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Beleg gesucht für: iudicium
Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.)
die constituta causae dictionis Orgetorix ad iudicium omnem suam familiam, ad hominum milia decem, undique coegit et omnes clientes obaeratosque suos, quorum magnum numerum habebat, eodem conduxit; Caes.Gall.1,4,2Allein Orgetorix versammelte, als der Tag seiner Verantwortung bestimmt war, aus allen Gegenden die ganze Masse seiner Angehörigen, etwa zehntausend, und ließ auch alle seine Schützlinge und Schuldner, von denen er eine große Zahl hatte, an dem selben Ort zusammenkommen.
princepsque decima legio per tribunos militum ei gratias egit, quod de se optimum iudicium fecisset, seque esse ad bellum gerendum paratissimam confirmavit. Caes.Gall.1,41,2Als erste ließ ihm die zehnte Legion durch die Tribunen danken, weil er ein so vorteilhaftes Urteil über sie ausgesprochen habe; dabei versicherten sie, ohne Einschränkung kampfbereit zu sein.
deinde reliquae legiones cum tribunis militum et primorum ordinum centurionibus egerunt, uti per eos Caesari satis facerent; se neque umquam dubitasse neque timuisse neque de summa belli suum iudicium, sed imperatoris esse existimavisse. Caes.Gall.1,41,3Hierauf unternahmen auch die übrigen Legionen durch die Kriegstribunen und die Hauptleute ersten Ranges die geeigneten Schritte, den Feldherrn zu besänftigen: sie versicherten, sie seien nie unschlüssig oder furchtsam gewesen, und hätten auch nie geglaubt, die höchste Leitung des Krieges sei ihre Sache, sondern die des Feldherrn.
populi Romani iustissimum esse in Gallia imperium; si iudicium senatus observari oporteret, liberam debere esse Galliam, quam bello victam suis legibus uti voluisset. Caes.Gall.1,45,3Käme es also auf das möglichst hohe Alter an, so habe das römische Volk das größte Recht, über Gallien zu herrschen. Wolle man die Ansicht des Senats beachten, so müsse Gallien frei sein, weil er diesem Land, auch nachdem es im Krieg besiegt war, die eigene Verfassung habe lassen wollen.
et de Accone, qui princeps eius consilii fuerat, graviore sententia pronuntiata more maiorum supplicium sumpsit. nonnulli iudicium veriti profugerunt. Caes.Gall.6,44,2Acco ließ er als Urheber der Erhebung zum Tode verurteilen und auf altrömische Weise hinrichten. Einige entzogen sich einer befürchteten Verurteilung durch Flucht.
praeterea omnes undique parricidae, sacrilegi, convicti iudiciis aut pro factis iudicium timentes, ad hoc, quos manus atque lingua periurio aut sanguine civili alebat, postremo omnes, quos flagitium, egestas, conscius animus exagitabat, ii Catilinae proxumi familiaresque erant. Sall.Cat.14,3aus allen Ländern alle Meuchelmörder und Tempelräuber, Verbrecher, die überführt waren oder wegen ihrer Taten in Angst vor den Gerichten schwebten, ferner alle, die mit der Hand oder der Zunge durch Meineid oder Bürgermord ihr Brot erwarben, kurz alle, die Schmach, Dürftigkeit, Gewissen nagte, waren Catilinas nächste Freunde und Vertraute.
ea potestas per senatum more Romano magistratui maxuma permittitur: exercitum parare, bellum gerere, coercere omnibus modis socios atque civis, domi militiaeque imperium atque iudicium summum habere; aliter sine populi iussu nullius earum rerum consuli ius est. Sall.Cat.29,3Dadurch verleiht der Senat nach römischem Staatsgesetz der Obrigkeit die umfassendsten Befugnisse, nämlich ein Heer auszuheben, Krieg zu führen, durch alle Mittel die Bundesgenossen und Bürger zum Gehorsam zu zwingen und in der Stadt unumschränkte Macht und Gericht ohne Einspruch zu üben. Andernfalls hat der Konsul ohne Ermächtigung durch das Volk zu nichts davon ein Recht.
Si te parentes timerent atque odissent tui neque eos ratione ulla placare posses, ut opinor, ab eorum oculis aliquo concederes. Nunc te patria, quae communis est parens omnium nostrum, odit ac metuit et iam diu nihil te iudicat nisi de parricidio suo cogitare: huius tu neque auctoritatem verebere nec iudicium sequere nec vim pertimesces? Cic.Catil.1,17Würden deine Eltern dich fürchten, und hassen, und könntest du sie durch kein Mittel versöhnen, so würdest du dich, denke ich, fern von ihren Blicken irgendwohin zurückziehen: nun hasst und fürchtet dich aber das Vaterland, welches unser aller gemeinsame Mutter ist, und glaubt schon lange nichts anderes von dir, als dass du auf sein Verderben sinnst: Wirst du weder sein Urteil scheuen, noch seinem Ausspruch folgen, noch seine Gewalt fürchten?
sed ne cui vestrum mirum esse videatur, me in quaestione legitima et in iudicio publico, cum res agatur apud praetorem populi Romani, lectissimum virum, et apud severissimos iudices, tanto conventu hominum ac frequentia hoc uti genere dicendi, quod non modo a consuetudine iudiciorum verum etiam a forensi sermone abhorreat, quaeso a vobis, ut in hac causa mihi detis hanc veniam accommodatam huic reo, vobis, quem ad modum spero, non molestam, ut me pro summo poeta atque eruditissimo homine dicentem hoc concursu hominum litteratissimorum, hac vestra humanitate, hoc denique praetore exercente iudicium, patiamini de studiis humanitatis ac litterarum paulo loqui liberius et in eius modi persona, quae propter otium ac studium minime in iudiciis periculisque tractata est, uti prope novo quodam et inusitato genere dicendi. Cic.Arch.3.aDamit es aber keiner von euch verwunderlich finde, dass ich bei einer gesetzlichen Untersuchung und einem öffentlichen Anklageprozess, wo die Sache vor dem Prätor des römischen Volkes, einem Mann von größter Geradheit und Folgerichtigkeit, und vor sehr strengen Richtern verhandelt wird, bei einer so zahlreichen Versammlung von Anwesenden, eine solche Art des Vortrags wähle, die nicht allein der Gewohnheit bei Gerichten, sondern auch der Redeweise des Forums fremd ist, so bitte ich euch, dass ihr mir in dieser Sache eine Vergünstigung gewährt, die diesem Beklagten angemessen und euch, wie ich hoffe, nicht beschwerlich ist, dass ihr mir nämlich hier, wo ich für einen großen Dichter und Gelehrten zu sprechen habe, in diesem zahlreichen Kreis sehr unterrichteter Menschen, bei der Bildung die ihr selbst besitzt, wo endlich dieser Prätor das Gericht leitet, vergönnt, erlaubt, mich über die Studien der Wissenschaften, die zur allgemeinen Bildung gehören, etwas freier zu verbreiten, und bei einem solchen Charakter, der wegen seiner gelehrten Muße in Prozessen und Anklagen durchaus noch nie Gegenstand einer Verhandlung gewesen ist, eine fast neue und ungewöhnliche Art des Vortrags anzuwenden.
quae a foro aliena iudicialique consuetudine et de hominis ingenio et communiter de ipso studio locutus sum, ea, iudices, a vobis spero esse in bonam partem accepta, ab eo, qui iudicium exercet, certo scio. Cic.Arch.32.bWas ich gegen die Gewohnheit des Forums und der Gerichte teils über das Talent des Mannes, teils allgemein über sein Fach gesprochen habe, das habt ihr, Richter, wie ich hoffe, und hat der Vorsitzende des Gerichts, wie ich gewiss weiß, gütig aufgenommen.
stultitia autem excusationem non habet, quia nemo videtur, aut quia crudus fuerit aut quod ita maluerit, stultus fuisse; quo etiam gravius iudicium in dicendo subimus: quotiens enim dicimus, totiens de nobis iudicatur, et, qui semel in gestu peccavit, non continuo existimatur nescire gestum, cuius autem in dicendo quid reprehensum est, aut aeterna in eo aut certe diuturna valet opinio tarditatis. Cic.de_orat.1,125.Dummheit findet aber keine Entschuldigung, weil man von niemandem annehmen kann, er habe sich dumm gezeigt, entweder weil er sich den Magen verdorben oder weil er es so gewollt habe. Einem um so strengeren Gericht sind wir daher beim Reden unterworfen. Denn sooft wir reden, sooft wird über uns gerichtet; und während wir von dem, der einmal im Gebärdenspiel gefehlt hat, nicht sofort urteilen, er verstehe vom Gebärdenspiel nichts, so steht der Redner, an dem man etwas Tadelnswertes fand, entweder für immer oder doch auf lange Zeit in dem Ruf des Stumpfsinnes.
Quid? de libertate, quo iudicium gravius esse nullum potest, nonne ex iure civili potest esse contentio, cum quaeritur, is, qui domini voluntate census sit, continuone, an, ubi lustrum sit conditum, liber sit? Quid? quod usu memoria patrum venit, ut paterfamilias, qui ex Hispania Romam venisset, cum uxorem praegnantem in provincia reliquisset, Romae alteram duxisset neque nuntium priori remisisset, mortuusque esset intestato et ex utraque filius natus esset, mediocrisne res in contentionem adducta est, cum quaereretur de duobus civium capitibus et de puero, qui ex posteriore natus erat, et de eius matre, quae, si iudicaretur certis quibusdam verbis, non novis nuptiis fieri cum superiore divortium, in concubinae locum duceretur? Cic.de_orat.1,183.Wie? Wenn es die Freiheit eines Menschen gilt – und ein wichtigerer Gegenstand kann schwerlich vor die richterliche Entscheidung kommen –, muss nicht da der Streit nach dem bürgerlichen Recht geführt werden, wenn es sich fragt, ob der, welcher mit Erlaubnis seines Herrn seinen Namen bei dem Censor in die öffentliche Schätzungsliste einschreiben ließ, von Stund an seine Freiheit erlangt habe oder erst nach beendigtem Sühnopfer? Was soll ich ferner von dem Fall sagen, der sich zur Zeit unserer Väter ereignet hat? Ein Familienvater, der aus Spanien nach Rom gekommen war, hatte seine Frau in der Provinz schwanger zurückgelassen und in Rom eine andere geheiratet, ohne der ersteren einen Scheidebrief zuzuschicken; darauf war er ohne Testament verstorben, nachdem ihm jede der beiden Frauen einen Sohn geboren hatte. War es hier ein geringfügiger Gegenstand, der zum Streit Veranlassung gab, da es sich um die bürgerliche Wohlfahrt zweier Bürger handelte, des von der letzten Frau geborenen Sohnes und dessen Mutter, die, wenn das Urteil dahin ausfiel, dass die Ehescheidung von der früheren Frau durch eine gewisse Formel und nicht durch eine neue Heirat erfolge, als Beischläferin betrachtet werden musste?
experiendum autem est in ipsa amicitia. Ita praecurrit amicitia iudicium tollitque experiendi potestatem. Cic.Lael.62.dDiese Prüfung aber lässt sich erst während der Freundschaft selbst anstellen; insofern eilt die Freundschaft dem Urteil voraus und nimmt uns die Möglichkeit der Prüfung.
