Nos personalia non concoquimus. Nostri consocii (Google, Affilinet) suas vias sequuntur: Google, ut intentionaliter te proprium compellet, modo ac ratione conquirit, quae sint tibi cordi. Uterque consocius crustulis memorialibus utitur. Concedis, si legere pergis. |
1 2 3 5 |
O navis, referent in mare te novi
fluctus. o quid agis? fortiter occupa portum. nonne vides, ut
nudum remigio latus
|
Soll dich wieder, o Schiff, tragen ins Meer die Flut! O was hast du im Sinn? Standhaft behaupte den Hafen! Siehest du nicht, wie
Deine Seite von Rudern leer,
|
5 6 7 8 |
et malus celeri saucius Africo
antemnaeque gemant ac sine funibus vix durare carinae
possint imperiosius
|
Segelstangen und Mast seufzen, verwundet vom Schnellen Afrikus? und kaum ohne Taue des Meers gebietrische Wogen
Zu bestehen dein Kiel vermag?
|
9 10 11 12 |
aequor? non tibi sunt integra lintea,
non di, quos iterum pressa voces malo. quamvis Pontica pinus,
silvae filia nobilis,
|
Unbeschädiget ist keins deiner Segel, auch Götter hast du nicht mehr, welchen du flehst im Drang; Oh du, pontische Fichte,
Tochter eines gepriesnen Hains,
|
13 14 15 16 |
iactes et genus et nomen inutile:
nil pictis timidus navita puppibus fidit. tu nisi ventis
debes ludibrium, cave.
|
Dich gleich rühmest umsonst deines Geschlechts und Rufs: Der erschrock'ne Pilot traut dem gemalten Schiff Nie: drum hüte dich, willst du
Nicht ein Kurzweil der Winde sein.
|
17 18 19 20 |
nuper sollicitum quae mihi taedium,
nunc desiderium curaque non levis, interfusa nitentis
vites aequora Cycladas.
|
Du noch jüngst mein Verdruss und meine Kümmernis,
Jetzt meins sehnlicher Wunsch und meiner Sorge Ziel; Fleuch die Meeresflut, welche
durch die hellen Cycladen tobt.
|
Versmaß: Asclepiadeum tertium |
Übersetzung: K.F.Preiß |
|
Weitere Üb.: Färber (31) | R.A.Schröder (23) | J.H.Voss, 15 |
6. Vergleichen Sie das Gedicht Alk.46aD (und Alk.119D-122D)! In welcher Hinsicht dient das Gedicht Horaz als Vorlage?
7. Bezeichnet der Wechsel taedium - desiderium, cura (17f) eine postitive oder negative emotionale Wendung? Wie könnte man sie sich konkret vorstellen?
8. Versuchen Sie, die Ode zu gliedern!
9. Das Gedicht gilt als das klassische Beispiel für eine Allegorie. Wie funktioniert eine Allegorie, welche Vorzüge verschafft sie einem Gedicht?
10. Da die Allegorie ein "Additionsgefüge in sich konsistenter Metaphern" ist, stellt sich die Aufgabe, dieses "Gefüge" in seine einzelnen Elemente aufzulösen. Im Groben werden sie bereits von Quintilian genannt: 'Schiff' für 'Staat', 'Fluten und Sturm' für 'Bürgerkriege' und 'Hafen' für 'Frieden und Eintracht'.
Schiff (o navis, 1) | Staat | |
|
(Unregierbarkeit) |
Getriebensein (referent te, 1) <--> Gegensteuern (fortiter occupa! 2) |
|
|
rowspan="5">Auflösung der technischen Funktionseinheit Schiff <--> Versagen der staatlichen Organe |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
(Abwendung der Götter von Rom) | |
|
(Wirkungslosigkeit der ruhmvollen Herkunft und Vergangenheit Roms, der früheren Stabilität seines imperiums) | Edle Herkunft <--> Wirkungslosigkeit |
|
(Verlust des Vertrauens in Glanz und Größe) | |
Meer | ||
|
('Bürgerkriege')
|
|
'Hafen' | ('Frieden und Eintracht') | |
11. Wie würde das Gedicht wirken, wenn es keine allegorische Sinnebene hätte?
Sententiae excerptae: