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| Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.) |
| eo opere perfecto praesidia disponit, castella communit, quo facilius, si se invito transire conarentur, prohibere possit. Caes.Gall.1,8,2 | legte nach Vollendung dieses Baus dorthin Besatzungen und errichtete Kastelle, um den Feinden desto leichter entgegentreten zu können, wenn sie gegen seinen Willen einen Übergang versuchten. |
| quod si veteris contumeliae oblivisci vellet, num etiam recentium iniuriarum, quod eo invito iter per provinciam per vim temptassent, quod Haeduos, quod Ambarros, quod Allobroges vexassent, memoriam deponere posse? Caes.Gall.1,14,3 | Wenn er nun auch von jener früheren Schmach absehen wolle, so müsse er doch fragen, ob er wohl die neuerlichen Beleidigungen auch vergessen könne, dass sie gegen seinen Willen mit Gewalt den Durchzug durch die Provinz versucht, dass sie die Häduer, die Ambarrer und die Allobroger feindlich behandelt hätten. |
| Ariovistum autem ut semel Gallorum copias proelio vicerit, quod proelium factum sit ad Magetobrigam, superbe et crudeliter imperare, obsides nobilissimi cuiusque liberos poscere et in eos omnia exempla cruciatusque edere, si qua res non ad nutum aut ad voluntatem eius facta sit. Caes.Gall.1,31,12 | Seit aber Ariovist die Truppen der Gallier in der Schlacht bei Magetobriga besiegt habe, herrsche er voller Übermut und Grausamkeit; er verlange die Kinder aller Adligen als Geiseln und erlaube sich gegen sie jede Härte und Grausamkeit, wenn etwas nicht auf seinen Wink und nach seinem Willen geschehe. |
| quae res et cibi genere et cotidiana exercitatione et libertate vitae, quod a pueris nullo officio aut disciplina adsuefacti nihil omnino contra voluntatem faciunt, et vires alit et immani corporum magnitudine homines efficit. Caes.Gall.4,1,9 | Weil sie überdies von Jugend auf an kein zwingendes Geschäft, an keine Zucht gewöhnt werden, kurz durchaus nichts gegen ihren freien Willen tun, so verleiht ihnen diese ungebundene Lebensweise, vereint mit ihrer kräftigen Nahrung und täglichen Waffenübungen große Kraft und entwickelt Menschen von ungeheurer Körpergröße. |
| est autem hoc Gallicae consuetudinis, uti et viatores etiam invitos consistere cogant et quid quisque eorum de quaque re audierit aut cognoverit quaerant et mercatores in oppidis vulgus circumsistat quibusque ex regionibus veniant quasque ibi res cognoverint pronuntiare cogat. Caes.Gall.4,5,2 | Es herrscht aber in Gallien die Sitte, Reisende auch gegen ihren Willen anzuhalten und nach allem zu fragen, was sie über diese oder jene Sache gehört oder erfahren haben. Ebenso drängt sich das Volk in den Städten um die wandernden Handelsleute und zwingt sie zu erzählen, aus welchen Gegenden sie kommen und was sie dort erfahren. |
| haec tamen dicere: venisse invitos, eiectos domo; si suam gratiam Romani velint, posse iis utiles esse amicos; vel sibi agros attribuant, vel patiantur eos tenere quos armis possederint; (5) sese unis Suebis concedere, quibus ne di quidem immortales pares esse possint; reliquum quidem in terris esse neminem quem non superare possint. Caes.Gall.4,7,4 | Indessen müssten sie ihm erklären, dass sie aus ihrer Heimat vertrieben und ganz gegen ihren Willen hier seien. Wollten die Römer ihre Freundschaft, so könnten sie ihnen nützliche Freunde werden; man möge ihnen Ländereien anweisen oder gestatten, die Felder zu behalten, in deren Besitz sie sich durch Waffengewalt gesetzt hätten. |
| populi Romani imperium Rhenum finire; si se invito Germanos in Galliam transire non aequum existimaret, cur sui quicquam esse imperii aut potestatis trans Rhenum postularet? Caes.Gall.4,16,4 | der Rhein bildet die Grenze der römischen Herrschaft; wenn Cäsar darin ein Unbilligkeit finde, dass germanische Stämme gegen seinen Willen nach Gallien zögen, warum nehme er dann eine gewisse Macht und Oberhoheit auf dem anderen Ufer des Rheins in Anspruch. |
| qua re nuntiata Pirustae legatos ad eum mittunt, qui doceant nihil earum rerum publico factum consilio, seseque paratos esse demonstrant omnibus rationibus de iniuriis satisfacere. Caes.Gall.5,1,7 | Kaum erfuhren dies die Pirusten, als sie eine Gesandtschaft an ihn schickten und erklärten, nichts von diesen Vorfällen sei mit dem Willen ihrer Regierung geschehen; auch seien sie bereit, in jeglicher Weise für die Verletzung Genüge zu tun. |
| at omnium animis impeditis Dumnorix cum equitibus Haeduorum a castris insciente Caesare domum discedere coepit. Caes.Gall.5,7,5 | Alles war jetzt nur in der Abfahrt beschäftigt. Siehe, da verlässt Dumnorix mit den Reitern der Häduer ohne Cäsars Wissen und Willen das Lager. |
| neque id, quod fecerit de oppugnatione castrorum, aut iudicio aut voluntate sua fecisse, sed coactu civitatis, suaque esse eiusmodi imperia, ut non minus haberet iuris in se multitudo, quam ipse in multitudinem. Caes.Gall.5,27,3 | Was den Angriff auf das römische Lager betreffe, so habe er nicht nach eigenem Plan und Willen gehandelt, sondern von seinen Mitbürgern gezwungen; denn seine Herrschaft sei von der Art, dass das Volk ebenso viele Gewalt über ihn besitze als er über das Volk; |
| inviti summae spei adulescentes Eporedorix et Viridomarus Vercingetorigi parent. Caes.Gall.7,63,9 | auch Eporedorix und Viridomarus, junge Männer mit glänzendsten Aussichten, fügten sich gegen ihren Willen unter Vercingetorix' Oberbefehl. |
| erat ei cum Fulvia, muliere nobili, stupri vetus consuetudo. quoi cum minus gratus esset, quia inopia minus largiri poterat, repente glorians maria montisque polliceri coepit et minari etiam ferro, ni sibi obnoxia foret, postremo ferocius agitare quam solitus erat. Sall.Cat.23,3 | Er trieb mit Fulvia, einer Frau aus dem Adel, sei langem Unzucht. Als er aber ihre Zuneigung einbüßte, weil er wegen seiner Mittellosigkeit nicht mehr so viel spendieren konnte, da begann er ihr mit einem Mal großsprecherisch Seen und Berge zu versprechen und ihr sogar mit dem Schwert zu drohen, wenn sie ihm nicht zu Willen wäre, kurz, sich leidenschaftlicher als sonst zu gebärden. |
