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Beleg gesucht für: tamquam
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
nam Pompeius legionem primam quam ad Caesarem miserat confectam ex dilectu provinciae Caesaris, eam tamquam ex suo numero dedit. Caes.Gall.8,54,2Denn Gnaeus Pompeius stellte die erste Legion, die er aus Cäsars Provinz ausgehobenen und Cäsar früher überlassen hatte, nun in der Weise, als gehöre sie eigentlich ihm.
In tanta tamque conrupta civitate Catilina, id quod factu facillumum erat, omnium flagitiorum atque facinorum circum se tamquam stipatorum catervas habebat. Sall.Cat.14,1Da nun das Volk so mächtig und so verdorben war, hielt sich Catilina, was ganz leicht zu beschaffen war, Scharen von Lotterbuben und Verbrechern aller Art als ständige Begleiter, wie Leibwächter.
At vero nos vicesimum iam diem patimur hebescere aciem horum auctoritatis. Habemus enim eius modi senatus consultum, verum inclusum in tabulis, tamquam in vagina reconditum, quo ex senatus consulto confestim te interfectum esse, Catilina, convenit. Cic.Catil.1,4Wir aber lassen schon seit zwanzig Tagen die Schärfe des Beschlusses dieser Senatoren sich abstumpfen. Denn wir haben einen solchen Senatsbeschluss, doch niedergelegt in den Protokollen, wie ein in der Scheide steckendes Schwert: einen Senatsbeschluss, in Folge dessen du, Catilina, augenblicklich hättest getötet werden sollen.
multi erant praeterea clari in philosophia et nobiles, a quibus omnibus una paene voce repelli oratorem a gubernaculis civitatum, excludi ab omni doctrina rerumque maiorum scientia ac tantum in iudicia et contiunculas tamquam in aliquod pistrinum detrudi et compingi videbam; Cic.de_orat.1,46.Außerdem lebten noch viele andere Männer hier, die in der Philosophie berühmt und angesehen waren. Alle diese nun wollten, wie ich sah, fast einstimmig den Redner von dem Steuer der Staaten verdrängen und von aller Gelehrsamkeit .und höherer Wissenschaft ausschließen und nur in die Gerichte und in unbedeutende Volksversammlungen, wie in eine Stampfmühle, verstoßen und einsperren.
Quid est enim tam furiosum, quam verborum vel optimorum atque ornatissimorum sonitus inanis, nulla subiecta sententia nec scientia? Quicquid erit igitur quacumque ex arte, quocumque de genere, orator id, si tamquam clientis causam didicerit, dicet melius et ornatius quam ipse ille eius rei inventor atque artifex. Cic.de_orat.1,51.Denn was ist so unsinnig wie ein leerer Schall von Worten, wenn sie auch noch so schön und zierlich sind, wenn kein Gedanke und keine Wissenschaft zugrunde liegt? Man nehme nun aus irgendeiner Wissenschaft einen Stoff, gleichviel von welcher Art, so wird der Redner denselben, wenn er sich zuvor von der Sache seines Schutzbefohlenen hat belehren lassen, besser und geschmückter vortragen als selbst der Erfinder und Kenner dieser Sache.
et exercitatio quaedam suscipienda vobis est; quamquam vos quidem iam pridem estis in cursu: sed eis, qui ingrediuntur in stadium, quique ea, quae agenda sunt in foro tamquam in acie, possunt etiam nunc exercitatione quasi ludicra praediscere ac meditari.' Cic.de_orat.1,147.Auch müsst ihr gewisse Vorübungen anstellen, wiewohl ihr ja schon längst in vollem Lauf seid; doch die müssen es tun, die die Laufbahn erst betreten und das, was auf dem Forum wie auf einem Schlachtfeld ausgeführt werden muss, schon jetzt gleichsam durch spielende Vorübungen im voraus erlernen und einüben können."
perdiscendum ius civile, cognoscendae leges, percipienda omnis antiquitas, senatoria consuetudo, disciplina rei publicae, iura sociorum, foedera, pactiones, causa imperi cognoscenda est; libandus est etiam ex omni genere urbanitatis facetiarum quidam lepos, quo tamquam sale perspergatur omnis oratio. Effudi vobis omnia quae sentiebam, quae fortasse, quemcumque patremfamilias adripuissetis ex aliquo circulo, eadem vobis percontantibus respondisset.' Cic.de_orat.1,159.Gründlich muss man das bürgerliche Recht erlernen, sich mit den Gesetzen bekannt machen, das ganze Altertum erforschen, vom Gewohnheitsrecht des Senats, von der Verfassung des Staates, von den Rechten der Bundesgenossen, von den Bündnissen und Verträgen und von allem, worauf die Wohlfahrt des Staates beruht, sich Kunde verschaffen und aus dem ganzen Umfang der feinen Bildung gefällige, anmutige und sinnreiche Witzworte sammeln, mit denen, wie mit Salz, der ganze Vortrag durchwürzt werde. So habe ich denn nun alle meine Ansichten vor euch ausgeschüttet, Ansichten, die euch vielleicht jeder schlichte Hausvater, den ihr in irgendeiner Gesellschaft aufgreifen mochtet, auf eure Fragen in gleicher Weise mitgeteilt haben würde."
'Id me hercule' inquit 'ipsum attendo: tantus enim cursus verborum fuit et sic evolavit oratio, ut eius vim et incitationem aspexerim, vestigia ingressumque vix viderim, et tamquam in aliquam locupletem ac refertam domum venerim, non explicata veste neque proposito argento neque tabulis et signis propalam conlocatis, sed his omnibus multis magnificisque rebus constructis ac reconditis; sic modo in oratione Crassi divitias atque ornamenta eius ingeni per quaedam involucra atque integumenta perspexi, sed ea contemplari cum cuperem, vix aspiciendi potestas fuit; itaque nec hoc possum dicere, me omnino ignorare, quid possideat, neque plane nosse atque vidisse.' Cic.de_orat.1,161."Ja, in der Tat", erwiderte dieser, "eben daran denke ich. Denn seine Worte strömten so rasch dahin, und sein Vortrag entflog so schnell, dass ich ihre Gewalt und ihren Schwung zwar wahrnehmen, aber ihre Spuren und ihren Weg kaum sehen konnte, und als ob ich in ein reich begütertes Haus eingetreten wäre, in dem herrliche Decken nicht ausgebreitet, das Silbergeschirr nicht aufgesetzt, Gemälde und Bildsäulen nicht frei aufgestellt, sondern alle diese vielen und prachtvollen Schätze aufgeschichtet und verpackt wären, so habe ich in dem Vortrag des Crassus die Reichtümer und Kostbarkeiten seines Geistes gleichsam durch Hüllen und Decken erblickt; aber als ich sie näher zu betrachten wünschte, war es mir kaum vergönnt, einen Blick auf sie zu werfen. Und so kann ich zwar nicht sagen, dass ich gar nicht wisse, was er besitze, aber auch nicht, dass ich sie genau erkannt und gesehen habe."
Ac si nos, id quod maxime debet, nostra patria delectat, cuius rei tanta est vis ac tanta natura, ut Ithacam illam in asperrimis saxulis tamquam nidulum adfixam sapientissimus vir immortalitati anteponeret, quo amore tandem inflammati esse debemus in eius modi patriam, quae una in omnibus terris domus est virtutis, imperi, dignitatis? Cuius primum nobis mens, mos, disciplina nota esse debet, vel quia est patria parens omnium nostrum, vel quia tanta sapientia fuisse in iure constituendo putanda est quanta fuit in his tantis opibus imperi comparandis. Cic.de_orat.1,196.Und wenn wir uns, wie es durchaus unsere Pflicht ist, unseres Vaterlandes freuen – und dies Gefühl ist so mächtig und so natürlich, dass der weiseste Mann jenes Ithaka, das wie ein Vogelnest an rauhen Felsen klebt, der Unsterblichkeit vorzog –, mit welcher Liebe müssen wir denn gegen ein solches Vaterland entflammt sein, welches unter allen Ländern der erste Wohnsitz der Tugend, der Herrschaft und der Würde ist? Von ihm müssen uns vor allem sein Geist, seine Sitten und seine Verfassung bekannt sein, teils weil es unser aller Mutter ist, teils weil wir anerkennen müssen, dass seine Weisheit sich in der Feststellung des Rechtes wie in der Gründung der so großen Macht unserer Herrschaft gleich groß erwiesen hat.
