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Beleg gesucht für: quidem
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
nam propter frigora - quod Gallia sub septentrionibus, ut ante dictum est, posita est - non modo frumenta in agris matura non erant, sed ne pabuli quidem satis magna copia suppetebat. Caes.Gall.1,16,2Weil nämlich, wie früher bemerkt, das Keltenland nördlich liegt, war wegen der kalten Jahreszeit nicht bloß auf den Feldern noch kein Getreide reif, sondern man hatte nicht einmal genug Futter.
hoc esse miseriorem et graviorem fortunam Sequanorum quam reliquorum, quod soli ne in occulto quidem queri neque auxilium implorare auderent absentisque Ariovisti crudelitatem, velut si coram adesset, horrerent, Caes.Gall.1,32,4Das Los der Sequaner sei deswegen jammervoller und drückender als das der übrigen, weil sie allein nicht einmal insgeheim zu klagen und Hilfe zu erflehen wagten, und vor Ariovists Grausamkeit selbst in seiner Abwesenheit so zitterten, als stände er vor ihnen;
Haedui questum, quod Harudes, qui nuper in Galliam transportati essent, fines eorum popularentur; sese ne obsidibus quidem datis pacem Ariovisti redimere potuisse; Caes.Gall.1,37,2Die Häduer, um sich zu beschweren, dass die Haruden, die erst kürzlich nach Gallien übergesetzt waren, ihr Gebiet verwüsteten; nicht einmal durch die Stellung von Geiseln hätten sie sich Frieden von Ariovist erkaufen können;
Dum paucos dies ad Vesontionem rei frumentariae commeatusque causa moratur, ex percontatione nostrorum vocibusque Gallorum ac mercatorum, qui ingenti magnitudine corporum Germanos, incredibili virtute atque exercitatione in armis esse praedicabant (saepe numero sese cum his congressos ne vultum quidem atque aciem oculorum dicebant ferre potuisse) , tantus subito timor omnem exercitum occupavit, ut non mediocriter omnium mentes animosque perturbaret. Caes.Gall.1,39,1Während er einige Tage bei Vesontio verweilte, um für Getreide und Lebensmittel zu sorgen, befiel plötzlich eine solche Furcht das ganze Heer, dass sie alle in hohem Maße außer Fassung brachte. Dies kam von den Erkundigungen der Römer selbst und von dem Gerede der Gallier und der Handelsleute, die von den Germanen rühmten, sie besäßen eine gewaltige Körpergröße und eine unglaubliche Tapferkeit und Übung in den Waffen; oft seien sie mit ihnen zusammengetroffen, doch hätten sie nicht einmal ihren Blick und das Feuer ihrer Augen ertragen können.
sibi quidem persuaderi cognitis suis postulatis atque aequitate condicionum perspecta eum neque suam neque populi Romani gratiam repudiaturum. Caes.Gall.1,40,3Er sei jedenfalls davon überzeugt, er werde, wenn er erst seine Forderungen zur Kenntnis genommen und die Angemessenheit seiner Vorschläge durchschaut habe, weder seine Freundschaft noch die des römischen Volkes ausschlagen.
cui rationi contra homines barbaros atque imperitos locus fuisset, hac ne ipsum quidem sperare nostros exercitus capi posse. Caes.Gall.1,40,9Er könne nicht einmal selbst hoffen, mit dem Kriegsplan, den er gegen rohe und unerfahrene Leute anwenden konnte, unser Heer zu täuschen.
ubi ne tum quidem eos prodire intellexit, circiter meridiem exercitum in castra reduxit. tum demum Ariovistus partem suarum copiarum, quae castra minora oppugnaret, misit. Caes.Gall.1,50,2Als er auch jetzt keine Bewegung auf feindlicher Seite bemerkte, ließ er gegen Mittag seine Leute wieder ihr Lager beziehen. Nun endlich schickte Ariovist einen Teil seiner Scharen, um das kleine Lager angreifen;
quae quidem res Caesari non minorem quam ipsa victoria voluptatem attulit, quod hominem honestissimum provinciae Galliae, suum familiarem et hospitem, ereptum ex manibus hostium sibi restitutum videbat neque eius calamitate de tanta voluptate et gratulatione quicquam fortuna deminuerat. Caes.Gall.1,53,6Dies machte Cäsar keine geringere Freude als der Sieg selbst, weil er den angesehensten Mann im römischen Gallien, seinen Vertrauten und Gastfreund, den Händen der Feinde entrissen und sich wiedergegeben sah: das Schicksal hatte also nicht gestattet, dass durch seinen schmählichen Tod der große Siegesjubel irgendwie geschmälert wurde.
tantumque esse eorum omnium furorem, ut ne Suessiones quidem, fratres consanguineosque suos, qui eodem iure et isdem legibus utantur, unum imperium unumque magistratum cum ipsis habeant, deterrere potuerint, quin cum iis consentirent. Caes.Gall.2,3,5Alle seien dermaßen in Wut, dass sie nicht einmal die Suessionen von diesem Bündnis hätten abhalten können, obgleich diese, als ihre Brüder und Stammesverwandten das selbe Recht und die selbe Verfassung, sowie in Krieg und Frieden eine gemeinsame Führung mit ihnen hätten.
adiuvabat etiam eorum consilium, qui rem deferebant, quod Nervii antiquitus, cum equitatu nihil possent - neque enim ad hoc tempus ei rei student, sed quicquid possunt, pedestribus valent copiis -, quo facilius finitimorum equitatum, si praedandi causa ad eos venissent, impedirent, teneris arboribus incisis atque inflexis crebrisque in latitudinem ramis enatis et rubis sentibusque interiectis effecerant, ut instar muri hae saepes munimentum praeberent, quo non modo non intrari, sed ne perspici quidem posset. Caes.Gall.2,17,4Ihr Rat fand auch aus folgendem Grund Gefallen: Die Nervier waren nicht bloß früher schwach an Reiterei, sondern widmen ihr auch jetz noch keine Aufmerksamkeit; sie suchen ihre ganze Stärke im Fußvolk. Um daher gegen räuberische Einfälle der Reiterei ihrer Nachbarn geschützt zu sein, hatten sie seit alten Zeiten zarte Bäume angehauen und umgebogen und die zahlreichen herausgeschossenen Äste zusammen mit Dornbüschen und anderem Gestrüpp dazwischengeflochten und so bewirkt, dass dieses Gehege gleich einer Mauer Schutz gewährte, indem man nicht durchdringen, ja nicht einmal durchblicken konnte.
tum etiam, quod propter iniquitatem loci, cum ipsi ex montibus in vallem decurrerent et tela conicerent, ne primum quidem posse impetum suum sustineri existimabant. Caes.Gall.3,2,4Zweitens glaubten sie, die Römer könnten ihrer ungünstigen Stellung wegen nicht einmal den ersten Angriff aushalten, sobald sie selbst von den Bergen ins Tal herabstürmten und ihre Geschosse schleuderten.
quarum rerum a nostris propter paucitatem fieri nihil poterat, ac non modo defesso ex pugna excedendi, sed ne saucio quidem eius loci, ubi constiterat, relinquendi ac sui recipiendi facultas dabatur. Caes.Gall.3,4,4während dies alles den Römern bei ihrer geringen Zahl unmöglich war. Denn bei ihnen konnte nicht bloß kein Ermüdeter aus dem Treffen treten, sondern nicht einmal ein Verwundeter hatte die Möglichkeit, sich zurückzuziehen und seinen Platz zu verlassen.
ita commutata fortuna eos, qui in spem potiundorum castrorum venerant, undique circumventos intercipiunt et ex hominum milibus amplius triginta, quem numerum barbarorum ad castra venisse constabat, plus tertia parte interfecta reliquos perterritos in fugam coniciunt ac ne in locis quidem superioribus consistere patiuntur. Caes.Gall.3,6,2Also wendete sich das Glück. Die Römer schlossen die Feinde, die das Lager bereits in ihren Händen wähnten, von allen Seiten ein und töteten von den 30.000, die je nach zuverlässigen Nachrichten gegen das Lager herangerückt waren, mehr als den dritten Teil. Die übrigen schlugen sie hals über kopf so in die Flucht, dass sie nicht einmal auf den Höhen zum Stillstand kamen.
quae quidem res ad negotium conficiendum maximae fuit opportunitati. Caes.Gall.3,15,4Dieses Ereignis war den Römern zur Vollendung ihres Sieges überaus günstig;
factum est opportunitate loci, hostium inscientia ac defatigatione, virtute militum et superiorum pugnarum exercitatione, ut ne primum quidem nostrorum impetum ferrent ac statim terga verterent. Caes.Gall.3,19,3Die günstige Lage des Ortes, die Unwissenheit und Erschöpfung der Feinde, sowie die Tapferkeit und die in früheren Treffen erworbene Übung der römischen Soldaten bewirkten, dass die Gallier keinen einzigen Angriff der Römer aushielten und zugleich die Flucht ergriffen.
haec tamen dicere: venisse invitos, eiectos domo; si suam gratiam Romani velint, posse iis utiles esse amicos; vel sibi agros attribuant, vel patiantur eos tenere quos armis possederint; (5) sese unis Suebis concedere, quibus ne di quidem immortales pares esse possint; reliquum quidem in terris esse neminem quem non superare possint. Caes.Gall.4,7,4Indessen müssten sie ihm erklären, dass sie aus ihrer Heimat vertrieben und ganz gegen ihren Willen hier seien. Wollten die Römer ihre Freundschaft, so könnten sie ihnen nützliche Freunde werden; man möge ihnen Ländereien anweisen oder gestatten, die Felder zu behalten, in deren Besitz sie sich durch Waffengewalt gesetzt hätten.
sese unis Suebis concedere, quibus ne di quidem immortales pares esse possint; reliquum quidem in terris esse neminem quem non superare possint. Caes.Gall.4,7,5Nur den Sueben müssen sie weichen; ihnen seien aber nicht einmal die Götter gewachsen. Außer diesen gebe es auf der Erde niemanden, den sie nicht zu besiegen im Stande wären.
ne id quidem Caesar ab se impetrari posse dixit. Caes.Gall.4,9,3Er ließ sich aber selbst darauf nicht ein,
in his rebus circiter dies X consumit, ne nocturnis quidem temporibus ad laborem militum intermissis. Caes.Gall.5,11,6Mit diesem Geschäft brachte man etwa 10 Tage zu, indem die Soldaten sogar die Nachtzeit ohne Unterbrechung zur Arbeit benutzten.
Cottae quidem atque eorum, qui dissentirent, consilium quem haberet exitum? in quo si non praesens periculum, at certe longinqua obsidione fames esset timenda. Caes.Gall.5,29,7Welchen Ausgang könne dagegen der Plan Cottas und der übrigen anders Gesinnten haben? Sei auch für den Augenblick keine Gefahr zu befürchten, so drohe doch Hunger als Folge einer langjährigen Belagerung.
ipse Cicero, cum tenuissima valetudine esset, ne nocturnum quidem sibi tempus ad quietem relinquebat, ut ultro militum concursu ac vocibus sibi parcere cogeretur. Caes.Gall.5,40,7Cicero selbst gönnte sich, obgleich er von sehr leidender Gesundheit war, nicht einmal die Nachtzeit Ruhe, so dass ihn die Soldaten ihrerseits bestürmten und nötigten, sich zu schonen.
qua quidem ex re hominum multitudo cognosci potuit; nam minus horis tribus milium pedum XV in circuitu munitionem perfecerunt. Caes.Gall.5,42,4Daraus konnte man auf ihre Menge schließen; denn sie brachten in weniger als drei Stunden eine Verschanzung von 15'000 Fuß im Umfang zustande.
at tanta militum virtus atque ea praesentia animi fuit, ut, cum undique flamma torrerentur maximaque telorum multitudine premerentur suaque omnia impedimenta atque omnes fortunas conflagrare intellegerent, non modo demigrandi causa de vallo decederet nemo, sed paene ne respiceret quidem quisquam ac tum omnes acerrime fortissimeque pugnarent. Caes.Gall.5,43,4Allein die Römer verhielten sich tapfer und geistesgegenwärig: Das Feuer setzte ihnen zwar von allen Seiten zu und eine unbeschreibliche Menge von Geschossen bedrängte sie; sie sahen ihr Gepäck und all ihr Eigentum in Brand aufgehen; dennoch verließ keiner den Wall, um sich davonzumachen; vielmehr fochten sie, fast ohne sich umzusehen, mit der größten Verbissenheit und Tapferkeit.
paulum quidem intermissa flamma et quodam loco turri adacta et contingente vallum, tertiae cohortis centuriones ex eo, quo stabant, loco recesserunt suosque omnes removerunt, nutu vocibusque hostes, si introire vellent, vocare coeperunt; quorum progredi ausus est nemo. Caes.Gall.5,43,6Als das Feuer etwas nachließ und an einer Stelle ein Turm der Feinde so weit vorgeschoben war, dass er den Wall berührte, zogen sich die Hauptleute der dritten Kohorte von dem Platz, den sie innehatten, zurück und zogen alle ihre Leute ab; dann forderten sie den Feind mit Gesten und Worten auf hereinzukommen; aber niemand wagte es.
ne Vorenus quidem sese tum vallo continet, sed omnium veritus existimationem subsequitur. Caes.Gall.5,44,5Auch Vorenus blieb da nicht im Lager, sondern folgte ihm sogleich aus Scheu vor der öffentlichen Meinung.
deorum numero eos solos ducunt, quos cernunt et quorum aperte opibus iuvantur, Solem et Vulcanum et Lunam, reliquos ne fama quidem acceperunt. Caes.Gall.6,21,2Als Götter verehren sie nur Sonne, Vulkan (d.h. Feuer) und Mond, die sie sehen und deren offenbaren Einfluss sie wahrnehmen. Die übrigen Götter kennen Sie auch nicht dem Namen nach.
paulatim adsuefacti superari multisque victi proeliis ne se quidem ipsi cum illis virtute comparant. Caes.Gall.6,24,6Allmählich sind sie daran gewöhnt, besiegt zu werden und vergleichen sich nach vielen Niederlagen an Tapferkeit selbst nicht mehr mit den Germanen.
sed adsuescere ad homines et mansuefieri ne parvuli quidem excepti possunt. Caes.Gall.6,28,4Der Auerochse wird übrigens nie zahm und gewöhnt sich nicht an die Menschen, auch wenn man ihn ganz jung einfängt;
tribus horis Atuatucam venire potestis; huc omnes suas fortunas exercitus Romanorum contulit; praesidii tantum est, ut ne murus quidem cingi possit neque quisquam egredi extra munitiones audeat'. Caes.Gall.6,35,9In drei Stunden seid ihr in Atuatuca; dorthin hat das römische Heer alle seine Schätze gebracht; die Mannschaft des Ortes ist so gering, dass sie nicht einmal die Mauer besetzen kann und sich niemand untersteht, vor die Festung hinauszugehen."
Cicero, qui omnes superiores dies praeceptis Caesaris summa diligentia milites in castris continuisset ac ne calonem quidem quemquam extra munitiones egredi passus esset, septimo die diffidens de numero dierum Caesarem fidem servaturum, quod longius eum progressum audiebat neque ulla de reditu eius fama adferebatur, Caes.Gall.6,36,1Cicero hatte nach Cäsars Befehl bisher alle Tage hindurch seine Leute mit der größten Aufmerksamkeit im Lager zurückgehalten und nicht einmal einen Trossknecht vor die Schanzen hinausgehen lassen. Am siebten Tag zweifelte er aber, ob sich Cäsar genau an die festgesetzte Zahl der Tage halten werde, weil man hörte, er sei weiter vorwärts gezogen, und weil nichts von seinem Rückzug verlauten wollte.
Reversus ille, eventus belli non ignorans, unum, quod cohortes ex statione et praesidio essent emissae, questus - ne minimo quidem casui locum relinqui debuisse - multum Fortunam in repentino hostium adventu potuisse iudicavit, Caes.Gall.6,42,1Nach seiner Rückkehr tadelte er, der die Wechselfälle des Krieges nur zu gut kannte, allein, dass man die Kohorten von ihrem befestigten Posten weggeschickt habe; man hätte auch nicht dem geringsten Zufall Raum lassen dürfen. Nach seiner Ansicht hatte man dem Glück bei diesem plötzlichen Überfall des Feindes ohnehin viel zu verdanken,
si ipse ad exercitum contenderet, ne iis quidem eo tempore, qui quieti viderentur, suam salutem recte committi videbat. Caes.Gall.7,6,4wollte er dagegen zu dem Heer zu kommen suchen, so war er überzeugt, sein Leben nicht einmal den Galliern anvertrauen zu dürfen, die vor der Hand noch ruhig schienen.
quibus oppressis inopinantibus, quod se Cebenna ut muro munitos existimabant ac ne singulari quidem umquam homini eo tempore anni semitae patuerant, equitibus imperat, ut, quam latissime possint, vagentur et quam maximum hostibus terrorem inferant. Caes.Gall.7,8,3Da sich diese ganz unvermutet überfallen sahen, weil sie sich durch die Cevennen wie durch eine Mauer beschützt glaubten und weil noch nie ein Mensch in dieser Jahreszeit einen Pfad über dieses Gebirge gefunden hatte, so befahl Cäsar der Reiterei, sich möglichst weit auszubreiten und den Feinden einen möglichst großen Schrecken einzujagen.
nam quae ab reliquis Gallis civitates dissentirent, has sua diligentia adiuncturum atque unum consilium totius Galliae effecturum, cuius consensui ne orbis quidem terrarum possit obsistere; idque se prope iam effectum habere. Caes.Gall.7,29,6Er werde nämlich auch die gallischen Stämme, die bisher abseits gestanden hätten, durch seine Bemühungen zum Anschluss bewegen und ganz Gallien unter einem einzigen Plan einigen, einem Bündnis, dem sich die ganze Welt nicht widersetzen könne; ja, die Sache sei schon beinahe fertig.
matres familiae de muro vestem argentumque iactabant et pectore nudo prominentes passis manibus obtestabantur Romanos, ut sibi parcerent neu, sicut Avarici fecissent, ne a mulieribus quidem atque infantibus abstinerent; Caes.Gall.7,47,5Die Frauen warfen Kleider und Silber die Mauer hinab, ragten mit bloßer Brust darüber hervor und flehten mit erhobenen Händen zu den Römern, sie zu schonen und doch nicht wie bei Avaricum sich sogar an dem weiblichen Geschlecht und den unmündigen Kindern zu vergreifen.
M. Petronius, eiusdem legionis centurio, cum portas excidere conatus esset, a multitudine oppressus ac sibi desperans multis iam vulneribus acceptis, manipularibus suis, qui illum erant secuti: 'quoniam', inquit, 'me una vobiscum servare non possum, vestrae quidem certe vitae prospiciam, quos cupiditate gloriae adductus in periculum deduxi. vos data facultate vobis consulite.' Caes.Gall.7,50,4Marcus Petronius, ein anderer Hauptmann in derselben Legion, wollte ein Tor einhauen, wurde aber von einer Masse Feinde so bedrängt, dass er sich nicht mehr zu retten wusste. Bereits schwer verwundet sprach er zu seinen Leuten, die ihm gefolgt waren: "Weil es unmöglich ist, euch und mich zugleich zu retten, will ich wenigstens für euer Leben sorgen; denn meine Ruhmbegier hat euch in diese Gefahr gebracht. Denkt also an euch, solange es möglich ist!"
ne tum quidem insecutis hostibus tertio die ad flumen Elaver pontes reficit eoque exercitum traducit. Caes.Gall.7,53,4Die Feinde verfolgten ihn auch jetzt nicht und so stellte er schon am dritten Tag eine Brücke über den Elaver wieder her, über die er dann seine Truppen führte.
ne eo quidem tempore quisquam loco cessit, sed circumventi omnes interfectique sunt. Caes.Gall.7,62,7Aber auch jetzt wich kein Gallier, sondern alle wurden umringt und fanden dort den Tod.
nam de equitibus hostium, quin nemo eorum progredi modo extra agmen audeat, ne ipsos quidem debere dubitare. id quo maiore faciant animo, copias se omnes pro castris habiturum et terrori hostibus futurum. Caes.Gall.7,66,6Denn daran könnten sie wohl selbst nicht zweifeln, dass sich von der feindlichen Reiterei kein Mann auch nur aus dem Zug herauswagen werde; damit aber der Angriff von Seiten der gallischen Reiterei um so mutiger erfolge, wolle er, um dem Feind Schrecken einzujagen, mit dem gesamten Fußvolk vor das Lager ziehen.
His rebus perfectis regiones secutus quam potuit aequissimas pro loci natura XIIII milia passuum complexus pares eiusdem generis munitiones, diversas ab his, contra exteriorem hostem perfecit, ut ne magna quidem multitudine, si ita accidat equitatus discessu, munitionum praesidia circumfundi possent; Caes.Gall.7,74,1Nachdem man damit fertig war, wählte Cäsar das ebenste Terrain, so weit die ganze Örtlichkeit es erlaubte, vierzehn Meilen im Umfang, um dort Verschanzungen, die den bisher beschriebenen in jeder Beziehung gleichkamen, in entgegengesetzter Richtung gegen den äußeren Feind zu errichten. Der Zweck war zu verhindern, dass die Besatzung dieser Werke selbst von einer großen Truppenmenge beim etwaigen Anrücken eines Feindes umringt werden konnte.
nam quid illi simile bello fuit? depopulata Gallia Cimbri magnaque inlata calamitate finibus quidem nostris aliquando excesserunt atque alias terras petierunt; iura, leges, agros, libertatem nobis reliquerunt. Caes.Gall.7,77,14Denn was hatte jener Krieg Ähnliches mit unserer Lage? Die Kimbern verheerten zwar Gallien und verursachten großes Elend, aber sie verließen es doch wenigstens wieder einmal und zogen in andere Länder. Unsere Gesetze, Verfassungen, Ländereien samt all unserer Freiheit blieben uns.
Caesaris nostri commentarios rerum gestarum Galliae, non conparentibus ‹eis, quae› superioribus atque insequentibus eius scriptis ‹intercedant›, contexui novissimumque imperfectum ab rebus gestis Alexandriae confeci usque ad exitum non quidem civilis dissensionis, cuius finem nullum videmus, sed vitae Caesaris. Hirt. ad Balbum 2Ich habe diesen kurzen Abriss der Kriegstaten unseres Cäsar in Gallien verfasst, weil sonst seine vorausgehenden und nachfolgenden Schriften nicht zusammenhängen; ich habe den letzten unvollendeten Teil seiner Geschichte von den Zeiten des alexandrinischen Krieges an ergänzt, nicht zwar bis auf das Ende der bürgerlichen Unruhen, das wir gar nicht absehen, sondern bis zum Tod Cäsars.
mihi ne illud quidem accidit, ut Alexandrino atque Africano bello interessem; quae bella quamquam ex parte nobis Caesaris sermone sunt nota, tamen aliter audimus ea, quae rerum novitate aut admiratione nos capiunt, aliter quae pro testimonio sumus dicturi. Hirt. ad Balbum 8Ich dagegen befinde mich schon deshalb im Nachteil, weil ich den Krieg in Ägypten und Afrika nicht mitgemacht habe. Wenn uns diese Kriege zum Teil auch selbst aus Cäsars Mund bekannt sind, so merken wir doch ganz anders auf dasjenige, was uns durch seine Neuheit und das Wunderbare anspricht, und ganz anders auf das, worüber wir ein Zeugnis ablegen müssen.
