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Beleg gesucht für: schreiben
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
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hanc Graecis conscriptam litteris mittit, ne intercepta epistula nostra ab hostibus consilia cognoscantur. Caes.Gall.5,48,4den er griechisch schrieb, damit die Feinde seine Absichten nicht erführen, falls Sie das Schreiben abfingen.
ille perlectam in conventu militum recitat maximaque omnes laetitia adficit. (10) tum fumi incendiorum procul videbantur, quae res omnem dubitationem adventus legionum expulit. Caes.Gall.5,48,9Der las das Schreiben den versammelten Soldaten laut vor und erfüllte sie insgesamt mit der größten Freude. - (10) Bald erblickte man aus weiter Ferne den Rauch von Bränden; dies löste mit einem Mal alle Zweifel, dass die Legionen ganz nahe seien.
quibus litteris circiter media nocte Caesar adlatis suos facit certiores eosque ad dimicandum animo confirmat. Caes.Gall.5,49,4Cäsar erhielt das Schreiben um Mitternacht, worauf er seine Leute unterrichtete und sie zum Kampf aufmunterte.
contendit <per litteras ab senatu, ut etiam Pompeius se imperio abdicaret, seque idem facturum promisit; sin minus, se neque sibi neque patriae defuturum.> Caes.Gall.8,55,3Er verlangte <deshalb in einem Schreiben an den Senat, auch Pompeius solle den Oberbefehl niederlegen, indem er seinerseits versprach, dasselbe zu tun; im entgegengesetzten Fall müsse er an sich und das Vaterland denken.>
ac mihi quidem, tametsi haudquaquam par gloria sequitur scriptorem et auctorem rerum, tamen in primis arduom videtur res gestas scribere: primum quod facta dictis exequenda sunt; dein quia plerique, quae delicta reprehenderis, malevolentia et invidia dicta putant, ubi de magna virtute atque gloria bonorum memores, quae sibi quisque facilia factu putat, aequo animo accipit, supra ea veluti ficta pro falsis ducit.  Sall.Cat.3,2Wird nun auch nicht gleicher Ruhm dem Darsteller wie dem Helden der Geschichte zuteil, so erachte ich es doch für äußerst gewagt, Geschichte zu schreiben; erstens, weil durch Worte ein vollkommen lebendig treues Bild von Taten zu geben ist, zweitens, weil die meisten von dem, was man als Vergehen tadelt, annehmen, es sei aus Böswilligkeit und Hass erwähnt, wenn man aber von großer Tugend und Ruhmestat edler Menschen berichtet, jeder nur das ohne weiteres hinnimmt, was er auch für sich selbst für leicht ausführbar hält, was aber darüber hinausgeht, für erdichtet und falsch erklärt. 
sed a quo incepto studioque me ambitio mala detinuerat, eodem regressus statui res gestas populi Romani carptim, ut quaeque memoria digna videbantur, perscribere, eo magis, quod mihi a spe, metu, partibus rei publicae animus liber erat. Sall.Cat.4,2sondern ich nahm mir vor, zu meinem erwählten Lieblingsberuf, von dem mich der böse Ehrgeiz abgebracht hatte, zurückzukehren und die Geschichte des römischen Volkes zu schreiben, und zwar in Auswahl, was mir jeweils als das Denkwürdigste erschien; um so mehr als ich innerlich frei war von Hoffnungen, Befürchtungen und staatlichen Parteiinteressen.
Post paucos dies L. Saenius senator in senatu litteras recitavit, quas Faesulis adlatas sibi dicebat, in quibus scriptum erat C. Manlium arma cepisse cum magna multitudine ante diem VI Kalendas Novembris. Sall.Cat.30,1Einige Tage darauf las der Senator Lucius Saenius in der Senatssitzung ein Schreiben vor, das er angeblich aus Faesulae erhalten hatte. Darin stand, Gaius Manlius habe mit einem großen Heerhaufen am 27. Oktober die Waffen ergriffen.
