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| Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.) |
| 2014.10.09 Während die sunnitischen Dschihadisten weiter in die Stadt Kobane eindringen, wird die Strategie des Präsidenten Barack Obama immer stärker Kritisiert: Der türkische Präsident sagt schon lange, dass der IS nicht ohne Bodenkräfte zu besiegen sei. Die "Washington Post" schreibt, der Präsident habe den Krieg mit allzu großer Vorsicht und unsinniger Selbstbeschränkung begonnen. Selbst der frühere Präsident Jimmy Carter, der selbst den Ruf des Zauderers hat, wirft dem Präsidenten vor, dass er erst durch sein Zaudern den Vormarsch der Islamisten rmöglicht habe. Der Präsident soll aufpassen, dass nicht späterhin ein Dichter singt "Ein Mann hat uns durch sein Zaudern die Sache in den Sand gesetzt." 2014.10.09 | Während die sunnitischen Dschihadisten weiter in die Stadt Kobane eindringen, wird die Strategie des Präsidenten Barack Obama immer stärker Kritisiert: Der türkische Präsident sagt schon lange, dass der IS nicht ohne Bodenkräfte zu besiegen sei. Die "Washington Post" schreibt, der Präsident habe den Krieg mit allzu großer Vorsicht und unsinniger Selbstbeschränkung begonnen. Selbst der frühere Präsident Jimmy Carter, der selbst den Ruf des Zauderers hat, wirft dem Präsidenten vor, dass er erst durch sein Zaudern den Vormarsch der Islamisten rmöglicht habe. Der Präsident soll aufpassen, dass nicht späterhin ein Dichter singt "Ein Mann hat uns durch sein Zaudern die Sache in den Sand gesetzt." |
| horum omnium fortissimi sunt Belgae, propterea quod a cultu atque humanitate provinciae longissime absunt minimeque ad eos mercatores saepe commeant atque ea, quae ad effeminandos animos pertinent, important proximique sunt Germanis, qui trans Rhenum incolunt, quibuscum continenter bellum gerunt. Caes.Gall.1,1,3 | Die tapfersten unter allen sind die Belger, weil sie sich von der feineren Lebensweise und Bildung des römischen Gallien ganz fern halten und durchaus in keiner häufigen Berührung mit fremden Kaufleuten stehen, die ihnen also auch keine Gegenstände zuführen, die geeignet sind, eine weibische Erschlaffung der Kraft zu bewirken. Sie wohnen ganz nahe bei den Germanen des rechten Rheinufers und führen mit diesen unaufhörlich Krieg. |
| qua de causa Helvetii quoque reliquos Gallos virtute praecedunt, quod fere cotidianis proeliis cum Germanis contendunt, cum aut suis finibus eos prohibent aut ipsi in eorum finibus bellum gerunt. Caes.Gall.1,1,4 | Aus der gleichen Ursache übertreffen auch die Helvetier die übrigen Kelten an Tapferkeit; denn sie liegen fast täglich mit den Germanen im Kampf, wehren dieselben entweder vom eigenen Gebiet ab, oder führen auf germanischem Boden selbst Krieg. |
| Helvetii repentino eius adventu commoti, cum id quod ipsi diebus XX aegerrime confecerant, ut flumen transirent, illum uno die fecisse intellegerent, legatos ad eum mittunt. cuius legationis Divico princeps fuit, qui bello Cassiano dux Helvetiorum fuerat. Caes.Gall.1,13,2 | Bestürzt über seine plötzliche Ankunft schickten die Helvetier Gesandte zu ihm; denn sie sahen, dass er den Übergang, den sie selbst mit Anstrengung in zwanzig Tagen bewerkstelligt, in einem Tag bewirkt hatte. An der Spitze dieser Gesandtschaft stand Divico, im Krieg gegen die Römer unter Cassius einst helvetischer Feldherr. |
| graviter eos accusat, quod, cum neque emi neque ex agris sumi posset, tam necessario tempore, tam propinquis hostibus ab iis non sublevetur; praesertim cum magna ex parte eorum precibus adductus bellum susceperit, multo etiam gravius, quod sit destitutus, queritur. Caes.Gall.1,16,6 | (6) Diesen machte er heftige Vorwürfe, dass man ihn in so dringlicher Lage, wo man Lebensmittel weder für Geld haben noch vom Feld nehmen könne, nicht unterstütze, während die Feinde so nahe ständen. Dass man ihn so im Stich lasse, darüber beklagte er sich um so nachdrücklicher, weil er großenteils besonders auf ihre Bitten in diesen Krieg eingetreten sei. |
| primum, ne quam multitudinem hominum amplius trans Rhenum in Galliam traduceret; deinde obsides, quos haberet ab Haeduis, redderet Sequanisque permitteret, ut quos illi haberent, voluntate eius reddere illis liceret; neve Haeduos iniuria lacesseret neve his sociisque eorum bellum inferret. Caes.Gall.1,35,3 | Erstens solle er keine weiteren Scharen über den Rhein nach Gallien führen. Sodann müsse er die Geiseln zurückgeben, die er von den Häduern habe, und den Sequanern gestatten, die Geiseln, die jene hätten, mit seinem Einverständnis zurückzugeben. Auch dürfe er den Häduern kein Leid zufügen, noch gegen sie und ihre Bundesgenossen Krieg führen. |
| Haeduis se obsides redditurum non esse neque his neque eorum sociis iniuria bellum inlaturum, si in eo manerent, quod convenisset, stipendiumque quotannis penderent. si id non fecissent, longe his fraternum nomen populi Romani afuturum. Caes.Gall.1,36,5 | Er werde den Häduern ihre Geiseln nicht zurückgeben, aber auch nicht widerrechtlich Krieg gegen sie oder ihre Bundesgenossen führen, wenn sie bei den vereinbarten Bedingungen blieben und jährlich ihren Tribut zahlten. Andernfalls werde ihnen der Titel "Brüder des römischen Volkes" wenig nützen. |
| namque omnium rerum, quae ad bellum usui erant, summa erat in eo oppido facultas, Caes.Gall.1,38,3 | denn die Stadt bot die beste Möglichkeit, sich mit allem zu versorgen, was für den Krieg nützlich war; |
| idque natura loci sic muniebatur, ut magnam ad ducendum bellum daret facultatem, propterea quod flumen Dubis ut circino circumductum paene totum oppidum cingit; Caes.Gall.1,38,4 | außerdem wurde sie durch die örtlichen Gegebenheiten so geschützt, dass sie eine gute Möglichkeit bot, den Krieg in die Länge zu ziehen, weil sich der Fluss Doubs wie im Kreis um die Stadt herumzieht und sie fast ganz einschließt. |
| quodsi furore atque amentia impulsus bellum intulisset, quid tandem vererentur? aut cur de sua virtute aut de ipsius diligentia desperarent? Caes.Gall.1,40,4 | Wenn er aber aus Wut und Tollheit Krieg anfange, was sollten sie dann eigentlich fürchten. Oder warum sollten sie an ihrer eigenen Tapferkeit oder an seiner persönlichen Sorgfalt verzweifeln. |
| populi Romani iustissimum esse in Gallia imperium; si iudicium senatus observari oporteret, liberam debere esse Galliam, quam bello victam suis legibus uti voluisset. Caes.Gall.1,45,3 | Käme es also auf das möglichst hohe Alter an, so habe das römische Volk das größte Recht, über Gallien zu herrschen. Wolle man die Ansicht des Senats beachten, so müsse Gallien frei sein, weil er diesem Land, auch nachdem es im Krieg besiegt war, die eigene Verfassung habe lassen wollen. |