Cum autem omnium rerum simulatio vitiosa est (tollit enim iudicium veri idque adulterat), tum amicitiae repugnat maxime; delet enim veritatem, sine qua nomen amicitiae valere non potest. Cic.Lael.92.aVerstellung ist in jedem Fall fehlerhaft – denn sie macht die Erkenntnis der Wahrheit unmöglich oder verfälscht sie – besonders aber steht sie mit der Freundschaft in höchstem Widerspruch, weil sie die Wahrheit vernichtet, ohne die der Name der Freundschaft gehaltlos ist.
quod adhuc vos ignorare non mirum est, propterea quod consulto ab accusatoribus eius rei, quae conflavit hoc iudicium, mentio facta non est. Cic.S.Rosc.5.cEs ist nicht zu verwundern, wenn ihr dies noch nicht wisst, da absichtlich von den Anklägern der Gegenstand, der diese Gerichtsverhandlung veranlasst hat, nicht erwähnt wurde.
quanta multitudo hominum convenerit ad hoc iudicium, vides; quae sit omnium mortalium exspectatio, quae cupiditas, ut acria ac severa iudicia fiant, intellegis. Cic.S.Rosc.11.bDu siehst, welche Menschenmenge zu dieser Verhandlung zusammengeströmt ist; du merkst, wie voll Erwartung jedermann ist, und wie sehr man wünscht, dass scharf und streng gerichtet werde.
longo intervallo iudicium inter sicarios hoc primum committitur, cum interea caedes indignissimae maximaeque factae sunt; Cic.S.Rosc.11.cSeit langer Zeit ist dies die erste Gerichtsverhandlung, die wegen Meuchelmord angesetzt wurde, obwohl inzwischen die empörendsten und zahlreichsten Mordtaten vorgefallen sind.
accusant ei, qui hunc ipsum iugulare summe cupierunt, causam dicit is, qui etiam ad hoc ipsum iudicium cum praesidio venit, ne hic ibidem ante oculos vestros trucidetur; Cic.S.Rosc.13.dAnkläger sind die, die nichts sehnlicher wünschten, als eben diesen Mann auch umzubringen; Beklagter ist der, der bei diesem Prozess selbst mit einer Leibwache erscheint, um nicht eben hier vor euren Augen gemordet zu werden.
ita loqui homines: quod iudicia tam diu facta non essent, condemnari eum oportere, qui primus in iudicium adductus esset; huic autempatronos propter Chrysogoni gratiam defuturos; de bonorum venditione et de ista societate verbum esse facturum neminem; ipso nomine parricidi et atrocitate criminis fore, ut hic nullo negotio tolleretur, cum ab nullo defensus esset. Cic.S.Rosc.28.bEs sagten daher diese Leute, weil so lange kein Gericht gehalten worden sei, müsse man den, der zuerst vor Gericht gestellt werde, verurteilen. Diesem aber werde es wegen der Gunst des Chrysogonus an Beschützern fehlen; den Güterverkauf und jene Genossenschaft werde wohl niemand erwähnen; schon das Wort Vatermord und das Empörende des vorgeworfenen Verbrechens werde es möglich machen, diesen, da er von niemandem verteidigt werde, ohne Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen.
ita facillime quae res totum iudicium contineat et quibus de rebus nos dicere oporteat et quid vos sequi conveniat intellegetis. Cic.S.Rosc.34.eSo werdet ihr am leichtesten einsehen, worauf der ganze Rechtshandel beruht, worüber wir zu sprechen haben und was ihr berücksichtigen sollt.
quae quoniam te fefellerunt, Eruci, quoniamque vides versa esse omnia, causam pro Sex. Roscio, si non commode, at libere dici, quem dedi putabas, defendi intellegis, quos tradituros sperabas, vides iudicare, restitue nobis aliquando veterem tuam illam calliditatem atque prudentiam, confitere huc ea spe venisse, quod putares hic latrocinium, non iudicium futurum. Cic.S.Rosc.61.aWeil Du dies nicht geahnt hast, Erucius, weil du siehst, dass alles ganz anders geht, dass Roscius vielleicht nicht geschickt, doch freimütig verteidigt wird, weil du nun wahrnimmst, dass der, von dem du wähntest, man werde ihn dir preisgeben, nun doch Schutz findet, weil du siehst, dass diejenigen, die, wie du hofftest, dir ihn ausliefern sollten, als Richter handeln, nun so lass uns wieder einmal deine alte Geschicklichkeit und Schlauheit sehen! Gestehe, dass du hierher in der Hoffnung kamst, hier ein Räubernest und kein Gericht zu finden.
venit enim mihi in mentem oris tui. Tene, cum ceteri socii tui fugerent ac se occultarent, ut hoc iudicium non de illorum praeda, sed de huius maleficio fieri videretur, potissimum tibi partis istas depoposcisse, ut in iudicio versarere et sederes cum accusatore? Cic.S.Rosc.95.dDenn ich muss an deine Dreistigkeit denken. Du konntest, während deine übrigen Genossen sich zurückzogen und sich nicht sehen ließen, damit man nicht glaube, dieser Rechtshandel gelte ihrem Raub, sondern vielmehr dem Verbrechen des Beklagten, da konntest du dir die Rolle auswählen, bei der Verhandlung anwesend zu sein und dich neben den Ankläger zu setzen?
itaque mandati constitutum est iudicium non minus turpe quam furti, credo, propterea quod quibus in rebus ipsi interesse non possumus, in eis operae nostrae vicaria fides amicorum supponitur; Cic.S.Rosc.111.bDaher wurden die Rechtsklagen gegen Beauftragte eingeführt, die nicht minder schimpflich war als die gegen Diebe; wahrscheinlich darum, weil da, wo wir selbst nicht zugegen sein können, die Treue der Freunde, die unsere Mitwirkung ersetzen soll, vorausgesetzt wird.
in eius modi vita, iudices, in his tot tantisque flagitiis hoc quoque maleficium, de quo iudicium est, reperietis. Cic.S.Rosc.117.eBei einem solchen Verhalten, ihr Richter, bei so vielen und so großen Vergehen werdet ihr auch die Freveltat, von der es sich bei diesem Prozess handelt, entdecken.
[Cic.fin.1,6,1] Quid? si nos non interpretum fungimur munere, sed tuemur ea, quae dicta sunt ab iis, quos probamus, eisque nostrum iudicium et nostrum scribendi ordinem adiungimus, quid habent, cur Graeca anteponant iis, quae et splendide dicta sint neque sint conversa de Graecis? Cic.Fin.1,6,1Wenn wir nun nicht bloß übersetzen, sondern Aussagen von Schriftstellern, die wir schätzen, verteidigen und sie durch unser eigenes Urteil und unsere eigene Darstellungsweise anreichern, warum sollte man dann griechische Schriften denen vorziehen, die einerseits deutlich dargestellt, andererseits keine Übersetzung aus dem Griechischen sind?
[Cic.fin.1,7,3] Nec vero, ut noster Lucilius, recusabo, quo minus omnes mea legant. utinam esset ille Persius, Scipio vero et Rutilius multo etiam magis, quorum ille iudicium reformidans Tarentinis ait se et Consentinis et Siculis scribere. Cic.Fin.1,7,3Auch werde ich mich nicht, wie unser Lucilius, dagegen sperren, dass alle meine Schriften lesen. Wie wünschte ich, dass euer Persius, ja auch noch weit mehr, dass Scipio und Rutilius noch lebten! Das Urteil dieser scheute jener so, dass er erklärte, er schreibe nur für Tarentiner, Consentiner und Sikuler.
[Cic.fin.1,7,4] Facete is quidem, sicut alia; sed neque tam docti tum erant, ad quorum iudicium elaboraret, et sunt illius scripta leviora, ut urbanitas summa appareat, doctrina mediocris. Cic.Fin.1,7,4Ein drollige Einfall allerdings, wie auch anderes bei ihm; jedoch waren einerseits damals die Leute noch nicht so gelehrt, dass er sich bei seiner Arbeit nach ihrem Urteil hätte richten sollen, andererseits haben seine Schriften einen leichteren Inhalt, so dass sich in ihnen zwar die höchste Feinheit des Witzes kundtut, aber nur mäßiger Gelehrsamkeit.
Qui autem ita frui volunt voluptatibus, ut nulli propter eas consequantur dolores, et qui suum iudicium retinent, ne voluptate victi faciant id, quod sentiant non esse faciendum, ii voluptatem maximam adipiscuntur praetermittenda voluptate. Cic.fin.1,48,1Wer hingegen die Vergnügungen so genießen will, dass sie für ihn keine Schmerzen zur Folge haben, und wer seinem Urteil treu bleibt, um nicht, durch die Lust besiegt, etwas zu tun, wovon er einsieht, dass er es nicht tun dürfe, der erringt die höchste Lust durch Verzicht auf Lust.
Quae cum dixisset: "Explicavi", inquit, "sententiam meam, et eo quidem consilio, tuum iudicium ut cognoscerem, quoniam mihi ea facultas, ut id meo arbitratu facerem, ante hoc tempus numquam est data." Cic.fin.1,72,3Nach diesen Worten sagte Torquatus: "Ich habe meine Ansicht entwickelt, und zwar in der Absicht, dein Urteil zu erfahren. Dies nach meinem Wunsch zu tun, dazu hatet ich bis jetzt noch nie eine Gelegenheit."
Sed tamen admiror, quo pacto iudicium illud Hor.sat.1,4,99.Gleichwohl wundert es mich, wie's möglich ist, dass er entkommen
2013.11.04 Primum post independentiam anno 2008° unilateraliter declaratam electiones municipales in Cosova habitae sunt. Quoniam res publica Serbia integra unionis Europaeae pars fieri affectat, eius moderatores minoritatem Serborum in Cosova incolentium monuerant, ne istis electionibus deessent. Sed quia plerique Serborum, ne ea re Cosova independens agnosci videretur, hortationi moderatorum non modo non obsecuti sunt, sed etiam vi adhibita eos, qui electionem participaturi erant, deterrebant et imprimis in boreali Mitrovica cursum electionis disturbabant.
