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Beleg gesucht für: dessen
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
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in eo itinere persuadet Castico, Catamantaloedis filio, Sequano, cuius pater regnum in Sequanis multos annos obtinuerat et ab senatu populi Romani amicus appellatus erat, ut regnum in civitate sua occuparet, quod pater ante habuerat; Caes.Gall.1,3,4und bot alles auf, den Sequaner Casticus, einen Sohn des Catamantaloedes, dessen Vater viele Jahre die unumschränkte Herrschaft bei den Sequanern behauptet und vom römischen Senat und Volk den Namen eines Freundes (des römischen Volkes) erhalten hatte, zu bestimmen, er möge die königliche Herrschaft in seinem Land, so wie sie früher der Vater inne gehabt, an sich reißen.
reliqua privata aedificia incendunt, frumentum omne, praeter quod secum portaturi erant, comburunt, ut domum reditionis spe sublata paratiores ad omnia pericula subeunda essent; trium mensum molita cibaria sibi quemque domo efferre iubent. Caes.Gall.1,5,3nebst den übrigen einzeln stehenden Gebäuden, auch alles Getreide, mit Ausnahme dessen, was sie auf dem Zug mit sich nehmen wollten, um sich so jeder Hoffnung auf Rückkehr in die Heimat zu berauben und bei allen gefahrvollen Unternehmungen desto entschlossener zu sein. Dann befahl man, jeder solle für drei Monate Mundvorrat an Mehl und Brot aus der Heimat mitnehmen.
hic pagus unus, cum domo exisset, patrum nostrorum memoria L. Cassium consulem interfecerat et eius exercitum sub iugum miserat. Caes.Gall.1,12,5Dieser eine Gau hatte schon in älteren Zeiten einmal die Heimat verlassen, den römischen Konsul Lucius Cassius geschlagen und dessen Heer durchs Joch geschickt.
his omnibus rebus unum repugnabat, quod Diviciaci fratris summum in populum Romanum studium, summam in se voluntatem, egregiam fidem, iustitiam, temperantiam cognoverat; nam ne eius supplicio Diviciaci animum offenderet, verebatur. Caes.Gall.1,19,2Allen diesen Dingen stand nur der eine Umstand entgegen, dass Cäsar des Diviciacus, des Bruders von Dumnorix, höchste Ergebenheit gegen das römische Volk, dessen vortreffliche Gesinnung gegen seine eigene Person, sowie seine ausgezeichnete Treue, Gerechtigkeit und Mäßigung aus Erfahrung kannte. Durch die Hinrichtung des Dumnorix fürchtete er aber bei Diviciacus Anstoß zu erregen.
posteaquam in vulgus militum elatum est, qua arrogantia in conloquio Ariovistus usus omni Gallia Romanis interdixisset impetumque in nostros eius equites fecissent eaque res conloquium diremisset, multo maior alacritas studiumque pugnandi maius exercitui iniectum est. Caes.Gall.1,46,4Nachdem aber unter den Soldaten bekannt wurde, mit welcher Anmaßung Ariovist bei der Unterredung den Römern den Aufenthalt in ganz Gallien untersagt, wie dessen Reiter unsere Leute angegriffen und wie dies der Unterredung ein Ende gemacht habe, erfüllte das Heer eine viel größere Bereitschaft und Kampfeslust.
commodissimum visum est C. Valerium Procillum, C. Valeri Caburi filium, summa virtute et humanitate adulescentem, cuius pater a C. Valerio Flacco civitate donatus erat, et propter fidem et propter linguae Gallicae scientiam, qua multa iam Ariovistus longinqua consuetudine utebatur, et quod in eo peccandi Germanis causa non esset, ad eum mittere et una M. Metium, qui hospitio Ariovisti utebatur. Caes.Gall.1,47,4Er hielt es für das Passendste, den Gaius Valerius Procillus, den Sohn des Gaius Valerius Caburus, zu ihm zu schicken, einen jungen Mann von ausgezeichneter Tapferkeit und edler Bildung, dessen Vater durch Gaius Valerius Flaccus das römische Bürgerrecht erhalten hatte. Ihn wählte er teils aus Zutrauen in seine Ergebenheit, teils wegen seiner Kenntnis der gallischen Sprache, in der Ariovist wegen des langen Aufenthaltes in Gallien bereits eine bedeutende Fertigkeit besaß, und weil wie er meinte, die ermanen keine Ursache hätten, sich an diesem Mann zu vergreifen. Ihm gab er den Gaius Metius mit, einen ehemaligen Gast des Ariovist.
nihilo setius Caesar, ut ante constituerat, duas acies hostem propulsare, tertiam opus perficere iussit. Caes.Gall.1,49,4Dessen ungeachtet befahl Cäsar entsprechend seinem Plan den beiden ersten Linien, den Feind abzuwehren, der dritten, die Schanzarbeiten zu vollenden.
interim proelio equestri inter duas acies contendebatur. ubi neutri transeundi initium faciunt, secundiore equitum proelio nostris Caesar suos in castra reduxit. Caes.Gall.2,9,2Indessen lieferte man sich zwischen beiden Schlachtlinien ein Reitergefecht. Da man auf keiner Seite den Übergang versuchen wollte, führt Cäsar, dessen Reiterei ziemlich erfolgreich war, seine Leute in das Lager zurück.
hostes, ubi et de expugnando oppido et de flumine transeundo spem se fefellisse intellexerunt neque nostros in locum iniquiorem progredi pugnandi causa viderunt atque ipsos res frumentaria deficere coepit, concilio convocato constituerunt optimum esse domum suam quemque reverti et, quorum in fines primum Romani exercitum introduxissent, ad eos defendendos undique convenirent, ut potius in suis quam in alienis finibus decertarent et domesticis copiis rei frumentariae uterentur. Caes.Gall.2,10,4Da sich die Feinde in der Hoffnung, die Festung zu erobern und über den Fluss zu setzen, betrogen sahen und bemerkten, wie sich die Römer nicht verleiten ließen, an einem ungünstigen Ort ein Treffen zu liefern, während ihnen selbst der Getreidevorrat ausging, beriefen ihrer Häuptlinge eine Versammlung, in der man den Beschluss fasste, jeder solle in seine Heimat zurückkehren, um demjenigen Staat, in dessen Gebiet die Römer zuerst einfallen würden, von allen Seiten zu Hilfe zu kommen, indem sie lieber im eigenen Land als auf fremdem Boden eine Schlacht wagen und sich des heimischen Vorrates an Lebensmitteln bedienen wollten.
post eas totius exercitus impedimenta conlocarat; inde duae legiones, quae proxime conscriptae erant, totum agmen claudebant praesidioque impedimentis erant. Caes.Gall.2,19,3dann folgte das Gepäck des ganzen Heeres, zu dessen Bedeckung die zwei jüngst ausgehobenen Legionen den Zug schlossen.
eadem autem celeritate adverso colle ad nostra castra atque eos, qui in opere occupati erant, contenderunt. Caes.Gall.2,19,8Ebenso schnell drangen sie aber zu dem jenseitige Hügel gegen das noch unvollendete römische Lager vor und gegen diejenigen, die an dessen Befestigung arbeiteten.
resque esset iam ad extremum perducta casum, P. Sextius Baculus, primi pili centurio, quem Nervico proelio compluribus confectum vulneribus diximus, et item C. Volusenus, tribunus militum, vir et consilii magni et virtutis, ad Galbam adcurrunt atque unam esse spem salutis docent, si eruptione facta extremum auxilium experirentur. Caes.Gall.3,5,2Die Gefahr war aufs höchste gestiegen. Da eilte Publius Sextius Baculus, erster Hauptmann in seiner Kohorte, dessen mehrfache schwere Verwundung im Treffen gegen die Nervier ich erwähnt habe, und der Kriegsoberste Gaius Volusenus, ein sehr einsichtsvoller und tapferer Mann, zu Galba, und erklärten, die einzige Hoffnung auf Rettung sei, einen Ausfall zu machen und so zum letzten Mittel zu greifen.
neque adhuc hominum memoria repertus est quisquam qui eo interfecto, cuius se amicitiae devovisset, mortem recusaret - Caes.Gall.3,22,3ja, man kennt, so weit die Geschichte reicht, kein Beispiel, dass sich ein Soldurier zu sterben weigerte, wenn das Haupt umkam, dessen Freundschaft man sich weigerte.