Quo cum confestim C. Caninius venisset animadverteretque omnes oppidi partes praeruptissimis saxis esse munitas, quo defendente nullo tamen armatis ascendere esset difficile, magna autem impedimenta oppidanorum videret, quae si clandestina fuga subtrahere conarentur, effugere non modo equitatum, sed ne legiones quidem possent, Caes.Gall.8,33,1Caninius, der eiligst erschien, bemerkte, dass alle Seiten des Platzes durch die steilsten Felsen geschützt waren, so dass Bewaffnete auch ohne alle Abwehr von Seiten der Belagerten nur schwer hinaufkommen konnten. Zugleich nahm er aber auch eine Menge Habseligkeiten wahr, die den Einwohnern gehörten, und überzeugte sich, dass man in einer heimlichen Flucht mit diesem Gepäck nicht einmal seinem Fußvolk, viel weniger der Reiterei zu entwischen im Stande wäre.
qui etsi ne civibus quidem suis se committebat, tamen celeriter omnium cura quaesitus in castra perducitur. Caes.Gall.8,38,4Obgleich sich dieser nicht einmal seinen Landsleuten zu vertrauen pflegte, wurde er doch schnell ins römische Lager gebracht, weil alle ihn angelegentlich aufsuchten.
exstruitur agger in altitudinem pedum LX. conlocatur in eo turris decem tabulatorum, non quidem quae moenibus adaequaret - id enim nullis operibus effici poterat -, sed quae superaret fontis fastigium. Caes.Gall.8,41,5Ein Wall wurde aufgeworfen bis zu einer Höhe von neun Fuß; auf diesem wurde ein Turm von zehn Stockwerken errichtet, freilicht nicht so, dass er die Höhe der Mauer erreichte (dies war durch kein Werk möglich), aber doch den hohen Punkt, wo die Quelle war, beherrschte.
ac mihi quidem, tametsi haudquaquam par gloria sequitur scriptorem et auctorem rerum, tamen in primis arduom videtur res gestas scribere: primum quod facta dictis exequenda sunt; dein quia plerique, quae delicta reprehenderis, malevolentia et invidia dicta putant, ubi de magna virtute atque gloria bonorum memores, quae sibi quisque facilia factu putat, aequo animo accipit, supra ea veluti ficta pro falsis ducit.  Sall.Cat.3,2Wird nun auch nicht gleicher Ruhm dem Darsteller wie dem Helden der Geschichte zuteil, so erachte ich es doch für äußerst gewagt, Geschichte zu schreiben; erstens, weil durch Worte ein vollkommen lebendig treues Bild von Taten zu geben ist, zweitens, weil die meisten von dem, was man als Vergehen tadelt, annehmen, es sei aus Böswilligkeit und Hass erwähnt, wenn man aber von großer Tugend und Ruhmestat edler Menschen berichtet, jeder nur das ohne weiteres hinnimmt, was er auch für sich selbst für leicht ausführbar hält, was aber darüber hinausgeht, für erdichtet und falsch erklärt. 
quae quidem res mihi in primis videtur causa fuisse facinus maturandi. Sall.Cat.15,3Diese Tat halte ich für eine der stärksten Triebfedern zur Beschleunigung seines Unternehmens.
tum ille furibundus 'quoniam quidem circumventus' inquit 'ab inimicis praeceps agor, incendium meum ruina extinguam.' Sall.Cat.31,9Da rief er wütend: "Weil ich denn von Feinden umgarnt zum Äußersten getrieben werde, will ich den Brand meines Hauses durch Einreißen ersticken.
Quotiens iam tibi extorta est ista sica de manibus, quotiens excidit casu aliquo et elapsa est! Quae quidem quibus abs te initiata sacris ac devota sit, nescio, quod eam necesse putas esse in consulis corpore defigere. Cic.Catil.1,16Wie oft ist dir nicht jener Dolch aus den Händen gewunden worden! Wie oft ist er dir aber auch durch einen Zufall entfallen und entschlüpft! Und doch kannst du dich fernerhin nicht von ihm trennen: ich weiß nicht, unter welchen Zeremonien du denselben eingeweiht und dem Fluche gewidmet hast, dass du ihn dem Konsul ind den Leib stoßen zu müssen meinst.
Numquam tu non modo otium sed ne bellum quidem nisi nefarium concupisti. Cic.Catil.1,25Niemals hast du, ich will nicht sagen, nach Ruhe, sondern auch nicht einmal nach einem anderen als einem ruchlosen Krieg getrachtet.
ac ne quis a nobis hoc ita dici forte miretur, quod alia quaedam in hoc facultas sit ingeni neque haec dicendi ratio aut disciplina, ne nos quidem huic uni studio penitus umquam dediti fuimus. Cic.Arch.2.aUnd damit sich keiner über diese meine Behauptung wundere, weil dieser Mann ein anderes Geistestalent und nicht diese Kunst, Wissenschaft und Bildung in der Beredsamkeit besitzt, so bemerke ich, dass auch wir insgesamt uns niemals diesem Fach ausschließlich gewidmet haben;
quid? cum ceteri non modo post civitatem datam sed etiam post legem Papiam aliquo modo in eorum municipiorum tabulas inrepserunt, hic qui ne utitur quidem illis, in quibus est scriptus, quod semper se Heracliensem esse voluit, reicietur? Cic.Arch.10.cJa, während andere nicht allein nach Erteilung des Bürgerrechtes, sondern nach dem Papischen Gesetz sich auf irgend eine Weise in die Verzeichnisse jener Freistädte eingeschlichen haben, soll dieser zurückgewiesen werden, der sich nicht einmal der Verzeichnisse bedient, in denen er eingeschrieben ist, weil er immer nur ein Herakleer sein wollte?
sed, quoniam census non ius civitatis confirmat ac tantum modo indicat eum, qui sit census ita se iam tum gessisse, pro cive, eis temporibus is, quem tu criminaris, ne ipsius quidem iudicio in civium Romanorum iure esse versatum et testamentum saepe fecit nostris legibus, et adiit hereditates civium Romanorum, et in beneficiis ad aerarium delatus est a L. Lucullo pro consule. Cic.Arch.11.bAber weil in der Schätzung keine Bestätigung des Bürgerrechtes liegt, sondern nur eine Anzeige, dass derjenige, der geschätzt wurde, schon damals so gehandelt habe, nämlich als Bürger, so bemerkte ich, dass derjenige, von dem du behauptest, dass er da auch nach seinem eigenen Urteil das Recht eines römischen Bürgers nicht ausgeübt habe, damals nicht allein oft ein Testament nach unserem Gesetz machte, sondern auch Erbschaften von römischen Bürgern antrat, und von dem damaligen Proconsul Lucius Lucullus zum Zweck einer Gratifikation vor der Staatskasse genannt worden ist.
quae si cui levior videtur, illa quidem certe, quae summa sunt, ex quo fonte hauriam, sentio. Cic.Arch.13.cWenn dieses Talent auch manchem ziemlich unbedeutend erscheint, so weiß ich doch, aus welcher Quelle ich das schöpfe, was das Höchste ist.
Decimus quidem Brutus, summus vir et imperator, Acci, amicissimi sui, carminibus templorum ac monumentorum aditus exornavit suorum. Cic.Arch.27.aHat doch Decimus Brutus, jener große Mann und Feldherr, mit den Dichtungen seines Freundes Accius die Eingänge seiner Tempel und Denkmäler ausgeschmückt.
nullam enim virtus aliam mercedem laborum periculorumque desiderat praeter hanc laudis et gloriae; qua quidem detracta, iudices, quid est, quod in hoc tam exiguo vitae curriculo et tam brevi tantis nos in laboribus exerceamus? Cic.Arch.28.ddenn die Tugend wünscht sich keinen anderen Lohn für ihre Anstrengungen und Gefahren als den des Beifalls und des Ruhmes; wird ihr dieser entzogen, wozu, ihr Richter, sollten wir uns bei dieser engen und kurzen Lebensbahn mit so großen Anstrengungen abmühen?
haec vero sive a meo sensu post mortem afutura est, sive, ut sapientissimi homines putaverunt, ad aliquam animi mei partem pertinebit, nunc quidem certe cogitatione quadam speque delector. Cic.Arch.30.dMag dieses Gedächtnis nun nach dem Tod meinem Bewusstsein nicht mehr gegenwärtig sein oder, wie die weisesten Menschen behaupten, dereinst einen Teil meines geistigen Ichs ausmachen, so freue ich mich jedenfalls jetzt schon gewissermaßen an dem Gedanken und der Hoffnung.
Ac mihi quidem saepe numero in summos homines ac summis ingeniis praeditos intuenti quaerendum esse visum est quid esset cur plures in omnibus rebus quam in dicendo admirabiles exstitissent; nam quocumque te animo et cogitatione converteris, permultos excellentis in quoque genere videbis non mediocrium artium, sed prope maximarum. Cic.de_orat.1,6.Wenn ich nun, wie ich oftmals tat, auf die Männer von der höchsten Geistesbegabung meinen Blick richtete, so drängte sich mir die Frage auf, warum wohl alle anderen Fächer eine größere Anzahl bewunderungswürdiger Männer aufzuweisen hätten als die Beredsamkeit. Denn wohin man auch seine Aufmerksamkeit und seine Gedanken wenden mag, so wird man sehr viele ausgezeichnete Männer in jeder Art von Künsten und Wissenschaften sehen, und zwar nicht bloß in den gewöhnlichen, sondern beinahe in den wichtigsten.
Ac ne illud quidem vere dici potest aut pluris ceteris inservire aut maiore delectatione aut spe uberiore aut praemiis ad perdiscendum amplioribus commoveri. Atque ut omittam Graeciam, quae semper eloquentiae princeps esse voluit, atque illas omnium doctrinarum inventrices Athenas, in quibus summa dicendi vis et inventa est et perfecta, in hac ipsa civitate profecto nulla umquam vehementius quam eloquentiae studia viguerunt. Cic.de_orat.1,13.Auch das lässt sich nicht mit Recht anführen, dass die Mehrzahl sich der anderen Wissenschaften befleißige oder durch größeres Vergnügen oder reichere Hoffnung oder glänzendere Belohnungen zur Erlernung derselben aufgemuntert werde. Und um Griechenland zu übergehen, das in der Beredsamkeit immer den Vorrang behaupten wollte, und jene Erfinderin aller Wissenschaften, die Stadt Athen, wo die höchste Redekunst erfunden und zur Vollkommenheit gebracht worden ist, in unserem Staat selbst wurde nie irgendeinem Gegenstand größerer Fleiß und Eifer zugewandt als der Beredsamkeit.
Nam postea quam imperio omnium gentium constituto diuturnitas pacis otium confirmavit, nemo fere laudis cupidus adulescens non sibi ad dicendum studio omni enitendum putavit; ac primo quidem totius rationis ignari, qui neque exercitationis ullam vim neque aliquod praeceptum artis esse arbitrarentur, tantum, quantum ingenio et cogitatione poterant, consequebantur; post autem auditis oratoribus Graecis cognitisque eorum litteris adhibitisque doctoribus incredibili quodam nostri homines dicendi studio flagraverunt. Cic.de_orat.1,14.Denn nachdem unsere Herrschaft über alle Völker begründet war und die Dauer des Friedens das ruhige Leben befestigt hatte, fand sich nicht leicht ein ruhmbegieriger Jüngling, der nicht der Ansicht gewesen wäre, mit allem Eifer nach Beredsamkeit streben zu müssen. Anfänglich zwar bei dem gänzlichen Mangel an wissenschaftlicher Bildung, da man weder von einem geregelten Verfahren der Übung noch von einer Kunstregel eine Ahnung hatte, brachte man es nur so weit, als es durch Naturanlage und Nachdenken möglich war. Später aber, als man die griechischen Redner hörte, ihre Schriften kennen lernte und Lehrmeister anwandte, entbrannten unsere Landsleute von einem unglaublichen Eifer für die Beredsamkeit.
Ac mea quidem sententia nemo poterit esse omni laude cumulatus orator, nisi erit omnium rerum magnarum atque artium scientiam consecutus: etenim ex rerum cognitione efflorescat et redundet oportet oratio. Quae, nisi res est ab oratore percepta et cognita, inanem quandam habet elocutionem et paene puerilem. Cic.de_orat.1,20.Und nach meiner Ansicht wenigstens wird niemand ein in jeder Hinsicht vollkommener Redner sein können, wenn er sich nicht Kenntnisse von allen wichtigen Gegenständen und Wissenschaften angeeignet hat. Denn aus der Erkenntnis der Sachen muss die Rede erblühen und hervorströmen. Hat der Redner die Sachen nicht gründlich erfasst und erkannt, so ist sein Vortrag nur ein leeres und ich möchte sagen kindisches Gerede.
Hi primo die de temporibus deque universa re publica, quam ob causam venerant, multum inter se usque ad extremum tempus diei conlocuti sunt; quo quidem sermone multa divinitus a tribus illis consularibus Cotta deplorata et commemorata narrabat, ut nihil incidisset postea civitati mali, quod non impendere illi tanto ante vidissent. Cic.de_orat.1,26.Diese unterhielten sich am ersten Tag über die damaligen Zeitumstände und über die ganze Lage des Staates, weshalb sie gekommen waren, angelegentlich miteinander bis zur Neige des Tages. In diesem Gespräch, er zählte Cotta, hätten jene drei Konsularen vieles ahnungsvoll beklagt und erwähnt, so dass in der Folge kein Unfall den Staat betroffen habe, den sie nicht so lange vorher hätten drohen sehen.
Missos facio mathematicos, grammaticos, musicos, quorum artibus vestra ista dicendi vis ne minima quidem societate coniungitur. Quam ob rem ista tanta tamque multa profitenda, Crasse, non censeo; satis id est magnum, quod potes praestare, ut in iudiciis ea causa, quamcumque tu dicis, melior et probabilior esse videatur, ut in contionibus et in sententiis dicendis ad persuadendum tua plurimum valeat oratio, denique ut prudentibus diserte, stultis etiam vere videare dicere. Hoc amplius si quid poteris, non id mihi videbitur orator, sed Crassus sua quadam propria, non communi oratorum facultate posse.' Cic.de_orat.1,44.Ich übergehe die Mathematiker, Grammatiker und Musiker, mit deren Wissenschaften diese eure Redekunst auch nicht in der geringsten Gemeinschaft und Berührung steht. Deshalb, meine ich, Crassus, darf man nicht so Großes und so vieles verheißen. Groß genug ist das, was du leisten kannst, dass vor Gericht jedes Mal die Sache, die du verteidigst, besser und beifallswerter zu sein scheint, dass in den Volksversammlungen und bei den Abstimmungen dein Vortrag auf die Überzeugung der Menschen den größten Einfluss hat, endlich dass du den Einsichtsvollen beredt, den Unverständigen auch wahr zu reden scheinst. Leistest du noch mehr, so leistet dieses, wie ich glaube, nicht der Redner, sondern Crassus durch seine eigene und nicht durch die den Rednern gemeinsame Geschicklichkeit."
Nam si quis hunc statuit esse oratorem, qui tantummodo in iure aut in iudiciis possit aut apud populum aut in senatu copiose loqui, tamen huic ipsi multa tribuat et concedat necesse est; neque enim sine multa pertractatione omnium rerum publicarum neque sine legum, morum, iuris scientia neque natura hominum incognita ac moribus in his ipsis rebus satis callide versari et perite potest; qui autem haec cognoverit, sine quibus ne illa quidem minima in causis quisquam recte tueri potest, quid huic abesse poterit de maximarum rerum scientia? Sin oratoris nihil vis esse nisi composite, ornate, copiose loqui, quaero, id ipsum qui possit adsequi sine ea scientia, quam ei non conceditis? Dicendi enim virtus, nisi ei, qui dicet, ea, quae dicet, percepta sunt, exstare non potest. Cic.de_orat.1,48.Denn gesetzt, es wolle einer den für einen Redner halten, der nur mit Rechtsangelegenheiten und in den Gerichten entweder vor dem Volk oder im Senat mit Fülle reden könne, so muss er doch selbst diesem vieles einräumen und zugestehen. Ohne gründliche Behandlung aller öffentlichen Angelegenheiten, ohne die Kenntnis der Gesetze, der Sitte und des Rechtes, ohne die Bekanntschaft mit dem Wesen und den Sitten der Menschen kann ja niemand selbst in diesen Dingen sich mit genügender Einsicht und Geschicklichkeit bewegen. Wer sich aber diese Kenntnisse angeeignet hat, ohne die niemand auch nur das Geringfügigste in den Rechtssachen wahren kann, wie wird dem die Wissenschaft der wichtigsten Sachen fern sein können? Verlangt man aber auch vom Redner weiter nichts als einen wohlgeordneten, geschmückten und reichhaltigen Vortrag, so frage ich, wie er selbst dieses ohne die Wissenschaft erreichen kann, die ihr ihm nicht einräumt. Denn Tüchtigkeit im Reden kann nur stattfinden, wenn der Redner den Gegenstand, über den er sprechen will, erfasst hat.
Quam ob rem, si ornate locutus est, sicut et fertur et mihi videtur, physicus ille Democritus, materies illa fuit physici, de qua dixit, ornatus vero ipse verborum oratoris putandus est; et, si Plato de rebus ab civilibus controversiis remotissimis divinitus est locutus, quod ego concedo; si item Aristoteles, si Theophrastus, si Carneades in rebus eis, de quibus disputave runt, eloquentes et in dicendo suaves atque ornati fuerunt, sint eae res, de quibus disputant, in aliis quibusdam studiis, oratio quidem ipsa propria est huius unius rationis, de qua loquimur et quaerimus. Cic.de_orat.1,49.Hat also jener Naturphilosoph Demokritos einen schönen Vortrag gehabt, wie man sagt und mir scheint, so gehörte der Stoff, über den er sprach, dem Naturphilosophen an, der Schmuck der Worte aber muss als ein Eigentum des Redners angesehen werden. Und wenn Platon über Gegenstände, die von bürgerlichen Streitigkeiten weit entfernt sind, unvergleichlich schön gesprochen hat, was ich zugebe, wenn gleichfalls Aristoteles, wenn Theophrastos, wenn Karneades die von ihnen behandelten Gegenstände in einer beredten, anmutigen und geschmückten Sprache darlegen, so mögen die Gegenstände ihrer Vorträge anderen Wissensgebieten angehören, der Vortrag selbst ist sicherlich Eigentum dieser Kunst allein, die wir in unserem Gespräch untersuchen.
Iam vero de legibus constituendis, de bello, de pace, de sociis, de vectigalibus, de iure civium generatim in ordines aetatesque discriptorum dicant vel Graeci, si volunt, Lycurgum aut Solonem - quamquam illos quidem censemus in numero eloquentium reponendos - scisse melius quam Hyperidem aut Demosthenem, perfectos iam homines in dicendo et perpolitos, vel nostri decem viros, qui xii tabulas perscripserunt, quos necesse est fuisse prudentis, anteponant in hoc genere et Ser. Galbae et socero tuo C. Laelio, quos constat dicendi gloria praestitisse. Cic.de_orat.1,58.Ferner in betreff der Gesetzgebung, des Krieges und Friedens, der Bundesgenossen, der Staatsgefälle, der nach Verschiedenheit der Stände und Alter angeordneten Rechte der Bürger mögen die Griechen, wenn sie wollen, behaupten, Lykurgos oder Solon – wiewohl diese wenigstens meines Erachtens unter die Zahl der Redner gerechnet werden müssen – hätten von diesen Gegenständen eine bessere Kenntnis gehabt als Hypereides oder Demosthenes, Männer, die in der Beredsamkeit schon ganz vollkommen und fein ausgebildet sind; oder mögen die Unsrigen den Decemvirn, den Verfassern der zwölf Gesetzestafeln, welche einsichtsvolle Männer sein mussten, in dieser Beziehung den Vorzug geben vor dem Servius Galba und deinem Schwiegervater Gaius Laelius, die sich bekanntlich durch Rednerruhm auszeichneten.
Sin quae res inciderit, in qua de natura, de vitiis hominum, de cupiditatibus, de modo, de continentia, de dolore, de morte dicendum sit, forsitan, si ei sit visum, - etsi haec quidem nosse debet orator - , cum Sex. Pompeio, erudito homine in philosophia, communicarit; hoc profecto efficiet ut, quamcumque rem a quoquo cognoverit, de ea multo dicat ornatius quam ille ipse, unde cognorit. Cic.de_orat.1,67.Und kommt ein Fall vor, wo er über die Natur, über die Laster der Menschen, über die Begierden, über Mäßigung und Enthaltsamkeit, über Schmerz, und Tod sprechen soll, so dürfte er sich vielleicht, wenn es ihn gut dünkte – wiewohl dieses wenigstens der Redner kennen muss –, mit dem Sextus Pompeius besprechen, einem in der Philosophie unterrichteten Mann, und in der Tat, es wird ihm gelingen, über jeden Gegenstand, den er von irgend jemand erlernt hat, weit geschmückter zu reden als selbst jener, der ihn belehrt hat.
Est enim finitimus oratori poeta, numeris astrictior paulo, verborum autem licentia liberior, multis vero ornandi generibus socius ac paene par; in hoc quidem certe prope idem, nullis ut terminis circumscribat aut definiat ius suum, quo minus ei liceat eadem illa facultate et copia vagari qua velit. Cic.de_orat.1,70.Dem Redner ist ja der Dichter nahe verwandt, durch das Versmaß ein wenig mehr gebunden, in dem Gebrauch der Worte hingegen freier, in vielen Arten des Schmuckes aber Teilnehmer und fast gleich, darin wenigstens ohne Zweifel ihm beinahe gleich, dass er sein Gebiet durch keine Schranken so umgrenzt und einschließt, dass es ihm nicht freistehen sollte, sich mit der nämlichen Gewandtheit und Fülle des Ausdruckes zu ergehen, wo er Lust hat.
Quae, cum ego praetor Rhodum venissem et cum summo illo doctore istius disciplinae Apollonio ea, quae a Panaetio acceperam, contulissem, inrisit ille quidem, ut solebat, philosophiam atque contempsit multaque non tam graviter dixit quam facete; tua autem fuit oratio eius modi, non ut ullam artem doctrinamve contemneres, sed ut omnis comites ac ministratrices oratoris esse diceres. Cic.de_orat.1,75.Als ich als Prätor nach Rhodos kam und jenem ausgezeichneten Lehrer eurer Wissenschaft, Apollonios, das, was ich von Panaitios vernommen hatte, mitteilte, verspottete er nach seiner Gewohnheit die Philosophie und setzte sie herab und sagte vieles weniger mit würdevollem Ernst als auf witzige Weise. Dein Vortrag hingegen hatte nicht die Absicht, irgendeine Kunst oder Wissenschaft herabzusetzen, sondern alle als Begleiterinnen und Gehilfinnen des Redners darzustellen.
Ipsa vero praecepta sic inludere solebat, ut ostenderet non modo eos expertis esse illius prudentiae, quam sibi asciscerent, sed ne hanc quidem ipsam dicendi rationem ac viam nosse: caput enim esse arbitrabatur oratoris, ut et ipse eis, apud quos ageret, talis, qualem se esse optaret, videretur; id fieri vitae dignitate, de qua nihil rhetorici isti doctores in praeceptis suis reliquissent; et uti ei qui audirent sic adficerentur animis, ut eos adfici vellet orator; quod item fieri nullo modo posse, nisi cognosset is, qui diceret, quot modis hominum mentes et quibus et quo genere orationis in quamque partem moverentur; haec autem esse penitus in media philosophia retrusa atque abdita, quae isti rhetores ne primoribus quidem labris attigissent. Cic.de_orat.1,87.Ihre Regeln selbst pflegte er dadurch zu verspotten, dass er zeigte, dass sich nicht nur in jener Staatsklugheit, die sie sich anmaßten, unerfahren seien, sondern auch von der Beredsamkeit selbst keine schulgerechte Kenntnis hätten. Die Hauptsache für den Redner nämlich, meinte er, bestehe darin, dass er denjenigen, vor denen er auftrete, so erscheine, wie er es selbst wünsche; dies werde durch die Würde des Lebens bewirkt, von der jene Lehrer der Beredsamkeit in ihren Vorschriften nichts hinterlassen hätten; und dass seine Zuhörer in ihrem Inneren so gestimmt würden, wie sie der Redner gestimmt wissen wolle; auch dies sei auf keine Weise möglich, wenn nicht der Redner gelernt habe, auf welche und auf wie vielerlei Weise, und durch welche Art des Vortrages die Gemüter der Menschen nach allen Richtungen gelenkt würden; das seien aber Geheimnisse, die ganz in der Tiefe der Philosophie versteckt und verborgen lägen, wovon jene Redekünstler sich nicht einmal eine oberflächliche Kenntnis angeeignet hätten.
