top

   
Beleg gesucht für: videtur
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
Quoniam ad hunc locum perventum est, non alienum esse videtur de Galliae Germaniaeque moribus et, quo differant hae nationes inter sese, proponere. Caes.Gall.6,11,1Bei dieser Gelegenheit halte ich es für passend, über die Sitten Galliens und Germaniens zu sprechen und die Verschiedenheit beider Nationen darzulegen.
idque eius rei causa antiquitus institutum videtur, ne quis ex plebe contra potentiorem auxilii egeret. suos enim quisque opprimi et circumveniri non patitur neque, aliter si faciat, ullam inter suos habet auctoritatem. Caes.Gall.6,11,4Diese Einrichtung ist alt und soll die Hilflosigkeit des gemeinen Mannes gegen die Gewalt der Mächtigeren verhindern, da kein Häuptlinge seine Schutzbefohlenen unterdrücken und beeinträchtigen lässt, wenn er nicht durch ein entgegengesetztes Verhalten alles Ansehen unter den Seinigen verscherzen will.
id eane de causa, quam legatis pronuntiarint, an perfidia adducti fecerint, quod nihil nobis constat, non videtur pro certo esse ponendum. Caes.Gall.7,5,6Ob nun die Häduer dies wirklich aus dem Grund taten, den sie den Legaten angaben, oder aus Treulosigkeit gegen die Römer, können wir nicht sicher entscheiden, da wir hierüber nichts Bestimmtes wissen.
ac variis dictis sententiis quarum pars deditionem, pars, dum vires suppeterent, eruptionem censebat, non praetereunda videtur oratio Critognati propter eius singularem ac nefariam crudelitatem. Caes.Gall.7,77,2Die Meinungen waren verschieden; die einen stimmten für Übergabe, die anderen dafür, dass man sich, weil die Kräfte noch reichten, durchschlage. Bemerkenswert ist wegen ihrer ganz einzigartigen und ruchlosen Gefühllosigkeit die Rede des Critognatus.
cum his mihi res sit, qui eruptionem probant. quorum in consilio omnium vestrum consensu pristinae residere virtutis memoria videtur, Caes.Gall.7,77,4Mit denen setze ich mich auseinander, die für einen Durchbruch stimmen. Denn - und dem werdet ihr alle zustimmen - dieser Rat beruht auf dem Andenken an unseren früheren Ruhm.
quo mihi rectius videtur ingeni quam virium opibus gloriam quaerere et, quoniam vita ipsa, qua fruimur, brevis est, memoriam nostri quam maxume longam efficere. Sall.Cat.1,3Deshalb halte ich es für besser, durch geistige als durch sinnliche Mittel Ruhm zu erstreben, das heißt, weil das uns verliehene Leben selbst kurz ist, der Erinnerung an uns eine möglichst lange Dauer zu verschaffen.
verum enim vero is demum mihi vivere atque frui anima videtur, qui aliquo negotio intentus praeclari facinoris aut artis bonae famam quaerit. Sall.Cat.2,9In der Tat lebt aber nach meiner Überzeugung, das heißt, genießt sein Leben nur derjenige, der unter einiger Mühe mit Energie den Ruhm einer herrlichen Tat oder einer edlen Kunst erstrebt.
ac mihi quidem, tametsi haudquaquam par gloria sequitur scriptorem et auctorem rerum, tamen in primis arduom videtur res gestas scribere: primum quod facta dictis exequenda sunt; dein quia plerique, quae delicta reprehenderis, malevolentia et invidia dicta putant, ubi de magna virtute atque gloria bonorum memores, quae sibi quisque facilia factu putat, aequo animo accipit, supra ea veluti ficta pro falsis ducit.  Sall.Cat.3,2Wird nun auch nicht gleicher Ruhm dem Darsteller wie dem Helden der Geschichte zuteil, so erachte ich es doch für äußerst gewagt, Geschichte zu schreiben; erstens, weil durch Worte ein vollkommen lebendig treues Bild von Taten zu geben ist, zweitens, weil die meisten von dem, was man als Vergehen tadelt, annehmen, es sei aus Böswilligkeit und Hass erwähnt, wenn man aber von großer Tugend und Ruhmestat edler Menschen berichtet, jeder nur das ohne weiteres hinnimmt, was er auch für sich selbst für leicht ausführbar hält, was aber darüber hinausgeht, für erdichtet und falsch erklärt. 
Res ipsa hortari videtur, quoniam de moribus civitatis tempus admonuit, supra repetere ac paucis instituta maiorum domi militiaeque, quo modo rem publicam habuerint quantamque reliquerint, ut paulatim inmutata ex pulcherruma [atque optuma] pessuma ac flagitiosissuma facta sit, disserere. Sall.Cat.5,9Weil mich nun der Zusammenhang auf die Sitten des Volkes gebracht hat, scheint mich der Gegenstand meiner Darstellung selbst aufzufordern, in der Geschichte zurückzugreifen und in Kürze von den Gewohnheiten der Vorfahren im Krieg und Frieden zu sprechen: in welcher Weise sie mit dem Staat umgegangen sind, in welcher Größe sie ihn hinterlassen haben, wie er allmählich umgestaltet wurde und so aus dem herrlichsten und besten so schlecht und hässlich geworden ist.
quae quidem res mihi in primis videtur causa fuisse facinus maturandi. Sall.Cat.15,3Diese Tat halte ich für eine der stärksten Triebfedern zur Beschleunigung seines Unternehmens.
verum sententia eius mihi non crudelis - quid enim in talis homines crudele fieri potest? - sed aliena a re publica nostra videtur. Sall.Cat.51,17aber sein Antrag erscheint mir nicht etwa als grausam - denn gibt es Grausamkeit gegen solche Menschen? - sondern als dem Charakter unseres Staates nicht entsprechend.
Sed quam longe videtur a carcere atque a vinculis abesse debere, qui se ipse iam dignum custodia iudicarit? Cic.Catil.1,19Aber wie nahe, darf man glauben, dass der dem Kerker und den Banden bereits stehe, der sich selbst schon des Gewahrsams würdig erklärt hat?
quae si cui levior videtur, illa quidem certe, quae summa sunt, ex quo fonte hauriam, sentio. Cic.Arch.13.cWenn dieses Talent auch manchem ziemlich unbedeutend erscheint, so weiß ich doch, aus welcher Quelle ich das schöpfe, was das Höchste ist.
Neque vero ego hoc tantum oneris imponam nostris praesertim oratoribus in hac tanta occupatione urbis ac vitae, nihil ut eis putem licere nescire, quamquam vis oratoris professioque ipsa bene dicendi hoc suscipere ac polliceri videtur, ut omni de re, quaecumque sit proposita, ornate ab eo copioseque dicatur. Cic.de_orat.1,21.Nicht jedoch will ich den Rednern, zumal den unsrigen, deren Zeit von den Geschäften des Staatslebens so sehr in Anspruch genommen wird, eine so große Last aufbürden, dass ich ihnen nicht vergönnen sollte, einiges nicht zu wissen; wiewohl der Begriff des Redners und sein Beruf, selbst gut reden, das auf sich zu nehmen und zu verheißen scheint, dass er über jeden Gegenstand, der ihm vorgelegt wird, mit Geschmack und Fülle reden könne.
postero autem die, cum illi maiores natu satis quiessent et in ambulationem ventum esset, dicebat tum Scaevolam duobus spatiis tribusve factis dixisse 'cur non imitamur, Crasse, Socratem illum, qui est in Phaedro Platonis? Nam me haec tua platanus admonuit, quae non minus ad opacandum hunc locum patulis est diffusa ramis, quam illa, cuius umbram secutus est Socrates, quae mihi videtur non tam ipsa acula, quae describitur, quam Platonis oratione crevisse, et quod ille durissimis pedibus fecit, ut se abiceret in herba atque ita illa, quae philosophi divinitus ferunt esse dicta, loqueretur, id meis pedibus certe concedi est aequius.' Cic.de_orat.1,28.Am folgenden Tag, erzählte er, als die Bejahrteren genug der Ruhe gepflogen hatten, habe man einen Lustgang vorgenommen, und nachdem man zwei- oder dreimal auf und abgegangen sei, habe Scaevola gesagt: "Warum, Crassus, ahmen wir nicht Sokrates im Phaidros nach? Deine Platane hier gibt mir diesen Gedanken ein; sie breitet zur Beschattung dieses Ortes ihre Aste nicht weniger aus als jene, deren Schatten Sokrates nachging, die mir nicht so sehr durch das Bächlein selbst, das dort beschrieben wird, als. durch die Rede des Platon gewachsen zu sein scheint. Und was jener trotz seiner sehr abgehärteten Füße tat, dass er sich auf das Gras niederwarf und so jenes sprach, was die Philosophen wie Göttersprüche rühmen, das darf sicherlich meinen Füßen noch weit eher zugute gehalten werden."
Qui cum ita esset exorsus: non sibi cohortandum Sulpicium et Cottam, sed magis utrumque conlaudandum videri, quod tantam iam essent facultatem adepti, ut non aequalibus suis solum anteponerentur, sed cum maioribus natu compararentur; 'neque vero mihi quicquam' inquit 'praestabilius videtur, quam posse dicendo tenere hominum [coetus] mentis, adlicere voluntates, impellere quo velit, unde autem velit deducere: haec una res in omni libero populo maximeque in pacatis tranquillisque civitatibus praecipue semper floruit semperque dominata est. Cic.de_orat.1,30.Er begann mit der Erklärung, Sulpicius und Cotta bedürften nicht seiner Aufmunterung, sondern beiden müsse man vielmehr Lob erteilen, weil sie sich schon eine solche Geschicklichkeit im Reden angeeignet hätten, dass sie nicht allein ihren Altersgenossen vorgezogen, sondern sogar den Älteren gleichgestellt würden. "Und wahrlich", so fuhr er fort, "es erscheint mir nichts so vortrefflich als die Kunst, durch die Rede die Aufmerksamkeit der Menschen in den Versammlungen zu fesseln, ihre Gemüter zu gewinnen, ihre Neigungen zu leiten, wohin man will, und wovon man will, abzulenken. Sie ist die einzige, welche bei jedem freien Volk und besonders in friedlichen und ruhigen Staaten vorzüglich immer geblüht und immer geherrscht hat.
An vero tibi Romulus ille aut pastores et convenas congregasse aut Sabinorum conubia coniunxisse aut finitimorum vim repressisse eloquentia videtur, non consilio et sapientia singulari? Quid? in Numa Pompilio, quid? in Servio Tullio, quid? in ceteris regibus, quorum multa sunt eximia ad constituendam rem publicam, num eloquentiae vestigium apparet? Quid? exactis regibus, tametsi ipsam exactionem mente, non lingua perfectam L. Bruti esse cernimus, sed deinceps omnia nonne plena consiliorum, inania verborum videmus? Cic.de_orat.1,37.Meinst du wirklich, Romulus habe durch Beredsamkeit und nicht vielmehr durch seine vorzügliche Klugheit und Weisheit die Hirten und die zusammengelaufenen Fremdlinge vereinigt oder mit den Sabinern Ehen geknüpft oder der benachbarten Völker Angriffe zurückgedrängt? Wie? Ist in Numa Pompilius, ist in Servius Tullius, ist in den übrigen Königen, die so viele vortreffliche Einrichtungen für die Staatsverfassung gemacht haben, eine Spur von Beredsamkeit sichtbar? Wie? Nach der Vertreibung der Könige – wiewohl wir die Vertreibung selbst durch den Geist und nicht durch die Zunge des Lucius Brutus zustande gebracht sehen – doch hernach, sehen wir da nicht überall eine Fülle kluger Ratschläge und einen Mangel an Worten?
Quam ob rem, si ornate locutus est, sicut et fertur et mihi videtur, physicus ille Democritus, materies illa fuit physici, de qua dixit, ornatus vero ipse verborum oratoris putandus est; et, si Plato de rebus ab civilibus controversiis remotissimis divinitus est locutus, quod ego concedo; si item Aristoteles, si Theophrastus, si Carneades in rebus eis, de quibus disputave runt, eloquentes et in dicendo suaves atque ornati fuerunt, sint eae res, de quibus disputant, in aliis quibusdam studiis, oratio quidem ipsa propria est huius unius rationis, de qua loquimur et quaerimus. Cic.de_orat.1,49.Hat also jener Naturphilosoph Demokritos einen schönen Vortrag gehabt, wie man sagt und mir scheint, so gehörte der Stoff, über den er sprach, dem Naturphilosophen an, der Schmuck der Worte aber muss als ein Eigentum des Redners angesehen werden. Und wenn Platon über Gegenstände, die von bürgerlichen Streitigkeiten weit entfernt sind, unvergleichlich schön gesprochen hat, was ich zugebe, wenn gleichfalls Aristoteles, wenn Theophrastos, wenn Karneades die von ihnen behandelten Gegenstände in einer beredten, anmutigen und geschmückten Sprache darlegen, so mögen die Gegenstände ihrer Vorträge anderen Wissensgebieten angehören, der Vortrag selbst ist sicherlich Eigentum dieser Kunst allein, die wir in unserem Gespräch untersuchen.
Atque totus hic locus philosophorum proprius videtur, neque orator me auctore umquam repugnabit; sed, cum illis cognitionem rerum concesserit, quod in ea solum illi voluerint elaborare, tractationem orationis, quae sine illa scientia est nulla, sibi adsumet; hoc enim est proprium oratoris, quod saepe iam dixi, oratio gravis et ornata et hominum sensibus ac mentibus accommodata. Cic.de_orat.1,54.Und dieser ganze Gegenstand wird als ein Eigentum der Philosophen betrachtet, und der Redner wird, wenn er meinem Rat folgen will, dies nie bestreiten. Aber wenn er diesen die Kenntnis der Sachen einräumt, weil sie hierauf allein das Ziel ihrer Bestrebungen gerichtet haben, so wird er die Behandlung des Vortrages, der ohne jene Kenntnis ganz bedeutungslos ist, für sich in Anspruch nehmen. Denn das ist, wie ich schon oft bemerkte, das Eigentum des Redners: der würdevolle, geschmückte und den Empfindungen und Gedanken der Menschen angemessene Vortrag.
Sin cuipiam nimis infinitum videtur, quod ita posui "quacumque de re," licet hinc quantum cuique videbitur circumcidat atque amputet, tamen illud tenebo, si, quae ceteris in artibus atque studiis sita sunt, orator ignoret tantumque ea teneat, quae sint in disceptationibus atque usu forensi, tamen his de rebus ipsis si sit ei dicendum, cum cognoverit ab eis, qui tenent, quae sint in quaque re, multo oratorem melius quam ipsos illos, quorum eae sint artes, esse dicturum. Cic.de_orat.1,65.Sollte aber manchem der von mir gebrauchte Ausdruck über jeden vorfallenden Gegenstand allzu unbestimmt erscheinen, so mag er hiervon abschneiden und wegnehmen, soviel ihn gut dünkt; doch das werde ich festhalten: Mag der Redner auch den Stoff der anderen Künste und Wissenschaften nicht kennen und nur das verstehen, was zu den Rechtserörterungen und zur gerichtlichen Übung erforderlich ist, so wird er doch, wenn er über jene Gegenstände reden soll, sobald er sich bei denen Rats erholt hat, die das, was jeder Sache eigentümlich angehört, kennen, als Redner weit besser darüber reden als selbst jene, die diese Gegenstände berufsmäßig treiben.
Quod si tibi tantum in nobis videtur esse, quibus etiam si ingenium, ut tu putas, non maxime defuit, doctrina certe et otium et hercule etiam studium illud discendi acerrimum defuit, quid censes, si ad alicuius ingenium vel maius illa, quae ego non attigi, accesserint, qualem illum et quantum oratorem futurum?' Cic.de_orat.1,79.Wenn ich dir nun auch so schon Großes zu leisten scheine, dem es, wenn auch nicht gerade an Anlagen, wie du meinst, doch sicherlich an Gelehrsamkeit und an Muße und wahrlich auch an jener feurigen Lernbegierde gemangelt hat – was meinst du, wenn zu jemandes besseren Anlagen auch noch die Wissenschaften, die ich nicht berührt habe, hinzukämen, wie herrlich und wie groß würde ein solcher Redner sein?"
sed primum id difficile est factu, praesertim in hac nostra vita nostrisque occupationibus; deinde illud etiam verendum est ne abstrahamur ab hac exercitatione et consuetudine dicendi populari et forensi. Aliud enim mihi quoddam orationis genus esse videtur eorum hominum, de quibus paulo ante dixisti, quamvis illi ornate et graviter aut de natura rerum aut de humanis rebus loquantur: nitidum quoddam genus est verborum et laetum, et palaestrae magis et olei, quam huius civilis turbae ac fori. Cic.de_orat.1,81.Aber erstens ist dieses schwer auszuführen, zumal bei unserer Lebensweise und unseren Beschäftigungen; und dann muss man besorgen, dass wir dadurch von unserer Redeübung und Redeweise, wie sie sich für das Volk und die Gerichte eignet, abgezogen werden. Denn einen anderen Vortrag scheinen mir die Männer zu haben, deren du kurz zuvor gedacht hast, so geschmackvoll und so gewichtig sie auch über das Wesen der Dinge und über menschliche Angelegenheiten reden mögen. Ihre Redeweise ist glänzend und blühend, aber sie passt mehr für die Schule und Schulübungen als für unseren gemischten Bürgerschwarm und die Gerichte.
Nam si ars ita definitur, ut paulo ante exposuit Antonius, ex rebus penitus perspectis planeque cognitis atque ab opinionis arbitrio seiunctis scientiaque comprehensis, non mihi videtur ars oratoris esse ulla; sunt enim varia et ad vulgarem popularemque sensum accommodata omnia genera huius forensis nostrae dictionis. Cic.de_orat.1,108.Denn wenn der Begriff der Wissenschaft so bestimmt wird, wie ihn kurz zuvor Antonius auseinandergesetzt hat, dass sie aus gründlich erforschten und deutlich erkannten Sätzen bestehe, welche von der Willkür der Meinungen entfernt und mit gründlichem Wissen erfasst sind, so bin ich der Ansicht: Es gibt für den Redner schlechterdings keine Wissenschaft. Denn alle Arten unserer gerichtlichen Vorträge sind schwankend und der gewöhnlichen Fassungskraft der Menge anbequemt.
ut enim quisque optime dicit, ita maxime dicendi difficultatem variosque eventus orationis exspectationemque hominum pertimescit; qui vero nihil potest dignum re, dignum nomine oratoris, dignum hominum auribus efficere atque edere, is mihi, etiam si commovetur in dicendo, tamen impudens videtur; non enim pudendo, sed non faciendo id, quod non decet, impudentiae nomen effugere debemus; Cic.de_orat.1,120.Doch kann dieser Fall eigentlich nicht eintreten; denn je tüchtiger einer im Reden ist, um so mehr befürchtet er die Schwierigkeit des Redens, den schwankenden Erfolg der Rede und die Erwartung der Menschen. Wer aber nichts zustande bringen und zu Tage fördern kann, was der Sache, was des Rednernamens, was der Aufmerksamkeit der Menschen würdig ist, den halte ich, wenn er sich auch beim Vortrag beunruhigt fühlt, dennoch für unverschämt. Denn nicht dadurch, dass man sich schämt, sondern dadurch, dass man das nicht tut, was nicht geziemend ist, müssen wir dem Vorwurf der Unverschämtheit entgehen.
altera est haec, de qua queri saepe soleo; quod ceterarum homines artium spectati et probati, si quando aliquid minus bene fecerunt quam solent, aut noluisse aut valetudine impediti non potuisse consequi id, quod scirent, putantur: "noluit" inquiunt "hodie agere Roscius," aut "crudior fuit"; oratoris peccatum, si quod est animadversum, stultitiae peccatum videtur; Cic.de_orat.1,124.Die andere Ursache, über die ich oft zu klagen pflege, ist diese: Wenn in anderen Künsten bewährte und erprobte Männer zuweilen etwas minder gut gemacht haben, als sie sonst pflegen, so nimmt man an, sie hätten ihre Geschicklichkeit entweder nicht zeigen wollen oder wegen Unpässlichkeit nicht zeigen können. ‘Roscius’, sagt man, ‘hatte heute keine Lust zu spielen’; oder: ‘Er hat sich den Magen etwas verdorben.’ Bemerkt man aber an dem Redner einen Fehler, so hält man es gleich für einen Fehler der Dummheit.
stultitia autem excusationem non habet, quia nemo videtur, aut quia crudus fuerit aut quod ita maluerit, stultus fuisse; quo etiam gravius iudicium in dicendo subimus: quotiens enim dicimus, totiens de nobis iudicatur, et, qui semel in gestu peccavit, non continuo existimatur nescire gestum, cuius autem in dicendo quid reprehensum est, aut aeterna in eo aut certe diuturna valet opinio tarditatis. Cic.de_orat.1,125.Dummheit findet aber keine Entschuldigung, weil man von niemandem annehmen kann, er habe sich dumm gezeigt, entweder weil er sich den Magen verdorben oder weil er es so gewollt habe. Einem um so strengeren Gericht sind wir daher beim Reden unterworfen. Denn sooft wir reden, sooft wird über uns gerichtet; und während wir von dem, der einmal im Gebärdenspiel gefehlt hat, nicht sofort urteilen, er verstehe vom Gebärdenspiel nichts, so steht der Redner, an dem man etwas Tadelnswertes fand, entweder für immer oder doch auf lange Zeit in dem Ruf des Stumpfsinnes.
Verum, quoniam sententiae atque opinionis meae voluistis esse participes, nihil occultabo et, quoad potero, vobis exponam, quid de quaque re sentiam. Antoni incredibilis quaedam et prope singularis et divina vis ingeni videtur, etiam si hac scientia iuris nudata sit, posse se facile ceteris armis prudentiae tueri atque defendere; quam ob rem hic nobis sit exceptus; ceteros vero non dubitabo primum inertiae condemnare sententia mea, post etiam impudentiae; Cic.de_orat.1,172.Doch weil ihr nun einmal meine Ansicht und Meinung wissen wollt, so will ich nichts verhehlen und euch nach Kräften meine Gedanken über jeden einzelnen Gegenstand auseinandersetzen. Des Antonius unglaubliche und fast einzige und unvergleichliche Geisteskraft scheint, auch wenn sie von dieser Kenntnis des Rechtes entblößt ist, sich leicht durch die übrigen Waffen der Einsicht schützen und verteidigen zu können. Darum wollen wir mit ihm eine Ausnahme machen; aber alle anderen werde ich ohne Bedenken durch meine Stimme zuerst der Trägheit, dann aber auch der Unverschämtheit schuldig erklären.
Fremant omnes licet, dicam quod sentio: bibliothecas me hercule omnium philosophorum unus mihi videtur xii tabularum libellus, si quis legum fontis et capita viderit, et auctoritatis pondere et utilitatis ubertate superare. Cic.de_orat.1,195.Mag auch die ganze Welt sich unwillig über mich äußern, ich will sagen, was ich denke: Wahrlich; die Büchersammlungen aller Philosophen scheint mir das einzige Büchlein der Zwölftafelgesetze, wenn man auf die Quellen und die Hauptplätze der Gesetze sieht, an Gewicht des Ansehens und an Reichhaltigkeit des Nutzens zu übertreffen.
'Mihi vero' inquit Mucius 'satis superque abs te videtur istorum studiis, si modo sunt studiosi, esse factum; nam, ut Socratem illum solitum aiunt dicere perfectum sibi opus esse, si qui satis esset concitatus cohortatione sua ad studium cognoscendae percipiendaeque virtutis; quibus enim id persuasum esset, ut nihil mallent esse se, quam bonos viros, eis reliquam facilem esse doctrinam; sic ego intellego, si in haec, quae patefecit oratione sua Crassus, intrare volueritis, facillime vos ad ea, quae cupitis, perventuros, ab hoc aditu ianuaque patefacta.' Cic.de_orat.1,204."Ich aber sollte meinen", versetzte Mucius, "du habest der Lernbegierde dieser jungen Männer, wenn sie anders lernbegierig sind, reichlich Genüge geleistet. Denn so wie man von Sokrates erzählt, er habe zu sagen gepflegt, seine Arbeit sei vollendet, wenn jemand durch seine Ermahnung hinlänglich zu dem Streben angefeuert sei, die Tugend kennen zu lernen und in sich aufzunehmen; denn wem die Überzeugung beiwohne, dass er nichts lieber zu sein wünsche als ein guter Mann, dem sei die übrige Lehre leicht – so weiß ich, dass auch ihr, wenn ihr die Bahn betreten wollt, die euch Crassus durch seinen Vortrag eröffnet hat, ihr sehr leicht zum Ziel eurer Wünsche gelangen werdet, da er euch ja den Zugang und die Tür dazu eröffnet hat."
'Quid si,' inquit Crassus 'quoniam ego, quo facilius vos apud me tenerem, vestrae potius obsecutus sum voluntati, quam aut consuetudini aut naturae meae, petimus ab Antonio, ut ea, quae continet neque adhuc protulit, ex quibus unum libellum sibi excidisse iam dudum questus est, explicet nobis et illa dicendi mysteria enuntiet?' 'Ut videtur,' inquit Sulpicius; 'nam Antonio dicente etiam quid tu intellegas, sentiemus.' Cic.de_orat.1,206."Nun", sagte Crassus, "um euch leichter bei mir zu behalten, bin ich euch willfährig gewesen und habe weniger auf meine Gewohnheit und Natur Rücksicht genommen; wie wäre es nun, wenn wir den Antonius bäten, das, was er bei sich zusammenhält und noch nicht zum Vorschein gebracht hat, wovon ihm, wie er kurz zuvor klagte, eine kleine Schrift entschlüpft ist, uns zu entwickeln und jene Geheimnisse der Beredsamkeit kundzutun?" "Wie es dir beliebt", erwiderte Sulpicius. "Denn aus dem Vortrag des Antonius werden wir auch deine Ansichten kennen lernen."
Genus autem hoc sermonum positum in hominum veterum auctoritate, et eorum inlustrium, plus nescio quo pacto videtur habere gravitatis; Cic.Lael.4.dGespräche dieser Art, die sich auf das Zeugnis alter und noch dazu hoch angesehener Männer stützen, scheinen mir – ich kann mir den Grund nicht erklären – mehr Nachdruck und Gewicht zu haben.