| tantumque esse eorum omnium furorem, ut ne Suessiones quidem, fratres consanguineosque suos, qui eodem iure et isdem legibus utantur, unum imperium unumque magistratum cum ipsis habeant, deterrere potuerint, quin cum iis consentirent. Caes.Gall.2,3,5 | Alle seien dermaßen in Wut, dass sie nicht einmal die Suessionen von diesem Bündnis hätten abhalten können, obgleich diese, als ihre Brüder und Stammesverwandten das selbe Recht und die selbe Verfassung, sowie in Krieg und Frieden eine gemeinsame Führung mit ihnen hätten. |
| Cum ab his quaereret, quae civitates quantaeque in armis essent et quid in bello possent, sic reperiebat: Caes.Gall.2,4,1 | Cäsar fragte sie, welche Völkerschaften die Waffen ergriffen hätten, wie groß sie wären und wie leistungsfähig im Krieg. |
| de numero eorum omnia se habere explorata Remi dicebant, propterea quod propinquitatibus affinitatibusque coniuncti, quantam quisque multitudinem in communi Belgarum concilio ad id bellum pollicitus sit, cognoverint. Caes.Gall.2,4,4 | Auch behaupteten die Remer, die Zahl des gesamten belgischen Heeres genau zu kennen, weil sie als Stammesverwandte und Blutsfreunde erfahren hätten, wie viele Leute ein jeder Volksstamm bei der gemeinschaftlichen Versammlung der Belger für diesen Krieg versprochen habe. |
| mulieres quique per aetatem ad pugnam inutiles viderentur, in eum locum coniecisse, quo propter paludes exercitui aditus non esset. Caes.Gall.2,16,5 | Ihre Weiber und alle Personen, die altershalber zum Krieg untauglich erschienen, hätten sie an einen Platz gebracht, wohin wegen der Sümpfe kein Heer vordringen könne. |
| hi post eorum obitum multos annos a finitimis exagitati, cum alias bellum inferrent, alias inlatum defenderent, consensu eorum omnium pace facta hunc sibi domicilio locum delegerunt. Caes.Gall.2,29,5 | Diese wurden nach deren Untergang von den Völkern der Umgegend viele Jahre lang beunruhigt und mussten bald selbst Krieg führen, bald sich gegen andere verteidigen. Endlich kam zwischen ihnen und allen ihren Feinden ein Frieden zustande; sie aber wählten sich mit Genehmigung ihrer Nachbarn jene Gegend zum Wohnsitz. |
| non se existimare Romanos sine ope divina bellum gerere, qui tantae altitudinis machinationes tanta celeritate promovere et ex propinquitate pugnare possent, Caes.Gall.2,31,2 | Sie erklärten, sie seien überzeugt, dass die Römer mit göttlichem Beistand Krieg führten, weil sie im Stande wären, so hohem Maschinen mit solcher Schnelligkeit vorwärtszubewegen und in der Nähe den Angriff zu wagen; |
| His rebus gestis omni Gallia pacata tanta huius belli ad barbaros opinio perlata est, uti ab iis nationibus, quae trans Rhenum incolerent, legati ad Caesarem mitterentur, qui se obsides daturas, imperata facturas pollicerentur. Caes.Gall.2,35,1 | So war die Empörung in ganz Gallien gedämpft, und es verbreitete sich bei den auswärtigen Völkern eine so hohe Meinung von diesem Krieg, dass rechtsrheinische Stämme Gesandte zu Cäsar schickten und versprachen, Geiseln zu stellen und seinen Befehlen Folge zu leisten. |
| id aliquot de causis acciderat, ut subito Galli belli renovandi legionisque opprimendae consilium caperent: Caes.Gall.3,2,2 | Dass die Kelten so plötzlich den Entschluss fassten, den Krieg aufs neue anzufangen und die Legionen zu überfallen, hatte mehrere Gründe: |
| His rebus gestis cum omnibus de causis Caesar pacatam Galliam existimaret, superatis Belgis, expulsis Germanis, victis in Alpibus Sedunis, atque ita inita hieme in Illyricum profectus esset, quod eas quoque nationes adire et regiones cognoscere volebat, subitum bellum in Gallia coortum est. Caes.Gall.3,7,1 | Nach der Unterwerfung der Belger, nach der Vertreibung der Germanen und dem Sieg über das Alpenvolk der Sedunen hielt CäsarGallien in jeder Beziehung durch diese Taten für gedemütigt. Er reiste deshalb mit dem Beginn des Winters nach Illyrien, weil er sich mit jenen Völkerschaften seiner Provinz in Berührung setzen und das Land selbst kennen lernen wollte. Da brach plötzlich in Gallien ein Krieg aus. |
| eius belli haec fuit causa: P. Crassus adulescens cum legione septima proximus mari in Andibus hiemarat. Caes.Gall.3,7,2 | Dieser Krieg hatte folgende Veranlassung: Der junge Publius Crassus hatte mit der siebten Legion im Gebiet der Anden, in nächster Nähe zu den Küsten des Weltmeeres, das Winterlager bezogen. |
| Veneti reliquaeque item civitates cognito Caesaris adventu, | Die Veneter und ebenso ihre Verbündeten wussten, welch große Verbrechen sie sich durch die Festnahme und Einkerkerung der Gesandten hatten zu Schulden kommen lassen, da der Name und die Person solcher Botschafter jederzeit allen Völkern heilig und unverletzlich schien. Als sie deswegen von Cäsars Rückkehr erfuhren, machten sie, von der Größe der Gefahr überzeugt, tätige Anstalten zum Krieg und suchten besonders ihre Flotte in guten Stand zu setzen, und das mit um so größerer Zuversicht, als sie sich auf die natürliche Beschaffenheit ihres Landes sehr verließen. |
| ac iam ut omnia contra opinionem acciderent, tamen se plurimum navibus posse, [quam] Romanos neque ullam facultatem habere navium neque eorum locorum, ubi bellum gesturi essent, vada portus insulas novisse; Caes.Gall.3,9,6 | Selbst für den Fall, dass alles gegen ihre Erwartung ausfallen sollte, glaubten sie, immerhin zur See die Übermacht zu haben, während die Römer nicht einmal die Möglichkeit hätten, sich in einen Seekrieg einzulassen, auch die Untiefen, Seehäfen und Inseln in jener Gegend, wo sie den Krieg führen müssten, nicht kennten. |
| naves in Venetiam, ubi Caesarem primum bellum gesturum constabat, quam plurimas possunt, cogunt. Caes.Gall.3,9,9 | und alle Schiffe in möglichst großer Zahl an der venetischen Küste sich sammeln, weil man wusste, Cäsar werde zuerst dort den Krieg versuchen. |
| atque his paucis diebus Aulerci Eburovices Lexoviique senatu suo interfecto, quod auctores belli esse nolebant, portas clauserunt seseque cum Viridovice coniunxerunt. Caes.Gall.3,17,3 | So hatten die eburovikischen Aulerker und die Lexovier in diesen wenigen Tagen alle Mitglieder ihrer Regierung, weil sie nicht in den Krieg einwilligen wollten, ermordet, den Römern die Tore verschlossen und sich mit Viridovix vereinigt. |