ab his longe divorsas litteras Q. Catulus in senatu recitavit, quas sibi nomine Catilinae redditas dicebat. earum exemplum infra scriptum est. Sall.Cat.34,3Ganz anders lautete das Schreiben, das Quintus Catulus in der Senatssitzung vorlas, das ihm angeblich im Auftrag Catilinas übergeben worden war. Davon teile ich hier eine Abschrift mit:
plura quom scribere vellem, nuntiatum est vim mihi parari. nunc Orestillam commendo tuaeque fidei trado; Sall.Cat.35,5Ich wollte zwar noch mehr schreiben, doch gerade wird mir gemeldet, man plane eine Gewalttat gegen mich. So empfehle ich dir jetzt Orestilla und vertraue sie deinem Schutz an;
ipse Volturcio litteras ad Catilinam dat, quarum exemplum infra scriptum est. Sall.Cat.44,4Für seine Person übergab er dem Volturcius ein Schreiben an Catilina, wovon ich eine Abschrift mitteile:
eo senatum advocat magnaque frequentia eius ordinis Volturcium cum legatis introducit, Flaccum praetorem scrinium cum litteris, quas a legatis acceperat, eodem adferre iubet. Sall.Cat.46,6Dorthin beruft er den Senat und lässt bei großer Vollzähligkeit des Kollegiums Volturcius mit den Gesandten hineinbringen. Den Praetor Flaccus lässt er das Kästchen mit dem Schreiben, das er von den Gesandten bekommen hatte, ebendahin bringen. 
Volturcius interrogatus de itinere, de litteris, postremo quid aut qua de causa consili habuisset, primo fingere alia, dissimulare de coniuratione; post ubi fide publica dicere iussus est, omnia, uti gesta erant, aperit docetque se paucis ante diebus a Gabinio et Caepario socium adscitum nihil amplius scire quam legatos, tantummodo audire solitum ex Gabinio P. Autronium, Ser Sullam, L. Vargunteium, multos praeterea in ea coniuratione esse. Sall.Cat.47,1Volturcius wurde über seine Reise verhört, über die Schreiben, hauptsächlich, welche Absichten und warum er sie gehabt habe. Anfänglich brachte er ablenkende Lügen vor und stellte die Verschwörung in Abrede; als man ihn dann aber aufforderte, die Wahrheit zu sagen, und dazu Straflosigkeit zusicherte, erzählt er, wie sich alles zugetragen hatte; er erklärt, er sei erst wenige Tage zuvor von Gabinius und Caeparius als Teilnehmer angeworben worden und wisse nichts weiter als die Sache mit den Gesandten. Er habe nur öfter von Gabinius gehört, dass Publius Autronius, Servius Sulla, Lucius Vargunteius und viele andere zu den Verschwörern gehörten.
Sulla cum Hispanos et Gallos donaret, credo, hunc petentem repudiasset; quem nos vidimus, cum ei libellum malus poeta de populo subiecisset, quod epigramma in eum fecisset tantum modo alternis versibus longiusculis, statim ex eis rebus, quas tum vendebat, iubere ei praemium tribui, sed ea condicione, ne quid postea scriberet. Cic.Arch.25.bHätte vielleicht Sulla, der Spanier und Gallier damit beschenkte, diesen auf seine Bitte zurückgewiesen? Er, den ich noch vor mir sehen kann, wie er in der Versammlung, als ihm ein schlechter Dichter aus dem Volk ein Schriftstück überreichte, weil er ein Epigramm, das nur aus abwechselnden längeren und kürzeren Versen bestand, auf ihn gemacht habe, wie Sulla auf der Stelle befahl, ihm von den Sachen, die er eben verkaufte, den ganzen Erlös auszuzahlen, aber unter der Bedingung, dass er in der Folge nichts mehr schreiben solle?
ipsi illi philosophi etiam in eis libellis, quos de contemnenda gloria scribunt, nomen suum inscribunt: in eo ipso, in quo praedicationem nobilitatemque despiciunt, praedicari de se ac se nominari volunt. Cic.Arch.26.cSelbst jene Philosophen setzen sogar bei den Abhandlungen, die sie über die Verachtung des Ruhmes schreiben, ihren Namen auf den Titel: genau durch das, worin sie ihre Herabwürdigung des Lobpreisens und der Berühmtheit ausdrücken, wollen sie selbst gepriesen und genannt werden.
Nam prima aetate incidimus in ipsam perturbationem disciplinae veteris, et consulatu devenimus in medium rerum omnium certamen atque discrimen, et hoc tempus omne post consulatum obiecimus eis fluctibus, qui per nos a communi peste depulsi in nosmet ipsos redundarent. Sed tamen in his vel asperitatibus rerum vel angustiis temporis obsequar studiis nostris et quantum mihi vel fraus inimicorum vel causae amicorum vel res publica tribuet oti, ad scribendum potissimum conferam; Cic.de_orat.1,3.Denn mein erstes Lebensalter fiel gerade in den Umsturz der alten Verfassung; und mein Konsulat führte mich mitten in den Kampf und die Gefahr des ganzen Staates, und die ganze Zeit nach dem Konsulat habe ich den Fluten entgegenstellen müssen, die, durch mich von der Vernichtung des Staates abgewehrt, gegen mich selbst zurückströmen sollten. Aber ungeachtet dieser misslichen Verhältnisse und bedrängten Zeiten will ich mich dennoch unseren wissenschaftlichen Bestrebungen widmen und; soviel mir die Ränke der Feinde, die Verteidigungen der Freunde und die Staatsgeschäfte Muße übriglassen, vorzugsweise zum Schreiben anwenden.
