. |
quae omnia si, quem ad modum solent liberti nequam et improbi facere, in patronum suum voluerit conferre, nihil egerit; Cic.S.Rosc.130.b | Wenn er dies alles, wie es schlechte und ruchlose Freigelassene machen, auf seinen Schutzhelm schieben will, so wird er seinen Zweck nicht erreichen; |
ipse vero quem ad modum composito et delibuto capillo passim per forum volitet cum magna caterva togatorum, videtis, iudices; videtis, ut omnis despiciat, ut hominem prae se neminem putet, ut se solum beatum, solum potentem putet. Cic.S.Rosc.135.a | Wie er selbst mit wohlgeordnetem und gesalbtem Haar hier und da über das Forum hineilt mit einer großen Schar von Begleitern in der Toga, das ist euch, ihr Richter, bekannt. Ihr wisst auch, wie er auf jedermann herabsieht; wie er neben sich niemanden für einen Menschen gelten lässt, wie er sich allein für glücklich und mächtig hält. |
[Cic.fin.1,2,3] Qui autem, si maxime hoc placeat, moderatius tamen id volunt fieri, difficilem quandam temperantiam postulant in eo, quod semel admissum coerceri reprimique non potest, ut propemodum iustioribus utamur illis, qui omnino avocent a philosophia, quam his, qui rebus infinitis modum constituant in reque eo meliore, quo maior sit, mediocritatem desiderent. Cic.Fin.1,2,3 | Die nun, die diese Beschäftigung, so sehr sie ihnen auch gefällt, doch mäßiger betrieben wissen wollen, fordern eine missliche Enthaltsamkeit in einem Gegenstand, der, einmal zugelassen, sich nicht in Schranken halten und zurückdrängen lässt. Ich möchte daher beinahe die Forderung derer, die uns überhaupt von der Philosophie abhalten wollen, für billiger halten als die der anderen, die in unbegrenzten Gegenständen ein Maß setzen und in einer Sache, die mit zunehmendem Umfang vortrefflicher wird, Maßhaltung verlangen. |
[Cic.fin.1,3,2] Etenim si delectamur, cum scribimus, quis est tam invidus, qui ab eo nos abducat? sin laboramus, quis est, qui alienae modum statuat industriae? Cic.Fin.1,3,2 | Wenn wir ferner an schriftstellerischer Arbeit Vergnügen finden, wer möchte so missgünstig sein, uns davon abzuziehen? Wenn wir uns aber hierbei abmühen, wer dürfte der Tätigkeit eines anderen ein Maß setzen? |
quorum facta quem ad modum, quaeso, interpretaris? sicine eos censes aut in armatum hostem impetum fecisse aut in liberos atque in sanguinem suum tam crudelis fuisse, nihil ut de utilitatibus, nihil ut de commodis suis cogitarent? Cic.fin.1,34,3 | Wie, ich bitte dich, erklärst du ihre Taten? Meinst du sie hätten auf den bewaffneten Feind den Angriff so gemacht oder seien gegen ihre Kinder oder ihr eigenes Blut so grausam gewesen, dass sie gar nicht an ihren Nutzen, gar nicht an ihre Vorteile gedacht hätten? |
quisquis enim sentit, quem ad modum sit affectus, eum necesse est aut in voluptate esse aut in dolore. Cic.fin.1,38,3 | Denn wer fühlt, auf welche Weise er gestimmt ist, der muss sich notwendig entweder im Zustand der Lust oder in dem des Schmerzes befinden; |
At etiam Athenis, ut e patre audiebam facete et urbane Stoicos irridente, statua est in Ceramico Chrysippi sedentis porrecta manu, quae manus significet illum in hac esse rogatiuncula delectatum: "Numquidnam manus tua sic affecta, quem ad modum affecta nunc est, desiderat?" -- Cic.fin.1,39,1 | Allerdings befindet sich noch jetzt zu Athen, wie ich von meinem Vater hörte, wenn er witzig und scherzhaft die Stoiker verspottete, eine Bildsäule des Chrysippos, der auf dem Kerameikos mit ausgestreckte Hand dasitzt. Diese Hand soll andeuten, er habe sich in folgender Schlussform gefallen: "Begehrt deine Hand etwas in dem Zustand, wie sie sich jetzt befindet?" -- |
Et quem ad modum temeritas et libido et ignavia semper animum excruciant et semper sollicitant turbulentaeque sunt, sic inprobitas si cuius in mente consedit, hoc ipso, quod adest, turbulenta est; Cic.fin.1,50,3 | Und wie Unbesonnenheit, Ausschweifung und Feigheit immer das Gemüt martern und immer beunruhigen und in Verwirrung setzen, so bewirkt auch die Schlechtigkeit, wenn sie sich in jemandes Geist eingenistet hat, schon durch ihre bloße Anwesenheit Verwirrung. |
quaeque de virtutibus dicta sunt, quem ad modum eae semper voluptatibus inhaererent, eadem de amicitia dicenda sunt. Cic.fin.1,68,2 | Und was von den Tugenden gesagt wurde, wie sie stets den Vergnügungen innewohnen, das muss ebenso von der Freundschaft gesagt werden. |
pars Sueborum et Isidi sacrificat: unde causa et origo peregrino sacro, parum comperi, nisi quod signum ipsum in modum liburnae figuratum docet advectam religionem. Tac.Germ.9,2 | Ein Teil der Sueben opfert auch der Isis. Worin Anlass und Ursprung des fremden Gottesdienstes liegen, habe ich nicht mit Sicherheit erfahren können nur dass uns das Bild selbst, das in der Art eines Schnellseglers gestaltet ist, über eine Einführung der Verehrung von außen belehrt. |