| Eodem fere tempore Caesar, etsi prope exacta iam aestas erat, tamen quod omni Gallia pacata Morini Menapiique supererant qui in armis essent neque ad eum umquam legatos de pace misissent, arbitratus id bellum celeriter confici posse, eo exercitum duxit. qui longe alia ratione ac reliqui Galli bellum gerere instituerunt. Caes.Gall.3,28.1 | Fast um dieselbe Zeit rückte Cäsar in eigener Person gegen die Menapier und Moriner zu Feld, obgleich der Sommer schon vorüber war. Diese beiden Völkerschaften allein hatten nämlich nie Gesandte zu ihm geschickt und standen noch unter den Waffen, während alle übrigen Gallier den Römern gehorchten. Er täuschte sich jedoch in seiner Meinung, dieser Krieg lasse sich bald beenden; denn die Feinde führten ihn nach einem ganz anderen Plan als die übrigen Gallier. |
| hi centum pagos habere dicuntur, ex quibus quotannis singula milia armatorum bellandi causa suis ex finibus educunt. Caes.Gall.4,1,4 | Ihr Land hat, wie man sagt, hundert Gaue; aus jedem von diesen führen sie jährlich tausend Bewaffnete außer Landes in den Krieg, |
| principibus Galliae evocatis Caesar ea quae cognoverat dissimulanda sibi existimavit eorumque animis permulsis et confirmatis equitatuque imperato bellum cum Germanis gerere constituit. Caes.Gall.4,6,5 | Cäsar berief deshalb die Häuptlinge jener Gallier zu sich, tat aber, als wisse er nichts von diesen Umtrieben, sondern suchte sie in friedliche Stimmung zu versetzen und sie sich treu zu erhalten. Darauf verlangte er von ihnen Reiterei und beschloss, Krieg gegen die Germanen anzufangen. |
| nostri ad unum omnes incolumes perpaucis vulneratis ex tanti belli timore, cum hostium numerus capitum quadringentorum triginta milium fuisset, se in castra receperunt. Caes.Gall.4,15,3 | Die Römer verloren nicht einen Mann, hatten bloß einige Verwundete und zogen sich so in der Lager aus einem ungemein gefürchteten Krieg zurück; hatten doch die Feinde aus einer Menschenmasse von 180.000 Treffen bestanden! |
| Germanico bello confecto multis de causis Caesar statuit sibi Rhenum esse transeundum. quarum illa fuit iustissima quod, cum videret Germanos tam facile impelli ut in Galliam venirent, suis quoque rebus eos timere voluit, cum intellegerent et posse et audere populi Romani exercitum Rhenum transire. Caes.Gall.4,16,1 | Der Krieg mit den Germanen war vorüber, und Cäsar gedachte aus vielen Gründen, über den Rhein zu gehen: der gerechteste aber war der, dass er die Germanen ihrer eigenen Sicherheit wegen in Besorgnis setzen wollte, weil er sah, dass sie sich so leicht zu Einfällen in Gallien verleiten ließen; sie sollten also erfahren, dass das Kriegsheer des römischen Volkes Kraft und Mut genug habe, sie auch über den Rhein hinüber zu verfolgen. |
| itaque evocatis ad se undique mercatoribus, neque quanta esset insulae magnitudo neque quae aut quantae nationes incolerent neque quem usum belli haberent aut quibus institutis uterentur neque qui essent ad maiorum navium multitudinem idonei portus, reperire poterat. Caes.Gall.4,20,4 | Obgleich deshalb Cäsars überallher aus Gallien Handelsleute zu sich gerufen hatte, konnte er doch nicht erfahren, wie groß die Insel sei, welche einzelne und wie bedeutende Volksstämme dort wohnten, welche Tüchtigkeit im Krieg und was für eine Verfassung sie hätten oder welche Häfen im Stande wären, eine bedeutende Zahl Schiffe zu fassen. |
| hoc sibi Caesar satis opportune accidisse arbitratus, quod neque post tergum hostem relinquere volebat neque belli gerendi propter anni tempus facultatem habebat neque has tantularum rerum occupationes Britanniae anteponendas iudicabat, magnum iis numerum obsidum imperat. quibus adductis eos in fidem recipit. Caes.Gall.4,22,2 | Dies kam dem Feldherrn zu gelegener Zeit, weil er nicht gern einen Feind im Rücken ließ und wegen der vorgerückten Jahreszeit auch nicht leicht einen Krieg durchführen konnte, am wenigsten aber so geringfügigen Unternehmungen seine Absichten wegen Britannien unterordnen wollte. Er ließ sich also von ihnen eine bedeutende Zahl Geiseln stellen und nahm das Volk selbst unter den Schutz der römischen Hoheit. |
| optimum factu esse duxerunt rebellione facta frumento commeatuque nostros prohibere et rem in hiemem producere, quod his superatis aut reditu interclusis neminem postea belli inferendi causa in Britanniam transiturum confidebant. Caes.Gall.4,30,2 | Sie beredeten sich also untereinander und beschlossen, den Frieden zu brechen, den Römern die Zufuhr abzuschneiden und den Krieg in den Winter hineinzuziehen, in der Überzeugung, dass in Zukunft keiner mehr in feindlicher Absicht nach Britannien käme, wenn sie diese Römer besiegt oder doch von der Rückkehr abgeschnitten hätten. |
| at Indutiomarus equitatum peditatumque cogere iisque, qui per aetatem in armis esse non poterant, in silvam Arduennam abditis, quae ingenti magnitudine per medios fines Treverorum a flumine Rheno ad initium Remorum pertinet, bellum parare instituit. Caes.Gall.5,3,4 | Indutiomarus dagegen sammelte Reiterei und Fußvolk und ließ alle, denen ihr Alter nicht erlaubte, die Waffen zu führen, in den Schutz des Ardennenwaldes bringen, der in einer ungeheuren Ausdehnung von dem Rheinstrom mitten durch das Land der Treverer bis an das Gebiet der Remer zieht. Er machte ernstliche Zurüstungen zum Krieg. |
| Caesar etsi intellegebat, qua de causa ea dicerentur quaeque eum res ab instituto consilio deterreret, tamen, ne aestatem in Treveris consumere cogeretur, omnibus rebus ad Britannicum bellum comparatis, Indutiomarum ad se cum ducentis obsidibus venire iussit. Caes.Gall.5,4,1 | Obgleich Cäsar einsah, aus welchem Grund diese Sprache geführt wurde und was den Indutiomarus von dem gefassten Plan abschreckte, wollte er doch nicht den ganzen Sommer bei den Treverern zubringen, da alles zum Krieg gegen Britannien bereit war; er gab also den Bescheid, Indutiomarus solle mit 200 Geiseln vor ihm erscheinen. |
| huic superiore tempore cum reliquis civitatibus continentia bella intercesserant. sed nostro adventu permoti Britanni hunc toti bello imperioque praefecerant. Caes.Gall.5,11,9 | Zwar hatte dieser Häuptlinge früher mit den übrigen Städten stets Kriege geführt; bei der Ankunft der Römer aber hatten ihm die Britannier dennoch den Oberbefehl und den ganzen Krieg anvertraut. |