ego enim, quantum auguror coniectura quantaque ingenia in nostris hominibus esse video, non despero fore aliquem aliquando, qui et studio acriore quam nos sumus atque fuimus et otio ac facultate discendi maiore ac maturiore et labore atque industria superiore, cum se ad audiendum legendum scribendumque dederit, exsistat talis orator, qualem quaerimus, qui iure non solum disertus, sed etiam eloquens dici possit; qui tamen mea sententia aut hic est iam Crassus aut, si quis pari fuerit ingenio pluraque quam hic et audierit et lectitarit et scripserit, paulum huic aliquid poterit addere.' Cic.de_orat.1,95.Fürwahr, wenn ich meinem Vorgefühl trauen darf und die trefflichen Anlagen betrachte, mit denen unsere Landsleute ausgerüstet sind, so gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass einst einer sein wird, der, wenn er sich mit eifrigerem Fleiß, als wir haben und hatten, mit erhöhter Anstrengung und Tätigkeit bei größerer Muße und reiferer Fähigkeit zum Lernen auf das Hören, Lesen und Schreiben legen wird, sich zu einem solchen Redner, wie wir ihn suchen, ausbilden wird, der mit Recht nicht allein beredt, sondern auch ein Redner genannt werden kann. Doch nach meinem Urteil ist ein solcher entweder schon unser Crassus hier, oder sollte ein anderer ihm an Anlagen gleichkommen und mehr als er gehört, gelesen und geschrieben haben, so wird er ihm nur ein weniges hinzufügen können."
vere enim etiam illud dicitur, perverse dicere homines perverse dicendo facillime consequi. Quam ob rem in istis ipsis exercitationibus, etsi utile est etiam subito saepe dicere, tamen illud utilius, sumpto spatio ad cogitandum paratius atque accuratius dicere. Caput autem est, quod, ut vere dicam, minime facimus (est enim magni laboris, quem plerique fugimus), quam plurimum scribere. Stilus optimus et praestantissimus dicendi effector ac magister; neque iniuria; nam si subitam et fortuitam orationem commentatio et cogitatio facile vincit, hanc ipsam profecto adsidua ac diligens scriptura superabit. Cic.de_orat.1,150.Denn ebenso richtig verhält sich auch die Behauptung, verkehrt rede lerne man am leichtesten durch verkehrt Reden. Obschon es also bei eben diesen Übungen nützlich ist, auch aus dem Stegreif oft Vorträge zu halten, so ist es doch nützlicher, sich Zeit zum Nachdenken zu nehmen und mit gehöriger Vorbereitung und Sorgfalt zu reden. Die Hauptsache aber ist, was – ich will die Wahrheit sagen – wir am wenigsten tun – denn es erfordert große Anstrengung, die wir gewöhnlich scheuen -: soviel als möglich zu schreiben. Der Griffel ist der beste und vorzüglichste Bildner und Lehrmeister der Rede und nicht mit Unrecht. Denn wenn vor einer aus dem Stegreif gehaltenen und durch Zufall veranlassten Rede eine mit Überlegung und Nachdenken ausgearbeitete Rede leicht den Vorzug hat, so wird in der Tat selbst vor dieser eine mit Sorgfalt schriftlich abgefasste Rede den Vorrang haben.
Omnes enim, sive artis sunt loci sive ingeni cuiusdam ac prudentiae, qui modo insunt in ea re, de qua scribimus, anquirentibus nobis omnique acie ingeni contemplantibus ostendunt se et occurrunt; omnesque sententiae verbaque omnia, quae sunt cuiusque generis maxime inlustria, sub acumen stili subeant et succedant necesse est; tum ipsa conlocatio conformatioque verborum perficitur in scribendo, non poetico, sed quodam oratorio numero et modo. Cic.de_orat.1,151.Denn alle Beweisgründe, die nur irgend in dem von uns behandelten Gegenstand liegen, mögen sie durch Anleitung der Kunst oder durch die Geisteskraft und Einsicht des Redners gefunden werden, stellen sich uns beim Schreiben dar und fallen uns ein, wenn wir darüber nachforschen und mit aller Schärfe des Geistes nachdenken, und alle Gedanken und Worte, die den jedesmaligen Stoff am besten beleuchten, müssen notwendig in gehöriger Ordnung unter die Spitze des Griffels treten, und selbst die Stellung und Fügung der Worte vollendet sich beim Schreiben durch einen ebenmäßigen Wohllaut der Rede, nicht wie bei den Dichtern, sondern wie er sich für den Redner eignet.
