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Beleg gesucht für: behaupten
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
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praestare, si iam principatum Galliae obtinere non possent, Gallorum quamRomanorum imperia perferre; Caes.Gall.1,17,3es wäre besser, die anderen Kelten über sich herrschen zu lassen als den Römern untertan zu sein, wenn nun einmal die Häduer selbst das Übergewicht im Keltenland nicht mehr behaupten könnten:
quorum adventu et Remis cum spe defensionis studium propugnandi accessit et hostibus eadem de causa spes potiundi oppidi discessit. Caes.Gall.2,7,2Bei deren Ankunft wuchs bei den Remern mit der Hoffnung, sich behaupten zu können, auch der Mut zur Gegenwehr, die Feinde aber gaben aus dem selben Grund die Hoffnung auf, den Ort zu nehmen.
quod si fecerit, Haeduorum auctoritatem apud omnes Belgas amplificaturum, quorum auxiliis atque opibus, si qua bella inciderint, sustentare consuerint. Caes.Gall.2,14,6Dadurch werde er das Ansehen der Häduer bei den Belgern erhöhen, durch deren Unterstützung und Macht sie sich im Falle eines Krieges gegen ihre Feinde zu behaupten pflegten.
Huius est civitatis longe amplissima auctoritas omnis orae maritimae regionum earum, quod et naves habent Veneti plurimas, quibus in Britanniam navigare consuerunt, et scientia atque usu rerum nauticarum ceteros antecedunt et in magno impetu maris atque aperto Oceano paucis portibus interiectis, quos tenent ipsi, omnes fere, qui eo mari uti consuerunt, habent vectigales. Caes.Gall.3,8,1An der ganzen dortigen Seeküste genießen die Veneter bei weitem das größte Ansehen, da sie die stärkste Flotte haben, mit der sie regelmäßig nach Britannien fahren, so, wie sie denn an Kenntnis und Übung im Seewesen alle anderen übertreffen. Da sie sich überdies bei der großen und ungehemmten Heftigkeit ihres Meeres ausschließlich im Besitz der wenigen dort befindlichen Seehäfen behaupten, so sind ihnen fast alle Seefahrer, die jene Gewässer zu befahren pflegen, zinsbar.
quibus amissis reliqui neque quo se reciperent neque quemadmodum oppida defenderent habebant. itaque se suaque omnia Caesari dediderunt. Caes.Gall.3,16,3Nach dem Verlust all dieser Kräfte wussten die Übriggebliebenen, weder wohin sie sich retten, noch wie sie die festen Plätzen behaupten könnten. Sie ergaben sich also mit Hab und Gut Cäsar,
neque verum esse, qui suos fines tueri non potuerint, alienos occupare, neque ullos in Gallia vacare agros, qui dari tantae praesertim multitudini sine iniuria possint; Caes.Gall.4,8,2Wer sein eigenes Gebiet nicht behaupten konnte, der habe keinen Anspruch, fremdes Land in Besitz zu nehmen. In Gallien gebe es auch durchaus keine so herrenlose Felder, um ohne Rechtsverletzung eine solche Menschenmasse darauf anweisen zu können.
nostri simul in arido constiterunt, suis omnibus consecutis in hostes impetum fecerunt atque eos in fugam dederunt, neque longius prosequi potuerunt, quod equites cursum tenere atque insulam capere non potuerant. hoc unum ad pristinam fortunam Caesari defuit. Caes.Gall.4,26,5Sobald dann die Römer auf dem Trockenen standen und alle beieinander waren, geschah ein erster Angriff: Mann schlug den Feind in die Flucht, konnte ihn jedoch nicht weiter verfolgen, da es Cäsars Reiterei unmöglich gewesen war, die Richtung ihrer Fahrt zu behaupten und die Insel zu erreichen. Dies allein fehlte ihm zum früheren Kriegsglück.
quae cum adpropinquarent Britanniae et ex castris viderentur, tanta tempestas subito coorta est ut nulla earum cursum tenere posset, sed aliae eodem unde erant profectae referrentur, aliae ad inferiorem partem insulae, quae est propius solis occasum, magno suo cum periculo deicerentur. Caes.Gall.4,28,2Als sie schon nahe bei der britannischen Küste waren und vom römischen Lager aus bemerkt wurden, erhob sich plötzlich ein so heftiger Sturm, dass keines von ihnen die Richtung behaupten konnte; sie wurden teils an den Ort ihrer Abfahrt zurückgetrieben, teils unter großer Gefahr an die nordwestliche Küste der Insel verschlagen.
quantasvis, magnas etiam copias Germanorum sustineri posse munitis hibernis docebant; rem esse testimonio, quod primum hostium impetum multis ultro vulneribus inlatis fortissime sustinuerint; re frumentaria non premi; Caes.Gall.5,28,4man könne sich durch die Verschanzung schützen und gegen das stärkste Heer der Germanien behaupten; Beweis dafür sei der Umstand, dass man den ersten Sturm der Feinde so tapfer abgeschlagen und noch dazu nicht weniger verwundet habe; an Lebensmitteln sei kein Mangel;
neque quisquam est huius Germaniae, qui se aut adisse ad initium eius silvae dicat, cum dierum iter LX processerit, aut, quo ex loco oriatur, acceperit. Caes.Gall.6,25,4Niemand in diesen Gegenden Germaniens, selbst wenn er 60 Tage auf der Reise war, kann behaupten, dass er den Anfangspunkt des Waldes gesehen oder etwas Bestimmtes darüber erfahren habe.
oppidum, quod ab se teneri non posse iudicabant, ne cui esset usui Romanis, incenderunt, (7,55,8) frumenti quod subito potuerunt navibus avexerunt, reliquum flumine atque incendio corruperunt. Caes.Gall.7,55,7Noviodunum selbst brannte man nieder, damit es nicht den Römern nützlich werde, weil man wohl sah, dass es sich nicht behaupten lasse.
bello Macedonico, quod cum rege Perse gessimus, Rhodiorum civitas magna atque magnifica, quae populi Romani opibus creverat, infida et advorsa nobis fuit. sed postquam bello confecto de Rhodiis consultum est, maiores nostri, ne quis divitiarum magis quam iniuriae causa bellum inceptum diceret, inpunitos eos dimisere. Sall.Cat.51,5Im Makedonischen Krieg, den wir gegen den König Perseus führten, zeigte sich der mächtige und glanzvolle Staat der Rhodier, der durch unsere Förderung emporgekommen war, uns gegenüber treulos und feindlich. Als man aber nach dem Ende des Krieges über das Verhalten der Rhodier beriet, ließen unsere Vorfahren sie ohne Strafe, damit keiner behaupten könne, sie hätten den Krieg eher angefangen, um sich zu bereichern, als weil man ihnen Unrecht zugefügt habe.
profecto virtus atque sapientia maior illis fuit, qui ex parvis opibus tantum imperium fecere, quam in nobis, qui ea bene parta vix retinemus. Sall.Cat.51,42In der Tat verfügten die Alten, die mit geringen Mittel ein so großes Reich gewonnen haben, über größere Tüchtigkeit und Weisheit als wir, die wir das rühmlich Erworbene kaum behaupten.
an non est professus? immo vero eis tabulis professus quae solae ex illa professione conlegioque praetorum obtinent publicarum tabularum auctoritatem. Cic.Arch.9.bHat er sich nicht gemeldet? Ja, seine Meldung ist sogar in den Verzeichnissen eingetragen, die allein an jenen Meldungen und aus jener Amtsgenossenschaft von Prätoren das Ansehen öffentlicher Listen behaupten.
difficile est hoc de omnibus confirmare, sed tamen est certum, quid respondeam. Cic.Arch.15.bSchwerlich kann man dies von allen behaupten; doch bin ich mir sicher, was ich darauf antworten soll.