Ceteris servis non in nostrum morem descriptis per familiam ministeriis utuntur: suam quisque sedem, suos penates regit. frumenti modum dominus aut pecoris aut vestis ut colono iniungit, et servus hactenus paret; cetera domus officia uxor ac liberi exequuntur. Tac.Germ.25,1 | Die anderen Knechte verwenden sie nicht nach unserer Weise, so dass die Dienstleistungen planmäßig unter das Gesinde verteilt wären:Jeder leitet selbst seinen Hof und sein Haus; der Herr erlegt ihm, wie einem Pächter, ein bestimmtes Maß von Getreide, Vieh oder Kleidung auf und nur so weit ist der Knecht abhängig. Die übrigen häuslichen Dienstleistungen besorgen die Frau und die Kinder. |
si naturam sucini admoto igne temptes, in modum taedae accenditur alitque flammam pinguem et olentem; mox ut in picem resinamve lentescit. Tac.Germ.45,8 | Untersucht man die Eigenschaften des Bernsteins am Feuer, brennt er wie ein Kienspan, gibt einer fetten und riechenden Flamme Nahrung und verdickt dann zu Pech und Harz. |
Nonne, cupidinibus statuat natura modum quem, Hor.sat.1,2,111. | Ist nicht, was die Natur für ein Maß den Begierden geordnet, |
2014.01.16 Georgio Osborne, cancellario scaccarii Regni Britanniarum praesens Unionis Europaeae exiguitas tantopere displicet, ut per ambages Britanniam ex Unione exire posse minitatur, nisi necessariae correctiones celerius fiant. Imprimis sumptibus socialibus modum esse statuendum. Exempli gratia omnium in orbe terrarum habitantium hominum in Europa vivere septem centesimas, sed eandem Europam sumptuosas quinquaquinta centesimas omnium in orbe terrarum largitionum socialium cogere. Oeconomiam in Europa ita reformandam esse, ut loci operandi creentur et facultas cum aliis regionibus aemulandi recuperetur. Optionem Europaeam simplicem esse: aut corrigere aut exire. Directio destinata illius orationis non modo moderatores erant Unionis, sed etiam sodales propriae politicae factionis et oppositionis. 2014.01.16 | Der britische Schatzkanzler George Osborn ist mit der gegenwärtig dürftigen Verfassung Europas so unzufrieden, dass er indirekt damit droht, Britannien könne aus der Union austreten, wenn die notwendigen Reformen nicht schneller durchgeführt würden. Zum Beispiel lebten in Europa nur sieben Prozend der gesamten Erdbevölkerung, gleichwohl bringe es aber kostspielige fünfzig Prozent aller auf der Erde geleisteten Sozialleistungen auf. Die Wirtschaft müsse in Europa so reformiert werden, dass Arbeitsplätze geschaffen und die Wettbewerbsfähigeit mit anderen Gegenden zurückgewonnen würde. Die europäische Alternative sei einfach: reformieren oder austreten. Die Zielrichtung dieser Rede waren nicht nur die europäischen Staatsmänner, sondern auch die Mitglieder der eigenen Partei und der Opposition |
lc2014.02.18 Hodie Vindobonae in sedibus Ordinis Internationalis ab energia atomica (IAEA) de Iraniae nucleari programmate ad comprobabilem modum reducendo colloquia inter Iraniam et intercessores sex ab Unitis Nationibus mandatarum civitatum (Britanniae, Civitatum Unitarum, Frankogalliae, Germaniae, Russiae, Sinarum) eo consilio incipient, ut pactum mense Novembri anni praeteriti ad tempusculum cum Iranis transactum in durabile foedus convertatur. Spiritualis Iraniae dux, Ajatollah Ali Chamenei, deliberationes in irritum casuras iam nunc in sua interretiali pagina divulgat. 2014.02.18 | Heute beginnen in Wien, am Sitz der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) die Verhandlungen über eine vertretbare Reduzierung des iranischen Atomprogramms zwischen dem Iran und den Vertretungen der sechs von den Vereinten Nationen legitimierten Staaten (Großbritannien, Vereinigte Staaten, Frankreich, Deutschland, Russland, China). Das Ziel ist es, die zeitlich begrenzte Vereinbarung mit dem Iran vom November letzten Jahres in einen dauerhaften Vertrag umzuwandeln. Der geistige Führer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, spricht auf seiner Website schon jetzt den Verhandlungen jede Erfolgsaussicht ab. |
2014.03.11 Argentaria Mundana, organisatio specialis Nationum Unitarum, quem ad modum eius rector Jim Yong Kim Vasingtoniae annuntiavit, etiam hoc anno Ucrainam tribus miliardis dollariorum adiuvare eiusque oeconomiam stabilire agitat. Restat, ut haec summa a rectorum collegio in medio ponatur. lc20140311 | Die Weltbank, eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, bebsichtigt, wie ihr Chef Jim Yong Kim in Washington bekannt gab, die Ukraine noch in diesem Jahr mit drei Milliarden Dollar unterstützen und ihre Wirtschaft stabilisieren. Dieser Betrag muss noch vom Direktorium freigegeben werden. |