Haec sunt, quae clamores et admirationes in bonis oratoribus efficiunt; neque ea quisquam, nisi diu multumque scriptitarit, etiam si vehementissime se in his subitis dictionibus exercuerit, consequetur; et qui a scribendi consuetudine ad dicendum venit, hanc adfert facultatem, ut, etiam subito si dicat, tamen illa, quae dicantur, similia scriptorum esse videantur; atque etiam, si quando in dicendo scriptum attulerit aliquid, cum ab eo discesserit, reliqua similis oratio consequetur; Cic.de_orat.1,152.Das ist das, was lauten Beifall und Bewunderung der Redner hervorruft, und niemand wird dies erreichen, wenn er nicht lange und viel geschrieben hat, mag er sich auch noch so eifrig in diesen Reden aus dem Stegreif geübt haben. Wer hingegen von der Übung im Schreiben zum Reden kommt, bringt die Fertigkeit mit, dass, wenn er auch aus dem Stegreif redet, doch das Gesagte dem Geschriebenen ähnlich zu sein scheint, und sollte er selbst einmal bei einem Vortrag eine schriftliche Ausarbeitung mitgebracht haben, so wird doch, wenn er diese verlässt, die folgende Rede sich in ähnlicher Form anschließen.
Cum enim saepe mecum ageres, ut de amicitia scriberem aliquid, digna mihi res cum omnium cognitione tum nostra familiaritate visa est. Cic.Lael.4.aDu warst ja öfter an mir, ich solle über die Freundschaft etwas schreiben. Darum schien mir der Gegenstand allgemeines Interesse zu haben und die Schrift ein würdiges Denkmal unserer Freundschaft werden zu können.
Nam, quod ad te pueri sine litteris venerunt, quoniam vides non fuisse iracundiam causam, certe pigritia fuit et quaedam infinita vis lacrimarum et dolorum. Cic.ad Q.fr.1,3,2,2Dass die Sklaven ohne ein Schreiben von mir zu dir gekommen sind, dafür war, wie du nun wohl siehst, keine Erbitterung von meiner Seite die Ursache; es war weiter nichts, als ein lähmender Verdruss, als ein Übermaß von Tränen und Schmerzen.
De quo scribunt ad me quidem multi multa et se sperare demonstrant; sed ego, quod sperem, non dispicio, cum inimici plurimum valeant, amici partim deseruerint me, partime etiam prodiderint, qui in meo reditu fortasse reprehensionem sui sceleris pertimescant. Cic.ad Q.fr.1,3,5,3Hierüber schreiben mir manche mancherlei und zeigen mir, dass sie noch hoffen. Ich kann indessen nicht erkennen, worauf ich noch hoffen darf, da meine Feinde über die Maßen stark sind, meine Freunde mich teils im Stich gelassen, teils sogar verraten haben, und im Falle meiner Rückkehr Vorwürfe über ihr schändliches Verhalten fürchten.
Reliqua, ita mihi salus aliqua detur potestasque in patria moriendi, ut me lacrimae non sinunt scribere! Cic.ad Q.fr.1,3,10,2Ach mehr – so wahr ich mir die Möglichkeit wünsche davonzukommen und in der Heimat zu sterben – mehr kann ich vor Tränen nicht schreiben.
A te post illam Olbiensem epistulam nullas litteras accepi: quid agas et ut te oblectes, scire cupio maximeque te ipsum videre quam primum. Cic.ad Q.fr.2,3,7,4Von dir habe ich seit jenem Schreiben aus Olbia keinen Brief mehr erhalten. Es liegt mir aber sehr daran, zu wissen, was du tust und wie du dich bei Laune hältst, am meisten jedoch, dich selbst baldmöglichst zu sehen.
[Cic.div.2,3,2] Quae ut plane esset cumulateque perfecta, de divinatione ingressi sumus his libris scribere; quibus, ut est in animo, de fato si adiunxerimus, erit abunde satisfactum toti huic quaestioni. Cic.div.2,3,2Um sie aber vollständig und umfassend auszuführen, haben wir in diesen Büchern über die Weissagung zu schreiben begonnen. Wenn wir – wie wir beabsichtigen – noch eins Vom Schicksal hinzugefügt haben, so wird dieser ganzen Frage Genüge geleistet sein.