Ex quo illorum beata mors videtur, horum vita laudabilis. Cic.Lael.23.eAus diesem Grund erscheint deren Tod glückselig, preiswürdig aber dieser Leben.
Quapropter a natura mihi videtur potius quam ab indigentia orta amicitia, applicatione magis animi cum quodam sensu amandi quam cogitatione, quantum illa res utilitatis esset habitura. Cic.Lael.27.aDaher scheint mir der Ursprung der Freundschaft mehr in einem Naturtrieb zu liegen als in dem zeitlichen Bedürfnis; mehr in einem mit dem Trieb zu lieben verbundenen Streben der Seele nach Vereinigung als in der Berechnung besonderer Vorteile, die sie gewähren werde.
Divitior mihi et affluentior videtur esse vera amicitia nec observare restricte, ne plus reddat, quam acceperit; Cic.Lael.58.dDie wahre Freundschaft ist meiner Meinung nach reicher, lässt anderen mehr zufließen und hält nicht streng darauf, ja nicht mehr auszugeben, als sie einnimmt.
Sed nescio quo pacto ab amicitiis perfectorum hominum, id est sapientium (de hac dico sapientia, quae videtur in hominem cadere posse), ad leves amicitias defluxit oratio. Cic.Lael.100.bDoch ich bin in meinem Vortrag irgendwie von den Freundschaften der Vollkommenen, d.h. der Weisen (ich rede hier von der Weisheit, die dem Menschen offenkundig erreichbar ist) zu den oberflächlichen Freundschaften abgeschweift.
His de causis hoc maximum malum, quod te non vidi, quo nihil amantissimis et coniunctissimis fratribus acerbius miserius videtur accidere potuisse, minus acerbum, minus miserum fuit, quam fuisset cum congressio, tum vero digressio nostra. Cic.ad Q.fr.1,3,4,3Aus diesen Gründen war gerade das (sonst) größte Unglück, dass ich dich nicht sah – ein Schmerz, der für so eng verbundene und innig liebende Bruderherzen wohl der empfindlichste und bitterste ist – gerade dies war in diesem Fall weniger bitter, weniger schmerzlich, als es eine Zusammenkunft und dann besonders wieder unsere Trennung gewesen wäre.
si vobis aequa et honesta postulatio videtur, iudices, ego contra brevem postulationem adfero et, quo modo mihi persuadeo, aliquanto aequiorem. Cic.S.Rosc.7.aWenn euch, ihr Richter, diese Forderung billig und ehrsam scheinen sollte, so bringe ich dagegen eine kurze und, wie ich überzeugt bin, um vieles billigere Forderung.
quid ab his tot maleficiis sceleris abesse videtur? tamen haec aliis nefariis cumulant atque adaugent, crimen incredibile confingunt, testis in hunc et accusatores huiusce pecunia comparant; Cic.S.Rosc.30.bSollte man denken, dass die Missetaten des Verbrechens noch höher getrieben werden könnten? Und doch erhöhen und krönen sie diese noch durch andere Frevel: sie erdichten ein unglaubliches Verbrechen; Zeugen und Ankläger dingen sie gegen diesen mit seinem eigenen Geld;
illud, quia in Scaevola factum est, magis indignum videtur, hoc, quia fit a Chrysogono, non est ferendum. Cic.S.Rosc.34.bWeil jenes freilich an einem Scaevola geschah, scheint es mehr empörend; aber dies ist, weil es durch einen Chrysogonus geschieht, doch nicht zu ertragen.
ecquid tandem tibi videtur, ut ad fabulas veniamus, senex ille Caecilianus minoris facere Eutychum, filium rusticum, quam illum alterum, Chaerestratum? — nam, ut opinor, hoc nomine est — alterum in urbe secum honoris causa habere, alterum rus supplici causa relegasse? Cic.S.Rosc.46.cWas meinst du wohl, um zu den Schauspielen zu kommen, achtet jener Greis bei Caecilius seinen Sohn Eutychus, der auf dem Lande lebt, geringer, als jenen anderen, den Chaerestratus, (denn so heißt er, wie ich glaube); meinst du, dass er diesen aus besonderer Achtung bei sich in der Stadt behalte und jenen zur Strafe auf das Land verwiesen habe?
verum, ut opinor, quoniam ita Chrysogono videtur, qui huic nullum praedium reliquit, et artificium obliviscatur et studium deponat licebit. Cic.S.Rosc.49.bAber er wird nun, - denke ich - weil es dem Chrysogonus gefällt, der ihm keinen Landbesitz mehr übrig gelassen hat, nicht allein seine Kunstfertigkeit vergessen, sondern auch seinen Eifer ablegen dürfen.
is enim mihi videtur amplissimus, qui sua virtute in altiorem locum pervenit, non qui ascendit per alterius incommodum et calamitatem. Cic.S.Rosc.83.cDenn der scheint mir achtungswerter zu sein, der sich durch seine Tugend zu einem hören Rang aufschwingt, nicht aber, wer durch anderer Nachteil und Unglück emporsteigt.
recede de medio: per alium transigam. suscipis onus offici, quod te putas sustinere posse; quod maxime videtur grave eis, qui minime ipsi leves sunt. Cic.S.Rosc.112.bGehe mir lieber aus dem Weg, ich will die Sache durch einen anderen abmachen. Du nimmst die Last einer Verpflichtung auf dich, die du tragen zu können glaubst; die um so weniger schwer erscheint, je weniger leichtsinnig man ist.
at vero T. Roscius non unum rei pecuniariae socium fefellit, quod, tametsi grave est, tamen aliquo modo posse ferri videtur, verum novem homines honestissimos, eiusdem muneris, legationis, offici mandatorumque socios, induxit, decepit, destituit, adversariis tradidit, omni fraude et perfidia fefellit; Cic.S.Rosc.117.aAber Titus Roscius hat nicht einen einzelnen Genossen eines Geldgeschäftes hintergangen, was, obwohl es arg wäre, doch noch erträglich scheinen könnte, sondern er hat neun sehr ehrenwerte Männer, seine Mitbeamten, Mitgesandten, mitverpflichtete, mitbeauftragte Leute angeführt, hintergangen, den Gegnern preisgegeben, durch alle Arten von Tücke und Treulosigkeit betrogen.
quid tandem, quaeso, iudices? num aut ille lanista omnino iam a gladio recessisse videtur aut hic discipulus magistro tantulum de arte concedere? Cic.S.Rosc.118.cWie, ihr Richter? oder scheint euch jener Fechtmeister schon ganz den Fechter abgelegt zu haben, oder jener Schüler dem Meister nur um weniges in der Kunst nachzustehen?
an, quod diligenter defenditur, id tibi indignum facinus videtur? Cic.S.Rosc.148.aOder erscheint es dir ein empörendes Wagestück, dass er mit Eifer verteidigt wird?
alii cum eas voluptates, quae ad amicos pertinerent, negarent esse per se ipsas tam expetendas, quam nostras expeteremus, quo loco videtur quibusdam stabilitas amicitiae vacillare, tuentur tamen eum locum seque facile, ut mihi videtur, expediunt. Cic.fin.1,66,2Die einen behaupten zwar, die Vergnügungen, die sich auf die Freunde bezögen, seien nicht um ihrer selbst willen in so hohem Grad zu erstreben, wie wir unsere eigenen erstrebten; gleichwohl wissen Sie diesen Satz, durch den manchen die Stützen der Freundschaft zu wanken scheinen, zu behaupten und sich leicht, wie ich glaube, herauszuhelfen.
Qui quod tibi parum videtur eruditus, ea causa est, quod nullam eruditionem esse duxit, nisi quae beatae vitae disciplinam iuvaret. Cic.fin.1,71,2Dass er dir aber zu wenig wissenschaftlich unterrichtet erscheint, hat seinen Grund darin, dass er alle Gelehrsamkeit für nichtig hält, die nicht die Wissenschaft der Glückseligkeit fördert.
sit igitur perturbatio, quae nomine ipso vitiosa declarari videtur. Cic.fin.3,35,3Das Wort sei also Leidenschaft, das offenbar schon durch seine Bedeutung das Fehlerhafte ausdrückt.
Fuisse et apud eos Herculem memorant, primumque omnium virorum fortium ituri in proelia canunt. sunt illis haec quoque carmina quorum relatu, quem baritum vocant, accendunt animos futuraeque pugnae fortunam ipso cantu augurantur; terrent enim trepidantve, prout sonuit acies, nec tam vocis ille quam virtutis concentus videtur. Tac.Germ.3,1Auch Herkules, erzählen sie, sei bei ihnen gewesen, und ihn besingen sie, wenn sie in die Schlacht ziehen wollen, zuerst von allen tapferen Männern. Auch haben sie noch andere Lieder, durch deren Vortrag, den sie Bardit nennen, sie den Mut entflammen und aus deren Ton allein sie schon den Ausgang des bevorstehenden Kampfes weissagen. Denn je nachdem der Ruf der Schlachtlinie klingt, fühlen sie sich schrecklich oder zaghaft, und sie sehen darin weniger einen Zusammenklang der Stimme als der Tapferkeit.
coeunt, nisi quid fortuitum et subitum incidit, certis diebus, cum aut incohatur luna aut impletur; nam agendis rebus hoc auspicatissimum initium credunt. nec dierum numerum, ut nos, sed noctium computant. sic constituunt, sic condicunt: nox ducere diem videtur. Tac.Germ.11,2Ihr Zusammentritt erfolgt, sofern nicht etwas Zufälliges und Unerwartetes vorgefallen ist, an bestimmten Tagen, zur Zeit des Neumonds oder des Vollmonds; denn für Geschäfte ist dies nach ihrer Meinung der verheißungsvollste Anfangspunkt. Auch zählen sie nicht nach Tagen, wie wir, sondern nach Nächten; so erfolgen die Verabredungen, geschehen die Vorladungen: die Nasch erscheint als Führerin des Tages.
nec arare terram aut exspectare annum tam facile persuaseris quam vocare hostem et vulnera mereri; pigrum quin immo et iners videtur sudore adquirere, quod possis sanguine parare. Tac.Germ.14,4Das Land zu pflügen oder geduldig auf den Ertrag des Jahres zu warten, wird man sie nicht so leicht überreden, als die Feinde herauszufordern und sich Wunden zu holen. Als Faulheit, vielmehr Schlaffheit kommt es ihnen vor, mit Schweiß zu erwerben, was man mit Blut gewinnen kann.
Hic tibi comis et urbanus liberque videtur Hor.sat.1,4,90.Solcher ist fein und geschliffen für dich und von freierer Denkart,
2013.10.29 In Syriae partibus inter septentriones et solem orientem vergentibus poliomyelitis, ista miserrima et epidemica aegritudo, grassatur et iam viginti duos liberos infecit. institutio illa mundana, quae saluti publicae providet (WHO), se remedia ad cladem cohibendam iam molitam esse dicit, sed metuendum esse, ne pestis fines Syriae in vicinas civitates transgrediatur.
Perseverans omnium Europaeorum indignatio de furtiva auscultatione cum civium sociorum tum moderatorum politicorum moderatricumque a nationali securitatis agentura commissa paulatim sensus Americanorum movere videtur. Etiam praesidens Baracus Obama, ut undas molliret, enuntiavit, non omnia quae fieri possint, fieri licere. Exspectandum est, num feles mures capere desinat.
2013.10.30 James Clapper, superior director munerum intellegentiae Americanorum, in oratione apud quosdam repraesentantes habita consilia et facta suae agenturae defendit: explorationem sententiarum et cogitationnum externorum politicorum necessariam esse et non modo Americanis, sed etiam Germanis omnibusque mundi civitatibus usitatam. Alioquin veritatem dictorum comprobari non posse. Sed nucleus disputationis nobis non esse videtur, num exploratio sit solita praxis, sed num leges serventur.
2013.11.06 Per decem annos suspicio non aberat, quin pristinus Palaestinensis moderator Yasser Arafat veneno esset occisus. Nunc ista suspicio introspectione forensi in Helvetia confecta confirmari videtur, nam inspectores vestigia radioactivi polonii repperisse dicuntur. Officialiter Arafat anno 2004° apoplexia Parisiis erat mortuus. Quaestio nunc non iam est, num Arafat veneno interfectus sit, sed quis eum venenaverit.
John Kerry, Americanus secretarius statalis: "Tempus futurum definietur coagmentatione stabilitatis et oeconomici incrementi."
Lakhdar Brahimi, legatus extraordinarius foederis Arabici, revelat fieri non iam posse, quin internationalia colloquia de pace in Syria componenda, quae hoc mense fore speraverit, in tempore locum habeant. Disceptationes inter omnes partes crebriores gravioresque esse, quam ut dies omnibus accepta iam nunc constitui possit. Multa alia non convenire neque quis consultationibus intersit, quibus de rebus agatur, num Irania invitetur. Oppositionem Syrorum multifidam esse, Bashar al-Assad paratum non esse de munere abdicando loqui, nedum se a negotiis publicis removeat. Tamen Brahimi Secretario generali Ban Ki-moon urgente colloquia hoc demum anno extremo habitum iri confidit.
2013.12.14 Societas belli, quam Syriaca oppositio cum islamistis iniit, in dies magis in apertam inimicitiam mutari videtur. Diurnario Frederico Pleitgen (CNN) persuasum est rebelles Syriacos mox una cum regiminis militibus pugnaturos esse, nisi ignavi suas res in peius rui atque islamistarum res in meliorem statum redigi devorare volunt.
Septuaginta sex centesimae sodalium politicae factionis socialis democraticae sententiam rogatorum magnam coalitionem cum Christianis democraticis ineundam comprobaverunt. Factiōnis prīncipēs et duces hunc eventum magna cum allevatione et gaudio acceperunt.
Sinenses post Civitates Foederatas Americae et pristinam Unionem Sovieticam hodie efficaciter (die 14° m. Dec. a. 2013°) vehiculum spatiale in Lunam appulerunt. Navigium undecim punctis a secunda hora postmeridiana in "Sinu Arcuum Caelestium" consedit et subinde velis solaribus apertis photographemata ad terram misit. Appulsu feliciter facto e navigio autocinetum lunare "Yutu", quod dicitur (Latine "lepus nephriticus") exponendum est, quod una hora ducenta metra emetiri potest. Provisum et excogitatum est autoraedam per tres menses minimum muneribus suis functuram esse, vehiculum spatiale per unum annum.
2014.03.03 Crimaea reapse a Russis occupata. Castra quaedam virium Ucrainicarum a Russicis militibus circumventa. Neque Ucraina ipsa, neque occidentales civitates Russis resistere valent aut volunt, nisi forte periclitari velint, quid Vladimirus Putin ausit. Restare igitur tantummodo ars politica videtur: Septem principes terrae industriales (G7) conventum, qui mense Iunio Sotzii haberi placuerat, praeparare desierunt. Num id animum praesidentis Putin altius penetraverit? lc20140303Die Krim ist de facto von den Russen besetzt. Einige Kasernen der ukrainischen Streitkräfte sind von russischen Soldaten umstellt. Weder die Ukraine selbst noch die westlichen Staaten können oder wollen den Russen entgegentreten, es sei denn, sie wollten ausprobieren, wie weit Wladimir Putin gehen könnte. Also scheint nur die Diplomatie zu bleiben: Die sieben führenden Industriestaaten (G7) haben ihre Vorbereitungen für das Treffen, das im Juni in Sotschi geplant war, eingestellt. Ob dies Präsident Putin stärker beeindrucken dürfte?
2014.03.08 Aeoroplanum Malaesiense ante Vietnamensia litora, ubi conexio radiophonica interupta est, decidisse videtur. Quod media nocte cum ducentis undequadraginta epibatis Kualae Lumpur evolans antelucanum Pechini exspectatum erat. lc20140308Ein malaysisches Flugzeug scheint vor der Küste Vietnams, wo der Funkverkehr abbrach, abgestürzt zu sein. Es war um Mitternchat mit 239 Personen an Bord gestartet und am frühen Morgen in Peking erwartet worden.
2014.03.16 Causa, cur aeroplanum epibaticum Malaesiense (exemplar Boeing 770-200) ante unam ipsam septimanam amissum sit, non modo nondum reperta est, sed in dies perplexior fieri videtur. Certum est aeroplanum, postquam in albis visificis non iam apparuit, cursu in occidentem verso plus quam sex horas, partim in altitudine vetita, in aeribus fuisse. Praeterea non est dubium, quin conexio communicativa data opera clausa sit. Itaque etiam abductio aeroplani terroristica neglegi non potest. lc20140316Der Grund für das Verschwinden der malaysischen Passagiermaschine (Modell Boeing 777-200) vor genau einer Woche ist noch nicht gefunden, sondern scheint vielmehr immer rätselhafter zu werden. Sicher ist, dass das Flugzeug, nachdem es von den Bildschirmen verschwunden war, noch mehr sla sechs Stunden mit nach Westen verändertem Kurs, teils in unerlaubter Höhe, in der Luft war. Außerdem steht zweifelsfrei fest, dass die Kommunikation absichtlich unterbrochen wurde. Daher muss auch eine terroristische Entführung des Flugzeugs in Betracht gezogen werden.">Causa, cur aeroplanum epibaticum Malaesiense (exemplar
2014.04.16 Navis traiecticia quandringentos octoginta epibatas (inter quos trecentos discipulos) ab litore Coreae Meridianae ad insulam quandam feriatam Jeju nominatam transvectura in scopulum illisa subversa ponto submersa carina superne versa haret. Ut conamina auxiliaria celebrantur, ita scapha sepulcrum plerorumque convectorum fieri videtur. 2014.04.16Eine Fähre mit 480 Passagieren (darunter 300 Schülern) ist auf dem Weg von der südkoreanischen Küste zu einer Ferieninsel namens Jeju auf einen Felsen aufgelaufen, gekentert, untergegangen und liegt jetzt kieloben fest. Zwar sind die Rettungsmaßnahmen in vollem Gange, foch scheint die Fähre das Grab der meisten Fahrgäste zu werden.
2014.04.22 Regimen Syriacum comitia praesidialia die tertio mensis Iunii fore annuntiavit. Quoniam, qui munus petunt, decem praeteritos annos in Syria vixisse oportet, plerique autem repugnantium Syriam reliquerunt, praeter praesentem praesidentem Bashar al-Assad tertiam periodum septuennem petentem vix ullus competitor esse videtur. Praeterea incertum est, an non in multis regionibus, ubi rebelles praepolleant, electiones exhiberi possint. Qua de re Civitates Foederatae et Unio Europaea et Unitae nationes electiones unanimiter rationem democraticam per ludibrium detortam reiectantes praesidentem Assad sententiam recognoscere atque mutare iubent. 2014.04.22Die syrische Regierung hat angekündigt, dass am 3. Juni Präsidentschaftswahlen stattfinden. Da die Bewerber die vergangenen zehn Jahre in Syrien gelebt haben müssen, die meisten Regierungsgegener aber Syrien verlassen haben, gibt es außer dem derzeitigen Präsidenten Bashar al-Assad, der seine dritte siebenjährige Amtsperiode anstrebt, schwerlich einen Mitbewerber. Außerdem können in vielen Gegenden, in denen die Rebellen das Übergewicht haben, schwerlich Wahlen abgehalten werden. Daher verwerfen die Vereinigten Staaten, die Europäische Union und die Vereinten Nationen eine Wahl einmütig als Parodie auf ein demokratisches Verfahren und fordern Präsident Assad auf, seine Absicht zu überdenken und aufzugeben.
2014.04.26 Ludovicus Wittgenstein, die 26° m. Apr. a. 1889° Vindobonae natus, hodie 125 annorum factus esset. Hic est ille philosophus, qui philosophiam artem linguisticam interpretans effecit, ut saeculum vicesimum saeculum philosophiae linguisticae nominaretur. Notissimus est ille libellus, qui "Tractatus logico-philosophicus" inscriptus unicus auctore vivo editus est (1922). Qui septem sententias geometrico more enucleatas atque extusas complectitur. Quarum prima: "Mundus est universitas eorum, quae accidunt." Septima et novissima: "De qua re loqui non possumus, ea res silentio nobis praetereunda est." Quoniam quaestiones metaphysicas, velut num sit deus, num sit libera voluntas, num sit anima immortalis, sensum habere negans ex philosophia expellit, philosophia ad extremum se ipsam in glossologiam dissolvere videtur. Wittgenstein non semper firmiter in suis scitis permansit sed ad recantandum erat pronus. Mortuus est sexaginta duos annos natus d. 29° m. Apr. a. 1951° Candabrigione. 2014.04.26Ludwig Wittenstein, am 26. April 1889 in Wien geboren, wäre heute 125 Jahre alt geworden. Er ist der Philosoph, der durch sein Verständnis der Philosophie als Sprachwissenschaft bewirkte, dass das 20. Jahrhundert, das Jahrhundert der Linguistik genannt wird. Am bekanntesten ist sein kurzes Buch mit dem Titel "Logisch philosophische Abhandlung", das einzige, das er zu seinen Lebzeiten veröffentlichte (1922). Es umfasst sieben Sätze, die er in mathematischer Art bis in die letzten Einzelheiten ausarbeitet. Der erste: "Die Welt ist alles, was der Fall ist." Der siebte und letzte: "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen" Da er metaphysische Fragen wie die nach der Existenz Gottes, dem freien Willen und der Unsterblichkeit als sinnlos aus der Philosophie verbannt, scheint sich Philosophie letztendlich in Linguistik aufzulösen. Er stand nicht immer fest zu seinen Lehrsätzen, sondern neigte zum Widerruf. Wittgenstein starb mit 62 Jahren am 29. April. 1951 in Cambridge.
2014.04.28 Mahmud Abbas, Palaestinensium praeses et dux Palaestinae Liberandae Organizationis (PLO), cum anno 1982 in dissertatione inaugurali "De connexu Zionismi et Nationalismi ab anno 1933 usque ad annum 1945" scripta motum Zionisticum cum cum Adolpho Hitler cooperatum esse asseruisset, nunc sententias fundamentaliter mutasse videtur. Nunc enim holocaustum taedissimum omnium recentioris historiae scelerum fuisse profitetur et maestitiam suam ob tot innocentium Iudaeorum internecionem consolatur. Ista animi commutatio honestior esset, nisi Abbas praevalida emolumenta politica spectaret. 2014.04.28Obgleich Mahmud Abbas, der palästinische Präsident und Führer der Palästinensichen Befreiungsorganisation (PLO), in seiner Dissertation von 1982 über den "Zusammenhang von Zionismus und Nationalismus 1933 - 1945" behauptet, dass die zionistische Bewegung mit Adolph Hitler zusammengearbeitet habe, scheint er jetzt seine Meinung fundamental geändert zu haben. Denn jetzt räumt er offen ein, der Holcaust sei das allerscheußlichste Verbrechen der jüngeren Geschichte gewesen, und drückt sein Bedauern über die Vernichtung so vieler unschuldiger Juden aus. Dieser Sinneswandel wäre ehrenvoller, wenn Abbas damit keine handfeste politsche Ziele verfolgen würde.
2014.05.08 Incertum est, an emissio praesidentis foederalis Helvetici Burkhalter, ne controversiae in Ucraina ad bellum civile adoleverint, in ipso discrimine temporis prohibuerit. Vladimirus Putin sane eius voluntati morem gerere videtur, siquidem electiones d. 25° m. Mai. exhibendas (antea absurdas notatas) nunc gradum in rectam directionem esse dicit et prorussicos separatistas in Orientali et Australi Ucraina, ut plebiscitum autonomiae petendae causa intentum differant, exhortatur. 2014.05.08Vielleicht hat die Mission des Schweizer Bundespräsidenten Burkhalter in letzter Minute verhindert, dass sich die Auseinandersetzungen in der Ukraine zu einem Bürgerkrieg auswachsen. Immerhin scheint ihm Wladimir Putin nachzugeben, wenn er jetzt sagt, dass die Wahlen am 25. Mai (die er vorher als absurd bezeichnete) ein Schritt in die richtige Richtung seien und die prorussischen Separatisten in der Ost und Südukraine auffordert, eine zur Erlangung der Autonomie beabsichtigte Volksabstimmung zu verschieben.
2014.06.17 Cum Sunnitici Gihadistae in Iraquia effrenate procedentes a multis, etiam antea inimicitias inter se gerentibus, hostes videntur, fieri potest, ut ex inimicis socii fiant: Ita etiam Foederatae Civitates Americae et Irania considerant, quomodo furores ISIS-militantium componi possint. John Kerry, quidquid constructivum est, excludere non vult. Quod deverticulum et anfractus Americanae politiae esse videtur. Ex Teherano et occulta assensio et aperta reluctatio advertuntur. 2014.06.17Weil die sunnitischen Dschihadisten, die im Irak unaufhaltsam vorrücken, von vielen, auch von solchen, die früher verfeindet waren, als Feinde angesehen werden, werden möglicherweise aus Feinden Verbündete. So überlegen sogar die Vereinigten Staaten von Amerika und der Iran, wie sie das tolle Treiben der Isis-Kämpfer stoppen können. John Kerry möchte nichts ausschließen, was konstruktiv ist. Dies sieht nach einer Kursänderung der amerikanischen Politik aus. Aus Richtung Teheran vernimmt man sowohl verhohlene Zustimmung als auch offene Ablehnung.
2014.06.22 Vladimirus Putin, Russicus praeses, consilium pacis faciendae, quod Ucrainicus Petro Poroshenko proposuit, altero incursu probavit. Sed ut ad effectum perduci posset, constructivo dialogo inter regimen Cioviense et prorussicos separatistas opus esse attexuit. Prima huius existimationis parte cum occidentalibus moderatoribus Putin consentire videtur et cupit, ne novae sanctiones imponantur; altera parte obices infert, quas Ciovienses solos transilire non posse scit. Haec omnia sunt verba, facta sunt copiae ad fines Ucrainicos coactae. 2014.06.22Der russische Präsident Putin hat den Friedensplan, den der Ukrainer Petro Poroschenko vorgelegt hat, im zweiten Anlauf gutgeheißen. Aber damit er verwirklicht werden könne, fügte er hinzu, sei ein konstruktiver Dialog zwischen Kiew und den prorussischen Separatisten erforderlich. Mit dem ersten Teil dieser Einschätzung scheint Putin mit den westlichen Politikern übereinzustimmen und wünscht das auch, um neue Sanktionen zu vermeiden. Mit dem zweiten Teil aber stellt er Hürden auf, von denen er weiß dass die Kiewer sie allein nicht überspringen können. Das alles sind Worte. Fakten sind die an der ukrainischen Grenze zusammengezogenen Truppen.
