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Beleg gesucht für: nostris
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
qui cupidius novissimum agmen insecuti alieno loco cum equitatu Helvetiorum proelium committunt, et pauci de nostris cadunt. Caes.Gall.1,15,2Diese Reiterei verfolgte jedoch den Nachzug der Helvetier zu hitzig und ließ sich in einer ungünstigen Stellung in ein Treffen ein, wobei auf römischer Seite einige fielen.
capto monte et succedentibus nostris Boii et Tulingi, qui hominum milibus circiter xv agmen hostium claudebant et novissimis praesidio erant, ex itinere nostros latere aperto adgressi circumvenire, et id conspicati Helvetii, qui in montem sese receperant, rursus instare et proelium redintegrare coeperunt. Caes.Gall.1,25,6Als sie den Berg besetzt hatten und die Römer ihnen nachrückten, fielen die Boier und Tulinger, die mit etwa fünfzehntausend Mann den Zug der Feinde beschlossen und ihren Rücken deckten, während des Marsches den Römern in die offene Flanke und schlossen sie ein. Kaum sahen dies die Helvetier, die sich auf den Berg zurückgezogen hatten, als sie wieder vordrangen und die Schlacht erneuerten.
septimo die, cum iter non intermitteret, ab exploratoribus certior factus est Ariovisti copias a nostris milia passuum quattuor et viginti abesse. Caes.Gall.1,41,5Als er sieben Tage ununterbrochen vorgerückt war, benachrichtigen ihn Kundschafter, die Truppen des Ariovist seien noch 24 Meilen von seinen entfernt.
id cum animadvertisset P. Crassus adulescens, qui equitatui praeerat, quod expeditior erat quam ii, qui inter aciem versabantur, tertiam aciem laborantibus nostris subsidio misit. Caes.Gall.1,52,7Als dies der junge Publius Crassus an der Spitze der Reiterei bemerkte, schickte er den Bedrängten die dritte Schlachtreihe zu Hilfe, weil er in besserer Lage war als diejenigen, die sich mitten in der Schlacht befanden.
interim proelio equestri inter duas acies contendebatur. ubi neutri transeundi initium faciunt, secundiore equitum proelio nostris Caesar suos in castra reduxit. Caes.Gall.2,9,2Indessen lieferte man sich zwischen beiden Schlachtlinien ein Reitergefecht. Da man auf keiner Seite den Übergang versuchen wollte, führt Cäsar, dessen Reiterei ziemlich erfolgreich war, seine Leute in das Lager zurück.
his facile pulsis ac proturbatis incredibili celeritate ad flumen decucurrerunt, ut paene uno tempore et ad silvas et in flumine et iam in manibus nostris hostes viderentur. Caes.Gall.2,19,7Nachdem sie so die römischen Reiter mit Leichtigkeit geworfen und in Unordnung gebracht hatten, stürmten sie mit unglaublicher Schnelligkeit zum Fluss, so dass man sie fast zur gleichen Zeit an den Wäldern, im Fluss und mitten unter den Römern erblickte.
et calones, qui ab decumana porta ac summo iugo collis nostros victores flumen transisse conspexerant, praedandi causa egressi, cum respexissent et hostes in nostris castris versari vidissent, praecipites fugae sese mandabant. Caes.Gall.2,24,2Die Trossknechte, die vom Hintertor des Lagers und vom Gipfel des Hügels herab zugesehen hatten, wie die Römer siegreich über den Fluss setzten, verließen bald das Lager, um Beute zu erhaschen. Als sie aber zurückblickten und sahen, dass die Feinde bereits im römischen Lager waren, ergriffen sie eilig die Flucht.
quibus omnibus rebus permoti equites Treveri, quorum inter Gallos virtutis opinio est singularis, qui auxilii causa a civitate missi ad Caesarem venerant, cum multitudine hostium castra nostra compleri, legiones premi et paene circumventas teneri, calones, equites, funditores, Numidas diversos dissipatosque in omnes partes fugere vidissent, desperatis nostris rebus domum contenderunt; Caes.Gall.2,24,4Als daher die Reiterei der Treverer, die sie von ihrem Land Cäsar als Unterstützung zugeschickt hatten und von deren Tapferkeit die Kelten eine große Meinung hegen, sah, wie sich das Lager massenhaft mit Feinden anfüllte, wie die Legionen fast umzingelt waren und in großer Gefahr schwebten, wie endlich die Trossknechte, die Reiter, die Schleuderer und die Numider getrennt und zerstreut nach allen Seiten flohen, so hielten sie Cäsars Sache für verloren und eilten in ihre Heimat
et Labienus castris hostium potitus et ex loco superiore, quae res in nostris castris gererentur, conspicatus decimam legionem subsidio nostris misit. Caes.Gall.2,26,4Auch hatte sich Titus Labienus des feindlichen Lagers bemächtigt und von oben herab die Vorgänge im römischen Lager gesehen. Als er deshalb den Kämpfenden die zehnte Legion zu Hilfe schickte
Ac primo adventu exercitus nostri crebras ex oppido excursiones faciebant parvulisque proeliis cum nostris contendebant; Caes.Gall.2,30,1Sogleich bei der Ankunft des römischen Heeres machten sie häufige Ausfälle aus der Stadt und ließen sich in kleine Gefechte ein.
postridie eius diei refractis portis, cum iam defenderet nemo, atque intromissis militibus nostris sectionem eius oppidi universam Caesar vendidit. Caes.Gall.2,33,6Am folgenden Tag sprengten die Römer die Tore und stürmten ohne Widerstand hinein; Cäsar ließ die Beute aus dieser Stadt insgesamt verkaufen.
quarum rerum a nostris propter paucitatem fieri nihil poterat, ac non modo defesso ex pugna excedendi, sed ne saucio quidem eius loci, ubi constiterat, relinquendi ac sui recipiendi facultas dabatur. Caes.Gall.3,4,4während dies alles den Römern bei ihrer geringen Zahl unmöglich war. Denn bei ihnen konnte nicht bloß kein Ermüdeter aus dem Treffen treten, sondern nicht einmal ein Verwundeter hatte die Möglichkeit, sich zurückzuziehen und seinen Platz zu verlassen.
Cum iam amplius horis sex continenter pugnaretur ac non solum vires, sed etiam tela nostros deficerent atque hostes acrius instarent languidioribusque nostris vallum scindere et fossas complere coepissent Caes.Gall.3,5,1Der Kampf hatte schon über sechs Stunden ohne Unterbrechung gedauert; den Römern mangelten allmählich nicht bloß die Kräfte, sondern auch die Geschosse, während die Feinde immer heftiger eindrangen und bei der großen Ermattung der Römer bereits darangingen, den Wall zu durchbrechen und die Gräben des Lagers einzuebnen.
accedebat, ut, cum se vento dedissent, tempestatem ferrent facilius et in vadis consisterent tutius et ab aestu relictae nihil saxa et cotes timerent; quarum rerum omnium nostris navibus casus erant extimescendi. Caes.Gall.3,13,9Sobald aber der Wind tobte und sie in die hohe See strebten, hatten sie noch den weiteren Vorteil, den Sturm leichter ertragen, auf Untiefen mit mehr Sicherheit anhalten zu können und beim Verlaufen der Flut von Felsen und Riffen nichts befürchten zu müssen. Die römischen Fahrzeuge dagegen mussten mit jeder Art von Unfällen rechnen.
quae ubi convenit ac primum ab hostibus visa est, circiter CCXX naves eorum paratissimae atque omni genere armorum ornatissimae ex portu profectae nostris adversae constiterunt. Caes.Gall.3,14,2Sobald diese angekommen war und von den Feinden erblickt wurde, liefen etwa 220 ganz schlagfertige und in jeder Weise bestens ausgerüstete Schiffe von ihnen aus dem Hafen und stellten sich unseren Schiffen kampfbereit entgegen,
una erat magno usui res praeparata ab nostris, falces praeacutae insertae adfixaeque longuriis, non absimili forma muralium falcium. Caes.Gall.3,14,5Den Römern kam nur eine schon im voraus in Bereitschaft gesetzt Sache zustatten: dies waren sehr scharfe Sicheln, die man in lange Stangen gesteckt und darin befestigt hatte, von ähnlicher Gestalt wie etwa die Mauersicheln.
deinde equitatu suo pulso atque insequentibus nostris subito pedestres copias, quas in convalle in insidiis conlocaverant, ostenderunt. iis nostros disiectos adorti proelium renovarunt. Caes.Gall.3,20,4Als hierauf ihre eigene Reiterei zurückgeschlagen und von den Römern verfolgt wurde, ließen sie plötzlich ihr Fußvolk hervorbrechen, das sich in dem Hinterhalt eines Tales versteckt hatte. Dieses machte einen Angriff auf die getrennten Linien der Römer, und es begann ein neues Treffen.
ad quarum initium silvarum cum Caesar pervenisset castraque munire instituisset neque hostis interim visus esset, dispersis in opere nostris subito ex omnibus partibus silvae evolaverunt et in nostros impetum fecerunt. Caes.Gall.3,28.3Als Cäsar deren Anfang erreicht und begonnen hatte, sein Lager aufzuschlagen, zeigte sich anfangs kein Feind. Sobald aber die Römer bei ihrer Arbeit allenthalben zerstreut waren, brachen sie plötzlich im Sturm aus allen Teilen des Waldes hervor.
incredibili celeritate magno spatio paucis diebus confecto, cum iam pecus atque extrema impedimenta a nostris tenerentur, ipsi densiores silvas peterent, eiusmodi tempestates sunt consecutae, uti opus necessario intermitteretur et continuatione imbrium diutius sub pellibus milites contineri non possent. Caes.Gall.3,29,2In wenigen Tagen war man unglaublich schnell mit einer großen Strecke fertig, und die Römer bekamen bereits die ersten und den äußersten Teil des Gepäcks der Feinde in ihre Hände, während die Gallier selbst sich in dichtere Wälder zurückgezogen. Allein plötzlich trat so schlechte Witterung ein, dass man notwendig von der Arbeit abstehen musste, und die Soldaten bei dem Andauern der Regengüsse es nicht länger unter den Zelten aushalten konnten.