[Cic.div.2,5,3] Equidem ex iis etiam fructum capio laboris mei, qui iam aetate provecti in nostris libris adquiescunt; quorum studio legendi meum scribendi studium vehementius in dies incitatur; quos quidem plures quam rebar esse cognovi. Cic.div.2,5,3Ich meinerseits werde auch durch diejenigen für meine Arbeit belohnt, die schon im vorgerückten Alter in meinen Schriften Beruhigung finden; durch ihre Lust zum Lesen wird mein Eifer zu schreiben von Tag zu Tag lebhafter angeregt, und ich habe mehr von ihnen, als ich glaubte, kennengelernt.
[Cic.fin.1,6,5] Quid? Epicurei num desistunt de isdem, de quibus et ab Epicuro scriptum est et ab antiquis, ad arbitrium suum scribere? Cic.Fin.1,6,5Wie? Lassen die Epikureer ab, über dasselbe, worüber Epikur und die Alten geschrieben haben, nach eigenem Ermessen zu schreiben?
[Cic.fin.1,8,1] Ego autem quem timeam lectorem, cum ad te ne Graecis quidem cedentem in philosophia audeam scribere? Cic.Fin.1,8,1Ich hingegen, welchen Leser sollte ich fürchten, da ich an dich, der selbst den Griechen in der Philosophie nicht nachsteht, zu schreiben wage?
[Cic.fin.1,11,1] Qui autem alia malunt scribi a nobis, aequi esse debent, quod et scripta multa sunt, sic ut plura nemini e nostris, et scribentur fortasse plura, si vita suppetet; et tamen, qui diligenter haec, quae de philosophia litteris mandamus, legere assueverit, iudicabit nulla ad legendum his esse potiora. Cic.Fin.1,11,1Die aber, die lieber anderes von uns geschrieben zu sehen wünschen, sollten doch gerecht sein, denn wir haben schon vieles geschrieben, und zwar mehr als irgendein anderer unserer Landsleute, und vielleicht werde ich noch mehr schreiben, wenn mir ein längeres Leben geschenkt wird. Und doch wird jeder, der sich gewöhnt, unsere Schriften über Philosophie mit Sorgfalt zu lesen, urteilen, dass nichts sonst so lesenswert ist wie diese.
Celebrant carminibus antiquis, quod unum apud illos memoriae et annalium genus est, Tuistonem deum terra editum. ei filium Mannum originem gentis conditoresque Manno tres filios adsignant, e quorum nominibus proximi Oceano Ingaevones, medii Herminones, ceteri Istaevones vocentur. Tac.Germ.2,3Sie preisen in alten Liedern, der einzigen bei ihnen vorkommenden Art der Überlieferung und von Geschichtsquellen, den erdentsprossenen Gott Tuisto und seinen Sohn Mannus als Stammväter und Gründer ihres Volkes. Dem Mannus schreiben sie drei Söhne zu, nach denen die zunächst am Weltmeer wohnenden Ingävonen, die in der Mitte Herminonen, die übrigen Istävonen heißen sollen.
Scribendi recte: nam ut multum, nil moror. Ecce, Hor.sat.1,4,13.Gut zu schreiben, versteht sich: wie viel, wen kümmert es! Sieh da,
Scripturus, neque, te ut miretur turba, labores, Hor.sat.1,10,73.Schreiben du willst. Nicht, dass dich die Meng' anstaune, bemüh' dich,
[Cic.off.1,16,1] Ut enim quisque maxime perspicit, quid in re quaque verissimum sit quique acutissime et celerrime potest et videre et explicare rationem, is prudentissimus et sapientissimus rite haberi solet. Cic.off.1,16,1Denn mit Recht schreiben wir Weisheit und Klugheit denen in höchstem Grade zu, die mit Leichtigkeit das eigentlich Wahre an jeder Sache zu erkennen und deren Verhältnisse mit Scharfsinn und Schnelligkeit zu entdecken und zu entwickeln im Stande sind.
[Cic.off.2,2,1] Quamquam enim libri nostri complures non modo ad legendi, sed etiam ad scribendi studium excitaverunt, tamen interdum vereor, ne quibusdam bonis viris philosophiae nomen sit invisum mirenturque in ea tantum me operae et temporis ponere. Cic.off.2,2,1Obgleich meine Schriften bei mehreren nicht nur die Lust zu lesen, sondern auch die zu schreiben geweckt haben, so besorge ich doch zuweilen, das Wort Philosophie möchte einigen rechtschaffenen Männer zuwider sein, und sie sich wundern, warum ich so viel Mühe und Zeit darauf verwende.