Iam illa non longam orationem desiderant, quam ob rem existimem publica quoque iura, quae sunt propria civitatis atque imperi, tum monumenta rerum gestarum et vetustatis exempla oratori nota esse debere; nam ut in rerum privatarum causis atque iudiciis depromenda saepe oratio est ex iure civili et idcirco, ut ante diximus, oratori iuris civilis scientia necessaria est, sic in causis publicis iudiciorum, contionum, senatus omnis haec et antiquitatis memoria et publici iuris auctoritas et regendae rei publicae ratio ac scientia tamquam aliqua materies eis oratoribus, qui versantur in re publica, subiecta esse debet. Cic.de_orat.1,201.Ferner bedarf das keiner weitläufigen Auseinandersetzung, warum ich der Ansicht bin, dass auch die öffentlichen Rechte, die dem Staat und dem Reich eigentümlich sind, sowie auch die Denkmäler der Geschichte und die Beispiele des Altertums dem Redner bekannt sein müssen. Denn so wie bei den Verhandlungen von Privatangelegenheiten und vor Gericht die Rede oft aus dem bürgerlichen Recht geschöpft werden muss und deshalb, wie ich zuvor bemerkte, dem Redner die Kenntnis des bürgerlichen Rechtes notwendig ist, so müssen in den öffentlichen Verhandlungen vor Gericht, in den Volksversammlungen, im Senat die ganze neue und ältere Geschichte, die Ansprüche des Staatsrechtes, die Staatswissenschaft den Rednern, die sich mit den öffentlichen Angelegenheiten beschäftigen, gleichsam als Redestoff zu Gebote stehen.
quasi enim ipsos induxi loquentes, ne 'inquam' et 'inquit' saepius interponeretur, atque ut tamquam a praesentibus coram haberi sermo videretur. Cic.Lael.3.cIch führe die Personen selbst redend ein, um teils das öftere "Sag ich," "Sagt er" zu vermeiden, teils dem Vortrag die Form zu geben, als ob er in unserer Gegenwart gehalten würde.
Id si ita est, ut optimi cuiusque animus in morte facillime evolet tamquam e custodia vinclisque corporis, cui censemus cursum ad deos faciliorem fuisse quam Scipioni? Cic.Lael.14.cIst es nun wirklich wahr, dass die Seele der Besten sich im Tod am leichtesten aus dem Kerker und aus den Banden des Körpers emporschwingt, wem mag wohl dieser Aufschwung zu den Göttern leichter gewesen sein als Scipio?
Verum enim amicum qui intuetur, tamquam exemplar aliquod intuetur sui. Cic.Lael.23.bDenn im wahren Freund erblickt jeder das Abbild seines eigenen Ichs.
caput enim esse ad beate vivendum securitatem, qua frui non possit animus, si tamquam parturiat unus pro pluribus. Cic.Lael.45.ddenn das Haupterfordernis zu einem glücklichen Leben sei die Sorgenfreiheit, deren Genuss dem Gemüt nicht zuteil werden könne, wenn einer für mehrere gleichsam Geburtswehen durchstehen müsse.
Quonam enim modo quisquam amicus esse poterit ei, cui se putabit inimicum esse posse? quin etiam necesse erit cupere et optare, ut quam saepissime peccet amicus, quo plures det sibi tamquam ansas ad reprehendendum; Cic.Lael.59.gWie kann man denn ein Freund dessen sein, dessen Feind zu werden man für möglich hält? Im Gegenteil, man wird in diesem Fall sogar begierig wünschen müssen, dass der Freund recht oft fehle, um mehr Veranlassung zu finden, ihn zu tadeln.
Novitates autem, si spem adferunt, ut tamquam in herbis non fallacibus fructus appareat, non sunt illae quidem repudiandae, vetustas tamen suo loco conservanda; maxima est enim vis vetustatis et consuetudinis. Cic.Lael.68.aNeue Freundschaftsbündnisse darf man nicht verschmähen, wenn sie uns, wie Gewächse, die uns nicht enttäuschen, die Hoffnung einstiger Frucht gewähren. Alte Freundschaften jedoch müssen ihren Rang behaupten. Denn die Macht der Gewohnheit und des Alters ist sehr groß.
Numquam se ille Philo, numquam Rupilio, numquam Mummio anteposuit, numquam inferioris ordinis amicis, Q. vero Maximum fratrem, egregium virum omnino, sibi nequaquam parem, quod is anteibat aetate, tamquam superiorem colebat suosque omnes per se posse esse ampliores volebat. Cic.Lael.69.cNie maßte sich dieser Mann einen Vorzug vor Philus an, nie vor Rupilius, nie vor Mummius, nie vor Freunden niedrigeren Standes. Ja seinem Bruder Quintus Maximus, einem vortrefflichen Mann, der ihm an Rang allerdings weit nachstand, erwies er dennoch, weil er älter war, eine Achtung, wie sie nur einem Höheren gebührt; und es war ihm mehr darum zu tun, dass die Seinigen durch ihn zu höherem Ansehen gelangen konnten.
Sed plerique neque in rebus humanis quicquam bonum norunt, nisi quod fructuosum sit; et amicos tamquam pecudes eos potissimum diligunt, ex quibus sperant se maximum fructum esse capturos. Cic.Lael.79.cAber die meisten Menschen kennen in der Welt nichts Gutes außer dem, was ihnen Nutzen bringt; und sie lieben unter ihren Freunden wie unter ihren Viehherden am meisten diejenigen, die ihnen den größten Nutzen versprechen.
Quod nisi idem in amicitiam transferetur, verus amicus numquam reperietur; est enim is, qui est tamquam alter idem. Cic.Lael.80.cWenn wir nun dasselbe nicht auch auf die Freundschaft übertragen, so wird sich nie ein wahrer Freund finden. Denn dieser ist gleichsam unser zweites Ich.
Sic natura solitarium nihil amat semperque ad aliquod tamquam adminiculum adnititur; quod in amicissimo quoque dulcissimum est. Cic.Lael.88.cSo liebt die Natur durchaus nicht die Einsamkeit, sondern strebt immer gleichsam nach einer Stütze, die um so erfreulicher ist, je befreundeter sie ist.
Quoniamque ita ratio comparata est vitae naturaeque nostrae, ut alia ex alia aetas oriatur, maxime quidem optandum est, ut cum aequalibus possis, quibuscum tamquam e carceribus emissus sis, cum isdem ad calcem, ut dicitur, pervenire. Cic.Lael.101.eund da nach dem natürlichen Lauf unseres Lebens ein Alter dem anderen Platz macht, so ist es freilich sehr zu wünschen, mit denselben Altersgenossen, mit denen vereint man gleichsam aus den Schranken entlassen worden ist, auch zum Ziel der Laufbahn zu gelangen.
Eo die Cato vehementer est in Pompeium invectus et eum oratione perpetua tamquam reum accusavit. Cic.ad Q.fr.2,3,3,2An diesem Tag fuhr Cato heftig gegen Pompeius los und klagte ihn in einem fortlaufenden Vortrag an, als sei er angeklagt.
dum is in aliis rebus erat occupatus, qui summam rerum administrabat, erant interea, qui suis volneribus mederentur; qui, tamquam si offusa rei publicae sempiterna nox esset, ita ruebant in tenebris omniaque miscebant; Cic.S.Rosc.91.bWährend der Verwalter der obersten Staatsgewalt mit anderen Dingen beschäftigt war, gab es inzwischen Leute, die die eigenen Wunden zu heilen suchten, die, als ob über den Staat eine ewige Nacht hereingebrochen wäre, im Dunkel umherrannten und alles in Verwirrung setzten.
nisi hoc indignum putas, quod vestitum sedere in iudicio vides, quem tu e patrimonio tamquam e naufragio nudum expulisti. Cic.S.Rosc.147.bes müsste dich denn nur ärgern, dass du ihn angekleidet vor Gericht sitzen siehst, den du aus seinem väterlichen Erbe, wie einen Schiffbrüchigen nackt verstoßen hast.