At hostes ubi primum nostros equites conspexerunt, quorum erat V milium numerus, cum ipsi non amplius octingentos equites haberent, quod ii, qui frumentandi causa erant trans Mosam profecti, nondum redierant, nihil timentibus nostris, quod legati eorum paulo ante a Caesare discesserant atque is dies indutiis erat ab his petitus, impetu facto celeriter nostros perturbaverunt. Caes.Gall.4,12,1Die Feinde, die bloß achthundert Reiter hatten, weil diejenigen, die über die Maas ausgezogen waren, noch nicht bei ihnen zurück waren, griffen denn auch wirklich die 5000 Mann starke römische Reiterei in dem Augenblick an, als sie sie zu Gesicht bekamen, und setzten sie auf der Stelle um so leichter in Verwirrung, als man sich auf der Seite der Römer für völlig sicher hielt, weil die Gesandten der Germanen kurz vorher erst Cäsar verlassen und für diesen Tag Waffenstillstand begehrt hatten.
rursus his resistentibus sua consuetudine ad pedes desiluerunt subfossisque equis compluribusque nostris deiectis reliquos in fugam coniecerunt atque ita perterritos egerunt, ut non prius fuga desisterent quam in conspectum agminis nostri venissent. Caes.Gall.4,12,2Da sich indessen die römische Reiterei wieder ordnete und von neuem standhielt, sprangen die feindlichen Reiter, wie sie es gewohnt sind, von ihren Pferden, stachen die Pferde der Römer von unten nieder, warfen eine Anzahl römischer Reiter zu Boden, schlugen die übrigen in die Flucht und brachten sie so in Verwirrung, dass es sich nicht eher ermannten, als bis sie zum römischen Hauptzug kamen.
in eo proelio ex equitibus nostris interficiuntur quattuor et septuaginta, Caes.Gall.4,12,3Bei diesem Gefecht fielen auf der Seite der Römer 74 Reiter;
quo loco qui celeriter arma capere potuerunt, paulisper nostris restiterunt atque inter carros impedimentaque proelium commiserunt. Caes.Gall.4,14,4Wer von den Germanen schnell zu den Waffen greifen konnte, der leistete eine Weile Widerstand und focht zwischen den Wagenburgen hervor.
Exigua parte aestatis reliqua Caesar, etsi in his locis, quod omnis Gallia ad septentriones vergit, maturae sunt hiemes, tamen in Britanniam proficisci contendit, quod omnibus fere Gallicis bellis hostibus nostris inde subministrata auxilia intellegebat Caes.Gall.4,20,1Obwohl der Sommer zu Ende ging und in ganz Gallien, das nördlich liegt, der Winter früh anfängt, schickte sich Cäsar dennoch zu einem Zug nach Britannien an, weil er wusste, dass die Gallier in allen Kriegen mit den Römern in der Regel von dieser Insel Unterstützung erhalten hatten.
Quod ubi Caesar animadvertit, naves longas, quarum et species erat barbaris inusitatior et motus ad usum expeditior, paulum removeri ab onerariis navibus et remis incitari et ad latus apertum hostium constitui atque inde fundis, sagittis, tormentis hostes propelli ac submoveri iussit. quae res magno usui nostris fuit. Caes.Gall.4,25,1Kaum hatte Cäsar dies bemerkt, als er seine Kriegsschiffe, deren Gestalt dem Feind ungewohnt war und deren Bewegung eine leichtere Benutzung gewährte, ein wenig von den Frachtschiffen wegfahren und rasch vorwärts rudern ließ. Nachdem sie der nicht gedeckten Flanke der Feinde gegenüberstanden, suchte man mit Schleudern, Pfeilen und schwerem Geschütz die feindlichen Truppen aus ihrer Stellung zu bringen und zu verjagen. Dieser Versuch brachte den Römern Vorteil.
at nostris militibus cunctantibus maxime propter altitudinem maris, qui decimae legionis aquilam ferebat, obtestatus deos ut ea res legioni feliciter eveniret, 'desilite' inquit 'commilitones, nisi vultis aquilam hostibus prodere; ego certe meum rei publicae atque imperatori officium praestitero.' Caes.Gall.4,25,3Als aber die römischen Soldaten besonders der Tiefe des Meeres wegen sich nicht rüstig zeigten, flehte der Adlerträger der zehnten Legion zu den Göttern und rief, dass sein Vorhaben zum Glück der Legion gelingen möge: "Kriegsgefährten, springt hinab, wenn ihr dem Feind euren Adler preisgeben wollt! Ich wenigstens werde meiner Pflicht gegen Vaterland und Feldherrn Genüge leisten."
ita uno tempore et longas naves, quibus Caesar exercitum transportandum curaverat quasque in aridum subduxerat, aestus complebat, et onerarias quae ad ancoras erant deligatae, tempestas adflictabat, neque ulla nostris facultas aut administrandi aut auxiliandi dabatur. Caes.Gall.4,29,2Deshalb wurden zu gleicher Zeit die Kriegsschiffe, mit denen Cäsar das Heer übergesetzt hatte, und die nun auf dem trocknen Ufer standen, von der steigenden Flut überströmt und die vor Anker liegenden Frachtschiffe durch den Sturm beschädigt, während die Römer außerstande waren, Hand anzulegen oder Hilfe zu bringen.
Quibus rebus perturbatis nostris [novitate pugnae] tempore opportunissimo Caesar auxilium tulit. namque eius adventu hostes constiterunt, nostri se ex timore receperunt. Caes.Gall.4,34,1Als unter solchen Umständen die Römer durch den ganz ungewohnten Kampf in Bestürzung waren, brachte ihnen Cäsar im wichtigsten Augenblick Hilfe; denn sogleich bei seinem Erscheinen machte der Feind Halt und die Römer ermannten sich.
dum haec geruntur, nostris omnibus occupatis, qui erant in agris reliqui discesserunt. Caes.Gall.4,34,3Während die Römer durch diesen Vorfall bloß mit sich beschäftigt waren, verließen die übrigen Britannier ihre ländlichen Wohnsitze.
at illi intermisso spatio, imprudentibus nostris atque occupatis in munitione castrorum, subito se ex silvis eiecerunt impetuque in eos facto, qui erant in statione pro castris conlocati, acriter pugnaverunt, Caes.Gall.5,15,3Kaum war man aber nach kurzer Zwischenzeit sorglos mit der Verschanzung des Lagers beschäftigt, so stürzten die Britannier unvermutet aus dem Gehölz heraus, machten auf den Vorposten vor dem Lager einen Angriff und schlugen sich aus allen Kräften.
duabusque missis subsidio cohortibus a Caesare, atque his primis legionum duarum, cum eae perexiguo intermisso loci spatio inter se constitissent, novo genere pugnae perterritis nostris per medios audacissime perruperunt seque inde incolumes receperunt. Caes.Gall.5,15,4Cäsar schickte den Seinigen zweier Kohorten zu Hilfe, und zwar die ersten Kohorten von zwei Legionen.. Obwohl sich diese nun nicht weit voneinander aufgestellt hatten, brachen die Feinde mit der größten Kühnheit mitten durch sie und zogen sich ohne Verluste zurück; so sehr erschreckte die Römer die ungewohnte Art des Kampfes.
tum suo more conclamaverunt, uti aliqui ex nostris ad conloquium prodiret: habere sese, quae de re communi dicere vellent, quibus rebus controversias minui posse sperarent. Caes.Gall.5,26,4Nun verlangten diese Gallier nach ihrer Gewohnheit in lautem Geschrei, es sollten einige Römer zu einer Besprechung hervortreten; sie hätten Vorschläge über die gemeinsame Sache zu machen und hofften, dadurch den Streit zu mindern.
et cum se maior pars agminis in magnam convallem demisisset, ex utraque parte eius vallis subito se ostenderunt novissimosque premere et primos prohibere ascensu atque iniquissimo nostris loco proelium committere coeperunt. Caes.Gall.5,32,2Als nun der größere Teil des römischen Zuges in ein großes Tal hinabgestiegen war, zeigten sie sich plötzlich auf beiden Seiten, bedrängten den Nachtrab, ließen die Vortruppen nicht bergan rücken und begannen so an einem für die Römer höchst ungünstigen Ort ein Treffen.