in his vir fortissimus Piso Aquitanus amplissimo genere natus, cuius avus in civitate sua regnum obtinuerat, amicus ab senatu nostro appellatus. Caes.Gall.4,12,4unter diesen Piso, ein Aquitanier von sehr vornehmer Geburt, dessen Großvater unter seinen Landsleuten die Königsgewalt innegehabt und vom römischen Senat den Ehrennamen eines Freundes erhalten hatte.
et cum iis una Commium, quem ipse Atrebatibus superatis regem ibi constituerat, cuius et virtutem et consilium probabat, et quem sibi fidelem esse arbitrabatur, cuiusque auctoritas in his regionibus magni habebatur, mittit. Caes.Gall.4,21,7Er gab ihnen einen gewissen Commius mit, den er über die unterworfenen Atrebaten als König gesetzt hatte und von dessen persönlicher Tapferkeit und Klugheit er eine günstige Meinung hatte. Überdies hegte er Zutrauen zu seiner Treue; auch kannte er seinen großen Einfluss in jenen Gegenden.
qui cum propter siccitates paludum, quo se reciperent, non haberent, quo perfugio superiore anno erant usi, omnes fere in potestatem Labieni venerunt. Caes.Gall.4,38,2Da diese Leute von dem Zufluchtsorte, dessen sie sich im vorigen Jahr bedient hatten, nun deshalb keinen Gebrauch machen konnten, weil ihre Sümpfe völlig ausgetrocknet waren, fielen sie fast alle in die Hände des Labienus.
vinum ad se omnino importari non patiuntur, quod ea re ad laborem ferendum remollescere homines atque effeminari arbitrantur. Caes.Gall.4,2,6Wein darf durchaus keiner in ihr Land gebracht werden, weil sie ins auswählen, durch dessen Genuss schwinde dem Menschen die Kraft, die Mühseligkeiten zu ertragen, und sinke die Tapferkeit.
nihilo tamen setius principibus Treverorum ad se convocatis hos singillatim Cingetorigi conciliavit, quod cum merito eius ab se fieri intellegebat, tum magni interesse arbitrabatur eius auctoritatem inter suos quam plurimum valere, cuius tam egregiam in se voluntatem perspexisset. Caes.Gall.5,4,3Nichts desto weniger versammelte er noch die Häuptlinge der Treverer bei sich und suchte sie einzeln für Cingetorix zu gewinnen. Denn er war auf der einen Seite überzeugt, Cingetorix habe dies verdient; auf der anderen Seite war es nach seiner Ansicht von großer Bedeutung, wenn der Mann, dessen so ausgezeichnete Anhänglichkeit an ihn der erprobt hatte, bei seinen Mitbürgern im größten Ansehen stehe.
at, quod longius eius amentiam progredi videbat, prospiciendum, ne quid sibi ac rei publicae nocere posset. Caes.Gall.5,7,2Da er nun dessen Wahnsinn zu weit gehen sah, wollte er Vorsorge treffen, dass er weder seiner Person noch dem römischen Staatsinteresse schaden könne.
eo cum venisset, maiores iam undique in eum locum copiae Britannorum convenerant summa imperii bellique administrandi communi consilio permissa Cassivellauno, cuius fines a maritimis civitatibus flumen dividit, quod appellatur Tamesis, a mari circiter milia passuum LXXX. Caes.Gall.5,11,8Dort angekommen traf er bereits zahlreichere britannische Truppen, die sich von allen Seiten zusammengezogen hatten: der Oberbefehl in der Leitung und Führung des Krieges war durch einen gemeinschaftlichen Beschluss dem Cassivelaunus übertragen, dessen Gebiet etwa 80 Meilen weit vom Meer, von den Küstenstrichen durch den Fluss Tamesis getrennt wird.
Insula natura triquetra, cuius unum latus est contra Galliam. huius lateris alter angulus, qui est ad Cantium, quo fere omnes ex Gallia naves adpelluntur, ad orientem solem, inferior ad meridiem spectat. hoc latus pertinet circiter milia passuum quingenta. Caes.Gall.5,13,1Die Insel ist ihrer natürlichen Gestalt nach ein Dreieck, dessen eine Seite gegen Gallien liegt. Der eine Winkel an dieser Seite, bei Cantium, wo in der Regel alle gallischen Schiffe landen, zieht sich gegen Osten; der andere weiter unten, gegen Mittag. Diese ganze Seite ist etwa 500 Meilen lang.
Interim Trinovantes, prope firmissima earum regionum civitas - ex qua Mandubracius adulescens Caesaris fidem secutus ad eum in continentem venerat, cuius pater in ea civitate regnum obtinuerat interfectusque erat a Cassivellauno, ipse fuga mortem vitaverat -, legatos ad Caesarem mittunt pollicenturque sese ei dedituros atque imperata facturos; Caes.Gall.5,20,1Aus dem Land der Trinobanten, die in jenen Gegenden die kräftigsten sind, war früher schon ein junger Mann, Mandubracius, zu Cäsar nach Gallien gekommen und hatte sich in dessen Schutz begeben, da sein Vater Imanuentius, ehemals König dieses Volksstammes, durch Cassivelaunus gemordet, er selbst aber durch die Flucht dem Tod entronnen war. Jene Trinobanten schickten jetzt Gesandte an Cäsar mit dem Versprechen der Unterwerfung und des Gehorsams;
Erat in Carnutibus summo loco natus Tasgetius, cuius maiores in sua civitate regnum obtinuerant. Caes.Gall.5,25,1Unter den Carnuten lebte Tasgetius, einer vom höchsten Adel, dessen Vorfahren in ihrem Land als Könige geherrscht hatten.
apud quos Ambiorix ad hunc modum locutus est: sese pro Caesaris in se beneficiis plurimum ei confiteri debere, quod eius opera stipendio liberatus esset, quod Atuatucis finitimis suis pendere consuesset, quodque ei et filius et fratris filius a Caesare remissi essent, quos Atuatuci obsidum numero missos apud se in servitute et catenis tenuissent. Caes.Gall.5,27,2Ihnen gegenüber erklärte sich Ambiorix folgendermaßen: er bekenne, dass er Cäsar für dessen Gewogenheit sehr viel zu danken habe. Durch seine Hilfe sei er von der Abgabe frei, die er sonst den Atuatukern, seinen Nachbarn, bezahlt hätte; Cäsar habe ihm auch Sohn und Brudersohn wieder gegeben, die bei den Atuatukern als Geiseln in Sklaverei und Fesseln lebten.
quod cum faciat, et civitati sese consulere, quod hibernis levetur, et Caesari pro eius meritis gratiam referre. hac oratione habita discedit Ambiorix. Caes.Gall.5,27,11Dadurch sorge er nicht bloß für seine Mitbürger, die er von der Last des Winterlagers befreie, sondern zeige sich auch gegen Cäsar und dessen Verdienste dankbar. Hiermit beendete Ambiorix seine Rede und begab sich zurück.
Sabinus, quos in praesentia tribunos militum circum se habebat, et primorum ordinum centuriones se sequi iubet, et cum propius Ambiorigem accessisset, iussus arma abicere imperatum facit suisque, ut idem faciant, imperat. Caes.Gall.5,37,1Titurius befahl hierauf den damals gerade um ihn befindlichen Kriegstribunen und Hauptleuten ersten Ranges mit ihm zu gehen; und als er sich dem Ambiorix genähert hatte, legte er auf dessen Verlangen seine Waffen ab, was auch seine Begleiter tun mussten.
si ab armis discedere velint, se adiutore utantur legatosque ad Caesarem mittant; sperare pro eius iustitia, quae petierint, impetraturos. Caes.Gall.5,41,8Wollten sie aber zuerst die Waffen niederlegen, so könnten sie an ihm einen Vermittler finden und sich durch Gesandte an Cäsar wenden, von dessen Gerechtigkeit sie, wie er hoffe, Erfüllung ihrer Wünsche erhalten dürften.