Homerum Colophonii civem esse dicunt suum, Chii suum vindicant, Salaminii repetunt, Smyrnaei vero suum esse confirmant itaque etiam delubrum eius in oppido dedicaverunt; permulti alii praeterea pugnant inter se atque contendunt. Cic.Arch.19.cDen Homer nennen die Kolophonier ihren Mitbürger; die Chier beanspruchen ihn für sich; die Salaminier fordern ihn ein, die Smyrnäer behaupten, er sei ihr Landsmann, weshalb sie ihm auch in ihrer Stadt einen Tempel gewidmet haben. Noch sehr viele andere streiten außerdem darüber und wetteifern darum.
haec vero sive a meo sensu post mortem afutura est, sive, ut sapientissimi homines putaverunt, ad aliquam animi mei partem pertinebit, nunc quidem certe cogitatione quadam speque delector. Cic.Arch.30.dMag dieses Gedächtnis nun nach dem Tod meinem Bewusstsein nicht mehr gegenwärtig sein oder, wie die weisesten Menschen behaupten, dereinst einen Teil meines geistigen Ichs ausmachen, so freue ich mich jedenfalls jetzt schon gewissermaßen an dem Gedanken und der Hoffnung.
Cogitanti mihi saepe numero et memoria vetera repetenti perbeati fuisse, Quinte frater, illi videri solent, qui in optima re publica, cum et honoribus et rerum gestarum gloria florerent, eum vitae cursum tenere potuerunt, ut vel in negotio sine periculo vel in otio cum dignitate esse possent; ac fuit cum mihi quoque initium requiescendi atque animum ad utriusque nostrum praeclara studia referendi fore iustum et prope ab omnibus concessum arbitrarer, si infinitus forensium rerum labor et ambitionis occupatio decursu honorum, etiam aetatis flexu constitisset. Cic.de_orat.1,1.Wenn ich, mein lieber Bruder Quintus, wie ich oftmals tue, die alten Zeiten überdenke und mir vergegenwärtige, so pflegen mir die Männer sehr glücklich zu erscheinen, welchen bei der besten Verfassung des Staates im Genuss hoher Ehrenämter und eines großen Tatenruhmes einen solchen Lebenslauf zu behaupten erlaubt war, dass sie entweder ihren Ämtern ohne Gefahr obliegen oder in ihrer Zurückgezogenheit von den Staatsgeschäften mit Würde leben konnten. Auch ich hatte gehofft, es würde mir einst mit Fug und Recht und nach dem Urteil fast aller eine Zeit, in der ich wieder Ruhe finden und mich in den Schoß der herrlichen Wissenschaften, die wir beide lieben, zurückziehen könnte, gegönnt werden, wenn die unendliche Arbeit der gerichtlichen Verhandlungen und die Bewerbung um Staatsämter mit dem Ablauf der Ehrenstellen zugleich auch mit der Neige des Alters das Ziel erreicht hätte.
Vere mihi hoc videor esse dicturus, ex omnibus eis, qui in harum artium liberalissimis studiis sint doctrinisque versati, minimam copiam poetarum et oratorum egregiorum exstitisse: atque in hoc ipso numero, in quo perraro exoritur aliquis excellens, si diligenter et ex nostrorum et ex Graecorum copia comparare voles, multo tamen pauciores oratores quam poetae boni reperientur. Cic.de_orat.1,11.Mit Recht glaube ich behaupten zu dürfen, dass unter allen denen, die ihre Bemühungen auf diese edlen Künste und Wissenschaften gerichtet haben, die Menge ausgezeichneter Dichter sich als die geringste erweist. Und obwohl unter diesen nur sehr selten ein hervorragender Geist auftritt, so wird man doch, wenn man nach der Menge der Unsrigen und der Griechen eine sorgfältige Vergleichung anstellen will, weit weniger gute Redner als gute Dichter finden.
Ac ne illud quidem vere dici potest aut pluris ceteris inservire aut maiore delectatione aut spe uberiore aut praemiis ad perdiscendum amplioribus commoveri. Atque ut omittam Graeciam, quae semper eloquentiae princeps esse voluit, atque illas omnium doctrinarum inventrices Athenas, in quibus summa dicendi vis et inventa est et perfecta, in hac ipsa civitate profecto nulla umquam vehementius quam eloquentiae studia viguerunt. Cic.de_orat.1,13.Auch das lässt sich nicht mit Recht anführen, dass die Mehrzahl sich der anderen Wissenschaften befleißige oder durch größeres Vergnügen oder reichere Hoffnung oder glänzendere Belohnungen zur Erlernung derselben aufgemuntert werde. Und um Griechenland zu übergehen, das in der Beredsamkeit immer den Vorrang behaupten wollte, und jene Erfinderin aller Wissenschaften, die Stadt Athen, wo die höchste Redekunst erfunden und zur Vollkommenheit gebracht worden ist, in unserem Staat selbst wurde nie irgendeinem Gegenstand größerer Fleiß und Eifer zugewandt als der Beredsamkeit.
Ego vero si velim et nostrae civitatis exemplis uti et aliarum, plura proferre possim detrimenta publicis rebus quam adiumenta, per homines eloquentissimos importata; sed ut reliqua praetermittam, omnium mihi videor, exceptis, Crasse, vobis duobus, eloquentissimos audisse Ti. et C. Sempronios, quorum pater, homo prudens et gravis, haudquaquam eloquens, et saepe alias et maxime censor saluti rei publicae fuit: atque is non accurata quadam orationis copia, sed nutu atque verbo libertinos in urbanas tribus transtulit, quod nisi fecisset, rem publicam, quam nunc vix tenemus, iam diu nullam haberemus. At vero eius filii diserti et omnibus vel naturae vel doctrinae praesidiis ad dicendum parati, cum civitatem vel paterno consilio vel avitis armis florentissimam accepissent, ista praeclara gubernatrice, ut ais, civitatum eloquentia rem publicam dissipaverunt. Cic.de_orat.1,38.Ja, wenn ich mich auf Beispiele unserer und anderer Staaten berufen wollte, so könnte ich mehr Nachteile als Vorteile anführen, die dem Gemeinwesen durch die beredtesten Männer gebracht sind; doch um anderes zu übergehen, so waren, wie ich glaube, unter allen Rednern, die ich gehört habe, wenn ich euch beide, Crassus, ausnehme, die größten die beiden Sempronier, Tiberius und Gaius, deren Vater, ein verständiger und achtungswürdiger Mann, aber keineswegs beredt, die Wohlfahrt des Staates sowohl zu anderen Zeiten oft als ganz besonders während seiner Zensur förderte. Und dieser hat nicht durch eine sorgfältige Fülle der Rede, sondern durch einen Wink und ein Wort die Freigelassenen in die städtischen Zünfte versetzt. Hätte er dies nicht getan, so würden wir den Staat, den wir jetzt kaum noch behaupten können, schon längst gar nicht mehr haben. Aber seine beredten und mit allen Gaben der Natur und allen Hilfsmitteln der Gelehrsamkeit zum Reden ausgerüsteten Söhne haben, da sie doch den Staat durch die Klugheit ihres Vaters und durch die Waffen ihres Großvaters in der höchsten Blüte überkommen hatten, durch diese deine Lenkerin der Staaten, wie du die Beredsamkeit nennst, das Vermögen des Staates zerrüttet.