2014.06.30 Davidius Cameron diem Veneris, quo Ioannes-Claudius Juncker praeses commissionis Europaeae Unionis nominatus est, "diem atrum" appellavit: se istum candidatum ad Unionem reformandam ineptum esse putare. Atqui opinio popularis et in Britannia et alibi administro primario Britannico perpaulum laudis attribuit. Periculum, ne Britannia omnium noxiae ex Unione exeat ("Brexit"), non iam detrectandum videtur. Interim Cameron et Juncker telephonice collocuti se modum cooperandi invenisse dicunt. 2014.06.30 | David Cameron hat den Freitag, an dem Jean-Claude Juncker zum Kommissionspräsidenten der Europäischen Union nominiert wurde, einen "Unglückstag" genannt: er halte diesen Kandidaten für ungeeignet, die Gemeinschaft zu reformieren. Allerdings hat die öffentliche Meinung sowohl in Britannien als auch anderswo dem britischen Premier sehr wenig Anerkennung zuteil werden lassen. Die Gefahr, dass Britannien zum Schaden aller aus der Union austritt ("Brexit"), scheint nicht mehr von der Hand zu weisen. Inzwischen haben Cameron und Juncker miteinander telefoniert und sagen, sie hätten eine Grundlage für ihre Zusammenarneit gefunden. |
2014.08.11 Tayyip Erdoğan, adhuc Turciae princeps administer mox praeses, hesternum diem dominicum, quo a populo Turcico primum electione directa novus praeses electus est, historicum et initium novae aetatis nuncupavit. Quibus rerum progressibus illa aetas tum conspicua sit futura, exspectandum est. Quinquaginta una percentae suffragatorum impetum oeconomicum remiscentes prospera exspectant, reliqui manifestationes violentas proximi praeteriti anni et crimina corruptionis respicientes et modum regendi parum circumscriptum timentes sententias repraesentantibuss politicae oppositionis dederunt. 2014.08.11 | Tayyip Erdogan, noch Premierminister der Türkei, bald ihr Präsident nannte den gestrigen Sonntag, an dem ihn das türkische Volk zum ersten Mal in direkter Wahl zum neuen Präsidenten gewählt hat, historisch und den Anfang einer neuen Ära. Durch welche Entwicklungen diese Ära sich auszeichnen wird, bleibt abzuwarten. Einundfünfzig Prozent der Wähler, die sich an den wirtschaftlichen Aufschwung erinnern, glauben dass sie sich erfolgreich wird. Der Rest, der die gewaltsamen Demonstrationen des vergangenen Jahres und die Korruptionsvorwürfe im Auge hatte und einen zu wenig eingeschränkten Regierungsstil befürchtet, hat seine Stimme den Vertretern der Opposition gegeben. |
2014.12.03 Me.d. Etiam Iraniae aeroplana pugnacia recentibus diebus loca ab Islamistis Syriacis (IS) in Iraquia orienti capta pyrobolis conquassaverunt. Et Americani et Irani, qui ex anno MXMLXXIX bilaterales relationes infregerunt, alterum cum altero collocutum aut cooperatum esse negant: cordinationem ictuum aeriorum esse gubernationis Iraquianae. Hodierno Mercurii die Bruxellis in principio Natonis repraesentantes duodesexaginta civitatum, quae internationalis coalitionis sunt, convenient, ut rationes deliberent, quibus in Islamico Statu impugnando posthac usuri sint. Imprimis deliberandum est, quomodo gihadistae peregre versantes impediantur, ne Islamicis militantibus undique succurant, quemque ad modum affluentia pecuniarum desiccari possit. 2014.12.03 | In den letzten Tagen haben auch Kampfflugzeuge des Iran von den Islamisten der IS gehaltene Stellungen im Osten des Irak bombardiert. Sowohl die Amerikaner als auch die Iraner, die seit 1979 ihre bilateralen Beziehungen eingestellt haben, bestreiten, dass sie in Absprache kooperiert hätten: die Koordination der Luftschläge liege in der Hand der irakischen Regierung. Am heutigen Mittwoch treffen sich in Brüssel im Hauptquartier der Nato Vertreter der 58 Staaten, die der intenationalen Koalition angehören, um die Strategie zu beraten, mit der sie in Zukunft den IS bekämpfen. Besonders die Frage soll erörtert werden, wie man ausländische Dschihadisten daran hindern kann, von überall her den islamischen Kämpfern zuzuströmen, und wie der Zufluss an Geldern ausgetrocknet werden kann. |
[4,33,4] Iam feralium nuptiarum miserrimae virgini choragium struitur, iam taedae lumen atrae fuliginis cinere marcescit, et sonus tibiae zygiae mutatur in querulum Ludii modum cantusque laetus hymenaei lugubri finitur ululatu et puella nuptura deterget lacrimas ipso suo flammeo. sic adfectae domus triste fatum cuncta etiam civitas congemebat luctuque publico confestim congruens edicitur iustitium. (Apul.met.4,33,4) Apul.met.4,33,4 | [4,33,4] Schon wird dem Unglücksmädchen die Bühne der verderbliche Hochzeit bereitet, schon glimmt matt das Licht der Fackel uter schwarzem Ruß, schon schlägt die Hochzeitsflöte um in klagende lydische Weise, schon verklingt das frohe Hochzeitslied in Jammergeheul. Die Braut trocknet sogar am Schleier die Tränen. Auch die ganze Stadt beklagt das traurige Los des schwer getroffenen Hauses. und weil alle trauerten, gebot man sogleich eine Staatstrauer. |
