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| Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.) |
| Gallis autem provinciarum propinquitas et transmarinarum rerum notitia multa ad copiam atque usum largitur, Caes.Gall.6,24,5 | Den Galliern dagegen verschafft die Nähe römischer Provinzen und die Bekanntschaft mit den über das Meer kommenden Waren mehr Genüsse und größeres Wohlleben. |
| Magnum hoc testimonium senatus erat universi conveniensque superiori facto. nam M. Marcellus proximo anno cum impugnaret Caesaris dignitatem, contra legem Pompei et Crassi rettulerat ante tempus ad senatum de Caesaris provinciis, sententiisque dictis discessionem faciente Marcello qui sibi omnem dignitatem ex Caesaris invidia quaerebat, senatus frequens in alia omnia transiit. Caes.Gall.8,53,1 | Dies war ein großes Zeugnis des gesamten Senats und seinem früheren Benehmen angemessen. Marcellus hatte nämlich im letzten Jahr, um Cäsars Geltung zu befeinden, gegen ein Gesetz des Pompeius und Crassus vor der gehörigen Zeit über die Bestimmung der Provinzen Cäsars im Senat vorgetragen. Nachdem die einzelnen Mitglieder gesprochen hatten, ließ er, der durch Cäsars Verkleinerung seine eigene Bedeutung zu geben suchte, abstimmen; der Senat dagegen verwarf seinen Antrag mit großer Stimmenmehrheit. |
| cum hoc Catilina et Autronius circiter Nonas Decembris consilio communicato parabant in Capitolio Kalendis Ianuariis L. Cottam et L. Torquatum consules interficere, ipsi fascibus conreptis Pisonem cum exercitu ad optinendas duas Hispanias mittere. Sall.Cat.18,5 | Nachdem sie sich mit diesem um den 5. Dezember über ihre Absichten verständigt hatten, trafen Catilina und Autronius Anstalten, am 1. Januar auf dem Kapitol die Konsuln Lucius Cotta und Lucius Torquatus zu ermorden, sich selbst das Konsulat anzueignen und Piso die Verwaltung der beiden spanischen Provinzen mit einem Heereskommando zu übertragen. |
| ad hoc conlegam suom Antonium pactione provinciae perpulerat, ne contra rem publicam sentiret; circum se praesidia amicorum atque clientium occulte habebat. Sall.Cat.26,4 | Dazu hatte er seinen Mitkonsul Antonius durch einen Tausch der Provinzen dazu gebracht, seine Revolutionsgedanken aufzugeben. Um sich herum hielt er insgeheim Wachen von Freunden und Klienten. |
| ii magistratus, provincias aliaque omnia tenere; ipsi innoxii, florentes, sine metu aetatem agere ceterosque iudiciis terrere, quo plebem in magistratu placidius tractarent. Sall.Cat.39,2 | Diese hatte alle Ämter, Provinzen und alles andere allein in Besitz, führte unangreifbar ein glänzendes Leben ohne Furcht und schreckte die Gegner durch die Androhung gerichtlicher Verfolgung, um beim Regieren um so leichteres Spiel mit dem Volk zu haben. |
| Interim reiectis legationibus in Idus referebatur de provinciis quaestorum et de ornandis praetoribus; sed res multis querelis de re publica interponendis nulla transacta est. Cic.ad Q.fr.2,3,1,4 | Da die Gesandtschaften inzwischen auf den 13. hinausgeschoben waren, wurden die Anträge über die Provinzen der Quaestoren und über die Ausstattung der Prätoren gemacht. Doch weil viele Klagen über den Zustand des Staates eingeschoben werden mussten, wurde kein Punkt erledigt. |
| [4,29] (1) Sic immensum procedit in dies opinio, sic insulas iam proxumas et terrae plusculum provinciasque plurimas fama porrecta pervagatur. iam multi mortalium longis itineribus atque altissimis maris meatibus ad saeculi specimen gloriosum confluebant. (Apul.met.4,29,1) Apul.met.4,29,1 | [4,29] (1) So wuchs ihr Ansehen von Tag zu Tag ins Unermessliche, so verbreitet sich ihr Ruhm allmählich hin über die nächstliegenden Inseln, weiter über das Festland und über die meisten Provinzen. Schon strömten viele in weiten Reisen über Land und hohe See zu dem gerühmten Inbegriff irdischer Schönheit. |