Quod vero in extrema oratione quasi tuo iure sumpsisti, oratorem in omnis sermonis disputatione copiosissime versari posse, id, nisi hic in tuo regno essemus, non tulissem multisque praeessem, qui aut interdicto tecum contenderent aut te ex iure manum consertum vocarent, quod in alienas possessiones tam temere inruisses. Cic.de_orat.1,41.Was aber den Punkt am Schluss deiner Rede betrifft, wo du dir gleichsam mit deinem Recht herausgenommen hast zu behaupten, der Redner könne sich in jeder Art von Vorträgen und wissenschaftlichen Erörterungen mit der größten Fülle bewegen, so würde ich dies, wenn ich mich hier nicht auf deinem Gebiet befände, nicht ertragen und vielen geraten haben, sie möchten gegen dich gerichtlichen Einspruch einlegen oder dich auffordern, die Sache auf dem Weg des Rechtes auszumachen, weil du so ohne weiteres in fremde Besitzungen eingedrungen seiest.
Nam si quis erit qui hoc dicat, esse quasdam oratorum proprias sententias atque causas et certarum rerum forensibus cancellis circumscriptam scientiam, fatebor equidem in his magis adsidue versari hanc nostram dictionem, sed tamen in his ipsis rebus permulta sunt, quae ipsi magistri, qui rhetorici vocantur, nec tradunt nec tenent. Cic.de_orat.1,52.Denn wenn jemand behaupten sollte, es gebe gewisse den Rednern eigentümliche Gedanken und Verhandlungen und eine durch die Schranken des Gerichtes begrenzte Wissenschaft von bestimmten Gegenständen, so will ich allerdings gestehen, dass unsere Redeweise sich häufiger mit diesen beschäftige, aber doch befindet sich selbst in diesen Gegenständen sehr vieles, was die sogenannten Redekünstler weder lehren noch kennen.
Iam vero de legibus constituendis, de bello, de pace, de sociis, de vectigalibus, de iure civium generatim in ordines aetatesque discriptorum dicant vel Graeci, si volunt, Lycurgum aut Solonem - quamquam illos quidem censemus in numero eloquentium reponendos - scisse melius quam Hyperidem aut Demosthenem, perfectos iam homines in dicendo et perpolitos, vel nostri decem viros, qui xii tabulas perscripserunt, quos necesse est fuisse prudentis, anteponant in hoc genere et Ser. Galbae et socero tuo C. Laelio, quos constat dicendi gloria praestitisse. Cic.de_orat.1,58.Ferner in betreff der Gesetzgebung, des Krieges und Friedens, der Bundesgenossen, der Staatsgefälle, der nach Verschiedenheit der Stände und Alter angeordneten Rechte der Bürger mögen die Griechen, wenn sie wollen, behaupten, Lykurgos oder Solon – wiewohl diese wenigstens meines Erachtens unter die Zahl der Redner gerechnet werden müssen – hätten von diesen Gegenständen eine bessere Kenntnis gehabt als Hypereides oder Demosthenes, Männer, die in der Beredsamkeit schon ganz vollkommen und fein ausgebildet sind; oder mögen die Unsrigen den Decemvirn, den Verfassern der zwölf Gesetzestafeln, welche einsichtsvolle Männer sein mussten, in dieser Beziehung den Vorzug geben vor dem Servius Galba und deinem Schwiegervater Gaius Laelius, die sich bekanntlich durch Rednerruhm auszeichneten.
Sed si me audiet, quoniam philosophia in tris partis est tributa, in naturae obscuritatem, in disserendi subtilitatem, in vitam atque mores, duo illa relinquamus atque largiamur inertiae nostrae; tertium vero, quod semper oratoris fuit, nisi tenebimus, nihil oratori, in quo magnus esse possit, relinquemus. Cic.de_orat.1,68.Aber wenn ihm ein Rat etwas gilt, so wollen wir, weil die Philosophie in drei Teile zerfällt, in die dunkle Naturwissenschaft, die scharfsinnige Dialektik und die Lehre von dem Leben und den Sitten, die beiden ersten aufgeben und unserer Trägheit zugute halten; wollen wir aber den dritten, der immer den Rednern angehört hat, nicht behaupten, so werden wir dem Redner nichts zurücklassen, worin er sich groß zeigen könnte.
[Cic.fin.1,31,1] Sunt autem quidam e nostris, qui haec subtilius velint tradere et negent satis esse, quid bonum sit aut quid malum, sensu iudicari, sed animo etiam ac ratione intellegi posse et voluptatem ipsam per se esse expetendam et dolorem ipsum per se esse fugiendum. Itaque aiunt hanc quasi naturalem atque insitam in animis nostris inesse notionem, ut alterum esse appetendum, alterum aspernandum sentiamus. Cic.Fin.1,31,1Einige von uns möchten dies allerdings tiefschürfender abhandeln und geben sich nicht mit einer empirischen Beurteilung von Gut und Böse zufrieden. Sie glauben, man könne rational verständlich machen, dass man Lust an sich erstreben und Schmerz an sich meiden müsse. Sie behaupten deshalb, uns sei von Natur aus die Vorstellung und Empfindung angeboren, das eine sei zu erstreben, das andere zu meiden.
hoc vere tamen licet dicere, P. Scipioni ex multis diebus, quos in vita celeberrimos laetissimosque viderit, illum diem clarissimum fuisse, cum senatu dimisso domum reductus ad vesperum est a patribus conscriptis, populo Romano, sociis et Latinis, Cic.Lael.12.cDoch das dürfen wir in Wahrheit behaupten: so viele und so herrliche Tage er auch erlebt hatte, so war doch jener Abend, unmittelbar vor seinem Tod, der glänzendste, als er nach Entlassung des Senats von den Vätern des Gesamtrates, dem Römischen Volk, den Bundesgenossen und den Latinern nach Hause begleitet wurde.
negant enim quemquam esse virum bonum nisi sapientem. Cic.Lael.18.bSie behaupten nämlich, nur der weise Mann könne auch tugendhaft sein.
Numquam ego dicam C. Fabricium, M'. Curium, Ti. Coruncanium, quos sapientes nostri maiores iudicabant, ad istorum normam fuisse sapientes. Cic.Lael.18.eNie könnte ich behaupten, dass Gaius Fabricius, Manius Curius, Titus Coruncanius, Männer, die unsere Vorfahren für weise erklärt haben, nach dem Maßstab jener Philosophen weise gewesen seien.
Ne id quidem facient, negabunt id nisi sapienti posse concedi. Cic.Lael.18.gFreilich selbst das werden sie nicht zugeben; sie werden behaupten, dieser Vorzug können nur dem Weisen zugestanden werden.