[Cic.nat.1,11,3] Ut haec in philosophia ratio contra omnia disserendi nullamque rem aperte iudicandi profecta a Socrate, repetita ab Arcesila, confirmata a Carneade usque ad nostram viguit aetatem; quam nunc prope modum orbam esse in ipsa Graecia intellego. Quod non Academiae vitio, sed tarditate hominum arbitror contigisse. Cic.nat.1,11,3 | So hat diese Methode in der Philosophie, für jede Behauptung Gegengründe aufzusuchen und sich über nichts entscheidend zu erklären, die von Sokrates ausgegangen ist, von Arkesilaos wieder aufgenommen wurde und durch Karneades einen neuen Schwung bekommen hat, bis in meine Lebenszeit herein ihre eifrigen Freunde gehabt, obwohl sie jetzt, wie ich vernehme, in Griechenland selbst so gut wie verwaist ist: ein Schicksal, das die Akademie nach meiner Überzeugung nicht wegen eines in ihr liegenden Mangels betroffen hat, sondern durch die Geistesträgheit der Menschen. |
[Cic.off.1,17,3] Iis enim rebus, quae tractantur in vita, modum quendam et ordinem adhibentes honestatem et decus conservabimus. Cic.off.1,17,3 | Nur dann, wenn wir bei allen Geschäften des Lebens Ordnung und Maß beachten, wird es uns gelingen, stets der Sittlichkeit und Würde des Menschen gemäß zu handeln. |
[Cic.rep.10034] equidem quem ad modum 'urbes magnas atque inperiosas', ut appellat Ennius, viculis et castellis praeferendas puto, sic eos, qui his urbibus consilio atque auctoritate praesunt, iis, qui omnis negotii publici expertes sint, longe duco sapientia ipsa esse anteponendos. Cic.rep.1,3 | Und wirklich, wie ich "Städte von Macht und gewaltiger Herrschaft" (um mich eines Ausdrucks des Ennius zu bedienen), für wichtiger und wertvoller halte als kleine Dörfer und Kastelle, so bin ich der Ansicht, dass diejenigen, die diesen Städten mit Rat und Ansehen vorstehen, gerade an Weisheit weit über diejenigen zu stellen sind, die ohne alle Teilnahme an öffentlichen Geschäften leben. |
legata non ultra civilem modum, nisi quod opulo et plebi quadringentiens triciens quinquiens, praetoriarum cohortium militibus singula nummum milia, [urbanis quingenos], legionariis aut cohortibus civium Romanorum trecenos nummos viritim dedit. Tac.ann.1,8,2. | Die Vermächtnisse gingen nicht über das übliche Maß hinaus; nur dass er noch für den Staat und die Bürgerschaft 43'500'000, jedem Prätorianer 1000 Sesterze, den Soldaten der städtischen Cohorten je 500, den Legionssoldaten und den Kohorten der römischen Bürger jedem 300 Sesterze bestimmte. |
Postremo promptis iam et aliis seditionis ministris, velut contionabundus interrogabat, cur paucis centurionibus, paucioribus tribunis in modum servorum oboedirent. quando ausuros exposcere remedia, nisi novum et nutantem adhuc principem precibus vel armis adirent? Tac.ann.1,17,1. | Da sich zuletzt auch schon andere als Helfer zur Meuterei bereit zeigten, trat er förmlich wie der Redner vor versammeltem Volk auf und fragte, warum sie wenigen Centurionen, noch wenigeren Tribunen wie Sklaven gehorchten; wann sie es wagen würden, Abhilfe zu fordern, wenn sie nicht mit Bitten oder auch das Schwert in der Hand vor den neuen Fürsten träten, ehe er fest stehe. |
igitur audito fine Augusti vernacula multitudo, nuper acto in urbe dilectu, lasciviae sueta, laborum intolerans, implere ceterorum rudes animos: venisse tempus, quo veterani maturam missionem, iuvenes largiora stipendia, cuncti modum miseriarum exposcerent saevitiamque centurionum ulciscerentur. Tac.ann.1,31,4. | Auf die Nachricht nun vom Ende des Augustus lag die große von Rom gekommene Zahl der Soldaten - es hatte vor kurzem dort eine Aushebung gegeben – die an ein ausgelassenes Leben gewöhnt und unfähig war, Anstrengungen zu ertragen, der übrigen noch ungeschulten Menge in den Ohren: jetzt sei der Augenblick gekommen, wo die Veteranen zeitige Entlassung, die Jüngeren reichlichere Entlohnung, alle zusammen ein Ziel und Maß ihres Elends fordern und für die Misshandlungen der Centurionen Rache nehmen könnten. |
discurrunt mutati et seditiosissimum quemque vinctos trahunt ad legatum legionis primae, C. Caetronium, qui iudicium et poenas de singulis in hunc modum exercuit: stabant pro contione legiones destrictis gladiis; reus in suggestu per tribunum ostendebatur; si nocentem adclamaverant, praeceps datus trucidabatur. Tac.ann.1,44,2. | Verwandelten Sinnes eilen sie nun nach allen Richtungen hin und schleppen die ärgsten Aufwiegler gebunden vor den Legaten der ersten Legion, Gaius Caetronius, der folgendermaßen über einen nach dem andern zu Gericht saß und die Strafe vollziehen ließ: Die Legionen standen im Kreis versammelt, mit bloßen Schwertern. Der Beschuldigte wurde auf der Brüstung durch einen Tribunen vorgeführt; riefen sie "schuldig", so wurde er hinuntergestürzt und unten niedergemacht. |
