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Aristoteles, Metaphysik |
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Λ 1 Περὶ τῆς οὐσίας ἡ θεωρία· τῶν γὰρ οὐσιῶν αἱ ἀρχαὶ καὶ τὰ αἴτια ζητοῦνται. καὶ γὰρ εἰ ὡς ὅλον τι τὸ πᾶν, ἡ οὐσία πρῶτον μέρος· καὶ εἰ τῷ ἐφεξῆς, κἂν οὕτως πρῶτον ἡ οὐσία, εἶτα τὸ ποιόν, εἶτα τὸ ποσόν. ἅμα δὲ οὐδ' ὄντα ὡς εἰπεῖν ἁπλῶς ταῦτα, ἀλλὰ ποιότητες καὶ κινήσεις, ᾗ καὶ τὸ οὐ λευκὸν καὶ τὸ οὐκ εὐθύ· λέγομεν γοῦν εἶναι καὶ ταῦτα, οἷον ἔστιν οὐ λευκόν. ἔτι οὐδὲν τῶν ἄλλων χωριστόν. |
XII 1 Die Substanz [das Wesen] ist Gegenstand unserer Betrachtung: Untersucht werden die Prinzipien und Ursachen der Substanzen. Denn sowohl wenn wir das Ganze als Gesamtes betrachten, ist die Substanz sein erster Teil; als auch wenn nach seiner Abfolge: auch so ist die Substanz das Erste, danach das Qualitative, danach das Quantitative. Zugleich ist dies nach einfachem Wortgebrauch nicht einmal seiend, sondern Qualität und Bewegung, wie auch das Nichtweiße und Nichtgerade; wir allerdings sagen, dass auch dies ist, so wie Nichtweißes eben ist; weiterhin keinesfalls von dem übrigen abgetrennt. |
XII 1 Den Gegenstand unserer Betrachtung bildet der Begriff der Substanz [Wesen] als des selbständigen Seins. Die Prinzipien und Gründe der Substanzen sind es, die wir erforschen wollen. Ist das All als geschlossenes Ganzes zu fassen, so ist das substantiell Existierende sein wichtigster Bestandteil; sehen wir auf die Reihenfolge der einzelnen Bestimmungen am Seienden, so käme auch so die Substanz zuerst, und erst nach ihr die Qualität und weiter die Quantität usw. Denn diese alle machen nicht das Seiende in strengem Sinne aus; sie sind nur Beschaffenheiten und Bewegungen am Seienden, fast wie das Nicht-Weiße und das Nicht-Gerade auch. Ein Sein schreiben wir wenigstens irgendwie auch diesem zu; wir sagen z.B.: etwas ist nicht weiß. Keine der anderen Bestimmungen hat ein selbständiges Sein. |
μαρτυροῦσι δὲ καὶ οἱ ἀρχαῖοι ἔργῳ· τῆς γὰρ οὐσίας ἐζήτουν ἀρχὰς καὶ στοιχεῖα καὶ αἴτια. οἱ μὲν οὖν νῦν τὰ καθόλου οὐσίας μᾶλλον τιθέασιν τὰ γὰρ γένη καθόλου, ἅ φασιν ἀρχὰς καὶ οὐσίας εἶναι μᾶλλον διὰ τὸ λογικῶς ζητεῖν· οἱ δὲ πάλαι τὰ καθ' ἕκαστα, οἷον πῦρ καὶ γῆν, ἀλλ' οὐ τὸ κοινόν σῶμα. |
Dies bezeugen auch die alten Philosophen durch ihr wirkliches Tun. Denn sie untersuchten Prinzipien, Elemente und Ursachen der Substanz. Die heutigen Philosophen machen eher Abstraktes zu Substanzen: denn das Allgemeine, das sie aufgrund ihrer rationalen Untersuchungsweise bevorzugt als Prinzipien und Substanzen benennen, ist abstrakt. Die Alten aber konkret Einzelnes, wie z.B. Feuer und Erde, nicht aber den Allgemeinbegriff Körper. | Dafür zeugen denn tatsächlich auch
die Ansichten der alten Denker. Auch sie suchten die Prinzipien,
die Elemente und Gründe der Substanz zu erforschen. Und was die
Heutigen anbetrifft, so sehen sie als die eigentlichen Substanzen
das Allgemeine an; denn die Gattungen, die sie, weil sie alles
auf Begriffe zurückführen, als die eigentlichen Substanzen bezeichnen,
tragen den Charakter des Allgemeinen, während die Früheren sich
an einzelnen Gebilden, wie Feuer und Erde, genügen ließen, ohne