Caesar acceptis litteris hora circiter undecima diei statim nuntium in Bellovacos ad M. Crassum quaestorem mittit, cuius hiberna aberant ab eo milia passuum XXV; Caes.Gall.5,46,1Cäsar, der den Brief etwa um fünf Uhr abends erhielt, schickte sogleich einen Boten in das Gebiet der Bellovaker zu dem Quaestor Marcus Crassus, dessen Winterlager 25 Meilen von ihm entfernt stand;
Interim ad Labienum per Remos incredibili celeritate de victoria Caesaris fama perfertur, ut, cum ab hibernis Ciceronis milia passuum abesset circiter LX eoque post horam nonam diei Caesar pervenisset, ante mediam noctem ad portas castrorum clamor oriretur, quo clamore significatio victoriae gratulatioque ab Remis Labieno fieret. Caes.Gall.5,53,1Unterdessen kam die Kunde von Cäsars Sieg so unglaublich schnell zu Labienus, das schon vor Mitternacht das Geschrei vor dessen Lager gehört wurde, durch das ihm die Remer diesen Sieg und ihre Freude darüber bekanntmachen wollten; und doch war es bis zu Labienus eine Entfernung von 60 Meilen, Cäsar aber war erst etwa um drei Uhr nachmittags bei Cicero eingetroffen.
tamen Senones, quae est civitas in primis firma et magnae inter Gallos auctoritatis, Cavarinum, quem Caesar apud eos regem constituerat, cuius frater Moritasgus adventu in Galliam Caesaris cuiusque maiores regnum obtinuerant, interficere publico consilio conati, Caes.Gall.5,54,2Gleichwohl wollten die Senonen, ein besonders mächtiger und angesehener gallischer Volksstamm, in Folge eines gemeinsamen Beschlusses ihren König Cavarinus ermorden, den Cäsar bei ihnen eingesetzt hatte, und dessen Bruder Moritasgus zur Zeit der Ankunft Cäsars in Gallien gleich seinen Vorfahren dort König gewesen war.
itaque a Cingetorige atque eius propinquis oratione Indutiomari cognita, quam in concilio habuerat, circummittit ad finitimas civitates equitesque undique evocat; his certam diem conveniendi dicit. Caes.Gall.5,57,2Sobald er daher durch Cingetorix und dessen Verwandte von der Rede unterrichtet wurde, die Indutiomarus in der Versammlung gehalten hatte, verlangte er durch Boten von allen benachbarten Stämmen Reiterei und bestimmte einen Tag, an dem sich diese bei ihm einfinden sollte.
Interfecto Indutiomaro, ut docuimus, ad eius propinquos a Treveris imperium defertur. illi finitimos Germanos sollicitare et pecuniam polliceri non desistunt. Caes.Gall.6,2,1Nach dem Tod des Indutiomarus, wovon oben die Rede war (5,58), kam im Land der Treverer die Gewalt an dessen Verwandte. Diese lockten unaufhörlich die benachbarten Germanen durch Geldversprechungen und versuchten,
Labienus hostium cognito consilio sperans temeritate eorum fore aliquam dimicandi facultatem, praesidio V cohortium impedimentis relicto cum XXV cohortibus magnoque equitatu contra hostem proficiscitur et mille passuum intermisso spatio castra communit. Caes.Gall.6,7,4Labienus, der diesen Plan der Feinde durchschaute, ließ zur Deckung des Gepäcks fünf Kohorten zurück und brach mit den übrigen 25 Kohorten und starker Reiterei gegen den Feind auf, von dessen Unbesonnenheit er eine vorteilhafte Gelegenheit zu einer Schlacht erhoffte; nur eine Meile weit von ihm entfernt schlug er deshalb sein Lager auf.
Est bos cervi figura, cuius a media fronte inter aures unum cornu existit excelsius magisque derectum his, quae nobis nota sunt, cornibus; Caes.Gall.6,26,1Es gibt dort ein Rind, dem Hirsch nicht unähnlich (Rentier), auf dessen Stirn mitten zwischen den Ohren sich ein Horn erhebt, das aber höher und gestreckter ist als die uns bekannten Hirschgeweihe.
multum cum in omnibus rebus, tum in re militari potest Fortuna. nam magno accidit casu, ut in ipsum incautum etiam atque imparatum incideret, priusque eius adventus ab omnibus videretur, quam fama ac nuntius adferretur, sic magnae fuit fortunae omni militari instrumento, quod circum se habebat, erepto raedis equisque comprehensis ipsum effugere mortem. Caes.Gall.6,30,2Überall entscheidet sehr viel der Zufall, am meisten aber im Krieg. Denn wie es ein ganz besonderer Zufall war, dass Basilus, dessen Ankunft man erst erfuhr, als er schon erschien, den Ambiorix unversehens und unvorbereitet überfiel, so war es für den Ambiorix ein großes Glück, dass er bei dem Verlust allen militärischen Geräts, das er bei sich hatte, bei der Wegnahme seiner Wagen und Pferde dennoch dem Tod entging.
Haec in omnibus Eburonum partibus gerebantur diesque adpetebat septimus, quam ad diem Caesar ad impedimenta legionemque reverti constituerat. Caes.Gall.6,35,1Während dies in allen Bezirken des Eburonenlandes vorging, rückte der siebte Tag heran, an dem Cäsar wieder bei seinem Gepäck und dessen Schutzlegion einzutreffen beabsichtigt hatte.
neque interesse ipsosne interficiant impedimentisne exuant, quibus amissis bellum geri non possit. Caes.Gall.7,14,8im Grunde aber sei es einerlei, ob man sie ihres Lebens oder ihres Gepäcks beraube, nach dessen Verlust sie den Krieg nicht fortsetzen könnten.
Fuit haec oratio non ingrata Gallis, et maxime quod ipse animo non defecerat tanto accepto incommodo neque in occultum abdiderat et conspectum multitudinis fugerat, Caes.Gall.7,30,1Diese Rede fand Beifall bei den Galliern, besonders deswegen, weil Vercingetorix trotz des großen erlittenen Nachteils den Mut nicht verloren, sich nicht vor dem Volk zurückgezogen und dessen Anblick nicht gemieden hatte.
erat e regione oppidi collis sub ipsis radicibus montis egregie munitus atque ex omni parte circumcisus; quem si tenerent nostri, et aquae magna parte et pabulatione libera prohibituri hostes videbantur. Caes.Gall.7,36,5Im Angesicht der Stadt lag gerade am Fuß des Berges ein ausgezeichnet befestigter und nach allen Seiten scharf abgegrenzter Hügel, dessen Besitz es den Römern zu ermöglichen schien, den Feinden großenteils das Wasser und freies Futterholen zu nehmen.
adhortatus milites, ne necessario tempore itineris labore permoveantur, cupidissimis omnibus progressus milia passuum XXV agmen Haeduorum conspicatur. immisso equitatu iter eorum moratur atque impedit interdicitque omnibus, ne quemquam interficiant. Caes.Gall.7,40,4Cäsars Soldaten zeigten auf seine Bitte, sich in diesem dringenden Augenblick die Mühen des Marsches nicht zu viel sein zu lassen, insgesamt den größten Eifer. So erblickte er nach einem Weg von fünfundzwanzig Meilen das heranrückende Heer der Häduer. Cäsars Reiterei musste diesem entgegensprengen, um dessen Vordringen aufzuhalten und zu verhindern; doch sollte niemand dabei getötet werden.
consilia inibat, quemadmodum a Gergovia discederet ac rursus omnem exercitum contraheret, ne profectio nata a timore defectionis similisque fugae videretur. Caes.Gall.7,43,6überlegte er, wie man Gergovia verlassen und das ganze Heer zusammenziehen könne, ohne dass sein Aufbruch, dessen Anlass bloß die Furcht vor einem Abfall war, einer Flucht ähnlich sehe.
ac tanta fuit in capiendis castris celeritas, ut Teutomatus, rex Nitiobrogum, subito in tabernaculo oppressus, ut meridie conquieverat, superiore corporis parte nuda vulnerato equo vix se ex manibus praedantium militum eriperet. Caes.Gall.7,46,5Diese Einnahme geschah so rasch, dass der Nitobrigenfürst Teutomatus während der Mittagsruhe in seinem Zelt überrascht wurde und ohne Panzer und Helm das Pferd bestieg, nach dessen Verwundung er mit knapper Not den Händen der plündernden Römer entging.
namque altera ex parte Bellovaci, quae civitas in Gallia maximam habet opinionem virtutis, instabant, alteram Camulogenus parato atque instructo exercitu tenebat: tum legiones a praesidio atque impedimentis interclusas maximum flumen distinebat. Caes.Gall.7,59,5Auf der einen Seite nämlich drängten ihn die Bellovacer, ein Stamm, der in Gallien den Ruf sehr großer Tapferkeit genießt, auf der anderen Seite aber drohte Camulogenus mit seinem kampfbereiten und wohlgerüsteten Heer. Überdies waren Labienus und seine Legionen von ihrem Gepäck und dessen Schutz durch den großen Fluss Seine getrennt.
namque altera ex parte Bellovaci, quae civitas in Gallia maximam habet opinionem virtutis, instabant, alteram Camulogenus parato atque instructo exercitu tenebat: tum legiones a praesidio atque impedimentis interclusas maximum flumen distinebat. Caes.Gall.7,59,5Auf der einen Seite nämlich drängten ihn die Bellovacer, ein Stamm, der in Gallien den Ruf sehr großer Tapferkeit genießt, auf der anderen Seite aber drohte Camulogenus mit seinem kampfbereiten und wohlgerüsteten Heer. Überdies waren Labienus und seine Legionen von ihrem Gepäck und dessen Schutz durch den großen Fluss Seine getrennt.