| tibi vero, frater, neque hortanti deero neque roganti, nam neque auctoritate quisquam apud me plus valere te potest neque voluntate. Ac mihi repetenda est veteris cuiusdam memoriae non sane satis explicata recordatio, sed, ut arbitror, apta ad id, quod requiris, ut cognoscas quae viri omnium eloquentissimi clarissimique senserint de omni ratione dicendi. Cic.de_orat.1,4. | Deinen Anforderungen aber, mein Bruder, und deinen Bitten werde ich nicht unterlassen Genüge zu leisten. Denn niemand kann durch Ansehen und Willen mehr über mich vermögen als du. Ich muss nun zu einem Ereignis früherer Zeiten zurückkehren, das zwar meinem Gedächtnis nicht ganz vollständig gegenwärtig ist, wohl aber, wie ich glaube, geeignet ist für die Erfüllung deines Wunsches, damit du die Ansicht der beredtesten und berühmtesten Männer über die ganze Redekunst erfährst. |
| Itaque ego hac eadem opinione adductus scripsi etiam illud quodam in libello, qui me imprudente et invito excidit et pervenit in manus hominum, disertos cognosse me non nullos, eloquentem adhuc neminem, quod eum statuebam disertum, qui posset satis acute atque dilucide apud mediocris homines ex communi quadam opinione hominum dicere, eloquentem vero, qui mirabilius et magnificentius augere posset atque ornare quae vellet, omnisque omnium rerum, quae ad dicendum pertinerent, fontis animo ac memoria contineret. Id si est difficile nobis, quod ante, quam ad discendum ingressi sumus, obruimur ambitione et foro, sit tamen in re positum atque natura: Cic.de_orat.1,94. | Und so habe ich, durch dieselbe Meinung verleitet, in einer kleinen Schrift, die mir wider Willen und Wissen entschlüpft und in die Hände der Menschen gekommen ist, die Äußerung niedergeschrieben, der beredten Männer hätte ich einige gekannt, einen Redner aber noch nicht. Unter einem beredten verstand ich nämlich denjenigen, welcher mit hinlänglichem Scharfsinn und Deutlichkeit vor gewöhnlichen Leuten dem gemeinen Menschenverstand gemäß reden könne; unter einem Redner aber denjenigen, welche, auf eine bewunderungswürdigere und prächtigere Weise alles, was er wolle, erheben und ausschmücken könne und alle Hilfsquellen für alle Gegenstände, die sich auf die Rede beziehen, mit seinem Geist und Gedächtnis umfasse. Wenn dies auch für uns schwierig ist, weil wir, bevor wir zum Lernen schreiten, von Amtsbewerbungen und Gerichtshändeln erdrückt werden, so dürfte es doch in dem Wesen der Sache begründet sein. |
| Tum ille 'immo vero,' inquit 'Sulpici, rogemus Antonium, qui et potest facere, quod requiris, et consuevit, ut te audio dicere: nam me quidem [fateor semper] a genere hoc toto sermonis refugisse et tibi cupienti atque instanti saepissime negasse, [ut] tute paulo ante dixisti; quod ego non superbia neque inhumanitate faciebam neque quod tuo studio rectissimo atque optimo non obsequi vellem, praesertim cum te unum ex omnibus ad dicendum maxime natum aptumque cognossem, sed me hercule istius disputationis insolentia atque earum rerum, quae quasi in arte traduntur, inscitia.' Cic.de_orat.1,99. | Hierauf erwiderte jener: "Nein, Sulpicius, wir wollen lieber den Antonius darum bitten, der deinen Wunsch erfüllen kann und auch gewohnt ist, dieses zu tun, wie ich dich sagen höre. Denn von mir muss ich gestehen, dass ich zu jeder Zeit diese ganze Art der Unterhaltung vermieden und dir deine Wünsche und Bitten sehr oft abgeschlagen habe, wie du kurz zuvor sagtest. Doch dies tat ich nicht aus Übermut oder Unfreundlichkeit, auch nicht aus Mangel an gutem Willen, deiner lobenswerten und edlen Wissbegierde zu willfahren, zumal da ich dich vor allen gerade zur Beredsamkeit geboren und geschickt erkannt hatte, sondern in der Tat nur aus Unvertrautheit mit einem solchen wissenschaftlichen Vortrag und aus Unkunde der Gegenstände, die kunstmäßig gelehrt werden." |
| Quid? si ne parvae quidem causae sunt, sed saepe maximae, in quibus certatur de iure civili, quod tandem os est eius patroni, qui ad eas causas sine ulla scientia iuris audet accedere? Quae potuit igitur esse causa maior, quam illius militis? de cuius morte cum domum falsus ab exercitu nuntius venisset et pater eius re credita testamentum mutasset et, quem ei visum esset, fecisset heredem essetque ipse mortuus, res delata est ad centumviros, cum miles domum revenisset egissetque lege in hereditatem paternam testamento exheres filius. Nempe in ea causa quaesitum est de iure civili, possetne paternorum bonorum exheres esse filius, quem pater testamento neque heredem neque exheredem scripsisset nominatim. Cic.de_orat.1,175. | Wie? Wenn es nicht einmal unbedeutende Gegenstände sind, sondern oft die wichtigsten, in denen über das bürgerliche Recht gestritten wird, welche Stirn muss denn der Anwalt haben, welcher solche Verhandlungen ohne alle Kenntnis des Rechtes zu übernehmen sich unterfängt? Welche Verhandlung konnte zum Beispiel wichtiger sein als die über jenen Krieger, über dessen Tod eine falsche Nachricht vom Heer nach Hause gekommen war? Sein Vater, dieser Nachricht Glauben schenkend, änderte seinen letzten Willen und setzte irgendeinen anderen Menschen nach seinem Gefallen zum Erben ein; darauf starb er selbst. Sein Sohn kam nun nach Hause zurück und machte die Sache bei den Centumvirn anhängig, indem er gesetzliche Klage wegen der väterlichen Erbschaft erhob. Bei dieser Verhandlung kam die Frage aus dem bürgerlichen Recht zur Untersuchung, ob ein Sohn, den der Vater in seinem Letzten Willen weder als Erben noch als Enterbten namentlich bezeichnet habe, von der Erbschaft ausgeschlossen werden könne. |
| Divitias alii praeponunt, bonam alii valetudinem, alii potentiam, alii honores, multi etiam voluptates. Beluarum hoc quidem extremum, illa autem superiora caduca et incerta, posita non tam in consiliis nostris quam in fortunae temeritate. Cic.Lael.20.d | Der eine gibt dem Reichtum den Vorzug, ein anderer der Gesundheit, ein dritter der Macht im Staat, ein vierter Ehrenstellen, viele der Sinnenlust (Epikureer). Diese letztere ist Sache unvernünftiger Tiere jene vorigen Güter aber sind hinfällig und unzuverlässig und beruhen nicht so sehr auf unserem Willen als auf blindem Glück. |
| Nam utilitates quidem etiam ab iis percipiuntur saepe, qui simulatione amicitiae coluntur et observantur temporis causa, in amicitia autem nihil fictum est, nihil simulatum et, quidquid est, id est verum et voluntarium. Cic.Lael.26.e | Vorteile genießt man auch von denen, die man nur unter der Maske der Freundschaft ehrt und um der Zeitumstände willen hochachtet. Die Freundschaft dagegen kennt keine Verstellung, keine Heuchelei, und was in ihr liegt, ist Wahrheit und freier Wille. |