2014.06.26 Ioannes Kerry, Americanus secretarius statalis, die Martis cum Carduchorum praeside Masud Barzani colloquens Iracicum praesidem Nouri al Maliki paratum esse ad regimen Bagdatense ita reformandum, ut omnes diffugientes nationis sectas in unum coalescerent, protulerat. Quem Nouri al Maliki nunc redarguit dicens tale regimen coalitum eversionem esse et constitutionis et electionum et democrtiae; se ad id non esse paratum. Quod etiam Carduchi, qui non modo rebelles organizationis ISIS proficienter a sua regione defenderunt, sed eam etiam amplificaverunt, ad propriam civitatem annituntur, veri simile esse videtur Iraquiam in tres sui iuris partes, et Siiticam et Sunniticam et Curdicam, divisum iri. 2014.06.26Der amerikanische Außenminister John Kerry hatte noch am Dienstag, als er sich mit dem Kurdenpräsidenten Masud Barzani austauschte, betont, der irakische Präsident Nouri al Maliki sei bereit, die Regierung in Bagdad so umzuformen, dass alle divergierenden Volksgruppen vertreten wären. Ihn strafte Nouri al Maliki jetzt Lügen, als er sagte, eine solche Einheitsregierung sei ein Putsch gegen die Verfassung, die Wahlen und die Demokratie; er sei nicht dzu bereit. Weil auch die Kurden, die nicht nur die Rebellen der ISIS erfolgreich von ihrem Gebiet abgewehrt, sondern es sogar erweitert haben, einen eigenen Staat anstreben, scheint es wahrscheinlich zu sein, dass der Irak in drei eigenständige Teile, einen schiitischen, einen sunnitischen und einen kurdischen zerfällt.
2014.06.30 Davidius Cameron diem Veneris, quo Ioannes-Claudius Juncker praeses commissionis Europaeae Unionis nominatus est, "diem atrum" appellavit: se istum candidatum ad Unionem reformandam ineptum esse putare. Atqui opinio popularis et in Britannia et alibi administro primario Britannico perpaulum laudis attribuit. Periculum, ne Britannia omnium noxiae ex Unione exeat ("Brexit"), non iam detrectandum videtur. Interim Cameron et Juncker telephonice collocuti se modum cooperandi invenisse dicunt. 2014.06.30David Cameron hat den Freitag, an dem Jean-Claude Juncker zum Kommissionspräsidenten der Europäischen Union nominiert wurde, einen "Unglückstag" genannt: er halte diesen Kandidaten für ungeeignet, die Gemeinschaft zu reformieren. Allerdings hat die öffentliche Meinung sowohl in Britannien als auch anderswo dem britischen Premier sehr wenig Anerkennung zuteil werden lassen. Die Gefahr, dass Britannien zum Schaden aller aus der Union austritt ("Brexit"), scheint nicht mehr von der Hand zu weisen. Inzwischen haben Cameron und Juncker miteinander telefoniert und sagen, sie hätten eine Grundlage für ihre Zusammenarneit gefunden.
2014.07.26 Secretarius statalis Ioannes Kerry ab Israelitis et Palaestinensibus impetrare non potuerat, ut indutias unius septimanae inirent. Tamen inter belligerantes convenit, ut hodierno Saturni die inde ab hora octava antemeridiana per duodecim horas quies ab armis esset. Per id humanitarium armistitium et civilibus sibi cibaria et nosocomiis medicamenta et adiutoribus subsidia providere licebit. Ut assolet, num armistitium conservetur, dubium esse videtur. 2014.07.26Außenminister John Kerry hatte bei den Isralis und Palästinensern keinen einwöchigen Waffenstillstand durchsetzen können. Dennoch einigten sich die kriegführenden Parteien darauf , dass am heutigen Samstag von 8 Uhr an die Waffen für zwölf Stunden ruhen sollten. Während dieses humanitären Waffenstillstandes können die Zivilisten für Nahrungsmittel, die Krankenhäuser für Medikamente und die Helfer für Unterstützung sorgen. Wie üblich ist es fraglich, ob der Waffenstillstand eingehalten wird.
2014.08.06 Ministerium rerum exterarum itinera in Guineam vel Sierram Leoninam vel Liberiam, in eas igitur tres Africae civitates , quae contagio Ebolae febris vexantur, urgenter dissuadet. Epidemia, quae iam plus mille sescentos homines infecit et circiter octingentos octogina interfecit, in Guinea exorta in duas alias civitates et, ut videtur, in Nigeriam diffusa est. Organizatio mundana a valetudine (WHO) eam non iam coercitam esse enuntiat. Pleraeque societates commeatum aerium intermiserunt. 2014.08.06Das Auswärtige Amt warnt dringend vor Reisen nach Guinea, Sierra Leone oder Liberia, in die drei afrikanischen Länder also, die vom Ebola-Fieber heimgesucht werden. Die Epidemie, die schon mehr als 1600 Menschen infiziert und ungefähr 880 Menschen getötet har, ist in Guinea ausgebrochen und von dort in die beiden anderen Länder und wahrscheinlich auch nach Nigeria übergeschwappt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärt, sie sei außer Kontrolle. Die meisten Gesellschaften haben den Flugverkehr ausgesetzt.
2014.08.22 Lanista diurnarii James Foley islamista quidam esse videtur, qui e regione Londini veniens in Propinquum Orientem se contulit. Necdum certe agnitus nedum repertus est, sed quaeritur. Chuck Hagel, Americanus administer a defensione et praefectus pentagoni, Islamicum statum (IS) maximum Civitatum Unitarum Americanarum periculum esse ducit. Periculosiorem esse aliis organizationibus terroristicis, quod amplissime sit explicatus et copiosissime pecuniis subornatus. "Ista organizatio", inquit, "omnia superat, quae nos adhuc novimus." Hagel Americanos ictus aerios dare et Sunniticos extremistas et a Syria et ab Iraquia persequi non desituros esse affirmat. Islamicus status (IS) quattuor milia obsidum retinere dicitur; inter quos viginti Americanos et Europaeos. 2014.08.22Der Mörder des Journaisten James Foley scheint ein Islamist zu sein, der aus der Gegend von London in den Nahen Osten gekommen ist. Er ist weder schon identifiziert, geschweige denn gefunden, aber es wird nach ihm gesucht. Chuck Hagel, der amerikanische Verteidigungsminister und Chef des Pentagon hält den Islamischen Staat (IS) für die größte Bedrohung der Vereinigten Staaten von Amerika. Er sei bedrohlicher als andere terroristische Organisationen, weil er am weitesten entwickelt und am besten finanziert sei. "Diese Organisation", sagte er, "übertrifft alles, was wir bisher kennen." Hagel versichert, dass die Amerikaner weiterhin Luftschläge gegen die sunnitischen Extremisten ausführen und sowohl von Syrien als auch vom Irak aus gegen sie vorgehen werden. Der Islamische Staat (IS) hat angeblich 4000 Geiseln in seiner Gewalt, darunter 20 Amerikaner und Europäer.
2014.08.31 Incertum esse videtur, num moderatores Europaeae Unionis Russiae ultimatum octo dierum statuerint (ut BBC scribit) an sibi spatium hebdomadale ad deliberandum sumpserint vel potius latebram sibi paratverint, cum dicunt Unionem paratem esse ad alias et severiores sanctiones Russis imponendas, nisi militarem in Ucraina Occidenti praesentiam finivissent, neque tamen dicunt, quas sanctiones perpendant. 2014.08.31Es scheint unklar zu sein, ob die Politiker der Europäischen Union Russland ein Ultimatum von acht Tagen gestellt (wie die BBC schreibt) oder sich eine einwöchige Bedenkzeit genommen oder eher ein Hintertürchen offen gelassen haben, wenn sie sagen, die Union sei zu weiteren strengeren Sanktionen gegen die Russen bereit, wenn sie nicht ihre militärische Präsenz in der Ostukraine beendeten, aber nicht sagen, welche Sanktionen sie in Erwägung ziehen.
2014.09.03 James Foley abhinc diebus quindecim decapitato nunc Islamicus Status (IS) alteram pelliculam magnetoscopicam publicavit, qua alius quidam diurnarius Americanus, triginta duos annos natus, Steven Sotloff nomine, qui anno praeterito (2013) in Syria abductus erat, decollari videtur et dicitur. Mater viri perempti antea frustra ad Abu Bakr al-Baghdadi, ducem Islamistarum, ut vitae filii parceret, appellaverat. Is gihadista, qui supplicium sumpsit, hunc alterum nuntium populo Americano alterumque monitum Baracko Obama afferri obsidemque proxime moriturum fore Britannum dixit. 2014.09.03Nachdem vor zwei Wochen James Foley enthauptet worden war, hat der Islamische Staat (IS) jetzt ein weiteres Video veröffentlich, auf dem, wie man sieht, angeblich ein anderer amerikanischer Journalist namens Steven Sotloff, zweizunddreißig Jahre alt, geköpft wird. Die Mutter des Ermordeten hatte vorher vergeblich an den Islamistenführer Abu Bakr al-Baghdadi appelliert, das Leben ihres Sohnes zu schonen. Der Dschihadist, der die Hinrichtung vollzog, sagte, dies sei eine zweite Botschaft an das amerikanische Volk und eine zweite Warnung für Barack Obama; die Geisel, die als nächste sterben werde, sei ein Brite.
2014.09.11 Dies, quo Baracus Obama sermonem de tromocratico Islamico Statu (IS) impugnando heri optimo tempore emissorio ad nationem habuit non temere electus videtur. Incidit enim in tertium decimum anniversarium geminarum turrium Neo-Eboraci ab Al-Quaeda eversarum. Americanos IS debilitaturos esse et denique conquassaturos praeses dixit; ictus aerios etiam e Syria futuros esse; quadringentos septuaginta quinque milites additicios non pugnandi, sed instruendi et consiliorum dandorum causa in Iraquiam missum iri. Haidar al-Abadi, novus Iraquiae praeses, internationalem communitatem, ut suam terram contra IS, qui omnes huius regionis terras infestaret, pugnantem celeriter adiuvaret, monuit. Obama praeses hac oratione animos Americanorum belli interea perosorum, quibus decollatio duorum Americanorum diurnariorum recentes tromocraticorum facinorum timores iniecerat, erigere et confirmare conabatur. Incertum est, an patentes portas effregerit. 2014.09.11Der Tag, an dem Barack Obama seine Rede über den Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) gestern zur besten Sendezeit an die Nation richtete, war nicht zufällig gewählt. Er fällt nämlich mit dem dreizehnten Jahrestag der Zerstörung der Zwillingstürme in New York durch Al-Kaida zusammen. Der Präsident sagte, die Amerikaner würden den IS schwächen und schließlich zerschlagen; Luftschläge würden auch von Syrien aus ausgeführt werden; zusätzlich würden 475 Soldaten in den Irak geschickt werden, nicht um zu kämpfen, sondern um auszubilden und zu beraten. Der neue irakische Präsident Haidar al-Abadi forderte die internationale Gemeinschaft auf, sein Land im Kampf gegen den IS, der eine Bedrohung für alle Länder dieser Region sei, schnell zu unterstützen. Präsident Obama wollte mit dieser Rede die inzwischen kriegsmüden Amerikaner ermutigen, denen die Enthauptung zweier Journalisten neue Ängste vor terroristischen Übergriffen eingejagt hatte. Vielleicht het er offene Türen eingerannt.
2014.10.23 Pyroballistarius quidam Ottavae, in capite Canadae, heri nigra veste indutus atque os anaboladio redimitus primum militem prope monumentum militare tantopere vulneravit, ut postea moreretur. Tum idem in parlamentum invasit administrum principem, ut videtur, petitum; sed mutua telorum iaculatione a custotibus stratus est. Etiam in propinqua supermercatura glandes fundebantur. Hodie nuntiatur perpetratorem parentibus ex Algeria oriundis Canadensem natu fuisse, qui nuperrime se religioni Mohametanae adiunxisset, eumque singularem, quippe "lupum solitarium", egisse. Canada obstupefacta est, quamquam, quod sex aeroplana pugnatoria coalitioni contra Islamicum Statum expedivit, timendum erat, ne impetus tromocratici fierent. Sed Stephen Harper, administer princeps, Canadam numquam se conterreri passuram esse dixit. 2014.10.23Ein Gewehrschütze hat gestern in der kanadischen Hauptstadt Ottawa in schwarzer Kleidung und einem Schal vor dem Gesicht bei einem Kriegerdenkmal einen Soldaten so schwer verletzt, dass er später starb. Dann drang er in das Parlament ein, offenbar um den Premierminister anzugreifen, wurde aber im Schusswechsel von den Wachleuten niedergestrekt. Auch in einem nahegelegenen Supermarkt fielen Schüsse. Heute wird gemeldet, der Täter sei ein gebürtiger Kanadier mit algerischen Vorfahren gewesen, der erst kürzlich zum Islam übergetreten sei. Er habe allein, als "einsamer Wolf" gehandelt. Kanada ist schockiert, obwohl zu befürchten war, dass terroristische Anschläge ausgeführt würden, weil es der internationalen Koalition gegen den Islamischen Staat sechs Kampffliugzeuge bereitgestellt hat. Aber Premierminister Stephen Harper sagte, Kanada werde niemals zulassen, dass es eingeschüchert würde.
2014.11.30 So.d. Francogalliae pristinus rector et gubernator Nicolaus Sarkozy iter, quod eum iterum rei publicae praeficeret, ingressus est. Heri, Saturni die, Parisiis caput conservativarum partium (UMP) factus est. Desiderio cladis ab socialisto Hollande anno MMXII acceptae anno MMXVII reddendae morderi dicitur. Sed populo minus aceptus esse videtur quam suarum partium participibus. Sunt quoque aliquot privatae reculae importunae, quae adhuc nondum expeditae sunt. 2014.11.30Nicolas Sarkozy, der frühere Regierungschef von Frankreich, hat den Weg, der ihn noch einmal an die Spitze des Staates bringen soll, angetreten. Am gestrigen Samstag wurde er in Paris zum Vorsitzenden der konservativen Partei (UMP) gewählt.Angeblich brennt er vor Verlangen, die Niederlage, die er 2012 gegen den Sozialisten Hollande erlitten hat, ihm 2017 heimzuzahlen. Aber bei der Bevölkerung scheint er weniger beliebt zusein als bei den Parteimitgliedern. Da gibt es auch noch einige persönliche Affärchen, die noch nicht ausgestanden sind.
2014.12.12 Ve.d. Hinc Germaniae gubernatio Carduchos contra Islamicum Statum pugnantes adiuvare intendit, illinc multi iuvenes Germanici vel in Germania adulti Islamicum Statum adiuvare conantur. Quae discrepatio adhuc in Syria et in Iraquia digeritur, ne mox in ipsa Germania! Hinc administra a defensione se primo anno subsequente ad centum milites missuram annuntiat, qui militantes Carduchicae Peshmergae in armis a Germanis suppeditatis utendis condoceant, illinc sescenti circiter iuvenes (nisi duo milia) iam in itinere Syriaco sunt, ut Gihad participent. Quae ne fiant, quomodo prohiberi possit, nemo in Germania non ignorare videtur. 2014.12.12Einerseits will die deutsche Regierung die Kurden in ihrem Kampf gegen den Islamischen Staat unterstützen, andererseits versuchen viele deutsche oder in Deutschland groß gewordene Jugendliche den Islamischen Staat zu unterstützen. Dieser Widerspruch wird bisher in Syrien und im Irak ausgetragen, hoffentlich nicht bad in Deutschland selbst. Einerseits kündigt die Verteidigungsministerin an, am Anfang nächsten Jahres ungefähr hundert Soldaten zu schicken, die die Kämpfer der kurdischen Peschmerga im Gebrauch der von Deutschland gelieferten Waffen ausbilden sollen, andererseits sind ungefähr 600 Jugendliche (wenn nicht 2000) auf dem Weg nach Syrien, um am Dschihad teilzunehmen. Wie man dies verhindern kann, scheint in Deutschland keiner genau zu wissen.
2014.12.23 Ma.d. Beji Caid Essebsi in Tunesia Moncef Marzouki praesidi transitorio antecedens praesidales electiones evicit. Quamvis sit duodenonaginta annorum, eum impetum oeconomicum impellere, civitatem in unam consociare, partem patris patriae agere posse Tunesianis persuasum esse videtur. Rationes eius politicae saeculares esse et ad occidentem vergere putantur. 2014.12.23Beji Caid Essebsi konnte sich in Tunesien gegen den Übergangspräsidenten Moncef Marzouki durchsetzen und die Präsidentenwahl gewinnen. Obwohl er 88 Jahre alt ist, scheinen die Tuneesier überzeugt zu sein, dass er die Wirtschaft ankurbeln, das Land einen und die Rolle eines Vaters der Nation ausfüllen kann. Seine politischen Vorstellungen gelten als säkular und dem Westen zugeneigt.
[31,4] Quod autem, oramus, isti crimen, si puellae lepidae libenter arrisit? an ignoras eum masculum et iuvenem esse vel certe iam, quot sit annorum, oblita es? an, quod aetatem portat bellule, puer tibi semper videtur? (Apul.met.5,31,4) Apul.met.5,31,4[31,4] Rechnest du ihm als Sünde, dass er einem hübschen Mädchen gut ist? Er ist nun einmal ein Mannwie und ein Jüngling im rechten Alter! Oder denkst du, weil er noch immer so jung und zart aussieht, er sei auch immer noch ein Kind?
[Cic.nat.1,11,1] Qui autem admirantur nos hanc potissimum disciplinam secutos, his quattuor Academicis libris satis responsum videtur. Cic.nat.1,11,1Denen jedoch, die sich wundern, warum ich mich vorzugsweise zu dieser Schule halte, glaube ich in meinen vier Büchern Akademischer Untersuchungen hinlänglich geantwortet zu haben.
[Cic.off.1,23,4] Nam qui iniuste impetum in quempiam facit aut ira aut aliqua perturbatione incitatus, is quasi manus afferre videtur socio; Cic.off.1,23,4Denn wer einen zu Unrecht angreift, sei es im Zorn oder in der Hitze einer anderen Leidenschaft, bei dem ist’s, als ob er Hand an seinen Partner legte;
[Cic.off.1,41,3] Cum autem duobus modis, id est aut vi aut fraude, fiat iniuria, fraus quasi vulpeculae, vis leonis videtur; utrumque homine alienissimum, sed fraus odio digna maiore. Cic.off.1,41,3Man kann endlich auf zweierlei Weise Unrecht tun, durch Gewalt oder durch Betrug. Der Betrug scheint sich der Art der Füchse, die Gewalt der der Löwen zu nähern. Beides ist des Menschen unwürdig, doch der Betrug noch verwerflicher.
Similis est ratio fortitudinis. quod enim viriliter animoque magno fit, id dignum viro et decorum videtur, quod contra, id ut turpe sic indecorum. Cic.off.1,94,7Ähnlich die Tapferkeit: Was mit männlichem Sinn und Seelengröße vollbracht wird, ist des Mannes würdig und anständig; das Gegenteil davon sowohl unsittlich, als auch unanständig.
Nam, sive honestum solum bonum est, ut Stoicis placet, sive, quod honestum est, id ita summum bonum est, quemadmodum Peripateticis vestris videtur, ut omnia ex altera parte collocata vix minimi momenti instar habeant, dubitandum non est, quin numquam possit utilitas cum honestate contendere. Cic.off.3,11,2Denn mag die Sittlichkeit das einzige Gut sein, wie die Stoiker annehmen, oder mag sie, was eure peripatetischen Schule vertritt, so ausschließlich das höchste Gut sein, dass alles ihr gegenüber kaum einen Schatten von Gewicht hat, so ist es unzweifelhaft, dass sich der Nutzen nie mit der Sittlichkeit messen darf.
Sed cum sit is, qui id solum bonum iudicet, quod honestum sit, quae autem huic repugnent specie quadam utilitatis, eorum neque accessione meliorem vitam fieri nec decessione peiorem, non videtur debuisse eiusmodi deliberationem introducere, in qua quod utile videretur cum eo, quod honestum est, compararetur. Cic.off.3,12,2Doch da er erklärt, die Sittlichkeit sei das einzige Gut und das anscheinend Nützliche, das ihr widerstreite, mache das Leben weder, wenn es hinzukomme, glücklicher noch, wenn es fehle, unglücklicher, so hätte er, wie es scheint, keine Beratung einführen dürfen, in der, was nützlich scheint, mit dem, was sittlich ist, verglichen wird.
Cum autem aliquid actum est, in quo media officia compareant, id cumulate videtur esse perfectum propterea, quod vulgus, quid absit a perfecto, non fere intellegit, quatenus autem intellegit, nihil putat praetermissum. Cic.off.3,15,1Liegt aber eine Handlung vor, bei der mittlere Pflichten sichtbar werden, so erscheint sie für ganz vollkommen, was seinen Grund darin hat, dass die Menge, was zur Vollkommenheit noch fehlt, nicht bemerkt, soweit sie es aber bemerkt, glaubt, es fehle nichts.
Populo quidem Romano non videtur, qui ex omnibus praeclaris factis illud pulcherrimum existimat. Cic.off.3,19,5Das römische Volk wenigstens meint es nicht; es hält dies für die rühmlichste aller ruhmvollen Taten.
quam quidem his libris propterea sequimur, quod, quamquam et a veteribus Academicis et a Peripateticis vestris, qui quondam idem erant, qui Academici, quae honesta sunt, anteponuntur iis, quae videntur utilia, tamen splendidius haec ab eis disserentur, quibus, quicquid honestum est, idem utile videtur nec utile quicquam, quod non honestum, quam ab iis, quibus et honestum aliquid non utile aut utile non honestum. Cic.off.3,20,2An diese halte ich mich bei der Abfassung dieses Werkes deshalb, weil die Sprache der Stoiker, obwohl auch die alten Akademiker und eure Peripatetiker (ehemals dieselbe Schule) das Sittlich-Gute dem Nützlichen vorziehen, doch ungleich edler und würdevoller ist. Sie behaupten, alles Sittlich-Gute ist nützlich und nichts ist nützlich, was nicht sittlich gut ist, während es bei jenen sittlich gute Handlungen gibt, die keinen Nutzen haben, und nützliche, die nicht sittlich gut sind.
Ceterum antequam destinata componam, repetendum videtur, qualis status urbis, quae mens exercituum, quis habitus provinciarum, quid in toto terrarum orbe validum, quid aegrum fuerit, ut non modo casus eventusque rerum, qui plerumque fortuiti sunt, sed ratio etiam causaeque noscantur. Tac.hist.1,4,1.Bevor ich jedoch zur beabsichtigten Darstellung komme, glaube ich, einen Blick weiter zurück tun zu müssen auf den Zustand der Hauptstadt, die Stimmung der Heere, die Haltung der Provinzen, um zu sehen, was im ganzen Weltreich gesund, was krank war, damit nicht bloß die äußeren Ereignisse und Erfolge, die meist das Werk des Zufalls sind, sondern auch ihr innerer Zusammenhang und ihre Ursachen erkannt werden.
