Nos personalia non concoquimus. Nostri consocii (Google, Affilinet) suas vias sequuntur: Google, ut intentionaliter te proprium compellet, modo ac ratione conquirit, quae sint tibi cordi. Uterque consocius crustulis memorialibus utitur. Concedis, si legere pergis.
 
 
 

Der Er-Mythos

Das Schicksal der Seelen im Jenseits
Platon, Politeia 613e - 621d
1.) 613e - 615d

 

 
zurück vor
 

 

(613e) Ἃ μὲν τοίνυν, ἦν δ' ἐγώ, ζῶντι τῷ δικαίῳ παρὰ θεῶν τε καὶ ἀνθρώπων (614 a) ἆθλά τε καὶ μισθοὶ καὶ δῶρα γίγνεται πρὸς  ἐκείνοις τοῖς ἀγαθοῖς, οἷς αὐτὴ παρείχετο ἡ δικαιοσύνη, τοιαῦτ' ἂν εἴη.
Was also, sagte ich, dem Gerechten im Leben von Göttern und Menschen an Siegespreisen, Lohn und Gaben zufließt außer jenen Gütern, die allein schon die Gerechtigkeit ihm darbot, dürfte von der Art sein. 
Καὶ μάλ', ἔφη, καλά τε καὶ βέβαια.
Gewiss Schönes, sagte er, und Beständiges. 
Ταῦτα τοίνυν, ἦν δ' ἐγώ, οὐδέν ἐστι πλήθει οὐδὲ μεγέθει πρὸς ἐκεῖνα, ἃ τελευτήσαντα ἑκάτερον περιμένει· χρὴ δ' αὐτὰ ἀκοῦσαι, ἵνα τελέως ἑκάτερος αὐτῶν ἀπειλήφῃ τὰ ὑπὸ τοῦ λόγου ὀφειλόμενα ἀκοῦσαι. 
Dies aber ist, sagte ich, nichts an Fülle und Größe im Vergleich mit dem, was beide nach ihrem Tod erwartet. Wir müssen es aber hören, damit beide vollständig vernehmen, was ihnen die Rede zu hören schuldet. 
(b) Λέγοις ἄν, ἔφη, ὡς οὐ πολλὰ ἄλλ' ἥδιον ἀκούοντι.
Damit, sagte er, dürftest du sagen, was man lieber hört, als vieles sonst.  
Ἀλλ' οὐ μέντοι σοι, ἦν δ' ἐγώ, Ἀλκίνου γε ἀπόλογον ἐρῶ, ἀλλ' ἀλκίμου μὲν ἀνδρός, Ἠρὸς τοῦ Ἀρμενίου, τὸ γένος Παμφύλου· ὅς ποτε ἐν πολέμῳ τελευτήσας, ἀναιρεθέντων δεκαταίων τῶν νεκρῶν ἤδη διεφθαρμένων, ὑγιὴς μὲν ἀνῃρέθη, κομισθεὶς δ' οἴκαδε μέλλων θάπτεσθαι δωδεκαταῖος ἐπὶ τῇ πυρᾷ κείμενος ἀνεβίω, ἀναβιοὺς δ' ἔλεγεν, ἃ ἐκεῖ ἴδοι. ἔφη δέ, ἐπειδὴ οὗ ἐκβῆναι, τὴν ψυχὴν, πορεύεσθαι μετὰ πολλῶν, καὶ ἀφικνεῖσθαι (c) σφᾶς εἰς τόπον τινὰ δαιμόνιον, ἐν ᾧ τῆς τε γῆς δύ' εἶναι χάσματα ἐχομένω ἀλλήλοιν καὶ τοῦ οὐρανοῦ αὖ ἐν τῷ ἄνω ἄλλα καταντικρύ.
Ich will dir aber keine Erzählung des Alkinoos mitteilen, sondern von einem gestandenen Mann, nämlich ER, dem Sohn des Armenios, der Abstammung nach ein Pamphylier; dieser war einst im Krieg gefallen, und als die Toten  nach zehn Tagen schon verwest aufgenommen wurden, wurde er unversehrt aufgenommen und nach Hause gebracht, um bestattet zu werden. Als er aber am zwölften Tag auf dem Scheiterhaufen lag, lebte er wieder auf und berichtete sodann, was er dort gesehen hatte. Er sagte aber, seine Seele sei, nachdem  sie ihn verlassen hatte, mit vielen andern dahingezogen  und sie wären an einen wunderbaren Ort gekommen, wo in der Erde zwei aneinandergrenzende Spalten gewesen und am Himmel gleichfalls zwei andere ihnen gegenüber.