| Nihil est enim virtute amabilius, nihil, quod magis adliciat ad diligendum, quippe cum propter virtutem et probitatem etiam eos, quos numquam vidimus, quodam modo diligamus. Cic.Lael.28.a | Nichts ist ja liebenswürdiger als die Tugend; nichts zieht das Herz mehr zur Liebe an; denn um der Tugend und Rechtschaffenheit willen lieben wir in gewissem Maße selbst solche Personen, die wir noch nie gesehen haben. |
| Cum duobus ducibus de imperio in Italia est decertatum, Pyrrho et Hannibale; ab altero propter probitatem eius non nimis alienos animos habemus, alterum propter crudelitatem semper haec civitas oderit. Cic.Lael.28.d | Mit zwei Feldherrn haben wir um die Oberherrschaft in Italien gekämpft, mit Pyrrhus und Hannibal. Gegen den Ersteren haben wir um seiner Rechtschaffenheit willen keine zu große Abneigung; den Letzteren wird dieser Staat wegen seiner Grausamkeit stets mit Hass verfolgen. |
| Alios autem dicere aiunt multo etiam inhumanius (quem locum breviter paulo ante perstrinxi) praesidii adiumentique causa, non benevolentiae neque caritatis, amicitias esse expetendas; Cic.Lael.46.a | Andere, heißt es, behaupteten noch viel unmenschlicher (ein Punkt, den ich etwas früher kurz berührt habe), nicht um des Wohlwollens und der Liebe, sondern um des Schutzes und der Hilfe willen seien Freundschaften wünschenswert. |
| Atque etiam mihi quidem videntur, qui utilitatum causa fingunt amicitias, amabilissimum nodum amicitiae tollere. Cic.Lael.51.a | Aber auch diejenigen, die sich die Freundschaften um äußerer Vorteile willen geschlossen denken, scheinen mir das liebenswürdige Band der Freundschaft aufzuheben. |
| tantumque abest, ut amicitiae propter indigentiam colantur, ut ii, qui opibus et copiis maximeque virtute, in qua plurimum est praesidii, minime alterius indigeant, liberalissimi sint et beneficentissimi. Cic.Lael.51.c | und weit gefehlt, dass Freundschaften um der Hilfsbedürftigkeit willen gepflegt werden: gerade solche Menschen, die beim Besitz ihrer Macht und ihres Reichtums und besonders beim Besitz der Tugend, in der man ohnehin den meisten Schutz und die meiste Hilfe findet, anderer am wenigsten bedürfen, sind immer am freigebigsten und wohltätigsten; |
| Quid enim potest esse tam flexibile, tam devium quam animus eius qui ad alterius non modo sensum ac voluntatem sed etiam vultum atque nutum convertitur? Cic.Lael.93.a | Was kann nämlich so biegsam und so unstet sein, wie die Seele dessen, der sich nicht bloß nach dem Sinn und Willen des andern, sondern auch nach dessen Wink und Miene richtet? |
| postea homines cursare ultro et citro non destiterunt, credo, qui Chrysogono nuntiarent esse aliquem in civitate, qui contra voluntatem eius dicere auderet; aliter causam agi atque ille existimaret, aperiri bonorum emptionem, vexari pessime societatem, gratiam potentiamque eius neglegi, iudices diligenter attendere, populo rem indignam videri. Cic.S.Rosc.60.d | Nun liefen Leute ständig hin und her. Vielleicht wollten sie dem Chrysogonus melden, dass doch jemand in der Stadt sei, der es wage, gegen seinen Willen zu sprechen, dass der Gang des Prozesses ein anderer sei, als er glaube: der Güterkauf komme an den Tag, der Verein werde aufs heftigste angegriffen, man kümmere sich nicht um seine Gönnerschaft und Macht, die Richter seien sehr aufmerksam, das Volk vernehme den Hergang der Sache mit Abscheu. |
| verum ego, quod invitus ac necessario facio, neque diu neque diligenter facere possum. Cic.S.Rosc.123.e | Aber was ich wider Willen und gezwungen tue, das vermag ich nicht mit Genauigkeit zu tun, noch kann ich mich lange dabei verweilen. |
| etenim si Iuppiter optimus maximus cuius nutu et arbitrio caelum, terra mariaque reguntur saepe ventis vehementioribus aut immoderatis tempestatibus aut nimio calore aut intolerabili frigore hominibus nocuit, urbis delevit, fruges perdidit, quorum nihil pernicii causa divino consilio sed vi ipsa et magnitudine rerum factum putamus, at contra commoda, quibus utimur, lucemque, qua fruimur, spiritumque, quem ducimus, ab eo nobis dari atque impertiri videmus, quid miramur, iudices, L. Sullam, cum solus rem publicam regeret orbemque terrarum gubernaret imperique maiestatem, quam armis receperat iam legibus confirmaret, aliqua animadvertere non potuisse? Cic.S.Rosc.131.b | Denn wenn einmal der erhabenste und beste Jupiter, durch dessen Wink und Willen Himmel, Erde und Meer beherrscht werden, oft durch allzu heftige Winde oder wilde Stürme oder allzu großer Hitze oder unerträgliche Kälte den Menschen schadet, Städte zerstört und den Ertrag der Felder vernichtet, wovon wir nichts der göttlichen Absicht, uns zu verderben, sondern alles der Gewalt und Macht der Ereignisse zuschreiben; wenn wir dagegen die Vorteile, die wir besitzen, das Lebenslicht, das wir genießen, die Luft, die wir einatmen, als seine Gaben und Wohltaten betrachten, warum sollten wir uns wundern, wenn Lucius Sulla, da er allein den Staat leitete, den Erdkreis beherrschte, und das Ansehen des Reichs, das er durch die Waffen wieder hergestellt hatte, durch Gesetze befestigte, einiges unbemerkt lassen musste? |
| quae perfecta esse et suum cuique honorem et gradum redditum gaudeo, iudices, vehementerque laetor eaque omnia deorum voluntate, studio populi Romani, consilio et imperio et felicitate L. Sullae gesta esse intellego. Cic.S.Rosc.136.d | Dass dies gelungen ist und dass jeder in seine Ehre und seinen Rang wieder eingesetzt wurde, darüber bin ich, ihr Richter, aufs lebhafteste erfreut; und bin überzeugt, dass dies alles durch den Willen der Götter, durch das Bemühen des römischen Volkes und durch die Klugheit, die Heerführung und das Glück des Lucius Sulla erreicht wurde. |
| quid vis amplius? quid insequeris, quid oppugnas? qua in re tuam voluntatem laedi a me putas? Cic.S.Rosc.145.c | Was willst Du denn weiter? Was verfolgst du mich? Was greifst du mich an? Wodurch glaubst du, verletze ich deinen Willen? |