[Cic.Tusc.1,9] Malum mihi videtur esse mors. Iisne, qui mortui sunt, an iis, quibus moriendum est? Utrisque. Est miserum igitur, quoniam malum. Certe. Ergo et ii, quibus evenit iam ut morerentur, et ii, quibus eventurum est, miseri. Mihi ita videtur. Nemo ergo non miser. Prorsus nemo. Et quidem, si tibi constare vis, omnes, quicumque nati sunt eruntve, non solum miseri, sed etiam semper miseri. nam si solos eos diceres miseros quibus moriendum esset, neminem tu quidem eorum qui viverent exciperes —moriendum est enim omnibus,— esset tamen miseriae finis in morte. quoniam autem etiam mortui miseri sunt, in miseriam nascimur sempiternam. necesse est enim miseros esse eos qui centum milibus annorum ante occiderunt, vel potius omnis, quicumque nati sunt. Ita prorsus existimo. Cic.Tusc.1,9V. Der Tod scheint mir ein Übel zu sein. – Für wen? Für die, die gestorben sind, oder für die, die sterben müssen? – Für beide. – Der Tod ist also ein Unglück, weil er ein Übel ist. – Ja. – Also sind sowohl diejenigen, bei denen das Sterben schon vorüber ist, als auch diejenigen, denen es noch bevorsteht, unglücklich. – Dies ist meiner Ansicht. – Es gibt also niemanden, der nicht unglücklich wäre? – Nein! Niemand. – Und zwar, wenn du folgerichtig sein willst, sind alle, die schon geboren sind und noch geboren werden, nicht nur unglücklich, sondern auch immer unglücklich. Denn würdest du bloß diejenigen unglücklich nennen, denen der Tod bevorsteht, so würdest du zwar keinen der Lebenden ausnehmen, denn sterben müssen alle, aber es gäbe doch ein Ende des Unglücks im Tod. Weil aber auch die Toten unglücklich sind, so werden wir zu immer dauerndem Unglück geboren. Denn unglücklich müssen auch diejenigen sein, die vor 100,000 Jahren hinabgegangen sind, oder vielmehr alle, die überhaupt geboren sind.– Ganz so meine ich es. –
[Cic.Tusc.1,17] Quid, si te rogavero aliquid, nonne respondebis? Superbum id quidem est, sed, nisi quid necesse erit, malo non roges. IX. Geram tibi morem et ea quae vis, ut potero, explicabo, nec tamen quasi Pythius Apollo, certa ut sint et fixa, quae dixero, sed ut homunculus unus e multis probabilia coniectura sequens. ultra enim quo progrediar, quam ut veri similia videam, non habeo; certa dicent ii, qui et percipi ea posse dicunt et se sapientis esse profitentur. Tu, ut videtur; nos ad audiendum parati sumus. Cic.Tusc.1,17Wie? Wenn ich dich etwas frage, wirst du mir nicht antworten? – Das wäre gar zu stolz; doch ohne Not wünsche ich, lieber nicht befragt zu werden. – IX. So will ich mich dir fügen; und was du wünschst, nach Kräften auseinandersetzen; doch erwarte von mir nicht, wie von einem pythischen Apollon, feststehende Gewissheit, sondern was dir ein gewöhnlicher Mensch, einer, wie es deren noch genug gibt, sagen kann, der dem, was nach mutmaßlichen Schlüssen sich empfiehlt, seinen Beifall gibt. Denn über die Erkenntnis des Wahrscheinlichen kann ich nicht hinauskommen. Gewissheit mögen diejenigen geben, die die Möglichkeit untrügliche Wahrnehmungen behaupten und sich selbst für Weise ausgeben. – Tue, wie dir’s gefällt; wir sind zum Hören bereit. –
[Cic.Tusc.1,18] Mors igitur ipsa, quae videtur notissima res esse, quid sit, primum est videndum. sunt enim qui discessum animi a corpore putent esse mortem; sunt qui nullum censeant fieri discessum, sed una animum et corpus occidere, animumque in corpore extingui. qui discedere animum censent, alii statim dissipari, alii diu permanere, alii semper. quid sit porro ipse animus, aut ubi, aut unde, magna dissensio est. aliis cor ipsum animus videtur, ex quo excordes, vecordes concordesque dicuntur et Nasica ille prudens bis consul 'Corculum' et 'egregie cordatus homo, catus Aelius Sextus'. Cic.Tusc.1,18Nun, was der Tod selbst ist, so bekannt es auch scheint, das müssen wir zuerst sehen. Denn nach einigen ist der Tod eine Trennung der Seele vom Körper; nach anderen gibt es keine Trennung, sondern Seele und Körper gehen zugleich unter und jene wird in diesem vernichtet. Diejenigen die die Ansicht haben, dass die Seele sich trennt, lassen diese sich entweder sogleich auflösen oder erst nach längerer Zeit, oder sie behaupten zum Teil ihre ewige Fortdauer. Nicht weniger groß ist aber über das Wesen, den Sitz und den Ursprung der Seele der Widerstreit der Meinungen. Einigen scheint das Herz selbst die Seele zu sein, daher die Ausdrücke “herzlos, feigherzig, einherzig”; und jener kluge Nasica, der zweimal Konsul war, hieß “Herzchen” und “der vortrefflich beherzte Mann Catus Aelius Sextus.”
[Cic.Tusc.1,19] Empedocles animum esse censet cordi suffusum sanguinem; aliis pars quaedam cerebri visa est animi principatum tenere; aliis nec cor ipsum placet nec cerebri quandam partem esse animum, sed alii in corde, alii in cerebro dixerunt animi esse sedem et locum; animum autem alii animam, ut fere nostri declarat nomen: nam et agere animam et efflare dicimus et animosos et bene animatos et ex animi sententia; ipse autem animus ab anima dictus est; Zenoni Stoico animus ignis videtur. X. sed haec quidem quae dixi, cor, cerebrum, animam, ignem volgo, reliqua fere singuli. ut multo ante veteres, proxime autem Aristoxenus, musicus idemque philosophus, ipsius corporis intentionem quandam, velut in cantu et fidibus quae harmonia dicitur: sic ex corporis totius natura et figura varios motus cieri tamquam in cantu sonos. Cic.Tusc.1,19Empedokles hielt die Seele für das unter dem Herzen strömende Blut; anderen schien ein Teil des Gehirns das Wesentliche der Seele auszumachen. Wieder andere wollen weder vom Herzen, noch von einem Teil des Gehirns als Seele wissen, sondern im Herzen oder im Gehirn suchen sie Sitzt und Ort der Seele. Andere glauben, die Seele sei an den Hauch oder Atem gebunden, was in lateinischer Sprache schon durch die verwandten Wörter animus und anima bezeichnet wird; weswegen auch den “Atem aushauchen” und “den Geist aufgeben” dasselbe ausdrückt. Der Stoiker Zeno hielt die Seele für Feuer. X. Doch, was ich soeben von Herz, Blut, Gehirn, Hauch, Feuer sprach, sind allgemeine Ansichten; individuelle dagegen folgende. So haben manche Alte schon zuvor, und ihnen zunächst dann Aristoxenoss, ein Musiker und Philosoph zugleich, von einer gewissen Stimmung des Körpers selbst gesprochen; und wie bei Gesang und Saitenspiel (was dort Harmonie genannt wird) so werden aus dem Wesen und dem Bau des ganzen Körpers verschiedene Schwingungen hervorgebracht, gleich wie beim Gesang die Töne.
[Cic.Tusc.1,23] Harum sententiarum quae vera sit, deus aliqui viderit; quae veri simillima, magna quaestio est. utrum igitur inter has sententias diiudicare malumus an ad propositum redire? Cuperem equidem utrumque, si posset, sed est difficile confundere. quare si, ut ista non disserantur, liberari mortis metu possumus, id agamus; sin id non potest nisi hac quaestione animorum explicata, nunc, si videtur, hoc, illud alias. Quod malle te intellego, id puto esse commodius; efficiet enim ratio ut, quaecumque vera sit earum sententiarum quas eui, mors aut malum non sit aut sit bonum potius. Cic.Tusc.1,23Welche nun von jenen Ansichten wahr ist, mag ein Gott wissen; welche die wahrscheinlichste ist, ist eine große Frage. Wollen wir also lieber zwischen jenen Ansichten entscheiden oder zu unserem Gegenstand zurückkehren? – Ich wünschte, wo möglich, beides; aber die Verbindung ist schwierig. Können wir daher auch ohne Verhandlungen über jenen Punkt von der Furcht des Todes befreit werden, so lass uns hierbei stehen bleiben; ist aber dies unmöglich ohne vorangegangene Entwicklung der Untersuchung über das Wesen der Seele, so nehmen wir jetzt, wenn die es gefällt, dieses vor jenes ein andermal. – Was du, wie ich sehe, vorziehst, halte ich auch für passender. Denn unsere Schlussreihe wird es dartun, dass, welchen der aufgeführten Ansichten immer die wahre sei, der Tod entweder kein Übel ist oder sogar ein Gut.
[Cic.Tusc.1,30] Ut porro firmissimum hoc adferri videtur cur deos esse credamus, quod nulla gens tam fera, nemo omnium tam sit inmanis, cuius mentem non imbuerit deorum opinio (multi de diis prava sentiunt —id enim vitioso more effici solet — omnes tamen esse vim et naturam divinam arbitrantur, nec vero id conlocutio hominum aut consessus efficit, non institutis opinio est confirmata, non legibus; omni autem in re consensio omnium gentium lex naturae putanda est) —quis est igitur, qui suorum mortem primum non eo lugeat, quod eos orbatos vitae commodis arbitretur? tolle hanc opinionem, luctum sustuleris. nemo enim maeret suo incommodo: dolent fortasse et anguntur, sed illa lugubris lamentatio fletusque maerens ex eo est, quod eum, quem dileximus, vitae commodis privatum arbitramur idque sentire. atque haec ita sentimus, natura duce, nulla ratione nullaque doctrina. Cic.Tusc.1,30Für die Unsterblichkeit lässt sich ferner derselbe, wie es scheint, sehr starke Grund anzuführen, der für den Glauben an das Dasein der Götter geltend gemacht wird: dass es nämlich kein so rohes Volk, überhaupt keinen so wilden Menschen gibt, dessen Geist die Vorstellung von Göttern nicht erfüllte. Viele zwar haben einen unrichtigen Begriff von den Göttern, eine Folge ihrer Verkehrtheit, doch glauben sie alle an göttliche Kraft und göttliches Wesen. Und nimmer bewirkt dies Verabredung der Menschen oder Übereinkunft; nicht durch Einrichtungen ist die Ansicht, nicht durch Gesetze befestigt. Aber in allen Dingen ist die Übereinstimmung aller Völker für ein Naturgesetz zu halten. Nun denn, wer bejammert den Tod der Seinen vor allen Dingen nicht darum, weil er meint, sie seien der Annehmlichkeiten des Lebens beraubt? Nimm ihm diese Meinung, so hebst du den Jammer auf; denn gerührt ist man nicht über das eigene Unglück. Man fühlt vielleicht Schmerzen und Beängstigung; aber jenes jammervolle Wehklagen, jene Tränen der Rührung kommen daher, weil wir glauben, unsere Geliebten seien der Annehmlichkeiten des Lebens beraubt und sie fühlten dies. Und so denken wir, weil es uns so natürlich ist, ohne Schlüsse, ohne Unterricht.
[Cic.Tusc.1,60,4] quid enim, obsecro te, terrane tibi hoc nebuloso et caliginoso caelo aut sata aut concreta videtur tanta vis memoriae? Cic.Tusc.1,60,4Denn wie könnte dir scheinen, eine solche Kraft des Gedächtnisses sei aus Erde oder diesem so nebligen und dunstigen Luftkreis erzeugt oder gebildet?
[Cic.Tusc.1,62,1] Quid? illa vis quae tandem est, quae investigat occulta, quae inventio atque excogitatio dicitur? ex hacne tibi terrena mortalique natura et caduca concreta ea videtur? Cic.Tusc.1,62,1Ferner, worin besteht eigentlich jene Erfindungsgabe und jenes Denkvermögen – scheinen sie dir aus diesem sterblichen, vergänglichen Erdstoff zusammengesetzt?
[Cic.Tusc.1,65,1] prorsus haec divina mihi videtur vis, quae tot res efficiat et tantas. Cic.Tusc.1,65,1Wahrhaftig, göttlich scheint mir diese Kraft, die so viele und große Dinge bewirkt.
[Cic.Tusc.2,12,2] Quod quidem mihi videtur esse turpissimum. Ut enim, si grammaticum se professus quispiam, barbare loquatur, aut si absurde canat is, qui se haberi velit musicum, hoc turpior sit, quod in eo ipso peccet, cuius profitetur scientiam, sic philosophus in vitae ratione peccans hoc turpior est, quod in officio, cuius magister esse vult, labitur artemque vitae professus delinquit in vita.  Cic.Tusc.2,12,2Das Schmählichste, was ich mir denken kann! Wie derjenige, der sich für einen Sprachkünstler ausgibt und schlecht spricht oder der für einen Tonkünstler gelten will und abgeschmackt singt, umso schmählicher ist, weil er gerade darin fehlt, worin er sich für einen Kenner ausgibt, so ist der Philosoph, der sich in seiner Lebensweise verfehlt umso schmählicher, weil er sich in der Pflicht, deren Lehrer er sein will, verfehlt und die Kunst des Lebens, deren Meisterschaft er sich rühmt, im Leben verletzt.
Konnte hier keine weiteren Belege finden
Konnte hier keine weiteren Belege finden
Konnte hier keine weiteren Belege finden
09.02.2015 Quaestio, num Ucrainae arma subministrentur, inter socios transatlanticos discordiam conflare videtur. lc201502
17.02.2015 Insidiator Hafniensis, Danicus natione, genere Palaestinensis, cui nomen erat Omar El-Hussein, iuvenis XXII annorum, iniussu aliorum sua sponte insidias perpetrasse videtur, quibus duo homines occisi, quinque vulnerati sunt, ipse a biocolytis exballistatus. lc201502
21.02.2015 Inter Graeciam reliquasque nationes ad zonam Euronis pertinentes Bruxellis programma creditorium Graecis recentes pecunias praebens per quattuor menses continuatum iri convenit. Usque ad Lunae diem Graeci, quas rationes sumptuum circumcidendorum atque oeconomiae impellendae reformationes intendant, referre debent. Quae proposita tum ab "institutionibus" quo nomine prisca "Troica" nunc nominatur, dispicientur ac probabuntur. In talibus compromissis nemo esse videtur, quin vicerit, nemo, qui victus sit. lc201502
02.03.2015 Ex ducentis Syriacis christianis, qui die XXIII Febr. a militantibus Islamici Status abducti erant, undeviginti e custodia dimissi sunt. Pretium redemptionis solutum esse videtur. lc201503
15.03.2015 Fabula politica (extrema pars adhuc deest, ut nondum constet, utrum comoedia an tragoedia agatur):
Prologus:
Wolgangus Schäuble (die Iovis vesperi): "Quoniam, quid accidat, ad tempus a nullo nisi a Graecis decerni potest neque nos pro certo scimus, quid viri in Graecia responsiabiles facturi sint, nemo Graeciam omnibus invitis fortuna adversa zonam Euronis deserturam esse excludere potest."
Actus I:
Varoufakis (Comi versans interrogatus): "Wolfgango Schäuble ex hoc amoenissimo loco respondere nolim."
Panos Kammenos: "Sunt, qui nos ad amussim ex Euronis zona extrudere velint." - "Istud est bellum psychologicum, et Schäuble relationes inter nostras res publicas veneno imbuit." - "Nos Graeci non ignoramus Schäuble olim ab suae partis administratione repulsum esse, quod corruptione implicatus erat." - "Si nostra civitas ex zona Euronis expellitur, omnia pacta erunt irrita, neque iam obligati erimus, ut fugitivos in terram, quo primo advenerint, recipiamus." - "Si Graecia displodetur, deinceps Hispania, tum Italia, denique Germania. Deverticulum nobis intra Euronem inveniendum est."
Actus II:
Martinus Schulz: "Coalitionem factionis sinistrae cum istis dextropopulistis vitiosam puto." - "Elephantus ille inter catillos et potoria saeviens comparatus cum illo Kammenos mihi subtilis diplomates videtur."
Actus III:
Tsipras: "Nos nostram partem exsequemur sociosque nostros suam partem contributuros esse exspectamus."
Actus IV:
Jeroen Dijsselbloem: "Hic est magna vis verborum, quae nihil conducit."
Petrus Moscovici: "Grexitus, qui dicitur, catastrophae persimilis sit: Si una tantummodo res publica hanc unionem relinquet, mercatus actutum quaerent, quae terra proxima secutura sit, quod initium exitii esse possit."
Actus V:
Varoufakis: "Parati sumus ad effectum nonnullarum promissionum, quas comitiis habendis fecimus, differendum, ut socii nostri nobis confidere possint."
Epilogus:
Marcellus Fratscher: "Athenae instrumentum ignem eructans in manibus tenentes in repositorio pulveris pyrii sedent." lc201503
16.03.2015 Ioannes Varoufakis heri vesperi occasione est usus, ut emissioni televisificae, quam Guntherus Jauch moderabatur, insertus scaenae Germanicae explanaret, quid de Graecia in aere alieno vacillante cogitaret. Interrogatio captiosa, num Varoufakis Zagrabiae anno MMXIII Germaniae digitum impudicum ostentaverit, pauca vel nihil ad rem attulisse videtur. lc201503
07.04.2015 In vico Yarmouk, qui in austrinis Damasci urbis situs antea CL milibus Palaestinensium profugorum refugium praebuerat, nunc XVIII milia Palaestinensium condicionibus tam iniquis vitam sustentant, quae non iam "inhumanae" vocari possint. Maxima eius vici pars a militantibus Islamici Status (IS) occupata et solo tenus deiecta insuper pyrobolis doliaribus a Syriaco regimine deiectis verberatur. Qui vicus IS-militantibus tabula desultoria ad Damascum ipsam occupandam esse videtur. Cibaria, aqua, medicamenta incolis desunt. Organizationibus auxiliariis ut maxime necessariis provideant, accessus non patet. lc201504
09.04.2015 Vladimirus Putin et Alexis Tsipras Moscoviae colloquia habentes omnia, quibus singulae civitates Unionis Eurpaeae offendi potuissent, diligenter devitabant. Putin praeses primarium Graecum pecuniam mutuam non petivisse neque Russiam civitates Europaeas cuneo illiso diducere velle primo loco posuit. Credita nisi ad magna communia opera efficienda non datum iri. Cum Putin Graecis praeter futura nihil promiserit, Tsipras inanis Athenas reversurus esse videtur. lc201504
11.04.2015 Hilariam Clinton, pristinam Foederatarum Civitatum Americae secretariam statalem et praesidis Gulielmi Clinton uxorem, sexaginta septem annos natam, proximo die Solis se iterum praesidentatum petere annuntiaturam esse satis apparere videtur: neque ante ovantem fautorum catervam neque in loco historicae gravitatis, sed enucleatim in area interretiali pipiantem. lc201504
11.04.2015 Triginta quinque nationes in septimo Americano conventu culminato in Panama exhibito intererunt. Sed omnium fere nihil interesse videtur nisi, quomodo Baracus Obama, praeses Americanus, et Radulphus Castro, praeses Cubanus, alter cum altero acturus sit, quam diu manus prensaturi, num praesides post periodum glacialem quinquaginta annorum sermonem duo habituri sint. Sed fieri potest, ut nubes ex relationibus inter Venetiolam et Foederatas civitates Americae collectae serenitatem Cubanam contristent. lc201504
05.05.2015 Duo sunt in Germania syndicatus gubernatorum ferriviariorum; quorum minor, GDL qui nominatur, auctoritate praesidis Claudii Wesselsky denuo operistitium pronuntiavit, et longissimum, quo Germaniae ferriviaria societas foederalis umquam in sua historia afflicta est. Officialiter de mercede augenda, de laboris tempore resecando aliisque de beneficiis socialibus esset agendum, si quicquam ageretur; re vera autem syndicatus mediationem detrectans de potestate dimicat, cum causam alienorum operariorum defendens suam auctoritatem ampliare conatur, antequam legislatores publici legem id prohibentem ratam esse iusserint. In scaena istud operistitium minus et minus comprobari videtur. lc201505Es gibt in Deutschland zwei Eisenbahngewerkschaften; die kleinere, die GDL, hat unter der Leitung ihres Päsidenten Klaus Wesselsky erneut einen Streik ausgerufen, und zwar den längsten, von dem die Deutsche Bundesbahn je betroffen wurde. Offiziell müsste über Lohnsteigerungen, Arbeitszeitverkürzung und andere soziale Vergünstigungen verhandelt werden, wenn überhaupt verhandelt würde. In Wahrheit aber lehnt die Gewerkschaft eine Schlichtung ab und führt einen Machtkampf, indem sie die Interessen auch fremder Arbeiter zu vertreten und so ihren Einfluss zu steigern versucht, bevor die Legislative ein Gesetz in Kraft setzt, das dies verhindert. In der Öffentlichkeit scheint dieser Streik auf immer weniger Verständnis zu treffen.
30.05.2015 David Cameron se suis suffragatoribus diiudicationem, utrum Britannia de Europaea Unione exeat an immanere pergat, tribuere astute promisit atque Unionem dicit reformandam esse, ut Britanniae exitus (breviter Brexitus) prohiberi possit. Quare id temporis nonnullas urbes Europae capitales circumlustrat, ut sua proposita, quamquam ipse non tam diligenter, quid velit, tenere videtur neque quicquam dicit nisi locos communes, in collegarum notitiam perferat. Urbibus Lutetia, Haga, Varsovia a tergo relictis die Veneris Berolini cum cancellaria Merkel congressus est. Quae animo in quasdam res in melius mutandas propenso utens et paratam se ad deliberationes cum Britannis habendas praebens facile se expedivit. Ceterum mihi iam dudum certae regulae exeundi definiendae esse videntur, ne quis suo proprio compendio serviens exitum minitans ceteris vim afferre possit. lc201505David Cameron hat, seinen Wählern schlau versprochen, ihnen die Entscheidung zu überlassen, ob Britannien aus der Europäischen Union ausscheiden oder weiterhin darinbleiben soll, und behauptet, die Union müsse reformiert werden, um einen Austritt Britanniens (kurz Brexit) zu verhindern. Daher bereist er zur Zeit einige Hauptstädte Europas, um seinen Amtskollegen seine Vorstellungen bekannt zu machen, obwohl er selbst nicht so genaus zu wissen scheint, was er will, und nur Germeinplätze von sich gibt. Nachdem er aus Paris, Den Haag und Warschau abgereist war, traf er am Freitag in Berlin mit Kanzlerin Merkel zusammen. Diese zog ihren Kopf aus der Schlinge, indem sie sich Verbesserungen geneigt und zu Verhandlungen mit den Briten bereit zeigte. Im übrigen halte ich es schon lange für erforderlich, feste Regeln eines Austritts zu definieren, damit keiner auf der Suche nach seinem eigenen Vorteil die übrigen mit der Drohung seines Austritts erpressen kann.
31.05.2015 Postquam democrata christianus Carolus Georgius Wellmann nuperrime, quominus Russicam terram intraret, in ipso aeroporto prohibitus est, nunc Russicum regimen "tabellam nigram" divulgavit, in qua nomina undenonaginta magis minusve celebrium personarum occidentalium, quae in Russiam proficisci vetitae essent, inscripta sunt. Quoniam Russi idem faciunt, quod Unio Europaea Russis post Crimaeam annexam sanctiones imponens fecerat, exsuperans nonnullorum politicorum occidentalium indignatio vix fidem habere videtur. Magis placet, quod Daniel Cohn-Bendit dixit: se honestatum esse, quod a Russis hostis totalitarismi denotaretur. lc201505Nachdem der Christdemokrat Karl-Georg Wellmann erst kürzlich direkt am Flughafen gehindert wurde, russischen Boden zu betreten, hat jetzt die russische Regierung eine "Schwarze Liste" mit den Namen von 89 mehr oder weniger namhaften Persönlichkeiten des Westens, die nicht nach Russland reisen dürfen, veröffentlicht. Da ja die Russen nur dasselbe machen, was die Europäische Union nach der Annexion der Krim mit ihren Sanktionen gegen die Russen gemacht hatte, erscheint die überbordende Empörung einiger westlicher Politiker kaum glaubwürdig. Einleuchtender ist die Stellungnahme von Daniel Cohn-Bendit: er fühle sich dadurch, dass ihn die Russen als Feind des Totalitarismus brandmarkten, geehrt.
01.06.2015 Illiquidatem publicam laboriose et parum proficienter impugnans Graecus primarius Tsipras spem nunc in ipsa cancellaria Merkel et praeside Hollande ponere videtur. Fieri potest, ut Tsipras proposita, quae grex disceptatorum Graecorum Saturni die per plus octo horas exaravit, aut ipse Lunae die Berolinum, ubi Merkel, Hollande, Juncker alia de re colloquentur, referat aut telephonice disputet. Tsipras paulatim non modo tempore, sed etiam a sinistris assectatoribus, qui ulteriores concessiones reprobant, opprimitur. lc201506In seinem mühevollen aber wenig erfolgreichen Kampf gegen die Zahlungsunfähigkeit seines Landes scheint Ministerpräsident Tsipras jetzt seine Hoffnung unmittelbar auf Kanzlerin Merkel und Präsident Hollande zu setzen. Möglicherweise wird er die Vorschläge, die die Gruppe der griechischen Verhandlungsführer am Samstag in über acht Stunden erarbeitet hat, am Montag entweder persönlich in Berlin, wo Merkel, Hollande und Juncker über ein anderes Thema konferieren, überbringen oder telefonisch erörtern. Tsipras kommt allmählich nicht nur unter Zeitdruck, sondern auch unter den Druck seiner linken Parteifreunde, die weitergehende Zugeständnisse ablehnen.
02.06.2015 Larry Summers, pristinus Americanus secretarius ab rebus nummariis, auditione Berolini ad Americanam Academiam habita, Europaeos monet, ut austeritate desistant et pecunias sepositas in publicis investitionibus consumant: collocationem pecuniae reservatae optimam medicinam esse Eurozonae aegrotanti; nam programmata substructionis emuniendae bene pertractata oeconomiam impulsura saepe sua sponte se expedire. Ne medicamentum diagnosi non facta sumi iusserit! Quae ista diagnosis sit, fortasse requiris? Unio Europaea mihi aegrotare videtur, quod unionem monetariam unio nummaria non subsecuta est. Aedificium semiexstructum ruinosam esse quis non intellegit? lc201506Der frühere amerikanische Finanzminister Larry Summers hat in einem Vortrag, den er in Berlin in der American Academy hielt, die Europäer aufgefordert, die strenge Sparpolitik aufzugeben und das angesparte Geld für staatliche Investitionen zu verwenden. Eine Investition der Ersparnisse sei die beste Medizin für eine kränkelnde Eurozone. Denn gut durchdachte Programme für Investitionen in die Infrastruktur würden die Wirtschaft ankurbeln und sich häufig selbst tragen. Hoffentlich hat er das Medikament nicht verordnet, ohne die Diagnose zu stellen! Was das für eine Diagnose sei, fragst du vielleicht? Nun mir scheint die Europäische Union daran zu kranken, dass der Währungsunion keine Finanzunion gefolgt ist. Wer weiß nicht, dass ein nur zur Hälfte erbautes Gebäude dem Zerfall preisgegeben ist.
05.06.2015 Cancellaria Angela Merkel invitatrice septimana vergente moderatores politici civitatum societatis G7 in arcem Elmau, quae in Bavaria Superiore sita est, convenient. Qui conventus, quamvis etiamnunc sint spectacula, tamen consenuerunt atque non modo a mediis in dubium vocantur. Quemadmodum dicitur mons videtur parturire et murem parere. Plerique magnum sumptum comparatum ad exiguum eventum admirantur. Plus trecenta milia hominum, qui semper omnia melius sciunt idque genus vivendi reddiderunt, iam nunc in campis, plateis, viis demonstrant et custodes publicos occupant. In tabula agenda sunt gravitates oeconomiae, caeli, progressionis, sanitatis, opificinae aliaque. lc201506Auf Einladung der Kanzlerin Angela Merkel treffen sich am Wochenende die Staatschefs der G7-Länder auf Schloss Elmau in Oberbayern. Diese Treffen sind zwar immer noch ein Spektabel, sind aber ins Alter gekommen und werden nicht nur von den Medien in Zweifel gezogen. Wie man so sagt, scheint der Berg zu kreißen und eine Maus zu gebären. Die meisten finden die hohen Kosten im Vergleich zu den dürftigen Ergebnissen besonders befremdlich. Mehr als 30'000 Leute, die immer alles besser wissen und die zu ihrem Beruf gemacht haben, demonstrieren bereits jetzt in Camps, auf Plätzen und Straßen und beschäftigen die Ordungshüter. Auf der Tagesordnung stehen die Hemmnisse für Wirtschaft, Klimas, Entwicklung, Gesundheit, Arbeitswelt, usw.