[Cic.off.2,3,2] Primum enim, ut stante re publica facere solebamus, in agendo plus quam in scribendo operae poneremus, deinde ipsis scriptis non ea, quae nunc, sed actiones nostras mandaremus, ut saepe fecimus. Cic.off.2,3,2In diesem Fall würde ich erstlich, wie ich es gehalten habe, als der Staat noch bestand, mehr handeln als schreiben; und zweitens nicht, was ich jetzt bearbeite, sondern, wie öfters, meine Staatsverhandlungen niederschreiben.
[Cic.off.2,4,3] Id autem omne consumebatur in legendo, scribendi otium non erat. Cic.off.2,4,3All diese Zeit aber nahm das Lesen hinweg, zum Schreiben gab es für mich keine Muße.
[Cic.off.2,5,1] Maximis igitur in malis hoc tamen boni assecuti videmur, ut ea litteris mandaremus, quae nec erant satis nota nostris et erant cognitione dignissima. Cic.off.2,5,1Dem größten Unglück also verdanke ich wenigstens das Glück, über Gegenstände schreiben zu können, die meinen Landsleuten noch nicht gehörig bekannt waren und doch so sehr verdienten, von ihnen gekannt zu werden.
[Cic.off.3,4,3] Nos autem, qui non tantum roboris habemus, ut cogitatione tacita a solitudine abstrahamur, ad hanc scribendi operam omne studium curamque convertimus. Cic.off.3,4,3Ich aber, der ich nicht so viele Stärke besitze, um durch das bloße stille Nachdenken dem Gefühl der Einsamkeit zu entgehen, muss mich ans Schreiben halten und widme mich mit allem Fleiß und Eifer dieser Beschäftigung.
sed defuncto Augusto signum praetoriis cohortibus ut imperator dederat; excubiae, arma, cetera aulae; miles in forum, miles in curiam comitabatur. litteras ad exercitus tamquam adepto principatu misit, nusquam cunctabundus nisi cum in senatu loqueretur. Tac.ann.1,7,5.Doch hatte er nach dem Tod des Augustus den prätorischen Kohorten wie der Kaiser die Losung gegeben: Wachen umher, bewaffnete Mannschaft und alles andere nach Art des Hofes. Soldaten begleiteten ihn auf das Forum, Soldaten in die Kurie. An die Heere versandte er wie der wirkliche Kaiser Schreiben, nirgends tat er zögerlich, außer wenn er im Senat sprach.
tandem interrupto tumultu litteras patris recitat, in quis perscriptum erat, praecipuam ipsi fortissimarum legionum curam, quibuscum plurima bella toleravisset; ubi primum a luctu requiesset animus, acturum apud patres de postulatis eorum; misisse interim filium, ut sine cunctatione concederet, quae statim tribui possent; cetera senatui servanda, quem neque gratiae neque severitatis expertem haberi par esset. Tac.ann.1,25,4.Endlich wurde der Tumult unterbrochen, und er las das Schreiben des Vaters vor, in dem geschrieben stand: ein vornehmlicher Gegenstand der Fürsorge seien ihm die überaus tapferen Legionen, mit denen er so manchen Krieg durchkämpft habe; sobald sich sein Gemüt von der Trauer erholt habe, werde er ihre Forderungen bei dem Senat zur Sprache bringen; einstweilen schickte er den Sohn, damit dieser ohne Säumen zugestehe, was sogleich zugebilligt werden könne; das übrige müsse dem Senat vorbehalten bleiben, dem man seinen Anteil an Gnadenerweisen wie an Maßregeln der Strenge zu lassen habe.
Drusus orto die et vocata contione, quamquam rudis dicendi, nobilitate ingenita incusat priora, probat praesentia; negat se terrore et minis vinci: flexos ad modestiam si videat, si supplices audiat, scripturum patri, ut placatus legionum preces exciperet. Tac.ann.1,29,1.Drusus beruft sie mit Anbruch des Tages zur Versammlung, hält ihnen, obwohl im Reden ungeübt, mit angestammter Würde das Geschehene vor und bezeugt seine Zufriedenheit über das, was er sehe: "Durch Schrecken und Drohen lasse er sich nichts abgewinnen; wenn er sie aber auf anderem Weg, dem der Bescheidenheit, erblicke, wenn er demütiges Flehen höre, so wolle er seinem Vater schreiben, dass er die Bitten der Legionen huldreich aufnehme."