| civitati porro hanc fuisse belli causam, quod repentinae Gallorum coniurationi resistere non potuerit. id se facile ex humilitate sua probare posse, quod non adeo sit imperitus rerum ut suis copiis populum Romanum superari posse confidat. Caes.Gall.5,27,4 | überdies seien seine Mitbürger dadurch zum Krieg veranlasst worden, dass sie sich der plötzlichen Empörungen der Gallier nicht hätten widersetzen können. Als Beweis hiervon müsse seine geringe Macht gelten; denn er selbst sei nicht so von aller Einsicht verlassen, um sich zu trauen, mit seinen Truppen die römische Macht besiegen zu können. |
| Arpinius et Iunius, quae audierant, ad legatos deferunt. illi repentina re perturbati, etsi ab hoste ea dicebantur, tamen non neglegenda existimabant maximeque hac re permovebantur, quod civitatem ignobilem atque humilem Eburonum sua sponte populo Romano bellum facere ausam vix erat credendum. Caes.Gall.5,28,1 | Arpineius und Iunius teilten diese Erklärung den Legaten mit; diese glaubten trotz ihrer Bestürzung über die unvermutete Entwicklung, darauf achten zu müssen, obgleich die Mitteilung vom Feind kam. Am meisten beeindruckte sie, dass sie kaum glauben konnten, ein so unbedeutendes und schwaches Volk wie das der Eburonen habe von sich aus den Krieg gegen die Römer gewagt. |
| nam illo incommodo de Sabini morte perlato omnes fere Galliae civitates de bello consultabant, nuntios legationesque in omnes partes dimittebant, et, quid reliqui consilii caperent atque unde initium belli fieret, explorabant nocturnaque in locis desertis concilia habebant. Caes.Gall.5,53,4 | Denn auf die Nachricht von dem Unglück des Titurius dachten fast alle gallische Staaten an Krieg, schickten überall hin Boten und Gesandte, und erkundigten sich, was man weiterhin tun und wo man den Aufstand beginnen wolle. An einsamen Orten hielten sie zur Nachtzeit Versammlungen, |
| tantum apud homines barbaros valuit esse aliquos repertos principes belli inferendi tantamque omnibus voluntatis commutationem attulit, ut praeter Haeduos et Remos - quos praecipuo semper honore Caesar habuit, alteros pro vetere ac perpetua erga populum Romanum fide, alteros pro recentibus Gallici belli officiis - nulla fere civitas fuerit non suspecta nobis. Caes.Gall.5,54,4 | So viel vermochte bei diesen wilden Leuten bloß der einzige Umstand, dass sich einige Urheber von Feindseligkeiten fanden; dies brachte bei aller einen solchen Gesinnungswandel hervor, dass fast kein gallischer Stamm unverdächtig blieb, die Häduer und Remer ausgenommen. Denn diese beiden Völker hatte Cäsar stets am meisten geachtet, die Häduer wegen ihrer alten und beständigen Treue gegen das römische Volk, die Remer aber wegen ihrer jüngst geleisteten Dienste im Krieg mit den Galliern. |
| idque adeo haud scio mirandumne sit, cum compluribus aliis de causis, tum maxime, quod, qui virtute belli omnibus gentibus praeferebantur, tantum se eius opinionis deperdidisse, ut a populo Romano imperia perferrent, gravissime dolebant. Caes.Gall.5,54,5 | Übrigens darf man sich vielleicht über diese Empörungen nicht so sehr wundern, da es, abgesehen von vielen anderen Ursachen, einem Volk, das an Tapferkeit im Krieg sonst allen anderen vorgezogen wurde, schmerzlich fallen musste, so viel von diesem Ruf verloren zu haben, dass man sich Roms Befehle gefallen lassen musste. |
| neque tamen ulli civitati Germanorum persuaderi potuit, ut Rhenum transiret, cum se bis expertos dicerent, Ariovisti bello et Tencterorum transitu, non esse amplius fortunam temptaturos. Caes.Gall.5,55,2 | Es ließ sich aber dennoch kein germanischer Stamm bereden, über den Rhein zu ziehen; sie sagten, schon zweimal hätten sie es versucht, nämlich in Ariovists Krieg und bei dem Übergang der Tenkterer: sie würden es nicht noch einmal zu wagen. |
| Ubi intellexit ultro ad se veniri, altera ex parte Senones Carnutesque conscientia facinoris instigari, altera Nervios Atuatucosque bellum Romanis parare, neque sibi voluntariorum copias defore, si ex finibus suis progredi coepisset, armatum concilium indicit. hoc more Gallorum est initium belli. Caes.Gall.5,56,1 | Er sah daraus, dass man ihn suche, und wusste, dass auf der einen Seite die Senonen und Carnuten ein schlechtes Gewissen hatten, auf der anderen die Nervier und Atuatuker sich zum Krieg gegen die Römer rüsteten, während es ihm selbst, sobald er über die Grenze trete, an Freiwilligen nicht fehlen konnte. Er berief also eine bewaffnete Landesversammlung. Eine solche Versammlung ist nach gallischer Art immer der Anfang eines Krieges. |
| magni interesse etiam in reliquum tempus ad opinionem Galliae existimans tantas videri Italiae facultates, ut, si quid esset in bello detrimenti acceptum, non modo id brevi tempore sarciri, sed etiam maioribus augeri copiis posset. Caes.Gall.6,1,3 | Cäsar glaubte nämlich, es sei auch für die Zukunft sehr wichtig, in Gallien die Meinung zu erhalten, Italiens Hilfsquellen und Macht seien so groß, dass ein im Krieg etwa erlittener Verlust nicht bloß schnell wieder gutgemacht, sondern das römische Heer sogar mit größeren Kräften verstärkt werden könne. |
| quibus rebus cognitis Caesar, cum undique bellum parari videret, Nervios, Atuatucos, Menapios adiunctis Cisrhenanis omnibus Germanis esse in armis, Senones ad imperatum non venire et cum Carnutibus finitimisque civitatibus consilia communicare, a Treveris Germanos crebris legationibus sollicitari, maturius sibi de bello cogitandum putavit. Caes.Gall.6,2,3 | Cäsar sah also überall Vorbereitungen zu Feindseligkeiten: die Nervier, Atuatuker, Menapier, zusätzlich alle verbündeten linksrheinischen Germanen standen unter Waffen; die Senonen erschienen ungeachtet seines Befehls nicht vor ihm, sondern machten mit den Carnuten und anderen Nachbarn gemeinschaftliche Sache; die Treverer endlich wiegelten unablässig mit Gesandtschaften die Germanen auf. Er glaubte also, früher als gewöhnlich an den Krieg denken zu müssen. |
| concilio Galliae primo vere, uti instituerat, indicto, cum reliqui praeter Senones, Carnutes Treverosque venissent, initium belli ac defectionis hoc esse arbitratus, ut omnia postponere videretur, concilium Luteciam Parisiorum transfert. Caes.Gall.6,3,4 | Als aber bei dem Landtag ganz Galliens, den er jetzt, wie gewöhnlich, zu Anfang des Frühlings hielt, alle übrigen erschienen, nur die Senonen, Carnuten und Treverer nicht, sah er dies für den Anfang einer Empörung und von Feindseligkeit an und verlegte die Versammlung nach Lutetia, dem Haupt Ort der Parisier, um zu zeigen, dass er dem Krieg seine ganze Aufmerksamkeit widme. |
| libenter Caesar petentibus Haeduis dat veniam excusationemque accipit, quod aestivum tempus instantis belli, non quaestionis esse arbitrabatur. Caes.Gall.6,4,3 | Cäsar verzieh auch gern, besonders den Häduern zuliebe, und ließ sich ihre Entschuldigung gefallen; denn er meinte, der Sommer gehöre dem bevorstehenden Krieg, nicht den Untersuchungen. |