08.06.2015 In Turcia gubernans factio AKP maioritatem suffragorum amisisse et coalitione ad regimen formandum indigere videtur. Neutiquam maioritatem duarum partium assequetur, ut sua sponte constitutionem praesidentalem instituere possit. Eventu electionum praeses Erdogan eiusque factio tractim tacti esse aestimantur. lc201506In der Türkei scheint die regierende AKP die Mehrheit der Stimmen verloren zu haben und zur Regierungsbildung eine Koalition eingehen zu müssen. Keinesfalls wird sie eine Zweidrittelmehrheit erzielen, so dass sie aus eigener Kraft eine Präsidialverfassung einrichten könnte. Der Ausgang der Wahl wird als Ohrfeige für Präsident Erdogan und seine Partei gewertet.
17.07.2015  Qua res Graecae procedere possint: Postquam Argentaria Europaea Centralis (ECB) copiam creditorum, quam potest maximam Graecis praebere, auxit, proxima die Lunae in Graecia mensae nummariae portas recludent. Fiscale pretii additamentum erit auctum. Praeterea Graecia, quod omnes XXVIII civitates, quae Unionis Europaeae sunt, per telephonum consultantes Graecis, ne eorum terra immediate illiquesceret, septem miliarda Euronum subsidio esse danda constituerunt, debita instantia dissolvere poterit. Denique Europaeis mox colloquia ineunda sunt de quaestione, num Graecia tertium, quem rogavit, fasciculum auxiliarium, recipiat. Americanus secretarius aerarius, Jacobus Lew, qui hac septimana nonnullos collegas Europaeos (Schäuble, Draghi, Sapin) adit, prae se fert, ne problema stante pede rediret, et commodatoribus Europaeis Graecos aes alienum ferre posse praestandum et Graecis omnes condiciones pactas explendas esse. Num Aerarium Monetarium Internationale (IWF) voluntati politicorum obsequens pecunias Graecis suppeditare perrecturum sit, adhuc ne Christina Lagarde quidem scire videtur. Athenis primarium Tsipras suum regimen reformaturum et nonnullos administros mutaturum esse exspectatur. lc201507Wie es mit Griechenland weitergehen könnte: Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) die Kreditlinie für die Griechen heraufgesetzt hat, werden am nächsten Montag die Banken wieder öffnen. Die Mehrwertsteuer wird erhöht sein. Außerdem wird Griechenland, weil alle 28 Staaten der EU in einer Telefonkonferenz beschlossen haben, den Griechen, damit ihr Land nicht unmittelbat zahlungsunfähig wird, 7 Milliarden Euro Notkredit zu geben, seine fälligen Schulden bezahlen können. Schließlich müssen die Europäer bald Verhandlungen beginnen, ob Griechenland das beantragte vierte Hilfspaket bekommen soll. Der amerikanische Finanzminister Jack Lew, der in dieser Woche einige europäische Kollegen (Schäuble, Draghi, Sapin) aufsucht, äußert sich dahin, dass die europäischen Geldgeber, damit das Problem nicht postwendend zurückkommt, die Schuldentragfähigkeit Griechenlands sicherstellen und die Griechen alle vereinbarten Bedingungen erfüllen müssten. Ob der IWF dem Wunsch der Politik nachkommt und die Griechen weiterhin finanziell unterstützt, scheint bis dato nicht einmal Christine Lagard zu wissen. Dass Ministerpräsident Tsipras seine Regierung in Athen neu aufstellt und einige Minister auswechselt, steht zu erwarten.
19.07.2015  In celebri foro Chan Bani Saad, quod in provincia Diyala triginta chiliometra a Bagdato ad septentriones situm est, insidiator quidam suicidalis se ipsum dirumpens non minus quam CXV homines, qui ibi exitum mensis Ramadan celebrare volebant, secum morti demisit et CLXX vulneravit. Islamicus Status istas tromocraticas insidias, quae proprie ad Siitas spectavit et Siitas verberavit, in se recepit. Sunnitici tromocratae se Siitas ultos esse dixerunt, qui una cum copiis Iraquiensibus pugnantes se ex Diyala reprimere conati essent. In Arabia Saudiana autem Islamicus Status repulsam accepisse videtur. Nam magistratus securitati publicae providentes se retiaculum tromocraticum retexisse pronuntiaverunt, quod commercium cum Islamico Statu habens seditiosae omnium rerum perturbationi et confusioni studuisset. Quod retiaculum ex multis et parvis cellis constitisse. CDXXXI homines, qui participes fuisse suspicerentur, interea prehensos esse. Quorum plerosque esse Saudianos. lc201507Auf dem belebten Markt Chan Bani Saad, der in der Provinz Diyala, dreißg Kilometer nördlich von Bagdad liegt, hat ein Selbstmordattentäter sich selbst in die Luft gesprengt und mindestens 115 Personen, die das Ende des Ramadan feiern wollten, mit sich in den Tod gerissen. Und 170 verwundet. Der IS hat diesen Terroranschlag, der speziell den Schiiten galt und auch Schiiten traf, auf seine Kappe genommen. Die sunnitischen Terroristen gaben an, sie hätten die Schiiten dafür bestraft, dass sie im Kampf an der Seite der Irakischen Truppen versucht hätten, sie aus der Provinz Diyala zurückzudrängen. Aber in Saudiarabien musste der IS offenbar einen Rückschlag einstecken. Denn die Sicherheitsbehörden gaben bekannt, sie hätten ein Terrornetzwerk aufgedeckt, das Beziehungen zum IS unterhielt und Aufruhr und Chaos zum Ziel hatte. Dieses Netzwerk habe aus vielen kleinen Zellen bestanden. 432 der Mitgliedschaft verdächtige Personen seien festgenommen worden. Die meisten von ihnen seien Saudis.
22.07.2015  Germaniae Foederale Iudicium Constitutionale hesterno die Martis legem, qua pecuniaria auxilia iis parentibus attribuuntur, qui suos infantes unius aut duorum annorum non in hortulos publicos mittant, sed domi educent, constitutioni rei publicae non convenire diiudicavit. Talem legem non Foederis partium fuisse iudices dixerunt, sed singularum civitatum foederatarum. Bavaria quae hanc legem tulerat, ex omnibus sedecim civitatibus unica esse videtur, quae legem non abrogans pecuniam parentalem, quae nasute etiam "praemium Vestale" nominatur, solvere pergat. Ceterae civitates huic iudicio plauserunt: Winfridus Kretschmann, prasinus Badensis-Virtembergensis primarius legem nihil effecisse praeter effectum asportandi dixit. Olaus Scholz, praefectus urbis Hamaburgi iudicium et foederalismum refovere et exaequatae liberorum educationi in nostra terra prodesse addidit. Qui iam antea aliquando, ut lectuli parvulorum sub dicione suarum partium fierent, se optare dixerat. lc201507Das deutsche Bundesverfassungsgericht hat gestern, am Dienstag, geurteilt, dass das Gesetz, nach dem den Eltern Finanzhilfen gewährt werden, die ihre ein- oder zweijährigen Kinder nicht in öffentliche Kitas schicken, sondern zu Hause erziehen, nicht verfassungskonform sei. Die Richter erklärten, ein solches Gesetz wäre nicht Sache des Bundes gewesen, sondern der einzelnen Bundesländer. Bayern, das dieses Gesetz eingebracht hatte, scheint von allen 16 Ländern das einzige zu sein, das das Gesetz nicht abschafft und das Elterngeld, das spöttisch auch "Herdprämie" heißt, weiterhin zahlen will. Die anderen Länder haben dieses Urteil begrüßt. Winfried Kretschmann, der grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg, sagte, das Gesetz habe nur einen Mitnahmeeffekt hervorgerufen. Der Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz fügte hinzu, das Urteil stärke sowohl den Föderalismus, als auch fördere es in unserem Land die Gleichstellung in der Kindererziehung. Schon früher hatte er einmal gesagt, er wünsche die Hoheit seiner Partei über die Kinderbetten.
24.07.2015  In Germania voces eorum, qui pecunias Graecis bis praebitas deperditas ducentes tertium pecunias deperdere abnuant et Grexitum cuiusvis generis suadeant, non obmutescunt. Etiam Wolfgangus Bosbach, qui ex anno MCMLXXII consors Christianae Democraticae Unionis et ex anno MCMXCIV delegatus foederalis est, rationes politicas cancellariae Merkel ad Graeciam pertinentes non iam defendere vult et a moderatione consortii foederalis rerum internarum, quod domesticae securitati et civium iuribus providet, se abdicavit. Wolfgangi Bosbach integritas ab omnibus quidem, etiam a politicis adversariis, aestimatur et laudatur, tamen eius abdicatio plerisque permira accidit, quod nihil efficere neque quicquam immediate ad res Graecas pertinere videtur. lc201507Die Stimmen derjenigen, die beide an Griechenland geleisteten Finanzhilfen für verloren halten, dagegen sind, ein drittes Mal Geld zu vernichten, und zu einem Grexit gleich welcher Art raten, wollen in Deutschland nicht verstummen. Auch Wolfgang Bosbach, der seit 1972 der CDU und seit 1994 dem Bundestag angehört, will die Griechenland-Politik der Kanzlerin Merkel nicht mehr vertreten und ist von der Leitung des Innenausschusses des Bundestages, der für Innere Sicherheit und Bürgerrechte zuständig ist, zurückgetreten. Die persönliche Integrität von Wolfgang Bosbach wird von allen, auch seinen politischen Gegnern, geschätzt und gelobt. Trotzdem wundern sich sehr viele über seinen Rücktritt, weil er nichts zu bewirken und keinen direkten Bezug zu Griechenland zu haben scheint.
01.08.2015  Novum serum vaccinum (nomine VSV-ZEBOV) repertum esse videtur, quod hominem decem diebus, postquam ei iniectum est, immunem reddit ab infectione Ebolae haemorrhagicae febris. Quod serum in quattuor milibus hominum pertemptatum praeter opinionem efficacius se praebuit et medicos ad novam spem excitat epidemiam in Africa Occidentali nuper grassatam ad finem adduci posse. Quod serum in frigido loco reservandum est, in Africa quaedam difficultas sit, neque tamen inexsuperabile obstaculum. lc201508Ein neuer Impfstoff (mit der Bezeichnung VSV-ZEBOV) scheint gefunden zu sein, der jemanden zehn Tage, nachdem er ihm injiziert wurde, gegen eine hämorrhagische Ebolainfektion immunisiert. Dieses Serum wurde an viertausend Menschen erprobt und zeigte sich über Erwarten wirkungsvoll. Es lässt die Ärzte hoffen, dass die Epidemie, die kürzlich in Ostafrika wütete, völlig überwunden werden kann. Dass das Serum kalt gelagert werden muss, ist in Afrika eine gewisse Schwierigkeit, aber kein unüberwindbares Hindernis.
14.08.2015  Nocte diebus Iovis et Veneris interposita parlamentariis Graecis de reformationibus decernendum erat, quas conficere debent, ut recentia credita ab Europaeis praebitoribus recipiant. Veneris die mane innotuit eos strepitibus et tumultibus editis ad condiciones, quas homines experti et Europaearum institutionum et Graecorum exarantes suis mandatoribus proposuerant, accessisse. Sed res nondum in vado et tranquillo esse videtur. Nam hinc Germanicus administer a rebus nummariis exceptiones postulare neque condiciones immutatas approbaturus esse videtur, illinc Aerarium Monetarium Internationale (IWF), ut collectanea auxiliaria participare possit, postulat, ut aeri alieno Graecorum subveniatur, quod Germani recusant. Jeroen Dijsselbloem, praeses gregis Euronis, administros nummarios ad colloquia Veneris die habenda Bruxellas invitavit. lc201508In der Nacht von Donnerstag auf Freitag mussten die griechischen Parlamentarier über die Reformen abstimmen, die sie umsetzen müssen, um frische Kredite von den europäischen Geldgebern zu erhalten. Am Freitag Morgen wurde bekannt, dass sie nach tumultartigen Szenen, den Bedingungen zugestimmt haben, die die Experten der Europäischen Institutionen und der Griechen ausgearbeitet und ihren Auftraggebern vorgeschlagen hatten. Doch scheint das Ganze noch nicht in trockenen Tüchern zu sein. Denn einerseits scheint der deutsche Finanzminister Vorbehalte anzumelden und den Vorschlägen nicht ohne Änderung zustimmen zu wollen, anderseits fordert der Internationale Währungsfond (IWF), den Griechen, damit er sich dem Hilfspaket beteiligen kann, Schuldenerleichterung zu gewähren, was Deutschland ablehnt. Jeroen Dijsselbloem, der Präsident der Eurogruppe, hat die Finanzminister für Gespräche am Freitag nach Brüssel eingeladen.
19.08.2015  Foederalis Germaniae conventus hodierno die Mercurii de quaestione, num Graecis tertium auxilia pecuniaria sint mutua danda, sententiam dabit. Quod maiorem numerum legatorum pactioni assensurum certum esse videtur, quaestio omnis haec est, quot sodales Christianae Unionis cancellariae Merkel obsequi abnuituri sint. Sunt, qui parvam rebellionem exspectent, alii non tam malevoli sunt. Wolgangus Schäuble Paulus ex Saulo mutatus est. Alii (veluti Wolfgangus Bosbach, Christianus de Stetten) in abnutiva sententia perstant. Sociodemocratae et Prasini rogationi administri a rebus nummariis maximam partem assentientur. Sinistri rogationem reprobabunt, quamvis eam comprobatum iri sperent. Graeci, ut versuras dissolvere possint, ex Europaeo Stabilitatis Mechanismo (ESM) octoginta sex miliarda Euronum per tres annos in tredecim pensiones distributa recipient. Ultima pensio mense Augusto a. MMXVIII transmittetur. Agentura ratiocinatoria nomine Fitch iam in antecessum Graeciae solvendi facultatem uno gradu pluris fecit: Ex deterioribus scrutis nunc meliora scruta facta sunt. lc201508Der Deutsche Bundestag wird am heutigen Mittwoch über die Frage abstimmen, ob Griechenland zum dritten Mal ein Hilfsdarlehen gewährt werden soll. Weil es sicher scheint, dass die Mehrheit der Abgeordneten für die Vereinbarung stimmt, bleibt als einzige Frage, wie viele Mitglieder der Christlichen Union der Kanzlerin Merkel die Gefolgschaft verweigern. Einige erwarten einen kleinen Aufstand, andere sind nicht so böswillig. Wolfgang Schäuble ist vom Saulus zum Paulus mutiert. Andere (wie Wolfgang Bosbach, Christian von Stetten) beharren auf ihrem ablehnenden Standpunkt. Die Sozialdemokraten und Grünen werden dem Antrag des Finanzministers größtenteils zustimmen. Die Linken werden den Antrag ablehnen, obwohl sie hoffen, dass er angenommen wird. Damit Griechenland seine alten Schulden mit neuen bezahlen kann, wird es aus dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) über drei Jahre in 13 Raten 86 Milliarden Euro erhalten. Die letzte Rate wird im August 2018 überwiesen. Die Ratingagentur Fitch hat schon im Vorgriff die Zahlungsfähigkeit Griechenlands um eine Stufe höher bewertet: Aus schlechtem Ramsch ist jetzt besserer Ramsch geworden.
23.09.2015  Peter Sloterdijk philosophus quidam non ignotus cancellariam Merkel sibi in luce incerta titubare videri (in Handelsblatt) scribens feminam, quae se politicae artis peritam esse profitetur et perita esse putatur, etiam philosophiae peritam esse putare videtur. Nam cum eam ex decem annis in arduis declivibus incerto pede prolabi dicit, eam nihil aliud facere dicit atque id, quod philosophi ex saeculis faciunt. Pudeat credo philosophum a politico eam sapientiam postulare, quam ipse praestare nequeat. Ut enim philosophus veritatem non habet, sed quaerit, etiam politicus totam et rectam viam tantulum novit, ut melius arrogantem politiae summam et ductum remittens parvis passibus in rectum eat et, quae fieri possunt, faciat. lc201509Wenn der nicht unbekannte Philosoph Peter Sloterdijk (im Handelsblatt) schreibt, Kanzlerin Merkel scheine ihm dahinzudämmern, so scheint er eine Frau, die sich als Politikerin bekennt und auch dafür gilt, für eine Philosophin zu halten. Denn wenn er sagt, dass sie seit 10 Jahren auf Steilhängen unsicher dahingleitet, dann sagt er, sie mache nichts anderes, als was Philosophen seit Jahrhunderten machen. Ein Philosoph sollte sich schämen, von einem Politiker die Weisheit zu verlangen, die er selbst nicht bieten kann. Wie nämlich der Philosoph die Wahrheit nicht hat, sondern sucht, kennt ein Politiker den gesamten rechten Weg so wenig, dass er besser auf den anmaßenden Anspruch von Politikwissens und Führung verzichtet und in kleinen Schritten in die richtige Richtung geht und das Machbare macht.
27.09.2015  Iraquia Islamicum Statum, qui spatiosas suae terrae et Syriae regiones teneat, oppugnans novum socium habere videtur: Ut Iraqui ipsi denuntiant, Vladimirus Putin non modo paratus est ad Bashar al-Assad tuendum et militariter adiuvandum, sed etiam una cum Syria et Irania aliquam partem militarium actionum in Iraquia attingere. Russi ad tres metas dirigere videntur: Primum in sollicitudine sunt, quod numerus concivium, qui Islamico Statui adhaerescant, augetur, deinde, ut maiorem gratiam in his regionibus consequantur, contendunt. Denique eis propositum est, ut isolatione internationali, in quam propter annexionem Crimeae inciderunt, se exsolvant. Mirum sit, ni etiam Americanis sollicitandum est. lc201509Der Irak scheint im Kampf gegen den Islamischen Staat, der weite Gebiete seines Landes und Syriens besetzt hält, einen neuen Verbündeten gefunden zu haben. Wie die Iraker selbst melden, ist Wladimir Putin nicht nur zum Schutz und zur militärischen Unterstützung von Baschar al-Assad bereit, sondern auch sich zusammen mit Syrien und dem Iran, sich an militärischen Aktionen im Irak zu beteiligen.Dabei scheinen die Russen drei Ziele zu verfolgen: Erstens sind sie in Sorge, weil die Zahl der Landsleute, die sich für den IS engagieren, steigt; dann möchten sie größeren Einfluss in dieser Gegend gewinnen und schließlich ist es ihr Ziel, sich aus der internationalen Isolation, in die sie wegen der Annexion der Krim gekommen sind, zu befreien. Kein Wunder, wenn auch die Amerikaner sich Sorgen machen müssen.
28.09.2015  Catalanis hesterno die Solis parlamentum regionale eligendum fuit. Quae electio quadamtenus displosiva erat, quod plebiscito aut certe temptamine affectionum erga separationem Cataloniae ab Hispania conficiendam tincta erat. Arturus Mas, princeps Cataloniae administer, se Catalanos intra XVIII menses in libertatem vindicaturum esse promiserat, si foret, ut foederatio separatistarum maioritatem regendi assequeretur. A quo proposito eventus electionis exigue aberrare videtur (LXII ex CXXXV sedibus). Mas, ut maioritatem suffragiorum consequatur, etiam sinistram partem, quae correptive CPU (canditatura popularis unitatis) nominatur et X sedes assecuta est, ad suam foederationem acquirere debet. Cuius autem asseclae separationem quidem appetunt, Mas autem primarium vehementer abnuunt. Separatistae eam, quae sibi videtur, victoriam cohonestant. Matritenses constanter tergiversantur. lc201509Die Katalanen hatten am gestrigen Sonntag ein Regionalparlament zu wählen. Diese Wahl war einigermaßen brisant, weil sie den Anstrich einer Volksabstimmung oder wenigstens eines Stimmungstests über eine Abspaltung Kataloniens von Spanien hatte. Kataloniens Ministerpräsident Artur Mas hatte versprochen, die Katalanen innerhalb 18 Monate in die Unabhängigkeit zu führen, wenn die Allianz der Separatisten die absolute Mehrheit erzielte. Dieses Zeil scheint das Ergebnis knapp zu verfehlen (62 von 135 Sitzen). Um die Mehrheit der Stimmen zu erreichen, muss Mas auch die Linke, abgekürzt die CPU (Kandidatur der Volkseinheit), die 10 Sitze errungen hat, für seine Allianz gewinnen. Deren Anhänger wollen zwar auch die Abtrennung, lehnen aber nachdrücklich Mas als ersten Mann ab. Die Separatisten feiern das, was sie für ihren Sieg halten, Madrid ab zeigt ihnen mach wie vor die kalte Schulter.
30.09.2015  Petro Poroshenko occasione ad coetum generalem Unitarum Nationum orationem habendi ita usus est, ut cis XXV minuta liberam vocem mittens suam Russicae politiae interpretationem commemoraret ac rationes cum Vladimiro Putin disputaret: Eundem Neo-Eboraci libertatem nationum verbis defendere, qui Ucrainos armis belloque persequeretur. Bellum in Ucraina gestum neque bellum civile neque rem intestinam esse (quod Putin pridie praedicaverat): Russos esse aggressores, violatores iurum humanorum, opitulatores terrorismi. Perbonam esse fabulam, quod Putin coalitionem globalem contra terrorismum condendam proponeret, vix tamen credendam. Fieri non posse, ut foris terrorismum impugnaret, qui ei domi aspiraret. Ucrainos petere pacem, libertatem, territorialem integritatem, neque plus neque minus. Apertum esse videtur Petro Poroshenko civitates occidentales pervellere voluisse, ne ob Proximum Orientem ac numerum profugorum Ucrainae obliviscerentur, neve cum Vladimiro Putin negotiantes Ucrainam amissam spe pacatae Syriae permutarent. lc201509Petro Poroschenko nutzte die Gelegenheit, vor der Generalversammlung der UN zu sprechen so, dass er während 25 Minuten freimütig seine Deutung der russischen Politik vortrug und mit Wladimir Putin abrechnete. Es sei derselbe, der in New York verbal die Freiheit der Völker verteidige und die Ukraine mit Krieg überziehe. Der Krieg in der Ukraine sei kein Bürgerkrieg und keine innere Angelegenheit (wie Putin tags zuvor behauptet hatte): Die Russen seien die Angreifer, die Verletzer der Menschenrechte und die Handlanger des Terrorismus. Es sei eine coole Geschichte, wenn Putin die Gründung einer globalen Koalition gegen den Terrorismus vorschlage, aber auch eine kaum glaubürdige. Der könne nicht draußen den Terrorismus bekämpfen, der ihn zu Hause belebe. Die Ukraine wolle nichts anderes als Frieden, Freiheit und territoriale Integrität, nicht mehr und nicht weniger. Offenbar wollte Petro Poroschenko die westlichen Staaten aufrütteln, nicht über dem Nahen Osten und der Masse der Flüchtlinge die Ukraine zu vergessen und nicht in einem Tauschgeschäft mit Putin die Ukraine gegen die Aussicht auf Frieden in Syrien verloren zu geben.
18.10.2015  Henrietta Reker, quae LVIII annos nata Coloniae Agrippinae adhuc profugis ad vitam necessaria suppeditabat atque eorum integrationem procurabat, hodiernis electionibus munus burgimagistrae superioris ambire volebat. Dum autem heri certamini comitiali se dedit, a viro quodam XLIV annorum duabus sicis in publico petita et graviter vulnerata est. Domna Reger in valetudinario curabatur. Eius valetudo adducta, sed stabilis esse dicitur. Insiditiator, qui etiam quattuor alios, qui succurrere vellent, afflixit, custodibus publicis, qui eum prehendebant, se de politicis et xenophobicis causis egisse significavit. Quod quidem probabile est, sed quod mente captus esse videbatur, medicis, qui eum psychiatrice inspicerent, traditus est. Omnes partes certamen comitiale interruperunt, sed electiones consiliis non mutatis hodierno die Solis exhibebuntur. Perpetrator solus egisse videtur; tamen eius facinus animos hominum seu diventilatione opinionum seu propria sollicitudine nubilos et contentos esse demonstrat. lc201509Henriette Reker, 58 Jahre alt, die in Köln bisher für den lebensnotwendigen Bedarf der Flüchtlinge und ihre Integration zuständig war, wollte sich heute für das Amt des Oberbürgermeisters zur Wahl stellen. Während sie aber gestern Wahlkampf machte, wurde sie von einem 44-jährigen Mann auf offener Straße mit zwei Dolchen angegriffen und schwer verletzt. Frau Reger wurde in einem Krankenhaus versorgt. Ihr Gesundheitszustand soll ernst, aber stabil sein. Der Angreifer, der noch vier andere Personen, die zu Hilfe eilen wollten, verletzte, deutete gegenüber der Polizei, die ihn festnahm, an, dass er aus politischen und zwar fremdenfeindlichen Motiven gehandelt habe. Dies ist zwar wahrscheinlich, aber weil er geistig verwirrt schien, wurde er Ärzten übergeben, die ihn psychiatrisch untersuchen sollen. Alle Parteien unterbrachen ihren Wahlkampf. Aber die Wahlen werden unverändert am heutigen Sonntag stattfinden. Der Täter scheint als einzelner gehandelt zu haben; dennoch zeigt seine Tat, dass die Stimmung in der Bevölkerung aufgrund der Meinungsmache oder aus persönlicher Besorgnis umnebelt und angespannt ist.