Nam primum quasi dedita opera neminem scriptorem artis ne mediocriter quidem disertum fuisse dicebat, cum repeteret usque a Corace nescio quo et Tisia, quos artis illius inventores et principes fuisse constaret; eloquentissimos autem homines, qui ista nec didicissent nec omnino scire curassent, innumerabilis quosdam nominabat; in quibus etiam, sive ille inridens sive quod ita putaret atque ita audisset, me in illo numero, qui illa non didicissem et tamen, ut ipse dicebat, possem aliquid in dicendo, proferebat; quorum ego alterum illi facile adsentiebar, nihil me didicisse, in altero autem me inludi ab eo aut etiam ipsum errare arbitrabar. Cic.de_orat.1,91.Zuerst nämlich, sagte er, sei gleichsam absichtlich kein Schriftsteller der Kunst auch nur in mäßigem Grade beredt gewesen, wobei er von Korax und Tisias, mir unbekannten Leuten, ausholte, die bekanntlich die Erfinder und Gründer dieser Wissenschaft gewesen seien; von den beredtesten Männern aber, die diese Dinge weder gelernt noch überhaupt zu wissen sich die Mühe genommen hätten, nannte er unzählige; unter ihnen – sei es nun, um meiner zu spotten, oder dass er so glaubte und so gehört hatte – führte er auch mich an, der ich jene Dinge nicht gelernt hätte und doch, wie er sagte, einiges im Reden leistete. In dem einen stimme ich ihm gern bei, dass ich nichts gelernt hätte; in dem andern aber, meinte ich, wolle er mich verspotten oder befinde sich selbst im Irrtum.
Nunc, quoniam uterque vestrum patefecit earum ipsarum rerum aditum, quas quaerimus, et quoniam princeps Crassus eius sermonis ordiendi fuit, date nobis hanc veniam, ut ea, quae sentitis de omni genere dicendi, subtiliter persequamini; quod quidem si erit a vobis impetratum, magnam habebo, Crasse, huic palaestrae et Tusculano tuo gratiam et longe Academiae illi ac Lycio tuum hoc suburbanum gymnasium anteponam.' Cic.de_orat.1,98.Jetzt nun, da ihr beide den Zugang gerade zu den Gegenständen, die wir zu wissen wünschen, eröffnet habt und Crassus zu dieser Unterredung Veranlassung gegeben hat, erweist uns die Gefälligkeit, eure Ansichten über die gesamte Beredsamkeit gründlich auseinanderzusetzen! Sind wir so glücklich, dieses von euch zu erlangen, so werde ich, Crassus, dieser Schule und deinem Tusculanum von Herzen Dank wissen, und dein Gymnasium hier in der Nähe der Stadt jener Akademie und jenem Lyceum bei weitem vorziehen."
Tum ille 'immo vero,' inquit 'Sulpici, rogemus Antonium, qui et potest facere, quod requiris, et consuevit, ut te audio dicere: nam me quidem [fateor semper] a genere hoc toto sermonis refugisse et tibi cupienti atque instanti saepissime negasse, [ut] tute paulo ante dixisti; quod ego non superbia neque inhumanitate faciebam neque quod tuo studio rectissimo atque optimo non obsequi vellem, praesertim cum te unum ex omnibus ad dicendum maxime natum aptumque cognossem, sed me hercule istius disputationis insolentia atque earum rerum, quae quasi in arte traduntur, inscitia.' Cic.de_orat.1,99.Hierauf erwiderte jener: "Nein, Sulpicius, wir wollen lieber den Antonius darum bitten, der deinen Wunsch erfüllen kann und auch gewohnt ist, dieses zu tun, wie ich dich sagen höre. Denn von mir muss ich gestehen, dass ich zu jeder Zeit diese ganze Art der Unterhaltung vermieden und dir deine Wünsche und Bitten sehr oft abgeschlagen habe, wie du kurz zuvor sagtest. Doch dies tat ich nicht aus Übermut oder Unfreundlichkeit, auch nicht aus Mangel an gutem Willen, deiner lobenswerten und edlen Wissbegierde zu willfahren, zumal da ich dich vor allen gerade zur Beredsamkeit geboren und geschickt erkannt hatte, sondern in der Tat nur aus Unvertrautheit mit einem solchen wissenschaftlichen Vortrag und aus Unkunde der Gegenstände, die kunstmäßig gelehrt werden."
Quod si te, Cotta, arbitrarer aut te, Sulpici, de eis rebus audire velle, adduxissem huc Graecum aliquem, qui nos istius modi disputationibus delectaret; quod ne nunc quidem difficile factu est: est enim apud M. Pisonem adulescentem iam huic studio deditum, summo homo ingenio nostrique cupidissimus, Peripateticus Staseas, homo nobis sane familiaris et, ut inter homines peritos constare video, in illo suo genere omnium princeps.' Cic.de_orat.1,104.Hätte ich nun geglaubt, du, Cotta, oder du, Sulpicius, hättet über dergleichen Dinge hören wollen, so hätte ich einen Griechen hierher gebracht, der euch mit derartigen Vorträgen unterhalten konnte, und dies ist auch jetzt nicht schwer auszuführen. Es lebt nämlich bei dem jungen Marcus Piso, der sich bereits dieser Wissenschaft widmet, einem Mann von ausgezeichneter Begabung und der mir, sehr ergeben ist, der Peripatetiker Staseas, der mir sehr befreundet ist und sich nach dem einstimmigen Urteil der Sachkundigen in seinem Fach unter allen am meisten auszeichnet."
Sin autem ea, quae observata sunt in usu ac tractatione dicendi, haec ab hominibus callidis ac peritis animadversa ac notata, verbis definita, generibus inlustrata, partibus distributa sunt - id quod video potuisse fieri - , non intellego, quam ob rem non, si minus illa subtili definitione, at hac vulgari opinione ars esse videatur. Sed sive est ars sive artis quaedam similitudo, non est ea quidem neglegenda; verum intellegendum est alia quaedam ad consequendam eloquentiam esse maiora.' Cic.de_orat.1,109.Wenn aber die Beobachtungen, die man in der Erfahrung und Ausübung der Rede macht, von einsichtsvollen und erfahrenen Männern bemerkt und aufgezeichnet, durch Worte bestimmt, nach den Gattungen erläutert und in gewisse Abteilungen gebracht worden sind – und dies, begreife ich, konnte geschehen –, so sehe ich nicht ein, warum man dieses nicht, wenn auch nicht nach jener strengen Begriffsbestimmung, so doch nach unserer gewöhnlichen Ansicht für Wissenschaft halten dürfe. Aber was es auch sein mag, Wissenschaft oder etwas der Wissenschaft Ähnliches, sicherlich darf man es nicht vernachlässigen; nur muss man einsehen, dass es noch andere Dinge gibt, welche zur Erreichung der Beredsamkeit von größerer Wichtigkeit sind."
Equidem cum peterem magistratum, solebam in prensando dimittere a me Scaevolam, cum ita ei dicerem, me velle esse ineptum, id erat, petere blandius, quod, nisi inepte fieret, bene non posset fieri; - hunc autem esse unum hominem ex omnibus, quo praesente ego ineptum esse me minime vellem - quem quidem nunc mearum ineptiarum testem et spectatorem fortuna constituit: nam quid est ineptius quam de dicendo dicere, cum ipsum dicere numquam sit non ineptum, nisi cum est necessarium?' Cic.de_orat.1,112.Sooft ich mich sonst um ein Staatsamt bewarb, pflegte ich, wenn ich mich durch Händedruck bei den Leuten beliebt machen wollte, den Scaevola von mir zu entlassen, indem ich zu ihm sagte: ‘Ich will jetzt eine Torheit begehen’; darunter verstand ich die einschmeichelnde Art der Bewerbung, die ohne Torheit auf gehörige Weise nicht ausgeführt werden kann; er aber sei unter allen der einzige Mensch, in dessen Gegenwart ich mich am wenigsten töricht zu benehmen wünschte. Und diesen gerade hat jetzt das Geschick zum Zeugen und Zuschauer meiner Torheiten gemacht. Denn was ist törichter, als über das Reden zu reden, da das Reden an und für sich zu jeder Zeit töricht ist, außer wenn es notwendig ist?" "Nun, fahre nur fort, lieber Crassus", sagte Mucius, denn die Schuld, die du befürchtest, will ich auf mich nehmen."
et si quis est qui haec putet arte accipi posse, - quod falsum est; praeclare enim res se habeat, si haec accendi aut commoveri arte possint; inseri quidem et donari ab arte non possunt; omnia sunt enim illa dona naturae - quid de illis dicam, quae certe cum ipso homine nascuntur, linguae solutio, vocis sonus, latera, vires, conformatio quaedam et figura totius oris et corporis? Cic.de_orat.1,114.Und sollte jemand meinen, diese Eigenschaften könnten durch Kunst erlangt werden – das ist aber falsch; denn man könnte schon ganz zufrieden sein, wenn sie durch die Kunst nur angeregt oder geweckt werden könnten; einpflanzen wenigstens und schenken kann die Kunst sie nicht; es sind ja lauter Naturgaben –, was will er dann von den Eigenschaften sagen, die gewiss mit dem Menschen selbst geboren werden? Ich meine eine bewegliche Zunge, eine klangvolle Stimme, eine starke Brust, Leibeskräfte und eine gewisse Bildung und Gestaltung des ganzen Gesichtes und Körpers.
cuius quidem rei cum causam quaererem, quidnam esset cur, ut in quoque oratore plurimum esset, ita maxime is pertimesceret, has causas inveniebam duas: unam, quod intellegerent ei, quos usus ac natura docuisset, non numquam summis oratoribus non satis ex sententia eventum dicendi procedere; ita non iniuria, quotienscumque dicerent, id, quod aliquando posset accidere, ne illo ipso tempore accideret, timere; Cic.de_orat.1,123.Und wenn ich die Ursache hiervon aufsuchte, wie es zugehe, dass, je mehr Gediegenheit ein Redner besitze, er desto furchtsamer sei, so fand ich folgende zwei Ursachen. Einmal nämlich wissen diejenigen, welche die Erfahrung und der Lauf der Dinge belehrt haben, dass zuweilen den ausgezeichnetsten Rednern der Erfolg der Rede nicht hinlänglich nach Wunsch entspricht; deshalb fürchten sie nicht mit Unrecht, sooft sie reden, dass, was sich zuweilen ereignen kann, sich gerade jetzt ereignen möchte.
Tum Crassus 'atqui vide' inquit 'in artificio perquam tenui et levi quanto plus adhibeatur diligentiae, quam in hac re, quam constat esse maximam: saepe enim soleo audire Roscium, cum ita dicat, se adhuc reperire discipulum, quem quidem probaret, potuisse neminem, non quo non essent quidam probabiles, sed quia, si aliquid modo esset viti, id ferre ipse non posset; nihil est enim tam insigne nec tam ad diuturnitatem memoriae stabile quam id, in quo aliquid offenderis. Cic.de_orat.1,129.Hierauf sagte Crassus: "Gleichwohl bedenke, um wie viel mehr Sorgfalt man in einer geringfügigen und leichtfertigen Kunst anwendet als in dieser, die anerkannt die wichtigste ist. Denn oft höre ich den Roscius sagen, er habe noch keinen Schüler finden können, der ihn befriedige, nicht als wenn nicht einige Beifall verdienten, sondern weil er selbst auch nicht den geringsten Fehler ertragen könne. Denn nichts fällt so in die Augen und haftet so fest im Gedächtnis wie das, was uns anstößig gewesen ist.
et exercitatio quaedam suscipienda vobis est; quamquam vos quidem iam pridem estis in cursu: sed eis, qui ingrediuntur in stadium, quique ea, quae agenda sunt in foro tamquam in acie, possunt etiam nunc exercitatione quasi ludicra praediscere ac meditari.' Cic.de_orat.1,147.Auch müsst ihr gewisse Vorübungen anstellen, wiewohl ihr ja schon längst in vollem Lauf seid; doch die müssen es tun, die die Laufbahn erst betreten und das, was auf dem Forum wie auf einem Schlachtfeld ausgeführt werden muss, schon jetzt gleichsam durch spielende Vorübungen im voraus erlernen und einüben können."
'Ego vero istos,' inquit - 'memini enim mihi narrare Mucium - non modo oratoris nomine sed ne foro quidem dignos vix putarim.' 'Atqui non defuit illis patronis' inquit Crassus 'eloquentia neque dicendi ratio aut copia, sed iuris civilis scientia: quod alter plus lege agendo petebat, quam quantum lex in xii tabulis permiserat, quod cum impetrasset, causa caderet; alter iniquum putabat plus secum agi, quam quod erat in actione; neque intellegebat, si ita esset actum, litem adversarium perditurum. Cic.de_orat.1,167."Ja wahrlich", versetzte Scaevola, "− ich erinnere mich nämlich, dass Mucius mir den Vorfall erzählte –, solche Menschen möchte ich nicht des Rednernamens, ja nicht einmal des Forums würdig achten." "Und doch", erwiderte Crassus, "gebrach es diesen Anwälten nicht an Rednergabe, auch nicht an Kunst oder Fülle der Rede, sondern an der Kenntnis des bürgerlichen Rechtes. Denn der eine verlangte bei seiner gesetzlichen Klage mehr, als das Gesetz in den zwölf Tafeln gestattete, und musste, sobald er dies erhielt, seine Sache verlieren; der andere hielt es für unbillig, dass von ihm in der Klage mehr gefordert werde als sie gestatte, und begriff nicht, dass, wenn man die Klage so anstellte, der Gegner seine Sache verlieren würde."
Equidem propinquum nostrum P. Crassum illum Divitem cum multis aliis rebus elegantem hominem et ornatum tum praecipue in hoc efferendum et laudandum puto, quod, cum P. Scaevolae frater esset, solitus est ei persaepe dicere neque illum in iure civili satis illi arti facere posse, nisi dicendi copiam adsumpsisset - quod quidem hic, qui mecum consul fuit, filius eius est consecutus - neque se ante causas amicorum tractare atque agere coepisse, quam ius civile didicisset. Cic.de_orat.1,170.Meinen Verwandten Publius Crassus mit dem Beinamen der Reiche, einen in vielen anderen Beziehungen geschmackvollen und reichbegabten Mann, muss ich besonders wegen einer Äußerung erheben und loben, die er oft gegen Publius Scaevola, der sein Bruder war, machte, dass nämlich weder dieser im bürgerlichen Recht dieser Wissenschaft Genüge leisten könne, wenn er nicht die Beredsamkeit zu Hilfe nähme – ein Lob, das sich sein Sohn, der mit mir Konsul war, erworben hat –, noch er eher die Sachen seiner Freunde zu führen und zu verhandeln angefangen habe, als er das bürgerliche Recht erlernt habe.
Quid? si ne parvae quidem causae sunt, sed saepe maximae, in quibus certatur de iure civili, quod tandem os est eius patroni, qui ad eas causas sine ulla scientia iuris audet accedere? Quae potuit igitur esse causa maior, quam illius militis? de cuius morte cum domum falsus ab exercitu nuntius venisset et pater eius re credita testamentum mutasset et, quem ei visum esset, fecisset heredem essetque ipse mortuus, res delata est ad centumviros, cum miles domum revenisset egissetque lege in hereditatem paternam testamento exheres filius. Nempe in ea causa quaesitum est de iure civili, possetne paternorum bonorum exheres esse filius, quem pater testamento neque heredem neque exheredem scripsisset nominatim. Cic.de_orat.1,175.Wie? Wenn es nicht einmal unbedeutende Gegenstände sind, sondern oft die wichtigsten, in denen über das bürgerliche Recht gestritten wird, welche Stirn muss denn der Anwalt haben, welcher solche Verhandlungen ohne alle Kenntnis des Rechtes zu übernehmen sich unterfängt? Welche Verhandlung konnte zum Beispiel wichtiger sein als die über jenen Krieger, über dessen Tod eine falsche Nachricht vom Heer nach Hause gekommen war? Sein Vater, dieser Nachricht Glauben schenkend, änderte seinen letzten Willen und setzte irgendeinen anderen Menschen nach seinem Gefallen zum Erben ein; darauf starb er selbst. Sein Sohn kam nun nach Hause zurück und machte die Sache bei den Centumvirn anhängig, indem er gesetzliche Klage wegen der väterlichen Erbschaft erhob. Bei dieser Verhandlung kam die Frage aus dem bürgerlichen Recht zur Untersuchung, ob ein Sohn, den der Vater in seinem Letzten Willen weder als Erben noch als Enterbten namentlich bezeichnet habe, von der Erbschaft ausgeschlossen werden könne.
Quo quidem in genere familiaris noster M. Buculeius, homo neque meo iudicio stultus et suo valde sapiens et ab iuris studio non abhorrens, simili [in re] quodam modo nuper erravit: nam cum aedis L. Fufio venderet, in mancipio lumina, uti tum essent, ita recepit; Fufius autem, simul atque aedificari coeptum est in quadam parte urbis, quae modo ex illis aedibus conspici posset, egit statim cum Buculeio, quod, cuicumque particulae caeli officeretur, quamvis esset procul, mutari lumina putabat. Cic.de_orat.1,179.In einer solchen Rechtssache beging neulich mein Freund Marcus Buculeius, ein Mann, der nach meinem Urteil nicht ohne Einsicht ist, nach seinem eigenen aber sehr weise und der auch der Rechtswissenschaft nicht abhold ist, auf ähnliche Weise ein Versehen. Als er nämlich dem Lucius Fufius sein Haus verkaufte, sagte er in dem Kaufbrief für die Aussicht der Fenster, wie sie damals war, gut. Nun fing man an einem Teil der Stadt, der kaum von jenem Haus aus erblickt werden konnte, ein Gebäude aufzuführen an. Sogleich erhob Fufius eine Klage gegen Buculeius, weil er der Ansicht war, wenn nur irgendein Teilchen des Himmels verbaut würde, wäre es auch noch so weit entfernt, so würde seine Aussicht verändert.
Quod quidem certis de causis a plerisque aliter existimatur: primum, quia veteres illi, qui huic scientiae praefuerunt, obtinendae atque augendae potentiae suae causa pervulgari artem suam noluerunt; deinde, postea quam est editum, expositis a Cn. Flavio primum actionibus, nulli fuerunt, qui illa artificiose digesta generatim componerent; nihil est enim, quod ad artem redigi possit, nisi ille prius, qui illa tenet, quorum artem instituere vult, habet illam scientiam, ut ex eis rebus, quarum ars nondum sit, artem efficere possit. Cic.de_orat.1,186.Gar viele freilich haben hierüber aus gewissen Gründen eine andere Ansicht. Erstlich nämlich hielten in früheren Zeiten die Männer, die im Besitz dieser Wissenschaft waren, zur Behauptung und Vermehrung ihrer Macht es nicht für gut, dass ihre Wissenschaft veröffentlicht würde; denn nachdem Gnaeus Flavius zuerst die Rechtsformeln öffentlich ausgestellt hatte und dadurch das Rechtsverfahren zur allgemeinen Kenntnis gekommen war, fehlte es doch an Männern, die jenen Stoff kunstgerecht nach Klassen verteilt und angeordnet hätten. Denn von keinem Gegenstand lässt sich ein wissenschaftliches Lehrgebäude aufstellen, wenn nicht der, der die Dinge, die er wissenschaftlich anordnen will, kennt, zuvor jene Wissenschaft sich angeeignet hat, durch die er einen noch nicht kunstgerecht geordneten Stoff in eine kunstgerechte Form bringen kann. Ich sehe, während ich mich kurz fassen wollte, habe ich mich etwas zu dunkel ausgedrückt; doch ich will den Versuch machen und mich, wo möglich, deutlicher erklären.
Hanc vim si quis existimat aut ab eis, qui de dicendi ratione scripserunt, expositam esse aut a me posse exponi tam brevi, vehementer errat neque solum inscientiam meam sed ne rerum quidem magnitudinem perspicit: equidem vobis, quoniam ita voluistis, fontis, unde hauriretis, atque itinera ipsa ita putavi esse demonstranda, non ut ipse dux essem, quod et infinitum est et non necessarium, sed ut commonstrarem tantum viam et, ut fieri solet, digitum ad fontis intenderem.' Cic.de_orat.1,203.Wer nun meint, diese Kunst sei von denen, welche über die Redekunst geschrieben haben, entwickelt worden oder könne von mir in so kurzer Zeit entwickelt werden, der irrt sich sehr und begreift nicht meine Unkenntnis, ja kaum die Größe der Sachen. Ich glaubte, weil ihr es ja so wünschtet, euch die Quellen, aus denen ihr schöpfen könnt, und die Pfade selbst bezeichnen zu müssen, aber nicht so, um selbst euer Führer auf denselben zu sein, was unendlich schwierig und nicht notwendig ist, sondern nur, um euch den Weg nach den Quellen zu weisen und, wie man zu tun pflegt, einen Fingerzeig zu geben."
[Cic.fin.1,33,2] Et harum quidem rerum facilis est et expedita distinctio. nam libero tempore, cum soluta nobis est eligendi optio, cumque nihil impedit, quo minus id, quod maxime placeat, facere possimus, omnis voluptas assumenda est, omnis dolor repellendus. Cic.Fin.1,33,2Dies zu unterscheiden ist jedenfalls problemlos leicht; denn wenn wir ohne äußeren Zwang die Wahlfreiheit haben, und keine Sachzwänge uns daran hindern, was uns am meisten gefällt, zu tun, so ist jede Lust zu ergreifen, jeder Schmerz abzuwehren.
Te autem alio quodam modo non solum natura et moribus, verum etiam studio et doctrina esse sapientem, nec sicut vulgus, sed ut eruditi solent appellare sapientem, qualem in reliqua Graecia neminem (nam qui septem appellantur, eos, qui ista subtilius quaerunt, in numero sapientium non habent), Athenis unum accepimus, et eum quidem etiam Apollinis oraculo sapientissimum iudicatum; Cic.Lael.7.aDich aber nennt man aus anderen Rücksichten so. Du verdankt es nicht bloß deiner praktisch ausgebildeten Gemütsart und Sittlichkeit, sondern auch deiner Vorliebe für die Wissenschaft und deiner Gelehrsamkeit, dass man dich nicht nach dem Begriff der Menge und des Gelehrten den Weisen nennt, wie uns vielleicht ganz Griechenland keinen aufstellt. Denn derjenige, der die Sache genauer nimmt, rechnet die so genannten Sieben nicht unter die Zahl der Weisen. Einen von Athen nennt die Geschichte, und zwar einen Mann, den selbst Apollons Spruch für den weisesten erklärte.