| Hac parte Galliae pacata totus et mente et animo in bellum Treverorum et Ambiorigis insistit. Caes.Gall.6,5,1 | Nachdem dieser Teil Galliens beruhigt war, richtete er Sinn und Gedanken einzig auf den Krieg der Treverer und des Ambiorix. |
| Druides a bello abesse consuerunt neque tributa una cum reliquis pendunt. militiae vacationem omniumque rerum habent immunitatem. Caes.Gall.6,14,1 | Die Druiden nehmen gewöhnlich keinen Anteil am Krieg, zahlen keine Steuern wie die übrigen und genießen Freiheit vom Kriegsdienst und von allen anderen Lasten. |
| Alterum genus est equitum. hi cum est usus atque aliquod bellum incidit - quod ante Caesaris adventum quotannis fere accidere solebat, uti aut ipsi iniurias inferrent aut inlatas propulsarent -, omnes in bello versantur, Caes.Gall.6,15,1 | Die zweite Klasse bilden die Ritter. Wenn es die Not erfordert und ein Krieg ausbricht (was vor Cäsars Erscheinen fast jedes Jahr geschah, indem man entweder angriff oder sich verteidigte), sind sie alle im Feld. |
| atque ob eam causam, qui sunt adfecti gravioribus morbis quique in proeliis periculisque versantur, aut pro victimis homines immolant aut se immolaturos vovent, administrisque ad ea sacrificia druidibus utuntur, Caes.Gall.6,16,2 | Wer deshalb an einer bedeutenderen Krankheit leidet, wer sich im Krieg und anderen Gefahren befindet, opfert statt der Tiere Menschen oder gelobt Menschenopfer, die sie sich durch die Vermittlung der Druiden darbringen. |
| in reliquis vitae institutis hoc fere ab reliquis differunt, quod suos liberos, nisi cum adoleverunt, ut munus militiae sustinere possint, palam ad se adire non patiuntur filiumque puerili aetate in publico in conspectu patris adsistere turpe ducunt. Caes.Gall.6,18,3 | In anderen Gewohnheiten des Lebens unterscheiden sie sich von den übrigen Völkern auch dadurch, dass sie ihren Kindern nicht eher öffentlichen Umgang mit sich gestatten, als bis sie das Alter haben, mit in den Krieg zu ziehen; man hält es für eine Schande, wenn der Sohn in den Kinderjahren öffentlich an der Seite des Vaters erscheint. |
| eius rei multas adferunt causas: ne adsidua consuetudine capti studium belli gerendi agri cultura commutent; ne latos fines parare studeant potentioresque humiliores possessionibus expellant; ne accuratius ad frigora atque aestus vitandos aedificent; ne qua oriatur pecuniae cupiditas, qua ex re factiones dissensionesque nascuntur; Caes.Gall.6,22,3 | Dafür führt man viele Ursachen an: damit die Leute nicht durch ununterbrochene Wohnung und Bebauung derselben Gegend verlockt werden, die Lust zum Krieg mit dem Ackerbau zu vertauschen; damit sie nicht nach ausgedehntem Landbesitz trachten und die Mächtigeren die Schwächeren aus ihren Besitzungen verdrängen; damit sie nicht, um Kälte und Hitze zu vermeiden, gemächlichere Wohnungen bauen; ferner, um keine Geldgier aufkommen zu lassen, woraus Parteienzwist entsteht; |
| cum bellum civitas aut inlatum defendit aut infert, magistratus, qui ei bello praesint et vitae necisque habeant potestatem, deliguntur. Caes.Gall.6,23,4 | Wird ein germanischer Stamm durch Angriff oder Verteidigung in einen Krieg verwickelt, so wählt man zu seiner Leitung ein Oberhaupts mit Macht über Leben und Tod. |
| multum cum in omnibus rebus, tum in re militari potest Fortuna. nam magno accidit casu, ut in ipsum incautum etiam atque imparatum incideret, priusque eius adventus ab omnibus videretur, quam fama ac nuntius adferretur, sic magnae fuit fortunae omni militari instrumento, quod circum se habebat, erepto raedis equisque comprehensis ipsum effugere mortem. Caes.Gall.6,30,2 | Überall entscheidet sehr viel der Zufall, am meisten aber im Krieg. Denn wie es ein ganz besonderer Zufall war, dass Basilus, dessen Ankunft man erst erfuhr, als er schon erschien, den Ambiorix unversehens und unvorbereitet überfiel, so war es für den Ambiorix ein großes Glück, dass er bei dem Verlust allen militärischen Geräts, das er bei sich hatte, bei der Wegnahme seiner Wagen und Pferde dennoch dem Tod entging. |
| hic quantum in bello Fortuna possit et quantos adferat casus, cognosci potuit. Caes.Gall.6,35,2 | Hier konnte man sich wieder überzeugen, wie viel im Krieg der Zufall vermag und welche Wechselfälle er bringt. |
| at ii, qui in iugo constiterant, nullo etiamnunc usu rei militaris percepto neque in eo, quod probaverant, consilio permanere, ut se loco superiore defenderent, neque eam, quam profuisse aliis vim celeritatemque viderant, imitari potuerunt, sed se in castra recipere conati iniquum in locum demiserunt. Caes.Gall.6,40,6 | Diejenigen aber, die sich auf der Anhöhe aufgestellt hatten. waren noch ohne alle Erfahrung im Krieg; sie waren sowohl zu schwach, den einmal gefassten Plan beizubehalten und sich auf der Anhöhe zu verteidigen, noch vermochten sie die kraftvolle und schnelle Bewegung nachzuahmen, die, wie sie gesehen hatten, für die anderen so heilsam gewesen war. In der Absicht, sich in das Lager zu retten, zogen sie auf ein nachteiliges Gelände hinab. |
| hac impulsi occasione, qui iam ante se populi Romani imperio subiectos dolerent, liberius atque audacius de bello consilia inire incipiunt. Caes.Gall.7,1,3 | Die Gallier waren ohnehin bisher schon über das römische Joch erbittert genug und begannen, durch diesen Zwischenfall ermutigt, mit noch mehr Kühnheit und Offenheit auf Krieg zu sinnen. |
| His rebus agitatis profitentur Carnutes se nullum periculum communis salutis causa recusare principesque ex omnibus bellum facturos pollicentur Caes.Gall.7,2,1 | Bei dieser Verhandlung erklärten die Carnuten, sie scheuten für Galliens gemeinschaftliche Wohlfahrt keine Gefahr und wollten den Krieg zuerst anfangen. |
| celeriter haec fama ac nuntiis ad Vercingetorigem perferuntur. quem perterriti omnes Arverni circumsistunt atque obsecrant, ut suis fortunis consulat, neu se ab hostibus diripi patiatur, praesertim cum videat omne ad se bellum translatum. Caes.Gall.7,8,4 | Vercingetorix erhielt bald Nachricht davon und die bestürzten Arverner umringten und beschworen ihn, für die Erhaltung ihres Wohlstandes zu sorgen und den Feind sie nicht ausplündern zu lassen, zumal da der ganze Krieg, wie er sehe, sich gegen sie gewendet habe. |