| neque provinciae illum rerum statum abnuebant, suspecto senatus populique imperio ob certamina potentium et avaritiam magistratuum, invalido legum auxilio quae vi ambitu postremo pecunia turbabantur. Tac.ann.1,2,2. | Auch den Provinzen waren die neuen Verhältnisse nicht unlieb; denn der früheren Herrschaft von Senat und Volk misstrauten sie wegen der Kämpfe zwischen den Mächtigen und der Habsucht der Staatsbeamten, und die Gesetze, die unter Gewaltanwendung, dem Bewerbungsunfug und schließlich unter dem Geld ihre Wirksamkeit einbüßten, boten keinen Schutz mehr. |
| non regno tamen neque dictatura, sed principis nomine constitutam rem publicam; mari Oceano aut amnibus longinquis saeptum imperium; legiones, provincias, classes, cuncta inter se conexa; ius apud cives, modestiam apud socios; urbem ipsam magnificio ornatu; pauca admodum vi tractata quo ceteris quies esset. Tac.ann.1,9,5. | Übrigens habe er nicht durch Königtum oder Diktatur, sondern allein mit dem Titel Princeps das Gemeinwesen geordnet. Der Ozean und lange Ströme hätten ihm zur Einfriedigung des Reiches gedient. In die Legionen, Provinzen, Flotten, in alles sei Zusammenhang und Einheit gekommen. Recht herrsche bei den Bürgern, maßvolles Verhalten bei den Bundesgenossen. Die Stadt selbst habe er großartig verschönert, ganz selten habe er Gewalt geübt, damit die anderen Ruhe hatten. |
| opes publicae continebantur, quantum civium sociorumque in armis, quot classes, regna, provinciae, tributa aut vectigalia, et necessitates ac largitiones. quae cuncta sua manu perscripserat Augustus addideratque consilium coercendi intra terminos imperii, incertum metu an per invidiam. Tac.ann.1,11,4. | Es enthielt die Kräfte und Hilfsquellen des Staates, die Zahl der Bürger und Bundesgenossen unter Waffen, wie viele Flotten Königreiche, Provinzen, ferner direkte und indirekte Steuern, notwendige und freiwillige Ausgaben. Dies alles hatte Augustus eigenhändig aufgezeichnet und den Rat beigefügt, - ob aus Besorgnis oder aus Neid bleibe dahingestellt - das Reich in den gegebenen Grenzen zu halten. |
| hunc ego nuntium patri laeta omnia aliis e provinciis audienti feram? ipsius tirones, ipsius veteranos non missione, non pecunia satiatos: hic tantum interfici centuriones, eici tribunos, includi legatos, infecta sanguine castra, flumina, meque precariam animam inter infensos trahere. Tac.ann.1,42,4. | Das soll ich meinem Vater, der aus den anderen Provinzen nur Frohes hört, als Nachricht melden? Seine von ihm geschulten Krieger, seine Veteranen seien nicht mit Entlassung, nicht mit Geld zu befriedigen; nur hier werden Centurionen gemordet, Tribunen verjagt, Gesandte eingesperrt, Lager und Flüsse mit Blut gefärbt, und ich müsse inmitten von Feinden ein erbetteltes Dasein fristen?" |
| ceterum ut iam iamque iturus legit comites, conquisivit impedimenta, adornavit navis: mox hiemem aut negotia varie causatus primo prudentis, dein vulgum, diutissime provincias fefellit. Tac.ann.1,47,3. | Übrigens wählte er, als wolle er jeden Augenblick abreisen, seine Begleitung, ließ Gepäck zusammenbringen, Schiffe fertig machen; dann aber schob er bald Wind und Wetter, bald allerlei Geschäfte vor, und führte so anfangs die Klugen, danach noch das Volk, am längsten die Provinzen hinters Licht. |
| Ceterum Tiberio haud ingratum accidit turbari res Orientis, ut ea specie Germanicum suetis legionibus abstraheret novisque provinciis impositum dolo simul et casibus obiectaret. Tac.ann.2,5,1. | Übrigens kam dem Tiberius die Verwirrung im Orient nicht ungelegen: Sie gab ihm einen Vorwand, den Germanicus von vertrauten Legionen zu trennen, ihn über neue Provinzen zu setzen und ihn hiermit nicht dem Zufall allein, sondern auch der Hinterlist bloßzustellen. |