zur |
οὐσίαι δὲ τρεῖς, μία μὲν αἰσθητή - ἧς ἡ μὲν ἀίδιος ἡ δὲ φθαρτή, ἣν πάντες ὁμολογοῦσιν, οἷον τὰ φυτὰ καὶ τὰ ζῷα [ἡ δ' ἀίδιος] - ἧς ἀνάγκη τὰ στοιχεῖα λαβεῖν, εἴτε ἓν εἴτε πολλά· ἄλλη δὲ ἀκίνητος, καὶ ταύτην φασί τινες εἶναι χωριστήν, οἱ μὲν εἰς δύο διαιροῦντες, οἱ δὲ εἰς μίαν φύσιν τιθέντες τὰ εἴδη καὶ τὰ μαθηματικά, οἱ δὲ τὰ μαθηματικὰ μόνον τούτων. ἐκεῖναι μὲν δὴ φυσικῆς· μετὰ κινήσεως γάρ· αὕτη δὲ ἑτέρας, εἰ μηδεμία αὐτοῖς ἀρχὴ κοινή. |
Substanzen aber gibt es drei: die eine ist wahrnehmbar, teils ewig, teils vergänglich; über die letztere, wie z.B. die Pflanzen und die Tiere, sind alle einig. Die andere (zweite) ist ewig: deren Elemente müssen wir herausbekommen, sei es nur eines oder seien es viele. Eine weitere (dritte) aber ist unbewegt, von der einige behaupten, sie sei transzendent; wobei die ersten die Ideen und das Mathematische zweiteilen, die zweiten sie als eine Wesenheit nehmen und die dritten davon allein das Mathematische ansetzen. Jene (ersten beiden) Substanzen sind physikalischer Natur, denn sie sind mit Bewegung verbunden, die zuletzt genannte nicht, falls sie kein gemeinsames Prinzip haben. | Das substantiell Seiende nun ist dreifacher Art. Erstens ist es das Sinnliche, was alle anerkennen, und zwar dieses teils als Vergängliches, wie Pflanzen und Tiere, teils als Ewiges. Das Sinnliche gilt es auf seine Elemente, sei es auf eines oder auf mehrere, zurückzuführen. Sodann das Unbewegte. Dieses bezeichnen manche als für sich bestehend, die einen, indem sie es in zwei Arten unterscheiden, in Ideen und mathematische Objekte, die anderen, indem sie diese beiden als eine Wesenheit fassen, noch andere, indem sie darunter ausschließlich die mathematischen Objekte festhalten. Die sinnlichen Substanzen gehören der Naturwissenschaft an, denn ihnen kommt Bewegung zu; die unbewegte Substanz dagegen ist Gegenstand einer anderen Wissenschaft, sofern es für beide keinerlei gemeinsames Prinzip gibt. |
Ἡ δ' αἰσθητὴ οὐσία μεταβλητή. εἰ δ' ἡ μεταβολὴ ἐκ τῶν ἀντικειμένων ἢ τῶν μεταξύ, ἀντικειμένων δὲ μὴ πάντων (οὐ λευκὸν γὰρ ἡ φωνή) ἀλλ' ἐκ τοῦ ἐναντίου, ἀνάγκη ὑπεῖναί τι τὸ μεταβάλλον εἰς τὴν ἐναντίωσιν· οὐ γὰρ τὰ ἐναντία μεταβάλλει. | Die wahrnehmbare Substanz ist veränderlich. Wenn nun die Veränderung aus dem Entgegengesetzten oder dem Mittleren erfolgt, jedoch nicht aus allem Entgegengesetzten (denn die Stimme ist nicht-weiß), sondern aus dem Gegensätzlichen, so muss etwas, das sich in den Gegensatz hinein verändert, zu Grunde liegen; denn nicht das Gegensätzliche verändert sich. | Die sinnliche Substanz ist der Veränderung
unterworfen. Nun vollzieht sich die Veränderung so, dass etwas aus
seinem Gegenteil oder aus einem Mittleren wird; wird es aber aus
dem Gegenteil, so wird es doch nicht aus jedem beliebigen anderen
- denn dem Weißen steht als ein anderes auch der Ton gegenüber -, sondern aus dem gerade ihm Entgegengesetzten. Da nun die Gegensätze doch nicht selbst in einander übergehen, so muss es notwendig noch etwas Weiteres geben, was der Veränderung in das Entgegengesetzte als Substrat dient. |
Üb.: A. Lasson |
ᾗ - coniec. Bekk.
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