| [Cic.Tusc.5,9,2] Nam ut illic alii corporibus exercitatis gloriam et nobilitatem coronae peterent, alii emendi aut vendendi quaestu et lucro ducerentur, esset autem quoddam genus eorum, idque vel maxime ingenuum, qui nec plausum nec lucrum quaererent, sed visendi causa venirent studioseque perspicerent, quid ageretur et quo modo, item nos quasi in mercatus quandam celebritatem ex urbe aliqua sic in hanc vitam ex alia vita et natura profectos alios gloriae servire, alios pecuniae, raros esse quosdam, qui ceteris omnibus pro nihilo habitis rerum naturam studiose intuerentur. Cic.Tusc.5,9,2 | Wie nämlich dort die einen durch trainierte Körper Ruhm und die Ehre des Kranzes suchen, andere durch den einträglichen Gewinn von Kauf und Verkauf angezogen werden, wie es aber auch noch eine andere Art von Menschen, und zwar gerade die edelsten, gebe, die weder nach Beifall noch nach Gewinn streben, sondern um des Zuschauens willen kommen und eifrig erkunden, was geschehe und wie, gleicher Weise seien auch wir, wie zu einem Großmarkt aus einer Stadt, so in dieses Leben aus einem anderen Leben und Wesen gewandert, und dienen nun bald der Ehre, bald dem Geld; und nur sehr wenige andere gebe es, die alles übrigengeringschätzen und die Natur der Dinge mit Liebe untersuchen. |
| In quo enim maxime consuevit iactare vestra se oratio, tua praesertim, qui studiose antiqua persequeris, claris et fortibus viris commemorandis eorumque factis non emolumento aliquo, sed ipsius honestatis decore laudandis, id totum evertitur eo delectu rerum, quem modo dixi, constituto, ut aut voluptates omittantur maiorum voluptatum adipiscendarum causa aut dolores suscipiantur maiorum dolorum effugiendorum gratia. Cic.fin.1,36,1 | Denn worin sich vorzüglich eure Rede brüstet, zumal die deinige, der du dich so eifrig mit dem Altertum beschäftigst, dass ihr berühmte und tapfere Männer erwähnt und ihre Taten als solche rühmt, die ohne Rücksicht auf äußere Vorteile lediglich um der sittlichen Würde selbst willen vollbracht seien: dies wird ganz umgestoßen durch Feststellung der eben erwähnten Wahl der Dinge, nach der man entweder Vergnügungen opfert, um größere zu erringen, oder sich Schmerzen unterzieht, um größere Schmerzen zu vermeiden. |
| ut enim medicorum scientiam non ipsius artis, sed bonae valetudinis causa probamus, et gubernatoris ars, quia bene navigandi rationem habet, utilitate, non arte laudatur, sic sapientia, quae ars vivendi putanda est, non expeteretur, si nihil efficeret; Cic.fin.1,42,6 | So wie wir ja die Geschicklichkeit der Ärzte nicht wegen der Wissenschaft selbst, sondern um der Gesundheit willen billigen, und wie die Kunst des Steuermanns, weil sie die Regeln einer guten Schifffahrt enthält, wegen des Nutzens und nicht wegen der Kunst in Achtung steht: so würde man die Weisheit, die für die Kunst des Lebens zu halten ist, nicht erstreben, wenn sie ohne Wirkung bliebe. |
| Quodsi vitam omnem perturbari videmus errore et inscientia, sapientiamque esse solam, quae nos a libidinum impetu et a formidinum terrore vindicet et ipsius fortunae modice ferre doceat iniurias et omnis monstret vias, quae ad quietem et ad tranquillitatem ferant, quid est cur dubitemus dicere et sapientiam propter voluptates expetendam et insipientiam propter molestias esse fugiendam? Cic.fin.1,46,1 | Sehen wir nun, dass unser ganzes Leben durch Irrtum und Unwissenheit in Verwirrung gerät und dass es die Weisheit allein ist, die uns vom Ungestüm der Leidenschaften und vom Schrecken peinigender Angstgefühle befreit und selbst des Schicksals Unbilden mit Mäßigung tragen lehrt und alle Wege zeigt, die zur Ruhe und zum inneren Frieden führen: warum sollten wir Anstand nehmen zu behaupten, die Weisheit sei um der Lust willen zu erstreben, sowie die Torheit der Beschwerden wegen zu fliehen? |
| Eademque ratione ne temperantiam quidem propter se expetendam esse dicemus, sed quia pacem animis afferat et eos quasi concordia quadam placet ac leniat. Cic.fin.1,47,1 | Und auf gleiche Weise werden wir behaupten, dass auch die Mäßigkeit nicht um ihrer selbst willen zu erstreben ist, sondern, weil sie dem Gemüt Frieden bringt und es gleichsam durch Eintracht mit sich selbst versöhnt und besänftigt. |
| ex quo intellegitur nec intemperantiam propter se esse fugiendam temperantiamque expetendam, non quia voluptates fugiat, sed quia maiores consequatur. Cic.fin.1,48,3 | Hieraus erhellt, dass die Unmäßigkeit nicht um ihrer selbst willen zu verabscheuen sowie dass die Mäßigkeit zu erstreben ist, nicht weil sie die Vergnügungen verabscheut, sondern weil sie größere erlangt. |
| quibus rebus intellegitur nec timiditatem ignaviamque vituperari nec fortitudinem patientiamque laudari suo nomine, sed illas reici, quia dolorem pariant, has optari, quia voluptatem. Cic.fin.1,49,5 | Hieraus erst sieht man, dass um ihrer selbst willen weder Furcht und Feigheit Tadel, noch Tapferkeit und Ausdauer Lob verdienen, sondern dass man jene verwirft, weil sie Schmerz, diese sich erwählt, weil sie Lust erzeugen. |
| alii cum eas voluptates, quae ad amicos pertinerent, negarent esse per se ipsas tam expetendas, quam nostras expeteremus, quo loco videtur quibusdam stabilitas amicitiae vacillare, tuentur tamen eum locum seque facile, ut mihi videtur, expediunt. Cic.fin.1,66,2 | Die einen behaupten zwar, die Vergnügungen, die sich auf die Freunde bezögen, seien nicht um ihrer selbst willen in so hohem Grad zu erstreben, wie wir unsere eigenen erstrebten; gleichwohl wissen Sie diesen Satz, durch den manchen die Stützen der Freundschaft zu wanken scheinen, zu behaupten und sich leicht, wie ich glaube, herauszuhelfen. |
| Quocirca eodem modo sapiens erit affectus erga amicum, quo in se ipsum, quosque labores propter suam voluptatem susciperet, eosdem suscipiet propter amici voluptatem. Cic.fin.1,68,1 | Darum wird der Weise ebenso gegen seinen Freund gesinnt sein wie gegen sich selbst, und Mühen, die er seiner Lust wegen übernehmen würde, wird er gleichfalls um der Lust des Freundes willen übernehmen; |
| Sunt autem quidam Epicurei timidiores paulo contra vestra convicia, sed tamen satis acuti, qui verentur ne, si amicitiam propter nostram voluptatem expetendam putemus, tota amicitia quasi claudicare videatur. Cic.fin.1,69,1 | Andere Epikureer sind etwas verzagt eurer Schelte gegenüber; gleichwohl erweisen sie sich ganz scharfsinnig. Sie befürchten nämlich, wenn wir meinten, die Freundschaft sei um unseres eigenen Vergnügens willen zu erstreben, so möchte die ganze Freundschaft gleichsam zu hinken scheinen. |
| cum autem usus progrediens familiaritatem effecerit, tum amorem efflorescere tantum, ut, etiamsi nulla sit utilitas ex amicitia, tamen ipsi amici propter se ipsos amentur. Cic.fin.1,69,3 | Wenn aber fortgesetzter Umgang Vertraulichkeit erzeugt habe, dann erblühe eine so innige Liebe, dass, wenn auch kein Nutzen aus der Freundschaft hervorgehe, doch die Freunde selbst um ihrer selbst willen geliebt würden. |