Scaevola: Quaerunt quidem, C. Laeli, multi, ut est a Fannio dictum, sed ego id respondeo, quod animum adverti, te dolorem, quem acceperis, cum summi viri tum amicissimi morte, ferre moderate nec potuisse non commoveri nec fuisse id humanitatis tuae; Cic.Lael.8.aScaevola: Freilich viele, mein Gaius Laelius, stellen diese Frage, wie von Fannius bemerkt wurde; aber ich gebe Ihnen zur Antwort, was mir meine eigene Beobachtung darbietet: den Schmerz, den du durch den Tod des großen Mannes und eines vielgeliebten Freundes erlitten hast, ertragest du mit gemäßigter Geistesruhe, wiewohl du durchaus nicht hättest ungerührt bleiben können, ohne dein menschliches Gefühl zu verleugnen.
Laelius: Recte tu quidem, Scaevola, et vere; nec enim ab isto officio, quod semper usurpavi, cum valerem, abduci incommodo meo debui, nec ullo casu arbitror hoc constanti homini posse contingere, ut ulla intermissio fiat officii. Cic.Lael.8.cLaelius: Recht! Scaevola, es ist wirklich so; denn von dieser Pflicht, die ich in gesunden Tagen stets erfüllte, durfte ich mich durch einen erlittenen Verlust nicht abhalten lassen; und ich glaube nicht, dass irgendein Unfall den Mann von fester Denkungsart in die Versuchung führen wird, sich irgend eine Unterlassung seiner Pflicht zu Schulden kommen zu lassen.
sed, ut mihi videris, non recte iudicas de Catone; aut enim nemo, quod quidem magis credo, aut si quisquam, ille sapiens fuit. Cic.Lael.9.bÜbrigens ist nach meiner Ansicht dein Urteil von Cato nicht richtig. Entweder gab es noch nie einen Weisen, was ich lieber glauben will, oder, wenn es je einen gab, so war es dieser Mann.
Quam ob rem cave Catoni anteponas ne istum quidem ipsum, quem Apollo, ut ais, sapientissimum iudicavit; huius enim facta, illius dicta laudantur. Cic.Lael.10.aDass du also ja niemandem, nicht einmal dem Mann, den deiner Äußerung zufolge Apollon für den Weisesten erklärt hat, den Vorzug vor Cato einräumst! Denn von Cato rühmt man die Taten, von letzterem nur die Reden;
Quam ob rem vita quidem talis fuit vel fortuna vel gloria, ut nihil posset accedere, moriendi autem sensum celeritas abstulit; Cic.Lael.12.aDies aber machte sein Leben so reich, teils an Glück, teils an Ruhm, dass es in dieser Beziehung keines Zuwachses mehr fähig war. Die Empfindung des Sterbens wurde im durch die Schnelligkeit seines Todes genommen.
vel eorum, qui in hac terra fuerunt magnamque Graeciam, quae nunc quidem deleta est, tum florebat, institutis et praeceptis suis erudierunt, Cic.Lael.13.cteils jene Philosophen, die in unserem Land lebten und Groß-Griechenland – was freilich nicht mehr als solches existiert, aber damals in seiner Blüte stand – durch ihre Grundsätze und Vorschriften zu bilden suchten;
Quod idem Scipioni videbatur, qui quidem, quasi praesagiret, perpaucis ante mortem diebus, cum et Philus et Manilius adesset et alii plures, tuque etiam, Scaevola, mecum venisses, triduum disseruit de re publica; Cic.Lael.14.aDieselbe Ansicht hatte auch Scipio, der uns ahnungsvoll sehr wenige Tage vor seinem Tod in Gegenwart des Philus und Manilius und mehrerer anderer Personen – auch du, Scaevola, warst mit mir gekommen – in einer dreitägigen Unterhaltung seine Gedanken über den Staat mitteilte;
Quam ob rem cum illo quidem, ut supra dixi, actum optime est, mecum incommodius, quem fuerat aequius, ut prius introieram, sic prius exire de vita. Cic.Lael.15.aDeshalb ist es ihm, wie gesagt, ganz wohl ergangen; mir ging es nicht so gut, und es wäre billiger gewesen, dass ich, der ich früher ins Leben trat, dieses auch früher verlassen hätte.
Fannius: Istuc quidem, Laeli, ita necesse est. Sed quoniam amicitiae mentionem fecisti et sumus otiosi, pergratum mihi feceris, spero item Scaevolae, si quem ad modum soles de ceteris rebus, cum ex te quaeruntur, sic de amicitia disputaris, quid sentias, qualem existimes, quae praecepta des. Cic.Lael.16.aFannius: Freilich, mein Laelius, das muss geschehen. Allein, da du die Rede auf die Freundschaft gebracht hast, und wir jetzt Muße haben, so würdest du mir und hoffentlich auch Scaevola einen großen Gefallen erweisen, wenn du, wie über die übrigen Themen, zu denen man dich befragt, so über die Freundschaft uns deine Ansicht entwickeltest, ihren Begriff aufstelltest, und uns Vorschriften über sie geben wolltest.
Ne id quidem facient, negabunt id nisi sapienti posse concedi. Cic.Lael.18.gFreilich selbst das werden sie nicht zugeben; sie werden behaupten, dieser Vorzug können nur dem Weisen zugestanden werden.
qua quidem haud scio an excepta sapientia nihil melius homini sit a dis immortalibus datum. Cic.Lael.20.cSie ist wohl mit Ausnahme der Weisheit, das schönste Geschenk, das die unsterblichen Götter dem Menschen verliehen haben.
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17.02.2015 Colloquia Europaeorum a rebus nummariis administrorum Bruxellis habita ne tres quidem horas perdurantia finem infelicem habuerunt. Praefectus Jeroen Dijsselbloem extremam conveniendi inter Graecos et reliquos Europaeos occasionem et momentum temporis esse huius hebdomadis Veneris diem prompsit lc201502
06.03.2015 Novum regimen Graecum iam mense Frebruario salaria nonnullorum magistrorum non iam expendere potuerat. Alexis Tsipras primarius diem sermonis conferendi ab Ioanne-Claudio Juncker petivit, qui quidem eiusmodi colloquio ilico non vacat. lc201503
09.03.2015 Sigmario Gabriel, Germaniae administro rei oeconomicae, in Arabia Saudiana versanti a rege Salman bin Abdul-Aziz al-Saud audientia data est. Gabriel variis dictis sententiis colloquia bene processisse dixit. Etiamsi utraque pars in sua quidem sententia perstaret, alter alterius existimationes agnoscere et respicere. lc201503
10.03.2015 Bruxellis inter Varufacis atque eius Europaeos collegas convenit, expertos Troicae Athenas esse reversuros. Legatis in suspicionem venit, ne Graecos quidem ipsos scire, quae esset ratio acceptorum et expensorum publicorum. Petrus Kazimir, Slovacus administer, quod litteris a Varoufakis scriptis computationes desint, se praeter stilum nihil aliud iudicare posse dixit. lc201503
13.03.2015 Israeliani, ne tromocratici IS-militantes a paeninsula Sinai suam terram missilibus aggrediantur, timent. Similes quidem minas gihadistae in interreti iecerunt. Quae mense Aprili fieri posse, cum permulti Israeliani in meridionalibus regionibus versabuntur, non improbabiliter putatur. lc201503
17.03.2015 Masrour Barzani, Curdicus rerum secretarum administrator et filius Masoud Barzani, Curdicae regionis Iraquianae praesidis, fieri posse monuit, ut siitica militia Iraquis ab Iranis submissa maius periculum fieret, quam sunnitica militia Islamicus Status (IS) esset. Quod regimen Bagdatense siiticis quidem militiis pecunias solveret, auxiliaria autem Curdis debita cohiberet, querebatur. lc201503
07.04.2015 Copiae aeriae Kenienses loca in Somalia sita, quibus militantes gregis al-Shabab stationibus militaribus utuntur, pyrobolis verberaverunt. Praeses Uhuru Kenyatta decursione tromocratica Garissae nuper in universitatem studiorum facta, qua CXLVIII homines perierant, se quam severissime responsurum esse voverat. Cum copiarum locutor duas stationes eversas esse diceret, testis quidam oculatus tres quidem paganos interfectos esse testatus est, sed in regionibus pyrobolis quassis militantes tromocraticios nullos se continuisse. lc201504
15.04.2015 Iam Lunae die quattuor Russiae, Ucraniae, Francogalliae, Germaniae administri a rebus externis Berolini de condicionibus rerum in Ucrania ingravescentibus collocuti utramque partem, ut armistitium servaret et gravia arma reducere pergeret, evocaverant. Uno die post conventus societatis G7, cui Germania nunc quidem praesidet, Lubeciae initium cepit. Deliberandum erit imprimis de rebus Ucranicis et de pacto, quod ad nucleare programma pertinens cum Irania factum est. lc201504
28.04.2015 Graecus primarius Alexis Tsipras se suo administro ab negotiis nummariis totum confidere verbis quidem affirmavit, sed Euclidem Tsakalotos, vicarium administrum ab exteris adiutorem in colloquiis cum Europaeis habendis eius lateri adiungens re vera eum degradavit. lc201504Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras sprach seinem Finanzminister verbal sein volles Vertrauen aus. Indem er ihm aber den stellvertretenden Außenminister Euclid Tsakalotos für die Verhandlungen mit den Europäern zur Seite stellte, hat er ihn faktisch degradiert.
07.06.2015 Hodierno die Solis in Turcia electiones generales perhibentur, quibus cum de parlamento componendo tum de quaestione decernitur, utrum respublica parlamentaria democratia permaneat an in systema praesidentale commutetur. Factionem AKP victoriam quidem reportaturam, sed iacturam suffragiorum laturam esse vulgo exspectatur. lc201506Am heutigen Sonntag finden in der Türkei allgemeine Wahlen statt, die über die Zusammensetzung des Parlaments, besonders aber über die Frage entscheiden, ob die Türkei eine parlamentarische Demokratie bleibt oder in ein Präsidialsystem umgestaltet wird. Allgemein wird erwartet, dass die Regierungspartei AKP gewinnt, aber Stimmen verlieren wird.
15.06.2015 Colloquia Solis die inter Europaeam Commissionem et delegationem Graecam Bruxellis habita a praeside Juncker post quadraginta quinque minutas interrupta sunt. Non modo nulli progressus fiebant in re, sed Graecorum in solutione ne interesse quidem videbatur. Qua re colloquiis die Iovis administris a rebus nummariis habendis fundamentum colloquendi deest. Germanicus cancellarius vicarius non modo tempus, sed in multis partibus Europae etiam patientiam deficere dixit. Juncker exitum Graecorum ex Eurone calamitose casurum esse locutus est. Sed nescio, an Europae Euronique multo calamitiosius esset, si foedera violarentur et Europaei se extorqueri paterentur. lc201506Die am Sonntag geführten Verhandlungen zwischen der EU-Kommission und der griechischen Delegation wurden von Präsident Juncker nach 45 Minuten abgebrochen. Es gab nicht nur keine Fortschritte in der Sache, sondern die Griechen schienen sogar an einer Lösung nicht interessiert zu sein. Daher gibt es für die Verhandlungen der Finanzminister am Donnerstag keine Gesprächsgrundlage. Der deutsche Vizekanzler sagte, nicht nur die Zeit laufe davon, sondern in vielen Teilen Europas auch die Geduld. Juncker sagte, ein Austritt Griechenlands aus dem Euro sei desaströs. Aber vielleicht wäre es noch viel desaströser für Europa und den Euro wenn Verträge gebrochen würden und die Europäer sich erpressen ließen.
19.06.2015 In Dania novum parlamentum electum est. Factio sociodemocratica maiorem quidem partem suffragiorum assecuta est, sed facultatem regendi amisit. Quod eius praeses Helle Thorning-Schmidt confessa resignavit. Partes dextropopulares, quibus Kristian Thulesen-Dahl praesidet, numerum suffragiorum paene duplicans secundum locum obtinuit. Tertius liberalis vel conservativus Lars Løkke Rasmussen provenit, quem tamen novae gubernationi praefore verisimillimum est. lc201506In Dänemark wurde ein neues Parlament gewählt. Die sozialdemokratische Partei hat zwar die Mehrheit der Stimmen gewonnen, aber die Möglichkeit zu regieren eingebüßt. Dies gestand die Vorsitzende Helle Thorning-Schmidt ein und warf das Handtuch. Die rechtslastige Volkspartei unter dem Vorsitz von Kristian Thulesen-Dahl hat ihre Stimmenzahl fast verdoppelt und den zweiten Platz erzielt. Als dritter ging der konservative, bzw. liberale Lars Løkke Rasmussen hervor, der dennoch am wahrscheinlichsten der neue Regierungschef wird.
17.07.2015  Qua res Graecae procedere possint: Postquam Argentaria Europaea Centralis (ECB) copiam creditorum, quam potest maximam Graecis praebere, auxit, proxima die Lunae in Graecia mensae nummariae portas recludent. Fiscale pretii additamentum erit auctum. Praeterea Graecia, quod omnes XXVIII civitates, quae Unionis Europaeae sunt, per telephonum consultantes Graecis, ne eorum terra immediate illiquesceret, septem miliarda Euronum subsidio esse danda constituerunt, debita instantia dissolvere poterit. Denique Europaeis mox colloquia ineunda sunt de quaestione, num Graecia tertium, quem rogavit, fasciculum auxiliarium, recipiat. Americanus secretarius aerarius, Jacobus Lew, qui hac septimana nonnullos collegas Europaeos (Schäuble, Draghi, Sapin) adit, prae se fert, ne problema stante pede rediret, et commodatoribus Europaeis Graecos aes alienum ferre posse praestandum et Graecis omnes condiciones pactas explendas esse. Num Aerarium Monetarium Internationale (IWF) voluntati politicorum obsequens pecunias Graecis suppeditare perrecturum sit, adhuc ne Christina Lagarde quidem scire videtur. Athenis primarium Tsipras suum regimen reformaturum et nonnullos administros mutaturum esse exspectatur. lc201507Wie es mit Griechenland weitergehen könnte: Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) die Kreditlinie für die Griechen heraufgesetzt hat, werden am nächsten Montag die Banken wieder öffnen. Die Mehrwertsteuer wird erhöht sein. Außerdem wird Griechenland, weil alle 28 Staaten der EU in einer Telefonkonferenz beschlossen haben, den Griechen, damit ihr Land nicht unmittelbat zahlungsunfähig wird, 7 Milliarden Euro Notkredit zu geben, seine fälligen Schulden bezahlen können. Schließlich müssen die Europäer bald Verhandlungen beginnen, ob Griechenland das beantragte vierte Hilfspaket bekommen soll. Der amerikanische Finanzminister Jack Lew, der in dieser Woche einige europäische Kollegen (Schäuble, Draghi, Sapin) aufsucht, äußert sich dahin, dass die europäischen Geldgeber, damit das Problem nicht postwendend zurückkommt, die Schuldentragfähigkeit Griechenlands sicherstellen und die Griechen alle vereinbarten Bedingungen erfüllen müssten. Ob der IWF dem Wunsch der Politik nachkommt und die Griechen weiterhin finanziell unterstützt, scheint bis dato nicht einmal Christine Lagard zu wissen. Dass Ministerpräsident Tsipras seine Regierung in Athen neu aufstellt und einige Minister auswechselt, steht zu erwarten.
24.07.2015  In Germania voces eorum, qui pecunias Graecis bis praebitas deperditas ducentes tertium pecunias deperdere abnuant et Grexitum cuiusvis generis suadeant, non obmutescunt. Etiam Wolfgangus Bosbach, qui ex anno MCMLXXII consors Christianae Democraticae Unionis et ex anno MCMXCIV delegatus foederalis est, rationes politicas cancellariae Merkel ad Graeciam pertinentes non iam defendere vult et a moderatione consortii foederalis rerum internarum, quod domesticae securitati et civium iuribus providet, se abdicavit. Wolfgangi Bosbach integritas ab omnibus quidem, etiam a politicis adversariis, aestimatur et laudatur, tamen eius abdicatio plerisque permira accidit, quod nihil efficere neque quicquam immediate ad res Graecas pertinere videtur. lc201507Die Stimmen derjenigen, die beide an Griechenland geleisteten Finanzhilfen für verloren halten, dagegen sind, ein drittes Mal Geld zu vernichten, und zu einem Grexit gleich welcher Art raten, wollen in Deutschland nicht verstummen. Auch Wolfgang Bosbach, der seit 1972 der CDU und seit 1994 dem Bundestag angehört, will die Griechenland-Politik der Kanzlerin Merkel nicht mehr vertreten und ist von der Leitung des Innenausschusses des Bundestages, der für Innere Sicherheit und Bürgerrechte zuständig ist, zurückgetreten. Die persönliche Integrität von Wolfgang Bosbach wird von allen, auch seinen politischen Gegnern, geschätzt und gelobt. Trotzdem wundern sich sehr viele über seinen Rücktritt, weil er nichts zu bewirken und keinen direkten Bezug zu Griechenland zu haben scheint.
13.08.2015  Navigatio a Turcia in insulam Coum brevis est (V chiliometrorum) ideoque a profugis eximia habetur. Septem milia profugorum iam adsunt in parva insula cottidieque aliquot centum affluunt, ut hominibus egentibus res ne maxime quidem necessariae, nedum receptacula aut vestimenta aut satis cibariorum suppeditari possint. Sub sole urente in stadio insulae versantur. Neque custodes publici rebus tumultuariis moderari valent, ut periculum sit, ne homines sibi invicem vim et manus afferant. Georgius Kyritsis, praefectus urbis, litteras atroces Athenas mittens magistratus rei publicae periculum et responsalitatem in se recipere iussit. Ut miseria minuatur, Athenienses nunc navem hospitalem miserunt, quae tertiam circiter partem profugorum reciperet. lc201508Der Seeweg von der Türkei zur Insel Kos ist kurz (5 km) und wird deswegen von Flüchtlingen bevorzugt. 7000 Flüchtlinge sind schon auf der kleinen Insel und täglich kommen einige hundert dazu, so dass den Menschen in ihrer Not nicht einmal das Notwendigste gegeben werden kann, geschweige denn Unterkunft, Kleidung oder genug zu Essen. Sie halten sich unter sengender Sonne im Stadion der Insel auf. Auch die Polizei bekommt die Notlage nicht in den Griff, so dass es zu gewaltsamen Übergriffen kommen könnte. Der Bürgermeister Georgios Kyritsis hat einen Brandbrief nach Athen geschickt, in dem er die Regierungsbehörden auffordert, ihre Verantwortung wahrzunehmen. Um die Notlage zu mindern, hat Athen jetzt ein Fahrgastschiff geschickt, das ungefähr ein Drittel der Flüchtlinge aufnehmen kann.
21.08.2015  Alexis Tsipras, Graecus administer primarius se post novem mensibus munere abiturum et nova comitia instituturum esse annuntiavit. Ad hanc rem, postquam pactiones de tertiis collectaneis auxiliariis cum Europaeis institutionibus factae sint, se moralibus de causis obligatum esse. His consiliis se non animi quodam iudicio implicet, sed quod, si quidem austeras ab Europaeis impositas condiciones exsolvere vult, maiorem numerum delegatorum ad suas partes trahere debeat. Nam tertiam partem suae clientelae in suffragatione parlamentaria amisit neque nisi ab oppositione politica adiutus superior discessisset. lc201508Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras kündigte an, nach neun Monaten von seinem Amt zurückzutreten und Neuwahlen anzusetzen. Dazu fühle er sich moralisch verpflichtet, nachdem er die Vereinbarungen über das dritte Hilfspaket mit den europäischen Institutionen durchgebracht habe. Diesen Plan dürfte er nicht aus innerer Überzeugung gefasst haben, sondern weil er eine größere Zahl von Abgeordneten auf seine Seite bringen muss, wenn er wirklich die strengen von den Europäern auferlegten Bedingungen erfüllen will. Denn in der parlamentarischen Abstimmung hat er ein Drittel seiner Gefolgschaft verloren und hätte sich nicht ohne die Unterstützung der Opposition durchsetzen können.
11.09.2015  In Africa Australi in specu quodam in regione boreali occidentali ab Ioannisburgo sito fossilia adhuc ignotae hominis speciei inventa sunt, cui a scientistis ex populari specus nomine nomen "Homo Naledi" datum est. Quod non de paucis et singularibus ossibus agitur, sed quodque os compluries adest, homo Naledi melius nosci potest, quam quisque alius praehistoricus homo. Eius cerebrum non maius erat malo sinensi. Parva et gracilis eius corporis figura habilis erat et apta ad longe ambulandum et ad alte enitendum. Verisimile est corpora mortuorum a propinquis consulto et ritu quodam in hunc specum illata ibique deposita esse. Exsequias nullius hominidarum generis nisi hominis sapientis fuisse adhuc creditum erat. Quo tempore homo Naledi vixerit, nondum notum est. Alii et Turicinus quidam scientista inventa obstupefacientia quidem esse concedunt, sed dubitant, num et de nova specie generis humani et de ritu exsequiali agatur. lc201509In Südafrika wurden in einer Höhle in der Gegend nordwestlich von Johannesburg die Fossilien einer bisher unbekannten Spezies Mensch gefunden, die von den Wissenschaftlern nach dem einheimischen Namen der Höhle "Homo Naledi" benannt wurde Weil es sich nicht um wenige Einzelknochen handelt, sondern jeder Knochen mehrfach vorhanden ist, kann man den homo Naledi besser kennen lernen als jeden anderen prähistorischen Menschen. Sein Gehirn war nicht größer als eine Orange. Seine kleine und grazile Körperform eignete sich besonders für weites Laufen und hohes Klettern. Wahrscheinlich wurden die Körper der Verstorbenen von ihren Angehörigen absichtlich in einer Art ritueller Bestattung in die Höhle verbracht und dort abgelegt. Bisher hatte man geglaubt, dass Bestattungen erst dem Homo sapiens eigentümlich seien. Zu welcher Zeit der homo Naledi gelebt hat, ist bisher unbekannt. Andere, darunter ein Wissenachaftler aus Zürich, halten die Funde zwar für sensationell, bezweifeln aber, dass es sich sowohl um eine neue Spezies Mensch als auch um einen Bestattungsvorgang handelt.
16.09.2015  Quod multis in urbibus domicilia desunt, quae profugis ad habitandum dari possent, magistratus Germanici nunc aedes etiam privatas coactu acquirendas esse cogitant. Ultimam quidem rationem esse, ut aedificia privata in publicum usum redigerentur, neque adhuc adhibitam, sed lege probabilem et iustam. lc201509Weil in vielen Städten Wohnungen fehlen, die man den Flüchtlingen anbieten könne, denken die deutschen Behörden jetzt daran, auch private Häuser zwangsweise verfügbar zu machen. Es sei zwar Ultima Ratio, private Gebäude zu beschlagnahmen, die auch bisher noch nicht angewendet worden sei, aber sie sei durch das Gesetz gedeckt und statthaft.