nec enim habet nostra mens quicquam, ubi consistat tamquam in extremo, omnesque et metus et aegritudines ad dolorem referuntur, nec praeterea est res ulla, quae sua natura aut sollicitare possit aut angere. Cic.fin.1,41,4Denn unser Geist hat nichts, wo er wie an einem Endpunkt stillstehen könnte, sondern alle Arten der Furcht und des Kummers beziehen sich auf den Schmerz; und außerdem gibt es nichts, was seinem Wesen nach das Gemüt beunruhigen oder ängstigen könnte.
nunc expetitur, quod est tamquam artifex conquirendae et comparandae voluptatis -- Cic.fin.1,42,7Nun aber wird sie erstrebt, weil sie gleichsam die Künstlerin ist, die die Lust aufsucht und herbeischafft.
qua qui affecti sunt in eadem causa sunt, qua ante quam nati, et ad dolores ita paratus est, ut meminerit maximos morte finiri, parvos multa habere intervalla requietis, mediocrium nos esse dominos, ut, si tolerabiles sint, feramus, si minus, animo aequo e vita, cum ea non placeat, tamquam e theatro exeamus. Cic.fin.1,49,4Im Tod befindet sich ja der Mensch in gleicher Lage wie vor seiner Geburt, und gegen die Schmerzen ist er gerüstet durch den Gedanken, dass die größten durch den Tod ihr Ende finden, die kleinen viele Pausen der Ruhe haben, über die mittelmäßigen wir Meister sind, so dass, wenn sie erträglich sind, wir sie ertragen, andernfalls, mit Gleichmut aus dem Leben, wenn es nicht mehr gefällt, wie aus einem Theater heraustreten.
unde habitus quoque corporum, tamquam in tanto hominum numero, idem omnibus: truces et caerulei oculi, rutilae comae, magna corpora et tantum ad impetum valida. Tac.Germ.4,2Daher ist auch die Körperbeschaffenheit trotz der großen Menschenzahl bei allen die gleiche: blaue Augen mit wildem Ausdruck, rötliches Haar, hochgewachsene und nur für den Angriff starke Leiber.
vidimus sub divo Vespasiano Veledam diu apud plerosque numinis loco habitam; sed et olim Auriniam et complures alias venerati sunt, non adulatione nec tamquam facerent deas. Tac.Germ.8,3Wir haben unter dem verewigten Vespasian erlebt, dass die Veleda lange Zeit bei sehr vielen als höheres Wesen galt. Aber auch schon vor Alters verehrten sie die Aurinia (Albruna) und mehrere andere Frauen als heilig, nicht aus Schmeichelei und ohne sie damit zu Göttinnen machen zu wollen.
diversitas supplicii illuc respicit, tamquam scelera ostendi oporteat, dum puniuntur, flagitia abscondi. sed et levioribus delictis pro modo poena: equorum pecorumque numero convicti multantur. pars multae regi vel civitati, pars ipsi qui vindicatur vel propinquis eius exsolvitur. Tac.Germ.12,2Diese Verschiedenheit der Todesart geht von der Rücksicht aus, dass Verbrechen offen behandelt werden sollten, wenn man sie bestraft, Schandbares dem Anblick entzogen. Aber auch leichtere Vergehen haben ihre entsprechende Strafe: mit einer Anzahl Pferde und kleinen Viehs büßt, wer überführt ist. Ein Teil der Buße fällt dem König oder der Gemeinde, ein Teil demjenigen zu, der sein Recht verfolgt, oder dessen Verwandten.
sic unum accipiunt maritum, quo modo unum corpus unamque vitam, ne ulla cogitatio ultra, ne longior cupiditas, ne tamquam maritum sed tamquam matrimonium ament. Tac.Germ.19,4So erhalten sie einen Gatten, ebenso wie einen Leib und ein Leben, auf dass kein Gedanke darüber hinausreiche, sich kein Verlangen weiter erstrecke, damit ihre Liebe nicht dem Gatten, sondern der Ehe gelte.
sororum filiis idem apud avunculum qui apud patrem honor. quidam sanctiorem artioremque hunc nexum sanguinis arbitrantur et in accipiendis obsidibus magis exigunt, tamquam et animum firmius et domum latius teneant. Tac.Germ.20,4Die Schwesternsöhne sind dem (mütterlichen) Onkel ebenso wert wie dem Vater. Manche halten diese Art von Blutsband für heiliger und enger und fordern, wenn sie sich Geiseln geben lassen, ganz besonders solche, in der Meinung, dass sie den Willen fester und das Haus in größerer Ausdehnung binden.
sed et de reconciliandis invicem inimicis et iungendis adfinitatibus et adsciscendis principibus, de pace denique ac bello plerumque in conviviis consultant, tamquam nullo magis tempore aut ad simplices cogitationes pateat animus aut ad magnas incalescat. Tac.Germ.22,3Aber auch über die gegenseitige Aussöhnung von Feinden und den Abschluss von ehelichen Verbindungen und die Wahl von Fürsten, endlich über Frieden und Krieg beraten sie sich sehr häufig bei Gelagen, gleich als meinten sie, dass zu keiner Zeit der Sinn so sehr für einfache Gedanken erschlossen sei oder sich für große erwärme.
Treveri et Nervii circa adfectationem Germanicae originis ultro ambitiosi sunt, tamquam per hanc gloriam sanguinis a similitudine et inertia Gallorum separentur. ipsam Rheni ripam haud dubie Germanorum populi colunt, Vangiones, Triboci, Nemetes. Tac.Germ.28,4Die Treverer und Nervier bilden sich hinsichtlich ihrer angeblich germanischen Abkunft sogar noch etwas ein, als ob dieser Adel des Blutes sie von der Ähnlichkeit mit den schlaffen Galliern abgrenzte. Das Rheinufer selbst bewohnen unzweifelhaft germanische Völkerschaften, die Vangionen, Triboker und Nemeter.
eoque omnis superstitio respicit, tamquam inde initia gentis, ibi regnator omnium deus, cetera subiecta atque parentia. adicit auctoritatem fortuna Semnonum: centum pagis habitant, magnoque corpore efficitur, ut se Sueborum caput credant. Tac.Germ.39,4Dieser ganze fromme Wahn deutet dahin, dass hier die Wiege des Volkes, hier der alles beherrschende Gott sei, alles andere ihm untertan und dienstbar. Weiteres Ansehen verleiht den Semnonen ihre äußere Lage: hundert Gaue bewohnen sie, und ihre große Volkszahl bewirkt, dass sie sich als Haupt der Sueben ansehen.
Indormis inhians et tamquam parcere sacris Hor.sat.1,1,71.Her du gehäufet, mit Gier und musst sie wie Heiliges schonen,
Cogeris aut pictis tamquam gaudere tabellis. Hor.sat.1,1,72.Oder dich so nur ihrer erfreun, als seien sie Bildwerk.
[Cic.off.1,15,1] Formam quidem ipsam, Marce fili, et tamquam faciem honesti vides, quae si oculis cerneretur, mirabiles amores, ut ait Plato, excitaret sapientiae. Cic.off.1,15,1Du siehst hiermit, mein Sohn Markus, das eigentliche Urbild und gleichsam das Antlitz des Sittlich-Guten; könnte es auch unserem Auge sichtbar werden, würde es, wie Platon meint, die wunderbarste Liebe zur Weisheit in uns entfachen.
Panaetius quidem Africanum auditorem et familiarem suum solitum ait dicere, ut equos propter crebras contentiones proeliorum ferocitate exultantes domitoribus tradere soleant, ut iis facilioribus possint uti, sic homines secundis rebus effrenatos sibique praefidentes tamquam in gyrum rationis et doctrinae duci oportere, ut perspicerent rerum humanarum imbecillitatem varietatemque fortunae. Cic.off.1,90,5Panaitios jedenfalls bemerkt, sein Freund und Zuhörer Africanus habe öfter geäußert: wie man Pferde, die durch häufige Kampfanstrengung verwildert seien, Zureitern zu übergeben pflege, um sie wieder williger und brauchbar zu machen, so müssten Menschen, die durch das Glück enthemmt und hochfahrend geworden seien, auf den Tummelplatz der Vernunft und Wissenschaft geführt werden, um die Hinfälligkeit der menschlichen Dinge und die Wandelbarkeit des Glückes zu erkennen.