primum octava, dein quinta decuma legio rediere: nonanus opperiendas Tiberii epistulas clamitaverat, mox desolatus aliorum discessione imminentem necessitatem sponte praevenit. Tac.ann.1,30,4.Zuerst trat die achte, dann die fünfzehnte Legion den Rückweg an. Die von der neunten schrieen, man müsse zuvor das Schreiben des Tiberius abwarten; bald aber war sie durch den Abzug der anderen vereinzelt und kam der drohende Notwendigkeit freiwillig zuvor.
igitur volutatis inter se rationibus placitum, ut epistulae nomine principis scriberentur: missionem dari vicena stipendia meritis, exauctorari, qui sena dena fecissent, ac retineri sub vexillo ceterorum inmunes nisi propulsandi hostis, legata, quae petiverant, exsolvi duplicarique. Tac.ann.1,36,3.Nachdem man alle Argumente gegeneinander abgewogen hatte, beschloss man, im Namen des Fürsten ein Schreiben aufzusetzen: Wer zwanzig Jahre gedient habe, soll entlassen, wer sechzehn, ausgemustert, jedoch noch bei der Fahne behalten werden, um frei von sonstigem Dienst nur noch zur Abwehr der Feinde eingesetzt zu werden; die Vermächtnisse, die sie begehrten, sollen in doppelter Summe ausbezahlt werden.
At Germanicus, quamquam contracto exercitu et parata in defectores ultione, dandum adhuc spatium ratus, si recenti exemplo sibi ipsi consulerent, praemittit litteras ad Caecinam, venire se valida manu ac, ni supplicium in malos praesumant, usurum promisca caede. Tac.ann.1,48,1.Germanicus aber glaubte, obwohl er das Heer beisammen und alles zur Bestrafung der Empörer vorbereitet hatte, ihnen doch noch eine Frist geben zu müssen, ob sie etwa aufgrund des jüngsten Exempels selbst für ihr Bestes sorgen wollten. Er sandte ein Schreiben an Caecina voraus: er komme mit starker Heeresmacht und werde, wenn sie die Aufrührer nicht zuvor schon bestraften, ohne Unterschied vom Schwert Gebrauch machen.
eas Caecina aquiliferis signiferisque et, quod maxime castrorum sincerum erat, occulte recitat, utque cunctos infamiae, se ipsos morti eximant, hortatur: nam in pace causas et merita spectari, ubi bellum ingruat, innocentis ac noxios iuxta cadere. Tac.ann.1,48,2.Dieses Schreiben las Caecina den Adler- und Fahnenträgern, und wer sonst noch im Lager ohne Fehl und Tadel war, insgeheim vor und ermahnte sie, die Gesamtheit der Ehrlosigkeit, sich selbst dem drohenden Tod zu entziehen. Im Frieden achte man auf Verhalten und Verdienste des einzelnen; wenn aber Krieg ausbreche, fielen ihm Unschuldige und Schuldige ohne Unterschied zum Opfer.
ut versa Caesarum subole imperium adeptus est, elicit Archelaum matris litteris, quae non dissimulatis filii offensionibus clementiam offerebat, si ad precandum veniret. ille ignarus doli vel, si intellegere crederetur, vim metuens in urbem properat; exceptusque immiti a principe et mox accusatus in senatu, non ob crimina, quae fingebantur, sed angore, simul fessus senio et quia regibus aequa, nedum infima insolita sunt, finem vitae sponte an fato implevit. Tac.ann.2,42,3.Als dieser nach dem Aussterben der Caesarenfamlie zur Herrschaft gelangt war, lockte er den Archelaus herbei, durch ein Schreiben seiner Mutter, das ihm, ohne die Kränkung ihres Sohnes zu verhehlen, Gnade anbot, wenn er käme, um darum zu bitten. Er eilte, ohne die Hinterlist zu ahnen, oder weil er Gewalt fürchtete, wenn er sie zu merken schiene, nach Rom, wo er einen ungnädigen Fürsten fand. Sofort wurde er im Senat angeklagt: Nicht wegen der Verbrechen, die man ihm anzudichten suchte, sondern aus Beklemmung, zugleich seiner alten Tage müde, und weil sich Könige weder mit Gleichstellung, geschweige denn mit Unterordnung abfinden können, beschloss er durch freiwilligen, vielleicht auch natürlichen Tod sein Leben.