δικαστὰς δὲ μεταξὺ τούτων καθῆσθαι, οὕς, ἐπειδὴ διαδικάσειαν, τοὺς μὲν δικαίους κελεύειν πορεύεσθαι τὴν εἰς δεξιάν τε καὶ ἄνω διὰ τοῦ οὐρανοῦ, σημεῖα περιάψαντας τῶν δεδικασμένων ἐν τῷ πρόσθεν, τοὺς δὲ ἀδίκους τὴν εἰς ἀριστεράν τε καὶ κάτω, ἔχοντας (d) καὶ τούτους ἐν τῷ ὄπισθεν σημεῖα πάντων, ὧν ἔπραξαν.
Zwischen diesen hätten Richter gesessen, die nach ihrem Urteil den Gerechten befohlen hätten, nach rechts oben durch den Himmel wegzugehen, nachdem sie ihnen vorn Zeichen für das, wofür sie gerichtet worden waren, umgehängt hatten, den Ungerechten aber nach links unten; und auch diese hätten hinten Zeichen für all ihre Taten gehabt.
ἑαυτοῦ δὲ προσελθόντος εἰπεῖν, ὅτι δέοι αὐτὸν ἄγγελον ἀνθρώποις γενέσθαι τῶν ἐκεῖ καὶ διακελεύοιντό οἱ ἀκούειν τε καὶ θεᾶσθαι πάντα τὰ ἐν τῷ τόπῳ. ὁρᾶν δὴ ταύτῃ μὲν καθ' ἑκάτερον τὸ χάσμα τοῦ οὐρανοῦ τε καὶ τῆς γῆς ἀπιούσας τὰς ψυχάς, ἐπειδὴ αὐταῖς δικασθείη, κατὰ δὲ τὼ ἑτέρω ἐκ μὲν τοῦ ἀνιέναι ἐκ τῆς γῆς μεστὰς αὐχμοῦ τε καὶ κόνεως, ἐκ δὲ τοῦ ἑτέρου καταβαίνειν ἑτέρας ἐκ τοῦ οὐρανοῦ καθαράς. καὶ τὰς (e) ἀεὶ ἀφικνουμένας ὥσπερ ἐκ πολλῆς πορείας φαίνεσθαι ἥκειν, καὶ ἁσμένας εἰς τὸν λειμῶνα ἀπιούσας οἷον ἐν πανηγύρει κατασκηνᾶσθαι, καὶ ἀσπάζεσθαί τε ἀλλήλας, ὅσαι γνώριμαι, καὶ πυνθάνεσθαι τάς τε ἐκ τῆς γῆς ἡκούσας παρὰ τῶν ἑτέρων τὰ ἐκεῖ καὶ τὰς ἐκ τοῦ οὐρανοῦ τὰ παρ' ἐκείναις. διηγεῖσθαι δὲ ἀλλήλαις τὰς μὲν ὀδυρομένας τε καὶ κλαούσας, ἀναμιμνῃσκομένας, ( 615a) ὅσα τε καὶ οἷα πάθοιεν καὶ ἴδοιεν ἐν τῇ ὑπὸ γῆς πορείᾳ - εἶναι δὲ τὴν πορείαν χιλιέτη - τὰς δ' αὖ ἐκ τοῦ οὐρανοῦ εὐπαθείας διηγεῖσθαι καὶ θέας ἀμηχάνους τὸ κάλλος.
Als nun auch er hingekommen war, hätten sie ihm gesagt, er müsse den Menschen ein Verkünder des Dortigen sein, und hätten ihm geboten, alles an diesem Orte zu hören und zu schauen. Er habe nun dort gesehen, wie durch je einen Spalt im Himmel und in der Erde die Seelen nach ihrer Aburteilung weggegangen seien, durch die andern beiden aber seien aus der Erde Seelen  voller Schmutz und Staub aufgestiegen, aus dem anderen  hingegen seien andere rein aus dem Himmel herabgestiegen. Die jeweils ankommenden schienen, wie von einer langen Reise, gern auf die Wiese zu kommen, sich wie zu einer Festversammlung zu lagern, sich einander zu begrüßen, soweit sie sich kannten, und zu befragen: die aus der Erde kamen, die andern nach dem dort, und die aus dem Himmel nach dem bei jenen. Und so hätten sie einander erzählt, die einen jammernd und weinend, indem sie  daran dachten, wie viel Schlimmes sie erlitten und gesehen hatten auf ihrer unterirdischen Reise; die Reise aber dauere tausend Jahre. Die aus dem Himmel hingegen hätten von ihrem Glück erzählt und einem unvorstellbar schönen Anblick.
