ARISTOTELES PHYSIK - ΦΥΣΙΚΗΣ ΑΚΡΟΑΣΕΩΣ
Α. 1 (184a - 187a11)
1. Erkenntnis der Naturdinge aus ihren Prinzipien.
2.Die Widerlegung der Seinslehre des Parmenides (und Melissos)
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1. Da das Wissen und das Erkennen hinsichtlich
all der Gegenstände, die Ihre Anfänge, Ursachen und Gründe
haben, auf dereren Erforschung beruht, (denn dann glauben wir etwas
zu kennen, wenn wir seine ersten Ursachen erforscht haben und seine
ersten Anfänge, und bis zu den Grundbausteinen), so ist klar,
dass auch bei der Naturwissenschaft zuerst versucht werden muss, Bestimmungen
zu geben über die Anfänge. Es geht aber unser Weg von dem,
was uns verständlicher ist und deutlicher, nach dem von Natur
Deutlicheren und Verständlicheren. Denn nicht dasselbe ist für
uns verständlich und an sich. Darum ist es notwendig, auf diese
Art fortzuführen von dem, was von Natur undeutlicher, uns aber
deutlicher ist, zu dem von Natur Deutlichern und Verständlichern.
Nun ist uns zuerst klar und deutlich das mehr Zusammengesetzte; nachher
werden aus diesem verständlich die Anfänge und die Grundbausteine,
durch Zerlegung von jenem. Deshalb muss man von dem Allgemeinen zu
dem Besondern fortgehen. Denn das Ganze ist für den Sinn verständlicher;
das Allgemeine aber ist eine Art von Ganzem, denn es enthält
dieses Allgemeine ein Vieles, als Teile. In demselben Falle befinden
sich gewissermaßen auch die Worte, im Verhältnis zum Begriffe.
Sie bezeichnen nämlich ein Ganzes auf unbestimmte Weise; z.B.
der Kreis. Die nähere Bestimmung erst zerlegt sie in ihr Besonderes.
Auch die Kinder nennen ja zuerst alle Männer Vater, und Mutter
die Frauen; später aber fangen sie an, bei beiden zu unterscheiden.
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(184a10) Ἐπειδὴ τὸ εἰδέναι
καὶ τὸ ἐπίστασθαι συμβαίνει περὶ πάσας τὰς μεθόδους, ὧν εἰσὶν ἀρχαὶ
ἢ αἴτια ἢ στοιχεῖα, ἐκ τοῦ ταῦτα γνωρίζειν (τότε γὰρ οἰόμεθα γιγνώσκειν
ἕκαστον, ὅταν τὰ αἴτια γνωρίσωμεν τὰ πρῶτα καὶ τὰς ἀρχὰς τὰς πρώτας
καὶ μέχρι τῶν στοιχείων), δῆλον ὅτι καὶ τῆς περὶ φύσεως ἐπιστήμης
πειρατέον διορίσασθαι πρῶτον τὰ περὶ τὰς ἀρχάς. πέφυκε δὲ ἐκ τῶν γνωριμωτέρων
ἡμῖν ἡ ὁδὸς καὶ σαφεστέρων ἐπὶ τὰ σαφέστερα τῇ φύσει καὶ γνωριμώτερα·
οὐ γὰρ ταὐτὰ ἡμῖν τε γνώριμα καὶ ἁπλῶς. διόπερ ἀνάγκη τὸν τρόπον τοῦτον
προάγειν ἐκ τῶν ἀσαφεστέρων μὲν τῇ φύσει ἡμῖν δὲ σαφεστέρων ἐπὶ τὰ
σαφέστερα τῇ φύσει καὶ γνωριμώτερα. ἔστι δ' ἡμῖν τὸ πρῶτον δῆλα καὶ
σαφῆ τὰ συγκεχυμένα μᾶλλον· ὕστερον δ' ἐκ τούτων γίγνεται γνώριμα
τὰ στοιχεῖα καὶ αἱ ἀρχαὶ διαιροῦσι ταῦτα. διὸ ἐκ τῶν καθόλου ἐπὶ τὰ
καθ' ἕκαστα δεῖ προϊέναι· τὸ γὰρ ὅλον κατὰ τὴν αἴσθησιν γνωριμώτερον,
τὸ δὲ καθόλου ὅλον τί ἐστι· πολλὰ γὰρ περιλαμβάνει ὡς μέρη τὸ καθόλου.