Mohammed Morsi, proiecticius Aegypti praesidens atque una cum eo quattuordecim alii sodales fraternitatis Muslimorum hodie Memphide causas apud iudices dicunt. Morsi crimini datur, quod ad internecionem civium prope sedem suam reclamitantium incitaverit. Quod eius fautores refragationes annuntiaverunt, custodes publici subornati sunt, ut disciplinam publicam servent. - Postscriptum ex eventu: Morsi coram iudicibus se esse legitimum praesidentem et iudicium scurrilem mimum reclamavit. Causa in proximum annum dilata est.
2013.11.14 Oeconomia hoc vere in Germania pollens in tertio anni spatio trimestri regressa est. Productus internus totalis (BPI) non nisi 0,3 centesimis aucta est. Quem numerum magistratus statisticus foederalis Thermis Mattiacis annuntiavit.
Mohammed Morsi, proiecticius Aegypti praesidens non prius civitatem seditiosam acquieturam et respiraturam esse vaticinatus est, quam ipse potestatem suam legitimam recuperasset. Advocatis, qui eum in carcere adirent, se abductum esse, se invitum detineri, se contra leges reum esse factum dixit. Pendulum eius iudicium octavo die m. Ian. proximi anni continuabitur.
Benjamin Netanyahu, Israelianus princeps administer, suum administrum ab domibus aedificandis consilia, ut viginti milia novarum habitationum in controversiosa regione Cisjordaniae aedificarentur, animo et cogitatione complecti iussit, ne quid colloquia cum Palaestinensibus periclitarentur.
2013.12.31 Precamur sollemnia incipientis anni
Israelia, ut erat constitutum, tertiam partem captivorum Palaestinensium ex carcere dimisit et ad fimilias Gazeticas vel Hierosolymitanas remisit. Antea summum iudicium querimoniam civium reclamantium repudiaverat. Beniamino Netanjahu, primario ministro coalitionarios dextroversos compensativis largitionibus permulcere conandum est.
2014.01.05 Norbertus Bluem, sodalis politicae factionis christianae democraticae et pristinus administer foederalis laboris, acerrime foederale iudicium constitutionale sedem Hesychiae Carolinae habens castigat, quod anno 2013° ineunte conubium homosexuale in aequis vectigalibus cum matrimonio posuerit. Iudicibus praecipitem assimilationem iuris ad rationes atque inclinationes huius temporis opprobrio dat: Familiam esse germen societatis; qui familiam non satis tueatur, germinisecam societatis fieri. 2014.01.05Norbert Blüm, ein Mitglied der Christdemokratischen Partei und früherer Bundesarbeitsminister kritisiert sehr scharf das Verfassungsgericht in Karlsruhe, weil es zu Beginn des Jahres 2013 die homosexuelle Lebensgemeinschaft mit der Ehe steuerlich glechgestellt hat. Er wirft den Richtern eine übereilte Anpassung des Rechts an derzeitige Lebensweisen und Strömungen vor: Die Familie sei Keim der Gesellschaft; wer die Familie nicht ausreichend schütze, schneide den Keim der Gesellschaft ab.
2014.01.06 Quamquam in foedere coalitionis data telephonica in dimidium anni reponenda esse pactum et constitutum est, Heiko Maas, novus administer iustitiae, ne legem accommodatam ferat, recusat. Exspectandum esse argumentatur, utrum iudicium Europaeum repositionem datorum principialiter vetet an permittat; nam ex hac diiudicatione talem legislationem Germanicam suspensam esse. Ab ista argumentatione factiones confoederatae abhorrent. Bruxellis autem administer laudem adipiscitur. 2014.01.06Obwohl im Koalitionsvertrag verbindlich festgelegt ist, dass Telefondaten bis zu einem halben Jahr zu speichern sind, weigert sich der neue Justizminister Heiko Maas, ein entsprechendes Gesetz vorzulegen. Man müsse abwarten, so seine Begründung, ob der Europäische Gerichtshof die Datenspeicherung grundsätzlicgh verbiete oder erlaube; denn von dieser Entscheidung hänge ein derartiges deutsche Gesetz ab. Von dieser Argumentation weichen die Koalitionsparteien ab. In Brüssel allerdings erntet der Minister Lob.
2014.01.18 Thomasius de Maizière, administer rerum interiorum et Henricus Maas, administer iustitiae, de quaestione, quomodo datorum repositio in Germania ordinanda sit, legem ad hanc rem attinentem non ante iudicium a Curia Unionis Europaeae exspectatum in parlamentum ferendam esse convenerunt: Administrum iustitiae legem rogaturum esse, cum primum Curia Luxemburgensis iuris regulam, ad quam lex Germanica dirigenda sit, constituisset. 2014.01.18Innenminister Thomas de Maizière und Justizminister Heiko Maas kamen in der Frage, wie die Datenvorratsspeicherung in Deutschland zu regeln sei überein, ein diesbezügliches Gesetz nicht vor einem vom Europäischen Gerichtshof erwarteten Urteil im Parlament einzubringen: Der Justizminister werde ein Gesetz beantragen, sobald der Gerichtshof in Luxemburg den Rechtsgrundsatz festgesetzt hätte, an dem sich das deutsche Gesetz zu orientieren habe.
2014.01.21 Circiter undecim milia captivorum iussu regiminis Syriaci crudeliter excarnificata et interfecta esse dicuntur. Quod demonstrant multa milia photographematum, quae officialis quidam photographus militaris custodiae, antequam ad oppositionem defecerit, depinxit et furtim e Syria evexit. Tres non mediocres iudices, qui etiam ad iudicium internationale Hagense munere functi erant, ea photographemata in argumentis ad iudiciarium usum aptis numeraverunt. 2014.01.21Etwa elftausend Gefangene sollen auf Geheiß der syrischen Regierung grausam gefoltert und getötet worden sein. Dies beweisen viele tausend Fotos, die ein offizieller Photograph der Militärpolizeit, bevor er zur Opposition überlief, geschossen und heinmlich aus Syrien geschmuggelt haben. Drei namhafte Richter, die auch schon beim Internationalen Gericht in Den Haag tätig waren, haben diese Fotos als gerichtstaugliche Beweismittel eingestuft.
2014.03.18 Germaniae Foederale Iudicium Constitutionale Europaeum Stabilitatis monetariae Mechanismum (ESM) principialiter non cum legibus constitutionalibus dissentire diiudicavit. Quamquam res publica foederata Germaniae centum nongenta miliarda Euronum praestat, iudices regiminis auctoritatem negotiorum publicorum dispensandorum satis inviolatam esse arbitrantur. lc20140318Das deutsche Verfassungsgericht hat entschieden, dass der Europäische Stabiltätsmechanismus (ESM) im Grundsatz nicht verfassungswidrig ist. Obwohl die deutsche Bundesrepublik mit 190 Milliarden haftet, gehen die Richter davon aus, dass die Haushaltsautonomie der Regierung hinreichend gewährleistet sei.
2014.05.14 Google, ille gigas interretialis, iudicio Curiae Unionis Europaeae paululum amputatus est: Quod unicuique privato, qui sit unus de multis, "ius oblivionis "concedendum sit, unicuique liceat a Google postulare, ut res obsoletae vel fictae et adumbratae e machina indagatrice restinguantur. Google spe frustratus se deliberaturum dicit, quomodo iudicium ad effectum adduci possit. 2014.05.14Der Internetriese Goggle ist von dem Europäischen Gerichtshof ein wenig verkürzt worden: Weil einem Jeden privaten und gewöhnlichen Menschen "das Recht auf Vergessen" zugestanden muss, soll jeder auch von Google verlangen können, dass veraltete oder unzutreffende Einträge aus der Suchmaschine gelöscht werden. Google gibt sich enttäuscht und sagt, es wolle überlegen, wie das Urteil umgesetzt werden könne.
2014.12.20 Sa.d. Iudicium Turcicum mandatum comprehensorium in praedicatorem Fethullah Gulen dedit, qui anno MCMXCIX (1999) sua sponte in exilium in Unitas Americae Civitates secesserat. Praesidi Erdogan olim comes et socius adiunctus ex quodam tempore seditiosae societati praeesse, novis rebus studere, Erdogan principatu deicere velle in suspicionem venit. Eius societas telephonemata furaciter auscultavisse, et anno proxime praeterito supiciones corruptionis in politicos conflavisse dicitur. In Turcia aliquot mediatores, qui Gulen favere putantur, in custodiam perquisitivam coniecti sunt. 2014.12.20Ein türkisches Gericht hat gegen den Prediger Fethullah Gulen, der 1999 freiwillig in die USA ins Exil gegangen war, einen Haftbefehl verhängt. Er, der einst Weggefährte und Verbündeter von Präsident Erdogan war, ist seit einiger Zeit in Verdacht geraten, eine terroristische Vereinigung anzuführen, einen Putsch zu planen und Erdogan stürzen zu wollen. Seine Vereinigung habe angeblich Telefongespräche abgehört, und im vergangenen Jahr Korruptionsverdacht gegen Politiker geschürt. In der Türkei wurden einge Medienvertreter, die mit Gülen angeblich sympathisieren, in Untersuchungshaft genommen.
[Cic.nat.1,10,2] Quin etiam obest plerumque iis, qui discere volunt, auctoritas eorum, qui se docere profitentur; desinunt enim suum iudicium adhibere, id habent ratum, quod ab eo, quem probant, iudicatum vident. Cic.nat.1,10,2Ja gemeinhin schadet sogar den Lernenden das Ansehen derjenigen, die sich als Lehrer ankündigen, weil sie dann aufhören, selbstständig zu verstehen, und das ohne weiteres annehmen, worüber sie den, dem sie einmal ihr Vertrauen geschenkt haben, urteilen sehen.
[Cic.off.1,71,3] Quorum iudicium in eo, quod gloriam contemnant et pro nihilo putent, difficile factu est non probare, sed videntur labores et molestias, tum offensionum et repulsarum quasi quandam ignominiam timere et infamiam. Cic.off.1,71,3Allerdings kann man nicht umhin, es gutzuheißen, dass sie den Ruhm geringschätzen und für nichts achten; allein sie fürchten sich offenbar mehr vor Mühe und Arbeit, sowie vor jener Art Schimpf und Schande, die Anfeindungen und Misserfolge bei Bewerbungen zur Folge haben.