| hac re cognita Vercingetorix rursus in Bituriges exercitum reducit atque inde profectus Gorgobinam, Boiorum oppidum, quos ibi Helvetico proelio victos Caesar conlocaverat Haeduisque attribuerat, oppugnare instituit. Caes.Gall.7,9,6 | Bei der Kunde hiervon zog Vercingetorix mit seinem Heer wieder zu den Biturigen, um von da aus Gorgobina zu überfallen, die Stadt jener Boier, die Cäsar nach ihrer Niederlage im Helvetischen Krieg dorthin verpflanzt und den Häduern unterstellt hatte. |
| docet longe alia ratione esse bellum gerendum atque antea gestum sit; omnibus modis huic rei studendum, ut pabulatione et commeatu Romani prohibeantur. Caes.Gall.7,14,2 | Er zeigt seinen Leuten auf, dass der Krieg auf eine ganz andere Art geführt werden müsse, als es bisher geschehen sei. Auf jeden Fall müsse man danach streben, den Römern Futter und Lebensmittel abzuschneiden. |
| neque interesse ipsosne interficiant impedimentisne exuant, quibus amissis bellum geri non possit. Caes.Gall.7,14,8 | im Grunde aber sei es einerlei, ob man sie ihres Lebens oder ihres Gepäcks beraube, nach dessen Verlust sie den Krieg nicht fortsetzen könnten. |
| Conclamat omnis multitudo et suo more armis concrepat, quod facere in eo consuerunt, cuius orationem approbant; summum esse Vercingetorigem ducem nec de eius fide dubitandum nec maiore ratione bellum administrari posse. Caes.Gall.7,21,1 | Nun erhob die Menge ein Geschrei; zugleich klirrte sie mit ihren Waffen, was die Gallier einer Volkssitte gemäß gewöhnlich zu Ehren derjenigen tun, deren Rede sie ihren Beifall schenken. Vercingetorix, hieß es, sei der größte Feldherr; seine Treue sei unzweifelhaft, und besser als er könne niemand den Krieg führen. |
| errare, si qui bello omnes secundos rerum proventus exspectent. Caes.Gall.7,29,3 | Wer im Krieg nur Glücksfälle erwarte, der irre. |
| Caesar, etsi a bello atque hoste discedere detrimentosum esse existimabat, tamen non ignorans, quanta ex dissensionibus incommoda oriri consuessent, ne tanta et tam coniuncta populo Romano civitas, quam ipse semper aluisset omnibusque rebus ornasset, ad vim atque arma descenderet atque ea pars, quae minus sibi confideret, auxilia a Vercingetorige arcesseret, huic rei praevertendum existimavit Caes.Gall.7,33,1 | Cäsar hielt es zwar für nachteilig, sich vom Krieg und Feind zu trennen, allein er wusste auch sehr wohl, was für schädliche Folgen solche Spaltungen hätten. Um also zu verhindern, dass eine so bedeutende und mit den Römern so eng verbundene Völkerschaft, die er stets gehegt und mit allem ausgezeichnet hatte, zu Gewalttätigkeit und zu den Waffen schreite, wobei dann der schwächere Teil leicht von Vercingetorix Unterstützung erhalten dürfte, entschloss er sich, dem allen schnell zuvorzukommen. |
| haec faciunt recuperandorum suorum causa; sed contaminati facinore et capti compendio ex direptis bonis, quod ea res ad multos pertinebat, et timore poenae exterriti consilia clam de bello inire incipiunt civitatesque reliquas legationibus sollicitant. Caes.Gall.7,43,3 | All dies taten sie übrigens nur, um ihre Leute wieder zu bekommen, während sie sich insgeheim zum Krieg rüsteten und die noch getrennten Völkerschaften durch Gesandte gleichfalls zu einer Empörung zu bewegen suchten; denn groß war ihre Furcht vor Bestrafung, weil die Sache so viele anging, die sich durch den Vorteil des Raubes hatten verleiten und in das Verbrechen verwickeln lassen. |
| huc magnum numerum equorum huius belli causa in Italia atque Hispania coemptum miserat. Caes.Gall.7,55,3 | Auch war eine große Zahl Pferde, die man zu diesem Krieg in Italien und Spanien aufkaufte, dorthin geschickt worden. |
| Bellovaci autem defectione Haeduorum cognita, qui iam ante erant per se infideles, manus cogere atque aperte bellum parare coeperunt. Caes.Gall.7,59,2 | Die Bellovacer aber, die schon früher feindlich gesinnt waren, hatten kaum den Abfall der Häduer vernommen, als sie ihre Mannschaft zusammenzogen und sich ganz offen zum Krieg rüsteten. |
| Defectione Haeduorum cognita bellum augetur. Caes.Gall.7,63,1 | Mit der Nachricht vom Abfall der Häduer dehnte sich der Krieg weiter aus. |
| magno dolore Haedui ferunt se deiectos principatu, queruntur fortunae commutationem et Caesaris in se indulgentiam requirunt neque tamen suscepto bello suum consilium ab reliquis separare audent. Caes.Gall.7,63,8 | Die Häduer aber litten sehr darunter, dass sie nicht die erste Stelle errungen hatten, beklagten den Umschwung ihrer früheren Verhältnisse und wünschten sich Cäsars Freundschaft zurück. Da aber einmal der Krieg unternommen war, wagten sie es nicht, ohne die übrigen für sich allein zu handeln; |
| his praeficit fratrem Eporedorigis bellumque inferre Allobrogibus iubet. Caes.Gall.7,64,5 | Unter Führung des Bruders von Eporedorix ließ er sie gegen die Allobroger in den Krieg ziehen. |
| id sibi ad praesentem obtinendam libertatem satis esse; ad reliqui temporis pacem atque otium parum profici; maioribus enim coactis copiis reversuros neque finem bellandi facturos. proinde agmine impeditos adoriantur. Caes.Gall.7,66,4 | Dies könne ihnen zwar für den Augenblick hinreichend Freiheit gewähren, aber es sei damit noch wenig getan für den Frieden und die Ruhe der Zukunft; denn die Römer würden mit verstärktem Heer zurückkehren und den Krieg nicht aufgeben. Man müsse sie also, während sie durch ihren Rückzug behindert seien, überfallen. |
| tres nobilissimi Haedui capti ad Caesarem perducuntur: Cotus, praefectus equitum, qui controversiam cum Convictolitavi proximis comitiis habuerat, et Cavarillus, qui post defectionem Litavicci pedestribus copiis praefuerat, et Eporedorix, quo duce ante adventum Caesaris Haedui cum Sequanis bello contenderant. Caes.Gall.7,67,7 | Drei der vornehmsten Häduer wurden gefangen zu Cäsar gebracht: Cotus, der Anführer der Reiterei, der bei der letzten Wahl mit Convictolitavis in Streit geraten war; Cavarillus, der seit dem Abfall des Litavicus das Fußvolk befehligte; und ein Eporedorix, der vor Cäsars Erscheinen in Gallien im Krieg mit den Sequanern an der Spitze der Häduer gestanden hatte. |
| discedentibus mandat, ut suam quisque eorum civitatem adeat omnesque, qui per aetatem arma ferre possint, ad bellum cogant. Caes.Gall.7,71,2 | Beim Abzug befahl er diesen Reitern, jeder solle sich an seine Landsleute wenden und alle in waffenfähigem Alter zur Teilnahme am Krieg treiben. |
| his rationibus auxilia Galliae exspectare et bellum administrare parat. Caes.Gall.7,71,9 | So gedachte er nun die Ankunft gallischer Hilfe abzuwarten und den Krieg planmäßig fortzusetzen. |
