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Athen: Akropolis
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Die Akropolis

Ref.: Friedrich Burrer (23.3.1982)
Bildquelle:
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  1. Geschichte:

    Bei der Akropolis, die sich inmitten des heutigen Athen erhebt, handelt es sich um einen Tafelberg aus Kalkstein mit schroffen Abhängen. Ausmaße: 156 m hoch, 272 m lang, 136 m breit.

    Neolithikum
    • Älteste Besiedlung: im Neolithikum (gegen 5000 v. Chr.)
    • Gegen 3000 v. Chr. erste Besiedlung durch Ackerbauern am Nord- und Südhang.
    Myken. Zeit
    • Im 15. / 14. Jh. v. Chr. Errichtung eines mykenischen Königssitzes auf dem Nordplateau (erste Befestigung der Akropolis)
    • In der zweiten Hälfte des 13. Jh. v. Chr. Bau einer Ringmauer (4 - 6 m breit, 10 m hoch), umfasste ein Areal von 30000 qm, welches man Pelasgikon oder Pelargikon nannte; nur ein Zugang durch ein Tor im Westen.
    Archaik
    • Seit der 2. Hälfte des 7. Jh. v. Chr. entstehen in immer größerem Maße Kultbauten und Schatzhäuser, die die Wohnbauten schließlich ganz von der Akropolis verdrängen.
    • Im frühen 6. Jh. v. Chr.: Erster großer Steintempel für Athena Polias (Nordplateau)
    • 529 - 520 v. Chr.: an derselben Stelle wieder ein Tempel für dieselbe Göttin errichtet (Alter Athenatempel), 406 abgetragen
    • Propylon des Peisistratos
    Klassik
    • 480/79 v. Chr.: Die Perser zerstören sämtliche Bauten der Akropolis
    • ab 467 v. Chr. (Schlacht am Eurymedon): Wiederaufbau der Akropolis mit großen Aufschüttungen (mit "Perserschutt") am Nord- und Südhang. Stütz- und Einfassungsmauern
    • 456 v. Chr.: Plan des Perikles für den Wiederaufbau :
    • Bau der Propyläen, des Parthenon, des Erechtheion
    • Wiederaufbau der kleineren Heiligtümer
    Spätzeit Das Bild der Akropolis, im Laufe der Zeit durch kleinere (römische) Bauten vervollständigt, blieb im wesentlichen über die spätantike und byzantinische Zeit hinaus erhalten.
    • 6. Jh. n. Chr.: Parthenon und Erechtheion werden zu christlichen Basilikakirchen umgebaut
    • 13. Jh. n. Chr.: Die Akropolis wird von den Türken neu befestigt
    • 1458 n. Chr.: Die Akropolis wird Sitz des Statthalters des Sultans; Umbau des Parthenon in eine Moschee, zuletzt Pulvermagazin
    • 1687 n. Chr.: Belagerung der Akropolis durch die Venezianer; schwere Beschädigung des Parthenon
    • seit 1833: Restaurierung der Burganlage bis auf den heutigen Tag.
  1. Plan:

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aus: Evi Melas, Athen, Köln (DuMont) 1975, S. 53 (nach John Tavlos, Athen)
  1. Sog. Ergasterion
  2. Heiligtum des Zeus Polieus
  3. Tempel der Roma und des Augustus
  4. Parthenon
  5. Altar der Athene
  6. Erechtheion
  7. Pandroseion
  8. Haus der Arrephoren
  9. Athena Promachos
  10. Chalkothek
  11. Artemis Brauronia
  1. Propyläen
  2. Tempel der Athena Nike
  3. Agrippa-Monument
  4. Beulé-Tor
  5. Panathenäischer Weg
  6. Klepsydra
  7. Apollon Hypoakraios
  8. Höhle des Pan
  9. Höhle der Aglauros
  10. Heiligtum des Eros und der Aphrodite
  11. Peripatos-Inschrift
  1. Odeion des Perikles
  2. Dionysos-Tempel
  3. Dionysos-Theater
  4. Thrasyllos-Denkmal
  5. Nikias-Denkmal
  6. Eumenes-Stoa
  7. Asklepieion
  8. Ionische Stoa
  9. Odeion des Herodes Atticus
  10. Heiligtum der Nymphe
  1. Bauten:

