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C.Sallustius Crispus

De Catilinae coniuratione
Die Catilinarische Verschwörung
23-25
Verrat der Fulvia und Ciceros Wahl zum Konsul

 

 
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(23,1) Sed in ea coniuratione fuit Q. Curius, natus haud obscuro loco, flagitiis atque facinoribus coopertus, quem censores senatu probri gratia moverant. (23,2) huic homini non minor vanitas inerat quam audacia: neque reticere, quae audierat, neque suamet ipse scelera occultare, prorsus neque dicere neque facere quicquam pensi habebat. (23,3)  erat  ei cum Fulvia, muliere nobili, stupri vetus consuetudo. quoi cum minus gratus esset, quia inopia minus largiri poterat, repente glorians maria montisque polliceri coepit et minari etiam ferro, ni sibi obnoxia foret, postremo ferocius agitare quam solitus erat. (23,4) at Fulvia insolentiae Curi causa cognita tale periculum rei publicae haud occultum habuit, sed sublato auctore de Catilinae coniuratione, quae quoque modo audierat, compluribus narravit. (23,5) Ea res in primis studia hominum adcendit ad consulatum mandandum M. Tullio Ciceroni. (23,6) namque antea pleraque nobilitas invidia aestuabat, et quasi pollui consulatum credebant, si eum quamvis egregius homo novos adeptus foret. sed ubi periculum advenit, invidia atque superbia post fuere.
XXIII (1) Unter diesen Verschwörern befand sich auch Quintus Curius; er stammte aus einer nicht ganz glanzlosen Familie, aber Schandtaten und Verbrechen ließen an ihm kein reines Fleckchen; die Zensoren hatten ihn wegen ruchbarer Lasterhaftigkeit aus dem Senat gestoßen. (2) Dieser Mensch war ein ebenso großer Windbeutel wie Wagehals. Weder verschwieg er, was er gehört hatte, noch vertuschte er seine eigenen Verbrechen; kurzum: er trug kein Bedenken, etwas zu tun oder zu sagen. (3) Er trieb mit Fulvia, einer Frau aus dem Adel, sei langem Unzucht. Als er aber ihre Zuneigung einbüßte, weil er wegen seiner Mittellosigkeit nicht mehr so viel spendieren konnte, da begann er ihr mit einem Mal großsprecherisch Seen und Berge zu versprechen und ihr sogar mit dem Schwert zu drohen, wenn sie ihm nicht zu Willen wäre, kurz, sich leidenschaftlicher als sonst zu gebärden. (4) Sobald aber Fulvia die Ursache des auffälligen Benehmens des Curius herausgefunden hatte, behielt sie die so schwere dem Staat drohende Gefahr nicht für sich, sondern erzählte, ohne ihre Quelle zu nennen, was sie, wie auch immer, über die Verschwörung des Catilina erfahren hatte. (5) Dies vor allem bestimmte die Leute zu ihrer Neigung, das Konsulat M.Tullius Cicero zu übertragen. (6) Vorher nämlich wogte in den Herzen der meisten Männer des Adels die Eifersucht auf und man glaubte, das Konsulat werde gleichsam besudelt, wenn es ein Emporkömmling, sei er noch so hervorragend, erhalte. Aber als sich die Gefahr abzeichnete, traten Eifersucht und Stolz in den Hintergrund. 
(24,1) igitur comitiis habitis consules declarantur M. Tullius et C. Antonius. quod factum primo popularis coniurationis concusserat. (24,2) neque tamen Catilinae furor minuebatur, sed in dies plura agitare: arma per Italiam locis opportunis parare, pecuniam sua aut amicorum fide sumptam mutuam Faesulas ad Manlium quendam portare, qui postea princeps fuit belli faciundi. (24,3) ea tempestate plurumos quoiusque generis homines adscivisse sibi dicitur, mulieres etiam aliquot, quae primo ingentis sumptus stupro corporis toleraverant, post ubi aetas tantummodo quaestui neque luxuriae modum fecerat, aes alienum grande conflaverant. ( 24,4) per eas se Catilina credebat posse servitia urbana sollicitare, urbem incendere, viros earum vel adiungere sibi vel interficere. 
XXIV (1) Bei den Wahlen wurden so denn Marcus Tullius und Gaius Antonius als Konsuln ausgerufen. Anfänglich machte dieses Ereignis auf das Gelichter der Verschworenen einen niederschmetternden Eindruck. (2) Aber Catilinas wahnsinnige Leidenschaft wurde nicht gemindert, sondern er setzte von Tag zu Tag mehr Hebel in Bewegung, beschaffte allenthalben in Italien an geeigneten Plätzen Waffenvorräte, sandte auf eigenen und seiner Freunde Kredit geliehenes Geld nach Faesulae an einen gewissen Manlius, der später zuerst die Fahne des Krieges erhob. (3) Man berichtet, er habe in der bezeichneten Zeit sehr viele Leute jeglichen Schlags für sich angeworben, auch viele Weiber, die anfangs für ihre ungeheuere Verschwendung die Mittel durch Prostitution beschafft, dann aber, als die Jahre ihrem Erwerb, jedoch nicht ihrem üppigen Lebensstil ein Ende setzten, große Schulden gemacht hatten. (4) Mit ihrer Hilfe glaubte Catilina in der Lage zu sein, die Sklaven in der Hauptstadt aufzuwiegeln, die Stadt anzuzünden und ihre Männer entweder für sich zu gewinnen oder zu töten.    
(25,1)  Sed in iis erat Sempronia, quae multa saepe virilis audaciae facinora conmiserat. (25,2) haec mulier genere atque forma, praeterea viro, liberis satis fortunata fuit; litteris Graecis Latinis docta, psallere et saltare elegantius quam necesse est probae, multa alia, quae instrumenta luxuriae sunt. (25,3) sed ei cariora semper omnia quam decus atque pudicitia fuit; pecuniae an famae minus parceret, haud facile discerneres; lubido sic adcensa, ut saepius peteret viros quam peteretur. (25,4) sed ea saepe antehac fidem prodiderat, creditum abiuraverat, caedis conscia fuerat: (25,5) luxuria atque inopia praeceps abierat. verum ingenium eius haud absurdum: posse versus facere, iocum movere, sermone uti vel modesto vel molli vel procaci; prorsus multae facetiae multusque lepos inerat.
XXV (1) Zu diesen gehörte auch Sempronia, die schon viele Verbrechen mit der kriminellen Energie eines Mannes  begangen hatte. (2) Diese Frau war, was Herkunft und Aussehen, außerdem was Mann und Kinder angeht, vom Glück recht begünstigt. In der griechischen und lateinischen Literatur war sie bewandert; sie spielte die Leier und tanzte kunstfertiger als es eine anständige Frau braucht; dazu kommt vieles mehr, was ihrem üppigen Lebensstil diente. (3) Doch galt ihr immer alles höher als Ehre und Keuschheit. Ob sie gegenüber ihrem Geld oder ihrem Ruf rücksichtsloser war, konnte man nicht leicht entscheiden; sie war so fieberhaft wollüstig, dass sie öfter den Männern nachlief als diese ihr. (4) Öfter hatte sie schon vor dieser Zeit Wort gebrochen, Anvertrautes abgeschworen, an Mord teilgenommen: (5) Durch Verschwendung und Mittellosigkeit war sie jählings gesunken. Aber ihre Begabung war ganz annehmbar: sie konnte Verse machen, Witz spielen lassen, bald zurückhaltend, bald gefühlvoll, bald ungeniert reden, kurz: sie besaß viel Anmut und Laune.