Nam quod ad Phalarim attinet, perfacile iudicium est. Cic.off.3,32,1Denn was den Fall mit Phalaris betrifft, so ist die Entscheidung sehr leicht.
discurrunt mutati et seditiosissimum quemque vinctos trahunt ad legatum legionis primae, C. Caetronium, qui iudicium et poenas de singulis in hunc modum exercuit: stabant pro contione legiones destrictis gladiis; reus in suggestu per tribunum ostendebatur; si nocentem adclamaverant, praeceps datus trucidabatur. Tac.ann.1,44,2.Verwandelten Sinnes eilen sie nun nach allen Richtungen hin und schleppen die ärgsten Aufwiegler gebunden vor den Legaten der ersten Legion, Gaius Caetronius, der folgendermaßen über einen nach dem andern zu Gericht saß und die Strafe vollziehen ließ: Die Legionen standen im Kreis versammelt, mit bloßen Schwertern. Der Beschuldigte wurde auf der Brüstung durch einen Tribunen vorgeführt; riefen sie "schuldig", so wurde er hinuntergestürzt und unten niedergemacht.
non tamen ideo faciebat fidem civilis animi; nam legem maiestatis reduxerat, cui nomen apud veteres idem, sed alia in iudicium veniebant: si quis proditione exercitum aut plebem seditionibus, denique male gesta re publica maiestatem populi Romani minuisset: facta arguebantur, dicta inpune erant. Tac.ann.1,72,2.Dennoch erzielte er damit kein Vertrauen zu seinem Bürgersinn. Hatte er doch das Majestätsgesetz wieder eingeführt, ein Gesetz, das schon bei den Alten diesen Namen führte; aber es waren andere Vorwürfe, die vor Gericht kamen: ob jemand durch Verrat das Heer oder das Volk durch Aufwiegelung oder das Ansehen des römischen Staates durch schlechte Amtsführung gefährdet habe. Über Handlungen wurde gerichtet, Reden blieben ungestraft.
Sed mihi haec ac talia audienti in incerto iudicium est, fatone res mortalium et necessitate immutabili an forte volvantur. quippe sapientissimos veterum, quique sectam eorum aemulantur, diversos reperies, ac multis insitam opinionem non initia nostri, non finem, non denique homines dis curae; ideo creberrime tristia in bonos, laeta apud deteriores esse. Tac.ann.6,22,1.Wenn ich dies und ähnliches vernehme, fühle ich mich unsicher im Urteil, ob über den menschlichen Entwicklungen der Spruch des Schicksals steht und unabwendbare Notwendigkeit oder der Zufall. Denn auch die Weisesten unter den alten Denkern und diejenigen, die sich ihnen anschließen, findet man im Widerstreit, und viele von ihnen glauben, dass die Götter sich nicht um unser Werden und nicht um unser Ende, ja überhaupt nicht um den Menschen annehmen; weshalb denn auch so häufig Missgeschick über die Guten ergehe und den Geringeren Glück zufalle.
paucis iudicium aut rei publicae amor; multi stulta spe, prout quis amicus vel cliens; hunc vel illum ambitiosis rumoribus destinabant, etiam in Titi Vinii odium, qui in dies quanto potentior, eodem actu invisior erat. quippe hiantis in magna fortuna amicorum cupiditates ipsa Galbae facilitas intendebat, cum apud infirmum et credulum minore metu et maiore praemio peccaretur. Tac.hist.1,12,3.Wenige zeigten dabei Urteil oder Patriotismus; viele bestimmten in törichter Hoffnung, je nachdem einer ihr Freund oder Günstling war, diesen oder jenen in Partei ergreifenden Gerüchten dazu, zum Teil auch aus Hass gegen Titus Vinius, der, je mächtiger von Tag zu Tag, im selben Maß verhasster wurde. Musste ja das Verlangen der nach hoher Stellung gieenden Freunde durch Galbas Schwäche noch gesteigert werden, da man sich bei Schwachen und Leichtgläubigen mit geringerer Gefahr und höheren Gewinnchancen vergeht.
nam generari et nasci a principibus fortuitum, nec ultra aestimatur: adoptandi iudicium integrum et, si velis eligere, consensu monstratur. sit ante oculos Nero, quem longa Caesarum serie tumentem non Vindex cum inermi provincia aut ego cum una legione, sed sua immanitas, sua luxuria cervicibus publicis depulerunt; neque erat adhuc damnati principis exemplum. Tac.hist.1,16,2.Denn die Abstammung und Geburt von Fürsten ist Zufall, und darüber hinaus geht die Würdigung des Wertes nicht; die Adoption gestattet unbefangene Prüfung, und der Kandidat wird durch die Stimme der Allgemeinheit gezeigt. Immer schwebe dir Nero vor Augen. Ihn, der auf eine lange Reihe der Caesaren stolz war, hat nicht Vindex mit einer wehrlosen Provinz, noch ich mit einer Legion, sondern eigene Unmenschlichkeit, eigene Ausschweifung hat ihn vom Nacken des Volks heruntergeworfen; und doch war die Verurteilung eines Fürsten noch ohne Beispiel.
[Cic.Tusc.1,1] Cum defensionum laboribus senatoriisque muneribus aut omnino aut magna ex parte essem aliquando liberatus, rettuli me, Brute, te hortante maxime ad ea studia, quae retenta animo, remissa temporibus, longo intervallo intermissa revocavi, et cum omnium artium, quae ad rectam vivendi viam pertinerent, ratio et disciplina studio sapientiae, quae philosophia dicitur, contineretur, hoc mihi Latinis litteris inlustrandum putavi, non quia philosophia Graecis et litteris et doctoribus percipi non posset, sed meum semper iudicium fuit omnia nostros aut invenisse per se sapientius quam Graecos aut accepta ab illis fecisse meliora, quae quidem digna statuissent, in quibus elaborarent. Cic.Tusc.1,1Da ich mich endlich von meinen Arbeiten gerichtlicher Verteidigungen und von meinen senatorischen Berufsgeschäften teils ganz, teils großenteils befreit sah, zog ich mich, besonders auf deinen Rat, mein Brutus, zu denjenigen Studien zurück, die, im Geist aufbewahrt, durch die Umstände zurückgedrängt, nach langer Unterbrechung von mir wieder erneuert wurden. Und da die Grundsätze und das System aller Wissenschaften, die sich auf die rechte Einrichtung des Lebens beziehen, im Studium der Weisheit, Philosophie genannt, enthalten sind, glaubte ich dieses durch Übertragung in die lateinische literatur ins Licht setzen zu müssen; nicht als ob die Philosophie aus griechischer Literatur und durch griechische Lehrer nicht erfasst werden könnte; sondern mein Urteil war immer, Römer haben, was sie erfunden haben, für sich weiser erfunden als die Griechen, oder was sie von diesem empfangen haben, besser gemacht; vorausgesetzt, dass sie die Beschäftigung damit für würdig hielten.
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13.02.2015 Superior quidam iudex in Alabama magistratus iudicium summae curiae Vasingtoniensis neglegere atque homosexualibus consociis diploma publice obsignatum abnegare iussit lc201502
14.03.2015 Foederale iudicium constitutionale in publicis scholis magistras capite ricinio velato pueros puellasque doctrina imbuere non vetitas esse iudicavit, nisi paci scholari periculum reale impenderet. lc201503
16.05.2015 Dzhokhar Tsarnaev, iuvenis nunc XXI annorum, qui anno MMXIII Bostoniae una cum fratre maiore insidias in cursum Marathonium, quibus tres homines occisi et plus ducenti violati sunt, paraverat, ad supplicium iniectione venenifera sumendum damnatus est. Arbitri duodecim quattuordecim horas deliberantes ad hoc iudicium venerunt, quod ubique in Foederatis civitatibus vehementem altercationem de apta et iusta ratione poenae capitalis excivit. lc201505Der jetzt 21-jährige Dschochar Zarnajew, der 2013 in Boston zusammen mit seinem älteren Bruder einen Anschlag auf den Marathonlauf ausgeführt hatte, durch den drei Menschen getötet und mehr als zweihundert verletzt wurden, ist zum Tod durch eine Giftspritze verurteilt worden. Die zwölf Geschworenen kamen nach 14-stündiger Beratumn zu diesem Urteil, das überall in den USA eine heftige Debatte über die Angemessenheit und Richtigkeit der Todesstrafe losgetreten hat.
17.05.2015 Mohammed Morsi, pristinus Aegypti praeses, qui primus democratico modo electus erat et iam antea, quod imperium tenens cives reclamantes incarcerari et excruciari iussisset, vinculis viginti annorum punitus est, nunc altero et recenti iudicio, quod (anno MMXI) carcerem effringendum curasset, capitis damnatus est. Istud iudicium, quod, antequam exigitur, a religionis quibusdam auctoritatibus auctorandum est, ubique terrarum indignationem accendit, quod iudices in Aegypto non iam liberi et soluti iudicare sed regimen in debellanda oppositione iuvare videntur. Organizatio Amnestiae Internationalis iudicium mimum appellavit. lc201505Der frühere ägyptische Präsident Mohammed Mursi, der als erster aus demokratischen Wahlen hervorgegangen war und schon früher, weil er, während er an der Macht war, protestierende Bürger hätte inhaftieren und foltern lassen, zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden war, wurde jetzt in einem anderen und neuen Urteil , weil er einen Gefängnisausbruch veranlasst hätte, zum Tod verurteilt. Dieses Urteil, das vor seiner Vollstreckung noch von einigen Religionsführern bestätigt werden muss, hat in der ganzen Welt für Emörung gesorgt, weil die Richter in Ägypten nicht mehr frei und unabhängig urteilten, sondern die Regierung dabei unterstützten, die Opposition niederzuringen. Amnesty International nannte das Urteil eine Farce.
04.07.2015  Summum Graeciae iudicium administrativum demopsephisma, quod die Solis de approbatione condicionum ab Europaeis commodatoribus institutis perhibendum erit, iustum et legitimum esse iudicavit. Quo iudicio ultimum obstaculum remotum est. Praedictiones demoscoporum ancipites sunt ("ναι" 44%, "όχι" 43%). Multi utriusque opinionis asseclae Athenis et in nonnullis aliis urbibus suam quisque voluntatem publice demonstraverunt. Tsipras et Varoufakis cives denuo, ut, si cum dignitate in Europa vivere vellent, condiciones internationalium institutionum abnuerent, monuerunt. Politici Europaei, imprimis Ioannes-Claudius Juncker, tali recusatione res Graecas dramatice exasperatum iri praenuntiaverunt. lc201507Das höchste griechische Verwaltungsgericht hat die Volksbefragung, die am Sonntag über die Annahme der von den europäischen Institutionen aufgestellten Bedingungen abgehalten werde soll, für rechtens erklärt. Durch dieses Urteil ist das letzte Hindernis ausgeräumt. Die Voraussagen der Demoskopen sind unentschieden ("Ja" 44%, "Nein" 43%). Viele Anhänger beider Meinungen haben in Athen und einigen anderen Städten für ihre jeweilige Entscheidung demonstriert. Tsipras und Varoufakis forderten ihre Mitbürger erneut auf, wenn sie mit Würde in Europa leben wollten, die Bedingungen der internationalen Institutionen abzulehnen. Die europäischen Politiker, insbesondere Jean-Claude Juncker, kündigten an, dass sich durch eine derartige Ablehnung die Lage in Griechenland dramatisch verschärfen werde.
22.07.2015  Germaniae Foederale Iudicium Constitutionale hesterno die Martis legem, qua pecuniaria auxilia iis parentibus attribuuntur, qui suos infantes unius aut duorum annorum non in hortulos publicos mittant, sed domi educent, constitutioni rei publicae non convenire diiudicavit. Talem legem non Foederis partium fuisse iudices dixerunt, sed singularum civitatum foederatarum. Bavaria quae hanc legem tulerat, ex omnibus sedecim civitatibus unica esse videtur, quae legem non abrogans pecuniam parentalem, quae nasute etiam "praemium Vestale" nominatur, solvere pergat. Ceterae civitates huic iudicio plauserunt: Winfridus Kretschmann, prasinus Badensis-Virtembergensis primarius legem nihil effecisse praeter effectum asportandi dixit. Olaus Scholz, praefectus urbis Hamaburgi iudicium et foederalismum refovere et exaequatae liberorum educationi in nostra terra prodesse addidit. Qui iam antea aliquando, ut lectuli parvulorum sub dicione suarum partium fierent, se optare dixerat. lc201507Das deutsche Bundesverfassungsgericht hat gestern, am Dienstag, geurteilt, dass das Gesetz, nach dem den Eltern Finanzhilfen gewährt werden, die ihre ein- oder zweijährigen Kinder nicht in öffentliche Kitas schicken, sondern zu Hause erziehen, nicht verfassungskonform sei. Die Richter erklärten, ein solches Gesetz wäre nicht Sache des Bundes gewesen, sondern der einzelnen Bundesländer. Bayern, das dieses Gesetz eingebracht hatte, scheint von allen 16 Ländern das einzige zu sein, das das Gesetz nicht abschafft und das Elterngeld, das spöttisch auch "Herdprämie" heißt, weiterhin zahlen will. Die anderen Länder haben dieses Urteil begrüßt. Winfried Kretschmann, der grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg, sagte, das Gesetz habe nur einen Mitnahmeeffekt hervorgerufen. Der Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz fügte hinzu, das Urteil stärke sowohl den Föderalismus, als auch fördere es in unserem Land die Gleichstellung in der Kindererziehung. Schon früher hatte er einmal gesagt, er wünsche die Hoheit seiner Partei über die Kinderbetten.
09.10.2015  Iosephus Blatter, praefectus organizationis FIFA a commissione ethica suae organizationis subitaria effectivitate in sequentes XC dies vacationem munerum accepit. Una cum eo etiam vicepraeses Michael Platini, qui Blatter successurus esse vulgo putabatur, se in idem temporis spatium ab omni cura pedifollica abducere debet. Alii aliis poenis multati sunt. Blatter male administratorum negotiorum urgetur. Causas per minutias commemorare commissioni ethicae non licet, sed Blatter iura emissionum televisificarum male vendidisse vel potius dilargitus esse dicitur. Iam mense Septembri vergente foederalis Helvetiae cognitura cognitionem in eum constituerat. Platini magnas pecunias nullo sciente qua opera meritas refecerat. Patroni Iosephi Blatter iudicium commissionis vitiosum esse et ex erroribus dependere dixerunt. Verisimile facilius sit Iosephum Blatter missum facere, quam quemquam incorruptum invenire, qui succederet. lc201509Der Fifa-Chef Sepp Blatter wurde von der Erhik-Kommission seiner eigenen Organisation mit sofortiger Wirkung für die folgenden 90 Tage von seinen Aufgaben entbunden. Zusammen mit ihm muss sich auch Vize Michael Platini, der allgemein als Nahfolger Blatters gehandelt wurde, für dieselbe Zeitspanne aller Tätigkeit für den Fußball enthalten. Andere bekamen andere Strafen. Blatter wird eine verfehlte Geschäftsführung vorgeworfen. Detaillierte Gründe darf die Ethik-Kommission nicht angeben, aber er soll Rechte an Fernsehübertragungen unter Wert verkauft, oder vielmehr verschenkt haben. Schon Ende September hatte die Schweizer Bundesanwaltschaft ein Verfahren gegen ihn eingeleitet. Platini soll eine große Summe erhalten haben, ohne dass jemand weiß, für welche Leistung. Sepp Blatters Anwälte behaupten, der Beschluss der Kommission sei fehlerhaft und beruhe auf Irrtümern. Es dürfte wahrscheinlich leichter sein, Sepp Blatter zu suspendieren, als einen unverdächtigen Nachfolger zu finden.
12.11.2015  Postquam Catalaunicum parlamentum regionale duobus diebus ante, ut independentia Catalauniae cis XVIII menses perficeretur, per decretum postulavit, Marianus Rajoy, administer primarius regiminis centralis, quod separationem Catalauniae destricte repudiat, se ea molimina a summae rei publicae consilio vetanda curaturum et XXI administros regionales loco moturum esse annuntiaverat. Et nunc Hispaniae iudicium constitutionale eius intercessioni obsecutum processum Catalaunici decreti impraesentiarum intermisit. Quo iudicio autem controversiae non ad finem perductae, sed potius graviores factae sunt, quod et Arturus Mas, Catalauniae administer primarius, se Hispanensium institutionum decreta non respecturum esse indicavit et "Audientia Nationalis Hispaniae" biocolytas publicos, ne quid eius decreti efficeretur, prohibere iussit. lc201511Nachdem das katalonische Parlament zwei Tage zuvor beschlossen hatte, die Unabhängigkeit Kataloniens innerhalb von 18 Monaten durchzusetzen, hatte Mariano Rajoy, der Ministerpräsident der Zentralregierung, die die Abspaltung Kataloniens strikt ablehnt, wissen lassen, dass er diese Bestrebungen vom Verfassungsgericht verbieten lassen und 21 Regionalminister ihres Amtes entheben will. In der Tat ist das Verfassungsgericht seinem Einspruch gefolgt und hat den katalonischen Beschluss vorerst gestoppt. Durch dieses Urteil hat sich der Streit aber nicht erledigt, sondern eher zugespitzt, weil sowohl der katalonische Ministerpräsident Artur Mas angekündigt hat, dass er Beschlüsse spanischer Institutionen nicht befolgen werde, als auch die "Audiencia Nacional de España" der Polizei Anweisung gegeben hat, jede Umsetzung dieses Beschlusses zu unterbinden.
15.12.2015  In Suecia iudicium Gothoburgense duos viros civitate Suetica donatos, Hassan al-Mandlawi (XXXII annorum) et Al-Amin Sultan (XXX annorum), quod anno MMXIII Aleppi Syriae decollationibus interfuerunt, ad perpetuum carcerem damnavit. Facinus in pellicula magnetoscopica erat depictum, quam custodes in clavi memorali computatro alterius rei inserto invenerant. Iudicium eos, quamquam non ipsi ferrum ministraverant, sed Suetice praecepta dederant, inter gladiatores condemnavit. Accusati erant de "crimine terroristico", quod crimen prosecutores approbare cogit reos terrificare intendisse atque primum in Suecia iudicatum est. Duo se facinorum particices fuisse denegabant et provocaturos esse declarabant. lc201512In Schweden hat ein Göteborger Gericht zwei Männer mit schwedischer Staatsangehörigkeit, Hassan al-Mandlawi (32 Jahre) und Al-Amin Sultan (30 Jahre), weil sie 2013 in Aleppo in Syrien an Enthauptungen teilgenommen haben, zu lebenslänglichem Gefängnis verurteilt. Die Tat war auf einem Video aufgezeichnet, das die Polizei auf dem USB-Stick im Computer eines der beiden gefunden hatte. Das Gericht verurteilte sie, obwohl sie nicht selbst das Schwert geführt hatten, als aktive Täter. Die Anklage lautete auf "terroristische Straftat", was die Staatsanwaltschaft zu dem Nachweis zwingt, dass die Angeklagten die Absicht hatten, Schrecken zu verbreiten. Sie wurde zum ersten Mal vor einem schwedischen Gericht verhandelt. Beide stellten eine Tatbeteiligung in Abrede und kündigten Berufung an.
02.VII.2016  Austriae summum iudicium comitia praesidentialia 22 die mensis Maii exhibita propter multas inobservantias irrita et repetenda esse constituit. lc201607
31.VII.2016  30.VII.2016 Astynomiae Coloniensi inquietus dies Dominicus imminet. Duo milia biocolytarum et octingenti debebunt triginta milia fautorum Turcici praesidis Erdogan coercere, qui pompam reclamatoriam per urbem deducent. Sed etiam greges opponentes pompas praenuntiaverunt, ut in summa quinque dispares greges vias urbis infestabunt. Interea sunt Germani politici (e.g. Steinmeier, Bosbach, Tauber), qui verba facientes moneant, ne externi politici nimia auctoritate in Germania floreant, praeserim cum Erdogan ipse cuiuscumque modi intercessionem Europaeae Unionis vel Foederatarum Civitatum atrocibus verbis repudiet. Ne Turcicus administer rerum externarum concursui interesset, prohibebatur. Cum diu incertum esset, an praeses Erdogan televisifice inculcari liceret, iudicium constitutionale interea talem rogationem formalibus de causis recusavit. lc201607
01.09.2016  Senatus Brasilianus Dilmam Rousseff, quae sub muneribus neglectis ex mense Maio ad tempus praesidentatu mota erat, definitive destituendam esse decrevit. Ei succedet Michael Temer, qui antea cum ea consociatus occasionem rapiens, ut ei munus abrogaretur, dederat operam. Ad legitimas electiones eius nomen numquam acceptum esset. Dilma Rousseff de factiosa conversione rerum loquens se ad summum iudicium provocaturam esse annuntiavit. lc201609In Brasilien hat der Senat beschlossen, dass Dilma Rousseff, die unter dem Vorwurf, ihren dienstlichen Verpflichtungen nicht nachgekommen zu sein, seit Monat Mai bisher vom Präsidentenamt suspendiert war, endgültig abgesetzt wird. Ihr Nachfolger wird Michael Temer, der zunächst mit ihr verbündet war, dann aber die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und ihre Absetzung betrieben hatte. Zu einer regulären Kandidatur wäre er niemals zugelassen worden. Dilma Rousseff sprach von einem Staatsstreich und kündigte Berufung an das höchste Gericht an.
20.09.2016  Cancellaria magis magisque in Cassandram mutatur. Fieri potest, ut nemo ei verum dicenti acquiescat. Altera clades electoria brevi tempore post Megapolin et Pomeraniam Citeriorem Berolini a Democtratis Christianis accepta cancellariam Merkel si minus dedocuit, attamen coegit, ut verbaliter a specie portarum perfugis apertarum desisteret, vel testas istius speciei converreret. Se suam partem responsibilitatis recepturam esse dixit et cives, ut ab Unione Christianorum Democratarum discederent, etiam affluentia perfugarum commotos esse concessit: "Si possem," inquit, "tempus in longum retorquerem, ut res melius praepararem." Se in suis politicis persuasionibus perseveraturam esse, neque tamen illam sententiam ("Nos id expediemus!"), qua suum politicum iudicium enucleate sed etiam simplificate expressum esset, repetere malle. Qui eius declarationem audivit, ad existimationem adducitur, eam sequelarum quidem paenitere, in causis autem immutatis perstare. lc201609Die Kanzlerin mutiert immer mehr zur Kassandra. Möglicherweise glaubt ihr keiner, obwohl sie die Wahrheit sagt. Die zweite Wahlschlappe, die die Christdemokraten kurz nach Mecklenburg-Vorpommern in Berlin erlitten haben, scheint die Kanzlerin Merkel wenn nicht eines Besseren belehrt, so doch gezwungen zu haben, verbal von der Idee der offenen Tür für Flüchtlinge Abstand zu nehmen, oder eher die Scherben dieser Idee zusammenzukehren. Sie sagte, sie wolle ihren Teil der Verantwortung übernehmen und gab zu, dass die Bürger auch aufgrund des Zustroms von Flüchtlingen sich von der christdemokratischen Union abwendeten. "Wenn ich könnte," sagte sie, "würde ich die Zeit weit zurückdrehen, um die Dinge besser zu gestalten." Sie werde ihren politischen Überzeugungen treu bleiben, würde aber dennoch diesen berüchtigten Satz ("Wir werden das schaffen!"), in dem ihr politischer Standpunkt auf den Punkt gebracht, aber auch simplifiziert werde, lieber nicht wiederholen wollen. Wer ihre Stellungnahme hört, bekommt den Eindruck, dass ihr die Folgen zwar leid tun, dass sie aber auf deren Ursachen unverändert beharrt.
08.10.2016  Ioannes Manuel Santos, praeses Columbianus, quamquam condiciones quidem pacis cum rebellium organizatione, quae "Farc" nominatur, pactus pacem ipsam ratam facere nequivit, praemio pacis Nobeliano honoratus est. Praemium eius pertinacia conamina ad diuturnum bellum civile componendum capta dignatur et spem alit ea conamina non omissum iri. Rodrigus Londono, qui causam rebellium egerat atque idem pactionem subscriperat, praesidi gratulatus est nec non et Cubae et Norvegiae grates egit. Eum a iudicibus, qui praemium decernunt, praemii non participem factum esse multis mirum videtur. Praeses Santos se praemium omnibus belli intestini victimis donaturum esse dixit. Permulti praestantes politici undique terrarum iudicium Ansloensium iudicum amplexi sunt. lc201610Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos wurde mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, obwohl es ihm zwar gelang, die Bedingungen eines Friedens mit den sogenannten Farc-Rebellen auszuhandeln, nicht aber den Frieden selbst in Kraft zu setzen. Der Preis würdigt seine unermüdlichen Bemühungen um die Beilegung des langjährigen Bürgerkrieges und nährt die Hoffnung, dass diese Bemühungen weitergehen. Rodrigo Londono, der die Sache der Rebellen vertreten und die Vereinbarung ebenfalls unterzeichnet hatte, gratulierte dem Präsidenten und dankte ausdrücklich auch Kuba und Norwegen. Dass er von den Preisrichtern keinen Anteil am Preis erhielt, verwundert viele. Präsident Santos sagte, er widme den Preis allen Opfern. Sehr viele hochrangige Politiker der ganzen Welt befürworteten die Wahl der Osloer Preisrichter.
04.11.2016  In Magna Britannia nondum satis constat, utrum plebiscitum, quo cives, ut Britannia Europaeam Unionem relinqueret, consciverant, gubernationi soli potestatem det, ut rogationem exeundi ad commissionem Bruxellensem ferat, an antea parlamentum consulendum sit. Curia Superior, ad quam moderatrix quaedam fundi pecuniarum collocatarum et tonsor quidam causam detulerant, nunc, ut parlamentum disceptationis et patrationis decreti particeps fieret, postulavit. Cum petitores eorumque asseclae de victoria parlamentariae democratiae loquantur, Theresa May, administra prima, iudicium, quod plebiscitum parlamento iubente factum sit, recusat et ad Curiam Supremam provocatura suam sententiam horariumque tenet. Ipso die Iovis vespere Ioannem Claudium Iuncker, se de suo consilio anno proximo mense Martio vergente rogationem exeundi Bruxellas delaturam esse telephonice certiorem fecit. lc201611In Großbritannien steht noch nicht hinreichend fest, ob das Plebiszit, in dem die Bürger entschieden haben, dass Britannien die Europäische Union verlassen soll, der Regierung allein die Macht gibt, den Antrag auf Austritt bei der Kommission in Brüssel zu stellen, oder ob vorher das Parlament befragt werden muss. Der High Court, bei dem die Managerin eines Investmentfonds und ein Friseur die Sache anhängig gemacht hatten, hat jetzt gefordert, dass das Parlament an der Entscheidung und der Durchführung des Beschlusses beteiligt wird. Während die Anhänger der Antragssteller von einem Sieg der parlamentarischen Demokratie sprechen, lehnt Premierministerin Theresa May das Urteil ab, weil das Plebiszit auf Verlangen des Parlamentes zustande gekommen sei, ist entschlossen, den Supreme Court anzurufen und hält an ihrem Standpunkt und Zeitplan fest. Noch am Donnerstag Abend hat sie Jean-Claude Juncker angerufen und mitgeteilt, dass sie den Antrag auf Austritt wie geplant im Nächsten Jahr Ende März in Brüssel stellen werde.
05.01.2017  In Israelia miles quidam iuvenis, Elor Azari nomine, qui Palaestinensem quendam insidiatorem iam vulneratum atque inermem humi iacentem ictu ignivomo occidens a iurum humanorum molitoribus taenia visifica depictus est, mense Marte praeteriti anni vergente occisionis arcessitus et heri a iudicibus militaribus condemnatus est. Iudices, quantam ultionem crimini condignam esse iudicarent, nondum dixerunt, sed impendent vincula viginti annorum. Animi et sententiae hominum ancipites: sunt, qui militem ut heroem venerantes crimine purgandum esse vociferentur, sunt alii (sicut Tzipi Livni et Avigdor Liebermann), qui iudicium, qualecumque ceciderit, magni esse pendendum demonstrent. Beniaminus Netanyahu, administer primus, militi vixdum condemnato veniam et impunitatem censuit esse dandam. lc201701In Israel wurde ein junger Soldat namens Elor Azari, der einen palästinensichen Angreifer, obwohl er schon verwundet und wehrlos am Boden lag mit einem Gewhrschuss tötete und dabei von Menschenrechtsaktivisten gefilmt wurde, Ende März vergangenen Jahres gerichtlich belangt und gestern wegen Totschlags verurteilt. Das Gericht hat das angemessene Strafmaß noch nicht verkündet, aber es drohen 20 Jahre Haft. Die Emotionen und Stellungnahmen in der Öffentlichkeit gehen auseinander: Manche verehren den Soldaten wie einen Helden und fordern lautstark seinen Freispruch, andere (wie Tzipi Livni und Avigdor Liebermann) sind dafür, das Urteil, sei es wie es wolle, zu respektieren. Der Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich, kaum dass der Soldat verurteilt war, dafür ausgesprochen, Gnade vor Recht walten zu lassen.
10.01.2017  Cum Angelopoli Californiae actores bene meriti aureis globis exornarentur et Maria (Meryl) Streep ob suum opus praecipuae artis honoraretur, occasione data, quin Donaldum Trump, praesidem designatum, publice castigaret, non abstinuit. Lacrimas vix cohibens: "Potentes", inquit, "si suis condicionibus utuntur, ut alios dominentur, tum nos omnes iacturas faciemus." Se sollicitam et perculsam fuisse dixit, cum praeterito anno vidisset, quo modo Donaldus Trump orationem electoriam habens diurnarium quendam corpore debilitatum petulantissima imitatione derisisset: "Qui alios humilificandi instinctus", inquit, "in nostrum omnium cotididianum usum se pertinebit." Praeterea Urbem Aquifolensem plenam esse alienigenarum monuit. Quibus omnibus expulsis neminem relictum iri praeter paucos athletas pugnatorios, quales Donaldo Trump placerent. Qui non diu remoratus, tamquam si iudicium actricis comprobare vellet, Mariam Streep esse assentatricem aulicam Hillariae Clinton atque unam ex aequo pluris aestimatorum histrionum caterva humilificanter pipiavit. - Utrum tu, amice lector, amicum, si deberes, eligeres, Vladimirum Putin an Mariam Streep? Equidem mihi, quod non debeo, gratulor. lc201701Als in Los Angeles in Kalifornien verdiente Schauspieler mit den Golden Globes ausgezeichnet wurden und Meryl Streep für ihr künstlerisches Lebenswerk geehrt wurde, nutzte sie die Gelegenheit um den gewählten Präsidenten Donald Trump scharf zu kritisieren. Mit Tränen in den Augen sagte sie: "Wenn die Mächtigen ihre Stellung nutzen, andere zu tyrannisieren, werden wir alle verlieren." Sie sei tief betroffen und erschüttert gewesen als sie im vergangenen Jahr sah, wie Donald Trump in einer Wahlkampfrede einen körperlich behinderten Journalisten aufs Schlimmste nachgeäfft und verspottet habe: "Dieser Instinkt, andere zu demütigen", sagte sie, "wird in unser aller Alltag hineinreichen." Außerdem erinnerte sie daran, dass Hoolywood voll von Ausländern sei. Wenn man die alle hinausjage, würden nur einige Kampfsportler übrigbleiben, wie sie nach dem Geschmack von Donald Trump seien. Dieser ließ nicht lange auf sich warten und twitterte, als wolle er die Einschätzung der Schauspielerin bestätigen. herabsetzend, Meryl Streep sei eine Hofschranze von Hillary Clinton und eine von den vielen weit überschätzten Schauspielern. Wen würdest Du, geneigter Leser, wenn Du müsstest, als Freund aussuchen, Wladimir Putin oder Meryl Streep? Ich bin froh, dass ich nicht muss.