28.09.2015  Catalanis hesterno die Solis parlamentum regionale eligendum fuit. Quae electio quadamtenus displosiva erat, quod plebiscito aut certe temptamine affectionum erga separationem Cataloniae ab Hispania conficiendam tincta erat. Arturus Mas, princeps Cataloniae administer, se Catalanos intra XVIII menses in libertatem vindicaturum esse promiserat, si foret, ut foederatio separatistarum maioritatem regendi assequeretur. A quo proposito eventus electionis exigue aberrare videtur (LXII ex CXXXV sedibus). Mas, ut maioritatem suffragiorum consequatur, etiam sinistram partem, quae correptive CPU (canditatura popularis unitatis) nominatur et X sedes assecuta est, ad suam foederationem acquirere debet. Cuius autem asseclae separationem quidem appetunt, Mas autem primarium vehementer abnuunt. Separatistae eam, quae sibi videtur, victoriam cohonestant. Matritenses constanter tergiversantur. lc201509Die Katalanen hatten am gestrigen Sonntag ein Regionalparlament zu wählen. Diese Wahl war einigermaßen brisant, weil sie den Anstrich einer Volksabstimmung oder wenigstens eines Stimmungstests über eine Abspaltung Kataloniens von Spanien hatte. Kataloniens Ministerpräsident Artur Mas hatte versprochen, die Katalanen innerhalb 18 Monate in die Unabhängigkeit zu führen, wenn die Allianz der Separatisten die absolute Mehrheit erzielte. Dieses Zeil scheint das Ergebnis knapp zu verfehlen (62 von 135 Sitzen). Um die Mehrheit der Stimmen zu erreichen, muss Mas auch die Linke, abgekürzt die CPU (Kandidatur der Volkseinheit), die 10 Sitze errungen hat, für seine Allianz gewinnen. Deren Anhänger wollen zwar auch die Abtrennung, lehnen aber nachdrücklich Mas als ersten Mann ab. Die Separatisten feiern das, was sie für ihren Sieg halten, Madrid ab zeigt ihnen mach wie vor die kalte Schulter.
02.10.2015  Russicae copiae aeriae etiam altero die, hesterno die Iovis, ictus aerios in Syria exsecutae sunt, quos Americani indiscriminatos esse eis vitio dant. Sergius Lavrov, Russicus administer a defensione, criminationes, quas occidentales politici obiurgant, repellebat: Russos dixit neque praesidem Assad a Syriaca oppositione defendere et eadem destinata petere, atque internationalis ab Americanis ducta coalitio. Ioannes Stoltenberg autem, secretarius generalis Natonis, sollicitus est, quod Russi ne minime quidem collisiones cum Americanis praecavere conati essent. Etiam Irani iam aliquot centum milites in Syriam septentrionalem, ut copias Syriacas adiuvarent, submisisse dicuntur. Sin eveniet, ut etiam siiticus et militaris grex Hizbollah ex Libano auxilatum succurrat, verendum est, ne vix quisquam perspicere possit, quis quocum quid quem ad finem faciat, nisi forte, ut nuntiatur, praeses Assad una cum Iranis et Russis et Hizbollah pedestrem oppugnationem in Syria septentrionali instruere intendit. Tum Russos non indiscrete, sed conserte contexteque agere apparebit. lc201509Die russische Luftwaffe führte auch am zweiten Tag, am gestrigen Donnerstag, Luftschläge in Syrien aus, die ihnen die Amerikaner als wahllos ankreiden. Der russische Außenminister Sergej Lawrow versuchte, die Vorwürfe, die westliche Politiker erheben, zurückzuweisen: Die Russen würden einerseits nicht Präsident Assad gegen die syrische Opposition verteidigen, und andererseits keine anderen Ziele angreifen als die von den Amerikanern geführte internationale Koalition. Der Generalsekretär der Nato, Jens Stoltenberg, zeigte sich besorgt, dass die Russen nicht den geringsten Versuch unternommen hätten, Zusammenstöße mit den Amerikanern zu vermeiden. Auch die Iraner sollen schon hunderte Soldaten zur Unterstützung der syrischen Truppen nach Nordsyrien entsandt haben. Wenn sich herausstellt, dass auch der militärische Arm der schiitischen Hizbollah aus dem Libanon zu Hilfe eilt, wird wohl kaum mehr einer den Durchblick haben, wer mit wem was in welcher Absicht tut. Es sei denn dass, wie gemeldet wird, Präsident Assad zusammen mit den Iranern, Russen und der Hizbollah in Nordsyrien eine Bodenoffensive durchzuführen vorhat. Dann wird sich herausstellen, dass die Russen nicht wahllos handeln, sondern genau aufeinander abgestimmt.
18.10.2015  Henrietta Reker, quae LVIII annos nata Coloniae Agrippinae adhuc profugis ad vitam necessaria suppeditabat atque eorum integrationem procurabat, hodiernis electionibus munus burgimagistrae superioris ambire volebat. Dum autem heri certamini comitiali se dedit, a viro quodam XLIV annorum duabus sicis in publico petita et graviter vulnerata est. Domna Reger in valetudinario curabatur. Eius valetudo adducta, sed stabilis esse dicitur. Insiditiator, qui etiam quattuor alios, qui succurrere vellent, afflixit, custodibus publicis, qui eum prehendebant, se de politicis et xenophobicis causis egisse significavit. Quod quidem probabile est, sed quod mente captus esse videbatur, medicis, qui eum psychiatrice inspicerent, traditus est. Omnes partes certamen comitiale interruperunt, sed electiones consiliis non mutatis hodierno die Solis exhibebuntur. Perpetrator solus egisse videtur; tamen eius facinus animos hominum seu diventilatione opinionum seu propria sollicitudine nubilos et contentos esse demonstrat. lc201509Henriette Reker, 58 Jahre alt, die in Köln bisher für den lebensnotwendigen Bedarf der Flüchtlinge und ihre Integration zuständig war, wollte sich heute für das Amt des Oberbürgermeisters zur Wahl stellen. Während sie aber gestern Wahlkampf machte, wurde sie von einem 44-jährigen Mann auf offener Straße mit zwei Dolchen angegriffen und schwer verletzt. Frau Reger wurde in einem Krankenhaus versorgt. Ihr Gesundheitszustand soll ernst, aber stabil sein. Der Angreifer, der noch vier andere Personen, die zu Hilfe eilen wollten, verletzte, deutete gegenüber der Polizei, die ihn festnahm, an, dass er aus politischen und zwar fremdenfeindlichen Motiven gehandelt habe. Dies ist zwar wahrscheinlich, aber weil er geistig verwirrt schien, wurde er Ärzten übergeben, die ihn psychiatrisch untersuchen sollen. Alle Parteien unterbrachen ihren Wahlkampf. Aber die Wahlen werden unverändert am heutigen Sonntag stattfinden. Der Täter scheint als einzelner gehandelt zu haben; dennoch zeigt seine Tat, dass die Stimmung in der Bevölkerung aufgrund der Meinungsmache oder aus persönlicher Besorgnis umnebelt und angespannt ist.
19.10.2015  Cancellaria Angela Merkel duabus septimanis ante quam in Turcia electiones exhibebuntur, eo se contulit, ut a Turcis subsidium ad numerum profugorum in Europaeam Unionem immigrantium minuendum peteret. Constantinopoli in palatio magnifico adversus praesidem Erdogan in sella aurea sedens non hodiernum Europaeum gubernatorem, sed quendam Magnum Regem, qualis ab Herodoto describitur, convenisse videtur. Sed partem Demarati non vult agere: Turcis consilia cum Europaeis communicanda esse, quae crisin profugorum, bellum Syriacum, oppugnationem Islamici Status attineant, in medium profert. Aequis quidem auribus auditur. Invicem autem cancellariae quoque audiendum est, quibus beneficiis Erdogan se ab Europaeis remunerari exspectat: Ut magna summa pecuniae dissolvatur, ut colloquia de Turcia in Europaeam Unionem recipienda celerius atque efficacius habeantur, ut Turcis facilius in Europam commeare liceat. In Europaeis regionibus reluctatio istius obitus assensioni antevertit, suntque, quibus sonitu suopte tintinnent aures. lc201509Kanzlerin Merkel ist zwei Wochen vor den Wahlen in der Türkei dorthin gereist, um die Unterstützung der Türken bei der Verringerung der Zahl von Flüchtlingen, die nach Europa kommen, zu erbitten. Wenn sie in Istanbul in prachtvollem Palast auf goldenem Sessel Erdogan gegenüber sitzt, scheint sie keinen heutigen europäischen Politiker, sondern eine Art Großkönig, wie ihn Herodot beschreibt, getroffen zu haben. Aber die Rolle eines Demarat will sie nicht spielen: Sie betont, die Türken müssten in der Flüchtlingskrise, im syrischen Krieg und in der Bekämpfung des Islamischen Staates ihre Interessen mit denen der Europäer harmonisieren. Sie findet geneigte Ohren. Andererseits muss die Kanzlerin aber auch anhören, welche Gefälligkeiten Erdogan von den Europäern als Gegenleistung erwartet: Eine hohe Summe Geld, eine wirksame Beschleunigung der Beitrittsgespräche der Türkeit zur Europäischen Union und Reiseerleichterungen für Türken nach Europa. In europäischen Landen überwiegt die Ablehung dieses Besuches die Zustimmung. Und einigen klingeln die Ohren.
27.10.2015  Cum heri in septentrionali Afghania, ubi Indica et Eurasiatica plaga tectonica colliduntur, terra moveretur, plus CCLX homines imprimis in Pakistania vitam amiserunt; inter eos etiam XII discipulae, quae, cum ex schola fugerent, concultatae sunt. Numerus mortuorum, quod communicatione dilapsa nuntii ex remotis regionibus desunt, augescat. Concussiones terraemotus (magnitudinis 7,5), quod CC chiliometra subter terrae superficie facta est, minus quidem vehementes sed etiam in India et in Tadzikistania sentiebantur. Pakistania die Lunae militiam atque omnia valetudinaria militaria comparavit. Ante decem annos in his regionibus terraemotus eiusdem fere magnitudinis LXXV milibus hominum vitam abstulerat. lc201509Als gestern in Afghanistan, wo die Indische und Eurasische Kontinentalplatte zusammenstoßen, die Erde bebte, verloren mehr als 240 Menschen, besonders in Pakistan, ihr Leben. Darunter auch 12 Schulmädchen, die, als sie aus ihrer Schule fliehen wollten, niedergetrampelt wurden. Die Zahl der Toten dürfte sich, weil die Kommunikation zusammengebrochen ist und daher Nachrichten aus abgelegenen Gebieten fehlen, noch ansteigen. Die Erschütterungen des Bebens (der Stärke 7,5), waren, weil es 200 km unter der Erdoberfläche stattfand, zwar weniger heftig, aber sogar noch in Indien und Tadschikistan spürbar. Pakistan hat am Montag das Militär und alle Militärkrankenhäuser in Bereitschaft gesetzt. Vor zehn Jahren hatte in dieser Gegend ein fast gleich starkes Erdbeben 75’000 Menschen das Leben gekostet.
14.11.2015  Qui hesterno die Veneris pediludium societatum Francogalliae et Germaniae, quod nona hora vespertina Lutetiae coeperat, in televisione persequebatur, post XX minuta magnum fragorem audivit nesciens, et quid factum esset, et quid deinde fieret. Neque die quidem Saturni mane, quae gesta essent, tota nota erant. Sine dubio Lutetia seriem petitionum pyrobalistariarum vidit, quae crudelissimae ex decem annis in Europa aestimandae sunt: Brevi tempore diversis urbis locis insidiae suicidales, iactationes telorum, obsidum captiones locum habebant. Non minus CXX homines necati, CC vulnerati sunt. Septem insidiatores interfecti esse dicuntur. Mille quingenti milites interea urbem circumeunt. Incolae ne domos suas relinquerent, moniti sunt. Regimen fines statales claudi iussit et necessitatem nationalem proclamavit. De pediludio non ullus iam loquitur. lc201511Wer am Freitag gestern abend das Fußballspiel der französischen und deutschen Mannschaft, das um 21 Uhr in Paris begonnen hatte, im Fernsehen verfolgte, hörte nach 20 Minuten einen lauten Knall, ohne zu wissen, was geschehen war und weiterhin geschah. Nicht einmal am Samstag morgen ware in vollem Umfang bekannt, was vorgefallen war. Ohne Zweifel hat Paris eine Serie von Feuerüberfällen erlebt, die als die schlimmsten in Europa seit zehn Jahren zu bewerten sind: Innerhalb kurzer Zeit gab es an verschiedenen Orten Selbstmordattentate, Schießereien und Geiselnahmen. Mindestens 120 Menschen wurden getötet, 200 verletzt. Sieben Attentäter wurden angeblich getötet. 1500 Soldaten patrouillieren inzwischen in der Stadt. Die Einwohner wurden aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen. Die Regierung hat angeordnet, die Staatsgrenzen zu schließen und hat den nationalen Notstand ausgerufen. Über Fußball spricht keiner mehr.
27.11.2015  Cancellaria Merkel die Mercurii vesperi Francisco Hollande, Francogallico praesidi, cum peteret, ut sibi post insidias Parisiacas contra Islamicum Statum belligeranti plus auxilii afferretur, quodlibet subsidium promiserat. Quod promissum nunc Germanici politici citant, cum ad limen belli transgrediendum parati sint. Fractiones enim regiminis foederalis die Iovis complura aeroplana exploratoria atque unum aeroplanum liquoris propulsorii excipiens ad actiones Francogallicas in Syria adiuvandas atque unum lembum ad navem aeroplanigeram Francogallicam tuendam expedienda esse decreverunt. Cancellaria quidem ipsa nonnullique alii argumentum addunt Islamicum Statum non modo politice, sed etiam militariter impugnandum esse, sed Franciscus-Gualterius Steinmeier, administer a rebus externis, non ex re argumentatur dicens Germanos in gestu peccaturos fuisse, nisi nunc fidem servarent, neque praestarent, quae praestare et defendere possent. Etiamsi Ursula de Leyen, administra a defensione, id decretum perarduum sed necessarium fuisse dicit, sunt (imprimis inter sinistros), quibus Germania nequiter fortunae committi, idque decretum, etiam quod ad ius gentium attineat, claudicare videatur. lc201511Kanzlerin Merkel hatte am Mittwoch Abend in Paris derm französischen Präsidenten Francois Hollande, als er darum bat, nach den Anschlägen von Paris mehr Unterstützung in seinem Kampf gegen den Islamischen Staat zu erhalten, jede erdenkliche Hilfe versprochen. Auf dieses Versprechen berufen sich jetzt die deutschen Politiker, da sie bereit sind, die Grenze zum Krieg zu überschreiten. Jedenfalls haben die Fraktionen der Bundesregierung am Donnerstag entschieden, mehrere Aufklärungsflugzeuge und ein Tankflugzeug zur Unterstützung der frnzösischen Aktionen in Syrien und eine Fregatte zum Schutz des französischen Flugzeugträgers bereitzustellen. Die Kanzlerin selbst und einige anderen argumentieren zwar zusätzlich, der Islamische Staat könne nicht nur politisch, sondern müsse auch militärisch bekämpft werden, aber Außenminister Frank-Walter Steinmeier argumentiert nicht aus der Sache, wenn er sagt, Deutschland würde eine falsche Geste zeigen, wenn es jetzt nicht zu seinem Wort stehe und nicht leiste, was es leisten und verantworten könne. Auch wenn die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen sagt, dieser Beschluss sei sehr schwer gefallen, aber notwendig gewesen, gibt es einige (besonders unter den Linken), die den Eindruck haben, Deutschland lasse sich leichtfertig auf ein Abenteuer ein, und der Beschluss stehe auch völkerrechtlich auf schwachen Beinen.
12.12.2015  Cramben repetitam resipias, si assiduo audis Europaeae Unionis fines exteriores perforatos esse tamquam caseum Helveticum. Neque illud multum a vero abest. Tutela finis adhuc eius nationis est, ad quas pertinet. Hoc officium autem vires aliquot nationum, imprimis Graeciae, Croatiae, Italiae, superexire videtur. In Graecia non plus quam XX centesimae eorum, qui in Europaeam Unionem immigrant, in tabellas referuntur. Agentura "Frontex", cuius adhuc fuerat fines tutari, propria auctoritate et propriis opibus carebat. Eidem nihil perficere licebat, nisi nationalibus consiliis et conaminibus moderari. Ioannes-Claudius Juncker, Commissionis praeses, iam mense Septembri, ut ad fines et litora tuenda novus Europaeus magistratus institueretur, proposuerat neque moderatores singularium civitatum abnuerant. Commissio die Martis insequente primam rogationem de hac re Argentoratum ad Parlamentum Europaeum feret. Margaritis Schinas, locutor Commissionis, non ad minutias descendit, sed rogationem gravem et audacem fore affirmavit. Urgens et necessarium esse dixit, ut efficax finium tutela institueretur, si quidem optaretur, ut zona Schengeniana rata permaneret. Quis autem pecunias, quibus iam opus erit, suppeditabit? Quis suam superanitatem minutum iri patietur? Talia pusilla cum postea tum ad Kalendas Graecas decerni possunt. lc201512Es schmeckt nach aufgewärmtem Kohl, wenn man andauernd hört, dass die Außengrenzen der EU durchlöchert sind wie ein Schweizer Käse. Doch es kommt der Wahrheit nahe. Schutz der Grenze ist bisher die Aufgabe der Nation, zu der sie gehört. Diese Aufgabe scheint aber die Kräfte einiger Staaten, besonders Griechenlands, Kroatiens und Italiens, zu übersteigen. In Griechenland werden höchstens 20% der Einwanderer in die EU registriert. Die Agentur "Frontex", deren Aufgabe es bisher gewesen war, die Grenzen zu schützen, hatte keine eigene Entscheidungsgewalt und keine eigene Mittel. Sie konnte nichts durchsetzen, außer die nationalen Maßnahmen und Vorhaben zu organisieren. Der Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte schon im September vorgeschlagen, zum Grenzschutz eine neue Europäische Behörde einzurichten, und die Regierungschefs der einzelnen Länder hatten nicht widersprochen. Die Kommission wird dazu am kommenden Dienstag einen Gesetzesvorschlag in Straßburg im Europäischen Parlament einreichen. Der Kommissionssprecher Margaritis Schinas ging nicht in die Einzelheiten, versicherte aber, der Vorschlag werde gewichtig und mutig sein. Es sei dringend und notwendig, meinte er, eine effektive Grenzsicherung einzurichten, wenn die Schengen-Zone Bestand haben solle. Wer aber wird das bald erforderliche Geld beisteuern? Wer wird eine Minderung seiner Souveränität hinnehmen? Solche Petitessen kann man später, vielleicht an den griechischen Kalenden entscheiden.
16.12.2015  Fama fert nazistas Germanicos anno MCMXLV ineunte, cum Exercitum Rubrum appropinquantem effugere darent operam, tramen ferriviarium CCC tonnis auri onustum in Silesia Inferiore sub terrae aggerationem vel in fodinam abdidisse. Minime mirum, si multi cogitatione sibi quid depingebant. Postremo Polonus quidam et Germanus, qui se scientistas rerum gestarum profitentur, se id tramen invenisse contendentes ingentem hominum famem auri excitaverant. Nunc scientistae universitatis Cracoviensis ne vestigium quidem traminis ibi (inter Vratislaviam et Waldenburgum) reperiri posse asseruerunt. Auctoribus autem et amatoribus huis famosae fabulae id nondum persuadere quiverunt. lc201512Es gibt das Gerücht, dass die deutschen Nazis zu Beginn des Jahres 1945, als sie vor der heranrückenden Roten Armee fliehen wollten, einen mit 300 Tonnen Gold beladenen Zug unter einer Erdaufschüttung oder in einem Bergwerk versteckt hätten. Kein Wunder, dass dies die Phantasie vieler Leute anregte. Zuletzt hatten ein Pole und ein Deutscher, die sich als Historiker ausgeben, behauptet, diesen Zug gefunden zu haben, und einen riesigen allgemeinen Goldhunger ausgelöst. Nun haben Wissenschaftler der Universität Krakau behauptet, dass sich dort (zwischen Wroclaw und Walbrzych) nicht einmal die Spur eines Zuges finden lasse. Die Urhber und Liebhaber dieser Geschichte konnten sie allerdings noch nicht davon überzeugen.
21.12.2015  Hesterno die Solis in Hispania comitia parlamentaria habebantur. Conservativa et popularis factio Mariani Rajoy (PP), qui adhuc administer princeps fuerat, maximum quidem numerum sententiarum et plurimas sedes in parlamento (122 sedes) assecutus est, sed maioritatem regendi et tertiam partem sedum amisit, neque iam sua sponte regimen formare potest. Socialistae (PSOE) presse antecedentes secundum locum obtinent (91 sedes). Iustae victrices sunt duae recentes factiones: sinistra factio Podemos nomine (quod est "possumus") (69 sedes), et liberalis factio, quae Ciudadanos nominatur (q.e. “cives“) (40 sedes). Systema duarum partium ad finem perductum est. Parlamentum 350 sedes amplectitur, variae coalitiones, sed etiam nova comitia cogitari possunt. Quod scaenarium in Hispania novum est. Paulus Iglesias, praefectus factionis Podemos: "Hispania", inquit, "non iam eadem est, et nos sumus felices." Rajoy ius regiminis formandi affectans: "Haec factio etiamnunc maximam potestatem tenet." Et socialista Petrus Sanchez, ut se paratum praebeat ad colloquia incohanda: "Hispani sinistrorsus moveri cupiunt." Alexis Tsipras, Graecus administer primarius, de successu consortis factionis Podemos laetans: "Politia austeritatis in Hispania est superata. ... Europa mutatur." lc201512Am gestrigen Sonntag fanden in Spanien Parlamentswahlen statt. Die konservative Volkspartei des bisherigen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy erreichte zwar die größte Stimmenzahl und die meisten Sitze im Parlament (122 Sitze), aber verlor die Regierungsmehrheit und ein Drittel der Sitze. Aus eigener Kraft kann er keine Regierung mehr bilden. Sie Sozialisten (PSOE) nehmen mit knappem Vorsprung den zweiten Platz ein (91 Sitze). Die eigentlichen Gewinner sind die beiden neuen Parteien: die linke Partei Podemos (d.h. “wir können”) (69 Sitze) und die liberale Partei Ciudadanos (d.h. “Bürger”) (40 Sitze). Das Zweiparteiensystem ist Vergangenheit. Das Parlament umfasst 350 Sitze; verschiedene Koalitionen, aber auch Neuwahlen sind denkbar. Dieses Szenario ist für Spanien neu. Pablo Iglesias, der Führer der Podemos-Partei: "Spanien ist nicht mehr dasselbe, und wir sind glücklich." Rajoy, indem er den Anspruch, die Regierung zu bilden, anmeldet: "Diese Partei ist immer noch die stärkste politische Kraft." Und der Sozialist Pedro Sanchez, um sich zu Verhandlungen bereit zu zeigen: "Die Spanier wünschen einen Ruck nach links." Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras freut sich über den Erfolg der Schwesterpartei Podemos: "Die Sparpolitik ist in Spanien besiegt. ... Europa wandelt sich."