 

Sententiae excerptae:
Lat. zu "Sall"
99
idem velle atque idem nolle, ea demum firma amicitia est.
dasselbe wollen und dasselbe nicht wollen, das erst ist feste Freundschaft
Sall.Cat.20,4


Literatur:
zu "Sall" und "Cat"
739
Ableitinger, D.
Beobachtungen zur Caesarrede in der Coniuratio Catilinae des Sallust
in: Vretska: Festschr., Heidelberg 1970
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Audacia in Sallusts 'Verschwörung des Catilina'
in: Herm. 130/2002, 265
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Büchner, K.
Cicero. Bestand und Wandel seiner geistigen Welt
Heidelberg (Winter) 1964
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Büchner, K.
Römische Literaturgeschichte. Ihre Grundzüge in intrpretierender Darstellung
Stuttgart (Kröner, TB 199) 1967
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Cicero. Ein biographischer Versuch
Wiebaden (Steiner) 1969
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Giebel, M.
Cicero
Reinbek (rm 261) 1989
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in: Röm.Geisteswelt, München 1965
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Klingner, Friedrich
Studien zur griechischen und römischen Literatur. Herausgegeben von Klaus Bartels, mit einem Nachwort von Ernst Zinn.
Zürich, Stuttgart (Artemis) 1964
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Lämmli, F.
Sallusts Stellung zu Cato, Caesar, Cicero (Staatsdenken)
in: Klein: Staatsd., WBG 1966 (WdF 46)
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Plasberg, O.
Cicero in seinen Werken und Briefen
Darmstadt (WBG) 1962
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Seel, O.
Cicero. Wort, Staat, Welt
Stuttgart (Klett) 1967
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2807
Trassard, Francois, Royer, Sophie / Salles, Catherine
Leben im alten Griechenland.
Stuttgart 2005
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658
Vogt, J.
Cicero und Sallust über die Catilinarische Verschwörung
Darmstadt (WBG) 1966 [FfM 1938]
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