τὰ μὲν οὖν πολλά, ὦ Γλαύκων, πολλοῦ χρόνου διηγήσασθαι· τὸ δ' οὖν κεφάλαιον ἔφη τόδε εἶναι, ὅσα πώποτέ τινα ἠδίκησαν καὶ ὅσους ἕκαστοι, ὑπὲρ ἁπάντων δίκην δεδωκέναι ἐν μέρει, ὑπὲρ ἑκάστου δεκάκις - τοῦτο δ' εἶναι κατὰ ἑκατονταετηρίδα ἑκάστην, ὡς (b) βίου ὄντος τοσούτου τοῦ ἀνθρωπίνου - ἵνα δεκαπλάσιον τὸ ἔκτεισμα τοῦ ἀδικήματος ἐκτίνοιεν, καὶ οἷον εἴ τινες πολλοῖς θανάτων ἦσαν αἴτιοι, ἢ πόλεις προδόντες ἢ στρατόπεδα, καὶ εἰς δουλείας ἐμβεβληκότες ἤ τινος ἄλλης κακουχίας μεταίτιοι, πάντων τούτων δεκαπλασίας ἀλγηδόνας ὑπὲρ ἑκάστου κομίσαιντο, καὶ αὖ εἴ τινας εὐεργεσίας εὐεργετηκότες καὶ δίκαιοι καὶ ὅσιοι γεγονότες εἶεν, κατὰ ταὐτὰ τὴν ἀξίαν κομίζοιντο. τῶν  (c) δὲ εὐθὺς γενομένων καὶ ὀλίγον χρόνον βιούντων πέρι ἄλλα ἔλεγεν οὐκ ἄξια μνήμης.
Das meiste nun, Glaukon, zu erzählen kostete viel Zeit; die Hauptsache aber sei, sagte er, dass jeder für alles Unrecht, das er jemals - gleich wie vielen - angetan, einzeln gebüßt hat, zehnfach für jedes, nämlich immer wieder nach hundert Jahren, denn so lange sei das menschliche Leben, damit sie so zehnfach für das Unrecht büßten. So mussten einige, wenn sie vielfältigen Todes schuldig waren, weil sie Städte oder Heere verraten und in die Knechtschaft gestürzt oder sonst großes Elend mitverschuldet hatten, für jedes davon zehnfache Pein erdulden; hatten sie sich aber wiederum wohltätig gezeigt und gerecht und heilig, so empfingen sie auch dafür nach demselben Maßstabe den gerechten Lohn. Über die aber, die nach ihrer Geburt nur kurz leben, sagte er anderes, das hier nicht zu erwähnen lohnt.
εἰς δὲ θεοὺς ἀσεβείας τε καὶ εὐσεβείας καὶ γονέας καὶ αὐτόχειρος φόνου μείζους ἔτι τοὺς μισθοὺς διηγεῖτο.  Ἔφη γὰρ δὴ παραγενέσθαι ἐρωτωμένῳ ἑτέρῳ ὑπὸ ἑτέρου, ὅπου εἴη Ἀρδιαῖος ὁ μέγας. ὁ δὲ Ἀρδιαῖος οὗτος τῆς Παμφυλίας ἔν τινι πόλει τύραννος ἐγεγόνει, ἤδη χιλιοστὸν ἔτος εἰς ἐκεῖνον τὸν χρόνον, γέροντά τε πατέρα ἀποκτείνας καὶ (d) πρεσβύτερον ἀδελφόν, καὶ ἄλλα δὴ πολλά τε καὶ ἀνόσια εἰργασμένος, ὡς ἐλέγετο. ἔφη οὖν τὸν ἐρωτώμενον εἰπεῖν, "Οὐχ ἥκει," φάναι, "οὐδ' ἂν ἥξει δεῦρο.
Für Frevel aber und Frömmigkeit gegen Götter und Eltern und für eigenhändigen Mord gebe es noch größeren Lohn. Denn er sei dazugekommen, als einer einen anderen fragte, wo denn Ardiaios der Große sei. Dieser Ardiaios war nämlich in einer Pamphylischen Stadt vor damals schon tausend Jahren  Tyrann geworden, nachdem er seinen betagten Vater und älteren Bruder getötet und, wie man sich erzählte, viel anderen Frevel verübt hatte. Er habe auf die Frage gesagt: "Er ist nicht da und wird wohl auch nicht herkommen."