| per idem tempus Antiocho Commagenorum, Philopatore Cilicum regibus defunctis turbabantur nationes, plerisque Romanum, aliis regium imperium cupientibus; et provinciae Syria atque Iudaea, fessae oneribus, deminutionem tributi orabant. Tac.ann.2,42,5. | Um dieselbe Zeit entstanden nach dem Tod der Könige von Kommagene und Kilikien, Antiochus und Philopator, Unruhen unter diesen Völkern, wobei die meisten die Herrschaft der Römer, andere ein eigenes Königtum wünschten. Auch baten die durch Lasten erschöpften Provinzen Syrien und Judäa um Minderung des Tributs. |
| Igitur haec et, de Armenia quae supra memoravi, apud patres disseruit, nec posse motum Orientem nisi Germanici sapientia conponi: nam suam aetatem vergere, Drusi nondum satis adolevisse. tunc decreto patrum permissae Germanico provinciae, quae mari dividuntur, maiusque imperium, quoquo adisset, quam iis, qui sorte aut missu principis obtinerent. Tac.ann.2,43,1. | Dies und, was ich oben von Armenien erwähnt habe, erörterte er im Senat und fügt hinzu, nur durch die Weisheit des Germanicus könne der Aufruhr im Orient beruhigt werden: seine Jahre gingen zur Neige; Drusus aber sei noch nicht erwachsen genug. Durch Senatsbeschluss wurden nun dem Germanicus die Provinzen jenseits des Meeres übertragen, und zwar sollte er, wohin er käme, größere Befehlsgewalt haben als die, denen sie durch Los oder infolge der Abordnung durch den Fürsten zuteil geworden wäre. |
| Petita inde Euboea tramisit Lesbum, ubi Agrippina novissimo partu Iuliam edidit. tum extrema Asiae Perinthumque ac Byzantium, Thraecias urbes, mox Propontidis angustias et os Ponticum intrat, cupidine veteres locos et fama celebratos noscendi; pariterque provincias internis certaminibus aut magistratuum iniuriis fessas refovebat. Tac.ann.2,54,1. | Von da reiste er über Euböa hinüber nach Lesbos, wo Agrippina ihr letztes Kind, die Julia, gebar. Dann ging die Fahrt zu den äußersten Grenzen Asiens: er sah die thrakischen Perinthus und Byzantium, fuhr durch die Meerenge Propontis und die Mündung des Pontus. Es beseelte ihn der Wunsch, die alten vielberühmten Orte kennenzulernen; zugleich wollte er auch die durch innere Streitigkeiten oder durch das Fehlverhalten der Verwaltung heruntergekommenen Provinzen wieder auf die Beine stellen. |
| quantulum istud est, de quo aediles admonent! quam, si cetera respicias, in levi habendum! at hercule nemo refert, quod Italia externae opis indiget, quod vita populi Romani per incerta maris et tempestatum cotidie volvitur. ac nisi provinciarum copiae et dominis et servitiis et agris subvenerint, nostra nos scilicet nemora nostraeque villae tuebuntur. Tac.ann.3,54,4. | Wie unbedeutend doch ist, was die Aedile rügen! Wie gering zu achten gegen das übrige! Aber darüber - nicht wahr? - berichtet niemand, dass ganz Italien das Ausland braucht, dass das Leben des römischen Volkes tagtäglich auf unserem Meer dem Spiel der Winde und Wogen ausgesetzt ist! Ja, kämen nicht die Vorräte der Provinzen den Herren und Knechten und den Leistungen des Feldes zu Hilfe, unsere Parkanlagen und Landhäuser würden schon unseren Unterhalt sichern! |
| postquam caedibus saevitum et magnitudo famae exitio erat, ceteri ad sapientiora convertere. simul novi homines e municipiis et coloniis atque etiam provinciis in senatum crebro adsumpti domesticam parsimoniam intulerunt, et quamquam fortuna vel industria plerique pecuniosam ad senectam pervenirent, mansit tamen prior animus. Tac.ann.3,55,3. | Seit aber die Mordwut tobte und ein großer Name zum Verderben führen konnte, wurden die übrigen vernünftiger. Zugleich wurden Neubürger aus Landstädten und Kolonien, ja selbst aus den Provinzen, einer nach dem andern in den Senat aufgenommen, führten die Sparsamkeit ihrer Heimat ein, und obwohl es viele durch Glück und Fleiß zu einem mit Reichtum gesegneten Alter brachten, blieb ihnen doch der frühere Sinn. |