Verba eius in hunc modum fuere: "non hic mihi primus erga populum Romanum fidei et constantiae dies. ex quo a divo Augusto civitate donatus sum, amicos inimicosque ex vestris utilitatibus delegi, neque odio patriae (quippe proditores etiam iis, quos anteponunt invisi sunt), verum quia Romanis Germanisque idem conducere et pacem quam bellum probabam. Tac.ann.1,58,1. | Seine Ansprache lautete so: "Heute ist nicht der erste Tag, der von meiner Treue und Beständigkeit gegenüber dem römische Volk Zeuge ist. Seit ich von dem zu den Göttern gegangenen Augustus mit dem Bürgerrecht beschenkt bin, habe ich Freunde und Feinde in eurem Interesse gewählt, und das nicht aus Übelwollen gegen mein Vaterland - ich weiß: Verräter sind auch denen verhasst, denen sie den Vorzug geben - viel mehr, weil ich glaubte, dass Römern und Germanen ein und dasselbe zuträglich, dass Frieden besser sei als Krieg. |
Falanio obiciebat accusator, quod inter cultores Augusti, qui per omnis domos in modum collegiorum habebantur, Cassium quendam mimum corpore infamem adscivisset, quodque venditis hortis statuam Augusti simul mancipasset. Rubrio crimini dabatur violatum periurio numen Augusti. Tac.ann.1,73,2. | Dem Falanius warf der Ankläger vor, er habe unter die Verehrer des Augustus, die über alle Häuser hinweg eine Art von Bruderschaft bildeten, einen durch Unzucht entehrten Mimen namens Cassius aufgenommen, und beim Verkauf seines Gartens eine Bildsäule des Augustus mitverkauft. Dem Rubrius wurde zur Last gelegt, er habe durch Meineid die Göttlichkeit des Augustus entweiht. |
miles in loco proelii Tiberium imperatorem salutavit struxitque aggerem et in modum tropaeorum arma subscriptis victarum gentium nominibus imposuit. Tac.ann.2,18,2. | Die Legionen begrüßten auf dem Schlachtfeld den Tiberius als Imperator, errichteten einen Erdhügel und legten darauf in der Art einer Trophäe Waffen, worauf die Namen der besiegten Völker standen. |
Proximo senatus die multa in luxum civitatis dicta a Q. Haterio consulari, Octavio Frontone praetura functo; decretumque, ne vasa auro solida ministrandis cibis fierent, ne vestis serica viros foedaret. excessit Fronto ac postulavit modum argento, supellectili, familiae: erat quippe adhuc frequens senatoribus, si quid e re publica crederent, loco sententiae promere. Tac.ann.2,33,1. | In der folgenden Senatssitzung wurde von dem Konsular Quintus Haterius und dem früheren Prätor Octavius Fronto vieles gegen den Luxus unter der Bürgerschaft vorgebracht und darauf beschlossen, es solle kein Speisegeschirr von gediegenen Gold verfertigt werden und die Männer sollten sich nicht durch Kleider aus chinesischer Seide entehren. Über den Antrag hinaus ging Fronto mit der Forderung, sich auch im Silbergeschirr, im Hausgerät, in der Dienerschaft zu beschränken. Es war nämlich damals bei den Senatoren noch häufig geübter Brauch, bei ihrer Abstimmung vorzubringen, wovon sie glaubten, es diene dem Gemeinwesen. |
Caesar paulisper ad spem erectus, dein fesso corpore, ubi finis aderat, adsistentis amicos in hunc modum adloquitur: 'si fato concederem, iustus mihi dolor etiam adversus deos esset, quod me parentibus, liberis, patriae intra iuventam praematuro exitu raperent: nunc scelere Pisonis et Plancinae interceptus ultimas preces pectoribus vestris relinquo: referatis patri ac fratri, quibus acerbitatibus dilaceratus, quibus insidiis circumventus miserrimam vitam pessima morte finierim. Tac.ann.2,71,1. | Noch einmal schöpfte der Caesar für kurze Zeit Hoffnung, dann aber sank die Lebenskraft zusammen; und als jetzt sein Ende nahte, spricht er so zu den umstehenden Freunden: "Würde ich von einer höheren Macht abgerufen – mein Schmerz wäre auch gegenüber den Göttern gerecht, dass sie mich in der Kraft meiner Jugend von Eltern, Kindern und Vaterland durch allzu frühen Tod hinwegreißen. So werde ich durch Pisos und Plancinas Frevel hinweggerafft und lege meine letzten Bitten euch ans Herz. Meldet meinem Vater und Bruder, von welcher Bitterkeit zerfressen, von welchen Nachstellungen umringt, ich ein bedauernswertes Leben durch den heillosesten Tod beschließe. |
sed Tiberius saepe apud se pensitato, an coerceri tam profusae cupidines possent, num coercitio plus damni in rem publicam ferret, quam indecorum adtrectare, quod non obtineret, vel retentum ignominiam et infamiam virorum inlustrium posceret, postremo litteras ad senatum composuit, quarum sententia in hunc modum fuit. Tac.ann.3,52,3. | Tiberius aber erwog hin und her, ob man denn auch so ganz ausschweifende Begierden einschränken könne, ob nicht am Ende die Einschränkung dem Staat mehr schade, ferner wie unrühmlich es sei, anzugreifen, was er nicht recht durchsetzen könne, oder, wenn doch durchgesetzt, die Schmach und Entehrung vornehmer Männer zur notwendigen Folge hätte. Zuletzt setzte er ein Schreiben an den Senat auf, mit folgendem Inhalt: |
Nec ignoro in conviviis et circulis incusari ista et modum posci: set si quis legem sanciat, poenas indicat, idem illi civitatem verti, splendidissimo cuique exitium parari, neminem criminis expertem clamitabunt. atqui ne corporis quidem morbos veteres et diu auctos nisi per dura et aspera coerceas: corruptus simul et corruptor, aeger et flagrans animus haud levioribus remediis restinguendus est, quam libidinibus ardescit.