[Cic.off.3,2,2] Ille enim requiescens a rei publicae pulcherrimis muneribus otium sibi sumebat aliquando et coetu hominum frequentiaque interdum tamquam in portum se in solitudinem recipiebat, nostrum autem otium negotii inopia, non requiescendi studio constitutum est. Cic.off.3,2,2Er nahm sich zuweilen selbst Mu0e, um von den Verrichtungen der rühmlichsten Staatsverwaltung aus zuruhen und zog sich, wie der Schiffer in den Hafen, aus dem Gedränge der Menschen in die Einsamkeit zurück. Meine Musse hingegen ist aus Mangel an Geschäften, nicht aus dem Bedürfnis nach Ruhe hervorgegangen.
Nec vero, cum duo Decii aut duo Scipiones fortes viri commemorantur, aut cum Fabricius, aut Aristides iustus nominatur, aut ab illis fortitudinis aut ab his iustitiae tamquam a sapiente petitur exemplum; Cic.off.3,16,2Und wenn man die beiden Decier oder Scipionen als tapfere Männer erinnert oder den Fabricius oder Aristides gerecht nennt, so sucht man in ihnen nicht das Muster der Tapferkeit und Gerechtigkeit als eines Weisen;
Etenim, ut membra quaedam amputantur, si et ipsa sanguine et tamquam spiritu carere coeperunt et nocent reliquis partibus corporis, sic ista in figura hominis feritas et immanitas beluae a communi tamquam humanitate corporis segreganda est. Cic.off.3,32,3Denn wie man Glieder, denen es an Blut und Leben zu fehlen beginnt, und die für andere Teile des Körpers schädlich sind, bisweilen abschneidet, ebenso muss man jene wilden und furchtbaren Tiere in Menschengestalt sozusagen aus dem gemeinsamen Körper der Gesellschaft ausstoßen.
Cum enim quaerimus, si celare possint, quid facturi sint, non quaerimus, possintne celare, sed tamquam tormenta quaedam adhibemus, ut si responderint se impunitate proposita facturos, quod expediat, facinorosos se esse fateantur, si negent, omnia turpia per se ipsa fugienda esse concedant. Cic.off.3,39,5Denn die Frage, was sie täten, wenn sie es verbergen könnten, fragt nicht, ob sie es verbergen können, sondern ist eine Art peinliche Befragung. Antworten sie, bei Straffreiheit würden sie tun, was nützt, geben sie zu, Übeltäter zu sein; im gegenteiligen Fall räumen sie ein, alles Schändliche müsse man seiner selbst wegen meiden.
Nam Tiberius cuncta per consules incipiebat, tamquam vetere re publica et ambiguus imperandi: ne edictum quidem, quo patres in curiam vocabat, nisi tribuniciae potestatis praescriptione posuit sub Augusto acceptae. Tac.ann.1,7,3.Tiberius ließ nämlich alles von den Konsuln ausgehen, als wäre es das alte freie Rom und er noch unentschlossen, ob er die Herrschaft übernehme. Selbst den Erlass, mit dem er die Väter in die Kurie berief, unterzeichnete er bloß als Tribun, was er unter Augustus geworden war.
sed defuncto Augusto signum praetoriis cohortibus ut imperator dederat; excubiae, arma, cetera aulae; miles in forum, miles in curiam comitabatur. litteras ad exercitus tamquam adepto principatu misit, nusquam cunctabundus nisi cum in senatu loqueretur. Tac.ann.1,7,5.Doch hatte er nach dem Tod des Augustus den prätorischen Kohorten wie der Kaiser die Losung gegeben: Wachen umher, bewaffnete Mannschaft und alles andere nach Art des Hofes. Soldaten begleiteten ihn auf das Forum, Soldaten in die Kurie. An die Heere versandte er wie der wirkliche Kaiser Schreiben, nirgends tat er zögerlich, außer wenn er im Senat sprach.
nec ideo iram eius lenivit, pridem invisus, tamquam ducta in matrimonium Vipsania M. Agrippae filia, quae quondam Tiberii uxor filerat, plus quam civilia agitaret Pollionisque Asinii patris foreciam retineret. Tac.ann.1,12,4.Aber er besänftigte damit nicht seinen Zorn. War er ihm doch längst verhasst, also ob er durch seine Vermählung mit mit Vispsania, der Tochter des Marcus Agrippa, die früher die Gattin des Tiberius gewesen war, das bürgerliche Maß überschreite und den Trotz seines Vaters Asinius Pollio geerbt habe.
et gaudebat caedibus miles, tamquam semet absolveret; nec Caesar arcebat, quando nullo ipsius iussu penes eosdem saevitia facti et invidia erat. Tac.ann.1,44,3.Die Soldaten freuten sich am Morden, als befreien sie sich damit von der Schuld; und der Caesar wehrte nicht; er hatte es nicht befohlen, und Unzufriedenheit mit der Grausamkeit entstand höchstens bei denen, die sie selbst verübten.
nihil relictum imperatoribus, ubi femina manipulos intervisat, signa adeat, largitionem temptet, tamquam parum ambitiose filium ducis gregali habitu circumferat Caesaremque Caligulam appellari velit. potiorem iam apud exercitus Agrippinam quam legatos, quam duces; conpressam a muliere seditionem, cui nomen principis obsistere non quiverit. Tac.ann.1,69,4.Da bleibe für den Imperator nichts mehr übrig, wenn eine Frau die Manipeln mustere, vor die Feldzeichen trete, Schenkungen versuche, wie wenn es noch zu wenig um Gunst gebuhlt hieße, wenn sie den Sohn des Feldherrn in Soldatentracht umhertrage und ihn, den Caesar, Caligula nennen lasse. Bereits gelte Agrippina mehr bei den Heeren als die Legaten, als die Anführer; von einem Weib sei die Empörung gedämpft worden, der der Name des Fürsten nicht habe Einhalt gebieten können.
dein Marsus seniori et acrius tendenti Sentio concessit. isque infamem veneficiis ea in provincia et Plancinae percaram nomine Martinam in urbem misit, postulantibus Vitellio ac Veranio ceterisque, qui crimina et accusationem tamquam adversus receptos iam reos instruebant. Tac.ann.2,74,2.Endlich ließ Marsus dem älteren Sentius, der sich auch angelegener bemühte, den Vortritt. Dieser schickte eine gewisse Martina, die in der Provinz als Giftmischerin verrufen und bei Plancina sehr beliebt war, in die Hauptstadt; dies auf Begehren des Vitellius und Veranius und anderer, die die Beweismittel zur Anklage, als wäre sie schon angenommen, sammelten und vorbereiteten.
ea fraude captum senem, postquam convivium inierat, exceptum poculum Druso tradidisse; atque illo ignaro et iuveniliter hauriente auctam suspicionem, tamquam metu et pudore sibimet inrogaret mortem, quam patri struxerat. Tac.ann.4,10,3.So getäuscht habe der Greis, als er zum Mahl gekommen war, den Becher zwar genommen, ihn aber dem Drusus dargereicht. Da ihn dieser ahnungslos in jugendlicher Weise geleert habe, habe dies nur den Verdacht bestärkt, er habe aus Furcht und Scham sich selbst den Tod gegeben, den er dem Vater bereitet hatte.
et Vibius Serenus pro consule ulterioris Hispaniae de vi publica damnatus ob atrocitatem morum in insulam Amorgum deportatur. Carsidius Sacerdos, reus tamquam frumento hostem Tacfarinatem iuvisset, absolvitur, eiusdemque criminis C. Gracchus. Tac.ann.4,13,2.Vibius Serenus, der Proconsul im jenseitigen Spanien wurde wegen Missbrauchs der Amtsgewalt verurteilt und wegen seines unmenschlichen Benehmens auf die Insel Amorgos verbannt. Carsidius Sacerdos wurde von der Anklage, Tacfarinas mit der Lieferung von Getreide unterstützt zu heben, freigesprochen; von der selben Beschuldigung auch Gaius Gracchus.