sed Tiberius saepe apud se pensitato, an coerceri tam profusae cupidines possent, num coercitio plus damni in rem publicam ferret, quam indecorum adtrectare, quod non obtineret, vel retentum ignominiam et infamiam virorum inlustrium posceret, postremo litteras ad senatum composuit, quarum sententia in hunc modum fuit. Tac.ann.3,52,3.Tiberius aber erwog hin und her, ob man denn auch so ganz ausschweifende Begierden einschränken könne, ob nicht am Ende die Einschränkung dem Staat mehr schade, ferner wie unrühmlich es sei, anzugreifen, was er nicht recht durchsetzen könne, oder, wenn doch durchgesetzt, die Schmach und Entehrung vornehmer Männer zur notwendigen Folge hätte. Zuletzt setzte er ein Schreiben an den Senat auf, mit folgendem Inhalt:
sed testium interrogationi, tormentis servorum Macronem praesedisse commentarii ad senatum missi ferebant, nullaeque in eos imperatoris litterae suspicionem dabant, invalido ac fortasse ignaro ficta pleraque ob inimicitias Macronis notas in Arruntium. Tac.ann.6,47,3.Anstoß erregte bei der Sache, dass die an den Senat gesandten Protokolle die Äußerung enthielten, beim Zeugenverhör und bei der Folterung der Sklaven habe Macro den Vorsitz geführt. Dies, und dass kein Schreiben Caesars dabeilag, erweckte nämlich den Verdacht, das meiste sei wohl ohne Wissen des krank daliegenden Fürsten nur erdichtet. Man kannte ja die Feindschaft Macros gegen Arruntius.
Paucis post Kalendas Ianuarias diebus Pompei Propinqui procuratoris e Belgica litterae adferuntur, superioris Germaniae legiones rupta sacramenti reverentia imperatorem alium flagitare et senatui ac populo Romano arbitrium eligendi permittere, quo seditio mollius acciperetur. Tac.hist.1,12,1.Wenige Tage nach dem 1. Januar lief ein Schreiben des Prokurators Pompeius Propinquus aus Belgien ein, mit der Nachricht, dass die Legionen in Obergermanien den Fahneneid missachteten und einen anderen Kaiser verlangten; das Recht der Wahl wolle man dem römischen Senat und Volk einzuräumen, damit der Aufstand milder aufgenommen werde.
[Cic.Tusc.1,6] in quo eo magis nobis est elaborandum, quod multi iam esse libri Latini dicuntur scripti inconsiderate ab optimis illis quidem viris, sed non satis eruditis. fieri autem potest, ut recte quis sentiat et id quod sentit polite eloqui non possit; sed mandare quemquam litteris cogitationes suas, qui eas nec disponere nec inlustrare possit nec delectatione aliqua allicere lectorem, hominis est intemperanter abutentis et otio et litteris. itaque suos libros ipsi legunt cum suis, nec quisquam attingit praeter eos, qui eandem licentiam scribendi sibi permitti volunt. quare si aliquid oratoriae laudis nostra attulimus industria, multo studiosius philosophiae fontis aperiemus, e quibus etiam illa manabant. Cic.Tusc.1,6Hierbei muss ich um sie so mehr Sorgfalt anwenden, weil ich höre, dass schon manche lateinische Schriften vorhanden sind, die mit Unbedacht verfasst wurden, von zwar wohlmeinenden, aber nicht genug gebildeten Männern Kann ja doch der Fall sein, dass einer richtig denkt, ohne deswegen im Stande zu sein, was er denkt, geschmackvoll auszudrücken. Übrigens, seine Gedanken in Büchern niederzulegen, ohne die Gabe eines geordneten, deutlichen und durch Reiz den Leser anziehenden Vortrages, heißt Zeit und Schreibkunst ohne Maß missbrauchen. Drum lesen solche Menschen ihre Bücher auch nur selbst mit ihren Anhängern, und niemand nimmt sie zur Hand außer denjenigen, die dieselbe Freiheit zu schreiben sich gestattet wissen wollen. Daher will ich, wenn ich etwas zum Rednerruhm durch meine Tätigkeit beigetragen habe, nun noch viel sorgfältiger die Quellen der Philosophie öffnen, woraus auch jenes geflossen ist.
"Quid aliud" inquit Aristoteles "in bovis, non in regis sepulcro inscriberes? Haec habere se mortuum dicit, quae ne vivus quidem diutius habebat, quam fruebatur." Cic.Tusc.5,101,5Was anderes, sagt Aristoteles, sollte man auf eines Ochsen, nicht auf eines Königs Grabmal schreiben? Das, sagt er, habe er im Tod, was er nicht einmal im Leben länger hatte, als er es genoss.
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