nam et nostris militibus spem minuit et hostes ad pugnam alacriores effecit, quod non sine summo timore et desperatione id factum videbatur. Caes.Gall.5,33,5Den Römern nämlich sank dabei der Mut, während er beim Feind wuchs; denn man glaubte, dies sei nur aus der größten Furcht und Verzweiflung geschehen.
nam et nostris militibus spem minuit et hostes ad pugnam alacriores effecit, quod non sine summo timore et desperatione id factum videbatur. Caes.Gall.5,33,5Den Römern nämlich sank dabei der Mut, während er beim Feind wuchs; denn man glaubte, dies sei nur aus der größten Furcht und Verzweiflung geschehen.
hostes postero die multo maioribus coactis copiis castra oppugnant, fossam complent. a nostris eadem ratione qua pridie, resistitur. Caes.Gall.5,40,3Den folgenden Tag bestürmten die Feinde, deren Truppen sich unterdessen sehr verstärkten, das Lager und ebneten bereits den Graben ein. Die Römer leisteten Widerstand, wie tags zuvor;
hic dies nostris longe gravissimus fuit; sed tamen hunc habuit eventum, ut eo die maximus numerus hostium vulneraretur atque interficeretur, ut se sub ipso vallo constipaverant recessumque primis ultimi non dabant. Caes.Gall.5,43,5Dies war für unsere Leute der bei weitem härteste Tag; doch hatte er den Erfolg, dass dabei ein sehr großer Teil der Feinde verwundet oder getötet wurde, wie sie sich unter dem Wall zusammengedrängt hatten und die letzten die ersten am Rückzug hinderten.
ex his Pullo, cum acerrime ad munitiones pugnaretur, 'quid dubitas' inquit 'Vorene? aut quem locum tuae probandae virtutis exspectas? hic dies de nostris controversiis iudicabit.' Caes.Gall.5,44,3Als man damals höchst verbissen um die Befestigung kämpfte, rief Pullo: "Was bist du unschlüssig, Vorenus? Welche Gelegenheit erwartest du, deine Tapferkeit zu zeigen? Dieser Tag soll unseren Streit entscheiden!"
haec casu ad turrim adhaesit neque a nostris biduo animadversa tertio die a quodam milite conspicitur, dempta ad Ciceronem defertur. Caes.Gall.5,48,8dieser blieb aber durch Zufall an einem Turm hängen und wurde zwei Tage lang nicht bemerkt; erst am dritten Tag sah ihn ein Soldat.
prima luce hostium equitatus ad castra accedit proeliumque cum nostris equitibus committit. Caes.Gall.5,50,4Bei Anbruch des folgenden Tages näherte sich die feindliche Reiterei dem Lager und begann ein Gefecht mit unseren Reitern.
Quibus omnibus rebus hostes invitati copias transducunt aciemque iniquo loco constituunt, nostris vero etiam de vallo deductis propius accedunt et tela intra munitionem ex omnibus partibus coniciunt Caes.Gall.5,51,1Durch all dies verleitet führten die Feinde ihre Truppen hinüber und stellten sich an einem nachteiligen Ort in Schlachtordnung. Als Cäsar sogar seine Posten vom Wall zurückgezogen hatte, rückten sie noch näher und beschossen von allen Seiten das Lager.
nullo ab nostris dato responso, ubi visum est, sub vesperum dispersi ac dissipati discedunt. Caes.Gall.5,58,3Man gab ihnen keine Antwort; daher zogen sie, als es ihnen angebracht schien, abends ungeordnet und zerstreut ab.
legatisque nostris renuntiant se Biturigum perfidiam veritos revertisse, quibus id consilii fuisse cognoverint, ut, si flumen transissent, una ex parte ipsi, altera Arverni se circumsisterent. Caes.Gall.7,5,5Sie meldeten den römischen Legaten, sie wären aus Misstrauen gegen die Biturigen zurückgekehrt, die, wie sie erfahren hätten, die Absicht gehabt hätten, sie nach dem Übergang über den Fluss von der einen Seite selbst anzugreifen, während sie auf der anderen von den Arvernern überfallen worden wären.
omnes nostras pabulationes frumentationesque observabat dispersosque, cum longius necessario procederent, adoriebatur magnoque incommodo adficiebat, etsi, quantum ratione provideri poterat, ab nostris occurrebatur, ut incertis temporibus diversisque itineribus iretur. Caes.Gall.7,16,3Alle römischen Truppen, die auf Futter und Getreide ausgingen, wurden beobachtet; wenn sie notgedrungen etwas zu weit zogen, griff er die Zerstreuten an und fügte ihnen erhebliche Verluste zu, wie sehr man auch von römischer Seite mit möglichster Vorsicht dadurch vorzubeugen suchte, dass man zu verschiedener Zeit und auf unterschiedlichen Wegen auszog.
Cum acerrime comminus pugnaretur, hostes loco et numero, nostri virtute confiderent, subito sunt Haedui visi ab latere nostris aperto, quos Caesar ab dextra parte alio ascensu manus distinendae causa miserat. Caes.Gall.7,50,1Als man so einen äußerst verbissenen Nahkampf führte und die Feinde ihr Vertrauen in die Örtlichkeit und ihre Zahl, die Römer dagegen in ihre Tapferkeit setzten, erblickte man plötzlich die Häduer in der offenen Flanke der Römer. Cäsar hatte sie bekanntlich nach der rechten Seite hin auf einem anderen Weg den Hügel hinaufgeschickt, um die Feinde auch dort zu beschäftigen.
Eo cum esset ventum, exploratores hostium, ut omni fluminis parte erant dispositi, inopinantes, quod magna subito erat coorta tempestas, a nostris opprimuntur; Caes.Gall.7,61,1Als man dort angekommen war, überraschten unsere Leute die Späher der Feinde, die überall am Ufer aufgestellt waren, wegen eines plötzlichen Unwetters und machten sie nieder.
laborantibus nostris Caesar Germanos submittit legionesque pro castris constituit, ne qua subito inruptio ab hostium peditatu fiat. Caes.Gall.7,70,2Als aber die Römer Not litten, schickte ihnen Cäsar seine Germanen zu Hilfe und stellte die Legionen vor das Lager, um gegen einen unvermuteten Ansturm des feindlichen Fußvolkes gesichert zu sein.
praesidio legionum addito nostris animus augetur; hostes in fugam coniecti se ipsi multitudine impediunt atque angustioribus portis relictis coartantur. Caes.Gall.7,70,3Als die Reiterei Cäsars nun den Schutz des Fußvolkes hatte, wuchs ihr der Mut; die Feinde mussten fliehen und behinderten sich durch ihre eigene Menge und drängten sich bei den schmalen Toren ihrer Verschanzung, die ihnen allein übrig geblieben waren.
Erat eodem tempore et materiari et frumentari et tantas munitiones fieri necesse deminutis nostris copiis, quae longius a castris progrediebantur. ac nonnumquam opera nostra Galli temptare atque eruptionem ex oppido pluribus portis summa vi facere conabantur. Caes.Gall.7,73,1Man musste also notwendig zu ein und derselben Zeit für Lebensmittel, für Bauholz und für den Aufbau dieser großen Werke sorgen, wodurch sich die Streitkräfte, die sich bedeutend weit vom Lager entfernten, nur verringert wurden. Und wirklich versuchten die Feinde deshalb bisweilen mit der größten Heftigkeit aus mehreren Toren zugleich einen Ausfall zu machen und Cäsars Werke anzugreifen.
quid hominum milibus LXXX uno loco interfectis propinquis consanguineisque nostris animi fore existimatis, si paene in ipsis cadaveribus proelio decertare cogentur? Caes.Gall.7,77,8Wenn achtzigtausend Menschen an einer Stelle gefallen sind, wie, glaubt ihr, wird es unseren Angehörigen und Blutsverwandten zu Mute sein, da sie fast auf unseren Leichnamen werden kämpfen müssen?
nam quid illi simile bello fuit? depopulata Gallia Cimbri magnaque inlata calamitate finibus quidem nostris aliquando excesserunt atque alias terras petierunt; iura, leges, agros, libertatem nobis reliquerunt. Caes.Gall.7,77,14Denn was hatte jener Krieg Ähnliches mit unserer Lage? Die Kimbern verheerten zwar Gallien und verursachten großes Elend, aber sie verließen es doch wenigstens wieder einmal und zogen in andere Länder. Unsere Gesetze, Verfassungen, Ländereien samt all unserer Freiheit blieben uns.