Tac.ann.3,54,1. | Wohl weiß ich: Bei Gastmählern und in geselligen Zirkeln klagt man über diese Dinge und fordert Beschränkung. Allein erlasse nur jemand ein Gesetz und kündige Strafen an: dieselben Menschen werden ein Geschrei erheben, man wolle den Staat ruinieren, wolle gerade den glanzvollen Häusern den Garaus bereiten, und niemand sei mehr vor Anschuldigung sicher. Kann man ja selbst körperliche Übel, wenn sie sich eingenistet und lange Zeit verschlimmert haben, nicht anders als durch harte und schmerzliche Mittel lindern. Auch eine Gesinnung, die zugleich verdorben ist und verdirbt, zugleich krank ist und ansteckt, darf man nicht mit Mitteln dämpfen wollen, die milder sind, als die Seuche der Lust brennt! |
nisi forte rebus cunctis inest quidam velut orbis, ut, quem ad modum temporum vices, ita morum vertantur; nec omnia apud priores meliora, sed nostra quoque aetas multa laudis et artium imitanda posteris tulit. verum haec nobis in maiores certamina ex honesto maneant. Tac.ann.3,55,5. | Vielleicht bewegt sich aber auch in allem die Welt in einem gewissen Kreislauf, so dass wie bei den Jahreszeiten so auch in den Sitten ein wiederkehrender Wechsel stattfindet? Auch ist wirklich nicht alles bei den Alten besser gewesen, sondern auch unsere Zeit hat nach Verdienst und Leistung manches hervorgebracht, was für die Nachwelt ein Muster der Nachahmung ist. Aber in diesem Punkt möge uns Wettstreit mit den Vorfahren Aufgabe sittlichen Strebens bleiben. |
memoriae proditur Tiberium, quoties curia egrederetur, Graecis verbis in hunc modum eloqui solitum 'o homines ad servitutem paratos!' scilicet etiam illum, qui libertatem publicam nollet, tam proiectae servientium patientiae taedebat. Tac.ann.3,65,3. | Man erzählt, Tiberius habe gewohnheitsmäßig, wenn er aus der Kurie trat, auf Griechisch gesagt: 'oh ihr Sklavenseelen!' Also ekelte auch ihn, obwohl er keine öffentliche Freiheit wollte, eine so verworfene und sklavische Unterwürfigkeit an. |
Magno ea fletu et mox precationibus faustis audita; ac si modum orationi posuisset, misericordia sui gloriaque animos audientium impleverat: ad vana et totiens inrisa revolutus, de reddenda re publica utque consules seu quis alius regimen susciperent, vero quoque et honesto fidem dempsit. Tac.ann.4,9,1. | Unter vielem Weinen und dann mit Segenswünschen wurde dies vernommen; und hätte er es nur dabei bewenden lassen! - die Zuhörer waren voll Teilnahme an seinem Leid, und er stand in ehrwürdigstem Licht vor ihnen. So aber verlor er sich wieder in die eitlen und oft schon zum Gespött gewordenen Äußerungen: er wolle die Regierung abgeben, die Konsuln oder sonst jemand solle die Leitung übernehmen! Damit entzog er auch dem, was ernst gemeint und löblich an ihm war, den Glauben. |
sane paucos ad suprema principis dies posse vitari: quem ad modum evasurum imminentis iuventam? an, cum Tiberius post tantam rerum experientiam vi dominationis convulsus et mutatus sit, G. Caesarem vix finita pueritia, ignarum omnium aut pessimis innutritum, meliora capessiturum Macrone duce, qui ut deterior ad opprimendum Seianum delectus plura per scelera rem publicam conflictavisset? prospectare iam se acrius servitium eoque fugere simul acta et instantia. Tac.ann.6,48,2. | Wohl wäre es möglich, durch diese letzten paar Tage des Fürsten sich hindurchzuwinden; wie aber der Jugend dessen entrinnen, der vor der Tür stehe? Wenn Tiberius bei seiner reichen Erfahrung durch den überwältigenden Reiz der Willkürherrschaft aus dem Geleise gerissen und ein ganz anderer geworden sei, wie solle ein Gaius Caesar, kaum über das Knabenalter hinaus, unwissend in allem oder in der Schule des Lasters geschult, den besseren Weg betreten - an der Hand eines Macro, der, weil schlimmer als Seianus, zu dessen Sturz erkoren, durch noch mehr Verbrechen das Gemeinwesen zerrüttet habe? Schon sehe er eine noch stärkere Knechtschaft herannahen und wolle darum dem Erlittenen und Bevorstehenden zugleich entfliehen. |
haec vatis in modum dictitans venas resolvit. documento sequentia erunt bene Arruntium morte usum. Tac.ann.6,48,3. | So sprach er in prophetischen Geist und öffnete sich die Adern. Was folgt, wird beweisen, dass Arruntius gut daran getan hat zu sterben. |
Ceterum Nero usus est patriae ruinis extruxitque domum, in qua haud proinde gemmae et aurum miraculo essent, solita pridem et luxu vulgata, quam arva et stagna et in modum solitudinum hinc silvae inde aperta spatia et prospectus, magistris et machinatoribus Severo et Celere, quibus ingenium et audacia erat, etiam quae natura denegavisset, per artem temptare et viribus principis inludere. Tac.ann.15,42,1. | Übrigens nutzte Nero die Einäscherung seiner Vaterstadt und erbaute einen Palast, an dem nicht so sehr Edelsteine und Gold, längst etwas Gewöhnliches und durch die Verschwendung gemein Gewordenes, Verwunderung erregen sollten als Fluren und Teiche und, wie bei einem abgeschiedenen Aufenthaltsort, hier Wälder, dort freie Plätze und Fernsichten, nach Anweisung und Ausführung des Severus und Celer, die die Taent und Kühnheit besaßen, auch was die Natur versagt hatte, durch Kunst zu versuchen und mit den Mitteln des Fürsten Schindluder zu treiben. |
postero cum ad eosdem cruciatus retraheretur gestamine sellae (nam dissolutis membris insistere nequibat), vinclo fasciae, quam pectori detraxerat, in modum laquei ad arcum sellae restricto indidit cervicem et corporis pondere conisa tenuem iam spiritum expressit, clariore exemplo libertina mulier in tanta necessitate alienos ac prope ignotos protegendo, cum ingenui et viri et equites Romani senatoresque intacti tormentis carissima suorum quisque pignorum proderent. non enim omittebant Lucanus quoque et Senecio et Quintianus passim conscios edere, magis magisque pavido Nerone, quamquam multiplicatis excubiis semet saepsisset.