28.VI.2016  Nondum una quidem septimana praeterita alter "Brexitus" est factus: Pedipilarii Britannici a lusoribus Islandiae duobus ad unum punctis in finali octonario devicti de campionatu Europaeo exire debent. lc201606
08.VII.2016  Dallasii, in civitate Texia, manuballistarii clandestini quidem, sed artificiosi, pompa reclamatoria utentes tela in undecim custodes publicos conicientes quinque exballistaverunt. Motus eorum adhuc ignoti. Interea omnes insidiatores mortui esse videntur. Astynomi conventum diurnariis edocendis in nona hora proposuerunt. lc201607
08.08.2016  Septimana vergente Scupi, caput rei publicae Macedonicae, aliaeque eius regionis urbes gravibus tempestatibus et vastificis imbribus afflictabantur. Non minus quam XXI homines aut in suis autocinetis aut in domibus fluctibus submergentes deperierunt. Eorum corpora die Dominico mane, postquam tempestas consedit, inveniebantur. Alii adhuc desiderantur et a custodibus publicis quaeruntur. Praefectus Scuporum: "Ista quidem catastropha est. Tale quicquam numquam adhuc experti sumus." Necessitas quindecim dierum a gubernatione proclamata est. lc201608
22.08.2016  Gaziantep (breviter Antep) est urbs, quae in australi-orientali Turcia prope Syriacos fines sita colluvioni multarum gentium domicilium praebet. Insidiator suicidalis, qui in hac urbe die Saturni pervesperi nuptias novorum Curdicorum maritorum funestavit, LI homines necavit, LXIX partim graviter vulneravit, puer fuisse dicitur non maior natus quam quattuordecim annos. Praeses Erdogan non dubitat, quin ista caedes Islamico, qui dicitur, Statui praestanda sit. Inhabitantes autem in praesidem irascuntur, qui Curdos quidem militariter oppugnet Islamistis autem indulgeat atque in eorum flagitiis coniveat. lc201608Gaziantep (kurz Antep) ist eine Stadt im Südosten der Türkei nahe an der Grenze zu Syrien, in der viele verschiedene Volksgruppen beheimatet sind. Der Selbstmordattentäter, der am späten Samstag Abend die Hochzeit eines kurdischen Brautpaares in ein Blutbad verwandelte, 51 Menschen tötete und 69 teils schwer verletzte, soll ein Kind von höchstens 14 Jahren gewesen sein. Präsident Erdogan ist sich sicher, dass der so genannte Islamische Staat diese Mordtat zu verantworten hat, die Einwohner zürnen aber ihrem Präsidenten, weil er die Kurden zwar militärisch bekämpfe, die Islamisten aber gewähren lasse und für ihr schändliches Treiben auf einem Auge blind sei.
25.08.2016  Heri sole oriente Turcae aeroplanis et phractocinetis adiuti in Syriam Septentrionalem invaserunt, ut una cum Americanis Syrios rebelles in urbe Iarablus ab Islamisticis militantibus recuperanda sublevarent. Vespere praeses Erdogan rem feliciter processisse atque urbem in manibus Syriorum rebellium esse pronuntiavit. Islamistae urbem ad tempus reliquisse videntur neque cum Syriacis Curdis res ad arma venisse videtur. Inexspectatum quidem accidit, ut Turcae una cum Americanis agerent, sed haec concordia discors esse videtur. Nam Americani negabant istam invasionem etiam ad Curdos pertinuisse, quod Turcae pertinaciter affirmabant. Incertum est, quo modo Turcae, quod coeperunt, perrecturi sint. Nam se omnem finem meridianum ab Islamistis purgari velle dixerant. lc201608Gestern sind die Türken bei Sonnenaufgang von Flugzeugen und Panzern unterstützt in Nordsyrien eingedrungen, um zusammen mit den Amerikanern die syrischen Rebellen dabei zu unterstützen, die Stadt Jarablus von den islamistischen Kämpfern zurückzuerobern. Am Abend verkündete Präsident Erdogan das Unternehmen sei erfolgreich gewesen und die Stadt sei in den Händen der Aufständischen. Die Islamisten scheinen die Stadt rechtzeitig verlassen zu haben; auch mit den Syrischen Kurden scheint es nicht zu Kampfhandlungen gekommen zu sein. Es überrascht zwar, dass die Türken mit den Amerikanern kooperierten, aber dieses Einvernehmen scheint brüchig zu sein. Denn die Amerikaner stellten in Abrede, dass dieser Einfall auch den Kurden gegolten habe, was die Türken hartnäckig behaupteten. Wie die Türken weitermachen, ist unklar. Sie hatten ja gesagt, sie wollten die gesamte Südgrenze von den Islamisten säubern.
28.08.2016  Sigimarus Gabriel, praefectus Factionis Socialium Democratarum et cancellarius vicarius, primum cancellariam Angelam Merkel de eius larga effusaque benevolentia erga profugos et immigrantes recipiendos publice reprehendit: "Nos", inquit, "semper dicebamus Germaniam quotannis decies centena milia hominum recipere ne cogitari quidem posse." Electiones salutem plurimam addicunt. lc201608Der Vorsitzrende der Sozialdemokratischen Partei und Vizekanzler Sigmar Gabriel hat zum ersten Mal Kanzlerin Angela Merkel wegen ihrer übertrieben großherzigen Willkommenspolitik für Flüchtlinge und Einwanderer öffentlich getadelt: "Wir haben immer gesagt, dass es undenkbar ist, dass Deutschland jährlich eine Million Menschen aufnimmt." Die Wahlen lassen herzlich grüßen.
31.08.2016  "Si vis pacem, foveas hostem hostium!" Haec fere asserit Israeliticum quoddam meditatorium politicum, cuius directori nomen est Ephraim Inbar. Qui inopinatam thesin propagat civitatum occidentalium (et Israelae) magis interesse Islamicum Statum, qui dicitur, debilitari quidem neque tamen excaudicari, sed aliquatenus reliquum fieri. - Cur tandem meo hosti, qui mihi quam maxime nocere velit, parcam? Quod absurdum videtur, callidum praedexterumque apparet, siquidem iste hostis neque praepotens est et alios meos hostes sibi circumligat, qui alioquin se ad me converterent. Islamicus Status autem primum non praepollet: adhuc nusquam nisi in civitatibus naufragatis victorias reportavit. Deinde quid facerent omnes malefici (Hisbolla, Frons Al-Nusra, praeses Assad, Irania, Russia, ...), si non iam in Islamico Statu bello persequendo occupati essent? Nonne islamistae radicalismo dediti Parisiis, Berolini, ubique terrarum, insidias collocarent, si non iam in califatum proficiscerentur, ut ibi suum animos denudarent suaque corpora in acie perderent? - Ne mihi despexeris, qui in contrarium cogitant; nam optimum saepe e contrario nitet! lc201608"Wenn du Frieden willst, hege den Feind deiner Feinde!" Diese Devise vertritt in Israel ein politischer Thinktank, dessen Direktor Ephraim Inbar heißt. Der propagiert die überraschende These, dass es für die westlichen Staaten (und Israel) von größerem Interesse sei, den sogenannten Islamischen Staat zwar zu schwächen, aber nicht auszurotten, sondern bis zu einem gewissen Grad überlebn zu lassen. - Warum in aller Welt sollte ich meinen Feind, der mir möglichst schaden will, schonen? Was aberwitzig erscheint, erweist sich als überaus raffiniert, wenn dieser Feind einerseits nicht übremächtig ist und andererseits andere Feinde von mit an sich bindet, die sich andernfalls gegen mich wendeten. Der Islamische Staat ist aber erstens nicht übermächtig: bisher hat er nur in gescheiterten Staaten Siege errungen. Was würden zweitens alle Bösewichte (Hisbolla, Al-Nusra-Front, Präsident Assad, Iran, Russland, …) anrichten, wenn sie nicht mehr mit der Kriegführung gegen den Islamischen Staat beschäftigt wären? Würden nicht die dem Radikalismus huldigenden Islamisten in Paris, Berlin, in aller Welt Anschläge verüben, wenn sie nicht mehr in das Kalifat reisten, um dort ihre Gesinnung zu entlarven und selbst auf dem Schachtfeld zu bleiben? - Verachte mir nicht die Querdenker, denn das Beste erhellt oft aus queren Gedanken.
03.09.2016  Germanicus foederalis conventus delegatorum haud ita pridem eversionem Armeniorum a Turcis tempore primi belli mundani perfectam, genocidium fuisse decreverat. Heri mane interretialiter nuntiabatur regimen Germaniae ab hoc decreto discessurum esse. Haud multo post Stephanus Seibert, relator et interpres regiminis, deliquans evolvit id decretum de regiminis sententia iure quidem non esse sancitum neque tamen dici posse regimen ab eo discessurum. Num ista argutula distinctio arcessita et attracta est, ut Turcicus praeses piacularetur et Germanis suam veniam impertiret? Sunt, qui dicant cancellariam istam distinctionem suscipientem inter ova disposita saltare, sunt autem quoque, qui eam ovum Columbi invenisse dicant. lc201609Vor nicht langer Zeit hatte der Deutsche Bundestag eine Resolution verabschiedet, dass die von den Türken im ersten Weltkrieg betriebene Vertreibung der Armenier Völkermord gewesen sei. Gestern wurde früh am Morgen im Internet gemeldet, die deutsche Regierung werde sich von diesem Beschluss distanzieren. Nicht viel später stellte der Regierungssprecher Steffen Seibert klar, diese Resolution sei nach Auffassung der Regierung zwar gesetzlich nicht bindend, dennoch könne man nicht sagen, dass sich die Regierung von ihr distanziere. Ist diese spitzfindige Unterscheidung an den Haaren herbeigezogen ist, um den tütkischen Präsidenten gnädig zu stimmen und seine Gunst zu gewinnen? Manche sagen, die Kanzlerin vollführe wenn sie sich diese Differenzierung aneigne, einen Eiertanz, andere sagen, sie habe das Ei des Kolumbus gefunden.
08.09.2016  Cancellaria Merkel, cui clades electoria a Democratis Christianis praeterito die Solis in Megapoli et Pomerania Citeriore accepta saepius crimini datur, heri in foederali legatorum concilio, ut suas rationes politicas defenderet, orationem habuit pugnacem. Illam sententiam, qua Germaniam difficultates migrationis expedituram esse dixerat, heri quidem non repetivit, sed compellavit et omnia problemata et omnia, quae hoc praeterito anno iam in melius essent refectae. Ut animos civium a timore, ne Germania a se ipsa abalienaretur, quo timore permoti plerique Alternativam pro Germania elegerant, abduceret, Germaniam et omnia, quae in sinu gestaremus, sirempse mansura augurata est. Alternativam pro Germania non modo suas partes, sed omnium partes provocare. Monuit, ne delegati se facem et tubam dextrorum praeberent, neve suas loquelas excrudescere sinerent, quod nemini prodesset nisi iis, qui omnia simpliciora reddentes electoribus falsas opiniones instillarent. - Finge cancellariae contigisse, ut id omnibus delegatis persuaderet! Nonne vides tamen unum esse hominem Bavaricum, qui se solum rem restiturum esse portendat atque iter Mercelianum in contrarium flectendum esse cogitare non desinat? lc201609Kanzlerin Merkel, der vielfach die Wahlschlappe der CDU am Sonntag in Mecklenburg-Vorpommern angelastet wird, hielt gestern im Bundestag eine kämpferische Rede. Jenen berüchtigten Satz, in dem sie gesagt hatte, Deutschland werde dies schaffen, wiederholte sie zwar nicht, zählte aber alle Problemfelder auf und alles, was in diesem letzten Jahr verbessert worden sei. Um die Furcht der Bürger zu zerstreuen, dass Deutschland sich selbst entfremdet werde, die für die meisten der Grund war, die AfD zu wählen, äußerte sie die Erwartung, dass Deutschland und alles, was uns lieb und wert ist, sich selbst gleich bleiben werde. Die AfD sei nicht nur für ihre, sondern für alle Parteien eine Herausforderung. Sie warnte die Delegierten, sich zum Sprachrohr der Rechten zu machen und ihre Sprache nicht eskalieren zu lassen. Dies würde nur denen nützen, die alles vereinfachten und so die Wähler kirre machten. - Angenommen der Kanzlerin wäre es gelungen, alle Abgeordneten zu überzeugen: Siehst Du da nicht einen Bayer, der in Aussicht stellt, den Staat zu retten, und sich nicht von der Idee abbringen lässt, Merkels Reise müsse in die entgegengesetzte Richtung gehen?
13.09.2016  Die Lunae post solis occasum debebat in Syria armistitium, quod Ioannes Kerry et Sergius Lavrov pacti sunt, in usum venire. Syriacis copiis ab ictibus aeriis in regiones, quas rebelles obtinent, est desistendum. Organisationibus auxiliaribus aditus in urbes bombis devastatas et egentes, praecipue Alepum, praebendus. Incertum est, an rebelles, qui multimodis secum dissentiant, omnes condiciones impleturi sint. Nonnulli de insidiis militaribus loquuntur. Ioannes Kerry, ne haec occasio ultima sit pacis in Syria unita faciendae monet. Praeses Bashar al-Assad armistitium verbis quidem amplectitur, sed ut omnes a rebellibus occupatae regiones recuperentur, perseverat. Primi nuntii de indutiis conservandis sunt ambigui et levem modo auram spei excitant. lc201609Am Montag sollte in Syrien nach Sonnenuntergang der Waffenstillstand, den John Kerry und Sergej Lawrow ausgehandelt haben, in Kraft treten. Das syrische Heer muss seine Luftangriffe auf Gebiete der Rebellen einstellen, Hilfsorganisationen Zugang zu zerbombten und notleidenden Städten, besonders Aleppo, gewährt werden. Es ist unsicher, ob die Rebellen, die vielfach untereinander uneins sind, alle Bedingungen erfüllen werden. Einige sprechen von einer Kriegslist. John Kerry warnt, dass dies die letzte Chance sei, in einem vereinten Syrien Frieden zu schaffen. Präsident Bashar al-Assad begrüßt den Waffenstand zwar verbal, besteht aber darauf, alle von den Rebellen besetzten Gebiete zurückzugewinnen. Die ersten Meldungen über die Einhaltung der Waffenruhe sind nicht eindeutig, und wecken nur einen schwachen Hoffnungsschimmer.
17.09.2016  Postquam Britanni Europaeam Unionem relinquere decreverunt, heri rectores et gubernatores reliquarum XXVII civitatum primum ad conventum summi gradus Bratislaviam, in caput Slovaciae, se congregaverant. Quoniam Unio exitu Britanniae et difficultate perfugarum distribuendorum in grave periculum incidit, omnes, ut eius efficitatem et suam civilitatem demonstrarent et hominum mentes ad meliora compellerent, dabant operam Etiam quattuor civitates Visegradenses "solidaritatem quandam flexibilem" offerebant. Omnes denique erant pleni spei, omnes praeter Victorem Orban, qui unus operam conventus frustra consumptam esse arbitrabatur. Matthaeus Renzi pauxillulum quidem progressum agnovit. lc201609Nach dem Brexit-Beschluss Großbritanniens waren gestern die Staatschefs der übrigen 27 Staaten zum ersten Mal zu einem Gipfeltreffen in der slowakischen Hauptstadt Bratislava zusammengekommen. Da die Union durch den Austritt Großbritanniens und die Probleme bei der Verteilung der Flüchtlinge in eine schwere Krise geraten ist, bemühten sich alle, deren Handlungsfähigkeit und ihre Bürgernähe zu beweisen und die Menschen optimistischer zu stimmen. Sogar die vier Visegrad-Staaten boten so eine Art "flexible Solidarität" an. Alle waren schließlich voller Hoffnung, alle außer Victor Orban, der als einziger glaubte, das Treffen habe die Mühe nicht gelohnt. Matteo Renzi erkannte zumindest einen winzigen Fortschritt.
20.09.2016  Cancellaria magis magisque in Cassandram mutatur. Fieri potest, ut nemo ei verum dicenti acquiescat. Altera clades electoria brevi tempore post Megapolin et Pomeraniam Citeriorem Berolini a Democtratis Christianis accepta cancellariam Merkel si minus dedocuit, attamen coegit, ut verbaliter a specie portarum perfugis apertarum desisteret, vel testas istius speciei converreret. Se suam partem responsibilitatis recepturam esse dixit et cives, ut ab Unione Christianorum Democratarum discederent, etiam affluentia perfugarum commotos esse concessit: "Si possem," inquit, "tempus in longum retorquerem, ut res melius praepararem." Se in suis politicis persuasionibus perseveraturam esse, neque tamen illam sententiam ("Nos id expediemus!"), qua suum politicum iudicium enucleate sed etiam simplificate expressum esset, repetere malle. Qui eius declarationem audivit, ad existimationem adducitur, eam sequelarum quidem paenitere, in causis autem immutatis perstare. lc201609Die Kanzlerin mutiert immer mehr zur Kassandra. Möglicherweise glaubt ihr keiner, obwohl sie die Wahrheit sagt. Die zweite Wahlschlappe, die die Christdemokraten kurz nach Mecklenburg-Vorpommern in Berlin erlitten haben, scheint die Kanzlerin Merkel wenn nicht eines Besseren belehrt, so doch gezwungen zu haben, verbal von der Idee der offenen Tür für Flüchtlinge Abstand zu nehmen, oder eher die Scherben dieser Idee zusammenzukehren. Sie sagte, sie wolle ihren Teil der Verantwortung übernehmen und gab zu, dass die Bürger auch aufgrund des Zustroms von Flüchtlingen sich von der christdemokratischen Union abwendeten. "Wenn ich könnte," sagte sie, "würde ich die Zeit weit zurückdrehen, um die Dinge besser zu gestalten." Sie werde ihren politischen Überzeugungen treu bleiben, würde aber dennoch diesen berüchtigten Satz ("Wir werden das schaffen!"), in dem ihr politischer Standpunkt auf den Punkt gebracht, aber auch simplifiziert werde, lieber nicht wiederholen wollen. Wer ihre Stellungnahme hört, bekommt den Eindruck, dass ihr die Folgen zwar leid tun, dass sie aber auf deren Ursachen unverändert beharrt.
22.09.2016  Adulescentulus vel puer sedecim annorum, qui mense Ianuario anni MMXV una cum parentibus er sorore ex Syria fugiens in Germaniam pervenerat et postremo Coloniae habitabat, homini Islamico Statui usu coniuncto interretialiter intimaverat se impetum tromocraticum velle perficere et percontabatur, quomodo globum displosivum sibi compararet. His de rebus certior factus, antequam necessaria elementa sibi providit et ad minutias facinoris descendit, heri a biocolytis specialibus arreptus ad iudicem comprehensorium deductus est. Consuetudines adulescentuli ex mense Iunio per tres tantum menses tam insolenter mutabantur (quod nunc "turboradicalizatio" appellatur), ut custodes publici cum ab cohibitatoribus et administratoribus eius habitationis tum ab attentis aut visitatoribus aut curatoribus meschitae, quae ad islamicam consociationem Ditib pertinet, pluries admonerentur. Qui denuo telephonum gestabile suspecti pervestigantes tunc quidem insidiosa indicia detexerunt. lc201609Ein junger Mann oder eher ein Junge von 16 Jahren, der im Januar 2015 zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester auf der Flucht nach Deutschland gekommen war und zulest in Köln wohnte, hatte einem mit dem Islamischen Staat verbundenen Mann im Internet anvertraut, er wolle einen trerroristischen Anschlag ausführen, und erkundigte sich, wie er sich einen Sprengkörper bauen könne. Darüber wurde er informiert, dann aber wurde er gestern, bevor er sich die nötigen Grundstoffe verschafft und die Einzelheiten der Tat geplant hatte, von Spezialkräften der Polizei verhaftet und dem Haftrichter vorgeführt. Sein Verhalten hatte sich seit Juni in nur drei Monaten so ungewöhnlich verändert (was jetzt "Turboradikalisierung" heißt), dass die Polizei sowohl von Mitbewohnern als Verwaltern seines Wohnheimes, als besonders von aufmerksamen entweder Besuchern oder Aufsehern einer Moschee, die dem Islamverband Ditib angehört, mehrfach Hinweise erhielt. Diese untersuchte erneut das Handy des Verdächtigen und entdeckte jetzt die verräterischen Indizien.
02.10.2016  Hispanica factio conservativa (PP) mense Decembri praeteriti anni electiones retractatas quidem vicerat, neque tamen tantam maioritatem, ut eius praefectus Marianus Rajoy novam guberbationem adhuc formare valeret. Imprimis Petrus Sanchez, praefectus Socialistarum (PSOE), renitebatur, qui et coalitionem cum conservativis recusaret neque eos, qui non satis multa suffragia adepti essent, regentes tolerare vellet. Sed factio socialistica eum non iam quadrato agmine sequebatur. Altercatione intra factionem exorta cum Sanchez urgeretur, nunc de factionis principatu recessit. An eius recessus viam ad novam et stabilem gubernationem muniturus sit, incertum est. Non multum temporis reliquum est: Nisi ad ultimum mensem Octobrem novae gubernationis praefectus erit destinatus, rex Philippus VI novas et triplicatas electiones in mensem Decebrem instituere debebit. lc201610Die konservative Partei in Spanien (PP) hatte im Dezember letzten Jahres die Neuwahlen gewonnen, doch keine so große Mehrheit, dass ihr Vorsitzender Mariano Rajoy bis jetzt eine neue Regierung hätte bilden können. Insbesondere Pedro Sanchez, der Chef der Sozialisten (PSOE), sperrte sich, indem er einerseits eine Koalition mit den Konservativen ablehnte, andererseits auch deren Minderheitsregierung nicht tolerieren wollte. Darin wollte ihm die sozialistische Partei nicht mehr geschlossen folgen. Weil ein innerparteilicher Streit ausbrach und Sanchez in Bedrängnis kam, trat er jetzt vom Parteivorsitz zurück. Vielleicht ebnet sein Rücktritt den Weg zu einer neuen und stabilen Regierung. Es ist nicht mehr viel Zeit: Wenn bis zum 31. Oktober kein neuer Regierungschef bestimmt ist, muss König Felipe VI. die dritte Neuwahl für den Dezember festlegen.
08.10.2016  Ioannes Manuel Santos, praeses Columbianus, quamquam condiciones quidem pacis cum rebellium organizatione, quae "Farc" nominatur, pactus pacem ipsam ratam facere nequivit, praemio pacis Nobeliano honoratus est. Praemium eius pertinacia conamina ad diuturnum bellum civile componendum capta dignatur et spem alit ea conamina non omissum iri. Rodrigus Londono, qui causam rebellium egerat atque idem pactionem subscriperat, praesidi gratulatus est nec non et Cubae et Norvegiae grates egit. Eum a iudicibus, qui praemium decernunt, praemii non participem factum esse multis mirum videtur. Praeses Santos se praemium omnibus belli intestini victimis donaturum esse dixit. Permulti praestantes politici undique terrarum iudicium Ansloensium iudicum amplexi sunt. lc201610Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos wurde mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, obwohl es ihm zwar gelang, die Bedingungen eines Friedens mit den sogenannten Farc-Rebellen auszuhandeln, nicht aber den Frieden selbst in Kraft zu setzen. Der Preis würdigt seine unermüdlichen Bemühungen um die Beilegung des langjährigen Bürgerkrieges und nährt die Hoffnung, dass diese Bemühungen weitergehen. Rodrigo Londono, der die Sache der Rebellen vertreten und die Vereinbarung ebenfalls unterzeichnet hatte, gratulierte dem Präsidenten und dankte ausdrücklich auch Kuba und Norwegen. Dass er von den Preisrichtern keinen Anteil am Preis erhielt, verwundert viele. Präsident Santos sagte, er widme den Preis allen Opfern. Sehr viele hochrangige Politiker der ganzen Welt befürworteten die Wahl der Osloer Preisrichter.
14.10.2016  Rex Bhumibol Adulyadej (1927 - 2016), qui per septuaginta annos in Thailandia regnabat et magno in honore habebatur, die Iovis duodenonaginta annos natus Bancoci in valetudinario mortuus est. Eius corpus hodie in templum Smaragdini Buddhae, in Thailandicum fanum nationale, deferetur. Homines, ut per unum mensem vestes mutarent neve festivitates agitarent, moniti sunt. Tempus lugendi unum annum explebit. Rex potestate quidem orbatus auctoritate tamen multum valuerat. Multi eum facem et tubam habebant stabilitati et unitati in terra discordi servandae et veluti semideum venerabantur. Quare timendum est, ne Thailandiae nunc iniquiora tempora instent. Eius filius, Maha Vajiralongkorn nomine, princeps herditarius ei succedet, sed spatium ad deliberandum sibi sumpsit. lc201610König Bhumibol Adulyadej (1927 – 2016), der 70 Jahre lang in Thailand König war und sehr verehrt wurde, ist am Donnerstag im Alter von 88 Jahren in Bankok im Krankenhaus gestorben. Sein Leichnam wird heute in den Tempe des smaragdenen Buddhas, das Nationalheiligtum Thailands, überführt. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, sich einen Monat lang schwarz zu kleiden und keine Feste zu feiern. Die Trauerzeit wird ein Jahr dauern. Der König hatte zwar keine Macht, aber durch seine Geltung großen Einfluss gehabt. Viele sahen in ihm das Fanal der Stabilität und der Einheit ihres innerlich zerissenen Landes. Daher steht zu befürchten, dass Thailand jetzt unruhigere Zeiten bevorstehen. Sein Sohn, Maha Vajiralongkorn, wird als Erbprinz an seine Stelle treten, doch hat sich Bedenkzeit genommen.
