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Aristoteles, Metaphysik |
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Λ 2 ἔτι τὸ μὲν ὑπομένει, τὸ δ' ἐναντίον οὐχ ὑπομένει· ἔστιν ἄρα τι τρίτον παρὰ τὰ ἐναντία, ἡ ὕλη. εἰ δὴ αἱ μεταβολαὶ τέτταρες, ἢ κατὰ τὸ τί ἢ κατὰ τὸ ποῖον ἢ πόσον ἢ ποῦ, καὶ γένεσις μὲν ἡ ἁπλῆ καὶ φθορὰ ἡ κατὰ τόδε, αὔξησις δὲ καὶ φθίσις ἡ κατὰ τὸ ποσόν, ἀλλοίωσις δὲ ἡ κατὰ τὸ πάθος, φορὰ δὲ ἡ κατὰ τόπον, εἰς ἐναντιώσεις ἂν εἶεν τὰς καθ' ἕκαστον αἱ μεταβολαί. |
XII 2 Ferner: dies bleibt erhalten, das Gegensätzliche bleibt nicht erhalten; es gibt also etwas Drittes außer dem Gegensätzlichen, den Stoff. Wenn es nun vier Veränderungen gibt, nämlich im Was (Substanz), im Wieartigen (Qualität), im Wieviel (Quantität) oder im Wo (Ort), dann dürfte es auch folgende vier Veränderungen in den jeweiligen Gegensatz geben: einfaches Werden und Vergehen die nach dem Was, Vermehrung und Verminderung die nach dem Wieviel, Wandel die nach dem Befinden und Lagewechsel die nach dem Ort. |
XII 3 Dieses eine beharrt, während die Gegensätze nicht beharren, und es gibt somit ein drittes zu den Gegensätzen: das ist die Materie. Die Veränderung nun ist vierfach: sie ist Veränderung des Wesens, oder der Beschaffenheit, oder der Quantität, oder des Ortes; sie heißt Entstehen und Vergehen in bezug auf das Wesen, Zunahme und Abnahme in bezug auf die Quantität, Veränderung in bezug auf die Qualität, Bewegung in bezug auf den Ort. Die Veränderung also findet statt in das jedesmalige bestimmte Gegenteil, |
ἀνάγκη δὴ μεταβάλλειν τὴν ὕλην δυναμένην ἄμφω· ἐπεὶ δὲ διττὸν τὸ ὄν, μεταβάλλει πᾶν ἐκ τοῦ δυνάμει ὄντος εἰς τὸ ἐνεργείᾳ ὄν, οἷον ἐκ λευκοῦ δυνάμει εἰς τὸ ἐνεργείᾳ λευκόν, ὁμοίως δὲ καὶ ἐπ' αὐξήσεως καὶ φθίσεως, ὥστε οὐ μόνον κατὰ συμβεβηκὸς ἐνδέχεται γίγνεσθαι ἐκ μὴ ὄντος, ἀλλὰ καὶ ἐξ ὄντος γίγνεται πάντα, δυνάμει μέντοι ὄντος, ἐκ μὴ ὄντος δὲ ἐνεργείᾳ. | Der Stoff kann sich also nur verändern, weil er zu beidem die Möglichkeit hat. Da aber das Seiende zwei Aspekte hat, verändert sich alles aus einem möglich Seienden in ein wirklich Seiendes, z.B. aus einem möglich Weißen in ein wirklich Weißes. Ebenso ist es bei der Vermehrung und Verminderung. Daher die Möglichkeit, dass alles nicht nur von Fall zu Fall aus dem Nichtseienden entsteht, sondern auch aus einem Seienden, freilich aus einem möglich Seienden, nicht aus einem wirklich Seienden. | und die Materie, die die Möglichkeit des einen wie seines Gegenteils enthält, muss sich in dieser bestimmten Richtung verändern. Wie nun das Seiende selbst ein zwiefaches ist, ein potentielles und ein aktuelles, so wandelt sich alles aus dem der Möglichkeit nach Seienden in das der Wirklichkeit nach Seiende; z.B. aus dem der Möglichkeit nach Weißen in das der Wirklichkeit nach Weiße. Ebenso ist es mit der Zu- und Abnahme. Man darf also sagen, dass jegliches aus einem Nicht-Seienden wird, das nur tatsächlich noch nicht das ist, was es wird, aber auch, dass alles wird aus einem Seienden, und zwar aus einem der Möglichkeit nach Seienden, der Wirklichkeit nach nicht Seienden. |