Labienus milites cohortatus, ut suae pristinae virtutis et tot secundissimorum proeliorum memoriam retinerent atque ipsum Caesarem, cuius ductu saepe numero hostes superassent, praesentem adesse existimarent, dat signum proelii. Caes.Gall.7,62,2Labienus ermahnte also die Soldaten, an ihre alte Tapferkeit und an die zahlreichen glanzvollen Siege zu denken und sich vorzustellen, dass Cäsar in Person gegenwärtig sei, unter dessen Führung sie den Feind so oft geschlagen hätten. Dann gab er das Zeichen zum Kampf.
fit magna caedes. nonnulli relictis equis fossam transire et maceriam transcendere conantur. paulum legiones Caesar, quas pro vallo constituerat promoveri iubet. Caes.Gall.7,70,5Es entstand ein großes Blutbad, während dessen manche ihre Pferde zurückließen und über den Graben und die Mauer zu entkommen suchten. Als Cäsar hierauf sein vor dem Lager aufgestelltes Fußvolk etwas vorrücken ließ,
hoc intermisso spatio duas fossas XV pedes latas eadem altitudine perduxit; quarum interiorem campestribus ac demissis locis aqua ex flumine derivata complevit. Caes.Gall.7,72,3In jener Entfernung von 400 Fuß zog er also ganz herum zwei weitere fünfzehn Fuß breite und tiefe Gräben; den inneren füllte er, durch dessen flache und niedrige Lage begünstigt, mit Wasser, das er aus dem Fluss leitete;
Huius opera Commii, ut antea demonstravimus, fideli atque utili superioribus annis erat usus in Britannia Caesar; quibus ille pro meritis civitatem eius immunem esse iusserat, iura legesque reddiderat atque ipsi Morinos attribuerat. Caes.Gall.7,76,1Cäsar hatte, wie oben bemerkt, an diesem Commius bei seinen früheren Feldzügen in Britannien einen treuen und nützlichen Freund gehabt. Zum Dank dafür hatte der Feldherr dessen Vaterland (die Atrebaten) von Abgaben befreit, ihm seine Gesetze und Verfassung wiedergegeben und dem Commius selbst überdies noch die Herrschaft über die Moriner erteilt.
ita, cum palude impedita a castris castra dividi videret, quae transeundi difficultas celeritatem insequendi tardare posset, atque id iugum quod trans paludem paene ad hostium castra pertineret, mediocri valle a castris eorum intercisum animadverteret, pontibus palude constrata legiones traducit celeriterque in summam planitiem iugi pervenit, quae declivi fastigio duobus ab lateribus muniebatur. Caes.Gall.8,14,4Da sich aber der Sumpf zwischen beiden Lagern befand, durch dessen schwierigen Übergang die Schnelligkeit des Verfolgers gehemmt werden mochte, und da Cäsar bemerkte, dass eine Höhe, die sich jenseits des Sumpfes fast bis zum feindlichen Lager erstreckte, dennoch von diesem Lager durch ein unbedeutende Tal getrennt war, so schlug er Brücken über den Sumpf, führte die Legionen hinüber und gelangte schnell auf die Gipfelfläche jener Höhe, die von zwei Seiten durch schiefe Abdachung fest war.
ipse ad vastandos depopulandosque fines Ambiorigis proficiscitur; quem perterritum ac fugientem cum redigi posse in suam potestatem desperasset, proximum suae dignitatis esse ducebat adeo fines eius vastare incolis aedificiis pecore, ut odio suorum Ambiorix, si quos Fortuna reliquos fecisset, nullum reditum propter tantas calamitates haberet in civitatem. Caes.Gall.8,24,4Cäsar selbst endlich brach auf, um das Land des Ambiorix zu plündern und zu verwüsten. Da er nicht hoffen konnte, ihn, der in Bestürzung stets auf der Flucht war, in seine Hände zu bekommen, glaubte er, die Ehre erfordere zunächst, dass er wenigstens dessen Land von Einwohnern, Häusern und Tieren so entblöße, dass Ambiorix seinen Leuten, wenn solche noch übrig blieben, verhasst werde und wegen des Unglücks, das er über sein Vaterland gebracht habe, nicht mehr zurückkehren dürfe.
consequuntur equites nostri, ut erat praeceptum, invaduntque Dumnaci agmen et fugientes perterritosque sub sarcinis in itinere adgressi magna praeda multis interfectis potiuntur. ita re bene gesta se recipiunt in castra. Caes.Gall.8,27,5Sie erreichten bald den Dumnacus und griffen, wie ihnen befohlen war, dessen Zug an. Die Gallier, bepackt und auf dem Marsch, ergriffen bestürzt die Flucht, verloren viele Leute und ließen den Römern große Beute zurück. Dann begaben sich die Reiter wieder zu Fabius.
cuius praeceptis ut res gereretur, Q. Atius Varus praefectus equitum, singularis et animi et prudentiae vir, suos hortatur agmenque hostium consecutus turmas partim idoneis locis disponit, partim equitum proelium committit. Caes.Gall.8,28,2Um nach dessen Befehlen zu handeln, ermunterte der Reiteroberst Quintus Atius Varus, ein sehr mutiger und kluger Mann, seine Leute und stellte, sobald man beim Feind angekommen war, einzelne Reiterscharen an passenden Punkten auf; mit den übrigen griff er an.
tali condicione proposita Bituriges cum sibi viderent clementia Caesaris reditum patere in eius amicitiam finitimasque civitates sine ulla poena dedisse obsides atque in fidem receptas esse, idem fecerunt. Caes.Gall.8,3,5Die Biturigen, die auf diese Weise sahen, dass Ihnen durch Cäsars gnädige Gesinnung die Rückkehr zu dessen Freundschaft möglich sei, indem ihre Nachbarn, ohne eine weitere Strafe, bloß nach Stellung von Geiseln wieder unter römischer Oberhoheit gekommen waren, folgten diesem Beispiel.
ibi cum Lucterius apud suos cives quondam integris rebus multum potuisset semperque auctor novorum consiliorum magnam apud barbaros haberet auctoritatem, oppidum Uxellodunum, quod in clientela fuerat eius, egregie natura loci munitum occupat suis et Drappetis copiis oppidanosque sibi coniungit. Caes.Gall.8,32,2Dort hatte Lucterius bei seinen Mitbürgern einst in besseren Tagen viel vermocht und stand als steter Urheber neuer Anschläge noch in großem Ansehen. Er besetzte mit seinen und des Drappes Truppen Uxellodunum, dessen Schutzherr er gewesen war, und verband mit sich die Bewohner dieser von Natur aus sehr starken Festung.
cogitur in eius supplicium contra naturam suam Caesar maximo militum concursu, qui ei omnia pericula et detrimenta belli accepta referebant, adeo ut verberibus exanimatum corpus securi feriretur. Caes.Gall.8,38,5Gegen seine natürliche Milde wurde Cäsar durch das stürmische Verlangen seiner Soldaten zu dessen Hinrichtung gezwungen, die dem Cotuatus für alle Gefahren des Krieges und all den erlittenen Schaden Schuld gaben. Dieser wurde also zu Tod geprügelt und dann mit dem Beil enthauptet.