Novitates autem, si spem adferunt, ut tamquam in herbis non fallacibus fructus appareat, non sunt illae quidem repudiandae, vetustas tamen suo loco conservanda; maxima est enim vis vetustatis et consuetudinis. Cic.Lael.68.aNeue Freundschaftsbündnisse darf man nicht verschmähen, wenn sie uns, wie Gewächse, die uns nicht enttäuschen, die Hoffnung einstiger Frucht gewähren. Alte Freundschaften jedoch müssen ihren Rang behaupten. Denn die Macht der Gewohnheit und des Alters ist sehr groß.
sese hoc incolumi non arbitratur huius innocentis patrimonium tam amplum et copiosum posse obtinere, damnato et eiecto sperat se posse, quod adeptus est per scelus, id per luxuriam effundere atque consumere. Cic.S.Rosc.6.cSolange der hier lebt, glaubt jener, den so großen und reichen Anteil dieses Unschuldigen nicht behaupten zu können; würde er aber verurteilt und aus der Welt verbannt, so hofft Chrysogonus, das, was er durch Frevel erworben hat, in Üppigkeit verzehren und verschwenden zu können.
ac primo rem differre cotidie ac procrastinare isti coeperunt, deinde aliquanto lentius nihil agere atque deludere, postremo, id, quod facile intellectum est, insidias vitae huiusce Sex. Rosci parare neque sese arbitrari posse diutius alienam pecuniam domino incolumi obtinere. Cic.S.Rosc.26.dUnd nun begannen jene damit, die Sache Tag für Tag hinauszuschieben und zu verzögern. Dann wurden sie immer zögerlicher: Sie taten nichts in der Sache und trieben nur ihren Spott. Endlich stellten sie, wie man leicht merkte, diesem Sextus Roscius nach dem Leben; sie waren überzeugt, sie könnten, solange der Eigentümer lebe, fremdes Gut nicht länger behaupten.
haec possum omnia vere dicere, sed in hac causa coniectura nihil opus est; ipsos certo scio non negare ad haec bona Chrysogonum accessisse impulsu suo. Cic.S.Rosc.107.aDies alles kann ich der Wahrheit gemäß behaupten; aber in dieser Sache bedarf es keiner Vermutung. Ich weiß gewiss, dass jene selbst nicht leugnen, dass Chrysogonus auf ihren Antrieb sich an diese Güter gemacht hat.
Atque hoc non ita quaeram, iudices, ut id dicam esse indignum, hominis innocentis bona venisse — si enim haec audientur ac libere dicentur, non fuit tantus homo Sex. Roscius in civitate, ut de eo potissimum conqueramur —; Cic.S.Rosc.125.bUnd zwar will ich bei dieser Untersuchung nicht einmal behaupten, dass der Verkauf der Güter eines unschuldigen Menschen etwas Empörendes sei. Denn wenn man dies auch (später einmal) gern hören und freimütig aussprechen wird, so war doch Sextus Roscius kein so bedeutender Mann im Staat, dass wir vorzugsweise über ihn eine Klage erheben dürften.
quam si retinere volunt ei, qui reciperarunt, in perpetuum poterunt obtinere; Cic.S.Rosc.139.bWenn diejenigen, die sie wieder erlangt haben, sie sich auch erhalten wollen, so werden sie sie auf Dauer behaupten können.
sin autem pro magnitudine iniuriae proque eo, quod summa res publica in huius periculo temptatur, haec omnes vindicarent, consistere mehercule vobis isto in loco non liceret. Cic.S.Rosc.148.cwenn aber entsprechend der Schwere des Unrechts und mit Rücksicht darauf, dass das Staatswohls durch die peinliche Anklage dieses Mannes aufs Spiel gesetzt wird, alle sich der Sache annähmen, so würdet ihr euch fürwahr auf jener Stelle nicht behaupten können.
Sunt autem quidam e nostris, qui haec subtilius velint tradere et negent satis esse, quid bonum sit aut quid malum, sensu iudicari, sed animo etiam ac ratione intellegi posse et voluptatem ipsam per se esse expetendam et dolorem ipsum per se esse fugiendum. Cic.fin.1,31,1Indes wollen einige von unserer Schule diese Sätze gründlicher lehren, indem sie behaupten, zur Beurteilung, was gut oder was übel sein, genügten die Sinne nicht, sondern es lasse sich auch durch den Geist und den Verstand begreifen, dass die Lust an sich selbst zu begehren, der Schmerz hingegen an sich selbst zu meiden sei.
Quodsi vitam omnem perturbari videmus errore et inscientia, sapientiamque esse solam, quae nos a libidinum impetu et a formidinum terrore vindicet et ipsius fortunae modice ferre doceat iniurias et omnis monstret vias, quae ad quietem et ad tranquillitatem ferant, quid est cur dubitemus dicere et sapientiam propter voluptates expetendam et insipientiam propter molestias esse fugiendam? Cic.fin.1,46,1Sehen wir nun, dass unser ganzes Leben durch Irrtum und Unwissenheit in Verwirrung gerät und dass es die Weisheit allein ist, die uns vom Ungestüm der Leidenschaften und vom Schrecken peinigender Angstgefühle befreit und selbst des Schicksals Unbilden mit Mäßigung tragen lehrt und alle Wege zeigt, die zur Ruhe und zum inneren Frieden führen: warum sollten wir Anstand nehmen zu behaupten, die Weisheit sei um der Lust willen zu erstreben, sowie die Torheit der Beschwerden wegen zu fliehen?
Eademque ratione ne temperantiam quidem propter se expetendam esse dicemus, sed quia pacem animis afferat et eos quasi concordia quadam placet ac leniat. Cic.fin.1,47,1Und auf gleiche Weise werden wir behaupten, dass auch die Mäßigkeit nicht um ihrer selbst willen zu erstreben ist, sondern, weil sie dem Gemüt Frieden bringt und es gleichsam durch Eintracht mit sich selbst versöhnt und besänftigt.
plerique autem, quod tenere atque servare id, quod ipsi statuerunt, non possunt, victi et debilitati obiecta specie voluptatis tradunt se libidinibus constringendos nec quid eventurum sit provident ob eamque causam propter voluptatem et parvam et non necessariam et quae vel aliter pararetur et qua etiam carere possent sine dolore tum in morbos gravis, tum in damna, tum in dedecora incurrunt, saepe etiam legum iudiciorumque poenis obligantur. Cic.fin.1,47,4Die meisten aber werden, weil sie ihren eigenen Entschluss nicht behaupten und bewahren können, durch das sich ihnen darbietende Trugbild der Lust besiegt und überwältigt und ergeben sich der Dienstbarkeit der Leidenschaften, ohne die Folgen vorauszusehen, und geraten aus diesem Grund wegen einer geringen und nicht notwendigen Lust, die auch auf andere Weise gewonnen oder auch ohne Schmerz entbehrt werden könnte, bald in schwere Krankheiten, bald in Verluste, bald in Schande; oft verfallen sie sogar den Strafen der Gesetze und Gerichte.
Invitat igitur vera ratio bene sanos ad iustitiam, aequitatem, fidem, neque homini infanti aut inpotenti iniuste facta conducunt, qui nec facile efficere possit, quod conetur, nec optinere, si effecerit, et opes vel fortunae vel ingenii liberalitati magis conveniunt, qua qui utuntur, benivolentiam sibi conciliant et, quod aptissimum est ad quiete vivendum, caritatem, praesertim cum omnino nulla sit causa peccandi. Cic.fin.1,52,1So fordert also ein rechtes Denken die Verständigen zur Gerechtigkeit, Billigkeit und Redlichkeit auf. Einerseits nützen dem unberedten oder machtlosen Mann ungerechte Handlungen nichts, da er weder das, was er unternimmt, leicht ausführen, noch, wenn er es auch ausgeführt hat, behaupten kann; andererseits taugen die Güter des Glücks oder des Geistes für eine edle Gesinnung besser. Wer diese besitzt, erwirbt sich Wohlwollen und – was das taugliche Mittel zu einem ruhigen Leben ist – achtungsvolle Liebe, besonders da überhaupt kein Grund zum Sündigen vorhanden ist.
illi enim negant esse bonum quicquam nisi nescio quam illam umbram, quod appellant honestum non tam solido quam splendido nomine, virtutem autem nixam hoc honesto nullam requirere voluptatem atque ad beate vivendum se ipsa esse contentam. Cic.fin.1,61,4Denn diese behaupten, nichts sei gut, als Gott weiß was für ein Schattenbild, das sie das Sittlich-Gute nennen mit einem nicht sowohl gehaltvollen als prunkenden Namen; die Tugend aber, gestützt auf dieses Sittlich-Gute, bedürfe keiner Lust, sondern genüge sich selbst zur Glückseligkeit.
Sed possunt haec quadam ratione dici non modo non repugnantibus, verum etiam approbantibus nobis. Cic.fin.1,62,1Jedoch ließe sich dies in gewisser Hinsicht behaupten, und wir würden keinen Widerspruch dagegen erheben, ja sogar zustimmen.
quos qui tollunt et nihil posse percipi dicunt, ii remotis sensibus ne id ipsum quidem expedire possunt, quod disserunt. Cic.fin.1,64,3Die aber, die den Sinnen keine Geltung zugestehen und behaupten, dass durch die Sinne nichts begriffen werden könne, sind ohne Zulassung der Sinne nicht einmal fähig, das zu entwickeln, was sie erörtern wollen.
alii cum eas voluptates, quae ad amicos pertinerent, negarent esse per se ipsas tam expetendas, quam nostras expeteremus, quo loco videtur quibusdam stabilitas amicitiae vacillare, tuentur tamen eum locum seque facile, ut mihi videtur, expediunt. Cic.fin.1,66,2Die einen behaupten zwar, die Vergnügungen, die sich auf die Freunde bezögen, seien nicht um ihrer selbst willen in so hohem Grad zu erstreben, wie wir unsere eigenen erstrebten; gleichwohl wissen Sie diesen Satz, durch den manchen die Stützen der Freundschaft zu wanken scheinen, zu behaupten und sich leicht, wie ich glaube, herauszuhelfen.
Sunt autem, qui dicant foedus esse quoddam sapientium, ut ne minus amicos quam se ipsos diligant. Cic.fin.1,70,1Endlich gibt es auch einige, die behaupten, es bestehe eine Art Übereinkunft unter den Weisen, dass Sie Ihre Freunde nicht weniger als sich selbst lieben.
argentum et aurum propitiine an irati dii negaverint, dubito. nec tamen adfirmaverim nullam Germaniae venam argentum aurumve gignere: quis enim scrutatus est? Tac.Germ.5,3Silber und Gold haben ihnen die Götter versagt, - ob aus Gnade oder Zorn, ist mir zweifelhaft. Doch möchte ich nicht mit Bestimmtheit behaupten, dass in Germanien keine Ader Silber oder Gold hervorbringt; denn wer hätte dem nachgespürt?
2014.04.13 In Orientali Ucraina viri armati et vestitu tectorio induti, qui, ut ea regio primum sui iuris fiat, deinde Russiae adiungatur, postulant, aedificia administrativa occupare pergunt. Saturni die autoraedae longae armatos advehebantur, qui stationibus custodum publicorum in urbibus Sloviansk et Kramatorsk et Druzhkovka potirentur. Regimen et Cioviense et Wasingtoniense istos tumultus a Russis incendi atque ordinari dicunt, quod opprobrium Russi scilicet infitiantur et colloquia, quibus Genavae ineundis huius septimanae Iovis dies dicta est, addubitant 2014.04.13In der Ostukraine besetzen weiterhin Bewaffnete, die fordern, dass dieses Gebiet zunächst autonom und dann Russland angegliedert wird, in Tarnanzügen Verwaltungsgebäude. Am Samstag brachten Omnibusse Bewaffnete heran, die die Polizeistationen in loviansk, Kramatorsk und Druzhkovka in ihre Hand brachten. Die Regierungen in Kiew und Washington behaupten, die Unruhen seien von den Russen geschürt und gelenkt. Diesen Vorwurf stellen die Russen natürlich in Abrede und ziehen die Gespräche, die auf den Donnerstag dieser Woche in Genf angesetzt sind, in Zweifel.
2014.05.12 Heri a prorussicis separtatistis in diversis Orientalis Ucrainae regionibus plebiscita in rebus trepidis exhibita sunt. Roman Lyagin, qui in regione Donetsk collegio electorio praefuit, diurnarios undenonaginta percentas populari rei publicae Donetsk suis legibus utendum esse censuisse certiores fecit; decem percentas eam rogationem repudiavisse, septem quinque percentas civium electiones participavisse. In regione Luhansk etiam plures autonomiae favisse dicuntur. Regimen Cioviense electiones mimum criminalem nominat. Occidentales potestates ista plebiscita irrita fuisse dicunt neque approbant. 2014.05.12Gestern wurden in verschiedenen Gebieten der Ostukraine von prorussischen Separatisten die Volksabstimmungen unter misslichen Umständen durchgeführt. Roman Lyagin, der im Gebiet von Donetz für die Wahlkommission leitete, teilte den Journalisten mit, 89% hätten für die Unabhängigkeit der Volksdemokratie Donetz gestimmt; 10 % hätten diesen Antrag abgelehnt; die Wahlbeteiligung habe 75% betragen. Im Gebiet von Luhansk haben sich angeblich noch mehr für die Autonomie ausgesprochen. Die Regierung in Kiew nennt die Wahlen eine kriminelle Farce. Die Westmächte behaupten, die Volksabstimmungen seien ungültig gewesen und erkennen sie nicht an.
2014.08.03 Succenturio Hadar Goldin, qui a Palaestinensibus militantibus Veneris die abductus esse creditus erat, nunc genetica analysi facta etiam ab Israelianis mortuus esse dicitur. Quod is ex oculis elapsus erat, ignistitium iam compositum diremptum est. Interpretes organizationis Hamas eum ictu aerio Israeliano interemptum esse dicunt. 2014.08.03Von dem Leutnant Hadar Godin, der , wie man geglaubt hatte, von palästinensischen Kämpfern entführt worden war, wird jetzt nach einer Genanalyse gesagt, er sei tot. Weil er verschwunden war, scheiterte eine bereits vereinbarte Feuerpause. Sprecher der Hamas behaupten, er sei durch einen israelischen Luftschlag zu Tode gekommen.
2014.10.04 Sodalicium goliardicum Honcongense, cum moderatores vim a scelestis catervis in reclamatores adhibitam patientes se non satis tutati essent, sibi nullam optionem reliquam esse annuntiavit, nisi ut colloquia, quae convenerant, renuntiaret. Duces goliardici eos, qui adminstratione funguntur, homines pugnaces mercede conduxisse dicunt, qui tumultus moverent. Etiam sexto die motionis "occupationis centralis" adminstrator Leung Chun Ying se, quod studentes reclamantes potissimum postulant, abdicaturum esse negat. Neque Pechini quicquam concedere sunt parati. Immo reclamantibus, quod progressionem iurum et democratiae disturbent, obiciunt. 2014.10.04Der Hongkonger Studentenverband meldete, er habe, weil die Regierung die Gewalt, die von Verbrecherbanden gegen die Demonstranten ausgeübt worden sei, nicht verhindert und sie nicht ausreichend geschützt habe, keine andere Wahl, als die geplanten Gespräche abzusagen. Die Studentenführer behaupten, die Verwaltung habe Schläger angeheuert, um Unruhe zu stiften. Auch am sechsten Tag der Bewegung "Occupy centralis" lehnt der Verwalter Leung Chun Ying einen Rücktritt ab, was die Protestierer in der Hauptsache fordern. Auch die Leute in Peking sind nicht zu Zugeständnissen bereit. Sie werfen den Demostranten im Gegenteil vor, die Entwicklung von Recht und Demokratie zu stören.
