(484c) Τὸ μὲν οὖν ἀληθὲς
οὕτως ἔχει, γνώσῃ δέ, ἂν ἐπὶ τὰ μείζω ἔλθῃς ἐάσας ἤδη φιλοσοφίαν.
φιλοσοφία γάρ τοί ἐστιν, ὦ Σώκρατες, χαρίεν, ἄν τις αὐτοῦ μετρίως
ἅψηται ἐν τῇ ἡλικίᾳ· ἐὰν δὲ περαιτέρω τοῦ δέοντος ἐνδιατρίψῃ, διαφθορὰ
τῶν ἀνθρώπων. ἐὰν γὰρ καὶ πάνυ εὐφυὴς ᾖ καὶ πόρρω τῆς ἡλικίας φιλοσοφῇ,
ἀνάγκη πάντων ἄπειρον γεγονέναι ἐστὶν ὧν χρὴ ἔμπειρον εἶναι (d)
τὸν μέλλοντα καλὸν κἀγαθὸν καὶ εὐδόκιμον ἔσεσθαι ἄνδρα.
καὶ γὰρ τῶν νόμων ἄπειροι γίγνονται τῶν κατὰ τὴν
πόλιν, καὶ τῶν λόγων, οἷς δεῖ χρώμενον ὁμιλεῖν ἐν τοῖς συμβολαίοις
τοῖς ἀνθρώποις καὶ ἰδίᾳ καὶ δημοσίᾳ, καὶ τῶν ἡδονῶν τε καὶ ἐπιθυμιῶν
τῶν ἀνθρωπείων, καὶ συλλήβδην τῶν ἠθῶν παντάπασιν ἄπειροι γίγνονται.
ἐπειδὰν οὖν ἔλθωσιν εἴς τινα ἰδίαν ἢ πολιτικὴν πρᾶξιν, καταγέλαστοι
γίγνονται, ὥσπερ γε οἶμαι οἱ πολιτικοί, (e) ἐπειδὰν αὖ εἰς τὰς ὑμετέρας
διατριβὰς ἔλθωσιν καὶ τοὺς λόγους, καταγέλαστοί εἰσιν.
συμβαίνει γὰρ τὸ τοῦ Εὐριπίδου· "λαμπρός"
τέ ἐστιν "ἕκαστος" ἐν τούτῳ, "καὶ ἐπὶ τοῦτ' ἐπείγεται",
νέμων τὸ πλεῖστον ἡμέρας τούτῳ μέρος,
ἵν' αὐτὸς αὑτοῦ τυγχάνει βέλτιστος ὤν· |
(485a) ὅπου δ' ἂν φαῦλος ᾖ, ἐντεῦθεν φεύγει καὶ
λοιδορεῖ τοῦτο, τὸ δ' ἕτερον ἐπαινεῖ, εὐνοίᾳ τῇ ἑαυτοῦ, ἡγούμενος
οὕτως αὐτὸς ἑαυτὸν ἐπαινεῖν. ἀλλ' οἶμαι τὸ ὀρθότατόν ἐστιν ἀμφοτέρων
μετασχεῖν. φιλοσοφίας μὲν ὅσον παιδείας χάριν καλὸν μετέχειν, καὶ
οὐκ αἰσχρὸν μειρακίῳ ὄντι φιλοσοφεῖν· ἐπειδὰν δὲ ἤδη πρεσβύτερος
ὢν ἄνθρωπος ἔτι φιλοσοφῇ, καταγέλαστον, ὦ Σώκρατες, τὸ χρῆμα γίγνεται,
καὶ ἔγωγε (b) ὁμοιότατον πάσχω πρὸς τοὺς φιλοσοφοῦντας ὥσπερ πρὸς
τοὺς ψελλιζομένους καὶ παίζοντας. ὅταν μὲν γὰρ παιδίον ἴδω, ᾧ ἔτι
προσήκει διαλέγεσθαι οὕτω, ψελλιζόμενον καὶ παῖζον, χαίρω τε καὶ
χαρίεν μοι φαίνεται καὶ ἐλευθέριον καὶ πρέπον τῇ τοῦ παιδίου ἡλικίᾳ,
ὅταν δὲ σαφῶς διαλεγομένου παιδαρίου ἀκούσω, πικρόν τί μοι δοκεῖ
χρῆμα εἶναι καὶ ἀνιᾷ μου τὰ ὦτα καί μοι δοκεῖ δουλοπρεπές τι εἶναι·
(c) ὅταν δὲ ἀνδρὸς ἀκούσῃ τις ψελλιζομένου ἢ παίζοντα ὁρᾷ, καταγέλαστον
φαίνεται καὶ ἄνανδρον καὶ πληγῶν ἄξιον. ταὐτὸν οὖν ἔγωγε τοῦτο πάσχω
καὶ πρὸς τοὺς φιλοσοφοῦντας. παρὰ νέῳ μὲν γὰρ μειρακίῳ ὁρῶν φιλοσοφίαν
ἄγαμαι, καὶ πρέπειν μοι δοκεῖ, καὶ ἡγοῦμαι ἐλεύθερόν τινα εἶναι
τοῦτον τὸν ἄνθρωπον, τὸν δὲ μὴ φιλοσοφοῦντα ἀνελεύθερον καὶ οὐδέποτε
οὐδενὸς ἀξιώσοντα ἑαυτὸν οὔτε καλοῦ οὔτε γενναίου πράγματος· (d)
ὅταν δὲ δὴ πρεσβύτερον ἴδω ἔτι φιλοσοφοῦντα καὶ μὴ ἀπαλλαττόμενον,
πληγῶν μοι δοκεῖ ἤδη δεῖσθαι, ὦ Σώκρατες, οὗτος ὁ ἀνήρ. ὃ γὰρ νυνδὴ
ἔλεγον, ὑπάρχει τούτῳ τῷ ἀνθρώπῳ, κἂν πάνυ εὐφυὴς ᾖ, ἀνάνδρῳ γενέσθαι
φεύγοντι τὰ μέσα τῆς πόλεως καὶ τὰς ἀγοράς, ἐν αἷς ἔφη ὁ ποιητὴς
τοὺς ἄνδρας ἀριπρεπεῖς γίγνεσθαι, καταδεδυκότι δὲ τὸν λοιπὸν βίον
βιῶναι μετὰ μειρακίων ἐν γωνίᾳ τριῶν ἢ τεττάρων ψιθυρίζοντα, (e)
ἐλεύθερον δὲ καὶ μέγα καὶ ἱκανὸν μηδέποτε φθέγξασθαι. |
[40] So steht es in
der Wahrheit, und das wirst du erkennen, wenn du der Philosophie
jetzt absagen willst und dich höheren Dingen zuwendest. Die
Philosophie, lieber Sokrates, ist ja ganz nett, wenn man sie mit
Maß betreibt und in jungen Jahren. Wenn man sich aber weiter
in sie vertieft, als nötig ist, ist sie das Verderben der Menschen.