26.10.2016  "Iungala Calesiana", postquam interim circiter quattuor milia inhabitantium perfugarum laophoriis modo opinione pacificiore ad tempus in alias Franciae partes delati sunt, marcis et serris motoriis manibus maximam partem revelli est coepta. Attamen timetur, ne pauci eorum, qui adhuc campum nondum reliquerunt, spe Britanniae perducti etiam posthac, si res coegerit, violenter resistant, ne istum locum vertant. Fieri potest, ut, quae Calesii accidant, etiam ad Germaniam spectent, si quidem Franci secundum pactionem Eblanensem Germanos eos perfugas recipere iubeant, qui primum in Germania in tabellas relati sunt. lc201610Man hat damit begonnen, den "Dschungel von Calais" mit schweren Hämmern und Motorsägen, größtenteils in Handarbeit niederzureißen, nachdem inzwischen ungefähr 4000 dort lebender Flüchtlinge friedlicher als gedacht mit Bussen zeitlich begrenzt in andere Teile Frankreichs verfrachtet sind. Dennoch fürchtet man, dass einige von denen, die das Lager bis jetzt noch nicht verlassen haben, sich in der Hoffnung auf Britannien notfalls auch mit Gewalt dagegen wehren, diesen Platz zu verlassen. Möglicherweise werden die Ereignisse von Calais auch Deutschland betreffen, wenn die Franzosen nämlich nach dem Dubliner Abkommen von den Deutschen verlangen, dass sie die Flüchtlinge zurücknehmen, die zuerst in Deutschland registriert wurden.
27.10.2016  Duobus mensibus post terraemotum, qui Italiam Centralem percussit et trecentos fere homines perdidit, heri brevi post septimam horam postmeridianam terra denuo in ea regione bis in brevi spatio percussa est. Percussiones terrae etiam Romae, Florentiae, Neapoli sentiebantur. Epicentrum prope urbem Maceratam constituebatur. Sed calamitas, quamvis nonnulla aedificia affligerentur, nunc quidem nullius hominis morte stetisse videtur. lc201610Zwei Monate nach dem Erdbeben, das Mittelitalien erschüttert und fast 300 Menschen den Tod gebracht hatte, bebte gestern kurz nach 19 Uhr die Erde erneut in dieser Gegend, zweimal in kurzem Abstand. Die Erschütterungen waren noch in Rom, Florenz und Neapel spürbar. Das Epizentrum wurde bei der Stadt Macerata ausgemacht. Obwohl einige Gebäude beschädigt wurden, scheint das Unglück dieses Mal keine Menschenleben gekostet zu haben.
22.11.2016  Limae, in capite Peruviae, conventus civitatum Oceanum Pacificum accolentium, qui APEC nominatur, die Dominico suum finem cepit. Rectores et gubernatores, qui aderant, anxietatem quandam patefecerunt de commutatione Americanarum rationum politicarum, verentes, ne novus praeses, quod in certamine electorio obnuntiaverat, Americam a globali commercio intercludert. Baracus Obama, ne Donaldus Trump praedamnaretur, monuit. Se novam administrationem suo officio functuram sibi persuasisse. Interesse inter ea, quae in suffragiorum contentione dicerentur, et, quae post ad effectum adducerentur. Sinensis praeses Xi Jinping se sperare transitum rerum in America inoffensum fore dixit, Sinenses quidem suam portam non clausuros esse. Putin et Obama non plus quam quattuor minuta collocuti sunt. lc201611In der peruanischen Hauptstadt Lima ist am Sonntag das APEC-Treffen der Anrainerstaaten des Pazifischen Ozeans zu Ende gegangen. Die anwesenden Staatschefs zeigten eine gewisse Besorgnis über den Wechsel in der amerikanischen Politik. Sie fürchteten, der neue Präsident könne Amerika, was er im Wahlkamppf angekündigt hatte, vom Welthandel abkoppeln. Barack Obama warnte davor, Donald Trump vorzuverurteilen. Er sei überzeugt, dass die neue Administration ihren Job tun werde. Es gebe einen Unterschied zwischen dem, was im Wahlkampf gesagt und was danach umgesetzt würde. Der chinesische Präsident Xi Jinping sagte, er hoffe, dass es in Amerika einen sanften Machtwechsel gebe. China werde jedenfalls sein Tor nicht zuschlagen. Putin und Obama sprachen nur vier Minuten miteinander.
24.11.2016  Heri Berolini legati conventus foederalis de acceptis et expensis futuris muneris cancellarii altercati sunt. Hanc occasionem oppositio politica arripere solet, ut cancellariam eiusque administros ad calculos vocet atque bona malis compenset. Ista disceptatio hoc anno etiam initium certaminis electorii significavit. Sahra Wagenknecht, quae oppositionem ducit, primum lapidem iaciens regimen calumniata est neque quicquam bene factum invenit. Sequebatur cancellaria Merkel, quae nullam quidem difficultatem neglexit, sed aliam ex alia summatim praestringens, quin omnes in via consanescendi essent, in dubio non reliquit. Sic, ut exemplo utar, cancellaria Sahrae Wagenknecht, quae homines in Germania summa paupertate infestatos esse dixisset, homines in Germania numquam adhuc in tam bonis condicionibus vixisse respondit. Etiam Thomasius Oppermann, qui nomine Socialis Democraticae Factionis orabat, coalitionem gubernatoriam non a tergo adoriebatur neque cancellariam aggressus est, sed oppositionis ductricem, cui, quod dextro populismo sinistrum adiceret, opprobrio dedit. lc201611Gestern debattierte in Berlin der Bundestag über den zukünftigen Haushalt des Bundeskanzleramtes. Diese Gelegenheit nutzt die Opposition gewöhnlich, um mit der Kanzlerin und ihren Ministern abzurechnen und Gutes schlecht zu machen. Die Debatte markierte in diesem Jahr auch den Auftakt zum Wahlkampf. Sahra Wagenknecht, die die Opposition führt, warf den ersten Stein, kritisierte die Regierung überaus scharf und ließ an ihr kein gutes Haar. Es folgte Kanzlerin Merkel, die kein Problem aussparte, sondern eines nach dem anderen oberflächlich ankratzte und keinen Zweifel daran ließ, dass sich alle auf dem Weg der Besserung befinden. So antwortete sie zum Beispiel Wagenknecht, die behauptet hatte, die Menschen in Deutschland seien von schlimmster Armut bedroht, dass die Menschen in Deutschland noch nie bisher in so guten Verhältnissen gelebt hätten. Auch Thomas Oppermann, der für die sozialdemokratische Partei sprach, fiel der Regierungskoalition nicht in den Rücken und attakierte nicht die Kanzlerin, sondern die Oppositionsführerin, der er vorwarf, den rechten Populismus durch einen linken zu vermehren.
05.12.2016  In Austria Alexander Van der Bellen, pristinus prasinorum praefectus, qui se ardentem fautorem Europae fatetur, septuaginta duo annos natus, tertio denique accessu die Dominico, die quarto mensis Decembris, novus praeses statalis electus est (53,3%). Norbertus Hofer, eius dextrorsus vergens competitor, qui factionis FPÖ (factionis liberae Austriae) est, quae Europae et perfugarum immigrationi diffidit, suam repulsam agnovit et tristis quidem, sed probus humanusque suo rivali gratulatus est. Aliquot administrationes Europae, quae anno insequente refici volunt, pavore ob Italiam non dissipato forsitan gavisae sint, quod proclivus cursus ad separatismum et nationalismum et populismum interim intermissus esse videbatur. Sed maerores huic gaudio celeriter anteverterunt, cum e tenebris erumperet, quem ad finem rogatio popularis de constitutione reformanda in Italia perventura esset: Assentatoribus XL, negatoribus LX centesimas assecutis administer primus, Matthaeus Renzi, se cladem acerbam accepisse sibi conscius munere se decessurum annuntiavit. lc201612In Österreich ist der frühere Chef der Grünen, Alexander Van der Bellen, der sich als glühenden Anhänger Europas bekennt, im Alter von 72 Jahren, schließlich im dritten Anlauf, am Sonntag, den 4. Dez., zum neuen Staatspräsidenten gewählt worden (53,3%). Sein rechtsgerichteter Mitbewerber Norbert Hofer, Mitglied der FPÖ (Freiheitliche Partei Österreichs), die Europa und der Einwanderung von Flüchtlingen misstrauisch begegnet, hat seine Niederlage anerkannt und seinem Rivalen traurig, aber fair gratuliert. Einige europäische Regierungen, die im nächsten Jahr wiedergewählt werden wollen, dürften sich, ohne dass die Furcht wegen Italien zerstreut war, gefreut haben, dass der abschüssige Hang zu Isolation, Nationalismus und Populismus einstweilen gestoppt schien. Aber diese Freude überwog schnell der Kummer, als deutlicher wurde, auf welches Ergebnis die Volksbefragung zur Verfassungsreform in Italien zusteuerte: Bei 40 % für Ja und 60% für Nein war sich Ministerpräsident Matteo Renzi bewusst, eine herbe Niederlage erlitten zu haben, und erklärte seinen Rücktritt.
14.12.2016  Pugna Alepensis decertata, victoria nondum parta. Quod diu opinione submoleste praesumebatur, si quidem Russis fides est habenda, verum est factum. Vitalius Tschurkin, Russorum ad sedes Unitarum Nationum delegatus milites Syrios impetum, ut rebelles armati fide interposita cum sua quisque familia se recipere possent, suppressisse dixit. Num etiam civilibus aufugere liceat, non liquet. Testes oculati de tragoediis humanis, necnon de sceleribus militaribus narrant. Unitae Nationes se defecisse confitentur. Ban Ki-moon: "Consilium securitatis suum officium, ut pacem et securitatem inter nationes restituat et servet, non praestitit. Historia nos non facile absolvet." lc201612Die Schlacht um Aleppo ist entschieden, der Sieg noch nicht errungen. Was man lange mit einiger Bedrückung vermutete, ist, wenn man den Russen Glauben schenken darf, Wirklichkeit geworden. Witali Tschurkin, der russische Botschafter am Sitz der Vereinten Nationen sagte, das syrische Militär habe seinen Angriff ausgesetzt, damit sich die bewaffneten Rebellen unter freiem Geleit mit ihren jeweiligen Familien zurückziehen könnten. Ob auch die Zivilisten entkommen dürften, ist nicht klar. Augenzeugen erzählen von menschlichen Tragödien, auch von Kriegsverbrechen. Die Vereinten Nationen gestehen ein, versagt zu haben. Ban Ki Moon: "Der Sicherheitsrat ist seiner Aufgabe, Frieden und Sicherheit zwischen den Nationen dauerhaft herzustellen, nicht gerecht geworden. Die Geschichte wird uns schwerlich freisprechen."
24.12.2016  Tunesianus Anis Amri, qui unus maxime Berolini insidias autoraedarias in mercatum natalicium perpetravisse suspiciebatur, cum Mediolani prope stationem ferriviariam, ut chartam identitatis monstraret, a duobus custodibus publicis petitus pistolium ex pera promeret et statim glandes fundere inciperet, ab altero custode transfixus est. Alter ex umero vulneratus in nosocomium delatus est. Quo facto auctor quidem insidiarum investigatus iacet, sed relinquitur, ut exploretur, numquis eum insidias parantem et per Franciam in Italiam fugientem adiuverit. Restat, ut disceptetur, num custodes quaedam peccaverint, quibus medendum sit. Superest, ut legum conditores deliberent, quomodo securitas publica augeri possit. Nobis autem, mihi et unicuique civium, consultandum est, num tam simpliciter quam antehac in mercatu natalicio nostrum vinum adustum sorbere et matutinae nataliciae interesse velimus. lc201612Der Tunesier Anis Amri, der als Hauptverdächtiger für den Autoanschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt galt, wurde in Mailand in der Nähe des Bahnhofs von zwei Polizisten aufgefordert, seinen Ausweis vorzuzeigen. Als er aus seinem Rucksack eine Pistole hervorholte und sofort das Feuer eröffnete, wurde er von dem einen Polizisten erschossen. Der andere wurde an der Schulter verwundet und in ein Krankenhaus eingeliefert. Dadurch ist der Urheber des Anschlags zwar ermittelt und unschädlich gemacht, aber es bleibt zu untersuchen, ob ihn jemand bei dem Anschlag und seiner Flucht durch Frankreich nach Italien unterstützt hat. Es bleibt die Diskussion, ob die Polizei Fehler gemacht hat, die es abzustellen gilt. Auf die Gesetzgebung wartet die Überlegung, wie die öffentliche Sicherheit erhöht werden kann. Wir aber, ich und sonst jeder Bürger müssen mit uns zu Rate gehen, ob wir so unbefangen wie bisher auf dem Weihnachtsmarkt unseren Glühwein schlürfen und in die Christmette gehen wollen.
26.12.2016  Franciscus pontifex, papa pauperum qui esse et haberi vult, matutinam nataliciam celebrans apprime puerulorum in bellicis regionibus degentium meminerat: Esse infantes, quibus ne in praesepio quidem locus esset dormiendi, quos nullus pater, nulla mater amans amplecteretur. Reminiscebatur parvulorum, qui in subterraneis suffugiis loricatis iacerent, ut nubes pyrobolorum effugerent, qui in crepidinibus viariis magnarum urbium pernoctarent, qui alveo lintriculi migrantibus repleti incubarent. Esse pueros, qui fame vexarentur, esse qui pro oblectaminibus pyroballistas manibus tenerent. Dies natalicios Domini festum esse, quod animos hominum concuteret. Nobis decedendum esse de nostris improbis desideriis et optationibus. Ne nos ipsos primo loco poneremus, sed infantem recentem partu. Nostrum esse festum natalicium ex obsidio profanatae festivitatis liberare, ut in simplicitate divini infantis pacem, gaudium, id, ad quod nati essemus, recuperaremus. lc201612Papst Franziskus, der Papst der Armen, der er sein und als der er gelten will, gedachte bei der Feier der Christmette besonders der Kinder, die in Kriegsgebieten leben: Es gebe Kinder, die nicht einmal in einer Krippe einen Schlafplatz hätten, die kein liebender Vater, keine liebende Mutter in den Arm nehme. Er erinnerte an die Kinder, die in unterirdischen Bunkern lebten, um dem Bombenhagel zu entgehen, die auf den Bürgersteigen der Großstädte übernachteten, die auf dem Boden eines von Migranten überladenen Bootes lägen. Es gebe Kinder, die Hunger litten, die statt Spielzeug Gewehre in ihren Händen hielten. Weihnachten sei ein Fest, das die Menschen aufrüttele. Wir aber müssten uns von unseren unersättlichen Wunschvorstellungen verabschieden, dürften nicht uns, sondern das neugeborene Kind in den Mittelpunkt stellen. An uns sei es, das Weihnachtsfest aus der Geiselhaft einer verweltlichten Festkultur zu befreien, damit wir in der Einfachheit des göttlichen Kindes Frieden, Freude und den Sinn des Lebens wiederfänden.
27.12.2016  Septem iuvenes nocte festorum pridiana Berolini in statione hamaxostichi subterranei vestimenta viri cuisdam tecto carentis, qui in subsellio somno se dederat, incendebant. Vir soporatus, nisi alii fidenter sucurrentes ignem restinxissent, facile perire potuit. Itaque prosecutores crimen homicidii in perpetratoribus, si quidem erunt prehensi, constituent. Et ut investigentur et prehendantur, facile fieri potest, nam custodes photographemata cinematomachinis exploratoriis depicta, quae facies maleficorum manufestant, in promptu habent, et a populo indicia petunt. Horribilia horribiliora videntur memoria repetenti iam nuperrime lascivum quendam iuvenem virgini cuivis uni in statione subterranea Berolinensi data opera calcem a tergo impigisse, ut scalis devolveretur et bracchium frangeret; horrabiliora et legenti primo die festo puellam duodecim annorum Berolini a vitrico tantis verberibus decisam esse, ut a custodibus publicis servata in nosocomium deferretur. lc201612Sieben junge Männer wollten in der Heiligen Nacht in einer U-Bahn-Station in Berlin die Kleider eines Obdachlosen anzünden, der sich auf einer Bank schlafen gelegt hatte. Der schlafende Mann hätte leicht umkommen können, wenn nicht andere beherzt zu Hilfe geeilt wären und das Feuer gelöscht hätten. Deshalb werden die Ermittler die Täter auf Mord verklagen, wenn sie denn gefasst werden. Dass sie gefasst werden, ist in der Tat leicht möglich, weil die Polizei über Photos aus Überwachungskameras verfügt, die das Gesicht der Übeltäter genau zeigen, und die Bevölkerung um Hinweise gebeten hat. Das Schreckliche erscheint noch schrecklicher, wenn man sich erinnert, dass gerade erst ein mutwilliger junger Mann der erst besten jungen Frau in einer Berliner U-Bahn-Station absichtlich in den Rücken trat, so dass sie die Treppe hinabstürzte und sich den Arm brach. Noch schrecklicher, auch wenn man liest, dass ein 12-jähriges Mädchen am ersten Feiertag von seinem Stiefvater in Berlin so verprügelt wurde, dass es von der Polizei gerettet und ins Krankenhaus gebracht werden musste.
02.01.2017  Biocolytae Coloniae Agripinensis aliarumque urbium Germanicarum violentis iniuriis, quas sollemnibus anni 2016 incipientis experti sunt, docti his annuis vicibus rationem agendi et lineamenta securitatis publicae praestandae demutaverant et tutelam lubricorum locorum auxerant, ut comparabiles casus maximam partem non intervenirent. Homines ad vim adhibendam parati iam in antecessum imprimis in statione ferriviaria chartas identitatis ostendere debebant et, cum res postulabat, ne sollemnibus interessent, prohibebantur. Numerus eorum, qui Coloniae recognoscebantur, sescentorum quinquaginta fuisse dicitur. Plerique eorum erant iuvenes, qui ex Africa septentrionali immigraverant. Itaque custodibus publicis phyletica depictio a quibusdam opprobrio dabatur. Immerito, si gradus quidem infestationis, neque phyletica origo momentum examinandi attulit. E centro urbis Coloniae centum nonaginta homines relegabantur, in tota Rhenania Septentrionali-Vestfalia nongentis visitatoribus interioribus urbibus interdictum est. Henrietta Reker, burgimagistra superior Coloniensis: "Colonienses sua spatia recuperaverunt!" triumphavit. Sed facilitas et hilaritas festivitatis erantne re vera eaedem atque prioribus annis? lc201701Die Polizei von Köln und anderer deutscher Städte hatte aufgrund ihrer Erfahrung bei den gewaltsamen Übergriffen an Neujahr 2016, für diesen Jahreswechsel ihre Vorgehensweise und ihr Sicherheitskonzept modifiziert und den Schutz gefährdeter Plätze hochgefahren, so dass vergleichbare Zwischenfälle größtenteils ausblieben. Gewaltbereite Menschen mussten sich besonders am Bahnhof schon im Vorfeld ausweisen und wurden gegebenfalls daran gehindert mitzufeiern. Die Zahl derer, die in Köln überprüft wurden, wird mit 650 angegeben. Die meisten davon waren junge Einwanderer aus Nordafrika. Deshalb wurde der Polizei von einigen "racial profiling" vorgeworfen. Zu Unrecht, jedenfalls wenn der Grad der Gefährdung und nicht die Herkunft den Ausschlag für die Überprüfung gab. Aus der Kölner Innenstadt wurden 190 Leute verwiesen, in ganz Nordrhein-Westfalen wurde für 900 ein Verbot der Innenstädte erteilt. Die Köner Oberbürgermeisterin Henriette Reker triumphierte: "Die Kölner haben sich den Raum zurückgeholt!" Aber war die unbeschwerte Leichtigkeit des Feierns wirklich dieselbe wie in früheren Jahren?
11.01.2017  Cum permulti candidati, quos Donaldus Trump in administrorum consilium invitat, nonnullos duces generales, multos chrematistas, plerosque millionarios, in disceptatione versantur, tum maxime controverse litigatur de eius genero Jared Kushner, de marito eius filiae Ivancae, quem praeses designatus summum cogitatorem in aedibus albis commodum reddidit. Qui, triginta sex annos natus, adhuc partes coactoris immobilium egit et rei politicae est rudis, nisi quod generum per angustias et ambages certaminis comitialis comitatus est. Qua ordinatione nepotismum sibi opproprio dari Trump facile perpetitur. Estne solacium, quod Kushner item atque eius fautor suum munus nulla stipe exercere in animo habet? Quod solacium minus consolatur eum, qui operatores quidem functionarios mercedem solere recipere considerat, neque tamen possessores societatis mercatoriae, qui non serviunt sed imperant. Nonne res publica isto modo in rem mercatoriam et familiarem degenerans amittitur? Nonne timendum est, ne summus negotiator praesidem se ferens, ubi omnes dulcedine beneficiorum sicut clientes pellexerit, munia senatus, magistratuum, legum nullo adversante in se trahat et solus imperet (cf. Tac.ann.1,2)? Baracus Obama, qui paucis horis ante orationem habens, qua munere se abdicaret, Americanos, ut democratiam defenderent, monuit, talia suspicari videtur. lc201701Sehr viele Kandidaten, die Donald Trump in sein Kabinett beruft, einige Generäle, viele Banker, die meisten Millionäre, stehen in der Kritik. Besonders kontrovers aber wird über seinen Schwiegersohn Jared Kushner gestritten, den Ehemann seiner Tochter Ivanka, den der gewählte Präsident gerade eben zum obersten Berater im Weißen Haus gemacht hat. Er ist 36 Jahre alt, ist bisher dem Beruf des Immobilienmaklers nachgegangen und hat keine politische Erfahrung abgesehen davon, dass er seinen Schwiegervater durch die engen und verschlungenen Wege des Wahlkampfes geführt hat. Dass sich Trump durch diese Besetzung dem Vorwurf des Nepotismus aussetzt, nimmt er auf die leichte Schulter. Ist es ein Trost, dass Kushner ebenso wie sein Gönner sein Amt ohne Bezahlung ausüben will? Dieser Trost tröstet den weniger, der sich bewusst macht, dass es gewöhnlich nur die angestellten Bediensteten sind, die Honorar beziehen, nicht aber die Besitzer eines Handelsunternehmens, die nicht dienen sondern bestimmen. Geht so nicht der öffentlich politische Betrieb, indem er zu einem Familien- und Handelsunternehmen entartet, verloren? Muss man nicht befürchten, dass der oberste Geschäftsführer, indem er den Präsidenten gibt, sobald er alle durch die Annehmichkeit seiner Wohltaten wie Kunden gewonnen hat, die Aufgaben des Senates, der Verwaltung, der Gesetze an sich zieht und allein herrscht (vgl. Tac.ann.1,2)? Barack Obama, der vor wenigen Stunden seine Abschiedsrede hielt, scheint, wenn er die Amerikaner auffordert, die Demokratie zu verteidigen, derartiges zu argwöhnen.