| sororum filiis idem apud avunculum qui apud patrem honor. quidam sanctiorem artioremque hunc nexum sanguinis arbitrantur et in accipiendis obsidibus magis exigunt, tamquam et animum firmius et domum latius teneant. Tac.Germ.20,4 | Die Schwesternsöhne sind dem (mütterlichen) Onkel ebenso wert wie dem Vater. Manche halten diese Art von Blutsband für heiliger und enger und fordern, wenn sie sich Geiseln geben lassen, ganz besonders solche, in der Meinung, dass sie den Willen fester und das Haus in größerer Ausdehnung binden. |
| 2014.04.26 Ludovicus Wittgenstein, die 26° m. Apr. a. 1889° Vindobonae natus, hodie 125 annorum factus esset. Hic est ille philosophus, qui philosophiam artem linguisticam interpretans effecit, ut saeculum vicesimum saeculum philosophiae linguisticae nominaretur. Notissimus est ille libellus, qui "Tractatus logico-philosophicus" inscriptus unicus auctore vivo editus est (1922). Qui septem sententias geometrico more enucleatas atque extusas complectitur. Quarum prima: "Mundus est universitas eorum, quae accidunt." Septima et novissima: "De qua re loqui non possumus, ea res silentio nobis praetereunda est." Quoniam quaestiones metaphysicas, velut num sit deus, num sit libera voluntas, num sit anima immortalis, sensum habere negans ex philosophia expellit, philosophia ad extremum se ipsam in glossologiam dissolvere videtur. Wittgenstein non semper firmiter in suis scitis permansit sed ad recantandum erat pronus. Mortuus est sexaginta duos annos natus d. 29° m. Apr. a. 1951° Candabrigione. 2014.04.26 | Ludwig Wittenstein, am 26. April 1889 in Wien geboren, wäre heute 125 Jahre alt geworden. Er ist der Philosoph, der durch sein Verständnis der Philosophie als Sprachwissenschaft bewirkte, dass das 20. Jahrhundert, das Jahrhundert der Linguistik genannt wird. Am bekanntesten ist sein kurzes Buch mit dem Titel "Logisch philosophische Abhandlung", das einzige, das er zu seinen Lebzeiten veröffentlichte (1922). Es umfasst sieben Sätze, die er in mathematischer Art bis in die letzten Einzelheiten ausarbeitet. Der erste: "Die Welt ist alles, was der Fall ist." Der siebte und letzte: "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen" Da er metaphysische Fragen wie die nach der Existenz Gottes, dem freien Willen und der Unsterblichkeit als sinnlos aus der Philosophie verbannt, scheint sich Philosophie letztendlich in Linguistik aufzulösen. Er stand nicht immer fest zu seinen Lehrsätzen, sondern neigte zum Widerruf. Wittgenstein starb mit 62 Jahren am 29. April. 1951 in Cambridge. |
| 2014.06.01 David Cameron se, Britanniam in Unione Europaea remanere recipere non posse, si Ioannes Claudius Juncker praeses commissionis fieret, dixisse fertur. Juncker eos, qui se sublevant, monuit, ne minori parti morem gererent: praesidentatum ex Europaeis invitis non esse extorquendum. 2014.06.01 | David Cameron soll gesagt haben, er könne nicht daür garantieren, dass Britannien in der Europäischen Union bleibe, wenn Jean-Claude Juncker Kommissionspräsident werde. Juncker forderte seine Anhänger auf, der Minderheit nicht nachzugeben. Die Präsidentschaft dürfe den Europäern nicht gegen ihren Willen abgepresst werden. |
| 2014.09.17 Duas leges parlamentum Ucrainae (Rada) heri iussit: primam, qua associatio cum Unione Europaea constituatur, alteram, qua regionibus Donetsk et Luhansk larga libertas concedatur. Reprehensores his ambabus legibus parlamentarios Vladimiro Putin morem gessisse seque ei dedidisse dicunt. Ea pars associationis, quae ad liberum commercium attinet, Russis urgentibus interim praetermissa est. Lege de autonomia data ius Russica lingua utendi, ius propriorum suffragiorum habendorum, ius propriae militiae conscribendae sanciuntur. 2014.09.17 | Zwei Gesetze hat das ukrainische Parlament (die Rada) gestern beschlossen: das eine, in dem die Assoziierung mit der Europäischen Union festgeschrieben wird, das andere, in dem den Gebieten Donetsk und Luhansk weitgehende Selbständigkeit zugestanden wird. Die Kritiker sagen, mit diesen beiden Gesetzen sei man Wladimir Putin zu Willen gewesen und habe vor ihm kapituliert. Der Teil des Assoziierungsabkommen, der den freien Handel betrifft, wurde auf Drängen Russlands vorläufig ausgespart. Das Autonomiegesetz verbrieft die Rechte, die russische Sprache zu verwenden, eigenen Wahlen abzuhalten und eine eigene Miliz aufzustellen. |
| 2014.09.28 Hispanico regimine invito Arturus Mas, Catalanicus praeses regionalis, e Scotis exemlum capiens decretum obsignavit, quo 9. Nov. (a.d. V. Id.Nov.) dies ad plebiscitum de independentia ab Hispania habendum dicatur: Cataloniam velle contionari, audiri, suffragari dixit; populares suam voluntatem suffragationibus significare neque popularium esse suffragiis obsistere. Regimen Madritense se ad curiam constituionalem provocaturum esse dixit: nulli singulari regioni suo iure voluntatem populi Hispanici neglegere licere. 2014.09.28 | Gegen den Willen der spanischen Regierung hat der katalanische Regionalpräsident Artur Mas nach schottischem Vorbild ein Dekret unterzeichnet, in dem der 9. Nov. als Termin für eine Volksbefragung zur Unabhängigkeit von Spanien festgelegt wird. Katalonien wolle sich äußern, gehört werden und abstimmen, sagte er. Demokraten bekundeten ihren Willen in einer Abstimmung und Demokraten dürften sich dem nicht widersetzen. Die Regierung in Madrid erklärte, sie werde das Verfassungsgericht anrufen. Keine einzelne Region dürfe sich von sich aus über den Willen des spanischen Volkes hinwegsetzen. |