πέπονθε δὲ ταὐτὸ τοῦτο τρόπον τινὰ καὶ τὰ ὀνόματα πρὸς τὸν λόγον·
(184b10) ὅλον γάρ τι καὶ ἀδιορίστως σημαίνει, οἷον ὁ κύκλος, ὁ δὲ
ὁρισμὸς αὐτοῦ διαιρεῖ εἰς τὰ καθ' ἕκαστα. καὶ τὰ παιδία τὸ μὲν πρῶτον
προσαγορεύει πάντας τοὺς ἄνδρας πατέρας καὶ μητέρας τὰς γυναῖκας,
ὕστερον δὲ διορίζει τούτων ἑκάτερον.
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2. Notwendig ist der Anfang entweder Einer
oder mehre. Und wenn Einer, entweder unbeweglich, wie Parmenides und
Melissos sagen, oder bewegt, wie die Naturforscher, von denen einige
die Luft als ersten Anfang nennen, andere das Wasser. Wenn aber mehre,
entweder begrenzte oder unbegrenzte. Und wenn begrenzte, aber doch
mehr als Einer, entweder zwei, oder drei, oder vier, oder irgend eine
andere Zahl. Es ist dies dieselbe Untersuchung, wie wenn nach dem
Wieviel des Seienden gefragt wird. Denn auch hier untersucht man zuvörderst,
woraus das Seiende ist, und nach diesem handelt es sich, ob es eins,
oder viele; begrenzt oder unbegrenzt viele. So dass die Untersuchung
in der Tat dem Anfang und dem Grunde gilt, ob er Einer oder viele. |
Ἀνάγκη δ' ἤτοι μίαν εἶναι
τὴν ἀρχὴν ἢ πλείους, καὶ εἰ μίαν, ἤτοι ἀκίνητον, ὥς φησι Παρμενίδης
καὶ Μέλισσος, ἢ κινουμένην, ὥσπερ οἱ φυσικοί, οἱ μὲν ἀέρα φάσκοντες
εἶναι οἱ δ' ὕδωρ τὴν πρώτην ἀρχήν· εἰ δὲ πλείους, ἢ πεπερασμένας ἢ
ἀπείρους, καὶ εἰ πεπερασμένας πλείους δὲ μιᾶς, ἢ δύο ἢ τρεῖς ἢ τέτταρας
ἢ ἄλλον τινὰ ἀριθμόν, καὶ εἰ ἀπείρους, ἢ οὕτως ὥσπερ Δημόκριτος, τὸ
γένος ἕν, σχήματι δὲ <διαφερούσας>, ἢ εἴδει διαφερούσας ἢ καὶ
ἐναντίας. ὁμοίως δὲ ζητοῦσι καὶ οἱ τὰ ὄντα ζητοῦντες πόσα· ἐξ ὧν γὰρ
τὰ ὄντα ἐστὶ πρώτων, ζητοῦσι ταῦτα πότερον ἓν ἢ πολλά, καὶ εἰ πολλά,
πεπερασμένα ἢ ἄπειρα, ὥστε τὴν ἀρχὴν καὶ τὸ στοιχεῖον ζητοῦσι πότερον
ἓν ἢ πολλά. |
Analyse (Dihärese - διαιροῦσι ταῦτα) zur Verdeutlichung
der physikalischen Grundbausteine und Prinzipien |
Die Forschung nun, die auf Einheit und
Unbeweglichkeit des Seienden ausgeht, ist nicht die Naturforschung.