18.01.2017  Theresa May, prima administra Britannica, Londini hesterno die Martis orationem diu exspectatam habuit, qua lineamenta Brexitus accuratius depingeret. Se robustum Brexitum appetere repetivit. Britannis evincendum esse, ut curam immigrationis rursus suae dicionis facerent et ius mansionis in Europa libere eligendae, quod pactione Schengeniana conceditur, in Britannia non iam vindicari liceret. Quem ad finem Britannos Europaeam liberi commercii Consocietatem atque Unionem telonariam debere relinquere; etiam a Curia Europaeae Unionis abeundum esse. Se quamvis pactionem recusare, qua Britanni ex dimidia parte participes et altero nomine expertes essent. Melius esse dixit nullum contractum facere, quam malum. Iacturas Brexitus se pactione de libera mercium permutatione cum Unione ineunda compensaturam esse sperat. Utinam ne Europaei tum melius esse nullum contractum quam malum facere respondeant!
Ceterum referendum est:
  • Italianus Antonius Tajani novus praeses Parlamenti Europaei electus Martino Schulz in hoc munere succedet.
  • Tavai Helvetiae congressus Fori oeconomici universalis initium cepit. Xi Jinping, Sinensis praeses, Donaldum Trump spectans globalisationem et liberum commercium collaudavit et, ne bellum mercatorium committeretur, praeminatus est.
  • In Germania Foederale Iudicium Constitutionale rogationem Foederalis Conventus, ut Nationalis Democratica Factio (NDP) vetaretur, reppulit.
lc201701
Die britische Ministerpräsidentin Theresa May hielt am gestrigen Dienstag ihre lang erwartete Rede, in der sie ihre Vorstellungen zum Brexit näher umriss. Sie wiederholte, dass sie einen "harten" Brexit anstrebe. Großbritannien müsse durchsetzen, dass es die Kontrolle über die Einwanderung zurückgewinne und dass das Recht auf Freizügigkeit, das in Europa aufgrund des Schengener Abkommens gilt, in Großbritannien nicht mehr in Anspruch genommen werden könne. Dazu müssten die Briten die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und die Zollgemeinschaft verlassen. Auch vom Europäischen Gerichtshof müsse man sich verabschieden. Sie verweigere sich unterschiedslos jedem Abkommen, aufgrund dessen die Briten zur Hälfte drinnen und zur anderen Hälfte draußen seien. Sie sagte, es sei besser, kein Abkommen zu treffen als ein schlechtes. Die Verluste des Brexits hofft sie durch einen Freihandelsvertrag mit der Union auszugleichen. Hoffentlich werden die Europäer dann nicht den Einwand zurückgeben, es sei besser, kein Abkommen zu treffen als ein schlechtes.
Außerdem ist zu berichten:
  • Der Italiener Antonio Tajani wurde zum neuen Präsidenten des Europäischen Parlaments gewählt und wird Martin Schulz in diesem Amt nachfolgen.
  • In Davos, in der Schweiz, hat das Weltwirtschaftsforum begonnen. Der chinesische Präsident Xi Jinping hat mit Blick auf Donald Trump Globalisierung und freien Handel gepriesen und vor einem Handelskrieg gewarnt.
  • In Deutschland hat das Bundesverfassungsgericht den Verbotsantrag des Bundestages für die Nationaldemokratische Partei (NPD) abgeschmettert.
19.01.2017  Ioachimus Gauck, praeses rei publicae Germaniae, in ultima, quam praeses habuit, oratione rationes quinque annorum iniens populo Germanico valedixit. Eius iudicium de statu rei publicae paululo cohibitius cecidit quam in muneris initio. Etiamsi etiam hodie sibi persuasisset, nullam umquam Germaniam meliorem et magis democraticam fuisse quam nostram, se tamen etiam pericula quaedam videre dixit, quae stabili democratiae Germaniae imminerent. Frontem discriminosam non extendi inter indigenas et advenas neque inter Christianos, Muslimos, Iudaeos, atheosve, sed inter assectatores et insectatores civitatis popularis. Populistis atque eorum simplificationibus repugnandum esse, nationalistis esse persuadendum nos et Europaeos et Germanos esse. Germani ne diffiderent suis animis viribusque neve fidem democratiae deponerent. Europaeae Unioni defensionem esse augendam, nam id dictum percelebratum, quo difficultates politicas armis solvi non posse diceretur, non esse verum, nisi id omnes tenerent. Quod praeses munere decedens necessariam gravitatem Natonis in lumine posuit, cum ad Germanos, tum ad praesidem his diebus in America munus ineuntem pertinuisse crediderim. lc201701Bundespräsident Joachim Gauck verabschiedete sich in seiner letzten Rede als Präsident mit einer Bilanz seiner fünf Amtsjahre von der deutschen Öffentlichkeit. Sein Urteil über den Zustand der Republik fiel ein wenig zurückhaltender aus als bei seinem Amtsantritt. Auch wenn er heute noch überzeugt sei, sagte er, dass kein Deutschland je besser und demokratischer gewesen sei als das unsrige, so sehe er doch auch Gefahren, die der Stabilität der deutschen Demokratie drohten. Die entscheidende Frontlinie verlaufe nicht zwischen Altbürgern und Zuwanderern und nicht zwischen Christen, Muslimen, Juden oder Atheisten, sondern zwischen den Freunden und Feinden der Demokratie. Den Populisten und ihren Vereinfachungen müsse man entgegentreten, die Nationalisten müsse man überzeugen, dass wir beides sind, Europäer und Deutsche. Die Deutschen sollten ihrem Mut und ihrer Stärke vertrauen und ihren Glauben an die Demokratie nicht aufgeben. Europa müsse seine Verteidigungsbereitschaft erhöhen, denn das häufig gehörte Wort, das besage, dass es für politische Probleme keine militärische Lösung gebe, sei nur wahr, wenn sich alle daran hielten. Dass der aus dem Amt scheidende Präsident die unverzichtbare Bedeutung der Nato betonte, richtete sich wohl an die Deutschen, aber mehr noch an den Präsidenten, der in Amerika sein Amt antritt.
30.01.2017  Donaldus Trump die Veneris decreto praesidiali perfugas et cives ex terris, quarum populi ex maiore parte religionis Mahometanae sunt, etiamsi rata synthemata translimitalia aut duplicem civitatem habeant, in Foederatas Americae Civitates immigrare aut, si peregre sunt, reverti vetuit. Id interdictum, quod ad septem civitates pertinet (Iraquiam, Syriam, Iraniam, Libyam, Somaliam, Sudaniam, Iemeniam), ubique terrarum praecipue autem in aeriportibus magnas conturbationes effecit et protestationes populares excitavit. Interea iudicium quoddam Neoeburacense peregrinos, qui ratis synthematibus aut chartulis viridibus exornati haerent, exterminari legibus quidem non sancitum esse diiudicavit, sed undae existimationis publicae nondum resederunt. Sunt etiam quidam Republicani, sicut McCain et Lindsey Graham, qui incomiter admurmurent. Quid de reactionibus nationum exterarum dicam? Irania pro sua parte, ne Americani in suam terram proficiscantur, prohibet. Cancellaria Merkel, ne toti ordines hominum ex religione aut nationaliate in suspicionem generalem vocentur, abnuit, atque etiam Theresa May, etiamsi serius sperato, decretum sibi displicere protulit. At Trump ipse pipiat: "Patria nostra solidis finibus indiget summaque tutela. NUNC. Vide, quae ubique totius Europae et toto mundo accidant - horribilis confusio!" lc201701Donald Trump hat am Freitag per Präsidialdekret verboten, dass Flüchtlinge und Bürger aus Ländern, deren Bevölkerung mehrheitlich dem Islam anhängt, selbst wenn sie ein gültiges Visum oder doppelte Staatsangehörigkeit haben, in die USA einreisen, oder, falls sie sich im Ausland aufhalten, zurückkehren dürfen. Dieses Verbot, das sich auf sieben Länder erstreckt (Irak, Syrien, Iran, Libyen, Somalia, Sudan, Jemen), hat überall in der Welt, besonders aber auf den Flughäfen große Verwirrung gestiftet und in der Bevölkerung Proteste ausgelöst. Inzwischen hat ein Gericht in New York zwar verfügt, dass Ausländer, die mit gültigem Reisepass oder Greencard gestrandet sind, nach dem Gesetz nicht ausgesperrt werden dürfen, aber die Wogen der öffentlichen Kritik haben sich noch nicht geglättet. Sogar einige Republikaner wie McCain und Lindsey Graham äußern sich unfreundlich. Was soll ich noch zu den Reaktionen aus dem Ausland sagen? Iran verbietet seinerseits Amerikanern in sein Land einzureisen. Kanzlerin Merkel ist dagegen, dass ganze Gruppen von Personen auf Grund ihrer Religion oder Nationalität unter Generalverdacht gestellt werden, und auch Theresa May äußerte, wenn auch später als erhofft, ihr Missfallen. Aber Trump selbst twittert: "Our country needs strong borders and extreme vetting, NOW. Look what is happening all over Europe and, indeed, the world - a horrible mess!"