| 2014.10.21 Civitates Foederatae Americae Carduchicos defensores urbis Kobane armis aliisque utensilibus adiuverunt, quae ex aeroplano demiserunt. Quae regimine Turcorum invito facta sunt, quod Carduchos Syriacos (YPG) non secus terroristas esse putant atque militantes Islamici Status. Tamen Turci, ut Peshmerga Iraquiana per Turcica loca ad defensores adiuvandos ad urbem Kobane pervenire possint, concedere de repentino animum intendunt. Gihadistiae autem neque commeatu ab Americanis subvecto neque mente et voluntate a Turcis sibi in deterius mutatis deterrebantur, quominus hodie Kobane omnibus viribus undique aggrederentur. 2014.10.21 | Die Vereinigten Staaten von Amerika haben die kurdischen Verteidiger von Kobane mit Waffen und anderem Gerät unterstützt, das sie aus einem Flugzeug abwarfen. Dies geschah gegen den Willen der Türken, die glauben, dass die syrischen Kurden (YPG) nicht weniger Terroristen seien als die Kämpfer des Islamischen Staates. Dennoch beabsichtigen die Türken überraschend der irakischen Peschmerga zu erlauben, dass sie über türkisches Gebiet nach Kobane gelangen können, um den Verteidigern zu helfen. Die Dschihadisten wurden aber weder durch durch den Nachschube der Amerikaner noch von der für sie nachteiligen Meinungsänderung der Türken abgeschreckt, heute von allen Seiten Kobane mit aller Kraft anzugreifen. |
| 2014.12.14 So.d. Shiitae Kerbalae, in urbe Iraquiae meridionalis, Imam Hussein, filium Ali et nepotem prophetae, martyrem venerantur. Is enim anno sescentesimo octogesimo, cum ad Kerbalam contra Sunnitas pugnaret, mortem occubuerat atque in hac urbe sepultus est. Quadragesimo die luctus Shiitae huc convenire consueverunt, neque hoc quoque anno periculo praerupto, ne impetibus circumveniantur, deterrentur. Multo magis periclitantur Shiitici viatores Samarram, in alteram sacram urbem, migraturi, in regiones septentrionales, ubi Sunniticus Islamicus Status praepollet. 2014.12.14 | Die Schiiten verehren in Kerbala, einer Stadt im Süden des Irak Imam Hussein, den Sohn von Ali et Enkel des Propheten als Märtyrer. Dieser war nämlich im Jahr 680, als er bei Kerbala gegen die Sunniten kämpfte, ums Leben gekommen und in dieser Stadt beigesetzt worden. Die Schiiten kommen gewöhnlich am 40. Tag ihrer Trauer hier zusammen und lassen sich auch dieses Jahr durch die beträchtliche Gefahr, Anschlägen zum Opfer zu fallen, nicht abschrecken. Noch viel gefährdeter sind schiitische Pilger, die nach Samarra, der zweiten heilgen Stadt kommen willen, die in nördlichen Regionen liegt, wo der sunnitische Islamische Staat (IS) die Vormacht ausübt. |
| [5,6,6] Vi ac potestate Venerii susurrus invitus succubuit maritus et cuncta se facturum spopondit atque, etiam luce proxumante, de manibus uxoris evanuit. (Apul.met.5,6,6) Apul.met.5,6,6 | [5,6,6] Gegen seinen Willen unterlag der Gatte der unwiderstehlichen Macht ihres Liebesgeflüsters und gelobte alles zu erfüllen; und entschwand, als der Tag nahte, aus den Armen der Gattin. |
| [Cic.nat.1,7,3] Nam cum otio langueremus et is esset rei publicae status, ut eam unius consilio atque cura gubernari necesse esset, primum ipsius rei publicae causa philosophiam nostris hominibus explicandam putavi magni existimans interesse ad decus et ad laudem civitatis res tam gravis tamque praeclaras Latinis etiam litteris contineri. Cic.nat.1,7,3 | Da ich mich in unbehaglicher politischer Untätigkeit und Zurückgezogenheit befand und das Vaterland in einer Lage war, in der ein Einziger das Ruder ergreifen und durch seine Einsicht und Sorgfalt leiten musste, so glaubte ich schon um des Vaterlandes selbst willen unseren Landsleuten eine Entwicklung der Philosophie schuldig zu sein, in der Überzeugung, dass es für die Ehre und den Ruhm unseres Staates von hoher Wichtigkeit sei, dass Gegenstände von solchem Interesse und Wert auch in der lateinischen Literatur bearbeitet seien. |
| [Cic.off.1,28,6] Aequius autem erat id voluntate fieri; nam hoc ipsum ita iustum est, quod recte fit, si est voluntarium. Cic.off.1,28,6 | Besser aber wäre es, wenn sie dies aus eigenem, freien Willen täten. Denn selbst das rechte Tun ist nur tugendhaft, sofern es freiwillig geschieht. |
| In liberis vero populis et in iuris aequabilitate exercenda etiam est facilitas et altitudo animi quae dicitur, ne si irascamur aut intempestive accedentibus aut impudenter rogantibus in morositatem inutilem et odiosam incidamus et tamen ita probanda est mansuetudo atque clementia, ut adhibeatur rei publicae causa severitas, sine qua administrari civitas non potest. Cic.off.1,88,3 | In freien Staaten vollends, wo alle gleiches Recht haben, übe man auch noch Nachgiebigkeit und sogenannte Großmut, um nicht im Zorn über ungelegene Besuche oder unverschämte Bitten in abträglichen und abstoßenden Verdruss zu geraten. Jedoch sind Sanftmut und Milde nur soweit lobenswert, als um des Staates willen auch noch Strenge hinzukommt; ohne die der Staat nicht zu verwalten ist. |
| Ab iis enim constitutam inter homines societatem evertunt, cuius societatis artissimum vinculum est magis arbitrari esse contra naturam hominem homini detrahere sui commodi causa quam omnia incommoda subire vel externa vel corporis vel etiam ipsius animi, quae vacent iustitia. Cic.off.3,28,5 | Denn sie zerstören die von den Göttern gestiftete Verbindung der Menschen untereinander, deren festestes Band auf der Ansicht beruhen sollte, dass die Verkürzung eines Menschen durch einen Menschen um seines Vorteils willen unnatürlicher sei, als jeder Schaden an Vermögen, Körper oder sogar Seele, insofern dabei keine Gerechtigkeit verletzt wird. |
| [Cic.rep.10093] proinde quasi bonis et fortibus et magno animo praeditis ulla sit ad rem publicam adeundi causa iustior, quam ne pareant inprobis, neve ab isdem lacerari rem publicam patiantur, cum ipsi auxilium ferre, si cupiant, non queant. Cic.rep.1,9 | Als ob es für Patrioten von Mut und Seelengröße einen dringenderen Grund geben könnte, dem Vaterland zu dienen, als den Böswilligen nicht gehorchen zu müssen und den Staat nicht von solchen Menschen zerfleischen zu lassen, während sie selbst dann bei allem guten Willen nicht mehr helfen könnten. |
| mox ubi decreto patrum fasces et ius praetoris invaserit, caesis Hirtio et Pansa, sive hostis illos, seu Pansam venenum vulneri adfusum, sui milites Hirtium et machinator doli Caesar abstulerat, utriusque copias ocupavisse; extortum invito senatu consulatum, armaque quae in Antonium acceperit contra rem publicam versa; proscriptionem civium, divisiones agrorum ne ipsis quidem qui fecere laudatas. Tac.ann.1,10,2. | Als er darauf durch Beschluss der Väter sich in den Besitz der Rutenbündel und der prätorischen Gewalt eingedrängt und Hirtius und Pansa umgekommen - sei es nun dass beide der Feind oder Pansa das Gift, das man in seine Wunde träufelte, Hirtius die eigenen Truppen und Caesar als Drahtzieher des Komplotts ums Leben brachten, - habe er sich beider Heere bemächtigt, habe dem Senat wieder dessen Willen das Konsulat abgerungen und die gegen Antonius erhaltenen Waffen gegen das Vaterland gewendet. Die Ächtung von Mitbürgern, die Landverteilungen hätten nicht einmal die gelobt, die dabei tätig waren. |
