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In der Erörterung Ciceros beginnt Scipio über seinen Freund Cato zu erzählen, der bei ihm größte Achtung und Bewunderung gewann. Catos Ansicht über die Erhaltung des Gemeinwesens basiert darauf, dass meistens nur Einzelne ihr Gemeinwesen mit ihren eigenen Gesetzen und Einrichtungen aufgebaut, wie zum Beispiel der Kreter Minos und der Lakedämonier Lykurgos. Diese Ansicht stößt bei Scipio auf Widerspruch, denn er ist der Meinung, dass das Gemeinwesen "nicht durch eines Mannes Geist, sondern vieler, nicht in einem Menschenleben, sondern in vielen Generationen und Zeitaltern aufgebaut worden [ist]" (cic. rep. II 2). Mit dieser Aussage wollte er zum Vorschein bringen, dass niemand so vollkommen sei, trotz aller Begabungen, das Kommende zu erkennen und danach richtig zu handeln. Darauf begibt sich Scipio in immer tiefere Gewässer dieses Themas. Nach ihm begann die Errichtung des Gemeinwesens mit der Gründung der Stadt Rom.
Romulus, der abstammt von Mars und unter Wölfen und später bei Hirten aufwuchs, verschaffte sich durch grobe Lebensweise und harte Arbeit großes Ansehen und Ruhm bei seinen Mitmenschen. Romulus hatte das Ziel, eine Stadt zu gründen, sie zu besiedeln und das Gemeinwesen zu erhalten. Nach sorgfältiger Überlegung und mit Hilfe des Vogelflugs fand er den richtigen Ort zur Stadtgründung nicht direkt am Meer liegend, wo sie vielen Gefahren ausgesetzt wäre, neuen Sitten und Sprachen, Luxus, die sein Vorhaben schließlich zunichte machen könnten. Das Meer stand für "Verderbnis und Veränderlichkeit des sittlichen Zustandes" (II 7). Das beste Beispiel für den inneren Verfall eines Staates am Meer waren Karthago und Korinth: Dort wurde Seehandel betrieben und die eigentlichen Aufgaben, Bebauung der Felder und Übung an den Waffen wurden vernachlässigt. Aus diesem Grund setzte er die Stadt ans Ufer eines ununterbrochenen Flusses und gleichmäßig fließenden Stromes im Landesinneren, von wo aus Feinde erkannt würden und dennoch sie Export und Import betreiben konnten.
Nach dieser klugen Handlung folgt für Scipio der Vertrag zwischen Romulus und Titus Tatius. Durch die Entführung sabinischer Jungfrauen zwang er deren König nach einem unentschiedenen Kampf zu einem Vertrag, der besagte, dass das Königtum geteilt und ihre Heiligtümer vereinigt werden sollten. Nach dem Tode des Tatius wurde dem Romulus als einzigem König alles zugesprochen, wodurch seine Macht gestärkt wurde. Denn für Romulus war die Einzelherrschaft und die königliche Vollmacht die Voraussetzung, einen Staat besser zu leiten und der Rat der Väter, der Senat, gab ihm die notwendige Unterstützung. Für die Nachwelt blieben die Einrichtungen der Vogelschau und des Senats erhalten. Mit seinem Tod, so glaubte man, wurde er unter den Göttern aufgenommen.
Seine Nachfolger waren Numa Pompilius, Tullus Hostilius, Ancus Marcius, Lucius Tarquinius, Servius Tullius und Tarquinius Superbus. Direkt nach Romulus’ Tod wurde ein Interregnum zur Überbrückung des Machtvakuums eingeführt. In dieser Zeit übernahm der Senat die Staatsgeschäfte. Aus Sehnsucht nach Romulus suchte und fand das Volk seinen Nachfolger bei den Sabinern in Cures. Numa Pompilius versuchte die Römer von ihren kriegerischen Gewohnheiten abzubringen und lehrte sie friedliche Bestellung der Felder und religiöse Gebräuche, die er aufs heiligste festsetzte. Er gründete den Markt, Spiele und Festlichkeiten und lenkte die Römer vom Krieg zu Menschlichkeit, Gottesfurcht und Sanftheit. So wurde auf natürlichem Weg das Gemeinwesen erhalten, wobei Manilius an diesem Punkt verdeutlicht, dass die Römer "nicht durch überseeische und eingeführte Künste gebildet worden sind, sondern durch angeborene und einheimische Tugenden" (II 30).
Der dritte König, Tullus Hostilius, der sehr bescheiden war und die königlichen Abzeichen nur auf Geheiß des Volkes trug, spielte mit dem Gedanken, dass Kriege angekündigt werden sollten, den er schließlich durch den Fetialkult durchsetzte. Nach diesem Kult sollten alle Kriege, welche nicht angekündigt wurden, für "ungerecht und ruchlos gehalten werden" (II 31). Auch wenn er auf dieselbe mysteriöse Weise wie Romulus, der während einer Sonnenfinsternis verschwunden war, starb, er wurde vom Blitz getroffen, wurde ihm nicht zuteil, dass man von ihm glaubte, unter die Göttern eingekehrt zu sein.
Darauf folgte der König Ancus Marcius, der so wie Pompilius ein Gesetz nach einer Volksbefragung einführte, die Latiner besiegte und sie in den Staat eingliederte. Er fügte den Aventin und den Caeliusberg der Stadt an und verteilte die gewonnenen Äcker unter das Volk. Er erklärte alle Wälder am Meer zu Staatseigentum und gründete eine Stadt an der Mündung des Tibers, Ostia. Nach dreiundzwanzig Jahren Königsherrschaft verstarb er.