05.02.2017  Duobus regiminibus heri experiendum erat sibi in rebus publicis democratice constitutis non omnia, quaecumque volunt, patrare licere, sed se quoque legibus et disciplina rei publicae teneri. Primum factio gubernatrix Romaniae, postquam cives ex Martis die diem ex die reclamitaverunt, legem, qua gubernatores se ipsi crimine corruptionis purgare volebant, etsi invita, "clamori forensi" oboediens retractare debebat. Tum Seattli Vasingtoniae iudex foederalis James Robart, quem honoris causa nomino, decretum praesidiale, quo praeses Americanus cives ex septem civitatibus, ubi Muhametana religio praepollet, in Americam proficisci vetuerat, a publica disciplina aberrare atque irritum esse iudicaverat. Iste autem praeses, qui repulsam accipere non potis est, iuri minime cedens iudicium ridiculum depretiat, "iudicem, qui dicitur," conculcat, accusationem concertativam exornat. lc201702Zwei Regierungen mussten gestern erfahren, dass es ihnen in einem demokratisch verfassten Staat nicht möglich ist, alles, was sie wünschen, durchzusetzen, sondern dass auch sie an Gesetze und Verfassung gebunden sind. Zunächst musste die Regierungspartei in Rumänien, nachdem die Bürger seit Dienstag tagelang protestiert hatten, ein Gesetz, durch das sich die Regierenden selbst vom Vorwurf der Korruption freisprechen wollten, zwar unwillig aber doch "dem Geschrei der Straße" gehorchend, zurücknehmen. Zum anderen hat in Seattle im Staat Washington der Bundesrichter James Robart, den ich ehrenhalber nenne, die Präsidentenorder, durch die der amerikanische Präsident die Bürger von sieben überwiegend islamischen Ländern daran gehindert hatte, in Amerika einzureisen, als verfassungswidrig und ungültig erklärt. Dieser Präsident aber, der eine Niederlage nicht akzeptieren kann, gibt dem Recht keinen Millimeter Raum, wertet das Urteil als lächerlich ab, verunglimpft den "sogenannten Richter" und bereitet eine Gegenklage vor.
11.02.2017  Controversia inter Americanam iurisdictionem et praesidem ingravescit. Praeses potestatem et sensum communem sibi asciscit, iudices leges et disciplinam rei publicae sibi arrogant. Iudicium appellationis in urbe Sancti Francisci die Iovis leges cuivis meditamento praesidis anteponens eius rogationem, ut edictum praesidiale, quo Mahometani ad tempus in Americam profisci vetarentur, refirmaretur, omnium trium iudicum consensu repudiavit. Iudices regimen periculum insidiarum islamisticarum tantum esse, ut id edictum necessarium aut accomodatum esset, non demonstravisse improbaverunt. Sententiam vix pronuntiatam praeses flagitiosam et politicam denuntiavit et pipiavit: "In ius adibimus. Securitas patriae agitur." Postea cautius fieri posse aiebat, ut, antequam ad summum iudicium appellaret, decretum ex integro novum proponeret. Robertus Ferguson, secretarius iustitiae Minnesotensis, qui litem ad iudices Franciscopolitanos detulerat: "Praeses optionem habet: aut obluctari perget, aut decretum discindet atque ex integro incipiet. Equidem, ut, quod secundo loco posui, capiat, commendo ac iubeo." lc201702Der Streit zwischen der amerikanischen Justiz und dem Präsidenten verschärft sich. Der Präsident beruft sich auf seine Macht und den gesunden Menschenverstand, die Richter nehmen Gesetz und Verfassung in Anspruch. Das Berufungsgericht in San Francisco hat am Donnerstag die Gesetze über gleich welche Denkanstrengung des Präsidenten gestellt und am Donnerstag seinen Antrag, die Präsidialorder, durch die Muslime zeitweise an der Einreise nach Amerika gehindert wurden, wieder in Kraft zu setzen, mit dem einstimmigen Spruch aller drei Richter zurückgewiesen. Die Richter bemängelten, die Regierung habe nicht nachgewiesen, dass die Gefahr islamistischer Attentate so groß sei, dass diese Order notwendig oder angemessen sei. Dieses Urteil kritisierte der Präsident, kaum dass es verkündet war, als skandalös und politisch und twitterte: "Wir werden uns vor Gericht sehen. Die Sicherheit unseres Landes steht auf dem Spiel." Später sagte er etwas zurückhaltender, möglicherweise werde er eine brandneue Order herausgeben, bevor er das höchste Gericht anrufe. Der Justizminister von Minnesota, Bob Ferguson, der den Streit vor das Gericht in San Francisco gebracht hatte: "Der Präsident hat die Wahl: Entweder er kämpft weiter dagegen an, oder er zerreißt sein Dekret und fängt von vorn an. Ich würde ihm dringend empfehlen, die zweite Möglichkeit zu wählen."
28.02.2017  Duo autoraedarii, nunc viginti quinque et duodetriginta annos nati, primo mense Februario superioris anni Berolini, media in urbe, illicitum curriculum agonisticum edentes aliquot quadrivia luce semaphororum rubra maxima celeritate traiecerant et calamitatem autoraedariam efficientes virum undeseptuaginta annorum interfecerant. Iudicium Berolinense istud facinus heri cognitura rogante homocidium fuisse iudicavit. Antehac iudices eiusmodi casus more tralaticio homicidia casualia aestimaverant, Berolinenses autem iudices facinori dolum eventualem subfuisse existimaverunt et perpetratores perpetuis vinculis puniverunt. Patroni autem reos nullo dolo directo permotos sed neglegentia et nimia sui fiducia impulsos hominem interfecisse arbitrati se ad supremam curiam foederalem provocaturos esse pronuntiaverunt. lc201702Zwei Autofahrer, jetzt 25 und 28 Jahre alt. hatten Anfang Februar letzten Jahres in Berlin mitten in der Stadt ein verbotenes Autorennen veranstaltet, einige Kreuzungen mit sehr hoher Geschwindigkeit bei roter Ampel überquert und, indem sie einen Unfall verursachten, einen 69-jährigen Mann getötet. Ein Berliner Gericht hat diese Tat gestern auf Antrag der Staatsanwaltschaft als Mord beurteilt. Zuvor hatten Richter derartige Fälle üblicherweise als fahrlässige Tötung eingestuft, die Berliner Richter aber gingen davon aus, dass der Tat ein bedingter Vorsatz zugrunde lag, und bestraften die Täter mit lebenslänglicher Haft. Die Verteidiger allerdings gehen davon aus, dass die Angeklagten den Mann nicht mit Vorsatz, sondern aus Fahrlässigkeit und in Selbstüberschätzung töteten, und haben Revision beim Bundesgerichtshof angekündigt.
11.03.2017  Civis quidam, cuius nomen non divulgatum est, quod Turcico administro primo, ut in urbe Oberhusiae orationem politicam haberet, permissum erat, querelam ad iudices constitutionales detulerat. Summum iudicium heri eius rogationem, quod de nihilo esset, repudiavit at definivit ab adventiciis politicis e primis Germaniae legibus nullum quidem ius in Germaniam proficiscendi ibique in politicis versandi repeti posse, licentia autem a regimine foederali expressim data nihil obstare. Cum totum igitur in eo sit, ut regimen prudenter decernat, civis autem nihil nisi suadere immediate efficere possit, suadeo primum, ne ius orandi repraesentantibus regiminis alieni detur, nisi, ut neutralitas servetur, repraesentantes oppositionis eodem iure utuntur. Tum, ut moderatoribus alienae terrae ius orandi negetur, si ibi status necessitatis indictus est, neque dilucida iurisdictio locum habet. Postremo suadeo, ut ius orandi recusetur, nisi negari potest verba esse futura, qualia non multum absint a delicto popularis sollicitationis. lc201703Ein Bürger, dessen Name nicht veröffentlicht wurde, hatte, weil dem türkischen Außenminister erlaubt worden war, in Oberhausen eine politische Rede zu halten, eine Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingereicht. Das oberste Gericht hat gestern seinen Antrag als unbegründet zurückgewiesen, stellte aber klar, dass ausländische Politiker aus deutschem Grundrecht zwar keinen Anspruch, nach Deutschland einreisen und sich dort politisch zu betätigen ableiten können, dass dem aber nichts entgegenstehe, wenn die Bundesregierung dies ausdrücklich erlaube. Da also alles davon abhängt, dass die Regierung klug entscheidet, der Bürger aber unmittelbar nichts bewirken kann, als zu raten, rate ich: erstens, dass das Rederecht Vertretern einer ausländischen Regierung aus Gründen der Neutralität nur erteilt wird, wenn auch Vertreter der Opposition dasselbe Recht nutzen. Weiterhin, dass den Regierungsmitgliedern eines fremden Landes das Rederecht verweigert wird, wenn dort der Notstand ausgerufen ist und keine eindeutige Rechtsprechung stattfindet. Zum Schluss rate ich dazu, das Rederecht zu verweigern, wenn nicht ausgeschlossen werden kann, dass Äußerungen getätigt werden, die dem Straftatbestand der Volksverhetzung nahekommen.
02.04.2017  In Venetiola supremum rei publicae iudicium die Mercurii, ut vacillantem praesidem sustineret, extra ordinem considens parlamento potestatem breviter ademerat atque in se ipsum transtulerat. Exinde oppositio politica praesidi Nicolao Maduro subitaneam conversionem rei publicae exprobravit. Etiam publica actrix generalis Ortega, quae antea regimini faverat, de rupto civitatis statu loquebatur. Quod crimen praeses primum reiecit et famosum iudicium probavit. Cum autem protestationes populares eruperunt et vehementer conglobatae protestationes impenderent et civitates externae auctiorem censuram gererent, praeses Maduro iudicium suam sententiam reputare, purgare, emendare iussit. Quod praesidis voluntati satisfaciens eum, qui modo maleficus erat, conservatorem institutorum et legum reddidit. lc201704In Venezuela hatte das oberste Gericht am Mittwoch, um den auf schwachen Füßen stehenden Präsidenten zu stützen, in einer Sondersitzung dem Parlament kurzerhand die Macht entzogen und auf sich selbst übertragen. Daraufhin unterstellte die Opposition Präsident Nicolas Maduro einen Staatsstreich. Auch die Generalstaatsanwältin Ortega, die zuvor auf Seiten der Regierung gestanden hatte, sprach von einem Verfassungsbruch. Diesen Vorwurf wies der Präsident zunächst zurück und hieß das anrüchige Urteil gut. Als aber Proteste in der Bevölkerung ausbrachen, heftige Massenproteste drohten und das Ausland verstärkt Kritik übte, beauftragte Maduro das Gericht, seinen Spruch zu überdenken, zu klären und zu korrigieren. Es folgte dem Wunsch des Präsidenten und machte so den, der eben noch der Übeltäter war, zum Retter der Verfassung.
[47] "His diebus opinio saepe iudicium imitatur." (R.Müller, FAZ 08.09.18) spr2018"Das Vorurteil ersetzt heute oft das Urteil" (R.Müller, FAZ 08.09.18)
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finn
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