Aus
Ciceros Biographie (9)
Statthalterschaft in Kilikien
und Bürgerkrieg
- Statthalterschaft und Bürgerkrieg:
- Statthalterschaft
in Kilikien: Aufgrund eines Gesetzes des
Pompeius
, wonach zwischen Konsulat und Provinzialverwaltung ein Zeitraum von 5 Jahren liegen muss, wurde
Cicero
(gegen seinen Willen) als Statthalter nach
Kilikien geschickt.
Quintus
begleitete ihn als sein Legat (es drohten Kämpfe mit den Parthern). Im Mai 52 v. Chr. verließ
Cicero
Rom. M. Caelius Rufus sollte ihn über die Vorgänge in Rom unterrichten. Der ließ von einem gemieteten Mann eine Zeitung zusammenstellen, die er jeweils mit einem glossierenden Begleitschreiben abschickte.
Cicero
führte die Statthalterschaft uneigennützig und musste, obwohl die Parther wegen innerer Streitigkeiten keine Kämpfe veranstalteten, bei Issos die Festung eines Bergvolkes erobern. Dafür wurde er von seinen Soldaten als Imperator ausgerufen und erhielt auf seinen Antrag hin in Rom ein Dankfest (dem gewöhnlich ein Triumph folgte) zugesprochen. Am 25. Nov. 50 landete
Cicero
wieder in Brundisium, am 4. Jan.
49
kehrte er nach Rom zurück, begleitet von 12 Liktoren, die er noch drei Jahre als Begleitung beibehielt.
- Bürgerkrieg: In Rom erlebte er noch die letzten Verhandlungen vor Ausbruch des Bürgerkrieges mit:
Caesar
wollte für
48 v. Chr.
das Konsulat. Weil er fürchtete, nach Niederlegung seines Kommandos in Gallien in Rom gerichtlich verfolgt zu werden, bemühte er sich, sich in Abwesenheit um das Konsulat bewerben zu dürfen.
Ciceros Vermittlungsversuche scheiterten, weil sich der Senat auf die Seite des
Pompeius
gegen
Caesar
stellte: Er erklärte durch das "senatus consultum ultimum" den Notstand, erklärte
Caesar
zum Staatsfeind und übertrug Pompeius den Oberbefehl.
Caesar
überschreitet am 10. Jan.
49 v. Chr.
den Rubicon.
Cicero
musste sich trotz schmerzlicher Ambivalenz entscheiden. In einem persönlichen treffen mit
Caesar
am 28. März
49 v. Chr.
in
Ciceros
Haus in Formiae verweigert er sich
Caesar
. (Cic.Att.9,21 (18)). Er ergreift Partei für Pompeius und verlässt gegen Caesars Befehl am 7. Juni
49
zusammen mit Quintus Italien. An der Schlacht bei Pharsalos am 9. Aug. 48 nimmt er nicht teil und lehnt nach dem Tod des Pompeius den Oberbefehl über die Resttruppen, den ihm Cato anbot, ab. Diese Weigerung und die Empfehlung, die Waffen niederzulegen, legte man ihm als Verrat aus. Die aufgebrachten Pompejaner hätten ihn fast erschlagen. Er flieht nach Italien.
- clementia
Caesaris:
Cicero
wartete ein Jahr in Brundisium auf Caesars Rückkehr aus dem Osten. Dieser gewährte ihm am 25. Sept.47, in Tarent, wohin ihm
Cicero
entgegengegangen war, Verzeihung, weil er sich von
Ciceros
Beredsamkeit Hilfe versprach.
Cicero
durfte nach Rom zurückkehren, hielt sich aber jetzt zumeist in einer seiner Villen auf und beschäftigte sich mit rhetorischen und literarischen Studien. In Rom setzte er sich unter Berufung auf Caesars politisches Programm der Versöhnung (clementia") für einzelne Pompejaner ein. Für die Begnadigung des Marcellus dankt
Cicero
46
v. Chr. in "pro
Marcello". Q. Ligarius verteidigt er in "pro
Ligario" gegen eine Anklage auf Hochverrat.
- M.
Iunius Brutus: In dieser Zeit pflegte
Cicero
engere Freundschaft mit
M.Iunius Brutus
, einem der späteren Caesarmörder, der in Rhetorik und Philosophie hochgebildet war und
Cicero eine Schrift "de virtute" gewidmet hatte. Ihr schreibt
Cicero
den Anstoß zur eigenen philosophischen Schriftstellerei zu. Ihn lässt
Cicero
neben
Atticus
als Dialogpartner im "Brutus" auftreten.
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Sententiae excerptae:Lat. zu "Cic" und "Bio"
74
curriculum vitae
Lebenslauf
Cic.Rab.Post.30
Literatur:zu "Cic" und "Bio"
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Ovid / Bernert
Ovidius, Auswahl aus den Metamorphosen, Fasten und Tristien; mit einem Anhang: Fabeln des Phaedrus. Text / Kommentar. Neu hg. v. Dr. Ernst Bernert
Paderborn, Schöningh
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Cicero in seinen Werken und Briefen
Darmstadt (WBG) 1962
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Cicero. Wort, Staat, Welt
Stuttgart (Klett) 1967
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