Denn wie auch der Geometer nichts mehr mit demjenigen zu tun hat,
der die Anfänge leugnet, sondern dies entweder einer andern Wissenschaft
angehört, oder einer, die allen gemein ist; so der, der von den
Anfängen selbst handelt. Denn es gibt keinen Anfang mehr, wenn
nur Eines ist, und auf diese Weise Eines ist; da jeder Anfang entweder
etwas beginnt, oder das erste unter mehren ist. Es ist also die Betrachtung
des diesergestalt Einen gleich dem Reden über irgend einen beliebigen
Satz von denen, die nur des Begriffes wegen aufgestellt werden; wie
jener heraklitische; oder wie wenn man sagen wollte: Ein Mensch sei
das, was ist; oder dem Lösen einer spitzfindigen Aufgabe. So
etwas heben auch wirklich jene beiden Lehren, die des Melissos und
die des Parmenides: sie beginnen von falschen Voraussetzungen und
fahren nicht in eigentlicher Schlußform fort. Besonders aber
ist des Melissos Lehre schroff und durchaus einseitig. Doch, ist Ein
seltsamer Grundsatz einmal zugegeben, so folgt das Uebrige von selbst. |
τὸ μὲν οὖν εἰ ἓν καὶ
ἀκίνητον τὸ ὂν σκοπεῖν οὐ περὶ φύσεώς ἐστι σκοπεῖν· (185a) ὥσπερ γὰρ
καὶ τῷ γεωμέτρῃ οὐκέτι λόγος ἔστι πρὸς τὸν ἀνελόντα τὰς ἀρχάς, ἀλλ'
ἤτοι ἑτέρας ἐπιστήμης ἢ πασῶν κοινῆς, οὕτως οὐδὲ τῷ περὶ ἀρχῶν· οὐ
γὰρ ἔτι ἀρχὴ ἔστιν, εἰ ἓν μόνον καὶ οὕτως ἓν ἔστιν. ἡ γὰρ ἀρχὴ τινὸς
ἢ τινῶν. ὅμοιον δὴ τὸ σκοπεῖν εἰ οὕτως ἓν καὶ πρὸς ἄλλην θέσιν ὁποιανοῦν
διαλέγεσθαι τῶν λόγου ἕνεκα λεγομένων (οἷον τὴν Ἡρακλείτειον, ἢ εἴ
τις φαίη ἄνθρωπον ἕνα τὸ ὂν εἶναι), ἢ λύειν λόγον ἐριστικόν, ὅπερ
ἀμφότεροι μὲν ἔχουσιν οἱ λόγοι, καὶ ὁ Μελίσσου καὶ ὁ Παρμενίδου· καὶ
γὰρ ψευδῆ λαμβάνουσι καὶ ἀσυλλόγιστοί εἰσιν· μᾶλλον δ' ὁ Μελίσσου
φορτικὸς καὶ οὐκ ἔχων ἀπορίαν, ἀλλ' ἑνὸς ἀτόπου δοθέντος τὰ ἄλλα συμβαίνει·
τοῦτο δὲ οὐδὲν χαλεπόν. |
Wir nun gehen davon aus, dass das zur Natur
Gehörige, entweder alles oder einiges, ein bewegtes ist. Dieß
aber ergibt sich aus der allmähligen Betrachtung der hierunter
enthaltenen Gegenstände. Uebrigens braucht man nicht allem zu
begegnen, sondern nur den falschen Schlüssen, die einer aus den
Anfängen zieht: Z.B. die Verwandlung des Kreises in ein Viereck,
die mittels der Kreisabschnitte, hat der Geometer zu widerlegen; die
des Antiphon hingegen geht den Geometer nichts an. |
ἡμῖν δ' ὑποκείσθω τὰ
φύσει ἢ πάντα ἢ ἔνια κινούμενα εἶναι· δῆλον δ' ἐκ τῆς ἐπαγωγῆς. ἅμα
δ' οὐδὲ λύειν ἅπαντα προσήκει, ἀλλ' ἢ ὅσα ἐκ τῶν ἀρχῶν τις ἐπιδεικνὺς
ψεύδεται, ὅσα δὲ μή, οὔ, οἷον τὸν τετραγωνισμὸν τὸν μὲν διὰ τῶν τμημάτων
γεωμετρικοῦ διαλῦσαι, τὸν δὲ Ἀντιφῶντος οὐ γεωμετρικοῦ· |
Indes, da die Aufgaben jener zwar nicht
die Natur zum Gegenstand haben, aber doch auf die Naturwissenschaft
von Einfluß sind, so ist es vielleicht wohlgetan, sie ein wenig
zu besprechen; denn die Betrachtung hat wissenschaftlichen Gehalt. |
οὐ μὴν ἀλλ' ἐπειδὴ περὶ
φύσεως μὲν οὔ, φυσικὰς δὲ ἀπορίας συμβαίνει λέγειν αὐτοῖς, ἴσως ἔχει
καλῶς ἐπὶ μικρὸν διαλεχθῆναι περὶ αὐτῶν· ἔχει γὰρ φιλοσοφίαν ἡ σκέψις. |
Wir beginnen am schicklichsten mit folgendem.
Da Sein vielerlei bedeutet, so fragt sich, wie es diejenigen nehmen,
die da sagen, dass alles Eins sei. Meinen sie ein Wesen dieses Alls,
oder eine Größe, oder eine Beschaffenheit? Und weiter:
wenn ein Wesen, ist es dann ein einzelnes, wie Ein Mensch, oder Ein
Pferd, oder Eine Seele? oder eine auf gleiche Weise einzelne Beschaffenheit,
z.B. weiß, oder warm, oder sonst etwas dergleichen? Denn alles
dies ist gar sehr verschieden, obwohl gleich unstatthaft es auszusagen.
Wenn es nämlich sowohl Wesen, als auch Größe und Beschaffenheit
sein soll, und dies gleichviel ob getrennt von einander, oder nicht,
so haben wir eine Vielheit des Seienden. Soll aber alles Beschaffenheit
oder Größe sein, gleichviel ob daneben ein Wesen sei oder
nicht sei, so ist dies seltsam; wenn man nichts anders seltsam nennen
darf das Unmögliche. Denn nichts von den übrigen besteht
getrennt, außer dem Wesen, da allem diesem etwas ihm zum Grunde
liegendes vorausgesetzt wird, nämlich eben das Wesen. - |
ἀρχὴ δὲ οἰκειοτάτη πασῶν,
ἐπειδὴ πολλαχῶς λέγεται τὸ ὄν, πῶς λέγουσιν οἱ λέγοντες εἶναι ἓν τὰ
πάντα, πότερον οὐσίαν τὰ πάντα ἢ ποσὰ ἢ ποιά, καὶ πάλιν πότερον οὐσίαν
μίαν τὰ πάντα, οἷον ἄνθρωπον ἕνα ἢ ἵππον ἕνα ἢ ψυχὴν μίαν, ἢ ποιὸν
ἓν δὲ τοῦτο, οἷον λευκὸν ἢ θερμὸν ἢ τῶν ἄλλων τι τῶν τοιούτων. ταῦτα
γὰρ πάντα διαφέρει τε πολὺ καὶ ἀδύνατα λέγειν. εἰ μὲν γὰρ ἔσται καὶ
οὐσία καὶ ποιὸν καὶ ποσόν, καὶ ταῦτα εἴτ' ἀπολελυμένα ἀπ' ἀλλήλων
εἴτε μή, πολλὰ τὰ ὄντα· εἰ δὲ πάντα ποιὸν ἢ ποσόν, εἴτ' οὔσης οὐσίας
εἴτε μὴ οὔσης, ἄτοπον, εἰ δεῖ ἄτοπον λέγειν τὸ ἀδύνατον. οὐθὲν γὰρ
τῶν ἄλλων χωριστόν ἐστι παρὰ τὴν οὐσίαν· πάντα γὰρ καθ' ὑποκειμένου
λέγεται τῆς οὐσίας. |
Melissos aber nennt das Seiende unbegrenzt.