Denn wenn jeman eine edle Natur hat und philosophiert noch über
die rechte Altersstufe hinaus, so muss er notwendig mit allem unbekannt
bleiben, was der zukünfitge tüchtige und angesehene Mann
kennen muss.
Denn sie bleiben unbekannt mit den Staatsverhältnissen,
mit den Mitteln der Rede, die man im öffentlichen und im Privatverkehr
mit Menschen anwenden muss, mit den menschlichen Neigungen und Leidenschaften,
und überhaupt durchaus unbekannt mit der Denk- und Lebensweise
der Menschen. Wenn sie nun ein eigenes oder ein Staatsgeschäft
vornehmen sollen, machen sie sich lächerlich, wie, denke ich,
andererseits auch die Staatsmänner, wenn sie sich euren Beschäftigungen
und Unterhaltungen zuwenden, sich auch lächerlich machen.
Denn da trifft das Wort des Euripides zu: "Jeder
leuchtet darin hervor und lenkt sein Streben nur darauf,
Und müht sich ab des Tages größten Teil
darum
Dass er der Allerbeste sei in seinem Fach. |
Worin er aber schlecht ist, das meidet er und schmäht
er, das andere lobt er aus Selbstliebe, weil er darin sich selbst
zu loben gleubt. Das Beste aber ist wohl, an beiden seinen Teil
zu haben. Der Philosophie so weit mächtig zu sein, als zur
Bildung gehört, ist schön, und einem jungen Menschen steht
das Philosophieren nicht schlecht. Wenn aber der Mensch schon älter
ist und noch philosophiert, so wird, mein Sokrates, die Sache lächerlich,
und mir geht es den Philosophierenden gegenüber ganz ähnlich
wie mit den Stammelnden und Possentreibern. Denn wenn ich ein Kind
sehe, für das es noch schicklich ist, so zu reden, zu stammeln
und Possen zu treiben, so habe ich es gern und es erscheint mir
nett, natürlich und dem Alter des Kindes angemessen. Wenn ich
aber ein kleines Kind alle Silben deutlich sprechen höre, so
kommt mir die Sache anstößig vor, es beleidigt meine
Ohren und kommt mir vor, wie etwas Knechtisches. Wenn man aber gar
einen Mann stammeln hört oder Possen treiben sieht, so sieht
das lächerlich und unmännlich aus und verdient Schläge.
Gerade so geht es mir den Philosophierenden gegenüber. Wenn
ich bei einem heranwachsenden Jüngling Neigung zur Philosophie
sehe, so habe ich es gern und halte es für passend, und den
Menschen halte ich für edeldenkend, ja wer gar keine Philosophie
treibt, der gilt mir für unedel und für einen, der sich
selbst weder je eines schönen noch edlen Zieles würdig
halten werde. Wenn ich aber gar einen älteren Menschen noch
philosophieren sehe, der sich nicht davon losreißen kann,
der Mensch verdient, lieber Sokrates, nach meiner Ansciht Schläge.
Denn, wie ich eben sagte, die Folge ist, dass dieser Mensch, wenn
er auch gute Anlagen hat, unmännlich wird, die Sammelplätze
des Staatslebens und die Märkte meidet, wo, wie der Dichter
sagt (Hom.Il.9,441), die Männer trefflich sich erweisen, er
aber verkriecht sich und muss seine ganze Zukunft mit drei oder
vier halbwüchsigen Jünglingen in einem Winkel flüsternd
verleben, ein freies, lautes und eindringendes Wort kann er nie
von sich geben. |