2014.11.02 So.d. Prorussici separtistae Ucrainici, qui huius anni mense Maio per se regiones Donetsk et Luhansk res publicas populares sui iuris declaraverant et Russis adiuvantibus armis defenderant, et communibus electionibus Ucrainicis septimana proxime praeterita habitis defuerant et hodierno die Dominico (a.d. IV. Non. Nov.), ut "suae potestati plus legitimitatis attribuant", praesidentales et parlamentarias electiones exhibebunt. Ucraina, Unitae Civitates, Unio Europaea istas electiones, quod cum constitutione Ucrainica dissentiant, illegitimas nuncupant neque se eventum agnituras dicunt. Ex contrario separatistae, qui a Russis adiuvantur, se neque Ucrainicae potestatis esse neque constitutione Ucrainica teneri asserunt. 2014.11.02Die prorussischen Separatisten der Ukraine, die im Mai dieses Jahres die Gebiete Donezk und Luhansk eigenmächtig zu autonomen Volksrepubliken erklärt und mit russischer Hilfe militärisch verteidigt hatten, hatten an den allgemeinen ukrainischen Wahlen in der letzten Woche nicht teilgenommen und werden am heutigen Sonntag (2. Nov.), "um ihrer Macht mehr Legitimität zu verleihen", Präsidentschafts- und Parlamentswahlen abhalten. Die Ukraine, die Vereinigten Staaten und die Europäische Union bezeichnen diese Wahl, weil sie im Widerspruch zur ukrainischen Verfassung stehe, als illegal und werden sie, wie sie sagen, nicht anerkennen. Im Gegensatz dazu behaupten die Separatisten, die von den Russen unterstützt werden, sie seien unabhängig von der Ukraine und nicht an die ukrainische Verfassung gebunden.
2014.11.04 Ma.d. Eis, qui traminibus vehi solent, postquam colloquia secreta inter societatem ferriviariam et collegium opificum habita in cassum reciderunt, denuo timendum est, ne machinarum gubernatores opera intermittant. Altera pars causam in alteram transfert: Collegium, quod, ut pro omnibus opificibus, etiam pro traminum comitibus, agat, postulat, ergolabos sordidas condiciones in antecessum posuisse dicit, neque curatores umquam iuribus collegiariis et fundamentalibus destituros. Locutores societatis curatores collegii colloquia brevi ante, quam inter utrasque partes convenerit, suae potestatis causa repente ex inopinato diremisse dicunt. Etiam politici quidam atque cives asperitatem curatorum reprehendunt eosque ipsos ramum, quo insident, praecidere coniectant. PS.: Modo nutiatur operistitium ab hora secunda Iovis diei antemeridiana ad quartam Lunae diei antemeridianam productum iri. 2014.11.04Die Bahnfahrer müssen, nachdem die geheimen Verhandlungen zwischen der Bahn und der Gewerkschaft gescheitert sind, erneut fürchten, dass die Lokführer ihre Arbeit niederlegen. Jede Seite schiebt der anderen die Schuld zu: Die Gewerkschaft, die fordert für alle Arbeiter, auch für die Zugbegleiter zu verhandeln, behauptet, die Arbeitgeber hätten unanständige Vorbedingungen gestellt; die Gewerkschaftsführung würde nie auf gewerkschaftliche Grundrechte verzichten. Die Sprecher des Konzerns behaupten, die Gewrkschafter hätten kurz vor einer Einigung aus persönlichen Machtgründen völlig überraschend die Verhandlungen scheitern lassen. Auch einige Politiker und die Bürger tadeln die Sturheit der Gewerkschaftsführung und vermuten, dass sie selbst den Ast, auf dem sie sitzt, absägt. PS.: Eben wird gemeldet, dass der Streik von Do früh 2:00 bis Montag früh 4:00 dauern wird.
2014.11.20 Io.d. Martis die duo Palaestinenses in extremo occidente urbis Hierosolymorum caedem fecerant. Telis ballistariis, sicis, securibus armati mane in synagogam quandam invaserant et quattuor Iudaeos comprecantes trucidaverant, antequam ipsi a custodibus strati sunt. Unus ex occisis e Britannia in Israeliam immigraverat, ceteri tres ex Unitis Americae Civitatibus. Iste impetus, cruentissimus ex dubos annis, quamvis sit crudelis, tamen non est singularis. Compararari potest a contraria parte is impetus, quem Baruch Goldstein ante viginti annos Hebrone exsecutus erat, cum undetriginta muslimos preces facientes occidens ipse occisus est. Palaestinenses id temporis indignantur de morte laophorarii, quem Lynchiano more necatum dicunt, de bello Gazetico, de agris publicatis, de domiciliis collocatis. 2014.11.20Am Dienstag hatten zwei Palästinenser am westlichen Rand von Jerusalem ein Blutbad angerichtet. Mit Schusswaffen, Messern und Beilen waren sie morgens in eine Synagoge eingedrungen und hatten vier Juden beim Gebet getötet, bevor sie selbst von Polizisten getötet wurden. Einer der Toten war aus Britannien nach Israel eingewandert, die anderen drei aus den Vereinigten Staaten. Obwohl dieser Anschlag, der blutigste seit zwei Jahren, grausam war, ist der dennoch nicht einzigartig. Verglichen werden kann auf der Gegenseite der Anschlag, den Baruch Goldstein vor zwanzig Jahren in Hebron ausgeführt hatte, als er 29 Muslime beim Gebet tötete und selbst getötet wurde. Die Palästinenser sind zur Zeit empört über den Tod eines Busfahrers, von dem sie behaupten, er sei gelyncht worden, über den Gaza-Krieg, über die Verstaatlichung von Land und über den Bau von Siedlungen.
[Cic.nat.1,12,1] Cuius rei tantae tamque difficilis facultatem consecutum esse me non profiteor, secutum esse prae me fero. Cic.nat.1,12,1Dass sich in dieser so umfassenden und schwierigen Kunst die Meisterschaft errungen habe, getraue ich mir nicht zu behaupten: aber dass sich darum gerungen habe, erkläre ich offen.
[Cic.nat.1,12,4] Non enim sumus i, quibus nihil verum esse videatur, sed i, qui omnibus veris falsa quaedam adiuncta esse dicamus tanta similitudine, ut in is nulla insit certa iudicandi et adsentiendi nota. Cic.nat.1,12,4Ich meine, wir sind weit davon entfernt, gar nichts für wahr zu halten: wohl aber behaupten wir, es sei jeder Wahrheit ein Zusatz von Unrichtigkeiten beigegeben, der der Wahrheit so täuschend ähnlich sieht, dass er kein sicheres Kriterium gibt, nach dem man aburteilen oder zustimmen könnte.