| exim vetus et saepe simulatum proficiscendi in provincias consilium refertur. multitudinem veteranorum praetexebat imperator et dilectibus supplendos exercitus: nam voluntarium militem deesse, ac si suppeditet, non eadem virtute ac modestia agere, quia plerumque inopes ac vagi sponte militiam sumant. Tac.ann.4,4,2. | Nun tauchte der alte, oft zum Schein vorgetragene Plan einer Reise in die Provinzen wieder auf. Der Kaiser gab die Menge der Veteranen als Grund an und die Notwendigkeit, die Heere durch Aushebung zu ergänzen: denn es fehle an Freiwilligen, und selbst wenn es genug davon gäbe, so herrsche doch nicht die selbe Tapferkeit und Manneszucht bei solchen Truppen, weil in der Regel nur Arme und Landstreicher freiwillig zur Fahne gingen. |
| percensuitque cursim numerum legionum et quas provincias tutarentur. quod mihi quoque exequendum reor, quae tunc Romana copia in armis, qui socii reges, quanto sit angustius imperitatum. Tac.ann.4,4,3. | Dabei gab er einen summarischen Überblicküber die Zahl der Legionen und die von ihnen bewachten Provinzen. Auch ich finde es zweckmäßig, hier aufzuführen, was damals die Waffenmacht Roms, wer die verbündeten Könige, und wie viel enger die Grenzen unserer Herrschaft waren. |
| at apud idonea provinciarum sociae triremes alaeque et auxilia cohortium, neque multo secus in iis virium: sed persequi incertum fuit, cum ex usu temporis huc illuc mearent, gliscerent numero et aliquando minuerentur. Tac.ann.4,5,4. | An passenden Orten in den Provinzen befanden sich auch noch bundesgenössische Dreirudrer, Reitergeschwader und Hilfskohorten, und die Streitkräfte waren nicht viel geringer; aber sie aufzuzählen wäre unsicher, da sie nach der Erfordernis der Umstände dahin oder dorthin zogen, bisweilen vermehrt, bisweilen auch wieder vermindert wurden. |
| plebes acri quidem annona fatigabatur, sed nulla in eo culpa ex principe: quin infecunditati terrarum aut asperis maris obviam iit, quantum impendio diligentiaque poterat. et ne provinciae novis oneribus turbarentur utque vetera sine avaritia aut crudelitate magistratuum tolerarent, providebat: corporum verbera, ademptiones bonorum aberant. Tac.ann.4,6,4. | Das Volk litt zwar unter drückender Teuerung, aber ohne alle Schuld des Kaisers. Ja er suchte, wenn Misswachs eintrat oder die See stürmisch war, den Folgen zu begegnen, so viel er durch Geldaufwand und Sorgfalt vermochte. Auch achtete er darauf, dass nicht die Provinzen durch neue Lasten in Aufruhr gebracht, die alten ihnen nicht durch Habsucht und Grausamkeit der Beamten erschwert würden. Schläge als Strafmittel und Gütereinzug kamen nicht vor. |
| Interea conferendis pecuniis pervastata Italia, provinciae eversae sociique populi et, quae civitatium liberae vocantur. inque eam praedam etiam dii cessere, spoliatis in urbe templis egestoque auro, quod triumphis, quod votis omnis populi Romani aetas prospere aut in metu sacraverat. Tac.ann.15,45,1. | Inzwischen wurde in Italien durch Geldeintreibung ausgeplündert, die Provinzen zu Grunde gerichtet, ebenso die verbündeten Völker und die so genannten freien Gemeinden. Dieser Plünderung fielen auch die Götter anheim, indem die Tempel in der Hauptstadt geplündert und das Gold weggeschafft wurde, das das römische Volk aller Zeitalter bei Triumphen oder in Folge von Gelübden, in Glück und Not geweiht hatte. |
| enimvero per Asiam atque Achaiam non dona tantum sed simulacra numinum abripiebantur, missis in eas provincias Acrato ac Secundo Carrinate. ille libertus cuicumque flagitio promptus, hic Graeca doctrina ore tenus exercitus animum bonis artibus non induerat. Tac.ann.15,45,2. | Ja sogar in Asien und Achaia wurden nicht bloß Weihegeschenke, sondern auch die Bildnisse der Gottheiten von den in diese Provinzen entsandten Kommissären, Acratus und Secundus Carrinas, weggeschleppt. Ersterer war ein Freigelassener, zu jeglicher Schandtat fähig; der Letztere war zwar, soweit es an der Zunge lag, griechisch gebildet, sein Geist aber ermangelte edlerer Bildung. |