Sein Nachfolger Lucius Tarquinius wurde wegen seiner Begabung, Bildung und Gelehrsamkeit Freund des Königs Ancus. Er galt beinahe auch als Teilhaber des Königtums, da er sich an allen Plänen beteiligte. Er gewann das Volk für sich, indem er alle Bürger unterstützte, ihnen half, sie verteidigte und beschenkte. Aus diesem Grund war es selbstverständlich, dass er als neuer König vom Volk akzeptiert wurde. Im Laufe seiner Amtszeit verdoppelte er die Anzahl der Senatoren und benannte sie um, von alten Väter zu Väter der älteren Geschlechter. Er baute noch eine Ritterschaft auf, die er anschließend wiederum verdoppelte, mit der er später die Äquer und die Sabiner bezwang. Lucius wollte noch während der Schlacht gegen die Sabiner dem Jupiter Optimus Maximus einen Tempel auf dem Kapitol errichten. Nach achtunddreißig Jahren Königsherrschaft verstarb auch dieser Mann.
Der sechste im Bunde war Servius Tullius, der als Knabe durch seine Begabung dem Tarquinius auffiel, so dass dieser ihn später als seinen Nachfolger einsetzte. Er trennte die Ritter von dem Volk und teilte das Volk in fünf Klassen, so dass nicht die Masse die meiste Macht habe, sondern jene, die am meisten besitzen. Auf diesen folgte Tarquinius Superbus, der infolge von vielen Kriegen und Siegen übermütig wurde. Er wollte, dass man ihn fürchte und verlor den Überblick über die Lenkung der Sitten, zugleich auch die Lenkung der Seinen. Lucius Brutus, ein Privatmann, trat für die Erhaltung der Freiheit ein und brachte das Volk schließlich dazu, den Tyrannen mit seiner Familie und seinem Stamm zu vertreiben.
In der weiteren Entwicklung des Gemeinwesens wurden an Stelle des Königs jährlich zwei Konsuln gewählt, die die Befehlsgewalt hatten. Publius Valerius verabschiedete ein Gesetz, nach dem kein Beamter einen römischen Bürger töten oder schlagen durfte. Zehn Jahre nach den ersten Konsuln wurde ein Diktator, Titus Larcius gewählt. Seine Herrschaft glich beinahe der der Könige, da das Volk sich nicht wehrte, fürstliche Männer von größtem Ansehen behielten die größte Befehlsgewalt und das Volk ging leer aus. Dieser Zustand dauerte bis zu dem Zeitpunkt, als Postumus Cominius und Spurius Cassius Konsuln waren. Scipio erinnert darauf nochmals daran, was er am Anfang seiner Erörterung gesagt hatte, nämlich "wenn diese Verteilung von Recht, Pflicht und Aufgabe im Staate nicht ausgeglichen ist, so dass genügend Macht bei den Beamten, Ansehen im Rat der führenden Männer und Freiheit beim Volke ist, dass dann dieser unveränderliche Zustand des Gemeinwesens nicht bewahrt werden kann" (II 57).
Als das Volk von großen Schulden bedrückt war, besetzte es den heiligen Berg und den Aventin. Man wählte darauf aus Verzweiflung zwei Volkstribunen, die die Macht der Mächtigen vermindern sollten. Dies half jedoch auch nicht viel, da die weisesten und tapfersten mit Waffen und Rat das Gemeinwesen schützten. Ein Grund für das Anwachsen ihrer Macht war, dass sie die anderen an Ehre überragten und sich nicht viel aus Genüssen machten. Vierundfünfzig Jahre nach den ersten Konsuln brachten die Konsuln Spurrius Tarpeius und Aulus Aternius ein Gesetz über Geldbuße und Haftgeld ein. Wiederum mehrere Jahre später, als das Volk hilflos dastand, wurde ein Plan gefasst, dass zehn Männer gewählt werden sollten, die größte Gewalt ohne Berufungsmöglichkeiten hatten und Gesetze schrieben. So entstand das weise Zehntafel Gesetz. In diesem Zustand lag die ganze Macht und Befehlsgewalt bei den fürstlichen Männern.
Als die ersten zehn Männer nach einem Jahr ihre Macht an eine zweite Gruppe übertrugen, waren diese aber ungleich ungerechter und wollten ihre Macht nicht mehr abgeben. Von diesen zehn Männer stammt unter anderen auch das Gesetz, das besagt, es dürfe keine Ehe zwischen den Vätern, den Patriziern, und dem Volk geschlossen werden. So kam in Rom die Ungerechtigkeit auf und der größte Umsturz des Gemeinwesens setzte ein. Damit schließt Scipio, der die gesamte Entwicklung darstellt, seine Umschreibung.
Nun stellt Tubero die Frage, wie denn ein solch ideales Gemeinwesen erhalten werden kann. Scipio kommt zu dem klugen Mann, den der Staat braucht. Ein Mann, der Ansehen und Führerqualitäten besitzt und mutig ist. Der dem Volk gerecht hilft und diesem Eintracht verschafft. Am Ende des Buches fordert Philus, dass Scipio eine genauere Definition über die Gerechtigkeit gibt, der jedoch hält seine Erörterung für genug und verschiebt die Fortsetzung auf den nächsten Tag.
Sententiae excerptae:
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