Interea Commius reliquique duces, quibus summa imperii permissa erat, cum omnibus copiis ad Alesiam perveniunt et colle exteriore occupato non longius mille passibus a nostris munitionibus considunt. Caes.Gall.7,79,1Mittlerweile erschienen Commius und die übrigen Anführer, die den Oberbefehl hatten, mit all ihren Streitkräften vor Alesia, besetzten einen der äußersten Hügel und standen etwa tausend Schritt von Cäsars Befestigungswerken.
agger ab universis in munitionem coniectus et ascensum dat Gallis et ea, quae in terra occultaverant Romani, contegit; nec iam arma nostris nec vires suppetunt. Caes.Gall.7,85,6Ebenso brachten sie alle zusammen Schutt an die römischen Linie, der ihnen den Weg hinüber bahnte und alles bedeckte, was die Römer in die Erde gegraben hatten. Schon mangelte es unseren Leuten an Waffen und Kräften.
quae res etsi mediocre detrimentum iumentorum ac servorum nostris adferebat, tamen stultas cogitationes incitabat barbarorum, atque eo magis quod Commius, quem profectum ad auxilia Germanorum arcessenda docui, cum equitibus venerat. qui tametsi numero non amplius erant quingenti, tamen Germanorum adventu barbari inflabantur. Caes.Gall.8,10,4So unbedeutend der damit verbundene Verlust an Tieren und Soldaten für die Römer war, ebenso sehr nahm der törichte Stolz des Feindes zu; besonders da Commius, der bekanntlich (vgl. 8,7) ging, um germanische Hilfsscharen anzuwerben, bereits mit einer Truppe Reiter zurückgekommen war. Es belief sich ihre Zahl und zwar nicht über 500; dennoch wurden bei ihrem Erscheinen die Gallier zuversichtlicher.
accedunt propius interim legiones crebrique eodem tempore et nostris et hostibus nuntii adferuntur imperatorem instructis copiis adesse. Caes.Gall.8,19,4Mittlerweile näherten sich die Legionen; auf Seiten der Römer und des Feindes vernahm man wiederholt, der Feldherr mit dem schlagfertigen Heer sei da.
erim nulla calamitate victus Correus excedere proelio silvasque petere aut invitantibus nostris ad deditionem potuit adduci quin fortissime proeliando compluresque vulnerando cogeret elatos iracundia victores in se tela conicere. Caes.Gall.8,19,8Die Römer aber verfolgten und mordeten. Correus dagegen, durch kein Unglück gebeugt, verließ den Kampfplatz nicht, versuchte auch im Wald keine Zuflucht und wollte von Aufforderungen zur Unterwerfung ebenso wenig wissen; in tapferstem Kampf verwundete er viele und zwang seine ergrimmten Sieger, auf ihn zu zielen (vgl. 8,21).
erat autem oppidanis difficilis et praeruptus eo descensus, ut prohibentibus nostris sine vulneribus ac periculo vitae neque adire flumen neque arduo se recipere possent ascensu. Caes.Gall.8,40,4Der Gang an diesen Fluss war dagegen für die Belagerten so schwierig und schroff, das, sobald die Römer entgegentraten, niemand ohne Wunden und Lebensgefahr wieder zum Fluss gelangen noch sich wieder auf die steile Höhe zurückziehen konnte.
sed, quoniam census non ius civitatis confirmat ac tantum modo indicat eum, qui sit census ita se iam tum gessisse, pro cive, eis temporibus is, quem tu criminaris, ne ipsius quidem iudicio in civium Romanorum iure esse versatum et testamentum saepe fecit nostris legibus, et adiit hereditates civium Romanorum, et in beneficiis ad aerarium delatus est a L. Lucullo pro consule. Cic.Arch.11.bAber weil in der Schätzung keine Bestätigung des Bürgerrechtes liegt, sondern nur eine Anzeige, dass derjenige, der geschätzt wurde, schon damals so gehandelt habe, nämlich als Bürger, so bemerkte ich, dass derjenige, von dem du behauptest, dass er da auch nach seinem eigenen Urteil das Recht eines römischen Bürgers nicht ausgeübt habe, damals nicht allein oft ein Testament nach unserem Gesetz machte, sondern auch Erbschaften von römischen Bürgern antrat, und von dem damaligen Proconsul Lucius Lucullus zum Zweck einer Gratifikation vor der Staatskasse genannt worden ist.
quae cum ita sint, petimus a vobis, iudices, si qua non modo humana verum etiam divina in tantis ingeniis commendatio debet esse, ut eum, qui vos, qui vestros imperatores, qui populi Romani res gestas semper ornavit, qui etiam his recentibus nostris vestrisque domesticis periculis aeternum se testimonium laudis daturum esse profitetur, quique est ex eo numero, qui semper apud omnis sancti sunt habiti itaque dicti, sic in vestram accipiatis fidem, ut humanitate vestra levatus potius quam acerbitate violatus esse videatur. Cic.Arch.31.bDaher bitte ich euch, ihr Richter, – wofern es in so wichtiger Angelegenheit nicht bloß eine menschliche, sondern auch eine göttliche Empfehlung geben muss – dass ihr den Mann, der eure Feldherrn, der die Taten des römischen Volkes stets verherrlicht hat, der auch verspricht, diesen neuerlich von mir und euch für das Innere des Staates bestandenen Gefahren ein unvergängliches Zeugnis des Lobes zu erteilen, der unter die zählt, die stets von allen heilig gehalten und so genannt wurden – dass ihr diesen so unter euren Schutz stellt, dass man von euch urteilen möge, ihr hättet ihm lieber durch eure Milde sein Schicksal erleichtern als ihn durch eure Strenge verletzen wollen.
Nam prima aetate incidimus in ipsam perturbationem disciplinae veteris, et consulatu devenimus in medium rerum omnium certamen atque discrimen, et hoc tempus omne post consulatum obiecimus eis fluctibus, qui per nos a communi peste depulsi in nosmet ipsos redundarent. Sed tamen in his vel asperitatibus rerum vel angustiis temporis obsequar studiis nostris et quantum mihi vel fraus inimicorum vel causae amicorum vel res publica tribuet oti, ad scribendum potissimum conferam; Cic.de_orat.1,3.Denn mein erstes Lebensalter fiel gerade in den Umsturz der alten Verfassung; und mein Konsulat führte mich mitten in den Kampf und die Gefahr des ganzen Staates, und die ganze Zeit nach dem Konsulat habe ich den Fluten entgegenstellen müssen, die, durch mich von der Vernichtung des Staates abgewehrt, gegen mich selbst zurückströmen sollten. Aber ungeachtet dieser misslichen Verhältnisse und bedrängten Zeiten will ich mich dennoch unseren wissenschaftlichen Bestrebungen widmen und; soviel mir die Ränke der Feinde, die Verteidigungen der Freunde und die Staatsgeschäfte Muße übriglassen, vorzugsweise zum Schreiben anwenden.
Vis enim, ut mihi saepe dixisti, quoniam, quae pueris aut adulescentulis nobis ex commentariolis nostris incohata ac rudia exciderunt, vix sunt hac aetate digna et hoc usu, quem ex causis, quas diximus, tot tantisque consecuti sumus, aliquid eisdem de rebus politius a nobis perfectiusque proferri; solesque non numquam hac de re a me in disputationibus nostris dissentire, quod ego eruditissimorum hominum artibus eloquentiam contineri statuam, tu autem illam ab elegantia doctrinae segregandam putes et in quodam ingeni atque exercitationis genere ponendam. Cic.de_orat.1,5.Du hast ja oft den Wunsch gegen mich ausgesprochen, weil die Schrift, die mir in meinem Knaben- oder Jünglingsalter aus meinen Heften unvollendet und nur in rohen Umrissen entschlüpfte, kaum meines jetzigen Alters und der Erfahrung, die ich aus der Führung so vieler und so wichtiger Verhandlungen gewonnen habe, würdig ist, ich möchte über dieselben Gegenstände etwas Gefeilteres und Vollendeteres veröffentlichen. Auch pflegst du zuweilen in unseren Unterhaltungen darin von mir abzuweichen, dass, während nach meinem Urteil die Beredsamkeit auf den wissenschaftlichen Kenntnissen der einsichtsvollsten Männer beruht, du hingegen der Ansicht bist, sie müsse von der gründlichen Gelehrsamkeit getrennt und als das Erzeugnis einer gewissen natürlichen Geistesanlage und Übung angesehen werden.
Neque vero ego hoc tantum oneris imponam nostris praesertim oratoribus in hac tanta occupatione urbis ac vitae, nihil ut eis putem licere nescire, quamquam vis oratoris professioque ipsa bene dicendi hoc suscipere ac polliceri videtur, ut omni de re, quaecumque sit proposita, ornate ab eo copioseque dicatur. Cic.de_orat.1,21.Nicht jedoch will ich den Rednern, zumal den unsrigen, deren Zeit von den Geschäften des Staatslebens so sehr in Anspruch genommen wird, eine so große Last aufbürden, dass ich ihnen nicht vergönnen sollte, einiges nicht zu wissen; wiewohl der Begriff des Redners und sein Beruf, selbst gut reden, das auf sich zu nehmen und zu verheißen scheint, dass er über jeden Gegenstand, der ihm vorgelegt wird, mit Geschmack und Fülle reden könne.
repetamque non ab incunabulis nostrae veteris puerilisque doctrinae quendam ordinem praeceptorum, sed ea, quae quondam accepi in nostrorum hominum eloquentissimorum et omni dignitate principum disputatione esse versata; non quo illa contemnam, quae Graeci dicendi artifices et do ctores reliquerunt, sed cum illa pateant in promptuque sint omnibus, neque ea interpretatione mea aut ornatius explicari aut planius exprimi possint, dabis hanc veniam, mi frater, ut opinor, ut eorum, quibus summa dicendi laus a nostris hominibus concessa est, auctoritatem Graecis anteponam. Cic.de_orat.1,23.Und ich werde nicht, von der Wiege unserer ersten Schulbildung ausholend, eine Reihenfolge von Vorschriften geben, sondern das mitteilen, was, wie ich vernommen, einst die beredtesten und durch jede Würde hervorragenden Männern unseres Volkes in einer Unterredung abgehandelt haben; nicht als ob ich das verachte, was griechische Redekünstler und Lehrer hinterlassen haben, sondern da dies offen vorliegt und allen zugänglich ist und durch meine Auslegung nicht anschaulicher entwickelt und deutlicher ausgedrückt werden kann, so wirst du mir, lieber Bruder, wie ich glaube, gestatten, dass ich das bewährte Urteil derer, denen die Unsrigen den höchsten Ruhm in der Beredsamkeit zuerkannt haben, dem der Griechen vorziehe.
Horum alii, sicuti iste ipse Mnesarchus, hos, quos nos oratores vocaremus, nihil esse dicebat nisi quosdam operarios lingua celeri et exercitata; oratorem autem, nisi qui sapiens esset, esse neminem, atque ipsam eloquentiam, quod ex bene dicendi scientia constaret, unam quandam esse virtutem, et qui unam virtutem haberet, omnis habere easque esse inter se aequalis et paris; ita, qui esset eloquens, eum virtutes omnis habere atque esse sapientem. Sed haec erat spinosa quaedam et exilis oratio longeque a nostris sensibus abhorrebat. Cic.de_orat.1,83.Einige von ihnen sowie eben jener Mnesarchos sagten, diejenigen, die wir Redner nennten, seien nichts anderes als Handlanger mit geläufiger und geübter Zunge; ein wahrer Redner sei niemand, wenn er nicht ein Weiser sei, und die Beredsamkeit selbst sei, weil sie in der Wissenschaft des guten Vortrages bestehe, eine Tugend, und wer eine Tugend besitzt, besitze alle, und diese seien untereinander völlig gleich; folglich, wer beredt sei, der besitze alle Tugenden und sei ein Weiser. Doch diese Erörterung war spitzfindig und saftlos und widersprach zu sehr unserer Auffassungsweise.
ego enim, quantum auguror coniectura quantaque ingenia in nostris hominibus esse video, non despero fore aliquem aliquando, qui et studio acriore quam nos sumus atque fuimus et otio ac facultate discendi maiore ac maturiore et labore atque industria superiore, cum se ad audiendum legendum scribendumque dederit, exsistat talis orator, qualem quaerimus, qui iure non solum disertus, sed etiam eloquens dici possit; qui tamen mea sententia aut hic est iam Crassus aut, si quis pari fuerit ingenio pluraque quam hic et audierit et lectitarit et scripserit, paulum huic aliquid poterit addere.' Cic.de_orat.1,95.Fürwahr, wenn ich meinem Vorgefühl trauen darf und die trefflichen Anlagen betrachte, mit denen unsere Landsleute ausgerüstet sind, so gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass einst einer sein wird, der, wenn er sich mit eifrigerem Fleiß, als wir haben und hatten, mit erhöhter Anstrengung und Tätigkeit bei größerer Muße und reiferer Fähigkeit zum Lernen auf das Hören, Lesen und Schreiben legen wird, sich zu einem solchen Redner, wie wir ihn suchen, ausbilden wird, der mit Recht nicht allein beredt, sondern auch ein Redner genannt werden kann. Doch nach meinem Urteil ist ein solcher entweder schon unser Crassus hier, oder sollte ein anderer ihm an Anlagen gleichkommen und mehr als er gehört, gelesen und geschrieben haben, so wird er ihm nur ein weniges hinzufügen können."
Postea mihi placuit, eoque sum usus adulescens, ut summorum oratorum Graecas orationes explicarem, quibus lectis hoc adsequebar, ut, cum ea, quae legeram Graece, Latine redderem, non solum optimis verbis uterer et tamen usitatis, sed etiam exprimerem quaedam verba imitando, quae nova nostris essent, dum modo essent idonea. Cic.de_orat.1,155.Hierauf hielt ich es für zweckmäßig – und dieses Verfahren wandte ich in der reiferen Jugend an –, griechische Reden der größten Redner in freier Übersetzung wiederzugeben. Beim Lesen derselben hatte ich den Gewinn, dass, wenn ich das im Griechischen Gelesene lateinisch wiedergab, ich mich nicht allein der besten und doch gebräuchlichen Worte bedienen, sondern auch gewisse Worte durch Nachbildung ausdrücken konnte, die den Unsrigen neu erscheinen mochten, wenn sie nur passend waren.
Exercenda est etiam memoria ediscendis ad verbum quam plurimis et nostris scriptis et alienis; atque in ea exercitatione non sane mihi displicet adhibere, si consueris, etiam istam locorum simulacrorumque rationem, quae in arte traditur. Educenda deinde dictio est ex hac domestica exercitatione et umbratili medium in agmen, in pulverem, in clamorem, in castra atque in aciem forensem; subeundus visus hominum et periclitandae vires ingeni, et illa commentatio inclusa in veritatis lucem proferenda est. Cic.de_orat.1,157.Auch muss man das Gedächtnis üben durch wörtliches Auswendiglernen von möglichst vielen eigenen und fremden Schriftstellen. Und bei dieser Übung missfällt es mir eben nicht, wenn man sich daran gewöhnt hat, auch das in der Gedächtniskunst gelehrte Verfahren anzuwenden, seine Gedanken an gewisse Orte und Bilder zu knüpfen. Hierauf muss die Rede aus diesen häuslichen und in der Schule vorgenommenen Übungen hinausgeführt werden mitten in den Heereszug, in den Staub, in das Kriegsgeschrei, in das Feldlager und in die Schlachtreihen des Forums; von allen Dingen muss man sich Erfahrung einsammeln und seine Geisteskräfte versuchen und die eingeschlossenen Vorübungen an das helle Licht der Wirklichkeit hervorziehen.
[Cic.fin.1,31,1] Sunt autem quidam e nostris, qui haec subtilius velint tradere et negent satis esse, quid bonum sit aut quid malum, sensu iudicari, sed animo etiam ac ratione intellegi posse et voluptatem ipsam per se esse expetendam et dolorem ipsum per se esse fugiendum. Itaque aiunt hanc quasi naturalem atque insitam in animis nostris inesse notionem, ut alterum esse appetendum, alterum aspernandum sentiamus. Cic.Fin.1,31,1Einige von uns möchten dies allerdings tiefschürfender abhandeln und geben sich nicht mit einer empirischen Beurteilung von Gut und Böse zufrieden. Sie glauben, man könne rational verständlich machen, dass man Lust an sich erstreben und Schmerz an sich meiden müsse. Sie behaupten deshalb, uns sei von Natur aus die Vorstellung und Empfindung angeboren, das eine sei zu erstreben, das andere zu meiden.
Divitias alii praeponunt, bonam alii valetudinem, alii potentiam, alii honores, multi etiam voluptates. Beluarum hoc quidem extremum, illa autem superiora caduca et incerta, posita non tam in consiliis nostris quam in fortunae temeritate. Cic.Lael.20.dDer eine gibt dem Reichtum den Vorzug, ein anderer der Gesundheit, ein dritter der Macht im Staat, ein vierter Ehrenstellen, viele der Sinnenlust (Epikureer). Diese letztere ist Sache unvernünftiger Tiere jene vorigen Güter aber sind hinfällig und unzuverlässig und beruhen nicht so sehr auf unserem Willen als auf blindem Glück.
Quam multa enim, quae nostra causa numquam faceremus, facimus causa amicorum! precari ab indigno, supplicare, tum acerbius in aliquem invehi insectarique vehementius, quae in nostris rebus non satis honeste, in amicorum fiunt honestissime; Cic.Lael.57.cWie viel tun wir unseren Freunden zuliebe, was wir uns zuliebe nicht tun würden! Zum Beispiel wenn wir uns mit Bitten, ja mit demütigem Flehen an einen Unwürdigen wenden, wenn wir heftig gegen jemanden losfahren und auf ihn eindringen. Dies alles verbietet uns in unserer eigenen Angelegenheit die Ehre, während es sich für den Freund aufs vollkommenste mit ihr verträgt.
Messalam tui studiosum esse arbitror; Pompeium etiam simulatorem puto. Sed haec utinam ne experiare! quod precarer deos, nisi meas preces audire desissent; verumtamen precor, ut his infinitis nostris malis contenti sint; in quibus non modo tamen nullius inest peccati infamia, sed omnis dolor est, quod optime factis poena maxima est constituta. Cic.ad Q.fr.1,3,9,1Dass Messala dir geneigt ist, glaube ich, aber Pompeius, vermute ich, ist ein Heuchler. Doch möge dir die Probe aufs Exempel erspart bleiben! Ich würde die Götter darum bitten, wären sie nicht längst gegen meine Gebete taub geworden. Dennoch flehe ich, sie möchten sich mit diesem meinem grenzenlosen Elend zufrieden geben; trifft es mich doch nicht infolge einer Verfehlung; sondern darin liegt mein ganzer Schmerz, dass dem edelsten Handeln die größte Strafe bestimmt ist.
Ei tantus clamor a nostris - placuerat enim referre gratiam -, ut neque mente nec lingua neque ore consisteret. Cic.ad Q.fr.2,3,2,3Da erhob sich ein solches Geschrei von unserer Seite (denn man hatte sich vorgenommen, es ihm zum Dank heimzuzahlen), dass ihn Besonnenheit, Sprache und Farbe verließ.