igitur Domitius defensionem meditans, Marsus tamquam inediam destinavisset, produxere vitam: Arruntius cunctationem et moras suadentibus amicis non eadem omnibus decora respondit: sibi satis aetatis neque aliud paenitendum, quam quod inter ludibria et pericula anxiam senectam toleravisset, diu Seiano, nunc Macroni, semper alicui potentium invisus, non culpa, sed ut flagitiorum impatiens. Tac.ann.6,48,1.Domitius fristete nun sein Leben, indem an seiner Verteidigungsrede arbeitete, Marsus, als wolle er sich allmählich die Nahrung entziehen. Arruntius entgegnete seinen Freunden, die ihm rieten zu zögern und zuzuwarten, nicht jedem gezieme das gleiche; er habe genug gelebt, habe nichts zu bereuen, als dass er sich unter Hohn und Gefährdung ein angstvolles Alter habe gefallen lassen, lange Zeit dem Seianus, neuerdings im Macro, stets aber einem Mächtigen verhasst, nicht um einer Schuld willen, sondern weil er sich zu keiner Schändlichkeit hergegeben habe.
hortos suos ei spectaculo Nero obtulerat et circense ludicrum edebat, habitu aurigae permixtus plebi vel curriculo insistens. Unde, quamquam adversus sontis et novissima exempla meritos miseratio oriebatur, tamquam non utilitate publica sed in saevitiam unius absumerentur. Tac.ann.15,44,5.Seine eigenen Garten hatte Nero zu diesem Schaustück hergegeben, und gab ein Zirkusspiel, wobei er sich im Kostüm eines Wagenlenkers unter das Volk mischte oder auf dem Wagen stand. So strafbar daher auch jene Menschen waren und so sehr sie die äußersten Strafen verdient hatten, regte sich doch Mitleid, weil sie nicht dem Nutzen der Allgemeinheit, sondern der Grausamkeit eines einzigen geopfert würden.
haec in commune, ceterum timore occulto, ne L. Silanus eximia nobilitate disciplinaque C. Cassii, apud quem educatus erat, ad omnem claritudinem sublatus imperium invaderet, prompte daturis, qui a coniuratione integri essent quique miserarentur Neronem tamquam per scelus interfectum. Tac.ann.15,52,2.So äußerte er sich vor den andern; in Wahrheit aber hegte er die geheime Furcht, Lucius Silanus, dem sein hoher Adel und die Schule des Gaius Cassius, bei dem er erzogen worden war, die höchsten Ansprüche gaben, möchte sich der Herrschaft bemächtigen, und diejenigen, die der Verschwörung fremd geblieben seien, sowie diejenigen, die Mitleid empfänden mit Nero, als dem Opfer einer verbrecherischen Tat, möchten sie ihm bereitwillig übergeben.
immotus his et paululum in publico versatus, post domi secretus, animum adversum suprema firmabat, donec manus militum adveniret, quos Nero tirones aut stipendiis recentis delegerat: nam vetus miles timebatur tamquam favore imbutus. obiit abruptis brachiorum venis. Tac.ann.15,59,4.Allein dies machte keinen Eindruck. Er zeigte sich noch eine Weile öffentlich, schloss sich dann in sein Haus ein und suchte eine gefestigte Haltung zum Tod, bis ein Trupp Soldaten erschien, die Nero aus Rekruten oder Leuten von kurzer Dienstzeit ausgewählt hatte; denn die alten Soldaten fürchtete er, als begünstigten sie jenen. Sein Leben endete er, indem er die Adern an den Armen durchtrennte.
Sed Nero vocato senatu, oratione inter patres habita, edictum apud populum et conlata in libros indicia confessionesque damnatorum adiunxit. etenim crebro vulgi rumore lacerabatur, tamquam viros claros et insontis ob invidiam aut metum extinxisset. Tac.ann.15,73,1.Nero hielt vor dem versammelten Senat eine Rede und ließ darauf einen Erlass an das Volk folgen, zusammen mit den in ein Buch eingetragenen Angaben und Geständnissen der Verurteilten. Denn er wurde vielfach und hart im Mund des Volkes mitgenommen, dass er namhafte und schuldlose Männer aus Hass oder Furcht umgebracht habe.
reperio in commentariis senatus Cerialem Anicium consulem designatum pro sententia dixisse, ut templum divo Neroni quam maturrime publica pecunia poneretur. quod quidem ille decernebat tamquam mortale fastigium egresso et venerationem hominum merito, quorundam ad omen malum sui exitus verteretur: nam deum honor principi non ante habetur quam agere inter homines desierit. Tac.ann.15,74,3.In den Senatsprotokollen finde ich, der designierter Konsul Cerialis Anicius habe den Antrag zur Abstimmung gebracht, man solle dem göttlichen Nero unverzüglich einen Tempel auf Staatskosten errichten. Dies meinte er so, dass jener das höchste Maß der Sterblichen überschritten und die Verehrung der Menschen verdient habe. Allein Nero verhinderte es, damit es gewisse Leute nicht als schlimmes Vorzeichen seines Todes deuten konnten. Denn göttliche Ehre wird dem Fürsten erst zuteil, wenn er aufgehört hat, auf Erden zu weilen.
Invalidum senem Titus Vinius et Cornelius Laco, alter deterrimus mortalium, alter ignavissimus, odio flagitiorum oneratum contemptu inertiae destruebant. tardum Galbae iter et cruentum, interfectis Cingonio Varrone consule designato et Petronio Turpiliano consulari: ille ut Nymphidii socius, hic ut dux Neronis, inauditi atque indefensi tamquam innocentes perierant. Tac.hist.1,6,1.Den kraftlosen Greis richteten Titus Vinius und Cornelius Laco, der eine der verworfenste, der andere der schlaffste Mensch, indem sie auf ihn den Hass ihrer Schandtaten luden, durch das Verächtliche ihrer Untätigkeit vollends zu Grunde. Die Reise Galbas ging langsam und unter Blutvergießen vor sich; Cingonius Varro, designierter, und Petronius Turpilianus, gewesener Konsul, wurden hingerichtet; jener als Genosse des Nymphidius, dieser als Feldherr Neros; beide waren ohne Verhör und Verteidigung scheinbar unschuldig gefallen.
venalia cuncta, praepotentes liberti, servorum manus subitis avidae et tamquam apud senem festinantes, eademque novae aulae mala, aeque gravia, non aeque excusata. ipsa aetas Galbae inrisui ac fastidio erat adsuetis iuventae Neronis et imperatores forma ac decore corporis, ut est mos vulgi, comparantibus. Tac.hist.1,7,3.Die Käuflichkeit von allem, die Übermacht der Freigelassenen, die nach der plötzlichen Wendung der Dinge gierigen und, wie bei einem Greis naheliegend, hastigen Hände, alle anderen Übel, die ebenso auch beim neuen Hof sich fanden, in gleichem Maße lästig, nicht in gleichem Maße entschuldigt. Schon das Alter Galbas war Gegenstand des Hohnes und Widerwillens für solche, die an die Jugend Nero gewöhnt waren und beide Kaiser, wie es die Menge liebt, nach Schönheit und äußerer Strahlkraft verglichen.
Et hic quidem Romae, tamquam in tanta multitudine, habitus animorum fuit. e provinciis Hispaniae praeerat Cluvius Rufus, vir facundus et pacis artibus, bellis inexpertus. Galliae super memoriam Vindicis obligatae recenti dono Romanae civitatis et in posterum tributi levamento. proximae tamen Germanicis exercitibus Galliarum civitates non eodem honore habitae, quaedam etiam finibus ademptis pari dolore commoda aliena ac suas iniurias metiebantur. Tac.hist.1,8,1.So war die Stimmung in Rom, wie bei einer solchen Masse der Bevölkerung verständlich. Von den Provinzen verwaltete Spanien Cluvius Rufus, ein sprachgewandter Mann, vertraut mit den Künsten des Friedens, im Krieg unerprobt. Gallien war außer der Erinnerung an Vindex auch noch durch das neuerliche Geschenk des römischen Bürgerrechts und durch Erleichterung an Steuern für die Zukunft verpflichtet. Jedoch fühlten sich die Stämme Galliens, die den germanischen Heeren zunächst lagen, nicht in gleicher Weise geehrt; einzelne, denen man Gebiet verloren weggenommen hatte, betrachteten sogar die Vergünstigungen anderer mit demselben Missmut wie selbst erlittene Kränkungen.