Tac.ann.15,57,2. | Als sie am folgenden Tag auf einem Tragsessel – denn mit ihren verrenkten Gliedern konnte sie nicht stehen – zu denselben Martern geschleppt wurde, nahm sie den Busengürtel ab, band ihn wie einen Strick an die Lehne des Sessels, steckte den Hals hinein und erstickte, indem sie mit dem Gewicht des Körpers zuzog, den schon schwachen Atem. Die Freigelassene, die in solcher Lage ihr fremde und fast unbekannte Personen zu schützen suchte, stand groß da, während Freigeborene und Männer, römische Ritter und Senatoren, noch unberührt von der Folter, ihre teuersten Liebespfänder verrieten. Denn sogar Lucanus, Senecio und Quintianus ließen nicht ab, diese und jene Mitwisser anzugeben, zu immer größerem Schrecken Neros, obschon er sich mit einer vervielfachten Anzahl Wachen umgeben hatte. |
simul lacrimas eorum modo sermone, modo intentior in modum coercentis ad firmitudinem revocat rogitans, ubi praecepta sapientiae, ubi tot per annos meditata ratio adversum imminentia? cui enim ignaram fuisse saevitiam Neronis? neque aliud superesse post matrem fratremque interfectos, quam ut educatoris praeceptorisque necem adiceret. Tac.ann.15,62,2. | Zugleich suchte er den Weinenden bald im Ton der Unterhaltung, bald im strengeren Ton der Zurechtweisung die Fassung wiederzugeben, indem er sie öfter fragte, wo denn die Lehren der Weisheit seien, wo die so viele Jahre lang erörterten Grundsätze gegenüber den Drohungen des Schicksals. Wem sei denn die Grausamkeit Neros unbekannt gewesen. Nach der Ermordung der Mutter und Geschwister sei nichts mehr übrig, als dass er den Tod seines Erziehers und Lehrers hinzufüge. |
Igitur Galba, adprehensa Pisonis manu, in hunc modum locutus fertur: 'si te privatus lege curiata apud pontifices, ut moris est, adoptarem, et mihi egregium erat Cn. Pompei et M. Crassi subolem in penatis meos adsciscere, et tibi insigne Sulpiciae ac Lutatiae decora nobilitati tuae adiecisse: nunc me deorum hominumque consensu ad imperium vocatum praeclara indoles tua et amor patriae impulit, ut principatum, de quo maiores nostri armis certabant, bello adeptus quiescenti offeram, exemplo divi Augusti, qui sororis filium Marcellum, dein generum Agrippam, mox nepotes suos, postremo Tiberium Neronem privignum in proximo sibi fastigio conlocavit. Tac.hist.1,15,1. | Also fasste Galba den Piso bei der Hand und soll folgendermaßen gesprochen haben: "Wenn ich als Privatmann dich nach einem Kurienbeschluss bei den Oberpriestern, wie es Sitte ist, adoptiere, so wäre es für mich ehrenvoll, einen Sprössling des Gneius Pompeius und Marcus Crassus in meiner Familie aufzunehmen, und für dich eine Auszeichnung durch den Glanz des sulpicischen und lutatischen Geschlechts deinen Adel zu erhöhen. Nun haben mich, das durch den einmütigen Willen der Götter und Menschen berufene Reichsoberhaupt, dein vortrefflicher Charakter und die Liebe zum Vaterland bewogen, die Obergewalt, um die unsere Vorfahren mit Waffen stritten und die ich durch Krieg erlangte, dir dem Friedensmann anzubieten, nach dem Vorgang des vergöttlichten Augustus, der seinen Schwestersohn Marcellus, dann seinen Schwiegersohn Agrippa, hierauf seine Enkel und zuletzt seinen Stiefsohn Tiberius Nero zum nächsten Rang nach sich erhob. |
[Cic.Tusc.1,5] in summo apud illos honore geometria fuit, itaque nihil mathematicis inlustrius; at nos metiendi ratiocinandique utilitate huius artis terminavimus modum. III. At contra oratorem celeriter complexi sumus, nec eum primo eruditum, aptum tamen ad dicendum, post autem eruditum. nam Galbam Africanum Laelium doctos fuisse traditum est, studiosum autem eum, qui is aetate anteibat, Catonem, post vero Lepidum, Carbonem, Gracchos, inde ita magnos nostram ad aetatem, ut non multum aut nihil omnino Graecis cederetur. Philosophia iacuit usque ad hanc aetatem nec ullum habuit lumen litterarum Latinarum; quae inlustranda et excitanda nobis est, ut, si occupati profuimus aliquid civibus nostris, prosimus etiam, si possumus, otiosi. Cic.Tusc.1,5 | In höchster Ehre stand bei ihnen die Geometrie; darum nichts verherrlichter als die Mathematiker. Wir dagegen haben diese Kunst soweit begrenzt und beschränkt, als sie zum Messen und Rechnen nützlich ist.
III. Aber den Redner haben wir uns schnell angeeignet. Zwar verlangten wir von ihm zuerst keine weitere Bildung, jedoch so viel, dass er der Sache angemessen spreche; dann kam aber auch die Bildung hinzu. Denn Galba, Africanus, Laelius waren, der Überlieferung zufolge, durch Kunst gebildete Redner. Cato aber, der älter war als sie, hatte sich doch mit der Theorie beschäftigt. Hierauf schlossen sich Lepidus, Carbo, die Gracchen an; und von jetzt bis auf unserer Zeit so große Männer, dass wir wenig oder gar nicht den Griechen nachstanden. Die Philosophie lag bis auf die Gegenwart darnieder und fand keinen, der in ihr ein Licht in der lateinischen Literatur anzündete. Diese nun aufzuklären und zu erwecken, dazu fühle ich mich berufen, damit, wenn meine öffentliche Wirksamkeit meinen Mitbürgern etwas nützte, auch meine Muße, vermag ich es anders, Nutzen gewähre. |
Sed homo catus numquam terminat nec magnitudinis nec diuturnitatis modum, ut sciam quid summum dicat in dolore, quid breve in tempore. Cic.Tusc.2,45,3 | Aber der schlaue Mann bestimmt nie den Maßstab weder der Größe, noch der Dauer; so dass ich wüsste, was er das Höchste nennt im Schmerz, was das Kurze in der Zeit. |