    15 Beulé-Tor: römisch, aus dem 3. Jh. Heutiger Eingang zur Akropolis
    14 Agrippa-Monument (27 n. Chr.), Sockel 170 v. Chr., für einen kleinasiatischen König errichtet
    13 Nike-Tempel: 425 v. Chr. nach Kallikrates in ionischer Ordnung aus Marmor gebaut. Einfacher Aufbau: Naos (5,65 m x 8,30 m). Vier ionische Säulen   (4 m hoch) an Vorder- und Rückseite. Ort der Ehrung der Sieger an den Panathenäen
    12 Propyläen: 437 - 432 v. Chr. durch den Architekten Mnesikles aus pentelischem Marmor erbaut; den gesamten Westhang des Burgplateaus umfassend. Den Zugang bildet eine 11 m breite Rampe (für den Panathenäenzug). Der Aufbau der Propyläen ist denkbar einfach:
    • monumentaler Mittelbau mit einer Front von 6 dorischen Säulen (8,82 m hoch)
    • doppelte innere Säulenstellung von je 3 ionischen Säulen (ca. 10 m hoch) entlang dem mittleren Durchgang der großen Vorhalle
    • über fünf Rampen gelangt man in die Hinterhalle mit 6 dorischen Säulen.
    • die beiden Seitenflügel schließen sich rechtwinklig an den Mittelbau an, haben den gleichen Aufbau, jedoch verschiedene Größen:
      • der linke, im Norden, die Pinakothek, hat einen größeren Grundriss; drei dorische Säulen tragen das Gebälk; Saal mit Ruheliegen und Bildern vom Trojan. Krieg, aus der Orestsage und Alkibiades als Sieger bei den Nemeen; berühmtester Maler: Apelles)
      • der rechte Trakt (im Süden) wurde zu einer Halle au8sgebaut, durch welche die Halle der Athena Nike betreten werden konnte.
    11 Brauronion (Heiliger Bezirk der Artemis Brauronia): Zwei Säulenhallen im Süden und Osten, zwei Kapellen für Kultbilder
    10 Chalkothek: Gebäude zur Aufbewahrung der Weihegeschenke aus Metall für Athena. Davor ein Hof mit kleinem Propylon, durch das man zum Kultbild der Athena Pronaos (9) und über eine Treppe auf die Terrasse des Parthenon (4) gelangte.
    9 Kultbild der Athena Promachos: 9 m hohe Kolossalstatue aus Bronze, Werk des Pheidias
    4 Parthenon: von 447 - 438 durch Iktinos und Kallikrates aus Marmor erbaut; dorischer Peripteros höchster Vollendung; Fläche des dreistufigen Unterbaus: 72,5 m x 34 m; an den Fronten: 8, an den Längsseiten 17 Säulen (Ecksäulen doppelt gezählt) mit einer Höhe von 10,43 m zum Aufbau.
    Grundriss von O nach W: Pronaos, Naos (Cella), Schatzhaus und Opisthodom (für Weihegaben).
    Naos: fensterlos, zwei Reihen dorischer Säulen in zwei Stockwerken; enthielt das Kultbild der Athena Parthenos (12 m hoch; Werk des Pheidias) 438/437 eingeweiht.

    Die Skulpturen des Parthenon kann man unterteilen in:

    • Skulpturen der Giebelgruppen
    • Metopen am Dachgebälk
    • der durchlaufende Fries an der oberen Außenwand des Naos (Pheidias u.a.)
    2 Heiligtum des Zeus Polieus
    6 Erechtheion: Der Marmorbau wurde schon 438 v. Chr. unter Perikles begonnen, jedoch erst 409 - 406 von Philokles in ionischer Ordnung vollendet. Das Gebäude liegt auf der höchsten Stelle der Akropolis, dem nördlichen Felsplateau.
    • Das Erechtheion umfasst mehrere heilige Stätten:
      • Ölbaum der Athena
      • Dreizackmal und Quelle des Poseidon
      • Grab des Urvaters Erechtheus und die Behausung der Burgschlange
      • das Grab des ersten attischen Königs Kekrops
      • das Heiligtum seiner Tochter Pandrosos
      • den heiligen Bezirk der Athena Polias, u.a.m.
    • Der Naos (östlicher Teil des Gebäudes) enthielt das heilige Kultbild der Athena Polias aus dem alten Athenatempel. Zwei Fenster!! Im Pronaos trugen 5 Säulen (6 m hoch) den Giebel des Satteldaches; also eine gewöhnliche Tempelfront.
    • Korenhalle (südlicher Teil des Gebäudes): Das Gebälk wird von sechs Koren (Mädchenstatuen, Karyatiden) getragen. Eine Treppe führt zu einem Vorraum (2,50 m tiefer).
    • Nordhalle: Das Gebälk wird von 6 ionischen Säulen (7,65 m hoch) getragen und ist mit einem Fries verziert.
    • Westfront des Tempels: als Fassade ausgestattet; vier ionische Halbsäulen, Zwischenräume vergittert.
    •  
    7 Pandroseion, das offene Heiligtum der Pandrosos, ist mit verschiedenen Weihestätten dem Erechtheion vorgelagert.
    8 Haus der Arrephoren: Wohnung der vier Tempeldienerinnen der Athena (Arrephoroi)
    17 Klepsydra-Quelle. Sie befindet sich, so wie die Höhlenheiligtümer des Apollon, Pan, der Aglauros und des Eros am Nordhang der Akropolis
  2. Restaurierung:

    • Die Akropolis und Athen sind immer schon auch Baustelle. Der Ausbau der Akropolis war bereits unter Perikles eine wichtige "Arbeitsbeschaffungsmaßnahme", die Hunderte von Handwerkern in Arbeit und Brot gebracht hat. Heute hat sie von dieser Funktion nicht allzu viel verloren . Im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2004 wurden in Athen die  Restaurierungsbemühungen verstärkt.   
    • Eine der wichtigsten Maßnahmen ist zur Zeit die Entfernung der Metallklammern, die der Architekt  Nikolaos Balanos im letzten Jahrhundert in der Meinung anbrachte, die Bauten für alle Zeiten zu sichern. Diesen Irrtum büßen jetzt 300 Archäologen und rund 240 Facharbeiter, die das Mauerwerk unter der Leitung von Maria Ioannidou in mühsamer Kleinarbeit wieder von dem gefräßigen Metallrost befreien.

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