Germanici exercitus, quod periculosissimum in tantis viribus, solliciti et irati, superbia recentis victoriae et metu tamquam alias partis fovissent. tarde a Nerone desciverant, nec statim pro Galba Verginius. an imperare noluisset, dubium: delatum ei a milite imperium conveniebat. Fonteium Capitonem occisum, etiam qui queri non poterant, tamen indignabantur. dux deerat, abducto Verginio per simulationem amicitiae; quem non remitti atque etiam reum esse tamquam suum crimen accipiebant. Tac.hist.1,8,2.Die in Germanien stehenden Heere waren, was die gefährlichste Stimmung bei solcher Streitmacht ist, beunruhigt zugleich und erbittert, im Stolz auf den neuerlichen Sieg und in dem furchterregenden Bewusstsein, die Gegenpartei begünstigt zu haben. Zögernd waren sie von Nero abgefallen und Verginius hatte sich nicht sogleich für Galba erklärt. Dass er selbst Kaiser werden wollte, wurde bezweifelt; aber als ausgemacht galt, dass ihm diese Würde von den Soldaten angeboten wurde. Die Ermordung des Fonteius Capito empörte auch die, die sie nicht zu beklagen hatten. Ein Führer jedoch fehlte, da Verginius unter dem Schein der Freundschaft abberufen worden war. Dass er nicht zurückgesandt wurde und sogar iangeklagt sei, nahmen sie als gegen sie selbst gerichtete Anschuldigung auf.
monere diutius neque temporis huius, et impletum est omne consilium, si te bene elegi. utilissimus idem ac brevissimus bonarum malarumque rerum dilectus est, cogitare, quid aut volueris sub alio principe aut nolueris; neque enim hic, ut gentibus, quae regnantur, certa dominorum domus et ceteri servi, sed imperaturus es hominibus, qui nec totam servitutem pati possunt nec totam libertatem.' et Galba quidem haec ac talia, tamquam principem faceret, ceteri tamquam cum facto loquebantur. Tac.hist.1,16,4.Dir längere Ermahnung zu geben, ist jetzt nicht die Zeit, und meine ganze Absicht ist erfüllt, wenn ich in dir eine gute Wahl getroffen habe. Das heilsamste und zugleich das kürzeste Mittel zu unterscheiden, was gut und böse sei, ist, zu bedenken, was du unter einem anderen Fürsten wünschen oder nicht wünschen würdest. Denn bei uns gibt es nicht wie bei Völkern unter Erbkönigen eine bestimmte Herrscherfamilie, sonst nur Sklaven; sondern du hast Menschen zu regieren, die weder völlige Knechtschaft ertragen können, noch aber auch die volle Freiheit." So und ähnlich sprach Galba, als ob er erst einen Fürsten erwähle, die anderen sprachen mit ihm, als sei er schon gewählt.
tribuni tamen centurionesque et proximi militum grata auditu respondent: per ceteros maestitia ac silentium, tamquam usurpatam etiam in pace donativi necessitatem bello perdidissent. constat potuisse conciliari animos quantulacumque parci senis liberalitate: nocuit antiquus rigor et nimia severitas, cui iam pares non sumus. Tac.hist.1,18,3.Dennoch gaben die Tribunen, Centurionen und die nächststehenden Soldaten eine freundliche Antwort; unter den übrigen herrschte Missmut und Stillschweigen, als hätten sie das selbst im Frieden erworbene Recht auf ein Geldgeschenk nun im Krieg verloren. Zuverlässig ist, dass durch eine noch so kleine Spende des kargen Greises ihre Gunst zu gewinnen gewesen wäre. So aber schadeten ihm die alte Sturheit und der übertriebene Strenge, der wir nicht mehr gewachen sind.
exauctorati per eos dies tribuni, e praetorio Antonius Taurus et Antonius Naso, ex urbanis cohortibus Aemilius Pacensis, e vigilibus Iulius Fronto. nec remedium in ceteros fuit, sed metus initium, tamquam per artem et formidine singuli pellerentur, omnibus suspectis. Tac.hist.1,20,3.Jene Tage über wurden Tribunen entlassen: bei den Prätorianern Antonius Taurus und Antonius Naso; bei den Stadtkohorten Aemilius Pacensis; bei der Polizeiwache Julius Fronto. Dies gab jedoch den übrigen keine Sicherheit, sondern war der Anfang der Besorgnis, als ob man aus Klugheit und Furcht nur einzelne beseitige, aber alle im Verdacht habe.
multos secreta Poppaeae mathematicos, pessimum principalis matrimonii instrumentum, habuerant: e quibus Ptolemaeus Othoni in Hispania comes, cum superfuturum eum Neroni promisisset, postquam ex eventu fides, coniectura iam et rumore senium Galbae et iuventam Othonis computantium persuaserat fore, ut in imperium adscisceretur. sed Otho tamquam peritia et monitu fatorum praedicta accipiebat, cupidine ingenii humani libentius obscura credendi. nec deerat Ptolemaeus, iam et sceleris instinctor, ad quod facillime ab eius modi voto transitur. Tac.hist.1,22,2.Die Geheimnisse der Poppaea hatten viele Astrologen, die schlimmsten Werkzeuge der fürstlichen Ehe, beschäftigt. Einer von ihnen, Ptolemaeus, Othos Begleiter in Hispanien, hatte ihm verheißen, er werde Nero überleben und, als der Erfolg ihm Glauben erwarb, auf die Mutmaßung und das Gerede derer hin, die Galbas Alter und Othos Jugend in Rechnung stellten, ihn überredet, er werde zur Thronfolge berufen werden. Otho jedoch nahm es als Vorhersage eines Kundigen an, die sich auf Winke des Schicksals gründe, wie es für den menschlichen Geist einen besonderen Reiz hat, das Rätselhafte zu glauben. Ptolemaeus ließ nicht ab und wurde bald der Anstifter des Verbrechens, wozu von solchem Wunsch der Übergang sehr leicht ist.
[Cic.Tusc.1,19] Empedocles animum esse censet cordi suffusum sanguinem; aliis pars quaedam cerebri visa est animi principatum tenere; aliis nec cor ipsum placet nec cerebri quandam partem esse animum, sed alii in corde, alii in cerebro dixerunt animi esse sedem et locum; animum autem alii animam, ut fere nostri declarat nomen: nam et agere animam et efflare dicimus et animosos et bene animatos et ex animi sententia; ipse autem animus ab anima dictus est; Zenoni Stoico animus ignis videtur. X. sed haec quidem quae dixi, cor, cerebrum, animam, ignem volgo, reliqua fere singuli. ut multo ante veteres, proxime autem Aristoxenus, musicus idemque philosophus, ipsius corporis intentionem quandam, velut in cantu et fidibus quae harmonia dicitur: sic ex corporis totius natura et figura varios motus cieri tamquam in cantu sonos. Cic.Tusc.1,19Empedokles hielt die Seele für das unter dem Herzen strömende Blut; anderen schien ein Teil des Gehirns das Wesentliche der Seele auszumachen. Wieder andere wollen weder vom Herzen, noch von einem Teil des Gehirns als Seele wissen, sondern im Herzen oder im Gehirn suchen sie Sitzt und Ort der Seele. Andere glauben, die Seele sei an den Hauch oder Atem gebunden, was in lateinischer Sprache schon durch die verwandten Wörter animus und anima bezeichnet wird; weswegen auch den “Atem aushauchen” und “den Geist aufgeben” dasselbe ausdrückt. Der Stoiker Zeno hielt die Seele für Feuer. X. Doch, was ich soeben von Herz, Blut, Gehirn, Hauch, Feuer sprach, sind allgemeine Ansichten; individuelle dagegen folgende. So haben manche Alte schon zuvor, und ihnen zunächst dann Aristoxenoss, ein Musiker und Philosoph zugleich, von einer gewissen Stimmung des Körpers selbst gesprochen; und wie bei Gesang und Saitenspiel (was dort Harmonie genannt wird) so werden aus dem Wesen und dem Bau des ganzen Körpers verschiedene Schwingungen hervorgebracht, gleich wie beim Gesang die Töne.