Quo malo perterriti oppidani cupas sebo, pice, scandulis complent; eas ardentes in opera provolvunt eodemque tempore acerrime proeliantur, ut ab incendio restinguendo dimicationis periculo deterreant Romanos. magna repente in ipsis operibus flamma existit. Caes.Gall.8,42,1In dieser traurigen Lage füllten die Belagerten Fässer mit Unschlitt, Pech und Holzspänen, steckten sie in Brand und wälzten sie auf die römischen Werke hinab. Zugleich machten sie einen heftigen Angriff, um durch den Kampf und dessen Gefahr die Römer am Löschen des Feuers zu hindern. Plötzlich entstand auf den römischen Werken ein großer Brand;
Cum repente instructas velut in acie certo gradu legiones accedere Galli viderent, quorum erant ad Caesarem plena fiduciae consilia perlata, sive certaminis periculo sive subito adventu sive exspectatione nostri consilii copias instruunt pro castris nec loco superiore decedunt. Caes.Gall.8,9,1Als nun der Feind, dessen zuversichtliche Pläne Cäsar kannte, sah, wie die Legionen, gleichsam als stünden sie schon im Treffen, geordnet und festen Schrittes anrückten, stellte er sich vor seinem Lager in Schlachtordnung auf und verließ die erhöhte Stellung nicht, entweder geschreckt durch die Gefahr des neuen Kampfes und Cäsars plötzliches Erscheinen oder in Erwartung dessen , was die Römer nun tun würden.
avaritia pecuniae studium habet, quam nemo sapiens concupivit: ea quasi venenis malis inbuta corpus animumque virilem effeminat, semper infinita, insatiabilis est, neque copia neque inopia minuitur. Sall.Cat.11,3Das Wesen der Habsucht besteht dagegen im Bemühen um Geld, dessen Besitz kein Weiser je für ein Glück gehalten hat. Wie ein böser Gifttrank entnervt sie Leib und Seele des Mannes, findet nie ein Ziel, eine Befriedigung und wird weder durch Überfluss noch durch Mangel gemindert.
ubi satis explorata sunt quae voluit, in unum omnis convocat, quibus maxuma necessitudo et plurumum audaciae inerat. Sall.Cat.17,2Sobald er sich dessen, was er wünschte, hinlänglich gewiss war, bewegte er alle, in denen er die größte Verzweiflung und am meisten Waghalsigkeit erblickt hatte, zu einer gemeinsamen Versammlung.
itaque Q. Fabio Sangae, quoius patrocinio civitas plurumum utebatur, rem omnem, uti cognoverant, aperiunt. Sall.Cat.41,4Und so eröffneten sie Quintus Fabius Sanga, dessen sich ihr Volk meistens als Schutzherrn bediente, alles, wie sie es erfahren hatten.
itaque consulente Cicerone frequens senatus decernit Tarquini indicium falsum videri eumque in vinculis retinendum neque amplius potestatem faciundam, nisi de eo indicaret, quoius consilio tantam rem esset mentitus. Sall.Cat.48,6Auf Ciceros Fragen hin beschließt denn der Senat mit deutlicher Mehrheit, die Angaben des Tarquinius seien augenscheinlich erlogen; er sei in Fesseln zu legen und dürfe erst dann wieder Redeerlaubnis erhalten, wenn er den nenne, auf dessen Anreiz hin er eine so abscheuliche Lüge geäußert habe.
At enim quis reprehendet, quod in parricidas rei publicae decretum erit? tempus, dies, fortuna, quoius lubido gentibus moderatur. Sall.Cat.51,25Aber, höre ich, wer wird denn tadeln, was über Vaterlandsverräter verhängt wird? Die Zukunft, die Zeit, das Schicksal, dessen Willkür über die Völker gebietet.
pro his nos habemus luxuriam atque avaritiam, publice egestatem, privatim opulentiam. laudamus divitias, sequimur inertiam. inter bonos et malos discrimen nullum, omnia virtutis praemia ambitio possidet. Sall.Cat.52,22Statt dessen haben wir Verschwendung und Habsucht, leere Staatskassen, gefüllte Privatsäckel; wir lieben den Mammon und ergehen uns in Faulheit. Gute und Schlechte gelten uns gleich, allen Lohn der Tüchtigkeit nimmt das Buhlen um Ämter in Beschlag.
At vero nos vicesimum iam diem patimur hebescere aciem horum auctoritatis. Habemus enim eius modi senatus consultum, verum inclusum in tabulis, tamquam in vagina reconditum, quo ex senatus consulto confestim te interfectum esse, Catilina, convenit. Cic.Catil.1,4Wir aber lassen schon seit zwanzig Tagen die Schärfe des Beschlusses dieser Senatoren sich abstumpfen. Denn wir haben einen solchen Senatsbeschluss, doch niedergelegt in den Protokollen, wie ein in der Scheide steckendes Schwert: einen Senatsbeschluss, in Folge dessen du, Catilina, augenblicklich hättest getötet werden sollen.
Tu ut illa carere diutius possis, quam venerari ad caedem proficiscens solebas, a cuius altaribus saepe istam impiam dexteram ad necem civium transtulisti? Cic.Catil.1,24Kannst du diesen Adler länger entbehren, den du, wenn du zum Mord auszogst, zu verehren pflegtest, von dessen Altären weg du deine frevlerische Faust zum Blutvergießen gegen deine Mitbürger wandtest?
Etenim si mecum patria, quae mihi vita mea multo est carior, si cuncta Italia, si omnis res publica loquatur: 'M. Tulli, quid agis? Tune eum, quem esse hostem comperisti, quem ducem belli futurum vides, quem exspectari imperatorem in castris hostium sentis, auctorem sceleris, principem coniurationis, evocatorem servorum et civium perditorum, exire patiere, ut abs te non emissus ex urbe, sed immissus in urbem esse videatur? Cic.Catil.1,27Denn wenn das Vaterland, das mir viel teurer als das Leben ist, wenn ganz Italien, wenn die ganze Republik so zu mir redete: "Was machst du, Marcus Tullius? Willst du einen Menschen, von dessen feindlicher Gesinnung du Beweise hast, in dem du einen künftigen Kriegsführer erblickst, von dem du weißt, dass er als Befehlshaber im Lager der Feinde erwartet wird, - willst du den Anstifter der Frevel, das Haupt der Verschwörung, den Aufwiegler der Sklaven und schlechter Bürger ziehen lassen, so dass man glauben kann, er sei von dir nicht aus der Stadt gewiesen, sondern gegen die Stadt losgelassen?
Tu, Iuppiter, qui isdem, quibus haec urbs auspiciis a Romulo es constitutus, quem Statorem huius urbis atque imperi vere nominamus, hunc et huius socios a tuis ceterisque templis, a tectis urbis ac moenibus, a vita fortunisque civium omnium arcebis et homines bonorum inimicos, hostis patriae, latrones Italiae scelerum foedere inter se ac nefaria societate coniunctos aeternis suppliciis vivos mortuosque mactabis. Cic.Catil.1,33Dann wirst du, Iupiter, dessen Bild unter der selben heilbedeutenden Weihe wie diese Stadt von Romulus aufgerichtet wurde, du, den wir mit Recht den Erhalter dieser Stadt und des Reiches nennen, diesen Menschen und seine Genossen von deinen Altären und anderen geweihten Plätzen, von den Wohnungen und Mauern der Stadt, vom Leben und Vermögen aller Bürger fernhalten und alle Hasser der Gutgesinnten, die Feinde des Vaterlandes, die Räuber Italiens, die durch einen Bund des Verbrechens und eine fluchwürdige Gemeinschaft unter sich vereint sind, mit ewigen Strafen im Leben und im Tod in reichem Maße heimsuchen.
si quid est in me ingeni, iudices, quod sentio, quam sit exiguum, aut si qua exercitatio dicendi, in qua me non infitior mediocriter esse versatum, aut si huiusce rei ratio aliqua ab optimarum artium studiis ac disciplina profecta, a qua ego nullum confiteor aetatis meae tempus abhorruisse, earum rerum omnium vel in primis hic A. Licinius fructum a me repetere prope suo iure debet. Cic.Arch.1.aWofern ich, ihr Richter, einiges Talent besitze, dessen Geringfügigkeit ich fühle, oder einige Fertigkeit im Reden, worin ich, wie ich nicht in Abrede stelle, mich einigermaßen geübt habe, oder auch in derartigen Geschäften einige Einsicht, die ich durch eigene Studien und Unterricht in den freien Künsten erworben habe, einen Unterricht, dem ich, wie ich erkläre, zu keinem Zeitpunkt meines Lebens fremd geblieben bin, so darf dieser Aulus Licinius wohl vorzugsweise mit vollem Recht von mir beinahe fordern, die Frucht von all dem zu genießen.
ego vero fateor me his studiis esse deditum; ceteros pudeat, si qui ita se litteris abdiderunt, ut nihil possint ex iis neque ad communem adferre fructum neque in aspectum lucemque proferre; Cic.Arch.12.cIch gestehe, dass ich mich diesen Studien hingebe; andere mögen sich dessen schämen, falls sie sich so in den Wissenschaften vergraben haben, dass sie aus ihnen nichts zum Nutzen der Allgemeinheit beitragen oder ans Licht der Öffentlichkeit bringen können.