Hora fere nona quasi signo data Clodiani nostros consputare coeperunt; exarsit dolor. Urgere illi, ut loco nos moverent; factus est a nostris impetus, fuga operarum; eiectus de rostris Clodius. Cic.ad Q.fr.2,3,2,6Etwa um die neunte Stunde begann der Haufen des Clodius wie auf ein gegebenes Zeichen die unseren anzuspucken. Die Erbitterung entbrannte. Jene drangen vor, um uns von der Stelle zu drängen. Unsere Leute griffen an, die Handlanger flohen. Clodius wurde von der Rednerbühne verjagt.
Cetera sunt in rebus nostris huiusmodi, ut tu mihi fere diffidenti praedicabas: plena dignitatis et gratiae; quae quidem tua, mi frater, prudentia, patientia, virtute, pietate, suavitate etiam tibi mihique sunt restituta. Cic.ad Q.fr.2,3,7,2Übrigens stehen meine Verhältnisse so, wie du sie mir (wiewohl ich es fast nicht glauben wollte) schildertest: ich genieße überall Achtung und Wohlwollen und alles habe ich, mit dir, durch deine Klugheit, mein Bruder, deine Ausdauer, deinen Edelsinn, deine treue Anhänglichkeit und durch dein gefälliges Betragen wiedergewonnen.
primum a Chrysogono peto, ut pecunia fortunisque nostris contentus sit, sanguinem et vitam ne petat; Cic.S.Rosc.7.bZuerst verlange ich von Chrysogonus, dass er sich mit unserem Geld und Vermögen begnüge und uns nicht auch Blut und Leben raube;
[Cic.Tusc.5,7,2] Itaque et illos septem, qui a Graecis σoφoί, sapientes a nostris et habebantur et nominabantur, et multis ante saeculis Lycurgum, cuius temporibus Homerus etiam fuisse ante hanc urbem conditam traditur, et iam heroicis aetatibus Ulixem et Nestorem accepimus et fuisse et habitos esse sapientis. Cic.Tusc.5,7,2So, wissen wir, waren jene Sieben Weise und wurden dafür gehalten, von den Griechen σοφοί, von den Unsrigen sapientes (Weise) genannt und als solche anerkannt, und noch viele Jahrhunderte vorher Lykurgos, zu dessen Zeiten Homeros gelebt haben soll, vor der Gründung Roms, sogar schon im heroischen Weltalter ein Odysseus und Nestor.
[Cic.div.2,5,3] Equidem ex iis etiam fructum capio laboris mei, qui iam aetate provecti in nostris libris adquiescunt; quorum studio legendi meum scribendi studium vehementius in dies incitatur; quos quidem plures quam rebar esse cognovi. Cic.div.2,5,3Ich meinerseits werde auch durch diejenigen für meine Arbeit belohnt, die schon im vorgerückten Alter in meinen Schriften Beruhigung finden; durch ihre Lust zum Lesen wird mein Eifer zu schreiben von Tag zu Tag lebhafter angeregt, und ich habe mehr von ihnen, als ich glaubte, kennengelernt.
[Cic.div.2,7,1] Quod cum accidisset nostrae rei publicae, tum pristinis orbati muneribus haec studia renovare coepimus, ut et animus molestiis hac potissimum re levaretur et prodessemus civibus nostris, qua re cumque possemus. Cic.div.2,7,1Da dies unserem Staat widerfahren war, begann ich damals, als ich meiner früheren Ämter beraubt war, diese Studien zu erneuern, teils um hierdurch hauptsächlich mein Gemüt von den Beschwerden zu erleichtern, teils um meinen Mitbürgern auf jede mögliche Weise nützlich sein zu können.
[Cic.fin.1,5,2] Rudem enim esse omnino in nostris poetis aut inertissimae segnitiae est aut fastidii delicatissimi. Cic.Fin.1,5,2Denn eine völlige Unkenntnis unserer Dichter verriete entweder die trägste Gleichgültigkeit oder den verwöhntesten Hochmut.
[Cic.fin.1,6,6] Quodsi Graeci leguntur a Graecis isdem de rebus alia ratione compositis, quid est, cur nostri a nostris non legantur? Cic.Fin.1,6,6Wenn nun Griechen von Griechen dieselben Stoffe in verschiedener Behandlungsweise lesen, warum sollten unsere Schriftsteller nicht ihre Landsleute lesen?
[Cic.fin.1,11,1] Qui autem alia malunt scribi a nobis, aequi esse debent, quod et scripta multa sunt, sic ut plura nemini e nostris, et scribentur fortasse plura, si vita suppetet; et tamen, qui diligenter haec, quae de philosophia litteris mandamus, legere assueverit, iudicabit nulla ad legendum his esse potiora. Cic.Fin.1,11,1Die aber, die lieber anderes von uns geschrieben zu sehen wünschen, sollten doch gerecht sein, denn wir haben schon vieles geschrieben, und zwar mehr als irgendein anderer unserer Landsleute, und vielleicht werde ich noch mehr schreiben, wenn mir ein längeres Leben geschenkt wird. Und doch wird jeder, der sich gewöhnt, unsere Schriften über Philosophie mit Sorgfalt zu lesen, urteilen, dass nichts sonst so lesenswert ist wie diese.
Sunt autem quidam e nostris, qui haec subtilius velint tradere et negent satis esse, quid bonum sit aut quid malum, sensu iudicari, sed animo etiam ac ratione intellegi posse et voluptatem ipsam per se esse expetendam et dolorem ipsum per se esse fugiendum. Cic.fin.1,31,1Indes wollen einige von unserer Schule diese Sätze gründlicher lehren, indem sie behaupten, zur Beurteilung, was gut oder was übel sein, genügten die Sinne nicht, sondern es lasse sich auch durch den Geist und den Verstand begreifen, dass die Lust an sich selbst zu begehren, der Schmerz hingegen an sich selbst zu meiden sei.
itaque aiunt hanc quasi naturalem atque insitam in animis nostris inesse notionem, ut alterum esse appetendum, alterum aspernandum sentiamus. Cic.fin.1,31,2Daher sagen sie, es liege in unserer Seele diese gleichsam natürliche und angeborene Vorstellung, dass das eine begehrenswert, das andere verabscheuenswürdig sei.
animi autem voluptates et dolores nasci fatemur e corporis voluptatibus et doloribus -- itaque concedo, quod modo dicebas, cadere causa, si qui e nostris aliter existimant, quos quidem video esse multos, sed imperitos --, quamquam autem et laetitiam nobis voluptas animi et molestiam dolor afferat, eorum tamen utrumque et ortum esse e corpore et ad corpus referri, nec ob eam causam non multo maiores esse et voluptates et dolores animi quam corporis. Cic.fin.1,55,3Wir gestehen, dass die Vergnügungen und Schmerzen der Seele ihren Grund in den Genüssen und den Schmerzen des Körpers haben. Darum räume ich ein, was du eben behauptet hast, dass die von unserer Schule mit ihrer Sache durchfallen, die eine anderer Ansicht haben – und es gibt deren viele, aber es sind Unkundige. Obwohl aber die Lust der Seele uns Freude und der Schmerz Beschwerde bereitet, so behaupte ich doch, dass beides seinen Ursprung im Körper hat und sich auf den Körper bezieht. Darum aber leugne ich nicht, dass die Genüsse und Schmerzen der Seele ungleich größer sind als die des Körpers;
Tribus igitur modis video esse a nostris de amicitia disputatum. Cic.fin.1,66,1In dreifacher Weise, sehe ich, haben unsere Leute über die Freundschaft gesprochen.
Marcomanis Quadisque usque ad nostram memoriam reges manserunt ex gente ipsorum, nobile Marobodui et Tudri genus (iam et externos patiuntur), sed vis et potentia regibus ex auctoritate Romana. raro armis nostris, saepius pecunia iuvantur, nec minus valent. Tac.Germ.42,2Die Markomannen und Quaden hatten noch bis in unsere Zeit fortwährend Könige aus ihrem eigenen Volk, das edle Geschlecht des Maroboduus und Tuder; jetzt dulden sie auch auswärtige. Aber die Macht und Herrschaft der Könige fließt aus dem Ansehen der Römer. Selten werden sie durch unsre Waffen, öfter durch unser Geld unterstützt und gelten darum nicht weniger.
Cur tua plus laudes cumeris granaria nostris? Hor.sat.1,1,53.Wie denn verdient mehr Lob dein Speicher, als unsere Kasten?
[5,10,4] Nec sum mulier nec omnino spiro, nisi eam pessum de tantis opibus deiecero. ac si tibi etiam, ut par est, inacuit nostra contumelia, consilium validum requiramus ambae. iamque ista, quae ferimus, non parentibus nostris ac nec ulli monstremus alii, immo nec omnino quicquam de eius salute norimus. (Apul.met.5,10,4) Apul.met.5,10,4[5,10,4] Ich will keine Frau sein, ja tot umfallen, wenn ich sie nicht vom Gipfel ihres Glücks herabstürze. Und wenn auch dich, wie billig, unsere Schande aufbringt, lasse uns beide einen wirksamen Entschluss fassen. Was wir da mitbringen, zeigen wir weder unseren Eltern noch sonst einem, überhaupt sollten wir von ihrem Glück nichts wissen!
