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Wer in der
Unglücksstunde kam zur Welt, der schleppt
Nicht bloß ein düstres Leben hin; auch nach
dem Tod
Verfolget ihn sein trauervolles Schicksal noch.
Es führten einen
Esel, der die Säcke trug,
Cybeles Bettelpriester lange Zeit mit sich.
Und als er nun durch Mühsal und durch Schläge
starb,
So machten sie von seinem Felle Pauken sich.
Da fragt sie jemand, welches Los der Esel wohl,
Ihr Freund, gehabt? Und jene gaben zum Bescheid:
Er wähnte Ruh zu finden nach dem Tod dereinst.
Sieh, andre Schläge treffen ihn im Tode noch.
4 Cybele (Cybela),
u. (bei Dichtern gew.) Cybebe, es u. ae,
f. - eine phrygische, von den Griechen mit der Rhea, der Mutter
des kretischen Zeus, von den Römern mit der Ops, der
Gemahlin des italischen Saturn, identifizierte Göttin,
deren Priester Galli hießen | 5 baiulo (baiolo), are - den Lastträger machen, auf dem Rücken
tragen | 6 plaga, ae, f. - Schlag, Stoß,
Hieb | 7 tympanum, i, n. - Kesselpauke, Handpauke,
Handtromme (bes. beim Gottesdienste der Cybele gebraucht)
| 8 delicium, ii, n. = deliciae,
arum, f. - Prunkstück, Liebling
Du, welcher
vorlaut tadelnd meine Schriften schilt,
und diese meine Scherze liesest mit Verdruss,
Trag nur Geduld ein wenig mit dem Büchlein noch,
Bis ich den Ernst auf deiner Stirn besänftige,
Und bis einmal Aesopus den Kothurn besteigt:
"O
wär' im Pelischen Waldgebirge nimmermehr
Gestürzt Thessaliens Fichte durch der Äxte
Schlag!
O hätte niemals Argus mit Minervas Kunst
Ein Schiff zur sichern Todesreise sich gebaut,
Das zu der Griechen und Barbaren großer Not
Zuerst des öden Pontus Buchten öffnete!
Denn Trauer füllt Aietes' stolzes Herrscherhaus;
Es stürzt den Thron des Pelias Medeas Schuld,
Medeas, die versteckend zwar die innre Wut
Dort sich die Flucht eröffnet durch den Brudermord
Und hier befleckt die Töchter mit des Vaters Blut."
Wie nun? Du sagst: "Auch
dieses ist ohn' allen Geist
Und Lügenwerk, weil lange früher Minos schon
Mit der Argiver Flotte hat das Meer beherrscht,
Und durch gerechte Rache jeden Raub bestraft."
Wie soll ich's also machen, strenger Leser, dir,
Wenn weder Fabel dich noch Trauerspiel erfreut?
So sei den Musen lieber nicht beschwerlich mehr:
Sie möchten größern Schaden sonst bereiten
dir!
Das ist für
die, so töricht ekel tun, gesagt
Und in den Himmel tadeln, falscher Weisheit voll.
Römische Dichter. Eine Auswahl für die Schule, hg. und eingeleitet. Text und Kommentar (Phaedrus, Ovidius, Catullus, Tibullus, Propertius (Properz), Martialis)