Themistoclem illum, summum Athenis virum, dixisse aiunt, cum ex eo quaereretur, quod acroama aut cuius vocem libentissime audiret: 'eius, a quo sua virtus optime praedicaretur.' Cic.Arch.20.bJener große Athener Themistokles soll auf die Frage, welchen Kunstvortrag und wessen Stimme er am liebsten höre, gesagt haben: dessen, der seine Verdienste am besten zu preisen wisse.
itaque ille Marius item eximie L. Plotium dilexit, cuius ingenio putabat ea, quae gesserat, posse celebrari. Cic.Arch.20.cDaher schätzte auch jener Marius besonders den Lucius Plotius, weil er glaubte, dessen Genie könne seine Taten verherrlichen.
quid? noster hic Magnus, qui cum virtute fortunam adaequavit, nonne Theophanem Mytilenaeum, scriptorem rerum suarum, in contione militum civitate donavit, et nostri illi fortes viri, sed rustici ac milites, dulcedine quadam gloriae commoti quasi participes eiusdem laudis magno illud clamore approbaverunt? Cic.Arch.24.dWie? Hat nicht dieser unser Magnus, dessen Glück hinter seinen Heldentaten nicht zurücksteht, den Theophanes aus Mytilene, den Geschichtsschreiber seiner Taten, vor der Versammlung des Heeres mit dem Bürgerrecht beschenkt, und haben nicht jene unsere tapferen Männer, obwohl sie Landleute und Soldaten sind, durch einen gewissen Reiz des Ruhmes angeregt, als hätten sie an jener Belohnung auch Anteil, mit lautem Zuruf jenes gebilligt?
qua re conservate, iudices, hominem pudore eo, quem amicorum videtis comprobari cum dignitate, tum etiam vetustate, ingenio autem tanto, quantum id convenit existimari, quod summorum hominum ingeniis expetitum esse videatis, causa vero eius modi, quae beneficio legis, auctoritate municipi, testimonio Luculli, tabulis Metelli comprobetur. Cic.Arch.31.aErhaltet also, ihr Richter, einen Mann von einer ehrenhafter Gesinnung, wie ihr sie nicht allein durch das Ansehen seiner Freunde, sondern auch durch die lange Dauer ihrer Freundschaft bewährt seht; einen Mann von so hohem Geist, wie ihr ihn mit Grund bei ihm voraussetzen dürft, da offenbar die geistreichsten Köpfe seinen Umgang gesucht haben; einen Mann, dessen Sache von der Art ist, dass sie durch die Wohltat des Gesetzes, durch die Bürgschaft einer Municipialstadt, durch das Zeugnis eines Lucullus und die Bürgerlisten des Metellus begründet erscheint.
Etenim videmus eisdem de rebus ieiune quosdam et exiliter, ut eum, quem acutissimum ferunt, Chrysippum, disputavisse neque ob eam rem philosophiae non satis fecisse, quod non habuerit hanc dicendi ex arte aliena facultatem. Quid ergo interest aut qui discernes eorum, quos nominavi, in dicendo ubertatem et copiam ab eorum exilitate, qui hac dicendi varietate et elegantia non utuntur? Unum erit profecto, quod ei, qui bene dicunt, adferunt proprium, compositam orationem et ornatam et artificio quodam et expolitione distinctam; haec autem oratio, si res non subest ab oratore percepta et cognita, aut nulla sit necesse est aut omnium inrisione ludatur. Cic.de_orat.1,50.Wir sehen ja, dass einige über dieselben Gegenstände trocken und dürftig gesprochen haben, wie zum Beispiel Chrysippos, dessen großen Scharfsinn man rühmt und der darum, dass er diese Geschicklichkeit im Reden aus einer fremden Kunst nicht besaß, nicht minder der Philosophie Genüge geleistet hat. Was findet also für ein Unterschied statt? Oder wie wirst du die Reichhaltigkeit und Fülle der eben genannten Männer von der Dürftigkeit derer unterscheiden, welche diese Mannigfaltigkeit und Zierlichkeit der Rede nicht haben? Eines wird in der Tat sein, was diejenigen, welche gut reden, als ihr Eigentum mit sich bringen: eine wohlgeordnete, geschmückte und durch Kunst und Feile mit mannigfaltiger Abwechslung versehene Rede. Wenn aber einer solchen Rede nicht ein Stoff zugrunde liegt, der von dem Redner erfasst und erkannt ist, so muss sie notwendigerweise entweder ganz bedeutungslos sein oder der Gegenstand allgemeinen Spottes und Gelächters werden.
'Quem tu mihi' inquit Mucius 'Staseam, quem Peripateticum narras? Gerendus est tibi mos adulescentibus, Crasse, qui non Graeci alicuius cotidianam loquacitatem sine usu neque ex scholis cantilenam requirunt, sed ex homine omnium sapientissimo atque eloquentissimo atque ex eo, qui non in libellis, sed in maximis causis et in hoc domicilio imperi et gloriae sit consilio linguaque princeps, cuius vestigia persequi cupiunt, eius sententiam sciscitantur. Cic.de_orat.1,105."Was nennst du uns da für einen Staseas", versetzte Mucius, "was für einen Peripatetiker? Du musst dich, mein Crassus, diesen jungen Männern willfährig zeigen, welche sich nicht nach eines Griechen alltäglicher Geschwätzigkeit ohne Erfahrung und einem alten Schullied sehnen, sondern eines Mannes Ansicht zu erforschen suchen, der unter allen der weiseste und beredteste ist, der nicht in dürftigen Schriften, sondern in den wichtigsten Rechtsverhandlungen und in diesem Sitz der Weltherrschaft und des Ruhmes durch seine Einsicht und Beredsamkeit die erste Stelle einnimmt, in dessen Fußstapfen sie zu treten wünschen.
Equidem cum peterem magistratum, solebam in prensando dimittere a me Scaevolam, cum ita ei dicerem, me velle esse ineptum, id erat, petere blandius, quod, nisi inepte fieret, bene non posset fieri; - hunc autem esse unum hominem ex omnibus, quo praesente ego ineptum esse me minime vellem - quem quidem nunc mearum ineptiarum testem et spectatorem fortuna constituit: nam quid est ineptius quam de dicendo dicere, cum ipsum dicere numquam sit non ineptum, nisi cum est necessarium?' Cic.de_orat.1,112.Sooft ich mich sonst um ein Staatsamt bewarb, pflegte ich, wenn ich mich durch Händedruck bei den Leuten beliebt machen wollte, den Scaevola von mir zu entlassen, indem ich zu ihm sagte: ‘Ich will jetzt eine Torheit begehen’; darunter verstand ich die einschmeichelnde Art der Bewerbung, die ohne Torheit auf gehörige Weise nicht ausgeführt werden kann; er aber sei unter allen der einzige Mensch, in dessen Gegenwart ich mich am wenigsten töricht zu benehmen wünschte. Und diesen gerade hat jetzt das Geschick zum Zeugen und Zuschauer meiner Torheiten gemacht. Denn was ist törichter, als über das Reden zu reden, da das Reden an und für sich zu jeder Zeit töricht ist, außer wenn es notwendig ist?" "Nun, fahre nur fort, lieber Crassus", sagte Mucius, denn die Schuld, die du befürchtest, will ich auf mich nehmen."