[Cic.Tusc.1,61,1] quid igitur? utrum capacitatem aliquam in animo putamus esse, quo tamquam in aliquod vas ea, quae meminimus, infundantur? Cic.Tusc.1,61,1Wie? Wollen wir der Seele einen fassenden Raum beilegen, in den, wie in ein Gefäß die Gegenstände der Erinnerung eingegossen werden?
[Cic.Tusc.1,64,3] haec nos primum ad illorum cultum, deinde ad ius hominum, quod situm est in generis humani societate, tum ad modestiam magnitudinemque animi erudivit, eademque ab animo tamquam ab oculis caliginem dispulit, ut omnia supera, infera, prima, ultima, media videremus. Cic.Tusc.1,64,3Sie war es, die uns zuerst zum Dienst an jenen, hierauf zum Recht in der menschlichen Gesellschaft, dann zur Mäßigung und Seelengröße heranbildete; sie hat auch vor dem Auge des Geistes den Nebel zerstreut, dass wir den Himmel oben und die Erde unten, die Erstursachen der Dinge, ihre Endzwecke und ihre Mitte durchschauten.
nutu, quod volet, conficiet, nullo labore, nulla molestia; eriget ipse se, suscitabit, instruet, armabit, ut tamquam hosti sic obsistat dolori. Cic.Tusc.2,51,3Durch seinen Wink wird er seinen Willen durchsetzen, ohne Mühe, ohne Verdruss; er wird sich selbet aufrichten, erwecken, rüsten, wappnen, um dem Schmerz wie einem Feind zu widerstehen.
Et, si verum quaerimus, in omnibus officiis persequendis animi est adhibenda contentio; ea est sola offici tamquam custodia. Cic.Tusc.2,55,1Und, die Wahrheit zu sagen, bei jeglicher Pflichterfüllung bedarf es seelischer Anspannung. Sie ist allein gleichsam die Hüterin der Pflicht.
[Cic.Tusc.3,3,4] Est enim gloria solida quaedam res et expressa, non adumbrata; ea est consentiens laus bonorum, incorrupta vox bene iudicantium de eccellenti virtute, ea virtuti resonat tamquam imago; quae, quia recte factorum plerumque comes est, non est bonis viris repudianda. Cic.Tusc.3,3,4Denn der Ruhm ist etwas Wesenhaftes und Ausgeprägtes, nicht bloß Schattenhaftes; er ist das übereinstimmende Lob der Guten, die unbestechliche Stimme derer, die über eine ausgezeichnete Tugend gerecht urteilen. So hallt er der Tugend nach wie ihr Echo. Und insofern er gewöhnlich der Begleiter rechten Tuns ist, ist er von rechtschaffenen Männern nicht zu verschmähen.
Doloris huius igitur origo nobis explicanda est, id est causa efficiens aegritudinem in animo tamquam aegrotationem in corpore. Cic.Tusc.3,23,4Den Ursprung dieses Schmerzes nun haben wir zu entwickeln, d.h. die wirkende Ursache des seelischen Kummers, analog einer körperlichen Krankheit.
inde est indagatio nata initiorum et tamquam seminum, unde essent omnia orta generata concreta, quaeque cuiusque generis vel inanimi vel animantis vel muti vel loquentis origo, quae vita, qui interitus quaeque ex alio in aliud vicissitudo atque mutatio, unde terra et quibus librata ponderibus, quibus cavernis maria sustineantur, qua omnia delata gravitate medium mundi locum semper expetant, qui est idem infimus in rutundo. Cic.Tusc.5,69,2Hieraus entsprang die Erforschung der Prinzipien und der Urstoffe, aus denen alles entstanden, erzeugt und zusammengesetzt ist; was von jeder unbelebten oder belebten, sprachlosen oder sprachbegabten Art Ursprung, Leben, Untergang und Wechsel und Umbildung von einem ins andere sei; woher die Erde und wodurch im Gleichgewicht gehalten, in welchen Höhlungen die Meere erhalten werden; – durch welche Schwerkraft alles abwärts, stets nach dem Mittelpunkt der Welt strebe, dem zugleich untersten Punkt in dem runden Körper.
Adde siccitatem, quae consequitur hanc continentiam in victu, adde integritatem valetudinis, confer sudantis ructantis refertos epulis tamquam opimos boves: Cic.Tusc.5,99,4Nimm die Spannkraft hinzu, die solcher Enthaltsamkeit in der Lebensweise folgt; dazu die unversehrte Gesundheit! Vergleiche damit die Schwitzenden, Rülpsenden, die vom Essen Übersättigten, gleich gemästeten Ochsen:
[Cic.Tusc.1,43] accedit ut eo facilius animus evadat ex hoc aere, quem saepe iam appello, eumque perrumpat, quod nihil est animo velocius, nulla est celeritas quae possit cum animi celeritate contendere. qui si permanet incorruptus suique similis, necesse est ita feratur, ut penetret et dividat omne caelum hoc, in quo nubes, imbres, ventique coguntur, quod et umidum et caliginosum est propter exhalationes terrae. Quam regionem cum superavit animus naturamque sui similem contigit et adgnovit, iunctis ex anima tenui et ex ardore solis temperato ignibus, insistit et finem altius se ecferendi facit. cum enim sui similem et levitatem et calorem adeptus (est), tamquam paribus examinatus ponderibus nullam in partem movetur, eaque ei demum naturalis est sedes, cum ad sui simile penetravit; in quo nulla re egens aletur et sustentabitur iisdem rebus, quibus astra sustentantur et aluntur. Cic.Tusc.1,43
[Cic.Tusc.1,51] haec reputent isti qui negant animum sine corpore se intellegere posse: videbunt, quem in ipso corpore intellegant. mihi quidem naturam animi intuenti multo difficilior occurrit cogitatio, multo obscurior, qualis animus in corpore sit tamquam alienae domi, quam qualis, cum exierit et in liberum caelum quasi domum suam venerit. si enim, quod numquam vidimus, id quale sit intellegere non possumus, certe et deum ipsum et divinum animum corpore liberatum cogitatione complecti possumus. Dicaearchus quidem et Aristoxenus, quia difficilis erat animi quid aut qualis esset intellegentia, nullum omnino animum esse dixerunt. Cic.Tusc.1,51
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12.12.2015  Cramben repetitam resipias, si assiduo audis Europaeae Unionis fines exteriores perforatos esse tamquam caseum Helveticum. Neque illud multum a vero abest. Tutela finis adhuc eius nationis est, ad quas pertinet. Hoc officium autem vires aliquot nationum, imprimis Graeciae, Croatiae, Italiae, superexire videtur. In Graecia non plus quam XX centesimae eorum, qui in Europaeam Unionem immigrant, in tabellas referuntur. Agentura "Frontex", cuius adhuc fuerat fines tutari, propria auctoritate et propriis opibus carebat. Eidem nihil perficere licebat, nisi nationalibus consiliis et conaminibus moderari. Ioannes-Claudius Juncker, Commissionis praeses, iam mense Septembri, ut ad fines et litora tuenda novus Europaeus magistratus institueretur, proposuerat neque moderatores singularium civitatum abnuerant. Commissio die Martis insequente primam rogationem de hac re Argentoratum ad Parlamentum Europaeum feret. Margaritis Schinas, locutor Commissionis, non ad minutias descendit, sed rogationem gravem et audacem fore affirmavit. Urgens et necessarium esse dixit, ut efficax finium tutela institueretur, si quidem optaretur, ut zona Schengeniana rata permaneret. Quis autem pecunias, quibus iam opus erit, suppeditabit? Quis suam superanitatem minutum iri patietur? Talia pusilla cum postea tum ad Kalendas Graecas decerni possunt. lc201512Es schmeckt nach aufgewärmtem Kohl, wenn man andauernd hört, dass die Außengrenzen der EU durchlöchert sind wie ein Schweizer Käse. Doch es kommt der Wahrheit nahe. Schutz der Grenze ist bisher die Aufgabe der Nation, zu der sie gehört. Diese Aufgabe scheint aber die Kräfte einiger Staaten, besonders Griechenlands, Kroatiens und Italiens, zu übersteigen. In Griechenland werden höchstens 20% der Einwanderer in die EU registriert. Die Agentur "Frontex", deren Aufgabe es bisher gewesen war, die Grenzen zu schützen, hatte keine eigene Entscheidungsgewalt und keine eigene Mittel. Sie konnte nichts durchsetzen, außer die nationalen Maßnahmen und Vorhaben zu organisieren. Der Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte schon im September vorgeschlagen, zum Grenzschutz eine neue Europäische Behörde einzurichten, und die Regierungschefs der einzelnen Länder hatten nicht widersprochen. Die Kommission wird dazu am kommenden Dienstag einen Gesetzesvorschlag in Straßburg im Europäischen Parlament einreichen. Der Kommissionssprecher Margaritis Schinas ging nicht in die Einzelheiten, versicherte aber, der Vorschlag werde gewichtig und mutig sein. Es sei dringend und notwendig, meinte er, eine effektive Grenzsicherung einzurichten, wenn die Schengen-Zone Bestand haben solle. Wer aber wird das bald erforderliche Geld beisteuern? Wer wird eine Minderung seiner Souveränität hinnehmen? Solche Petitessen kann man später, vielleicht an den griechischen Kalenden entscheiden.