| ex his Bellovaci suum numerum non contulerunt, quod se suo nomine atque arbitrio cum Romanis bellum gesturos dicebant neque cuiusquam imperio obtemperaturos; rogati tamen a Commio pro eius hospitio duo milia una miserunt. Caes.Gall.7,75,5 | Unter allen bisher genannten Völkerschaften stellten allein die Bellovacer ihre Anzahl nicht, sondern erklärten, sie könnten für sich allein und selbständig mit den Römern Krieg führen, gedächten also nicht, sich einem fremden Oberbefehl zu fügen. Auf die Bitten des Commius, der mit ihnen gastfreundlich verbunden war, schickten sie aber doch zweitausend Mann. |
| tanta tamen universae Galliae consensio fuit libertatis vindicandae et pristinae belli laudis recuperandae, ut neque beneficiis neque amicitiae memoria moverentur omnesque et animo et opibus in id bellum incumberent. Caes.Gall.7,76,2 | Allein in ganz Gallien herrschte damals eine so große Übereinstimmung in dem Bestreben, die Freiheit zu verteidigen und den früheren Kriegsruhm wiederzugewinnen, dass man weder an erhaltene Wohltaten noch an Freundschaft dachte; jeder widmete sich mit ganzer Seele und aller Macht diesem Krieg. |
| quid ergo mei consilii est? facere quod nostri maiores nequaquam pari bello Cimbrorum Teutonumque fecerunt: qui in oppida compulsi ac simili inopia subacti eorum corporibus, qui aetate ad bellum inutiles videbantur, vitam toleraverunt neque se hostibus tradiderunt. Caes.Gall.7,77,12 | Wozu rate ich also? Zu tun, was unsere Väter in dem doch unbedeutenderen Krieg mit den Kimbern und Teutonen taten: In ihre Festungen eingeschlossen und von ähnlichem Mangel bedrängt fristeten sie ihr Leben mit den Körpern derer, die die ihres Alters wegen zum Krieg untauglich schienen; nie dachten sie an Unterwerfung. |
| nam quid illi simile bello fuit? depopulata Gallia Cimbri magnaque inlata calamitate finibus quidem nostris aliquando excesserunt atque alias terras petierunt; iura, leges, agros, libertatem nobis reliquerunt. Caes.Gall.7,77,14 | Denn was hatte jener Krieg Ähnliches mit unserer Lage? Die Kimbern verheerten zwar Gallien und verursachten großes Elend, aber sie verließen es doch wenigstens wieder einmal und zogen in andere Länder. Unsere Gesetze, Verfassungen, Ländereien samt all unserer Freiheit blieben uns. |
| Sententiis dictis constituunt, ut ii, qui valetudine aut aetate inutiles sint bello, oppido excedant atque omnia prius experiantur, quam ad Critognati sententiam descendant; Caes.Gall.7,78,1 | Bei der Abstimmung wurde beschlossen, dass alle die für den Krieg zu schwach oder zu alt seien, die Stadt verlassen sollten, und dass man zuerst alle Möglichkeiten erproben müsse, bevor man zum Vorschlag des Critognatus greife. |
| Postero die Vercingetorix concilio convocato id bellum suscepisse se non suarum necessitatum, Caes.Gall.7,89,1 | Am folgenden Tag erklärte Vercingetorix in einer allgemeinen Versammlung, er habe den Krieg nicht seines Vorteils wegen unternommen, |
| mihi ne illud quidem accidit, ut Alexandrino atque Africano bello interessem; quae bella quamquam ex parte nobis Caesaris sermone sunt nota, tamen aliter audimus ea, quae rerum novitate aut admiratione nos capiunt, aliter quae pro testimonio sumus dicturi. Hirt. ad Balbum 8 | Ich dagegen befinde mich schon deshalb im Nachteil, weil ich den Krieg in Ägypten und Afrika nicht mitgemacht habe. Wenn uns diese Kriege zum Teil auch selbst aus Cäsars Mund bekannt sind, so merken wir doch ganz anders auf dasjenige, was uns durch seine Neuheit und das Wunderbare anspricht, und ganz anders auf das, worüber wir ein Zeugnis ablegen müssen. |
| Omni Gallia devicta Caesar cum a superiore aestate nullum bellandi tempus intermisisset militesque hibernorum quiete reficere a tantis laboribus vellet, complures eodem tempore civitates renovare belli consilia nuntiabantur coniurationesque facere. Caes.Gall.8,1,1 | So hatte also Cäsar ganz Gallien überwunden und wünschte, da er seit dem Sommer des vorigen Jahres ohne Unterbrechung Krieg geführt hatte, seinem Heer nach so großen Anstrengungen die Ruhe des Winterlagers zu verschaffen. Da erhielt er Nachricht, dass zu gleicher Zeit mehrere Völkerschaften von neuem an Feindseligkeiten dächten und sich zu diesem Zweck miteinander verbündeten. |
| cuius rei verisimilis causa adferebatur, quod Gallis omnibus cognitum esset neque ulla multitudine in unum locum coacta resisti posse Romanis nec si diversa bella complures eodem tempore intulissent civitates, satis auxilii aut spatii aut copiarum habiturum exercitum populi Romani ad omnia persequenda; Caes.Gall.8,1,2 | Als wahrscheinlicher Grund wurde angeführt, dass alle Gallier in Folge ihrer Erfahrungen überzeugt seien, man könne den Römern auch mit dem größten vereinigten Heer die Spitze nicht bieten, während umgekehrt, wenn mehrere Staaten an verschiedenen Punkten den Krieg begännen, das römische Heer nicht genug Hilfe, Zeit und Truppen haben werde, um alle die einzelnen Kriege mit Kraft zu führen. |
| binis cohortibus ad impedimenta tuenda relictis reliquum exercitum in copiosissimos agros Biturigum inducit, qui cum latos fines et complura oppida haberent, unius legionis hibernis non potuerant contineri quin bellum pararent coniurationesque facerent. Caes.Gall.8,2,2 | Zwei Kohorten blieben beim Gepäck, das übrige Heer führte er mitten in das überaus reiche Land der Biturigen; denn diese waren im Besitz eines ausgedehntem Gebietes und mehrerer Festungen und ließen sich durch eine einzige Legion, die bei ihnen lag, vom Krieg und der Empörung nicht abhalten. |
| neminem vero tantum pollere, ut invitis principibus, resistente senatu, omnibus bonis repugnantibus infirma manu plebis bellum concitare et gerere posset; sed tamen se contentum fore ea poena, quam sibi ipsi contraxissent. Caes.Gall.8,22,2 | doch sei niemand so mächtig, dass er, bloß vom gemeinen Haufen unterstützt, Krieg anfangen und führen könne, wenn die Häuptlinge nicht wollten, die Regierung des ablehne und alle Besseren sich dagegen erklärten. Übrigens wolle er mit der Bestrafung zufrieden sein, die sie sich selbst zugezogen hätten. |
| Bellicosissimis gentibus devictis Caesar cum videret nullam iam esse civitatem quae bellum pararet quo sibi resisteret, sed nonnullos ex oppidis demigrare, ex agris diffugere ad praesens imperium evitandum, plures in partes exercitum dimittere constituit. Caes.Gall.8,24,1 | Cäsar konnte nach der Besiegung der tapfersten Stämme gewiss sein, dass keine Völkerschaft einen neuen Krieg gegen ihn beginnen werde; er bemerkte aber zugleich, dass die Leute, um sich der neuen Herrschaft zu entziehen, aus den Städten wanderten und aus dem Land flüchteten. Er beschloss deshalb, sein Heer nach verschiedenen Seiten zu verteilen. |