 

Zugrunde liegt die Übersetzung von Schleiermacher

 

Sententiae excerptae:
Griech. zu "Platon" und "Staat"
Literatur:
zu "Platon" und "Staat"
802
Arends, J.E.M
Einheit der Polis. Eine Studie über Platons Staat
Leiden/New York (Brill) 1988; Mnemos.Suppl.106, Leiden (Brill) 1988
booklooker
zvab

1561
Ballauff, T.
Idee der Paideia.. zu Plat.Höhlengleichnis u.Parmenides Lehrged
Bonn 1949
booklooker
zvab

1008
Balzert, M.
Das 'Trojanische Pferd der Moral'. Die Gyges-Geschichte bei Platon und Cicero.
in: AU 39, 3/1996, 49-68
booklooker
zvab

1017
Demandt, A.
Der Idealstaat. Die politischen Theorien der Antike
Köln 1993
booklooker
zvab

2280
Hoffmann, Ernst
Platon
Zürich, Artemis 1950
booklooker
zvab

579
Meyerhöfer, H.
Platons Politeia - Ciceros De re publica. Versuch eines Vergleichs
in: Anr 33/4,1987,218
booklooker
zvab

4480
Neumann, Peter
Die Rezeption von Platons Atlantis in der 'Utopia' des Thomas Morus
GRIN Verlag , 1,2011
booklooker
zvab

2332
Pöhlmann, R.v.
Geschichte der sozialen Frage und des Sozialismus in der antiken Welt, I/II; 3. Aufl., durchges. u. um einen Anhang verm. v. Fr. Oertel. I-II
München (Beck) 1912; 3/1925
booklooker
zvab

2333
Pöhlmann, R.v.
Salin, E. Zenons Politeia. Xenophons Kyrupädie. Theopompos' Meropis
in: Platon u.die griechische Utopie, München 1921
booklooker
zvab

4481
Schölderle, Thomas
Utopia und Utopie: Thomas Morus, die Geschichte der Utopie und die Kontroverse um ihren Begriff
Baden-Baden : Nomos, 1,2011
booklooker
zvab

2642
Unruh, Peter
Sokrates und die Pflicht zum Rechtsgehorsam, eine Analyse von Platons "Kriton"
Baden-Baden: Nomos (Studien zur Rechtsphilosophie und Rechtstheorie 26) 2000
booklooker
zvab


[ Homepage | Hellas 2000 | Stilistik | Latein | Latein. Lektüre | Lateinisches Wörterbuch | Lateinischer Sprachkurs | Lateinische Grammatik | Lat.Textstellen | Römische Geschichte | Griechisch | Griech. Lektüre | Griechisches Wörterbuch | Griechischer Sprachkurs | Griechische Grammatik | Griech.Textstellen | Griechische Geschichte | LandkartenBeta-Converter | Varia | Mythologie | Bibliographie | Ethik | Literaturabfrage]
Site-Suche:
Benutzerdefinierte Suche
bottom - /Grie/plat/PlatStaat613e.php - Letzte Aktualisierung: 17.07.2024 - 15:54