| tunc milites ad caedem missi invenere in prominenti litoris nihil laetum opperientem. quorum adventu breve tempus petivit, ut suprema mandata uxori Alliariae per litteras daret, cervicemque percussoribus obtulit; constantia mortis haud indignus Sempronio nomine vita degeneraverat. Tac.ann.1,53,5. | Jetzt aber wurden Soldaten gesandt, um ihn zu töten. Sie fanden ihn auf vorspringender Küste, nichts Gutes erwartend. Bei ihrer Ankunft erbat er sich kurze Frist, um seiner Gattin Alliaria schriftlich seinen letzten Willen zu hinterlassen, und bot dann den Mördern den Nacken dar; im standhaften Tod des sempronischen Namens nicht unwürdig: im Leben hatte er ihn verleugnet. |
| ludos Augustalis tunc primum coeptos turbavit discordia ex certamine histrionum. indulserat ei ludicro Augustus, dum Maecenati obtemperat effuso in amorem Bathylli; neque ipse abhorrebat talibus studiis et civile rebatur misceri voluptatibus vulgi. alia Tiberio morum via: sed populum per tot annos molliter habitum nondum audebat ad duriora vertere. Tac.ann.1,54,2. | Die damals das erste Mal gefeierten augustalischen Spiele störte ein durch Eifersucht der Schauspieler entstandener Streit. Augustus hatte diese Art von Lustbarkeit begünstigt, um dem Maecenas zu Willen zu sein, der in Bathyllus ganz verliebt war, und er fand auch selbst Geschmack an solchen Kunstbestrebungen, indem er Bürgersinn darzulegen glaubte, wenn er an den Vergnügungen des Volkes teilnahm. In andere Richtung ging der Sinn des Tiberius; aber er wagte noch nicht, ein so viele Jahre hindurch mild behandeltes Volk auf rauere Wege zu führen. |
| sed Varus fato et vi Armini cecidit; Segestes, quamquam consensu gentis in bellum tractus, discors manebat, auctis privatim odiis, quod Arminius filiam eius alii pactam rapuerat: gener invisus, inimici soceri; quaeque apud concordes vincula caritatis, incitamenta irarum apud infensos erant. Tac.ann.1,55,3. | Allein Varus fiel - durch den Willen des Schicksals und des Arminius gewaltigen Arm. Segestes, durch den einstimmigen Willen des Volkes in den Krieg hineingezogen, hielt doch im Herzen nicht mit, und sein Hass wurden durch Privatverhältnisse noch gesteigert, weil Arminius seine einem andern verlobte Tochter entführt hatte. So war der Tochtermann verhasst, die Schwiegereltern ihm im Herzen zuwider; und was bei Gleichgesinnten ein Band der Liebe ist, wurde bei den Erbitterten ein Anreiz zum Zorn. |
| sed Tiberius demoverat Syria Creticum Silanum, per adfinitatem conexum Germanico, quia Silani filia Neroni, vetustissimo liberorum eius, pacta erat, praefeceratque Cn. Pisonem, ingenio violentum et obsequii ignarum, insita ferocia a patre Pisone, qui civili bello resurgentis in Africa partis acerrimo ministerio adversus Caesarem iuvit, mox Brutum et Cassium secutus concesso reditu petitione honorum abstinuit, donec ultro ambiretur delatum ab Augusto consulatum accipere. Tac.ann.2,43,2. | Tiberius hatte aber vorher schon den Creticus Silanus, der durch Verlobung seiner Tochter an Nero, den ältesten Sohn des Germanicus, mit diesem verschwägert war, aus Syrien zurückbeordert und die Provinz dem Gneius Piso gegeben, einem Mann von heftiger Gemütsart, der sich fremdem Willen nicht zu fügen wusste und ganz den Trotz seines Vaters Piso geerbt hatte; dieser hatte im Bürgerkrieg die in Afrika wieder auflebende Partei gegen Caesar mit leidenschaftlichstem Diensteifer unterstützt, schloss sich darauf dem Brutus und Cassius an und enthielt sich, nachdem ihm die Rückkehr gestattet war, der Bewerbung um ein Amt, bis man von sich aus an ihn selbst herantrat, das ihm von Augustus zugedachte Konsulat anzunehmen. |
| nec Plancina se intra decora feminis tenebat, sed exercitio equitum, decursibus cohortium interesse, in Agrippinam, in Germanicum contumelias iacere, quibusdam etiam bonorum militum ad mala obsequia promptis, quod haud invito imperatore ea fieri occultus rumor incedebat. nota haec Germanico, sed praeverti ad Armenios instantior cura fuit. Tac.ann.2,55,6. | Auch Plancina hielt sich nicht in den Schranken weiblichen Anstandes: sie wohnte den Übungen der Reiterei, den Manövern der Kohorten bei, ließ gegen Agrippina und Germanicus Schmähreden los, und schon zeigte sich selbst mancher der Besseren im Heer bereit, schlimme Befehle auszuführen, weil insgeheim die Sage ging, es geschehe nicht gegen den Willen des Imperators. Germanicus wusste dies, aber für ihn war es jetzt dringender, vor Piso nach Armenien zu kommen. |
| igitur Domitius defensionem meditans, Marsus tamquam inediam destinavisset, produxere vitam: Arruntius cunctationem et moras suadentibus amicis non eadem omnibus decora respondit: sibi satis aetatis neque aliud paenitendum, quam quod inter ludibria et pericula anxiam senectam toleravisset, diu Seiano, nunc Macroni, semper alicui potentium invisus, non culpa, sed ut flagitiorum impatiens. Tac.ann.6,48,1. | Domitius fristete nun sein Leben, indem an seiner Verteidigungsrede arbeitete, Marsus, als wolle er sich allmählich die Nahrung entziehen. Arruntius entgegnete seinen Freunden, die ihm rieten zu zögern und zuzuwarten, nicht jedem gezieme das gleiche; er habe genug gelebt, habe nichts zu bereuen, als dass er sich unter Hohn und Gefährdung ein angstvolles Alter habe gefallen lassen, lange Zeit dem Seianus, neuerdings im Macro, stets aber einem Mächtigen verhasst, nicht um einer Schuld willen, sondern weil er sich zu keiner Schändlichkeit hergegeben habe. |