10.01.2017  Cum Angelopoli Californiae actores bene meriti aureis globis exornarentur et Maria (Meryl) Streep ob suum opus praecipuae artis honoraretur, occasione data, quin Donaldum Trump, praesidem designatum, publice castigaret, non abstinuit. Lacrimas vix cohibens: "Potentes", inquit, "si suis condicionibus utuntur, ut alios dominentur, tum nos omnes iacturas faciemus." Se sollicitam et perculsam fuisse dixit, cum praeterito anno vidisset, quo modo Donaldus Trump orationem electoriam habens diurnarium quendam corpore debilitatum petulantissima imitatione derisisset: "Qui alios humilificandi instinctus", inquit, "in nostrum omnium cotididianum usum se pertinebit." Praeterea Urbem Aquifolensem plenam esse alienigenarum monuit. Quibus omnibus expulsis neminem relictum iri praeter paucos athletas pugnatorios, quales Donaldo Trump placerent. Qui non diu remoratus, tamquam si iudicium actricis comprobare vellet, Mariam Streep esse assentatricem aulicam Hillariae Clinton atque unam ex aequo pluris aestimatorum histrionum caterva humilificanter pipiavit. - Utrum tu, amice lector, amicum, si deberes, eligeres, Vladimirum Putin an Mariam Streep? Equidem mihi, quod non debeo, gratulor. lc201701Als in Los Angeles in Kalifornien verdiente Schauspieler mit den Golden Globes ausgezeichnet wurden und Meryl Streep für ihr künstlerisches Lebenswerk geehrt wurde, nutzte sie die Gelegenheit um den gewählten Präsidenten Donald Trump scharf zu kritisieren. Mit Tränen in den Augen sagte sie: "Wenn die Mächtigen ihre Stellung nutzen, andere zu tyrannisieren, werden wir alle verlieren." Sie sei tief betroffen und erschüttert gewesen als sie im vergangenen Jahr sah, wie Donald Trump in einer Wahlkampfrede einen körperlich behinderten Journalisten aufs Schlimmste nachgeäfft und verspottet habe: "Dieser Instinkt, andere zu demütigen", sagte sie, "wird in unser aller Alltag hineinreichen." Außerdem erinnerte sie daran, dass Hoolywood voll von Ausländern sei. Wenn man die alle hinausjage, würden nur einige Kampfsportler übrigbleiben, wie sie nach dem Geschmack von Donald Trump seien. Dieser ließ nicht lange auf sich warten und twitterte, als wolle er die Einschätzung der Schauspielerin bestätigen. herabsetzend, Meryl Streep sei eine Hofschranze von Hillary Clinton und eine von den vielen weit überschätzten Schauspielern. Wen würdest Du, geneigter Leser, wenn Du müsstest, als Freund aussuchen, Wladimir Putin oder Meryl Streep? Ich bin froh, dass ich nicht muss.
06.02.2017  Angela Merkel, cancellaria et praefecta Christianae Democraticae Unionis (CDU) Horatium Seehofer, praefectum Christianae Socialis Unionis (CSU), Monaci convenit, ut communiter, tamquam si vanae iniquaeque controversiae de immigrantium numero clauso oblivioni iam essent datae, concordiam ostentantes se ad certamen electorium accingerent. Et bene se comparare debent, nam Martinus Schulz, ex quo candidatus Democratarum Socialium destinatus est, cum suam factionem mobilitavit tum multos cives delenivit. Cum duo Christiani Unionitae biduum de lineamentis ambitionum deliberaverint, Angelam Merkel communem utriusque factionis cancellariatus candidatam renuntiabunt. Seehofer his verbis melos perductorium cecinit: "Victoria ibi semper, ubi concordia." Meis verbis verius dixisset: "Controversias victoria parta diiudicemus!" Plinius noster forsitan magis panegyrice dixisset: "At principibus nostris quanta concordia, quantusque concentus omnium laudum omnisque gloriae contigit!" (Plin. Paneg. 4,6) lc201702Angela Merkel, die Kanzlerin und Parteivorsitzende der CDU hat in München den Vorsitzenden der CSU, Horst Seehofer, getoffen, um gemeinsam, als wäre der unsinnige und erbitterte Streit über eine Obergrenze bei der Einwanderung schon vergessen, Eintracht zu beweisen und sich für den Wahlkampf fit zu machen. Und sie müssen sich wirklich gut in Form bringen, denn Martin Schulz, hat, seit er zum Kanzlerkandidaten der Sozialdemokraten bestimmt wurde, nicht nur seine Partei auf Trab gebracht, sondern auch viele Bürger für sich eingenommen. Sobald die beiden christlichen Unionisten zwei Tage über die Grundzüge ihres Wahlprogramms beraten haben, werden sie Angela Merkel als gemeinsame Kanzlerkandidatin beider Parteien ausrufen. Seehofer stimmte mit folgenden Worten das Leitmotiv an: "Der Sieg ist immer dort, wo Eintracht herrscht". Mit meinen Worten hätte er zutreffender gesagt: "Lasst uns den Streit nach dem Sieg entscheiden!" Unser lieber Plinius hätte vielleicht etwas rühmender gesagt: "Aber welch eine große Übereinstimmung und welcher Einklang aller lobenswerten und rühmlichen Eigenschaften findet sich bei unseren Fürsten!" (Plin. Paneg. 4,6)
[178] Mariupolis earum urbium Ucranicarum est, quae maxime belli calamitate afflictae sunt. Tamquam id non satis esset et ultro ruinae divastari deberent, heri, quarto et decimo die Russicae invasionis, valetudinarium obstetricium urbis pyrobolis quassum valde laesum est. Multi mortui et vulnerati nuntiantur et infantes sub ruderibus sepulti. Quousque tandem? spr.10.03.22Mariupolis gehört zu den ukrainischen Städten, die am meisten von der Kriegsnot betroffen sind. Als ob es noch nicht genug wäre und auch die Ruinen noch zerstört werden müssten, wurde gestern, am 14. Tag der russischen Invasion die Geburtsklinik durch Beschuss schwer beschädigt. Viele Tote und Verletzte werden gemeldet, und unter dem Schutt begrabene Kinder. Wie lange eigentlich noch? (10.03.22)
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finn
QUID PUTIN ET ZEMIN DIXERINT Praesidens Russiae Vladimir Putin, itinere biduano in Sinas suscepto, Pekini collegam suum Jiang Zemin convenit. Qui moderatores, tamquam si optimi amici essent, poculis vini Campanensis inter se pulsis de cooperatione politica et oeconomica colloquebantur et relationes inter Russiam et Sinas intercedentes laudibus extollebant. Promulgatione communi edita Putin et Zemin Coreae Septentrionali programma nucleare deponendum esse flagitabant monentes et fortunae totius orbis terrarum et securitatis Asiae orientalis maxime interesse, ut paeninsula Corea armorum atomicorum expers maneret. (Tuomo Pekkanen) Nuntii Latini" vom 6.12.2002 (Radiophonia Finnica Generalis)
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