In cotidianis autem commentationibus equidem mihi adulescentulus proponere solebam illam exercitationem maxime, qua C. Carbonem nostrum illum inimicum solitum esse uti sciebam, ut aut versibus propositis quam maxime gravibus aut oratione aliqua lecta ad eum finem, quem memoria possem comprehendere, eam rem ipsam, quam legissem, verbis aliis quam maxime possem lectis, pronuntiarem; sed post animadverti hoc esse in hoc viti, quod ea verba, quae maxime cuiusque rei propria quaeque essent ornatissima atque optima, occupasset aut Ennius, si ad eius versus me exercerem, aut Gracchus, si eius orationem mihi forte proposuissem: ita, si eisdem verbis uterer, nihil prodesse; si aliis, etiam obesse, cum minus idoneis uti consuescerem. Cic.de_orat.1,154.Bei den täglichen Vorübungen pflegte ich in meiner frühen Jugend besonders das Verfahren zu wählen, das, wie ich wusste, mein bekannter Widersacher Gaius Carbo zu beobachten pflegte. Ich legte mir nämlich recht inhaltschwere Dichterstellen vor oder las eine Rede, bis ich sie im Gedächtnis behalten konnte, und trug dann denselben Gegenstand, den ich gelesen hatte, mit anderen, möglichst gewählten Worten wieder vor. Doch später bemerkte ich, dieses Verfahren sei mit dem Übelstand verbunden, dass die für den jedesmaligen Gegenstand geeignetsten, schönsten und besten Ausdrücke entweder Ennius, wenn ich mich nach dessen Versen übte, oder Gracchus, wenn ich mir etwa eine Rede von diesem zum Vorbild gewählt hatte, vorweggenommen hatten; auf solche Weise nütze mir eine solche Übung nichts, wenn ich mich derselben Worte bediene, ja schade mir sogar, wenn anderer, da ich mich gewöhnte, minder geeignete zu gebrauchen.
Quid? in his paucis diebus nonne nobis in tribunali Q. Pompei praetoris urbani familiaris nostri sedentibus homo ex numero disertorum postulabat, ut illi, unde peteretur, vetus atque usitata exceptio daretur cvivs pecvniae dies fvisset? quod petitoris causa comparatum esse non intellegebat, ut, si ille infitiator probasset iudici ante petitam esse pecuniam, quam esset coepta deberi, petitor rursus cum peteret, ne exceptione excluderetur, qvod ea res in ivdicivm ante venisset. Cic.de_orat.1,168."Wie? Stellte nicht erst vor einigen Tagen, als ich unter dem Vorsitz des Stadtprätors Quintus Pompeius, meines Freundes, auf dem Tribunal zu Gericht saß, ein Mann, der zu den Beredten gezählt wird, die Forderung, dem Beklagten möchte die alte und gebräuchliche Einrede gestattet werden, dass nur das Geld klagbar sei, dessen Zahlungstag gekommen sei, und er sah nicht ein, dass diese Bestimmung zum Vorteil des Klägers getroffen sei, damit, wenn der ableugnende Schuldner dem Richter bewiesen hätte, das Geld sei eher eingeklagt worden, als es fällig geworden wäre, der Kläger, wenn er die Klage erneuere, nicht durch die Einrede abgewiesen würde, dass über die Sache bereits ein richterliches Urteil gefällt worden sei.
Quid? si ne parvae quidem causae sunt, sed saepe maximae, in quibus certatur de iure civili, quod tandem os est eius patroni, qui ad eas causas sine ulla scientia iuris audet accedere? Quae potuit igitur esse causa maior, quam illius militis? de cuius morte cum domum falsus ab exercitu nuntius venisset et pater eius re credita testamentum mutasset et, quem ei visum esset, fecisset heredem essetque ipse mortuus, res delata est ad centumviros, cum miles domum revenisset egissetque lege in hereditatem paternam testamento exheres filius. Nempe in ea causa quaesitum est de iure civili, possetne paternorum bonorum exheres esse filius, quem pater testamento neque heredem neque exheredem scripsisset nominatim. Cic.de_orat.1,175.Wie? Wenn es nicht einmal unbedeutende Gegenstände sind, sondern oft die wichtigsten, in denen über das bürgerliche Recht gestritten wird, welche Stirn muss denn der Anwalt haben, welcher solche Verhandlungen ohne alle Kenntnis des Rechtes zu übernehmen sich unterfängt? Welche Verhandlung konnte zum Beispiel wichtiger sein als die über jenen Krieger, über dessen Tod eine falsche Nachricht vom Heer nach Hause gekommen war? Sein Vater, dieser Nachricht Glauben schenkend, änderte seinen letzten Willen und setzte irgendeinen anderen Menschen nach seinem Gefallen zum Erben ein; darauf starb er selbst. Sein Sohn kam nun nach Hause zurück und machte die Sache bei den Centumvirn anhängig, indem er gesetzliche Klage wegen der väterlichen Erbschaft erhob. Bei dieser Verhandlung kam die Frage aus dem bürgerlichen Recht zur Untersuchung, ob ein Sohn, den der Vater in seinem Letzten Willen weder als Erben noch als Enterbten namentlich bezeichnet habe, von der Erbschaft ausgeschlossen werden könne.
Quid? de libertate, quo iudicium gravius esse nullum potest, nonne ex iure civili potest esse contentio, cum quaeritur, is, qui domini voluntate census sit, continuone, an, ubi lustrum sit conditum, liber sit? Quid? quod usu memoria patrum venit, ut paterfamilias, qui ex Hispania Romam venisset, cum uxorem praegnantem in provincia reliquisset, Romae alteram duxisset neque nuntium priori remisisset, mortuusque esset intestato et ex utraque filius natus esset, mediocrisne res in contentionem adducta est, cum quaereretur de duobus civium capitibus et de puero, qui ex posteriore natus erat, et de eius matre, quae, si iudicaretur certis quibusdam verbis, non novis nuptiis fieri cum superiore divortium, in concubinae locum duceretur? Cic.de_orat.1,183.Wie? Wenn es die Freiheit eines Menschen gilt – und ein wichtigerer Gegenstand kann schwerlich vor die richterliche Entscheidung kommen –, muss nicht da der Streit nach dem bürgerlichen Recht geführt werden, wenn es sich fragt, ob der, welcher mit Erlaubnis seines Herrn seinen Namen bei dem Censor in die öffentliche Schätzungsliste einschreiben ließ, von Stund an seine Freiheit erlangt habe oder erst nach beendigtem Sühnopfer? Was soll ich ferner von dem Fall sagen, der sich zur Zeit unserer Väter ereignet hat? Ein Familienvater, der aus Spanien nach Rom gekommen war, hatte seine Frau in der Provinz schwanger zurückgelassen und in Rom eine andere geheiratet, ohne der ersteren einen Scheidebrief zuzuschicken; darauf war er ohne Testament verstorben, nachdem ihm jede der beiden Frauen einen Sohn geboren hatte. War es hier ein geringfügiger Gegenstand, der zum Streit Veranlassung gab, da es sich um die bürgerliche Wohlfahrt zweier Bürger handelte, des von der letzten Frau geborenen Sohnes und dessen Mutter, die, wenn das Urteil dahin ausfiel, dass die Ehescheidung von der früheren Frau durch eine gewisse Formel und nicht durch eine neue Heirat erfolge, als Beischläferin betrachtet werden musste?
sed non egeo medicina, me ipse consolor et maxime illo solacio, quod eo errore careo, quo amicorum decessu plerique angi solent. Cic.Lael.10.eDessen ungeachtet bedarf mein Herz keines Heilmittels der Beruhigung; ich tröste mich selbst, besonders mit dem Grund, dass ich von der Täuschung frei bin, die so viele bei dem Hingang ihrer Freunde zu beängstigen pflegt.
deinde cum similis sensus exstitit amoris, si aliquem nacti sumus, cuius cum moribus et natura congruamus, quod in eo quasi lumen aliquod probitatis et virtutis perspicere videamur. Cic.Lael.27.dsodann in einer ähnlichen Gesinnung derjenigen Liebe, die uns anwandelt, wenn wir jemanden gefunden haben, mit dessen äußerem und innerem Charakter wir übereinstimmen, indem wir in ihm gleichsam ein leuchtendes Muster der Rechtschaffenheit und Tugend zu erkennen glauben.