19.10.2015  Cancellaria Angela Merkel duabus septimanis ante quam in Turcia electiones exhibebuntur, eo se contulit, ut a Turcis subsidium ad numerum profugorum in Europaeam Unionem immigrantium minuendum peteret. Constantinopoli in palatio magnifico adversus praesidem Erdogan in sella aurea sedens non hodiernum Europaeum gubernatorem, sed quendam Magnum Regem, qualis ab Herodoto describitur, convenisse videtur. Sed partem Demarati non vult agere: Turcis consilia cum Europaeis communicanda esse, quae crisin profugorum, bellum Syriacum, oppugnationem Islamici Status attineant, in medium profert. Aequis quidem auribus auditur. Invicem autem cancellariae quoque audiendum est, quibus beneficiis Erdogan se ab Europaeis remunerari exspectat: Ut magna summa pecuniae dissolvatur, ut colloquia de Turcia in Europaeam Unionem recipienda celerius atque efficacius habeantur, ut Turcis facilius in Europam commeare liceat. In Europaeis regionibus reluctatio istius obitus assensioni antevertit, suntque, quibus sonitu suopte tintinnent aures. lc201509Kanzlerin Merkel ist zwei Wochen vor den Wahlen in der Türkei dorthin gereist, um die Unterstützung der Türken bei der Verringerung der Zahl von Flüchtlingen, die nach Europa kommen, zu erbitten. Wenn sie in Istanbul in prachtvollem Palast auf goldenem Sessel Erdogan gegenüber sitzt, scheint sie keinen heutigen europäischen Politiker, sondern eine Art Großkönig, wie ihn Herodot beschreibt, getroffen zu haben. Aber die Rolle eines Demarat will sie nicht spielen: Sie betont, die Türken müssten in der Flüchtlingskrise, im syrischen Krieg und in der Bekämpfung des Islamischen Staates ihre Interessen mit denen der Europäer harmonisieren. Sie findet geneigte Ohren. Andererseits muss die Kanzlerin aber auch anhören, welche Gefälligkeiten Erdogan von den Europäern als Gegenleistung erwartet: Eine hohe Summe Geld, eine wirksame Beschleunigung der Beitrittsgespräche der Türkeit zur Europäischen Union und Reiseerleichterungen für Türken nach Europa. In europäischen Landen überwiegt die Ablehung dieses Besuches die Zustimmung. Und einigen klingeln die Ohren.
29.10.2015  Cancellaria Merkel comitata ab electis repraesentantibus Germanicae oeconomiae octavum in Sinas profecta hodierno die Iovis principes Sinensium politicos conveniet. Exspectationes utriusque partis aliquanto caeciores sint quam prioribus temporibus. Cum rei oeconomicae incrementum in Sinis tarduerit, Germania pauciora bona eo exportat. Non ex vano societas BASF paucis diebus ante se minus lucri facturam esse commonefecit. Forsitan Sinenses, quorum oeconomia commodum commutetur, aliis bonis nunc egeant ac machinis et ergasteriis, quae Germani minus offerre possint quam Britannia, quae Germaniae gratiam Sinensium praeripere videtur. Sinenses etiam plures innovationes exspectant, quas Germani aut non habent aut ut suos ocellos custodiunt. Praeterea de fragilitate Europae et propter affluentiam profugorum de securitate in Germania solliciti sunt. Hac in re cancellaria eorum animos leniet eosdemque, ut magis ad internationales difficultates solvendas annitantur, hortabitur. lc201510Kanzlerin Merkel, die in Begleitung erlesener Repräsentanten der deutschen Wirtschaft zum achten Mal nach China gereist ist, wird am heutigen Donnerstag die politische Führungsriege der Chinesen treffen. Die Erwartungen sind auf beiden seiten etwas gedämpfter als in früheren Zeiten. Da sich das Wirtschaftswachstum in China verlangsamt hat, exportiert Deutschland weniger Güter dorthin. Nicht ohne Grund hat die BASF vor wenigen Tagen darauf hingewiesen, dass sie weniger Gewinn machen wird. Möglicherweise benötigen die Chinesen, deren Wirtschaft sich derzeit im Wandel befindet, jetzt andere Güter als Maschinen und Fabriken, die die Deutschen weniger anbieten können als Großbritannien, das Deutschland die Gunst der Chinesen abzulaufen droht. Die Chinesen erwarten auch mehr Innovationen, die die Deutschen entweder nicht haben oder wie ihren Augapfel hüten. Außerdem sind sie über die europäischen Zerfallserscheinungen in Sorge und fürchten wegen des Zustroms der Flüchtlinge um die Sicherheit in Deutschland. In diesem Punkt wird die Kanzlerin sie beruhigen und sie auffordern, sich stärker bei der Lösung der internationalen Konflikte zu engagieren.
17.11.2015  Islamicus Status Lutetiam terrificans parum habere videtur. Nam in nova pellicula minaci eius morigeri administri etiam Americanis et ceteris "equitibus cruciatis" alias et novas incursiones terroristicas minitantur. Veluti al-Gharib Algericus, qui dicere auditur: "Nos Americanos in sua terra victuros esse iuro per Deum, Vasingtoniae enim. Romam expugnabimus!" Tum Europae minitans: "Europaeis civitatibus nos venturos esse dico. Veniemus cum muscipulis displosivis, cum cingulis laniantibus, cum repressoribus crepitus." Alter locutor, al-Karar Iraquius nomine, se ad disceptandum cum Francisco Hollande deprecante paratum esse dicit, sed non nisi in fossa saggitaria. Philippinae insulae et Manila caput appetuntur, quo his diebus civitates "Pacificae" ad summitatem APEC convenient. Quod Russi non memorantur, suspectandum esse videatur. Sed forsitan volturiis Islamisticis aeroplanum Russicum in Sinaitica paeninsula deiecisse sat sit. (cf. n-tv) lc201511Der Islamischen Staat scheint nicht damit zufrieden zu sein, nur Paris in Schrecken zu versetzen. Denn in einem neuen Drohvideo drohen seine willfährigen Handlanger auch den Amerikanern und den übrigen "Kreuzrittern" weitere Terrorakte an. So z.B. al-Gharib der Algerier, den man sagen hört: "Wir werden die Amerikaner in ihrem eigenen Land besiegen, und zwar in Washington. Ich schwöre es bei Gott. Wir werden Rom erobern!" Dann droht er Europa: "Ich sage den europäischen Staaten, dass wir kommen. Wir werden kommen mit Sprengfallen, mit Sprengürteln, mit Schalldämpfern." Ein anderer Sprecher, al-Karar der Iraker, sagt, er sei bereit, mit dem um Gande bittenden Francois Hollande zu verhandeln, aber nur im Schützengraben. Die Philippinen, und zwar ihre Hauptstadt Maila, werden bedroht, wo sich dieser Tagen die Pazifikstaaten zum APEC-Gipfel treffen. Dass die Russen nicht erwähnt werden, mag verdächtig erscheinen. Aber vielleicht haben die islamistischen Vielfraße genug daran, das russische Flugzeug auf der Sinai-Halbinsel heruntergeholt zu haben. (cf. n-tv)
12.12.2015  Cramben repetitam resipias, si assiduo audis Europaeae Unionis fines exteriores perforatos esse tamquam caseum Helveticum. Neque illud multum a vero abest. Tutela finis adhuc eius nationis est, ad quas pertinet. Hoc officium autem vires aliquot nationum, imprimis Graeciae, Croatiae, Italiae, superexire videtur. In Graecia non plus quam XX centesimae eorum, qui in Europaeam Unionem immigrant, in tabellas referuntur. Agentura "Frontex", cuius adhuc fuerat fines tutari, propria auctoritate et propriis opibus carebat. Eidem nihil perficere licebat, nisi nationalibus consiliis et conaminibus moderari. Ioannes-Claudius Juncker, Commissionis praeses, iam mense Septembri, ut ad fines et litora tuenda novus Europaeus magistratus institueretur, proposuerat neque moderatores singularium civitatum abnuerant. Commissio die Martis insequente primam rogationem de hac re Argentoratum ad Parlamentum Europaeum feret. Margaritis Schinas, locutor Commissionis, non ad minutias descendit, sed rogationem gravem et audacem fore affirmavit. Urgens et necessarium esse dixit, ut efficax finium tutela institueretur, si quidem optaretur, ut zona Schengeniana rata permaneret. Quis autem pecunias, quibus iam opus erit, suppeditabit? Quis suam superanitatem minutum iri patietur? Talia pusilla cum postea tum ad Kalendas Graecas decerni possunt. lc201512Es schmeckt nach aufgewärmtem Kohl, wenn man andauernd hört, dass die Außengrenzen der EU durchlöchert sind wie ein Schweizer Käse. Doch es kommt der Wahrheit nahe. Schutz der Grenze ist bisher die Aufgabe der Nation, zu der sie gehört. Diese Aufgabe scheint aber die Kräfte einiger Staaten, besonders Griechenlands, Kroatiens und Italiens, zu übersteigen. In Griechenland werden höchstens 20% der Einwanderer in die EU registriert. Die Agentur "Frontex", deren Aufgabe es bisher gewesen war, die Grenzen zu schützen, hatte keine eigene Entscheidungsgewalt und keine eigene Mittel. Sie konnte nichts durchsetzen, außer die nationalen Maßnahmen und Vorhaben zu organisieren. Der Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte schon im September vorgeschlagen, zum Grenzschutz eine neue Europäische Behörde einzurichten, und die Regierungschefs der einzelnen Länder hatten nicht widersprochen. Die Kommission wird dazu am kommenden Dienstag einen Gesetzesvorschlag in Straßburg im Europäischen Parlament einreichen. Der Kommissionssprecher Margaritis Schinas ging nicht in die Einzelheiten, versicherte aber, der Vorschlag werde gewichtig und mutig sein. Es sei dringend und notwendig, meinte er, eine effektive Grenzsicherung einzurichten, wenn die Schengen-Zone Bestand haben solle. Wer aber wird das bald erforderliche Geld beisteuern? Wer wird eine Minderung seiner Souveränität hinnehmen? Solche Petitessen kann man später, vielleicht an den griechischen Kalenden entscheiden.
13.12.2015  Una pro aliquot milibus, qui hoc temporis in urbibus Poloniae reclamitant: "Libertatem cupimus. Quae modo in Polonia interveniunt, nos consternat. Nullum est ius!" - Alius quidam: "Anno MCMLXXXIX non pugnavi, ut hodie quisquam nobis libertatem eripiat!" - Quis est iste "quisquam", nisi pristinus administer primarius Iaroslaus Kaczyński, qui nunc factioni "Ius et Iustitia" (PiS) praesidet, quae hoc anno electiones vincens novum regimen constituit; an est fortasse novus praeses Andreas Duda? an Eva Kopacz, quae vexillum nationale proponens navem dextroversus gubernat? an omnes tres? ita, credo. Sed cur populus regimen impugnat, cui ipse "regnum" dedit? Causa est, quod PiS-factio non modo potestatem regendi, sed etiam "ius et iustitiam" iam expugnasse aut expeditione furtiva brevi captura esse sibi videtur. Democratia autem esse non potest, nisi iudicia libera et suae potestatis sunt. Non incassum ergo Ricardus Petru, qui politicam oppositionem ducit, blaterat dicens: "Nostram teneram democratiam evertere conantur. Quod non permittemus!" lc201512Eine für einige tausend, die zur Zeit in den Städten Polens demonstrieren: "Wir wollen Freiheit. Was eben in Polen geschieht, empört uns. Es herrscht Rechtlosigkeit!" - Ein anderer: "Ich habe 1989 nicht gekämpft, dass mir heute einer die Freiheit wegnimmt!" - Wer ist dieser "eine"? Doch nur der frühere Ministerpräsident Jaroslaw Kaczyński, der jetzt den Vorsitz in der Partei "Recht und Gerechtigkeit" (PiS) führt, die in diesem Jahr die Wahlen gewonnen hat und die neue Regierung stellt. Oder ist er vielleicht der neue Präsident Andrzej Duda? oder Eva Kopacz, die die nationale Flagge aufgezogen hat und das Schiff nach rechts steuert? Oder alle drei? So, wohl! Aber warum bekämpft das Volk die Regierung, die sie selbst auf den Thron gehoben hat? Der Grund ist, dass die PiS nicht nur die Regierungsmacht gewonnen, sondern auch "Recht und Gerechtigkeit" schon erobert zu haben glaubt oder wenigstens bald im Handstreich zu nehmen. Demokratie aber geht nicht, wenn die Justiz nicht frei und selbständig ist. Der Oppositionsführer Ryszard Petru faselt also keinen Unsinn, wenn er sagt: "Sie wollen unsere junge Demokratie zerstören. Das werden wir nicht zulassen!"
24.VI.2016  Turcarum praeses Europaeam Unionem promissa data non servantem suam turpem ostendere faciem dicens et eorum facies, qui promissa extorquunt, minime honestas esse oblitus esse videtur neque servanda esse promissa violenter exacta. lc201606
10.VII.2016  Andrea Leadsom, quae Davidi Cameron factionis conservativae principi et administro primario decedenti succedere annititur, sibi, quod mater trium liberorum sit, aptior esse videtur ad haec munera administranda quam eius competitrix Theresa May. lc201607
17.VII.2016  Seditio militaris, quam pars copiarum in Turcia, ut nomine democratiae autocratiam institueret, irritaverat, definitive profligata esse videtur. Magnus numerus militum (ad MMM) in custodiam coniectus est, CLXI cives biocolytaeque vitam amiserunt. Binali Yildirim, primarius administer, istius eversionis conamen maculam democratiae denotavit, diem eius profligationis diem democratiae festivum exaltavit. Praeses Erdogan se ista occasione ad copias expurgandas usurum esse pronuntiavit. Conexe cum his eventibus etiam MMDCC fere iudices exauctorati esse dicuntur. Respicienti tumultuatio nemini profuisse videtur nisi praesidi Erdogan, qui ab hominibus de plebe circumfusus nomine democratiae democratiam exinanire perget. Persecutio veneficorum in Turcia multifida incohavit. lc201607
02.08.2016  Donaldus Trump, qui iam multos impune offendit, parentes militis Mahometani, qui in bello Iraciano bomba autoraedaria intercidisset, offendens extra calcem, quod dicitur, decurisse videtur. Numerus enim eorum (quin etiam Republicanorum), qui clientelam ei abnuunt, fit maior. lc201608
13.08.2016  Bellatores Curdici et Arabici se urbem in Syria septentrionali sitam, cui nomen est Manbij, expugnasse et duo milia inhabitantium liberavisse annuntiant. Quae urbs urbes Raqqam et Alepum finibus Turciae committit et ex duobus annis a bellatoribus Islamici Status, qui dicitur, erat obsessa. Itaque urbe Manbij capta gihadistis Sunniticis iter in Europam nunc impeditum vel, si felicissime cesserit, interclusum esse videtur. lc201608Kurdische und arabische Kämpfer melden, sie hätten die nordsyrische Stadt Manbij erobert und 2000 Einwohner befreit. Diese Stadt verbindet Raqqa und Aleppo mit der Türkei und war seit zwei Jahren von den Käpfern des sogenannten Islamischen Staates besetzt. Insofern scheint nach der Eroberung von Mabij den sunnitischen Dschihadisten jetzt die Route nach Europa erschwert oder bestenfalls abgeschnitten.
24.08.2016  Mirum ni proximis diebus prope finem, qui Syros a Turcis dividit, de Syriaca urbe, cui nomen est Iarablus, proelio decertabitur. Turciae enim auctoritates cives oppositae urbis Carcamis dimoveri iusserunt et procul dubio impetum in urbem Iarablus parant. Sed cur nunc demum? Quae urbs usque adhuc a militantibus Islamici, qui dicitur, Status obtenta erat. Sed nunc eam perbrevi a Curdis, qui his diebus in Septentrionali Syria felicissime pugnant, captum iri verisimile videtur. Ita facile intellegitur Turcas minus Islamistas ex hac urbe velle depellere, quam prohibere, ne Curdi eandem expugnent. Et ambo, et Islamistae et Curdi, se impetum Turcarum repulsuros esse pronuntiaverunt. Quoniam Curdi fidem Americanorum sequuntur, mirae societates miraeque acies eveniunt: amici distrahuntur, inimici consociantur! lc201608
25.08.2016  Heri sole oriente Turcae aeroplanis et phractocinetis adiuti in Syriam Septentrionalem invaserunt, ut una cum Americanis Syrios rebelles in urbe Iarablus ab Islamisticis militantibus recuperanda sublevarent. Vespere praeses Erdogan rem feliciter processisse atque urbem in manibus Syriorum rebellium esse pronuntiavit. Islamistae urbem ad tempus reliquisse videntur neque cum Syriacis Curdis res ad arma venisse videtur. Inexspectatum quidem accidit, ut Turcae una cum Americanis agerent, sed haec concordia discors esse videtur. Nam Americani negabant istam invasionem etiam ad Curdos pertinuisse, quod Turcae pertinaciter affirmabant. Incertum est, quo modo Turcae, quod coeperunt, perrecturi sint. Nam se omnem finem meridianum ab Islamistis purgari velle dixerant. lc201608Gestern sind die Türken bei Sonnenaufgang von Flugzeugen und Panzern unterstützt in Nordsyrien eingedrungen, um zusammen mit den Amerikanern die syrischen Rebellen dabei zu unterstützen, die Stadt Jarablus von den islamistischen Kämpfern zurückzuerobern. Am Abend verkündete Präsident Erdogan das Unternehmen sei erfolgreich gewesen und die Stadt sei in den Händen der Aufständischen. Die Islamisten scheinen die Stadt rechtzeitig verlassen zu haben; auch mit den Syrischen Kurden scheint es nicht zu Kampfhandlungen gekommen zu sein. Es überrascht zwar, dass die Türken mit den Amerikanern kooperierten, aber dieses Einvernehmen scheint brüchig zu sein. Denn die Amerikaner stellten in Abrede, dass dieser Einfall auch den Kurden gegolten habe, was die Türken hartnäckig behaupteten. Wie die Türken weitermachen, ist unklar. Sie hatten ja gesagt, sie wollten die gesamte Südgrenze von den Islamisten säubern.
31.08.2016  "Si vis pacem, foveas hostem hostium!" Haec fere asserit Israeliticum quoddam meditatorium politicum, cuius directori nomen est Ephraim Inbar. Qui inopinatam thesin propagat civitatum occidentalium (et Israelae) magis interesse Islamicum Statum, qui dicitur, debilitari quidem neque tamen excaudicari, sed aliquatenus reliquum fieri. - Cur tandem meo hosti, qui mihi quam maxime nocere velit, parcam? Quod absurdum videtur, callidum praedexterumque apparet, siquidem iste hostis neque praepotens est et alios meos hostes sibi circumligat, qui alioquin se ad me converterent. Islamicus Status autem primum non praepollet: adhuc nusquam nisi in civitatibus naufragatis victorias reportavit. Deinde quid facerent omnes malefici (Hisbolla, Frons Al-Nusra, praeses Assad, Irania, Russia, ...), si non iam in Islamico Statu bello persequendo occupati essent? Nonne islamistae radicalismo dediti Parisiis, Berolini, ubique terrarum, insidias collocarent, si non iam in califatum proficiscerentur, ut ibi suum animos denudarent suaque corpora in acie perderent? - Ne mihi despexeris, qui in contrarium cogitant; nam optimum saepe e contrario nitet! lc201608"Wenn du Frieden willst, hege den Feind deiner Feinde!" Diese Devise vertritt in Israel ein politischer Thinktank, dessen Direktor Ephraim Inbar heißt. Der propagiert die überraschende These, dass es für die westlichen Staaten (und Israel) von größerem Interesse sei, den sogenannten Islamischen Staat zwar zu schwächen, aber nicht auszurotten, sondern bis zu einem gewissen Grad überlebn zu lassen. - Warum in aller Welt sollte ich meinen Feind, der mir möglichst schaden will, schonen? Was aberwitzig erscheint, erweist sich als überaus raffiniert, wenn dieser Feind einerseits nicht übremächtig ist und andererseits andere Feinde von mit an sich bindet, die sich andernfalls gegen mich wendeten. Der Islamische Staat ist aber erstens nicht übermächtig: bisher hat er nur in gescheiterten Staaten Siege errungen. Was würden zweitens alle Bösewichte (Hisbolla, Al-Nusra-Front, Präsident Assad, Iran, Russland, …) anrichten, wenn sie nicht mehr mit der Kriegführung gegen den Islamischen Staat beschäftigt wären? Würden nicht die dem Radikalismus huldigenden Islamisten in Paris, Berlin, in aller Welt Anschläge verüben, wenn sie nicht mehr in das Kalifat reisten, um dort ihre Gesinnung zu entlarven und selbst auf dem Schachtfeld zu bleiben? - Verachte mir nicht die Querdenker, denn das Beste erhellt oft aus queren Gedanken.
18.09.2016  Die Saturni in septem magnis urbibus Germaniae (imprimis Berolini, Monachi, Hamaburgi, Francofurti) multa milia indignatorum et iratorum civium in vias affluebant, ut transatlanticis foederibus commercialibus reclamitarent, quae his diebus ab Europaeis cum Foederatis Civitatibus Americae (TTIP) et Canadae (Ceta) disceptantur. Multi et varii angores enumerantur:
  • ne normae circumiectorum tutelae et cibariorum bonitatis degradentur;
  • ne auctis invectionibus coacta quoque desidia in Europa augeatur;
  • ne agricolae vi et impetu societatum multinationalium exprimantur.
Satis de his! Quibus protestationibus popularibus imprimis Segimarus Gabriel, administer oeconomicus, in discrimen veniet, qui haec satagit et, postquam Cetam paucis diebus ante collaudavit, die Lunae Lycopoli suae factionis sodales delenire intendit, ut sibi dent mandatum, ut Bruxellis Cetam annuat. Hac in re difficile est distinctu inter diffusas sollicitudines et politicam rationem, quam Iupiter non omnibus dedisse videtur, quibus Prometheus ignem et technicam rationem donaverat. (cf. Plat.Prot.320c) lc201609
Am Samstag strömten in sieben großen Städten Deutschlands (besonders in Berlin, München, Hamburg und Frankfurt) viele tausend "Wutbürger" auf die Straße, um gegen die transatlantischen Handelsabkommen zu protestieren, die z.Zt. von den Europäern mit den USA (TTIP) und Kanada (Ceta) verhandelt werden. Viele verschiedene Ängste werden im einzelnen genannt:
  • dass die Standards des Umweltschutzes und der Nahrungsqualität herabgestuft würden;
  • dass durch verstärktes Outsourcing auch die Arbeitslosigkeit in Europa verstärkt werde
  • dass die Bauern durch den Druck der multinationalen Konzerne unter Druck gerieten.
Genug davon! Durch diese Proteste in der Bevölkerung wird besonders Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel in Bedrängnis geraten, der sich damit herumschlagen muss und, nachdem er vor wenigen Tagen noch Ceta lobend hervorgehoben hatte, am Montag in Wolfsburg seine Parteigenossen dafür gewinnen will, ihm den Auftrag zu erteilen, Ceta in Brüssel abzunicken. In dieser Sache ist es schwierig, zwischen diffusen Ängsten und politischer Vernunft zu unterscheiden, die Zeus offenbar nicht allen gegeben hat, denen Prometheus Feuer und technische Vernunft verliehen hatte. (Vgl. Plat.Prot.320c)
25.09.2016  Praepositi undecim rerum publicarum Europaearum die Sabbato Viennam convenerant, ut politicas rationes immigrationis deliberarent. Cancellaria Merkel vix quicquam novi proposuisse videtur. Hortata est, ut illegalis immigratio quam maxime supprimeretur, ut Graecia et Italia cumulatius adiuvarentur. Promisit Germaniam in menses aliquot centum perfugas, quibus ius manendi addictum esset, ex his duabus terris recepturam. Hortata est, ut organizatio finibus protegendis Frontex nomine roboraretur, ut civitates, ex quibus perfugae affluerent, foederibus, ut eos reciperent, alligarentur. Donaldus Tusk, ut iter Balcanicum in perpetuum interclusum maneret, postulavit. Victor Orban, Ungaricus primus administer, ut Unio Europaea plenam tutelam suorum externorum finium recuperaret et magnum campum profugorum excipiendorum in Libycis litoribus collocaret, suasit. Ast Demetrius Avramopoulos, Europaeus commissarius ab immigratione, solidaritatem et dignitatem in Europaea Unione valores essentiales esse neque e charta ciborum habendas esse monuit. - Cunctos assidue copulam "illegalis immigrationis" adhibere, cum de immigratione prohibenda loquuntur, mihi aliquid offensionis habere videtur, praesertim cum non clare definiatur, quid intersit inter legalem et illegalem immigrationem vel asyli petitionem. Effera et rabida immigratio praeteriti anni, cum cancellaria fines Germaniae sua sponte aperuisset, utrum legalis an illegalis fuit? Quotus est quisque, qui haec diiudicare audeat! lc201609Die Staatschefs von elf europäischen Ländern haben am Samstag in Wien getagt, um die Einwanderungspolitik zu beraten. Kanzlerin Merkel scheint kaum etwas Neues vorgebracht zu haben. Sie forderte dazu auf, die illegale Einwanderung möglichst zu stoppen, und Griechenland und Italien verstärkt zu helfen. Sie stellte in Aussicht, dass Deutschland monatlich einige hundert Flüchtlinge mit anerkanntem Bleiberecht aus diesen beiden Ländern aufnehme. Sie forderte, die Grenzschutzorganisation Frontex zu verstärken, und dass die Länder, aus denen die Flüchtlinge zuströmten, vertraglich verpflichtet würden, sie zurückzunehmen. Donald Tusk forderte, dass die Balkanroute für immer geschlossen bleibe. Der ungarische Premier Victor Orban empfahl der Europäischen Union die volle Grenzkontrolle zurückzugewinnen und an der libyschen Küste ein großes Auffanglager für Flüchtlinge einzurichten. Andererseits erinnerte Dimitris Avramopoulos, der Europäische Kommissar für Migration daran, dass Solidarität und Würde in der Europäischen Union Grundwerte seien, die nicht à la carte zu haben seien. Dass alle à la carte zu haben seien. Dass alle, wenn sie über Immigrationsvermeidung sprechen, ständig die Wortverbindung "illegale Immigration" verwenden, scheint mir etwas anstößig zu sein, zumal nicht klar definiert wird, was legale von illegaler Migration oder Asylsuche unterscheidet. War die wilde und unkontrollierte Einwanderung des letzten Jahres, als die Kanzlerin im Alleingang die deutschen Grenzen öffnete, legal oder illegal? Wie wenige doch trauen sich zu, dies zu entscheiden!