30.01.2017  Donaldus Trump die Veneris decreto praesidiali perfugas et cives ex terris, quarum populi ex maiore parte religionis Mahometanae sunt, etiamsi rata synthemata translimitalia aut duplicem civitatem habeant, in Foederatas Americae Civitates immigrare aut, si peregre sunt, reverti vetuit. Id interdictum, quod ad septem civitates pertinet (Iraquiam, Syriam, Iraniam, Libyam, Somaliam, Sudaniam, Iemeniam), ubique terrarum praecipue autem in aeriportibus magnas conturbationes effecit et protestationes populares excitavit. Interea iudicium quoddam Neoeburacense peregrinos, qui ratis synthematibus aut chartulis viridibus exornati haerent, exterminari legibus quidem non sancitum esse diiudicavit, sed undae existimationis publicae nondum resederunt. Sunt etiam quidam Republicani, sicut McCain et Lindsey Graham, qui incomiter admurmurent. Quid de reactionibus nationum exterarum dicam? Irania pro sua parte, ne Americani in suam terram proficiscantur, prohibet. Cancellaria Merkel, ne toti ordines hominum ex religione aut nationaliate in suspicionem generalem vocentur, abnuit, atque etiam Theresa May, etiamsi serius sperato, decretum sibi displicere protulit. At Trump ipse pipiat: "Patria nostra solidis finibus indiget summaque tutela. NUNC. Vide, quae ubique totius Europae et toto mundo accidant - horribilis confusio!" lc201701Donald Trump hat am Freitag per Präsidialdekret verboten, dass Flüchtlinge und Bürger aus Ländern, deren Bevölkerung mehrheitlich dem Islam anhängt, selbst wenn sie ein gültiges Visum oder doppelte Staatsangehörigkeit haben, in die USA einreisen, oder, falls sie sich im Ausland aufhalten, zurückkehren dürfen. Dieses Verbot, das sich auf sieben Länder erstreckt (Irak, Syrien, Iran, Libyen, Somalia, Sudan, Jemen), hat überall in der Welt, besonders aber auf den Flughäfen große Verwirrung gestiftet und in der Bevölkerung Proteste ausgelöst. Inzwischen hat ein Gericht in New York zwar verfügt, dass Ausländer, die mit gültigem Reisepass oder Greencard gestrandet sind, nach dem Gesetz nicht ausgesperrt werden dürfen, aber die Wogen der öffentlichen Kritik haben sich noch nicht geglättet. Sogar einige Republikaner wie McCain und Lindsey Graham äußern sich unfreundlich. Was soll ich noch zu den Reaktionen aus dem Ausland sagen? Iran verbietet seinerseits Amerikanern in sein Land einzureisen. Kanzlerin Merkel ist dagegen, dass ganze Gruppen von Personen auf Grund ihrer Religion oder Nationalität unter Generalverdacht gestellt werden, und auch Theresa May äußerte, wenn auch später als erhofft, ihr Missfallen. Aber Trump selbst twittert: "Our country needs strong borders and extreme vetting, NOW. Look what is happening all over Europe and, indeed, the world - a horrible mess!"
31.01.2017  Scisne tu, quid sit "ligris"? Si "ligrim" (aut ligridem) flumen esse credis, te meum "ligrim" Ligeri aut Liri aut Tigri fluminibus confundere verisimile est. Noli tuum glossarium Latinum perscrutari! Linque! Vocabulum "ligris" (aut ligridis) non reperires. Ut paululum te adiuvem, "ligrim" esse animal tibi prodam. Si nunc opinaris me in scribendo lapsum "tigrim" (aut tigridem) scribere voluisse, erras quidem, sed propius ad verum accedis. Ne te hoc vocabulum ignorasse pudeat: "ligres" (aut ligrides) sunt rarissimi, non plus quam viginti in mundo vivunt. Sed a proposito deflexi. Quod propritim narrare volebam: Ante duos et dimidiatum menses unum istius rarissimi animalium generis exemplar prope Rostoviam ad Tanaim sitam, ubi in circo circumforaneo leo quidam nomine Caesar et tigris quaedam Principissa nomine bini facti intima societate convivebant, natum est. Sufficiat hoc! Si etiamnunc nescis, quid sit "ligris", vide in vicipaedia Theodisce scripta sub voce "Ligri" (nominativus: Liger)! lc201701Weißt du, was ein "ligris" ist? Wenn du glaubst, "ligris" sei ein Fluss, verwechselst du wahrscheinlich meinen "ligris" mit den Flüssen Liger (Loire) oder Liris, oder Tigris. Durchforste nicht dein lateinisches Wörterbuch! Lass es! Du würdest das Wort "ligris" nicht finden. Um dir ein klein wenig zu helfen, will ich dir verraten, dass ein "ligris" ein Tier ist. Wenn du nun meinst, ich hätte mich verschrieben und "tigris" schreiben wollen, irrst du zwar, kommst aber der Wahrheit schon näher. Du musst dich nicht schämen, dieses Wort nicht gekannt zu haben, denn "ligres" sind sehr selten, es gibt auf der Welt nicht mehr als zwanzig. Aber ich bin vom Thema abgekommen. Was ich eigentlich berichten wollte: Vor zwei und einem halben Monat wurde bei Rostow am Don, wo in einem Wanderzirkus ein Löwe namens Caesar und eine Tigerin namens Prinzessin in trauter Zweisamkeit als Paar zusammenlebten, ein Exemplar dieser ganz seltenen Tierart geboren. Genug jetzt! Wenn du immer noch nicht weißt, was ein "ligris" ist, sieh in der deutschen Wikipedia unter dem Stichwort Liger nach!
24.02.2017  Die Iovis mane Staffan de Mistura, legatus extraordinarius Unitarum Nationum pro Syria, Genavae colloquia inter Syriacum regimen et Syriacam oppositionem per decem menses interrupta redintegravit, primum separata cum repraesentantibus regiminis, postea cum rebellibus, inter quos, quis eorum interpres esset, non satis convenerat. Homines rerum intellegentes timent, ne deliberationes denuo ad irritum cadant, praesertim cum Americani non oratores sed observatores participent. Neque Mistura ipse profligationem difficultatum exspectat, sed omnes pro sua parte, ut inominatum sexenne bellum componi possit, paritare iubet. Agendum est de regimine transitorio instituendo, de nova forma rei publicae exaranda, de liberis electionibus exhibendis. Maxima controversia sit, quem locum praeses Bashar al Assad in hoc intervallo transitorio habiturus sit, qua de re disputare quidem repraesentantes gubernatorii principialiter abnegant. lc201702Am Donnerstag früh hat Staffan de Mistura, der Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen für Syrien, in Genf die Gespräche zwischen der syrischen Regierung und der syrischen Opposition nach zehnmonatiger Unterbrechung wieder aufgenommen, zunächst getrennt mit den Vertretern der Regierung, später mit den Rebellen, die sich nicht recht auf ihren Verhandlungsführer hatten einigen können. Sachkenner fürchten, dass die Verhandlungen erneut scheitern, zumal die Amerikaner nicht mitverhandeln, sondern nur als Beobachter teilnehmen. Auch Mistura selbst erwartet keinen Durchbruch in der Problemlösung, fordert aber alle auf, nach Kräften auf die Beilegung des unseligen sechsjährigen Krieges hinzuwirken. Bei den Verhandlungen geht es um die Einsetzung einer Übergangsregierung, um die Ausarbeitung einer neuen Verfassung, um die Abhaltung freier Wahlen. Der größte Streitpunkt dürfte die Rolle sein, die Bashar al-Assad in der Übergangsphase spielen soll, worüber allerdings auch nur zu reden die Regierungssprecher von vornherein ablehnen.
02.03.2017  Donaldus Trump, postquam quadraginta dies adhuc infelicius se praesidatu Americano expertus est, die Martis vespere primam annuam orationem de statu Unionis (State of the Union) ad congressum (senatores, repraesentantes, administros, summos iudices summosque imperatores) habiturus tandem aliquando se praesidem praestare debebat. Neque repulsam recepit: neminem offendens, ne magna quidem voce blaterans praeside digne verba faciebat, vel potius de telemonitore delegebat. Cum stilus orandi nonnullis supralationibus neglectis novellior et pacabilior erat, tum etiam singulae sententiae in distenta animorum affectione harmoniam redolebant: ad xenophobica delicta nuperrime commissa alludens: "Una", inquit, "terra sumus, quae unanimiter una consistit, cum de eo agitur, ut cuiuscumque generis malevolentia et maleficentia condemnetur." Fabula placuit, sed minime mirum, si humilis vita communis, cum auleum sublatum erit, continuabitur. Democratae certe plausum finalem non manentes narratione vix perorata taciti sellis exsurrexunt aulamque animis non permoti reliquerunt. lc201703Nachdem sich Donald Trumpp 40 Tage lang bisher ziemlich unglücklich als amerikanischer Präsident versucht hatte, musste er am Dienstag Abend im Kongress (vor den Senatoren, Repräsentanten, Ministern, höchsten Richtern und höchsten Miltärs) seine erste Jahresrede zum State of the Union halten und sich endlich einmal als Präsident bewähren. Nein, er scheiterte nicht! Ohne jemanden zu beleidigen, ohne überhaupt laut loszupoltern setzte er in präsidialer Art seine Worte oder las sie vielmehr vom Telprompter ab. War schon sein Redestil, abgesehen von einigen Hyperbeln, ziemlich neu und versöhnlich, so klangen einige Sätze in der angespannten Atmosphäre geradezu nach Harmonie. Unter Anspielung auf einige fremdenfeindliche Übergriffe der jüngsten Vergangenheit sagte er: "Wir sind ein Land, das vereint zusammensteht, wenn es darum geht, den Hass und das Böse in all seinen Formen zu verurteilen". Die Vorstellung gefiel, aber es wäre kein Wunder, wenn, sobald der Vorhang gefallen ist, der niedere Alltag weitergeht. Die Demokraten wenigstens warteten den Schlussapplaus nicht ab, sondern standen kurz nach dem Schluss der Rede wortlos von ihren Sitzen auf und verließen unbeeindruckt den Saal.
11.03.2017  Civis quidam, cuius nomen non divulgatum est, quod Turcico administro primo, ut in urbe Oberhusiae orationem politicam haberet, permissum erat, querelam ad iudices constitutionales detulerat. Summum iudicium heri eius rogationem, quod de nihilo esset, repudiavit at definivit ab adventiciis politicis e primis Germaniae legibus nullum quidem ius in Germaniam proficiscendi ibique in politicis versandi repeti posse, licentia autem a regimine foederali expressim data nihil obstare. Cum totum igitur in eo sit, ut regimen prudenter decernat, civis autem nihil nisi suadere immediate efficere possit, suadeo primum, ne ius orandi repraesentantibus regiminis alieni detur, nisi, ut neutralitas servetur, repraesentantes oppositionis eodem iure utuntur. Tum, ut moderatoribus alienae terrae ius orandi negetur, si ibi status necessitatis indictus est, neque dilucida iurisdictio locum habet. Postremo suadeo, ut ius orandi recusetur, nisi negari potest verba esse futura, qualia non multum absint a delicto popularis sollicitationis. lc201703Ein Bürger, dessen Name nicht veröffentlicht wurde, hatte, weil dem türkischen Außenminister erlaubt worden war, in Oberhausen eine politische Rede zu halten, eine Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingereicht. Das oberste Gericht hat gestern seinen Antrag als unbegründet zurückgewiesen, stellte aber klar, dass ausländische Politiker aus deutschem Grundrecht zwar keinen Anspruch, nach Deutschland einreisen und sich dort politisch zu betätigen ableiten können, dass dem aber nichts entgegenstehe, wenn die Bundesregierung dies ausdrücklich erlaube. Da also alles davon abhängt, dass die Regierung klug entscheidet, der Bürger aber unmittelbar nichts bewirken kann, als zu raten, rate ich: erstens, dass das Rederecht Vertretern einer ausländischen Regierung aus Gründen der Neutralität nur erteilt wird, wenn auch Vertreter der Opposition dasselbe Recht nutzen. Weiterhin, dass den Regierungsmitgliedern eines fremden Landes das Rederecht verweigert wird, wenn dort der Notstand ausgerufen ist und keine eindeutige Rechtsprechung stattfindet. Zum Schluss rate ich dazu, das Rederecht zu verweigern, wenn nicht ausgeschlossen werden kann, dass Äußerungen getätigt werden, die dem Straftatbestand der Volksverhetzung nahekommen.
27.03.2017  In Saravia hesterno die Dominico electiones parlamentariae exhibitae sunt. Antea potissimum quaerebatur, num efficax motio, quam Martinus Schulz, pristinus praeses Europaei parlamenti et novus praefectus factionis Socialium Democratarum, in rebus foederalibus initiaverat, etiam ad Sarram vim habitura esset. Quae quaestio definite non soluta est: Sociodemocratae enim (secundum praecalculationem) 11,1 centesimis quidem inferiores discesserunt quam Democratae Christiani, sed aliquanto feliciores, quam percontationes anno ineunte praedixerant. Martinus Schulz victrici gratulans non suum, sed quem effectum Anna-Margareta Kramp-Karrenbauer, administra prima, movisset, electiones ad eventum adduxisse dixit. Ita illam ad se pertinentem quaestionem eleganter ad praefectam eius factionis avertit, quacum Sociodemocraticam factionem coalitionem gubernatoriam inituram esse verisimillimum est, atque suam cladem astute sub victoriam competitricis abdidit. Eventus factionum, quae concilii regionalis participes erunt: CDU: 40,7%; SPD: 29,6%; Sinistra: 12,9%; AfD: 6,2%. Frequentia suffragatoria aucta est: 69,9%. lc201703Im Saarland fanden am gestrigen Sonntag Parlamentswahlen statt. Die Hauptfrage zuvor war, ob der starke Effekt, den der frühere Präsident des europäischen Parlaments und neue Vorsitzende der sozialdemokratischen Partei, Martin Schulz, auf Bundesebene ausgelöst hatte, auch an der Saar Wirkung zeige. Diese Frage wurde nicht eindeutig entschieden: Denn die Sozialdemokraten schnitten zwar (nach der Hochrechnung) um 11,1% schlechter ab als die Christdemokraten, aber beträchtlich besser als die Umfragen zu Beginn des Jahres vorausgesagt hatten. Martin Schulz gratulierte der Siegerin und sagte nicht sein Effekt, sondern der, den die Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer ausgelöst habe, habe die Wahl entschieden. So münzte er die Frage, die ihm galt, geschickt auf die Vorsitzende der Partei um, mit der die SPD aller Voraussicht nach die Regierungskoalition bilden wird, und versteckte seine Niederlage schlau im Sieg der Konkurrentin. Das Ergebnis der Parteien, die in das Landesparlament einziehen: CDU: 40,7%; SPD: 29,6%; Die Linke: 12,9%; AfD: 6,2%. Die Wahlbeteiligung ist gestiegen: 69,9%.
06.04.2017  In Syriaca provincia Idlib die Martis septuaginta duo homines vetito usu gasii nervosi vitam amiserunt, inter quos septendecim mulieres et viginti pueri. Multo maior erat numerus eorum, qui vulnerabatur. Quis hoc gasium usurpaverit, non inter omnes constat. Potestates occidentales praesidem Assad, qui negat, in crimen vocant et decretum Nationum Unitarum expetunt, quo Syriacum regimen condemnetur. Quod decretum ne constitueretur, Russi prohibebant, qui copias Syriacas impetum quidem paravisse non negant, easdem autem ergasterium ad rebelles pertinens perperam contigisse dicunt, in quo gasium nervosum fabricabatur aut deponebatur. Americana disceptatrix ad Unitas Nationes, cum Concilium Securitatis acriter concertaret, fieri posse significavit, ut Americani Unitis Nationibus assidue deficentibus suo arbitrio et nomine agerent. lc201704In der syrischen Provinz Idlib sind am Dienstag 72 Menschen durch den verbotenen Einsatz von Giftgas ums Leben gekommen, unter ihnen 17 Frauen und 20 Kinder. Eine weit größere Zahl wurde verwundet. Wer das Giftgas eingesetzt hat, steht allgemein nicht fest. Die Westmächte beschuldigen Präsident Assad, der dies dementiert, und fordern eine Resolution der UN, in der die syrische Regierung verurteilt werden soll. Dass diese zustande kam, verhinderten die Russen, die zwar nicht leugnen, dass die syrische Luftwaffe einen Angriff ausführte, aber behaupten, sie hätte versehentlich eine Fabrik, die den Rebellen gehörte, getroffen, in der Giftgas hergestellt oder gelagert wurde. Die amerikanische Verhandlungsführerin bei den UN deutete während einer hitzige Debatte des Sicherheitsrates an, möglicherweise würden die Amerikaner, wenn die UN permanent versagten, in eigener Entscheidung und Verantwortung handeln.
[93] Plerorumque quidem animos in se convertit, qui normas regulasque neglegit; sed se scito eundem iuris consensum subvertere. spr2019.03.30Die meiste Aufmerksamkeit erzielt, wer festgelegte Regeln bricht. Aber er soll wissen, dass er ebenso die Rechtsordnung untergräbt.
[179] Nemo spe delusus est, quod nemo magna speraverat. Lawrow et Kubela, Russicus alter, alter Ucranicus rerum externarum administer, die Iovis (quindecimo die invasionis) in Turciam convenientes magnas res non gerebant. Lawrow nota Russiae postulata repetebat, Kubela Ucranos arma per pactionem numquam tradituros esse affirmavit. Turcicus administer rerum externarum et colloquii moderator, Mevlüt Cavusoglu, sermonem quidem civilem fuisse laudavit. spr.11.03.22Niemand ist enttäuscht, weil niemand Großes erhofft hatte. Lawrow und Kubela, der eine der russische, der andere der ukrainische Außenminister, erzielten bei ihrem Treffen am Donnerstag (dem 15. Tag der Invasion) in der Türkei keinen Erfolg. Lawrow wiederholte die bekannten Forderungen Russlands, Kubela versicherte, dass die Ukrainer niemals vertraglich kapitulieren werden. Der türkische Außenminister und Moderator des Treffens, Mevlüt Cavusoglu, hob zumindest den höflichen Gesprächston lobend hervor. (11.03.22)
[192] Num vult Vladimirus Putin mundo, quantopere sit timendus, demonstrare? Estne alia et militaris necessitas, ut in terra paene inermi vel armis certe multo inferiore modernissimum missile in usum recipiatur? Heri quidem Russica militia (19.03.22), ut Ucranicum subterraneum armamentarium deleret, primum supersonicum missile emisit, quod quincupla velocitate supersonica metam assequitur. Tantane celeritate opus erat? Num armamentarium aufugiebat? spr.20.03.22Will Wladimir Putin der Welt zeigen, wie sehr man ihn fürchten muss? Gibt es eine andere, militärische Notwendigkeit, dass man in einem fast waffenlosen, jedenfalls militärisch weit unterlegenen Land seine modernste Rakete einsetzt? Jedenfalls hat das russische Militär gestern (19.03.22), um ein unterirdisches Waffendepot zu zerstören, zum ersten Mal eine Überschallrakete abgeschossen, die mit fünffacher Überschallgeschwindigkeit ihr Ziel erreicht. War solche Geschwindigkeit nötig? War das Depot etwa auf der Flucht? (20.03.22)
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AURORA BOREALIS IN CAELO FINNIAE In caelo Finniae his vesperis et noctibus fulgores aurorae borealis multicolores conspici potuerunt, ac quidem ita, ut illae luces caelestes etiam in Finnia meridionali hominibus polum intuentibus sub oculos caderent. Rerum periti ex Instituto meteorologico docuerunt in corona Solis magnam lacunam ortam esse, quam ob rem impetus venti solaris usque ad Tellurem pervenirent. (Reijo Pitkäranta) Nuntii Latini" vom 13.09.2002 (Radiophonia Finnica Generalis)
MEMORIA CLADIS AMERICANAE Die Mercurii (11.9.) unus annus actus erat a famosissimo ictu terroristico in Civitatibus Americae Unitis facto, quo circiter tria milia hominum ex una et nonaginta nationibus oriundorum vitam amiserunt. Memoria illius diei atri non solum in America, sed etiam in diversis orbis terrarum partibus multimodis recolebatur. In ipsa urbe New York cives magna multitudine in locum inanem aedium World Trade Center convenerunt, ut mortem suorum precibus effusis et floribus appositis reminiscerentur. Primum quidem silentium triste ad id ipsum temporis momentum indictum est, quo primum aeroplanum uno anno ante caeliscalpio impactum erat. Deinde nomina omnium mortuorum publice recitari coepta sunt. (Reijo Pitkäranta) Nuntii Latini" vom 13.09.2002 (Radiophonia Finnica Generalis)
DE COMITIIS PARLAMENTARIBUS Die Dominico in Germania comitia parlamentaria facta sunt, quorum eventum omnes intenti exspectabant, cum usque ad ultimum momentum incertum esset, utrum partes administratrices electionum victoriam reportarent an factiones eisdem oppositae principatum in civitate obtinerent. Primum quidem fortuna certaminis tam anceps fuit, ut fautores utriusque partis iam victoria exsultarent, donec apparuit democratas sociales tandem superiores factos esse, quamvis exiguo discrimine. Hi enim ex sedibus parlamenti ducentas quinquaginta unam (251) sibi paraverunt, cum democratae Christiani earum ducentis duodequinquaginta (248) potirentur. Quae cum ita essent, Gerhard Schröder, cancellarius foederalis hodiernus, potestatem accepit munus suum continuandi. Edmund Stoiber autem, antagonista eius, de clade sua certior factus, novum regimen brevi dissolutum iri praedixit. (Reijo Pitkaränta) Nuntii Latini" vom 27.09.2002 (Radiophonia Finnica Generalis)
OCCISOR SERIALIS AMERICANUS Iam tres septimanae sunt, cum Washington et rus eius suburbanum anxio occisoris serialis timore exterrentur. Agitur de insidiatore artis sclopetandi peritissimo, qui in praesens tempus vitam tredecim hominum temere selectorum petiit, cum eos in areis stativis sistentes vidisset. Quorum decem uno sclopeti ictu exactissime directo interfecit et tres graviter vulneravit. Custodes publicae securitatis illis caedibus indagandis quidem impensam operam dederunt, sed eis nondum contigit, ut homicidam detegerent. Idem sicarius etiam nuntium divulgavit, in quo ait pueros et puellas Americanorum numquam et nusquam ab ipso tutos fore. (Reijo Pitkäranta) Nuntii Latini" vom 25.10.2002 (Radiophonia Finnica Generalis)
QUID MOSCUAE ACCIDERIT Discrimen obsidale in theatro Moscuensi ortum die Saturni multo mane finem cepit. Tunc enim grex specialis securitati Russiae tuendae subita incursione facta eis aedibus potitus est, ubi separatistae Tzetzeni plus septingentos homines in obsidatu tenebant. Milites celeres, cum materia explosiva usi sibi viam per parietem aperuissent et gasum stupefaciens in caveam infudissent, inopinanter in theatrum irruperunt. Secuta est brevis pugna, inter quam terroristae ad unum fere omnes occisi sunt, sed etiam multi innocentes vitam amiserunt. Numerus obsidum mortuorum postea ad centum undeviginti crevit, quia complures hominum in nosocomia deportatorum ex intoxicatione perierunt. Primum quidem magistratus Russi diurnarios celaverunt, cuius generis gasum copiae peculiares ad actionem perficiendam adhibuissent, sed tandem patefactum est illum vaporem soporiferum ex opiato nomine phentanylo compositum esse. (Reijo Pitkäranta) Nuntii Latini" vom 01.11.2002 (Radiophonia Finnica Generalis)
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