[29,2] "Honesta," inquit, "haec et natalibus nostris bonaeque tuae frugi congruentia, ut primum quidem tuae parentis—immo dominae—praecepta calcares, nec sordidis amoribus inimicam meam cruciares, verum etiam hoc aetatis puer tuis licentiosis et immaturis iungeres amplexibus, ut ego nurum scilicet tolerarem inimicam? (Apul.met.5,29,2) Apul.met.5,29,2[29,2] Oh, brav! Herrlich! Ganz wieder deiner würdig! Recht so! Unter die Füße mit den Befehlen der Mutter, der Gebieterin! Was da lange ihre Nebenbuhlerin mit schmählicher Liebe quälen! Lieber schließt das Jüngelchen sie in seine mutwilligen und frühreifen Arme! Die Mutter muss es sich wohl gefallen lassen, ihre Feindin zur Schwiegertochter zu haben!
[Cic.nat.1,6,1] Multum autem fluxisse video de libris nostris, quos compluris brevi tempore edidimus, variumque sermonem partim admirantium, unde hoc philosophandi nobis subito studium extitisset, partim, quid quaque de re certi haberemus, scire cupientium. Cic.nat.1,6,1Ich finde nämlich, dass sich viel Gerede über meine Bücher erhoben hat, von denen ich seit kurzer Zeit mehrere herausgegeben habe, und dass sich die Leute verschiedentlich darüber äußerten, teils verwundert, wie ich auf einmal eine solche Neigung für das Philosophieren gefasst, teils neugierig zu erfahren, was ich über jeden Punkt für eine Ansicht hätte.
[Cic.nat.1,7,3] Nam cum otio langueremus et is esset rei publicae status, ut eam unius consilio atque cura gubernari necesse esset, primum ipsius rei publicae causa philosophiam nostris hominibus explicandam putavi magni existimans interesse ad decus et ad laudem civitatis res tam gravis tamque praeclaras Latinis etiam litteris contineri. Cic.nat.1,7,3Da ich mich in unbehaglicher politischer Untätigkeit und Zurückgezogenheit befand und das Vaterland in einer Lage war, in der ein Einziger das Ruder ergreifen und durch seine Einsicht und Sorgfalt leiten musste, so glaubte ich schon um des Vaterlandes selbst willen unseren Landsleuten eine Entwicklung der Philosophie schuldig zu sein, in der Überzeugung, dass es für die Ehre und den Ruhm unseres Staates von hoher Wichtigkeit sei, dass Gegenstände von solchem Interesse und Wert auch in der lateinischen Literatur bearbeitet seien.
[Cic.off.1,40,4] Maximum autem exemplum est iustitiae in hostem a maioribus nostris constitutum, cum a Pyrrho perfuga senatui est pollicitus se venenum regi daturum et eum necaturum. Cic.off.1,40,4Jedoch das herrlichste Beispiel von Gerechtigkeit gegen einen Feind gaben damals unsere Vorfahren, als ein Überläufer vom Heer des Pyrrhus dem Senat versprach, er wolle den König mit Gift aus dem Wege räumen.
[Cic.off.2,5,1] Maximis igitur in malis hoc tamen boni assecuti videmur, ut ea litteris mandaremus, quae nec erant satis nota nostris et erant cognitione dignissima. Cic.off.2,5,1Dem größten Unglück also verdanke ich wenigstens das Glück, über Gegenstände schreiben zu können, die meinen Landsleuten noch nicht gehörig bekannt waren und doch so sehr verdienten, von ihnen gekannt zu werden.
[Cic.off.2,8,2] Contra autem omnia disputantur a nostris, quod hoc ipsum probabile elucere non possit, nisi ex utraque parte causarum esset facta contentio. Cic.off.2,8,2Gegen alles aber spricht unsere Schule, weil eben dieses Wahrscheinliche nicht wohl ans Licht kommen kann, wenn man nicht die Gründe von beiden Seiten gegeneinander hält.
[Cic.off.2,8,3] Sed haec explanata sunt in Academicis nostris satis, ut arbitror, diligenter. Cic.off.2,8,3Doch dies ist mit genügender Sorgfalt, wie ich glaube, in meinen Büchern über die Akademie erläutert, und hier wollte ich die Sache nur leichthin berühren.
(3) Discernatur orationibus nostris diversitas temporum, et ex ipso genere gratiarum agendarum intelligatur, cui, quando sint actae. Nusquam ut deo, nusquam ut numini blandiamur: non enim de tyranno, sed de cive; non de domino, sed de parente loquimur. (Plin.paneg.2,3) Plin.paneg.2,3Man erkenne an unseren Reden die Verschiedenheit der Zeiten, und man erkenne aus der Art unserer Danksagung selbst, wem und zu welcher Zeit wir sie hielten. Schmeicheln wir nirgends wie einem Gott, nirgends wie einem höheren Wesen: denn wir reden ja nicht von einem Tyrannen, sondern von einem Mitbürger; nicht von einem Herrn, sondern von einem Vater.
(3) Utrumque, Caesar Auguste, moderate, et quod alibi tibi gratias agi non sinis, et quod hic sinis. Non enim a te ipso tibi honor iste, sed agentibus habetur. Cedis affectibus nostris, nec nobis munera tua praedicare, sed audire tibi necesse est. (Plin.paneg.4,3) Plin.paneg.4,3Beides, Caesar Augustus, zeugt von Mäßigung, dass du anderswo keine Dankrede annimmst und hier sie zulässt. Denn dies ist eine Ehre, die du dir nicht selbst, sondern denen erweist, die dir danken. Du gibst unseren Wünschen nach, und nicht wir sind genötigt, deine Wohltaten zu rühmen, sondern du bist genötigt, ihre Aufzählung anzuhören.
[Cic.rep.10035] et quoniam maxime rapimur ad opes augendas generis humani, studemusque nostris consiliis et laboribus tutiorem et opulentiorem vitam hominum reddere, et ad hanc voluptatem ipsius naturae stimulis incitamur, teneamus eum cursum, qui semper fuit optimi cuiusque, neque ea signa audiamus quae receptui canunt, ut eos etiam revocent qui iam processerint. Cic.rep.1,3Und weil uns ein besonderer innerer Drang antreibt, die wertvollsten Güter des Menschengeschlechts zu vermehren, und wir durch unsere innere und äußere Tätigkeit die Menschheit in einen gesicherten und an Besitztum reichen Zustand zu bringen streben, auch die Natur uns selbst zu dieser Neigung anspornt, so lasst uns auf dieser Bahn, die stets nur die Besten betreten haben, kräftig vorwärts streben und gar nicht auf die Signale derjenigen achten, die zum Rückzug blasen, um auch diejenigen zurückzurufen, die schon weit voran sind.
[Cic.rep.10081] neque enim hac nos patria lege genuit aut educavit, ut nulla quasi alimenta exspectaret a nobis, ac tantummodo nostris ipsa commodis serviens tutum perfugium otio nostro suppeditaret et tranquillum ad quietem locum, sed ut plurimas et maximas nostri animi, ingenii, consilii partis ipsa sibi ad utilitatem suam pigneraretur, tantumque nobis in nostrum privatum usum, quantum ipsi superesse posset, remitteret. Cic.rep.1,8Denn nicht unter der Voraussetzung hat das Vaterland uns erzeugt und erzogen, dass es von uns keine Art von Erziehungsgeld erwartete, und bloß unserer Behaglichkeit Vorschub leiste, und und einen gesicherten Zufluchtsort für ein Leben in Musse und einen ungestörten Ruhesitz gewähre; nein, sondern um recht viele und die bedeutendsten Kräfte unserer Seele, unseres Geistes und unserer Einsicht zu seinem Nutzen in Anspruch zu nehmen, für unsere persönlichen Zwecke aber uns so viel Spielraum zu lassen, als es, ohne sich selbst zu beeinträchtigen, gewähren konnte.
Ambigua gens ea antiquitus hominum ingeniis et situ terrarum, quoniam nostris provinciis late praetenta pe?nitus ad Medos porrigitur; maximisque imperiis interiecti et saepius discordes sunt, adversus Romanos odio et in Parthum invidia. Tac.ann.2,56,1.Seit alten Zeiten war dieses Volk unzuverlässig, teils wegen der Gesinnung der Bevölkerung, teils wegen der geographischen Lage des Landes. Denn einerseits bildet es auf weite Strecken hin die Grenze zu unserenProvinzen, reicht aber andererseits bis nach Medien hin; in der Mitte zwischen zwei gewaltigen Reichen sind sie oft auch unter sich uneinig, gegen Rom aus Hass und aus Neid auf die Parther.