06.10.2016  In Foederatis Americae Civitatibus "alter Snowden", sed minor, ut videtur, iam mense Augusto in custodiam publicam traditus est. Sicut Eduardus Snowden erat pristinus et externus cooperator Nationalis Securitatis Agenturae (NSA) atque in eadem subordinata societate operabatur atque Snowden. Sex documenta furatus est, ex quibus notae fontales talium programmatum computatralium cognosci possent, qualibus Agentura, ut in retia informatica alienarum et hostilium potestatum (veluti Russorum, Sinensium, Coreanorum Septentrionalium, Iranorum) invaderet, utebatur. Quid hominem quinquaginta et unius annorum ad furtum committendum instinxerit, num miraculo magis quam insidioso proditorioque consilio egerit, adhuc ignotum est. Etiamsi "minor Snowden" esse videtur, ei timendum est, ne ei decem annos carcere incluso carcerarios usum computatri docere liceat. Sed fieri possit, ut, sicut Snowden, heros fiat, etiamsi minor. lc201610In den USA ist schon im August ein zweiter, aber, anscheinend abgespeckter Snowden verhaftet worden. Wie Eduard Snowden war er ein früherer externer Mitarbeiter der NSA und arbeitete in derselben Subfirma wie Snowden. Sechs Dokumente hat er entwendet, aus denen der Quellcode von Computerprogrammen ersichtlich ist, mit denen die Agentur in die Informationssysteme verfeindeter Länder (z.B. der Russen, Chinesen, Nordkoreaner, Iraner) eindrngen konnte. Was den 51-jährigen Mann zum Diebstahl motiviert hat, ob er mehr aus Neugierde als als in heimtückischer und verräterischer Absicht gehandelt hat, ist bisher unbekannt. Auch wenn er nur ein "abgespeckter Snowden" zu sein scheint, muss er fürchten zehn Jahre im Gefängnis die Wärter in den Umgang mit dem Computer einweihen zu dürfen. Aber vielleicht wird er, wie Snowden, zum Helden, wenn auch zu einem abgespeckten.
08.10.2016  Ioannes Manuel Santos, praeses Columbianus, quamquam condiciones quidem pacis cum rebellium organizatione, quae "Farc" nominatur, pactus pacem ipsam ratam facere nequivit, praemio pacis Nobeliano honoratus est. Praemium eius pertinacia conamina ad diuturnum bellum civile componendum capta dignatur et spem alit ea conamina non omissum iri. Rodrigus Londono, qui causam rebellium egerat atque idem pactionem subscriperat, praesidi gratulatus est nec non et Cubae et Norvegiae grates egit. Eum a iudicibus, qui praemium decernunt, praemii non participem factum esse multis mirum videtur. Praeses Santos se praemium omnibus belli intestini victimis donaturum esse dixit. Permulti praestantes politici undique terrarum iudicium Ansloensium iudicum amplexi sunt. lc201610Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos wurde mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, obwohl es ihm zwar gelang, die Bedingungen eines Friedens mit den sogenannten Farc-Rebellen auszuhandeln, nicht aber den Frieden selbst in Kraft zu setzen. Der Preis würdigt seine unermüdlichen Bemühungen um die Beilegung des langjährigen Bürgerkrieges und nährt die Hoffnung, dass diese Bemühungen weitergehen. Rodrigo Londono, der die Sache der Rebellen vertreten und die Vereinbarung ebenfalls unterzeichnet hatte, gratulierte dem Präsidenten und dankte ausdrücklich auch Kuba und Norwegen. Dass er von den Preisrichtern keinen Anteil am Preis erhielt, verwundert viele. Präsident Santos sagte, er widme den Preis allen Opfern. Sehr viele hochrangige Politiker der ganzen Welt befürworteten die Wahl der Osloer Preisrichter.
16.10.2016  Antequam Ioannes Kerry et Sergius Lavrov heri colloquia de conflictu Syriaco componendo Lausannae renovaverunt, Americanus praeses vicarius Iosephus Biden Americanos, ut numerosas invasiones Russorum interretiales et interventiones in certamen comitiale rependerent, multas insidiosas litteras, quas Centralis Intellegentiae Agentura (CIA) intercepisset, eo tempore, quo quam maxime principes Cremlinos inquietarent et de dignitate deicerent, publicaturos esse publice minatus est. Cum bellum Syriacum acerrime bacchetur et frigidum bellum lente recrudescat, cyberbellum iam habenis effusis proruere videtur. lc201610Noch bevor John Kerry und Sergej Lawrow gestern die Gespräche über die Beilegung des Syrienkonflikts in Lausanne wieder aufnahmen, hat der amerikanische Vuzepräsident Joe Biden öffentlich gedroht, dass die Amerikaner um die zahlreichen Internetübergriffe der Russen und ihre Eingriffe in den amerikanischen Wahlkampf zu vergelten, viele verfängliche Dokumente, die der CIA abgefangen habe, zu dem Zeitpunkt zu veröffentlichen, an dem sie die Kremlführung am meisten beunruhigten und blamierten. Während der Krieg in Syrien auf seinem Höhepunkt schwelgt und der Kalte Krieg sich nur langsam wieder belebt, scheint der Cyberkrieg in vollem Galopp zu sein.
27.10.2016  Duobus mensibus post terraemotum, qui Italiam Centralem percussit et trecentos fere homines perdidit, heri brevi post septimam horam postmeridianam terra denuo in ea regione bis in brevi spatio percussa est. Percussiones terrae etiam Romae, Florentiae, Neapoli sentiebantur. Epicentrum prope urbem Maceratam constituebatur. Sed calamitas, quamvis nonnulla aedificia affligerentur, nunc quidem nullius hominis morte stetisse videtur. lc201610Zwei Monate nach dem Erdbeben, das Mittelitalien erschüttert und fast 300 Menschen den Tod gebracht hatte, bebte gestern kurz nach 19 Uhr die Erde erneut in dieser Gegend, zweimal in kurzem Abstand. Die Erschütterungen waren noch in Rom, Florenz und Neapel spürbar. Das Epizentrum wurde bei der Stadt Macerata ausgemacht. Obwohl einige Gebäude beschädigt wurden, scheint das Unglück dieses Mal keine Menschenleben gekostet zu haben.
28.10.2016  Vallones, qui unam ex tribus sui iuris regionibus regni Belgici partem efficiunt, exhibitae formae comprehensivae de oeconomia et mercaturae pactionis (CETA) ab Europaea Unione cum Canada factae adversantes, ne pactio subscriberetur, adhuc prohibuerant, et, ne Canadensis administer primus Iustinus Trudeau Europam obiret, effecerant. Nonnullis declarationibus et definitionibus, quae regionales dubietates Vallonicas respicerent neque pactionem mutarent sed planius ecplicarent, additis hesterno die Iovis etiam Vallonica gubernatio assensit. Tamen restant aliquot obices nondum superatae: Quae addita sunt, et parlamentis ceterarum XXVII civitatum, quae Unionis Europaeae participes sunt, et Canadensibus approbanda sunt. CETA omnibus Europaeis det utile praeceptum, quam sit difficile democratiam, quam omnes adauctam optant, et efficacitatem politicam, quae magnam partem a particularibus studiis dissentire videtur, componere. Estne autem re vera democratia, cum multa omnium parlamenta, neque omnium unum parlamentum sententiam dicit? Ioannes Claudius Juncker, commissionis Europaeae praeses, colorate de "salebroso conatu" loquitur. lc201610Die Wallonen, die einen der drei selbstständigen Teile Belgiens ausmachen, hatten dadurch, dass sie sich dem von der EU und Canada ausgehandelten Entwurf des Freihandelakommens CETA widersetzten, bisher verhindert, dass das Abkommen unterzeichnet wurde, und dadurch verhindert, dass der kanadische Premier Justin Trudeau nach Europa kam. Nachdem einige Erklärungen und Erläuterungen hinzugefügt wurden, die die regionalen Bedenken der Wallonen berücksichtigen, aber den Vertrag nicht verändern, sondern präzisieren, stimmte am gestrigen Donnerstag auch die wallonische Regierung zu. Dennoch bleiben noch einige Hürden zu überwinden: Die Zusätze müssen noch sowohl von den Parlamenten der 27 übrigen Mitgliedsländern der EU als auch von den Kanadiern gebilligt werden. CETA könnte für alle Europäer ein lehrreiches Beispiel dafür sein, wie schwierig es ist, Demokratie, die alle in verstärktem Maße wünschen, und politische Wirksamkeit, die sich mit partikularen Interessen kaum verträgt, in Einklang zu bringen. Ist es aber wirklich Demokratie, wenn die vielen Parlamente von allen, und nicht von allen das eine Parlament abzustimmen hat? Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker spricht beschönigend von einem "holperigen Versuch".
02.11.2016  Iracensium et Curdicorum urbis Mosul recuperandae conata opinione celerius procedunt. Nam copiae urbem ex oppressione Islamici Status, qui dicitur, erepturae iam in externas urbis partes invasisse dicuntur et, quod medalia aversa est, magnus numerus perfugarum oras belli relicturus esse exspectatur. Sed ex his eventibus nova conflictio nasci videtur: Turcia, quae Iracensibus iam saepius frustra suam operam in urbis Mosul libertate repetenda obtulerat, currus loricatos et milites ad suos fines septentrionales prope Mosul coegit. Quem ad finem? Si propius posita respondes, ut prohibeant, ne Curdi et Peshmerga Curdica bene proeliati ibi inveterascantur. Si longius remota respondes: A rerum Osmanicarum memoria ius Turcicum et affectatio urbium et Mosul et Alepi deduci potest. Neque semel praeses Erdogan adhuc se fines Turciae non terminaliter definitos esse coniectari ostentavit. Utcumque res se habeat, Haidar al-Abadi, Iracensis administer primarius, se Turcas, si bello se interponant, hostes habiturum esse enucleate edocuit. lc201611Die Versuche der Iraker und Kurden, die Stadt Mossul zurückzugewinnen, gehen wider Erwarten schnell voran. Denn die Truppen, die dabei sind, die Stadt dem sogenannten Islamischen Staat zu entreißen, sind angeblich schon in die äußeren Stadtbezirke vorgedrungen, und man erwartet, was die Kehrseite der Medaille ist, dass viele Flüchtlingen das Kriegsgebiet verlassen. Daraus scheint aber ein neuer Konflikt zu erwachsen: Die Türkei, die dem Irak schon öfter vergeblich ihre Mithilfe bei der Befreiung von Mossul angeboten hatte, hat an ihrer Südgrenze nahe Mossul Panzer und Soldaten zusammengezogen. Wozu? Wenn man eine näher liegende Antwort gibt, um zu verhindern, dass die Kurden und ihre Peschmerga sich nach erfolgreichem Kampf dort festsetzen. Wenn eine entferntere: Aus der osmanischen Geschichte lässt sich ein Rechtsanspruch sowohl auf Mossul als Aleppo ableiten. Und nicht nur einmal hat Präsident Erdogan bisher angedeutet, dass er davon ausgehe, dass die Grenzen der Türkei nicht endgültig gezogen sind. Wie dem auch sei, der irakische Ministerpräsident Haidar al-Abadi hat unmissenverständlich darauf hingewiesen, dass er die Türken, falss sie sich in den Krieg einmischen, als Feinde behandeln wird.
16.11.2016  Consociatio, quae se nomine "verae religionis" exornat, religio non esse videtur, nedum sit vera. Loquor de grege radicaliter agentium salafistarum, qui in Germanicis urbibus simulatione pervulgationis religionis Mahometanae usi Alcoranum librum Germanice traductum gratuito distribuunt, sed re vera odium praedicant et iuvenes, qui facile corrumpuntur, ut in bellum religiosum proficiscantur, conscribunt. Quorum impulsu iam centum quadraginta in Syriam aut Iracum decessisse dicuntur. Heri etiam Thomasius de Maiziere, administer ab rebus interioribus, bellicum cecinit et gregem istorum pietatem simulantium et odium praedicantium et rem liberam impugnantium vetuit. Simul aliquot centum biocolytae plus quam ducenta domicilia, graphea, depositoria nec non aliquot meschitas in decem civitatibus foederalibus pervestigabant. Administer quaesitionem non ad usum religionis Islamicae spectare, qui suum locum in Germania haberet, sed ad eius abusum, qui indigetes exterreret et acerbaret, affirmavit: Radicalibus et in vim accinctis islamistis in Germania spatium non dari. lc201611Die Vereinigung, die sich mit dem Namen der „Wahren Religion“ schmückt, scheint keine Religion zu sein, geschweige dass sie wahr ist. Die Rede ist von der Gruppierung radikaler Salafisten, die in deutschen Städten unter dem Schein der Verbreitung der islamischen Religion kostenlos den ins Deutsche übersetzten Koran verteilen, in Wahrheit aber Hass predigen und leicht verführbare Jugendliche für den Heiligen Krieg rekrutieren. Schon 140 sollen auf ihren Anstoß hin nach Syrien oder in den Irak abgegangen sein. Gestern hat auch Innenminister Thomas de Maizière ins Alarmhorn geblasen und die Gruppierung dieser Scheinheiligen, Hassprediger und Feinde der freiheitlichen Republik verboten. Zugleich durchsuchten einige hundert Polizisten mehr als 200 Wohnungen, Büros, Lager und auch einige Moscheen in zehn Bundesländern. Der Minister versicherte, dass sich die Razzia nicht gegen die Ausübung der islamischen Religion richte, die in Deutschland ihren festen Platz habe, sondern gegen ihren Missbrauch, der den Einheimischen Angst mache und sie verbittere. Radikalen und gewaltbereiten Islamisten werde in Deutschland kein Raum gegeben. kam keiner zu Schaden. Das Gebäude liegt jetzt in Trümmern, das Personal wurde an einen sicheren Ort gebracht.
31.12.2016  Baracus Obama die Iovis Russis, quos Foederale Investigationis Ministerium (FBI) testificans illicite in computra Americanorum Democratarum invadentes comitia praesidialia infuscavisse arguat, sanctiones interminatas iniunxit. Ut alia omittam: triginta quinque Russici diplomatae personae ingrati apellati intra septuagina duas horas cum suis familiaribus terram relinquere sunt iussi. Sergius Lavrov, Russicus administer rerum exteriorum, actutum, quod omnes exspectabant, Russos par pari relaturos annuntiavit. Sed Russicus praeses, Vladimirus Putin, ex inopinato, ut Baraco Obama, qui post paucos dies munere decesserit, suam neglegentiam et contemptionem significaret, se nullam poenam Americanis irrogaturum destinavit. Num Donaldus Trump, cum successerit, quamvis deperditas cum Russis relationes in melius reficere velit, sanctiones retractaturus sit, ambiguum esse videtur. Nam maior Republicanorum numerus neque suspicionem fictam et fallacem et sanctiones iustas et accommodatas esse existimat. Interim Donaldus Trump suum praesidem derelinquens "prudentiam" novi collusoris praedicat: "Semper eum prudentem esse sciebam." lc201612Barack Obama hat am Donnerstag über die Russen, die er unter Berufung auf das FBI beschuldigt, die Computer der amerikanischen Demokraten gehackt und die Präsidentenwahl verfälscht zu haben, die angedrohten Sanktionen verhängt. Unter anderem müssen 35 russische Diplomaten mit ihren Angehörigen innerhalb 72 Stunden das Land verlassen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat, was alle erwarteten, postwendend angkündigt, dass Russland Gleiches mit Gleichem vergelten werde. Aber der russische Präsident Wladimir Putin hat, um Barack Obama, der nach wenigen Tagen aus seinem Amt scheidet, seine verächtliche Missachtung anzudeuten, überraschend entschieden, die Amerikaner nicht zu bestrafen. Ob Donald Trump nach Amtsantritt die Sanktionen zurücknimmt, erscheint, mag er noch so sehr das desolate Verhältnis zu Russland verbessern wollen, zweifelhaft. Denn eine ziemlich große Zahl Republikaner hält den Verdacht für nicht völlig aus der Luft gegriffen und die Sanktionen für durchaus angemessen. Inzwischen lässt Donald Trum seinen Präsidenten im Regen stehen und lobt die "Klugheit" seines neuen Partners: "Ich wusste schon immer, dass er klug ist."
11.01.2017  Cum permulti candidati, quos Donaldus Trump in administrorum consilium invitat, nonnullos duces generales, multos chrematistas, plerosque millionarios, in disceptatione versantur, tum maxime controverse litigatur de eius genero Jared Kushner, de marito eius filiae Ivancae, quem praeses designatus summum cogitatorem in aedibus albis commodum reddidit. Qui, triginta sex annos natus, adhuc partes coactoris immobilium egit et rei politicae est rudis, nisi quod generum per angustias et ambages certaminis comitialis comitatus est. Qua ordinatione nepotismum sibi opproprio dari Trump facile perpetitur. Estne solacium, quod Kushner item atque eius fautor suum munus nulla stipe exercere in animo habet? Quod solacium minus consolatur eum, qui operatores quidem functionarios mercedem solere recipere considerat, neque tamen possessores societatis mercatoriae, qui non serviunt sed imperant. Nonne res publica isto modo in rem mercatoriam et familiarem degenerans amittitur? Nonne timendum est, ne summus negotiator praesidem se ferens, ubi omnes dulcedine beneficiorum sicut clientes pellexerit, munia senatus, magistratuum, legum nullo adversante in se trahat et solus imperet (cf. Tac.ann.1,2)? Baracus Obama, qui paucis horis ante orationem habens, qua munere se abdicaret, Americanos, ut democratiam defenderent, monuit, talia suspicari videtur. lc201701Sehr viele Kandidaten, die Donald Trump in sein Kabinett beruft, einige Generäle, viele Banker, die meisten Millionäre, stehen in der Kritik. Besonders kontrovers aber wird über seinen Schwiegersohn Jared Kushner gestritten, den Ehemann seiner Tochter Ivanka, den der gewählte Präsident gerade eben zum obersten Berater im Weißen Haus gemacht hat. Er ist 36 Jahre alt, ist bisher dem Beruf des Immobilienmaklers nachgegangen und hat keine politische Erfahrung abgesehen davon, dass er seinen Schwiegervater durch die engen und verschlungenen Wege des Wahlkampfes geführt hat. Dass sich Trump durch diese Besetzung dem Vorwurf des Nepotismus aussetzt, nimmt er auf die leichte Schulter. Ist es ein Trost, dass Kushner ebenso wie sein Gönner sein Amt ohne Bezahlung ausüben will? Dieser Trost tröstet den weniger, der sich bewusst macht, dass es gewöhnlich nur die angestellten Bediensteten sind, die Honorar beziehen, nicht aber die Besitzer eines Handelsunternehmens, die nicht dienen sondern bestimmen. Geht so nicht der öffentlich politische Betrieb, indem er zu einem Familien- und Handelsunternehmen entartet, verloren? Muss man nicht befürchten, dass der oberste Geschäftsführer, indem er den Präsidenten gibt, sobald er alle durch die Annehmichkeit seiner Wohltaten wie Kunden gewonnen hat, die Aufgaben des Senates, der Verwaltung, der Gesetze an sich zieht und allein herrscht (vgl. Tac.ann.1,2)? Barack Obama, der vor wenigen Stunden seine Abschiedsrede hielt, scheint, wenn er die Amerikaner auffordert, die Demokratie zu verteidigen, derartiges zu argwöhnen.
28.01.2017  Theresa May, Britanniarum administra princeps, officium salutationis erga novum praesidem Americanum die Veneris haud invita explebat; nam Britannia, cum Europaea Unione relicta globaliter bilateralia commercia amplecti consectetur, consocii sunt quaerendi. Cum Donaldus Trump Brexitum probet, foedera bilateralia suadeat, omnino speciales relationes cum Britannia et "cum sua Maggie" (quo nomine ad necessitatem inter Margaritam Thatcher et Ronaldum Reagan alludit) concupiscat, Theresa May ianuas patentes effringere videtur. Et facilem et mansuetum praesidem repperit, qui benigne eius monita in pectus animumque demissurum promisit: Se Britanniam post Brexitum, qui res sit magnifica, adiuturum; se Iacobo Mattis, qui de tormentis abnuat, obsecuturum; se sua in Natonem officia in omni genere praestaturum esse; se pactionibus Minscianis non expletis sanctiones Russis impositas non consopiturum neque mitigaturum. Invitationi reginae Elizabetha II, ut hoc anno Britanniam visitaret, respondens se venturum esse promisit. Et multa alia novus praeses hoc die Veneris est molitus, quae ut cuncta referam, tempus viresque me deficiunt. lc201701Die britische Ministerpräsidentin Theresa May erfüllte am Freitag nicht ungern ihre Verpflichtung zu einem Staatsbesuch beim neuen amerikanischen Präsidenten; denn Britannien muss sich, da es nach dem Austritt aus der EU global bilaterale Handelsbeziehungen anstrebt, Partner suchen. Da Donald Trump den Brexit gutheißt, bilaterale Verträge empfiehlt und überhaupt spezielle Beziehungen zu Britannien und "zu seiner Maggie" (wie er in Anspielung auf die enge Beziehung zwischen Margaret Thatcher und Donald Reagan sagt) wünscht, scheint Theresa May offene Türen einzurennen. Un in der Tat traf sie einen umgänglichen und handzahmen Präsidenten an, der bereitwillig ihre Wünsche zu beherzigen versprach: Er werde Britannien nach dem Brexit, der eine großartige Sache sei, unterstützen; er werde sich James Mattis, der Foltermethoden ablehne, fügen; er werde in jeder Hinsicht seinen Verpflichtungen gegenüber der Nato nachkommen; er werde die Sanktionen gegen Russland, ohne dass das Minsker Abkommen umgesetzt sei, weder aussetzen noch abmildern. Die Einladung von Königin Elisabeth II., noch in diesem Jahr Britannien zu besuchen, versprach er anzunehmen. Noch vieles andere hat der Präsident an diesem Freitag auf den Weg gebracht, was vollständig zu berichten mir Zeit und Kraft fehlen.
29.01.2017  Donaldus Trump heri cum compluribus civitatum rectoribus et moderatoribus per telephonium collocutus est. Mane cum Shinzo Abe, Iapanico administro primo, telephonavit, cui se sua vice functurum et securitatem Iaponiae "mordicus" defensurum promisit. Postmeridiano tempore cum Germanica cancellaria Merkel XLV minuta fabulatus est. Quibus de rebus verba fecissent, num sermo bene et quem ad finem processisset, cum has lineas scripsi, nondum satis in medio positum erat, praeter fortasse quod multae et variae causae in medium prolatae esse dicebantur. Etiam cum Vladimiro Putin Americanus praeses XLV minuta imprimis de quaestione, quomodo Islamicus, qui dicitur, Status celeriter devinci posset, orabat. Quod praesidi Russico amiciores relationes et realem virium coordinationem ostentavisse videtur, in animis Europaeorum Bruxellensium sollicitudines aut timores excitet. Postremo cum Francogallico quoque praeside Francisco Hollande telephonema compositum erat. lc201701Donald Trump hatte gestern mit mehreren Staatschefs eine telefonische Unterredung. Morgens telefonierte er mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe, dem er versicherte, seiner Verpflichtung nachzukommen und die Sicherheit Japans "eisern" zu verteidigen. Am Nachmittag sprach er 45 Minuten lang mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel. Worüber sie sprachen, ob das Gespräch gut verlaufen und zu welchem Ende es gekommen ist, war, als ich diese Zeilen schrieb, noch nicht hinreichend bekannt, außer vielleicht, dass eine breite Vielfalt von Themen zur Sprache gekommen sein soll. Auch mit Wladimir Putin redete der amerikanische Präsident 45 Minuten, besonders über die Frage, wie der sogenannte Islamische Staat schnell besiegt werden könne. Dass er dem russischen Präsidenten freundschaftlichere Beziehungen und eine reale Koordination der Kräfte in Aussicht gestellt zu haben scheint, dürfte bei den Brüsseler Europäern Sorgen oder sogar Ängste wecken. Schließlich stand noch ein Telefonat mit dem französischen Präsidenten François Hollande auf der Tagesordnung.
01.02.2017  His diebus multi reprehensores et adversarii novi Americani praesidis se explicant. Omitto duos audaces senatores Republicanos Ioannes McCain et Lindsey Graham, qui praesidis consilia politica cum rationibus Republicanis et liberalibus valoribus Americae dissentire dicunt. Praetereo quasdam iuris consultas animi fidentes, quae sicut Ann M. Donnelly aut administra Sally Yates officere audent. Excurro praefectos multarum superioris technologiae societatum, qui aut se non contentos esse emphatice pronuntiant, aut sicut Jeff Bezos se obstructuros significant. Linquo multos histriones, qui nullam censurae gerendae occasionem neglegunt. Praetermitto multa milia hominum, qui ubique terrarum in viis et plateis decretis novi praesidis reclamitant. Hos omnes praetercurrens magno cursu contendo ad Donaldum Tusk, Consilii Europaei praesidem, qui, ut ad pericula spectans, quae nonnullae civitates Unioni Europaeae velitantur, vires defensorias Europaeorum excitet, Foederatas Americae Civitates cum Sinensibus et Russis et Islamisticis tromocratis exaequat. Administros primos trium Balticarum civitatum Tallinnae conveniens: "Imprimis", inquit, "Vashingtonensis rerum transitus Unionem Europaeam in angustias adducit, cum nova administratio Americanorum rationes rerum externarum per praeteritos septuaginta annos perstantes ad incertum revocare videtur." - O quantam mundi confusionem! lc201702Dieser Tage formieren sich viele Kritiker und Gegner des neuen amerikanischen Präsidenten. Ich übergehe die beiden mutigen republikanischen Senatoren John McCain und Lindsey Graham, die behaupten, dass die Politik des Präsidenten im Widerspruch zu den republikanischen Ideen und freiheitlichen Werten Amerikas stehe. Ich lasse einige selbstbewusste Juristinnen aus, die wie Ann M. Donnelly und Ministerin Sally Yates das Zeug zum Widerstand haben. Ich lasse die Bosse vieler Hightechfirmen links liegen, die entweder ihre Unzufriedenheit lauthals kundgeben oder wie Jeff Bezos offenen Widerstand in Aussicht stellen. Ich rede nicht von den vielen Schauspielern, die keine Gelegenheit zur Kritik auslassen. Ich übersehe tausende Menschen, die überall in der Welt auf Straßen und Plätzen gegen die Beschlüsse des neuen Präsidenten protestieren. An all denen vorbei eile ich in vollem Lauf zu dem EU-Ratspräsidenten Donald Tusk, der mit Blick auf die Gefahren, mit denen einige Staaten die Europäische Gemeinschaft bedrohen, um die Verteidigungskräfte der Europäer zu wecken, die Vereinigten Staaten von Amerika auf die gleiche Stufe mit China, Russland und dem Islamistischen Terror stellt. In Tallinn sagte er bei einem Treffen mit den Ministerpräsidenten der drei baltischen Staaten: "Vor allem der Wechsel in Washington bringt die EU in eine schwierige Lage, nachdem die neue Regierung die vergangenen 70 Jahre der amerikanischen Außenpolitik in Frage zu stellen scheint." - Welch verkehrte Welt!