| Igitur Galba, adprehensa Pisonis manu, in hunc modum locutus fertur: 'si te privatus lege curiata apud pontifices, ut moris est, adoptarem, et mihi egregium erat Cn. Pompei et M. Crassi subolem in penatis meos adsciscere, et tibi insigne Sulpiciae ac Lutatiae decora nobilitati tuae adiecisse: nunc me deorum hominumque consensu ad imperium vocatum praeclara indoles tua et amor patriae impulit, ut principatum, de quo maiores nostri armis certabant, bello adeptus quiescenti offeram, exemplo divi Augusti, qui sororis filium Marcellum, dein generum Agrippam, mox nepotes suos, postremo Tiberium Neronem privignum in proximo sibi fastigio conlocavit. Tac.hist.1,15,1. | Also fasste Galba den Piso bei der Hand und soll folgendermaßen gesprochen haben: "Wenn ich als Privatmann dich nach einem Kurienbeschluss bei den Oberpriestern, wie es Sitte ist, adoptiere, so wäre es für mich ehrenvoll, einen Sprössling des Gneius Pompeius und Marcus Crassus in meiner Familie aufzunehmen, und für dich eine Auszeichnung durch den Glanz des sulpicischen und lutatischen Geschlechts deinen Adel zu erhöhen. Nun haben mich, das durch den einmütigen Willen der Götter und Menschen berufene Reichsoberhaupt, dein vortrefflicher Charakter und die Liebe zum Vaterland bewogen, die Obergewalt, um die unsere Vorfahren mit Waffen stritten und die ich durch Krieg erlangte, dir dem Friedensmann anzubieten, nach dem Vorgang des vergöttlichten Augustus, der seinen Schwestersohn Marcellus, dann seinen Schwiegersohn Agrippa, hierauf seine Enkel und zuletzt seinen Stiefsohn Tiberius Nero zum nächsten Rang nach sich erhob. |
| Volo autem dicere illud homini longe optimum esse, quod ipsum sit optandum per se, a virtute profectum vel in ipsa virtute situm, sua sponte laudabile; Cic.Tusc.2,46,6 | Soviel aber will ich sagen: das ist für den Menschen bei weitem das Beste, was um seiner selbst willen wünschenswert ist, das, weil es aus der Tugend hervorgeht oder in der Tugend selbst ruht, von sich aus lobenswert ist. |
| nutu, quod volet, conficiet, nullo labore, nulla molestia; eriget ipse se, suscitabit, instruet, armabit, ut tamquam hosti sic obsistat dolori. Cic.Tusc.2,51,3 | Durch seinen Wink wird er seinen Willen durchsetzen, ohne Mühe, ohne Verdruss; er wird sich selbet aufrichten, erwecken, rüsten, wappnen, um dem Schmerz wie einem Feind zu widerstehen. |
| Saepe enim multi, qui aut propter victoriae cupiditatem aut propter gloriae aut etiam, ut ius suum et libertatem tenerent, vulnera exceperunt fortiter et tulerunt, iidem omissa contentione dolorem morbi ferre non possunt; Cic.Tusc.2,65,2 | Denn viele schon, die aus Begierde nach Sieg, oder um des Ruhmes willen, oder auch um ihr Recht und ihre Freiheit zu behaupten, mutig Wunden empfingen und trugen, können trotzdem den Schmerz einer Krankheit ohne Anspannung nicht ertragen. |
| [Cic.Tusc.3,4,3] Atque hi quidem optuma petentes non tam voluntate quam cursus errore falluntur. Cic.Tusc.3,4,3 | Solche Menschen nun, die sonst das Beste wollen, täuschen sich weniger in ihrem Willen, als durch den Irrweg, den sie einschlagen. |
| Atqui his capiuntur imperiti, et propter huius modi sententias istorum hominum est multitudo; acute autem disputantis illud est, non quid quisque dicat, sed quid cuique dicendum sit, videre. Cic.Tusc.5,28,1 | Doch durch dergleichen lassen sich Unerfahrene fangen; und um solcher Ideen willen ist die Zahl der Anhänger so groß. Wer aber mit Scharfsinn über einen Gegenstand spricht, der sieht nicht darauf, was jeder behauptet, sondern was jeder behaupten sollte. |
| Unde igitur ordiri rectius possumus quam a communi parente natura? quae, quicquid genuit, non modo animal, sed etiam, quod ita ortum esset e terra, ut stirpibus suis niteretur, in suo quidque genere perfectum esse voluit. Cic.Tusc.5,37,1 | Wo können wir also richtiger beginnen als mit der gemeinschaftlichen Mutter Natur? Was diese hervorgebracht hat, nicht nur Lebewesen, sondern auch, was so der Erde entsprießt, dass es durch seinen Stamm festgehalten wird – alles sollte nach ihrem Willen in seiner Art vollkommen sein. |
| Etenim, pro deorum atque hominum fidem! parumne cognitum est superioribus nostris disputationibus, an delectationis et oti consumendi causa locuti sumus, sapientem ab omni concitatione animi, quam perturbationem voco, semper vacare, semper in animo eius esse placidissimarn pacem? Cic.Tusc.5,48,1 | Denn, um aller Götter und Menschen willen! Ließen unsere früheren Untersuchungen nicht genug erkennen, oder haben wir nur zum Vergnügen und Zeitvertreib gesagt, dass der Weise von aller Gemütserregung, die ich Leidenschaft nenne, immer frei ist, dass immer in seiner Seele der sanfteste Friede ist? |
| Omitto, quae perferant quaeque patiantur ambitiosi honoris causa, laudis studiosi gloriae gratia, amore incensi cupiditatis. Cic.Tusc.5,79,3 | Ich lasse aus, was Ehrgeizige um der Ehre willen ertragen und dulden, was Ruhmbegierige des Lobes und glühend Verliebte der Begierde wegen. |
| Sapientis est enim proprium nihil, quod paenitere possit, facere, nihil invitum, splendide constanter graviter honeste omnia, nihil ita exspectare, quasi certo futurum, nihil, cum acciderit, admirari, ut inopinatum ac novum accidisse videatur, omnia ad suum arbitrium referre, suis stare iudiciis. Cic.Tusc.5,81,2 | Denn es ist dem Weisen eigentümlich, nichts, was ihn reuen könnte, nichts gegen seinen Willen zu tun; sondern alles mit Würde, standhaft, ernst und ehrenvoll; nichts so zu erwarten, als müsse es mit Gewissheit erfolgen; kein Ereignis so anzustaunen, als schiene ihm etwas Unerwartetes und Neues begegnet zu sein; alles auf seinen freien Willen zu beziehen und in seinem Urteil beständig zu sein. |
| [Cic.Tusc.1,32] Quid? illud num dubitas, quin specimen naturae capi deceat ex optima quaque natura? quae est melior igitur in hominum genere natura quam eorum, qui se natos ad homines iuvandos, tutandos, conservandos, arbitrantur? abiit ad deos Hercules: numquam abisset, nisi, cum inter homines esset, eam sibi viam munivisset. vetera iam ista et religione omnium consecrata: XV. quid in hac re publica tot tantosque viros ob rem publicam interfectos cogitasse arbitramur? iisdemne ut finibus nomen suum quibus vita terminaretur? nemo umquam sine magna spe inmortalitatis se pro patria offerret ad mortem. Cic.Tusc.1,32 | Noch mehr: Glaubst du nicht, dass das Muster eines Wesens hergenommen werden muss von den vollkommensten Gegenständen jeder Gattung? Wo findet sich nun bei Menschengeschlecht das menschliche Wesen besser als bei denjenigen, die sich zur Hilfe, zum Schutz, zur Rettung der Menschheit geboren glauben? Hin zu den Göttern ging Herakles. Nie wäre er dahin gekommen, hätte er sich nicht, solange er noch unter den Menschen war, dahin den Weg gebahnt. Doch das sind alte Beispiele und durch die Religion geheiligt. XV. Was dachten wohl in diesem unserem Staat so viele und so große Männer, die um des Staates willen sich töten ließen? Das durch dieselben Schranken ihr Name, wie ihr Leben begrenzt werde? Nie würde sich jemand ohne große Hoffnung der Unsterblichkeit fürs Vaterland dem Tod weihen. |