[Cic.off.1,29,1] Sunt etiam, qui aut studio rei familiaris tuendae aut odio quodam hominum suum se negotium agere dicant nec facere cuiquam videantur iniuriam. Cic.off.1,29,1Auch finden sich Leute, die aus ihrem Streben, ihr Vermögen zu schützen oder aus einer Art von Menschenscheu behaupten, sie kümmerten sich bloß um die eigenen Angelegenheiten, und so keinem Unrecht zu tun scheinen.
[Cic.off.2,7,4] Nos autem, ut ceteri alia certa, alia incerta esse dicunt, sic ab his dissentientes alia probabilia, contra alia dicimus. Cic.off.2,7,4Vielmehr weichen wir von den übrigen, die behaupten, das eine sei gewiss, dass andere ungewiss, nur insofern ab, dass wir einiges wahrscheinlich, anderes unwahrscheinlich nennen.
[Cic.off.2,8,1] Quid est igitur, quod me impediat ea, quae probabilia mihi videantur, sequi, quae contra, improbare atque adfirmandi arrogantiam vitantem fugere temeritatem, quae a sapientia dissidet plurimum? Cic.off.2,8,1Warum sollte ich mich also an das, was mir wahrscheinlich dünkt, nicht halten, wie das Gegenteil verwerfen dürfen? Warum nicht ein anmaßendes Behaupten vermeiden, und mich von jener unbesonnenen Dreistigkeit freihalten, die so ganz im Widerspruch zur Weisheit steht?
Quodsi is esset Panaetius, qui virtutem propterea colendam diceret, quod ea efficiens utilitatis esset, ut ii, qui res expetendas vel voluptate vel indolentia metiuntur, liceret ei dicere utilitatem aliquando cum honestate pugnare. Cic.off.3,12,1Wenn aber Panaitios wie jene, die den Wert der Dinge nach der Sinnenlust oder Schmerzfreiheit messen, verlangte, die Tugend wegen ihrer nützlichen Folgen zu üben, weil sie ihre Wirkursache sei, so dürfte er behaupten, dass der Nutzen bisweilen mit der Sittlichkeit in Streit liege.
quam quidem his libris propterea sequimur, quod, quamquam et a veteribus Academicis et a Peripateticis vestris, qui quondam idem erant, qui Academici, quae honesta sunt, anteponuntur iis, quae videntur utilia, tamen splendidius haec ab eis disserentur, quibus, quicquid honestum est, idem utile videtur nec utile quicquam, quod non honestum, quam ab iis, quibus et honestum aliquid non utile aut utile non honestum. Cic.off.3,20,2An diese halte ich mich bei der Abfassung dieses Werkes deshalb, weil die Sprache der Stoiker, obwohl auch die alten Akademiker und eure Peripatetiker (ehemals dieselbe Schule) das Sittlich-Gute dem Nützlichen vorziehen, doch ungleich edler und würdevoller ist. Sie behaupten, alles Sittlich-Gute ist nützlich und nichts ist nützlich, was nicht sittlich gut ist, während es bei jenen sittlich gute Handlungen gibt, die keinen Nutzen haben, und nützliche, die nicht sittlich gut sind.
Haec est vis huius anuli et huius exempli: si nemo sciturus, nemo ne suspicaturus quidem sit, cum aliquid divitiarum, potentiae, dominationis, libidinis causa feceris, si id diis hominibusque futurum sit semper ignotum, sisne facturus? Negant id fieri posse. Cic.off.3,39,2Der Sinn dieses Ringes und dieser Erzählung ist doch: wenn es keiner erfährt, keiner auch nur vermutet, wenn du des Reichtums, der Macht, der Herrschaft, des Genusses wegen etwas Schlechtes tust, wenn es Göttern und Menschen ewig unbekannt bliebe, wirst du es tun? – Sie behaupten, der Fall sei nicht möglich.
meminissent modo avaritiae, crudelitatis, superbiae: aliud sibi reliquum, quam tenere libertatem aut mori ante servitium? Tac.ann.2,15,3.Sie solten sich nur ihrer Habgier, Grausamkeit, Despotie bewusst sein! Bleibe da noch etwas anderes übrig, als die Freiheit zu behaupten, oder vor der Knechtschaft zu sterben?
fidem, libertatem, amicitiam, praecipua humani animi bona, tu quidem eadem constantia retinebis, sed alii per obsequium imminuent: inrumpet adulatio, blanditiae et pessimum veri adfectus venenum, sua cuique utilitas. etiam si ego ac tu simplicissime inter nos hodie loquimur, ceteri libentius cum fortuna nostra quam nobiscum; nam suadere principi, quod oporteat, multi laboris, adsentatio erga quemcumque principem sine adfectu peragitur.' Tac.hist.1,15,4.Treue, Freimut, Freundschaft, die edelsten Güter der menschlichen Seele, wirst zwar du immer mit derselben Festigkeit zu behaupten suchen, aber andere werden sie durch Unterwürfigkeit schwächen. Schmeichelei und Schöntuerei, das verderblichste Gift echter Sinnesart, Selbstsucht werden einreißen. Ich und du, wir reden zwar heute treuherzig miteinander; alle übrigen aber lieber mit unserer Würde als mit uns. Denn dem Fürsten raten, was die Pflicht verlangt, ist ein schwieriges Werk; Beistimmung jedem Fürsten, wie er auch sei, gegenüber geschieht ohne Herzensanteil."