Nam duae sunt ex opinione boni; quarum altera, voluptas gestiens, id est praeter modum elata laetitia, opinione praesentis magni alicuius boni, altera, quae est inmoderata adpetitio opinati magni boni rationi non obtemperans, vel cupiditas recte vel libido dici potest. - Cic.Tusc.3,24,3 | Zwei von ihnen entspringen der Vorstellung eines Gutes: nämlich ausgelassenes Vergnügen, d.h. eine über das Maß gesteigerte Fröhlichkeit; diese aus der Vorstellung eines großen gegenwärtigen Gutes; die andere, ein unmäßiges und von der Vernunft ungebändigtes Streben nach einem vorgestellten großen künftigen Gut, kann man mit Fug Begierde oder Lust nennen. - |
Quem ad modum igitur temperantia sedat adpetitiones et efficit, ut eae rectae rationi pareant, conservatque considerata iudicia mentis, sic huic inimica intemperantia omnem animi statum infiammat conturbat incitat, itaque et aegritudines et metus et reliquae perturbationes omnes gignuntur ex ea. Cic.Tusc.4,22,2 | Wie nun die Mäßigung die Begierden beruhigt und bewirkt, dass sie der gesunden Vernunft gehorchen, und sich an die wohl erwogenen Urteile des Geistes hält, so ist es der ihr entgegengesetzte Mangel an Mäßigung, der die ganze Gemütsverfassung entzündet, verwirrt, aufreizt; daher erzeugen sich hieraus Kummer, Furcht jeder Art und alle übrigen Leidenschaften. |
Quocirca mollis et enervata putanda est Peripateticorum ratio et oratio, qui perturbari animos necesse dicunt esse, sed adhibent modum quendam, quem ultra progredi non oporteat. Cic.Tusc.4.38,4 | Daher muss man die Lehre und Rede der Peripatetiker für weichlich und kraftlos halten, die behaupten, Leidenschaften seien notwendig, dabei aber ein gewisses Maß ansetzen, das man nicht überschreiten dürfe. |
Modum tu adhibes vitio? an vitium nullum est non parere rationi? an ratio parum praecipit nec bonum illud esse, quod aut cupias ardenter aut adeptus ecferas te insolenter, nec porro malum, quo aut oppressus iaceas aut, ne opprimare, mente vix constes? Cic.Tusc.4,39,1 | Ein Maß willst du dem Fehler setzen? Oder ist es kein Fehler, der Vernunft nicht zu gehorchen? Oder lehrt die Vernunft nicht deutlich genug, dass weder ein Gut sei, was Du so hitzig begehrest, und worauf du, wenn du es erreichst, so ungewöhnlich stolz bist, noch ein Übel, wodurch du dich zu Boden drücken lässt, oder, um nicht niedergedrückt zu werden, kaum bei Besinnung bleibst? |
Etenim quis erit tandem modus iste? quaeramus enim modum aegritudinis, in qua operae plurimum ponitur. Cic.Tusc.4,40,1 | Und welches Maß soll das eigentlich sein? Denn lass uns einmal ein Maß des Kummers suchen, mit dem man sich die meiste Mühe gibt. |
Aegre tulisse P. Rupilium fratris repulsam consulatus scriptum apud Fannium est; sed tamen transisse videtur modum, quippe qui ob eam causam a vita recesserit; moderatius igitur ferre debuit. Cic.Tusc.4,40,2 | Publius Rupilius habe sich über die Zurückweisung seines Bruders vom Konsulat bekümmert, steht bei Fannius geschrieben. Jedoch scheint er das Maß überschritten zu haben, da er sich deswegen dem Leben entzog. Also hätte er es gemäßigter ertragen sollen. |
Qui modum igitur vitio quaerit, similiter facit, ut si posse putet eum, qui se e Leucata praecipitaverit, sustinere se, cum velit. Cic.Tusc.4,41,1 | Wer also für den Fehler ein Maß sucht, handelt so, wie wenn er glaubte, der, der sich vom Leukasfelsen stürzt, könne anhalten, wann er wolle. |
qui enim vitiis modum apponit, is partem suscipit vitiorum, quod, cum ipsum per se odiosum est, tum eo molestius, quia sunt in lubrico incitataque semel proclivi labuntur sustinerique nullo modo possunt. Cic.Tusc.4,42,4 | Denn wer Fehlern ein Maß setzt, ergreift Partei für die Fehler. Ist dies für sich selbst schon lästig, so wird es dadurch noch drückender, dass sie auf schlüpfrigem Boden einmal in Fahrt, steil hinabstürzen, ohne irgendwie anhalten zu können. |
- Facile patior te isto modo agere, etsi iniquum est praescribere mihi te, quem ad modum a me disputari velis. Sed quaero, utrum aliquid actum superioribus diebus an nihil arbitremur. - Actum vero, et aliquantum quidem. Cic.Tusc.5,15,1 | M. Meinetwegen magst du so verfahren, obgleich es unbillig ist, mir den Gang der Unterredung vorschreiben zu wollen. Aber ich frage, dürfen wir annehmen, in den vorangegangenen Tagen etwas ausgerichtet zu haben oder nicht? A. Ja, und zwar nicht weniges. |
Si vitae modum actionemque quaerimus, alterius mens rationibus agitandis exquirendisque alebatur cum oblectatione sollertiae, qui est unus suavissimus pastus animorum, alterius in caede et iniuriis cum et diurno et nocturno metu. Cic.Tusc.5,66,4 | Wenn wir auf die Lebens- und Handlungsweise sehen, so wurde der Geist des einen durch Untersuchung und Erforschung der Zahlenverhältnisse genährt, zur Freude seines erfinderischen Geistes; – was der angenehmste Genuss der Seele ist; – der andere lebte in Mord und Unrecht, Tag und Nacht in Furcht. |
Sed adhibeat oratio modum et redeat illuc, unde deflexit. Cic.Tusc.5,80,1 | Doch unsere Rede halte Maß und kehre dahin zurück, von wo sie sich entfernte. |
Quid? Aristides―malo enim Graecorum quam nostra proferre―nonne ob eam causam expulsus est patria, quod praeter modum iustus esset? Cic.Tusc.5,105,3 | Wie? Aristides – denn ich will lieber ein griechisches Beispiel als eines von uns anführen – wurde er nicht deswegen aus dem Vaterland vertrieben, weil er ungewöhnlich gerecht war? |
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