Quam qui adpetiverunt, applicant se et propius admovent, ut et usu eius, quem diligere coeperunt, fruantur et moribus, sintque pares in amore et aequales propensioresque ad bene merendum quam ad reposcendum; Cic.Lael.32.dDiejenigen, die nach ihr verlangen, schmiegen sich näher und näher aneinander an, um aus dem Umgang mit dem und aus dessen Charakter Genuss zu schöpfen, den sie liebgewonnen haben, und um in der Liebe gleich stark und von gleicher Art und geneigter zu werden, sich um andere verdient zu machen, als um Gegendienste zu fordern.
Nam si utilitas amicitias conglutinaret, eadem commutata dissolveret; sed quia natura mutari non potest, idcirco verae amicitiae sempiternae sunt. Cic.Lael.32.gDenn wenn der Nutzen die Freundschaften knüpfte, so müsste dessen Wechsel sie auch wieder auflösen. Doch eben darum, weil die Natur unveränderlich ist, sind wahre Freundschaften ewig. –
Igitur ne suspicari quidem possumus quemquam horum ab amico quippiam contendisse, quod contra fidem, contra ius iurandum, contra rem publicam esset. Cic.Lael.39.cBei solchen Männern dürfen wir also nicht einmal den Argwohn hegen, dass einer von ihnen seinem Freund etwas zugemutet hätte, dessen Gewährung gegen Pflicht und Gewissen, gegen eidliche Verbindlichkeit, gegen das Staatswohl gewesen wäre.
Quonam enim modo quisquam amicus esse poterit ei, cui se putabit inimicum esse posse? quin etiam necesse erit cupere et optare, ut quam saepissime peccet amicus, quo plures det sibi tamquam ansas ad reprehendendum; Cic.Lael.59.gWie kann man denn ein Freund dessen sein, dessen Feind zu werden man für möglich hält? Im Gegenteil, man wird in diesem Fall sogar begierig wünschen müssen, dass der Freund recht oft fehle, um mehr Veranlassung zu finden, ihn zu tadeln.
Quamquam Ennius recte: Amicus certus in re incerta cernitur, tamen haec duo levitatis et infirmitatis plerosque convincunt, aut si in bonis rebus contemnunt aut in malis deserunt. Cic.Lael.64.cZwar sagt Ennius zu Recht: "Ein sicherer Freund bewährt sich im Wankelmut des Glücks." Dessen ungeachtet gibt es zwei Fälle, die die meisten Menschen der Schwachheit und Flatterhaftigkeit überführen: erstens, wenn sie den Freund in ihrem Glück verachten; zweitens, wenn sie ihn in seinem Unglück im Stich lassen.
Non enim neque tu possis, quamvis excellas, omnes tuos ad honores amplissimos perducere, ut Scipio P. Rupilium potuit consulem efficere, fratrem eius L. non potuit. Cic.Lael.73.bDenn wie überwiegend auch unser Einfluss sein mag, so können wir doch nicht alle die Unsrigen zu den ansehnlichsten Ehrenstellen erheben. So konnte zum Beispiel Scipio zwar dem Publius Rupilius, nicht aber dessen Bruder Lucius das Konsulat verschaffen.
qui et se ipse diligit et alterum anquirit, cuius animum ita cum suo misceat, ut efficiat paene unum ex duobus. Cic.Lael.81.bDieser liebt sich selbst und sucht einen anderen auf, dessen Seele er so innig mit der seinen verbindet, dass er aus zwei Seelen gleichsam eine schafft!
Una est enim amicitia in rebus humanis, de cuius utilitate omnes uno ore consentiunt. Cic.Lael.86.bDenn die Freundschaft ist für den Menschen das einzige, über dessen Wert alle nur mit einer Stimme sprechen.
Cuius autem aures clausae veritati sunt, ut ab amico verum audire nequeat, huius salus desperanda est. Cic.Lael.90.aWer aber sein Ohr der Wahrheit so sehr verschließt, dass er sie nicht einmal von seinem Freund hören will, an dessen Rettung darf man verzweifeln.
Quid enim potest esse tam flexibile, tam devium quam animus eius qui ad alterius non modo sensum ac voluntatem sed etiam vultum atque nutum convertitur? Cic.Lael.93.aWas kann nämlich so biegsam und so unstet sein, wie die Seele dessen, der sich nicht bloß nach dem Sinn und Willen des andern, sondern auch nach dessen Wink und Miene richtet?
Quid, quod mulierem miserrimam, fidelissimam coniugem, me prosequi non sum passus, ut esset, quae reliquias communis calamitatis, communes liberos tueretur? Cic.ad Q.fr.1,3,3,6Ach, habe ich doch sogar die Begleitung der unglückseligen Frau, meiner so treuen Gattin, abgelehnt, damit dich ein Wesen zum Schutze dessen, was uns das gemeinsame Elend noch gelassen hatte, unserer Kinder, zurückbliebe!
C. Cato legem promulgavit de imperio Lentulo abrogando: vestitum filius mutavit. Cic.ad Q.fr.2,3,1,5C. Cato schlug ein Gesetz vor, aufgrund dessen dem Lentulus die Oberstatthalterschaft abgenommen werden sollte. Dessen Sohn legte darum Trauerkleider an.
de me multa me invito cum mea summa laude dixit, cum illius in me perfidiam increparet: auditus est magno silentio malevolorum. Cic.ad Q.fr.2,3,3,3Von mir sprach er, so unangenehm es mir war, mit außerordentlichen Lobeserhebungen. Und als er über dessen Treulosigkeit gegen mich loszog, horchten ihm die Übelwollenden mit großer Stille zu.
quae res ea est? bona patris huiusce Sex. Rosci, quae sunt sexagiens, quae de viro fortissimo et clarissimo L. Sulla, quem honoris causa nomino, duobus milibus nummum sese dicit emisse adulescens vel potentissimus hoc tempore nostrae civitatis, L. Cornelius Chrysogonus. Cic.S.Rosc.6.aWas ist es nun? Es sind die Güter des Vaters dieses Roscius, die 6 Millionen (Sestertien) wert sind: die Lucius Cornelius Chrysogonus, ein junger, jetzt in unserem Staat wohl sehr viel geltender Mann, von dem tapferen und erlauchten Lucius Sulla, dessen Namen ich mit Ehrerbietung nenne, angeblich für 2000 Sestertien gekauft hat.
fide sapientiaque vestra fretus plus oneris sustuli, quam ferre me posse intellego. Cic.S.Rosc.10.aIm Vertrauen auf eure Redlichkeit und Weisheit habe ich eine größere Last auf mich genommen, als ich, dessen bin ich mir bewusst, tragen kann.
quadriduo, quo haec gesta sunt, res ad Chrysogonum in castra L. Sullae Volaterras defertur; magnitudo pecuniae demonstratur; bonitas praediorum — nam fundos decem et tris reliquit qui Tiberim fere omnes tangunt — huius inopia et solitudo commemoratur; Cic.S.Rosc.20.aVier Tage nach dem Vorfall wird der Vorfall dem Chrysogonus nach Volaterrae in Lucius Sullas Lager gemeldet. Die Größe des Vermögens wird ihm dargelegt: die Vorzüglichkeit der Ländereien (denn jener hat 13 Landgüter, fast alle am Tiber gelegen, hinterlassen); auf dessen Hilflosigkeit und verlassene Lage wird verwiesen.
is cum curasset in funere C. Mari, ut Q. Scaevola volneraretur, vir sanctissimus atque ornatissimus nostrae civitatis, de cuius laude neque hic locus est, ut multa dicantur neque plura tamen dici possunt, quam populus Romanus memoria retinet; diem Scaevolae dixit, postea quam comperit eum posse vivere. Cic.S.Rosc.33.bDieser hatte dafür gesorgt, dass bei der Leichenfeier des Gaius Marius, Quintus Scaevola, der tadelloseste und angesehenste Mann im Staat, verwundet wurde. Von dessen Lob vieles zu sagen ist hier nicht der Ort; allerdings könnte man darüber auch nicht mehr sagen, als das römische Volk im Gedächtnis bewahrt. Nachher lud Fimbria noch den Scaevola vor Gericht, als er hörte, dass er mit dem Leben davonkommen könne.
restat, iudices, ut hoc dubitemus, uter potius Sex. Roscium occiderit, is, ad quem morte eius divitiae venerint, an is, ad quem mendicitas; Cic.S.Rosc.88.aEs ist nun, ihr Richter, noch zu erwägen übrig, wer wohl eher den Sextus Roscius getötet haben wird, der, der die Reichtümer nach dessen Tod erbte, oder der, der den Bettelstab;
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