03.02.2017  Cancellaria Merkel die Iovis, antequam die Veneris Melitae conventum Europaeorum gubernatorum participat, primum post rebellionem infeliciter temptatam in Turciam profecta est, ut praesidem Erdogan conveniret. Per duas horas et dimidiatam de rebus in Syria et in Iraquia et de Islamistica tromocratia colloquebantur. Pro mutuis inter duas civitates relationibus id temporis admodum astrictis, cancellaria semitam inter et comprobationem et reprobationem mediam non facile inveniri posse sciebat. Monuit ergo, ut libertas loquendi et scribendi et separatio potestatum in Turcia servarentur. Oppositione politica democratiae opus esse in lumine posuit. Ob systema praesidiale, quod Erdogan in Turcia instituere intendit, permulti autem exitum democratiae intellegunt, sollicitam se praebuit. Quantopere Erdogan eius monitis, ut libertas rei librariae et televisificae servaretur, compulsus sit, novae regulae sevioris censurae, quae heri in usum venerunt, ostentant. Neque Turcicus praeses cancellariae pepercit: ad quadraginta Turcicos milites spectans, qui in Germania asylum petiverunt, Germanos tromocratis latibula praebere insimulavit. Ut condiciones foederis de perfugis retinendis icti diligentius exsolverentur, postulavit. Si operarios Turcicos, qui in Germania versantur, ut vacationes in Turcia agentes haesitantem Turcicam oeconomiam refocilent, hortatur, oblitus esse videtur nonnullis, ne in patria Gülenistae comprehendantur, timendum esse. lc201702Bevor Kanzlerin Merkel am Freitag in Malta am Treffen der Europäischen Staatschefs teilnimmt, reiste sie am Donnerstag zum ersten Mal nach dem missglückten Putschversuch in die Türkei, um Präsident Erdogan zu treffen. Zweieinhalb Studen sprachen beide über Syrien, den Irak und den islamistischen Terror. In Anbetracht der derzeit ziemlich gespannten Beziehungen zwischen beiden Ländern wusste die Kanzlerin, dass ein Mittelweg zwischen Billigung und Missbilligung schwer zu finden war. Sie mahnte entsprechend die Wahrung der Meinungsfreiheit und Gewaltenteilung in der Türkei an. Sie betonte, Gewaltenteilung sei für die Demokratie eine Notwendigkeit. Über das Präsidialsystem, das Erdogan in der Türkei errichten will und das sehr viele als das Ende der Demokratie ansehen, zeigte sie sich besorgt. Wie sehr Erdogan von ihrer Mahnung, die Pressefreiheit zu wahren, beeindruckt wurde, zeigen die neuen und stregeren Regeln der Zensur, die gestern in Kraft traten. Aber auch der türkische Präsident schonte die Kanzlerin nicht: Mit Blick auf die vierzig türkischen Soldaten, die in Deutschland um Asyl gebeten haben, warf er Deutschland vor, Terroristen Unterschlupf zu gewähren. Er forderte, dass die Bedingungen des Flüchtlingsvertrages besser eingehalten werden. Wenn er die türkischen Gastarbeiter in Deutschland ersucht, ihren Urlaub, um die stotternde türkische Wirtschaft zu stützen, in der Türkei zu verbringen, scheint er vergessen zu haben, dass einige fürchten müssen, in ihrer Heimat als Gülenanhänger verhaftet zu werden.
16.02.2017  Administri defensionis civitatum Natonis participum Bruxellas convenerunt. Iacobus Mattis, Americanus a defensione secretarius primum eiusmodi conventui intererat. Verisimile est omnes Europaeos collegas suspensis animis exspectavisse, quomodo atram bilem, qua Donaldus Trump Natonem fuscaverat, abstergeret. Neque, credo, suum praefectum destituit. Nam civitates Foederatas sumptus, quos ipsae Natoni impendunt, deminuturas esse planum fecit, nisi ceteri socii stipes praestitutas exsolvent. Atque istam postulationem iure vix reprehendas. Nam quamquam quaeque consociata civitas, ut binas percentas proventus domestici in suam dispensationem defensoriam averteret, se foedere obstrinxit, quinqe tantum civitates (Foederatae civitates, Britannia, Estonia, Graecia, Polonia) hanc metam tenent; ceterae viginti duae plus minus 1.4 percentas in defensione collocant. Num Mattis reprehendendus est, quod dicit: "Americani non prolixius futurae securitati vestrarum prolium providere possunt, quam vos ipsi."? Tamen eum saepius dissocianter "vos“ et "vester" dixisse quam consocianter "nos" et "noster" mihi mirum et notabile videtur. lc201702Die Verteidigungsminister der Natostaaten trafen sich in Brüssel. Der amerikanische Verteidigungsminister James Mattis nahm zum ersten Mal an einem solchen Treffen teil. Seine europäischen Kollegen dürften gespannt gewesen sein, wie er die schwarz Galle, mit der Donald Trump die Nato eingefärbt hatte, wegwischen würde. Doch ließ er seinen Chef nicht im Regen stehen. Denn er machte deutlich, dass die Vereinigten Staaten den Aufwand, den sie für die Nato betreiben, zurückfahren werden, wenn die anderen Bündnispartner nicht auch ihren vollen Beitrag leisteten. Und diese Forderung kann man wohl kaum zu Recht tadeln. Denn obwohl sich jeder teilnehmender Staat vertraglich verpflichtet hat, zwei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts in den Verteidigungshaushalt abzuzweigen, erreichen nur fünf Staaten (USA, UK, Estland, Griechenland, Polen) dieses Ziel; die anderen 22 investieren in die Verteidigung durchschnittlich 1,4%. Darf man Mattis dafür kritisieren, dass er sagte: "Die Amerikaner können nicht aufwendiger für eine sichere Zukunft eurer Kinder sorgen als ihr selbst."? Gleichwohl erscheint mir auffällig und bemerkenswert, dass er häufiger trennend "ihr“ und "euer" sagte als einend "wir“ und "unser".
10.03.2017  Donaldus Tusk, ex anno MMXIV praeses Europaei Consilii die Iovis a viginti septem praepositis Europaearum civitatum et gubernationum praeses Consilii refectus est. Sola administra prima duodetricesimae Unionis rei publicae, Poloniae, Beata Szydlo, eum non tantum non suffragata est, sed omnibus nervis, ne reficeretur, contendit. Causa repetenda esse videtur ex veteribus inimicitiis, quas Iaroslaus Kaczynski, praefectus gubernatricis et nationalis conservativae factionis "Ius et Iustitia" (PiS), ob suas et proprias causas politicas ex satis longo tempore cum Donaldo Tusk exercet. Iosephus Muscat, praesens Unionis praeses Melitensis Tusk alloquens: "Tu es fortis vir forti Europae confidentia. Et nos te etiam post hodierum diem cum unoquoque nostrum cooperaturum confidimus." Quod affirmans Tusk, quod iterum creatum sit, esse, etiamsi admirabile sit dictu, unitatis Europaeae dixit. Sunt autem, qui timeant, ne Poloni nunc spe et voluntate frustrati summorum consulta, quae una voce comprobanda sint, occludant. Ceterum Donaldus Tusk in decursu secundi temporis imprimis colloquia cum Britannis de Brexitu habenda moderari debebit. lc201703Donald Tusk, seit 2014 Präsident des Europäischen Rates, wurde am Donnerstag von 27 europäischen Staats- und Regierungschefs als Ratspräsident wiedergewählt. Allein die Premierministerin des 28. Staates der Union, Polens, Beata Szydlo, hat ihm nicht nur ihre Stimme verweigert, sondern auch mit aller Kraft gegen seine Widerwahl gekämpft. Den Grund muss man offenbar in der alten Feindschaft suchen, die Jaroslaw Kaczynski, der Vorsitzende der national-konservativen Regierungspartei "Recht und Gerechtigkeit" (PiS) seit ziemlich langer Zeit aus eigenen politschen Gründen mit Donald Tusk pflegt. Joseph Muscat, der derzeitige Präsident der EU aus Malta zu Tusk: "Du bist ein starker Mann mit starker europäischer Überzeugung. Und wir sind sicher, dass Du auch nach dem heutigen Tag mit jedem von uns zusammenarbeiten wirst." Indem er dies bestätigte, sagte Tusk, seine Wiederwahl sei, auch wenn es paradox klinge, ein Beweis für die europäische Einheit. Einige fürchten, dass die jetzt in ihren Hoffungen und Wünschen enttäuschten Polen Gipfelbeschlüsse, die einstimmig gefasst werden müssten, blockieren. Sei dem, wie es will, Donald Tusk wird in seiner zweiten Amtszeit vor allem die Verhandlungen, die mit den Briten über ihren Austritt anstehen, moderieren müssen.
22.03.2017  Americana Transportationis Securae Administratio (TSA) de novo genere terroristicarum insidiarum aeroplanis periculosarum cognovisse videtur. Alioquin non intellegitur, cur primi Americani instrumenta electronica, quae ampliora sunt quam sophophonulo, in diaetas epibatarum asportari vetuerint, eadem autem in vasis seclusis collecta transportari liceat. Britanni paulo post Americanorum exemplum secuti sunt. Canadienses, num ad eorum consilium descensuri sint, nondum pro certo habent. De quali et quanto periculo agatur, publice nondum enotuit. Americana interdictio pertinet ad aeroplana novem societatum, quae ex decem Arabicis et Boreoafricanis et Turcicis aeriportibus (Cairo, Abu Dhabi, Dubai, Doha, Constantinopoli, Riad, Gedda, Casablanca, Amman, Cuvaito) evolant et continuo volatu Americam petunt. Americanae aeriae societates isto interdicto non astringuntur. Britannica interdictio attinet ad continuos volatus quattuordecim societatum ex sex terris (Turcia, Libano, Iordania, Aegypto, Tunesia, Arabia Saudiana). Novae limitationes ex septima antemeridiana hora diei Sabbati primum in incertum tempus in usum recipientur, neque ante decimum quartum diem mensis Octobris exspirabunt. Sunt homines rerum periti, qui istam regulationem licentiosam et insanam appellent. Turcicim regimen eam perversam esse ducit atque, ut replicetur, postulat. lc201703Die amerikanische "Transportation Security Administration" (TSA) scheint Kenntnis von einer neuen Art terroristischer Anschläge gegen Flugzeuge gewonnen zu haben. Anders kann man nicht verstehen, warum die Amerikaner als erste verboten haben, elektronische Geräte, die größer sind als kleine Smartphones, in die Passagierkabine mitzunehmen, diese aber im gesonderten Gepäck befördert werden dürfen. Die Briten sind dem Beispiel der Amerikaner kurz darauf gefolgt, die Kanadier sind sich noch nicht sicher, ob sie diese Maßnahme ergreifen. Um welche Art und eine wie große Gefahr es sich handelt, ist öffentlich noch nicht bekannt geworden. Das amerikanische Verbot bezieht sich auf die Flugzeuge von neun Gesellschaften, die von zehn arabischen, nordafrikanischen und türkischen Flughäfen aus (Kairo, Abu Dhabi, Dubai, Doha, Istanbul, Riad, Jeddah, Casablanca, Amman, Kuwait) starten und non-stopp nach Amerika fliegen. Amerikanische Fluggesellschaften werden von diesem Verbot ausgenommen. Das britische Verbot betrifft die Direktflüge von vierzehn Gesellschaften aus sechs Ländern (Türkei, Libanon, Jordanien, Ägypten, Tunesien, Saudi-Arabien). Die neuen Beschränkungen werden ab Samstag sieben Uhr morgens für zunächst unbestimmte Zeit angewendet und werden nicht vor dem 14. Oktober auslaufen. Einige Sachkenner halten diese Regelung für willkürlich und unsinnig. Die türkische Regierung hält sie für verkehrt und fordert ihre Aussetzung.
10.04.2017  Ne rursus atque iterum de insidiis tromocraticis referam, duos ictus, quibus heri, Dominica Palmarum, Islamicus, qui dicitur, Status, Christianos Copticos in Aegypto Septentrionali petivit, praeteribo. Commemoratu dignius mihi videtur, quid Russi Boris Johnson, Britannico secretario rerum externarum, responderint, cum iter Moscoviense, quod in hodiernum decimum diem mensis Aprilis praestitutum esset, ob res Syriacas renuntiaverit. Locutrix Russici ministerii rerum externarum causas renuntiationis a Britannis interpositas absurdas et inconsequentes nominabat. Aliubi legitur Johnsen aut non intellegere aut nescire, quae in Syria agerentur, quantum Russi ad bellum componendum adiuvarent, quid momenti arti politicae impertiendum sit. Postremo breviter commemorandum est Americanum praesidem navem planigeram (USS Carl Vinson) et naves satellites clavum ad Coream septentrionem torquere iussisse. lc201704Um nicht immer wieder über terroristischen Anschläge zu berichten, übergehe ich die beiden Attentate, mit denen der sogenannte Islamische Staat gestern, am Palmsonntag, die christlichen Kopten in Nordägypten angegriffen hat. Berichtenswerter erscheint mir, was die Russen dem britischen Außenminister Boris Johnson geantwortet haben, der wegen der Ereignisse in Syrien seine Moskau-Reise, die für den heutigen 10. April geplant war, abgesagt hat. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums nannte die von den Briten vorgeschobenen Gründe absurd und widersprüchlich. Anderswo liest man, Johnson verstehe oder wisse nicht, was in Syrien vor sich gehe, wie viel die Russen zur Beilegung des Krieges beitrügen und welche Bedeutung der Diplomatie zukomme. Schließlich soll kurz erwähnt werden, dass der amerikanische Präsident einem Flugzeugträger (USS Carl Vinson) und Begleitschiffen befohlen hat, Kurs Nordkorea zu nehmen.
[53] Id temporis ars politica arte verborum maligne distorquendorum effici videtur. spr2018Zur Zeit scheint sich Politik in der Kunst der Wortverdrehung zu verwirklichen.
[72] Praeses de novis in diem et terribilibus calamitatibus pipians Civitates Foederatas nulla nisi una calamitate laborare nescire videtur. spr2018Wenn der Präsident jeden Tag von neuen schrecklichen Desastern twittert, scheint er nicht zu wissen, dass die USA nur unter einem Desaster leiden.
[127] „Aerosola“ est terminus imprimis virologiae, qui a nomine „aeris“ (aer, aeris m) et ab adiectivo „solubilis“ deductus esse videtur. Qui significat particulas vel solidas vel liquidas, quae in aere solutae diutius circumvolent, antequam ad solum decidant. Quorum „aerosolorum“ (vel „aerosolubilium“) id temporis saepius fit mentio, quod, cum virosa sunt atque in ora vel nasos hominum perveniunt, gravem infectionem „Covid-19“ nominatam excitare possunt. spr2020.10.25„Aerosole“ ist ein Begriff vor allem der Virologie, der sich von dem Nomen „aer, aeris m - Luft“ und dem Adjektiv „solubilis - löslich“ herzuleiten scheint. Er bezeichnet feste oder flüssige Partikel, die in der Luft gelöst länger umherschweben, bevor sie zu Boden sinken. Diese „Aerosole“ werden zur Zeit häufiger erwähnt, weil sie, wenn sie virenhaltig sind und in Mund oder Nase der Menschen gelangen, die schwere Infektion „Covid-19“ auslösen können.
[193] Estne alicui in aquis pereunti exspectandum, aliquem in ripa stantem sed nare nescientem, ut se servet, in aquam insultaturum? Id praeses Ucranicus annuere videtur, cum in coetu Israelico legatorum televisifice dictum pristinae administrae primae Golda Meir repetens dicat: „Intendimus vivere, sed nostri accolae nos mortuos videre volunt.“ Qui nare non scit eum, qui aquis submergitur, non mortuum videre sed servari vult. Ei corticem adicit, si praesto est, aut alios in auxilium advocat, sed suam vitam proicere non debet. spr.21.03.22Darf ein Ertrinkender erwarten, dass einer, der am Ufer steht, aber nicht schwimmen kann, ins Wasser springt, um ihn zu retten? Dies scheint der ukrainische Präsident zu bejahen, wenn er in der Knesset per Videoschaltung ein Wort der früheren Ministerpräsidentin Golda Meir zitiert und sagt: „Wir wollen leben, aber unsere Nachbarn wollen uns tot sehen." Der Nichtschwimmer will den Ertrinkenden nicht tot sehen, sondern will, dass er gerettet wird. Er wirft ihm einen Schwimmring zu, wenn einer greifbar ist, oder ruft andere zu Hilfe, aber sein Leben muss er nicht wegwerfen. (21.03.22)
[195] Mykhaylo Podolyak, Ucranicus interpres disceptationum, quae cum Russis aguntur, magnam resilientiam Ucranorum non modo impetum hostium retardavisse, sed etiam Russos permovisse putat, ut realitatem accommodatiorem censerent. Quod ei lucrum esse videtur, etiam damnum videri potest. Ita Americanus praeses monet, ne Putin in angustias compulsus ad biologica aut chemica arma confugiat. Interea adaugmen ictuum aeriorum nuntiatur. spr.22.03.22Mykhaylo Podolyak, der ukrainische Unterhändler der Verhandlungen mit den Russen, glaubt, dass die hohe Widerstandsfähigkeit der Ukrainer nicht nur den Angriff der Feinde verlangsamt, sondern auch die Russen zu einer angemesseneren Einschätzung der Realität bewegt habe. Was ihm als Vorteil erscheint, lässt sich auch als Nachteil sehen. So warnt der amerikanische Präsident, dass ein in die Enge getriebener Putin seine Zuflucht zu biologischen oder chemischen Waffen nehmen könne. Inzwischen wird eine Zunahme der Luftangriffe gemeldet. (22.03.22)
[200] Quod sero fit, non suo tempore fit, neque laudari potest. Iure ergo Volodomirus Zelenski, praeses Ucranicus, nonnullos Europae gubernatores oratione ad Europaeum Concilium virtualiter habita reprehendit, quod sanctiones Russis sero imponentes invasionem et bombardationem Ucrainae non suppresserint. Poloniam, Estoniam, Cechiam, Italiam laudat, vituperat Germaniam, Portugaliam Ungariam. Imprimis Germaniam notat, quae finem secundi gasiducti borealis post tempus fecerit. Quod rogationem Ucraniae attinet, ut in Europaeam Unionem recipiatur, vetat idem vitium iterari ac Ucraniam iubet quam celerrime recipi. In ea re praeses Ucranicus etiam res ante tempus actas res non suo tempore et vitiose actas esse non perpendere videtur. spr.25.03.22Was zu spät geschieht, geschieht zur Unzeit und kann nicht gelobt werden. Zurecht also tadelt der ukrainische Präsident Wolodomyr Zelenski einige europäische Staatenlenker in einer virtuell gehaltenen Rede vor dem EU-Rat, dass sie die Russen zu spät sanktioniert und so den Einfall und die Bombardierung der Ukraine nicht gestoppt hätten. Er lobt Polen, Estland, Tschechien und Italien. Deutschland, Portugal und Ungarn tadelt er. Insbesondere Deutschland hebt er hervor, das sich von der Gasleitung Nord-Stream 2 zu spät verabschiedet habe. Im Hinblick auf den Antrag der Ukraine auf Aufnahme in die EU dürfe man denselben Fehler nicht wiederholen, sondern solle die Ukraine möglichst schnell aufnehmen. Dabei scheint der ukrainische Präsident nicht zu bedenken, dass auch zu frühe Entscheidungen unzeitige und fehlerhafte Entscheidungen sind. (25.03.22)
[217] Quoniam apparet Russos omni vi in regionibus Donescensibus aggressuros esse, Ucrani, ut resistere possint, arma antecapere debent, quae ad adaequatam defensionem usui sint. Dmytro Kuleba, Ucranicus administer a rebus externis collegas civitatum Natone consociatarum Bruxellis revisens: „Tantummodo tres“, inquit, „res mihi sunt agendae: arma, arma, arma“. Eius quiritatio promptis auribus incidisse videtur. Nam secretarius generalis Natonis sententiam dedit adminicula Ucraniae esse corroberanda, quamquam summum propositum Natonis maneret, ne bello immisceretur. Omnia arma, quibus Ucrania se defendere posset, esse arma defensiva. spr.08.04.22Da es ja offensichtlich ist, dass die Russen im Donbass mit aller Stärke angreifen werden, müssen sich die Ukrainer, um Widerstand leisten zu können, im voraus mit Waffen eindecken, die zur angemessenen Verteidigung taugen. Deswegen wurde der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba in Brüssel bei seinen Nato-Kollegen vorstellig. Er sagte: „Nur drei Punkte habe ich zu verhandeln: Waffen, Waffen, Waffen!“ Sein Hilferuf scheint auf offene Ohren getroffen zu sein. Denn der Generalsekretär der Nato äußerte, die Unterstützung der Ukraine müsse verstärkt werden, obwohl es oberstes Ziel der Nato bleibe, nicht in den Krieg hineingezogen zu werden. Alle Waffen, mit denen die Ukraine sich verteidigen könne, seien Defensivwaffen. (08.04.22)
[219] Ut pauca de hesterno die (de quadragesimo quinto die Ucranici belli, 09.04.22) referam: Propter constipationem Russicarum copiarum hodie cives regionis Luganopolitanae denuo sunt iussi Russico impetui antevertere et confestim se in tutum recipere. Russia generali Alexandro Dvornicov summum imperium in Ucrania deferens ordinem imperatoriam denuo constituisse videtur. Qui generalis magnum usum in re militari in Syria consecutus esse dicitur. Britannicus primus administer, qui eo die Chioviae versabatur, Ucranis insuper militares et pecuniarias opportunitates promisit. spr.10.04.22Um weniges über den gestrigen Tag (den 45. Tag des Ukraine-Krieges, 09.04.22) zu berichten: Wegen der Massierung der russischen Truppen wurden die Bürger der Gegend um Luhansk heute erneut aufgefordert, sich einen Vorsprung zu verschaffen und sich unverzüglich in Sicherheit zu bringen. Indem Russland dem General Dwornikow den Oberbefehl in der Ukraine übertragen hat, scheint es seine Befehlsgewalt zu reorganisieren. Dieser General soll in Syrien eine große militärische Erfahrung gesammelt haben. Der britische Premier, der an diesem Tag in Kiew weilte, hat den Ukrainern zusätzlich militärische und finanzielle Hilfe versprochen. (10.04.22)
[221] Dmitri Peskow, qui politicas res Cremlini explicat provulgatque, Finniam et Suetiam monuit, ne cum confoederatione Natonis coniungerentur. Quod momentum dixit Europae non stabilitatem allaturum esse sed periculosam instabilitatem, cum Nato esset instrumentum, quod ad confrontationem spectaret. Illic oblivisci videtur, has duas civitates non ante ad societatem accedere consideravisse, quam ob Russicam in Ucraniam invasionem coeperunt timere, ne ipsi quoque periclitarentur. spr.12.04.22Dmitri Peskow, der die Politik des Kreml erklärt und in der Öffentlichkeit vertritt, warnte Finnland und Schweden, sich der Nato anzuschließen. Dieser Vorgang, sagte er, würde Europa keine Stabilität bringen, sondern eine gefährliche Instabilität, weil die Nato eine Einrichtung sei, die auf Konfrontation abziele. Dabei scheint er zu vergessen, dass diese beiden Staaten nicht daran dachten, einem Bündnis beizutreten, bevor sie durch den russischen Einfall in die Ukraine zu fürchten begannen, dass auch sie selbst gefährdet sind. (12.04.22)
Konnte hier keine weiteren Belege finden
OSAMA BIN LADEN VIVERE VIDETUR Osama bin Laden, dux ordinis terroristici al-Qaida, qui bello in Afganistania abhinc unum fere annum gesto iam perisse putabatur, nihilo minus in vivis esse videtur. In televisione enim Quatariensi taenia sonigera publicata est, in qua aliquis facinora terroristica non ita pridem commissa laudibus extollit et Americanos praemonet, ne Iraquianis bellum inferant. Linguistae, voce oratoris diligenter examinata et sententiis eius grammaticaliter enucleatis, nuntiaverunt in dubium vocari non posse, quin locutor ille Osama bin Laden esset. (Reijo Pitkäranta) Nuntii Latini" vom 22.11.2002 (Radiophonia Finnica Generalis)
SUFFRAGIUM POPULI IN IRLANDIA Septimana vergente in Irlandia suffragium populi institutum est ad cognoscendum, quid de tractatu Nicensi Unionis Europaeae fieri placeret. Ad quaestionem, utrum illud pactum approbaretur, necne, suffragatorum maior pars ’ita’ respondit. Quae cum ita sint, nihil iam impedire videtur, quin fines Unionis Europaeae ad orientem versus propagentur. Bertie Ahern, primus minister Irlandiae, postquam de plebiscito certior factus est, magna sollicitudine levatus: "Populus Irlandensis", inquit, "officium suum in Unione Europaea praestitit." (Reijo Pitkäranta) Nuntii Latini" vom 25.10.2002 (Radiophonia Finnica Generalis)
Konnte hier keine weiteren Belege finden