[Cic.Tusc.1,12] Iam mallem Cerberum metueres quam ista tam inconsiderate diceres. Quid tandem? Quem esse negas, eundem esse dicis. ubi est acumen tuum? cum enim miserum esse dicis, tum eum qui non sit dicis esse. Non sum ita hebes, ut istud dicam. Quid dicis igitur? Miserum esse verbi causa M.Crassum, qui illas fortunas morte dimiserit, miserum Cn.Pompeium, qui tanta gloria sit orbatus, omnis denique miseros, qui hac luce careant. Revolveris eodem. sint enim oportet, si miseri sunt; tu autem modo negabas eos esse, qui mortui essent. Si igitur non sunt, nihil possunt esse; ita ne miseri quidem sunt. Non dico fortasse etiam, quod sentio; nam istuc ipsum, non esse, cum fueris, miserrimum puto. Cic.Tusc.1,12So wollt’ ich lieber, du fürchtetest den Höhlen und, als so unbedacht dich zu äußern. – Wieso? – Wem du das Sein absprichst, demselben sprichst du das Sein wieder zu. Wo ist dein Scharfsinn? Denn das eine Mal sagst du, der sei unglücklich, von dem du das andere Mal sagst, er sei nicht. – So stumpfsinnig bin ich nicht, dies zu behaupten. – Was behauptest du also? – Unglücklich zum Beispiel sei Marcus Crassus, dass er jene großen Reichtümer durch den Tod verlor; unglücklich Gneius Pompeius, dass er eines solchen Ruhmes beraubt wurde; unglücklich mit einem Wort alle, weil sie dieses Lebenslicht entbehren müssen. – Du kommst auf dasselbe zurück; denn um unglücklich zu sein, müssen sie sein; du aber sprach soeben den Toten das Sein ab. Wenn sie also nicht sind, so können Sie nichts sein also auch nicht unglücklich. – Ich spreche vielleicht meine Ansicht nur nicht richtig aus. Denn eben das, nicht mehr zu sein, wenn man gewesen ist, halte ich für ein großes Unglück. –
[Cic.Tusc.1,17] Quid, si te rogavero aliquid, nonne respondebis? Superbum id quidem est, sed, nisi quid necesse erit, malo non roges. IX. Geram tibi morem et ea quae vis, ut potero, explicabo, nec tamen quasi Pythius Apollo, certa ut sint et fixa, quae dixero, sed ut homunculus unus e multis probabilia coniectura sequens. ultra enim quo progrediar, quam ut veri similia videam, non habeo; certa dicent ii, qui et percipi ea posse dicunt et se sapientis esse profitentur. Tu, ut videtur; nos ad audiendum parati sumus. Cic.Tusc.1,17Wie? Wenn ich dich etwas frage, wirst du mir nicht antworten? – Das wäre gar zu stolz; doch ohne Not wünsche ich, lieber nicht befragt zu werden. – IX. So will ich mich dir fügen; und was du wünschst, nach Kräften auseinandersetzen; doch erwarte von mir nicht, wie von einem pythischen Apollon, feststehende Gewissheit, sondern was dir ein gewöhnlicher Mensch, einer, wie es deren noch genug gibt, sagen kann, der dem, was nach mutmaßlichen Schlüssen sich empfiehlt, seinen Beifall gibt. Denn über die Erkenntnis des Wahrscheinlichen kann ich nicht hinauskommen. Gewissheit mögen diejenigen geben, die die Möglichkeit untrügliche Wahrnehmungen behaupten und sich selbst für Weise ausgeben. – Tue, wie dir’s gefällt; wir sind zum Hören bereit. –
[Cic.Tusc.1,18] Mors igitur ipsa, quae videtur notissima res esse, quid sit, primum est videndum. sunt enim qui discessum animi a corpore putent esse mortem; sunt qui nullum censeant fieri discessum, sed una animum et corpus occidere, animumque in corpore extingui. qui discedere animum censent, alii statim dissipari, alii diu permanere, alii semper. quid sit porro ipse animus, aut ubi, aut unde, magna dissensio est. aliis cor ipsum animus videtur, ex quo excordes, vecordes concordesque dicuntur et Nasica ille prudens bis consul 'Corculum' et 'egregie cordatus homo, catus Aelius Sextus'. Cic.Tusc.1,18Nun, was der Tod selbst ist, so bekannt es auch scheint, das müssen wir zuerst sehen. Denn nach einigen ist der Tod eine Trennung der Seele vom Körper; nach anderen gibt es keine Trennung, sondern Seele und Körper gehen zugleich unter und jene wird in diesem vernichtet. Diejenigen die die Ansicht haben, dass die Seele sich trennt, lassen diese sich entweder sogleich auflösen oder erst nach längerer Zeit, oder sie behaupten zum Teil ihre ewige Fortdauer. Nicht weniger groß ist aber über das Wesen, den Sitz und den Ursprung der Seele der Widerstreit der Meinungen. Einigen scheint das Herz selbst die Seele zu sein, daher die Ausdrücke “herzlos, feigherzig, einherzig”; und jener kluge Nasica, der zweimal Konsul war, hieß “Herzchen” und “der vortrefflich beherzte Mann Catus Aelius Sextus.”
[Cic.Tusc.1,60,3] illud, si ulla alia de re obscura adfirmare possem, sive anima sive ignis sit animus, eum iurarem esse divinum. Cic.Tusc.1,60,3Aber wenn ich überhaupt über etwas Unklares etwas behaupten könnte: so würde ich schwören, die Seele ist, – ob Luft, ob Feuer – göttlich.
Saepe enim multi, qui aut propter victoriae cupiditatem aut propter gloriae aut etiam, ut ius suum et libertatem tenerent, vulnera exceperunt fortiter et tulerunt, iidem omissa contentione dolorem morbi ferre non possunt; Cic.Tusc.2,65,2Denn viele schon, die aus Begierde nach Sieg, oder um des Ruhmes willen, oder auch um ihr Recht und ihre Freiheit zu behaupten, mutig Wunden empfingen und trugen, können trotzdem den Schmerz einer Krankheit ohne Anspannung nicht ertragen.
Num quid est aliud? rectene interpretor sententiam tuam? Solent enim isti negare nos intellegere, quid dicat Epicurus. Cic.Tusc.3,37,5Ist’s etwas anders? Deute ich deine Ansicht richtig? Denn Epikurs Anhänger pflegen zu behaupten, wir verstünden nicht, was er sagt!
Hoc dicit, et hoc ille acriculus me audiente Athenis senex Zeno, istorum acutissimus, contendere et magna voce dicere solebat: eum esse beatum, qui praesentibus voluptatibus frueretur confideretque se fruiturum aut in omni aut in magna parte vitae dolore non interveniente, aut si interveniret, si summus foret, futurum brevem, sin productior, plus habiturum iucundi quam mali; Cic.Tusc.3,38,1Das meint er, und das pflegte jenes reizbare Männchen, der alte Zenon, den ich in Athen hörte, der scharfsinnigste in jener Schule, zu behaupten und laut auszusprechen: der sei glücklich, der die gegenwärtigen Vergnügungen genieße und darauf vertraue, sie entweder im ganzen oder doch in einem großen Teil seines Lebens zu genießen, ohne störenden Schmerz; komme aber einer dazwischen, so werde er auf seiner höchsten Stufe kurz sein; dauere er aber länger, so werde er mehr Annehmlichkeit als Übel haben.
Cum enim paupertatis una eademque sit vis, quidnam dici potest, quam ob rem C. Fabricio tolerabilis ea fuerit, alii negent se ferre posse? Cic.Tusc.3,56,4Denn wenn die Natur der Armut immer dieselbe bleibt: aus welchem Grund sollte sie denn dem Gaius Fabricius erträglich gewesen sein, während andere behaupten, sie nicht ausstehen zu können?
Quocirca mollis et enervata putanda est Peripateticorum ratio et oratio, qui perturbari animos necesse dicunt esse, sed adhibent modum quendam, quem ultra progredi non oporteat. Cic.Tusc.4.38,4Daher muss man die Lehre und Rede der Peripatetiker für weichlich und kraftlos halten, die behaupten, Leidenschaften seien notwendig, dabei aber ein gewisses Maß ansetzen, das man nicht überschreiten dürfe.
Nec vero solum hanc libidinem laudant - est enim ira, ut modo definivi, ulciscendi libido -, sed ipsum illud genus vel libidinis vel cupiditatis ad summam utilitatem esse dicunt a natura datum; nihil enim quemquam, nisi quod lubeat, praeclare facere posse. Cic.Tusc.4,44,1Aber sie loben nicht bloß diese Lust (denn Zorn ist, wie ich gerade erklärte, Lust, sich zu rächen), sondern behaupten auch, jene Lust oder Begierde selbst sei zum größten Nutzen von der Natur verliehen; denn nichts, als wozu einer Lust habe, könne er vortrefflich tun.
Atqui his capiuntur imperiti, et propter huius modi sententias istorum hominum est multitudo; acute autem disputantis illud est, non quid quisque dicat, sed quid cuique dicendum sit, videre. Cic.Tusc.5,28,1Doch durch dergleichen lassen sich Unerfahrene fangen; und um solcher Ideen willen ist die Zahl der Anhänger so groß. Wer aber mit Scharfsinn über einen Gegenstand spricht, der sieht nicht darauf, was jeder behauptet, sondern was jeder behaupten sollte.
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