| Ceterum antequam destinata componam, repetendum videtur, qualis status urbis, quae mens exercituum, quis habitus provinciarum, quid in toto terrarum orbe validum, quid aegrum fuerit, ut non modo casus eventusque rerum, qui plerumque fortuiti sunt, sed ratio etiam causaeque noscantur. Tac.hist.1,4,1. | Bevor ich jedoch zur beabsichtigten Darstellung komme, glaube ich, einen Blick weiter zurück tun zu müssen auf den Zustand der Hauptstadt, die Stimmung der Heere, die Haltung der Provinzen, um zu sehen, was im ganzen Weltreich gesund, was krank war, damit nicht bloß die äußeren Ereignisse und Erfolge, die meist das Werk des Zufalls sind, sondern auch ihr innerer Zusammenhang und ihre Ursachen erkannt werden. |
| Et hic quidem Romae, tamquam in tanta multitudine, habitus animorum fuit. e provinciis Hispaniae praeerat Cluvius Rufus, vir facundus et pacis artibus, bellis inexpertus. Galliae super memoriam Vindicis obligatae recenti dono Romanae civitatis et in posterum tributi levamento. proximae tamen Germanicis exercitibus Galliarum civitates non eodem honore habitae, quaedam etiam finibus ademptis pari dolore commoda aliena ac suas iniurias metiebantur. Tac.hist.1,8,1. | So war die Stimmung in Rom, wie bei einer solchen Masse der Bevölkerung verständlich. Von den Provinzen verwaltete Spanien Cluvius Rufus, ein sprachgewandter Mann, vertraut mit den Künsten des Friedens, im Krieg unerprobt. Gallien war außer der Erinnerung an Vindex auch noch durch das neuerliche Geschenk des römischen Bürgerrechts und durch Erleichterung an Steuern für die Zukunft verpflichtet. Jedoch fühlten sich die Stämme Galliens, die den germanischen Heeren zunächst lagen, nicht in gleicher Weise geehrt; einzelne, denen man Gebiet verloren weggenommen hatte, betrachteten sogar die Vergünstigungen anderer mit demselben Missmut wie selbst erlittene Kränkungen. |
| Africa ac legiones in ea interfecto Clodio Macro contenta qualicumque principe post experimentum domini minoris. duae Mauretaniae, Raetia, Noricum, Thraecia et, quae aliae procuratoribus cohibentur, ut cuique exercitui vicinae, ita in favorem aut odium contactu valentiorum agebantur. Tac.hist.1,11,2. | Afrika und die dortigen Legionen waren nach Ermordung des Clodius Macer mit jedem Fürsten zufrieden, nachdem sie ihre Erfahrung mit einem kleineren Despoten gemacht hatten. Die beiden Mauretanien, Rätien, Noricum, Thrakien und die übrigen von Prokuratoren verwalteten Provinzen wurden, je nachdem, welches Heer in der Nähe stand, durch die Berührung mit Stärkeren zu Zuneigung oder Hass getrieben. |
| inermes provinciae atque ipsa in primis Italia, cuicumque servitio exposita, in pretium belli cessurae erant. hic fuit rerum Romanarum status, cum Servius Galba iterum Titus Vinius consules inchoavere annum sibi ultimum, rei publicae prope supremum. Tac.hist.1,11,3. | Die wehrlosen Provinzen und vor allem Italien selbst, jeglicher Knechtschaft ausgesetzt, mussten dem Sieger als Kampfpreis zufallen. Dies war der Zustand des römischen Reiches, als die Konsuln Servius Galba zum zweiten Mal und Titus Vinius ihr Amtsjahr antraten, für sie das letzte, für das Gemeinwesen fast verhängnisvoll. |
| Sin abesse a patria miserum est, plenae miserorum provinciae sunt, ex quibus admodum pauci in patriam revertuntur. Cic.Tusc.5,106,4 | Ist es aber ein Unglück, vom Vaterland fern zu sein, so sind die Provinzen, aus denen ganz wenige ins Vaterland zurückkehren, voll von Unglücklichen. |