καὶ τοῦτ' ἔστι τὸ Ἀναξαγόρου ἕν· βέλτιον γὰρ ἢ "ὁμοῦ πάντα" - καὶ Ἐμπεδοκλέους τὸ μῖγμα καὶ Ἀναξιμάνδρου, καὶ ὡς Δημόκριτός φησιν - "ἦν ὁμοῦ πάντα δυνάμει, ἐνεργείᾳ δ' οὔ"· ὥστε τῆς ὕλης ἂν εἶεν ἡμμένοι· πάντα δ' ὕλην ἔχει, ὅσα μεταβάλλει, ἀλλ' ἑτέραν· καὶ τῶν ἀιδίων ὅσα μὴ γενητὰ κινητὰ δὲ φορᾷ, ἀλλ' οὐ γενητὴν ἀλλὰ ποθὲν ποί. | Und dies ist das "Eine" des Anaxagoras; denn so ist es besser ausgedrückt als "alles zugleich" (auch die Mischung des Empedokles und Anaximander und wie es Demokrit sagt): "alles war zugleich möglich, wirklich aber nicht". So dürften sie sich mit dem Stoff befasst haben. Alles aber, was sich verändert, hat Stoff, allerdings verschiedenen; auch alles Ewige, das nicht geworden, aber der Lage nach beweglich ist: zwar einen ungewordenen aber doch einen mit einem Woher und Wohin. | Dies Potentielle ist es offenbar, was Anaxagoras mit seinem »Einen« gemeint hat, zutreffender so statt »chaotisches Durcheinander« benannt, oder was Empedokles als »Mischung«, und ebenso was Anaximander bezeichnet, und was Demokrit meint. »Es war alles durcheinander«, das heißt doch: es war der Möglichkeit nach, nicht der Wirklichkeit nach, und damit haben sie, darf man wohl sagen, den Gedanken der Materie wenigstens gestreift. Alles dasjenige, dem Veränderung zukommt, ist mit Materie behaftet; aber die eine Art der Veränderung hat diese, die andere eine andere Materie. Die ewigen Körper, sofern sie nicht entstanden, aber räumlich bewegt sind, haben auch eine Materie, aber eine Materie nicht für das Entstehen, sondern nur für das Woher und Wohin. |
ἀπορήσειε δ' ἄν τις ἐκ ποίου μὴ ὄντος ἡ γένεσις· τριχῶς γὰρ τὸ μὴ ὄν. εἰ δή τι ἔστι δυνάμει, ἀλλ' ὅμως οὐ τοῦ τυχόντος ἀλλ' ἕτερον ἐξ ἑτέρου· οὐδ' ἱκανὸν ὅτι ὁμοῦ πάντα χρήματα· διαφέρει γὰρ τῇ ὕλῃ, ἐπεὶ διὰ τί ἄπειρα ἐγένετο ἀλλ' οὐχ ἕν; ὁ γὰρ νοῦς εἷς, ὥστ' εἰ καὶ ἡ ὕλη μία, ἐκεῖνο ἐγένετο ἐνεργείᾳ οὗ ἡ ὕλη ἦν δυνάμει. τρία δὴ τὰ αἴτια καὶ τρεῖς αἱ ἀρχαί, δύο μὲν ἡ ἐναντίωσις, ἧς τὸ μὲν λόγος καὶ εἶδος τὸ δὲ στέρησις, τὸ δὲ τρίτον ἡ ὕλη. | Man könnte fragen, aus welchem Nichtseienden Werden erfolgt, denn das Nichtseiende ist dreifach. Offenbar aus einem potentiellen Nichtseienden, wenn es das gibt. Aber gleichwohl nicht aus dem ersten besten, sondern jedes aus einem anderen. Unzureichend ist, dass "alle Dinge zugleich"; sie sind nämlich stofflich verschieden; denn warum wären sie sonst unendlich viele und nicht eins? Die Vernunft ist eins, so dass, wenn auch der Stoff eins wäre, dasjenige wirklich würde, was der Stoff an Möglichkeit einschloss. Es gibt also drei Ursachen und drei Prinzipien: zwei verkörpert der Gegensatz zwischen Begriff und Form auf der einen und der Privation auf der anderen Seite; das dritte aber ist der Stoff. | Daher ist jedesmal die Frage, was denn das nun für ein Nichtseiendes ist, aus dem etwas wird; denn von Nichtseiendem spricht man in dreifacher Bedeutung: [es ist das Nicht-seiende schlechthin, sodann der falsche Schein und endlich die bloße Möglichkeit, das Noch-nicht-sein.] Wenn dies Nichtseiende, aus dem offenbar alles Werden kommt, etwas nur der Möglichkeit nach Seiendes ist, so wird gleichwohl jegliches nicht aus einem beliebigen, sondern aus dem gerade ihm zugehörigen Nichtseienden. Und es genügt nicht, als Ausgangspunkt ein chaotisches Durcheinander anzunehmen und außerdem eine Ursache der Sonderung zu setzen. Denn was verschieden ist, fordert auch eine verschiedene Materie. Wie wäre es sonst zu erklären, dass unendlich vieles geworden ist, und nicht bloß eines? Die Vernunft ist eine; wäre also auch die Materie nur eine, so würde das wirklich geworden sein, was die Materie der Möglichkeit nach war, und das wäre wieder eines. Drei also an Zahl sind die Gründe und drei die Prinzipien; zwei bilden den Gegensatz, dessen eines Glied Begriff und Form, dessen anderes Glied die Privation, die Begriffs- und Formlosigkeit, ausmacht: das dritte ist dann die Materie. |
Üb.: A. Lasson |
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