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09.05.2015 Die VIII mensis Maii, quo die LXX annis ante copiae Germanicae se suaque omnia potestatibus victoribus dedere erant coacti, permultae ubique terrarum civitates finem belli mundani secundi commemorabant magnumque numerum mortuorum complorabant. Joachimus Gauck, praeses Germanicus, occisos nos, ut omnibus nostris viribus pro pace et reconciliatione contenderemus, monere dixit. Baracus Obama, Americanus praeses, occisos eius aetatis fuisse dixit, quae sensu proprio verbi mundum servavisset: hodie libertatem, securitatem, democratiam, iura hominum primatumque iuris tum servata defendenda esse. Franciscus Hollande non unam nationem alteram vicisse sed speciem quandam eximiam superasse ideologiam totalitarem exprompsit. Vladimirus Putin, Russicus praeses, moderatoribus pristinarum rerum publicarum Sovieticarum victoriam fascalium congratulatus est. Hodierno die IX Maii Russi Moscoviae pompam militarem, qua maiorem numquam adhuc, exhibebunt. lc201505Am 8. Mai, an dem vor 70 Jahren die deutsche Wehrmacht gegenüber den Siegermächten kapitulieren musste, haben sehr viele Staaten auf der ganzen Welt des Endes des Zweiten Weltkrieges gedacht und die große Zahl der Toten beklagt. Der deutsche Präsident Joachim Gauck sagte, die Gefallenen mahnten uns, mit aller Kraft für Frieden und Versöhnung einzutreten. Der amerikanische Präsident Barack Obama sagte, die Gefallenen hätten zu der Generation gehört, die im wahrsten Sinne des Wortes die Welt gerettet hätte: jetzt gelte es, Freiheit, Sicherheit, Demokratie, Menschenrechte und die Vormacht des Rechtes, die damals gerettet wurden, zu verteidigen. Francois Hollande äußerte, nicht eine Nation habe eine andere besiegt, sondern ein Ideal habe eine totalitäre Ideologie überwunden. Der russische Präsident Vladimir Putin beglückwünschte die Politiker der früheren Sowjetrepubliken zum Sieg über die Faschisten. Am heutigen 9. Mai werden die Russen in Moskau die größte Militärparade aller Zeiten abhalten.
05.08.2016  Hodierno die Veneris (Non. Aug. MMXVI) sub vesperum (media nocte in nostris regionibus) XXXI Olympica certamina aestiva in urbe Fluminensi in illa illustri arena Maracana incipient atque a.d.XII. Kal. Sept. MMXVI excurrent. Quae paene inhabilis urbs paupertate, pollutionibus, corruptione, numero et genere scelerum graviter laborat atque insuper insidias tromocraticas cavere debet. Ludis intererunt XI milia athletarum et D milia spectatorum. Et athletas et spectatores LXXXV milia biocolytarum protegere conabuntur. Gregem Germanorum athletarum tenilusor mensalis Timo Boll vexillarius in stadium ductabit. lc201608
26.12.2016  Franciscus pontifex, papa pauperum qui esse et haberi vult, matutinam nataliciam celebrans apprime puerulorum in bellicis regionibus degentium meminerat: Esse infantes, quibus ne in praesepio quidem locus esset dormiendi, quos nullus pater, nulla mater amans amplecteretur. Reminiscebatur parvulorum, qui in subterraneis suffugiis loricatis iacerent, ut nubes pyrobolorum effugerent, qui in crepidinibus viariis magnarum urbium pernoctarent, qui alveo lintriculi migrantibus repleti incubarent. Esse pueros, qui fame vexarentur, esse qui pro oblectaminibus pyroballistas manibus tenerent. Dies natalicios Domini festum esse, quod animos hominum concuteret. Nobis decedendum esse de nostris improbis desideriis et optationibus. Ne nos ipsos primo loco poneremus, sed infantem recentem partu. Nostrum esse festum natalicium ex obsidio profanatae festivitatis liberare, ut in simplicitate divini infantis pacem, gaudium, id, ad quod nati essemus, recuperaremus. lc201612Papst Franziskus, der Papst der Armen, der er sein und als der er gelten will, gedachte bei der Feier der Christmette besonders der Kinder, die in Kriegsgebieten leben: Es gebe Kinder, die nicht einmal in einer Krippe einen Schlafplatz hätten, die kein liebender Vater, keine liebende Mutter in den Arm nehme. Er erinnerte an die Kinder, die in unterirdischen Bunkern lebten, um dem Bombenhagel zu entgehen, die auf den Bürgersteigen der Großstädte übernachteten, die auf dem Boden eines von Migranten überladenen Bootes lägen. Es gebe Kinder, die Hunger litten, die statt Spielzeug Gewehre in ihren Händen hielten. Weihnachten sei ein Fest, das die Menschen aufrüttele. Wir aber müssten uns von unseren unersättlichen Wunschvorstellungen verabschieden, dürften nicht uns, sondern das neugeborene Kind in den Mittelpunkt stellen. An uns sei es, das Weihnachtsfest aus der Geiselhaft einer verweltlichten Festkultur zu befreien, damit wir in der Einfachheit des göttlichen Kindes Frieden, Freude und den Sinn des Lebens wiederfänden.
02.02.2017  Parlamentarii Londinenses heri biduum consiliati legem, quam Theresa May rogaverat, ut sibi mense Martio vergente "Britanniarum Regni voluntatem Unionis Europaeae relinquendae Bruxellas nuntiare liceret", duodequingentis delegatis suffragantibus centum quattuordecim refragantibus prima recitatione suaserunt. Usque ad septimum Martis diem lex et inferiorem et superiorem cameram percurrerit. Iam hodierno die Iovis administra prima suas rationes ad Brexitum moderandum promulgabit. At improvisum nihil exspectatur. Britanniae ergo, ut obnoxietatem, quam ipsae in Unione Europaea voluntarie susceperunt et una cum aliis consociatae formaverunt, auferant, plenis velis in independentiam et libertatem et superanitatem, quae sibi videntur, contendunt oblitae civitates solas relictas non modo nostris temporibus statim in novas obnoxietates incidere, quas, etiamsi "relationes speciales" nominentur, neque voluntarias eligere neque iam formare possint. Ne sit summa libertas summa obnoxietas. lc201702Die Parlamentarier in London haben gestern nach zweitägiger Beratung das Gesetz, das Theresa May eingebracht hatte, um Ende März "die Absicht des Vereinigten Königreiches, die Europäische Union zu verlassen, in Brüssel vermelden darf", mit 498 Ja-Stimmen und 114 Nein-Stimmen der Delegierten gebilligt. Bis zum 7. März wird das Gesetz sowohl Unter- als auch Oberhaus durchlaufen haben. Schon am heutigen Donnerstag wird die Premierministerin ihre Vorstellungen zur Gestaltung des Brexits bekannt geben. Aber etwas Überraschendes wird nicht erwartet. So steuert also Britannien, um der Abhängigkeit zu entgehen, die es in der Europäischen Union selbst gewählt und im Bund mit anderen gestaltet hat, mit vollen Segeln in die vermeintliche Unabhängigkeit, Freiheit, Suveränität, nachdem es vergessen hat, dass Staaten, die allein zurückbleiben, nicht nur in heutiger Zeit sofort in neue Abhängigkeiten geraten, die sie, auch wenn sie "spezielle Beziehungen" heißen, weder nach eigenem Willen wählen noch gestalten können. Hoffentlich ist "höchste Freiheit" nicht gleichbedeutend mit "höchste Abhängigkeit"!
06.02.2017  Angela Merkel, cancellaria et praefecta Christianae Democraticae Unionis (CDU) Horatium Seehofer, praefectum Christianae Socialis Unionis (CSU), Monaci convenit, ut communiter, tamquam si vanae iniquaeque controversiae de immigrantium numero clauso oblivioni iam essent datae, concordiam ostentantes se ad certamen electorium accingerent. Et bene se comparare debent, nam Martinus Schulz, ex quo candidatus Democratarum Socialium destinatus est, cum suam factionem mobilitavit tum multos cives delenivit. Cum duo Christiani Unionitae biduum de lineamentis ambitionum deliberaverint, Angelam Merkel communem utriusque factionis cancellariatus candidatam renuntiabunt. Seehofer his verbis melos perductorium cecinit: "Victoria ibi semper, ubi concordia." Meis verbis verius dixisset: "Controversias victoria parta diiudicemus!" Plinius noster forsitan magis panegyrice dixisset: "At principibus nostris quanta concordia, quantusque concentus omnium laudum omnisque gloriae contigit!" (Plin. Paneg. 4,6) lc201702Angela Merkel, die Kanzlerin und Parteivorsitzende der CDU hat in München den Vorsitzenden der CSU, Horst Seehofer, getoffen, um gemeinsam, als wäre der unsinnige und erbitterte Streit über eine Obergrenze bei der Einwanderung schon vergessen, Eintracht zu beweisen und sich für den Wahlkampf fit zu machen. Und sie müssen sich wirklich gut in Form bringen, denn Martin Schulz, hat, seit er zum Kanzlerkandidaten der Sozialdemokraten bestimmt wurde, nicht nur seine Partei auf Trab gebracht, sondern auch viele Bürger für sich eingenommen. Sobald die beiden christlichen Unionisten zwei Tage über die Grundzüge ihres Wahlprogramms beraten haben, werden sie Angela Merkel als gemeinsame Kanzlerkandidatin beider Parteien ausrufen. Seehofer stimmte mit folgenden Worten das Leitmotiv an: "Der Sieg ist immer dort, wo Eintracht herrscht". Mit meinen Worten hätte er zutreffender gesagt: "Lasst uns den Streit nach dem Sieg entscheiden!" Unser lieber Plinius hätte vielleicht etwas rühmender gesagt: "Aber welch eine große Übereinstimmung und welcher Einklang aller lobenswerten und rühmlichen Eigenschaften findet sich bei unseren Fürsten!" (Plin. Paneg. 4,6)
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finn
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