| nihil enim minus volebat quam sub decessum suum necessitatem sibi aliquam imponi belli gerendi, ne, cum exercitum deducturus esset, bellum aliquod relinqueretur, quod omnis Gallia libenter sine praesenti periculo susciperet. Caes.Gall.8,49,2 | Denn nichts wünschte er weniger, als sich bei seinem bevorstehenden Abgang in der Notwendigkeit zu sehen, ins Feld zu ziehen; er musste sonst, im Begriff das Heer aus dem Land zu führen, einen Krieg hinter sich lassen, den das gesamte Gallien, wenn keine Gefahr nahe wäre, mit aller Bereitwilligkeit führen würde. |
| Fit deinde senatus consultum, ut ad bellum Parthicum legio una a Cn. Pompeio, altera a C. Caesare mitteretur; neque obscure hae duae legiones uni detrahuntur. Caes.Gall.8,54,1 | Der Senat beschloss ferner, dass sowohl Pompeius als Cäsar eine Legion für den Krieg mit den Parthern abtreten sollten. Offenbar jedoch entzog man beide Legionen dem Cäsar allein. |
| Quo cum venisset, cognoscit per C. Marcellum consulem legiones duas ab se missas, quae ex senatus consulto deberent ad Parthicum bellum duci, Cn. Pompeio traditas atque in Italia retentas esse. Caes.Gall.8,55,1 | Cäsar selbst reiste nach Italien, wo er gleich bei seiner Ankunft erfuhr, dass der Konsul Gaius Marcellus die von Cäsar abgetretenen und nach dem Senatsbeschluss für den Krieg mit den Parthern bestimmten zwei Legionen in Italien zurückbehalten und dem Pompeius übergeben habe. |
| Caesar tempore anni difficillimo, cum satis haberet convenientes manus dissipare, ne quod initium belli nasceretur, quantumque in ratione esset, exploratum haberet sub tempus aestivorum nullum summum bellum posse conflari, C. Trebonium cum duabus legionibus, quas secum habebat, in hibernis Cenabi conlocavit; Caes.Gall.8,6,1 | Cäsar wollte in dieser schlimmem Jahreszeit bloß die sich etwa zusammenziehenden Mannschaften der Gallier auseinanderhalten, um einen neuen Krieg zu verhindern, indem er, so weit man berechnen konnte, die Überzeugung hegte, ein Hauptkrieg werde auch um die Sommerzeit nicht ausbrechen. Er setzte also den Gaius Trebonius mit zwei bei ihm befindlichen Legionen zu Cenabum ins Winterlager. |
| Sed diu magnum inter mortalis certamen fuit, vine corporis an virtute animi res militaris magis procederet. Sall.Cat.1,5 | Lange freilich war unter den Menschen gewaltiger Streit, ob das Glück im Krieg mehr von der Körperkraft oder von der Geistestüchtigkeit bedingt sei. |
| postea vero quam in Asia Cyrus, in Graecia Lacedaemonii et Athenienses coepere urbis atque nationes subigere, lubidinem dominandi causam belli habere, maxumam gloriam in maxumo imperio putare, tum demum periculo atque negotiis conpertum est in bello plurumum ingenium posse. Sall.Cat.2,2 | Seitdem aber in Asien Kyros, in Griechenland die Lakedaimonier und Athener das Beispiel gegeben hatten, Städte und Völker zu unterjochen, die Lust zu gebieten als Ursache zum Krieg zu nehmen, den größten Ruhm in die größte Herrschaft zu setzen, da erst machte man durch Gefahr und Not die Erfahrung, dass der Geist im Krieg den Ausschlag gibt. |
| quod si regum atque imperatorum animi virtus in pace ita ut in bello valeret, aequabilius atque constantius sese res humanae haberent, neque aliud alio ferri neque mutari ac misceri omnia cerneres. Sall.Cat.2,3 | Würde nun die Geistesenergie der Könige und Befehlshaber ebenso im Frieden wie im Krieg aushalten, so wären die Verhältnisse in der Menschenwelt fester und unveränderlicher, man würde nicht immer jedes an einen anderen Platz gerückt, nicht immer alles durcheinander geworfen und gewandelt sehen. |
| Sed in magna copia rerum aliud alii natura iter ostendit. pulchrum est bene facere rei publicae, etiam bene dicere haud absurdum est; vel pace vel bello clarum fieri licet; et qui fecere et qui facta aliorum scripsere, multi laudantur. Sall.Cat.3,1 | Doch bei der reichen Fülle des Lebens weist die Natur jeden auf einen anderen Weg. Schön ist's, ein guter Staatsmann zu sein, auch ein guter Redner zu sein, steht wohl an; im Krieg wie im Frieden kann man berühmt werden. Sowohl von denen, die Taten vollbracht, als auch von denen, die Taten anderer aufgeschrieben haben, werden viele gepriesen. |
| Res ipsa hortari videtur, quoniam de moribus civitatis tempus admonuit, supra repetere ac paucis instituta maiorum domi militiaeque, quo modo rem publicam habuerint quantamque reliquerint, ut paulatim inmutata ex pulcherruma [atque optuma] pessuma ac flagitiosissuma facta sit, disserere. Sall.Cat.5,9 | Weil mich nun der Zusammenhang auf die Sitten des Volkes gebracht hat, scheint mich der Gegenstand meiner Darstellung selbst aufzufordern, in der Geschichte zurückzugreifen und in Kürze von den Gewohnheiten der Vorfahren im Krieg und Frieden zu sprechen: in welcher Weise sie mit dem Staat umgegangen sind, in welcher Größe sie ihn hinterlassen haben, wie er allmählich umgestaltet wurde und so aus dem herrlichsten und besten so schlecht und hässlich geworden ist. |
| igitur reges populique finitumi bello temptare, pauci ex amicis auxilio esse: nam ceteri metu perculsi a periculis aberant. Sall.Cat.6,4 | Daher griffen die benachbarten Könige und Völker sie mit Krieg an. Nur wenige von den Freunden leisteten Hilfe; denn die anderen mieden in furchtsamer Bestürzung die Gefahren. |
| iam primum iuventus, simul ac belli patiens erat, in castris per laborem usum militiae discebat, magisque in decoris armis et militaribus equis quam in scortis atque conviviis lubidinem habebant. Sall.Cat.7,4 | Die jungen Leute erlernten, sobald sie nur stark genug zum Krieg waren, sogleich im Feld unter Strapazen durch Übung den Kriegsdienst und sie hatten ihre Lust an blanken Waffen und Kriegsrossen, nicht an Buhldirnen und Gelagen. |
| Igitur domi militiaeque boni mores colebantur; concordia maxuma, minuma avaritia erat; ius bonumque apud eos non legibus magis quam natura valebat. Sall.Cat.9,1 | Um den Faden wieder aufzunehmen: Im Frieden und im Krieg pflegte man gute Sitten; es herrschte die größte Eintracht, ganz wenig Habsucht. Recht und Pflicht wurden bei den Leuten nicht infolge von Gesetzeszwang, sondern aus natürlicher Neigung treu erfüllt. |
| duabus his artibus, audacia in bello, ubi pax evenerat, aequitate, seque remque publicam curabant. Sall.Cat.9,3 | Durch diese beiden Vorzüge, Kampfbereitschaft im Krieg und Gerechtigkeit, wenn der Frieden eingetreten war, förderten sie das eigene Wohl und das Wohl des Staates. |