So wäre das Seiende eine Größe. Denn das Unbegrenzte
ist in der Größe. Dass aber ein Wesen unbegrenzt sei, oder
eine Beschaffenheit, oder ein Leiden, ist nicht statthaft, außer
nebenbei, wenn sie etwa zugleich Größen wären. Denn
der Begriff des Unbegrenzten setzt die Größe voraus, aber
nicht das Wesen oder die Beschaffenheit. Wenn nun aber das Seiende
sowohl Wesen ist, als Größe, so ist es zwei, und nicht
Eins. Ist es aber nur Wesen, so ist es nicht unbegrenzt, noch hat
es irgend eine Größe; denn sonst wäre es eine Größe.
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Μέλισσος δὲ τὸ ὂν ἄπειρον
εἶναί φησιν. ποσὸν ἄρα τι τὸ ὄν· τὸ γὰρ ἄπειρον ἐν τῷ ποσῷ, οὐσίαν
δὲ ἄπειρον εἶναι ἢ ποιότητα ἢ πάθος (185b) οὐκ ἐνδέχεται εἰ μὴ κατὰ
συμβεβηκός, εἰ ἅμα καὶ ποσὰ ἄττα εἶεν· ὁ γὰρ τοῦ ἀπείρου λόγος τῷ
ποσῷ προσχρῆται, ἀλλ' οὐκ οὐσίᾳ οὐδὲ τῷ ποιῷ. εἰ μὲν τοίνυν καὶ οὐσία
ἔστι καὶ ποσόν, δύο καὶ οὐχ ἓν τὸ ὄν· εἰ δ' οὐσία μόνον, οὐκ ἄπειρον,
οὐδὲ μέγεθος ἕξει οὐδέν· ποσὸν γάρ τι ἔσται. |
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Da aber auch das Wort Eins vielerlei bedeutet,
wie das Wort Sein, so ist auch in dieser Hinsicht zu sehen, auf welche
Weise sie meinen, das Eins sei das Ganze. Man nennt aber Eins entweder
das stetig Zusammenhängende, oder das Unteilbare, oder das, dessen
Begriff, der sein Was enthält, einer und derselbe ist: wie Wein
und Traubensaft. Ist es nun das stetig Zusammenhängende, so ist
das Seiende vieles; denn ins unendliche teilbar ist das Stetige. Auch
veranlaßt es Streitfragen über die Begriffe des Teils und
des Ganzen, die vielleicht jene Lehre nichts angehen, aber an und
für sich solche sind: ob Eins oder mehre der Teil und das Ganze,
und wenn Eins, wie Eins; wenn mehre, wie mehre. So
auch hinsichtlich der nicht stetig zusammenhängenden Teile, die,
wenn ein jeder mit dem Ganzen unzertrennlich Eins ist, auch unter
sich selbst es sind. -Ist es hingegen das Unteilbare; nun so kann
es weder Größe, noch Beschaffenheit, noch unbegrenztes
sein, wie doch Melissos sagt, noch auch begrenztes, wie Parmenides.
Denn die Grenze ist unteilbar, nicht das Begrenzte. |
ἔτι ἐπεὶ καὶ αὐτὸ τὸ
ἓν πολλαχῶς λέγεται ὥσπερ καὶ τὸ ὄν, σκεπτέον τίνα τρόπον λέγουσιν
εἶναι ἓν τὸ πᾶν. λέγεται δ' ἓν ἢ τὸ συνεχὲς ἢ τὸ ἀδιαίρετον ἢ ὧν ὁ
λόγος ὁ αὐτὸς καὶ εἷς ὁ τοῦ τί ἦν εἶναι, ὥσπερ μέθυ καὶ οἶνος. εἰ
μὲν τοίνυν συνεχές, πολλὰ τὸ ἕν· εἰς ἄπειρον γὰρ διαιρετὸν τὸ συνεχές.
(ἔχει δ' ἀπορίαν περὶ τοῦ μέρους καὶ τοῦ ὅλου, ἴσως δὲ οὐ πρὸς τὸν
λόγον ἀλλ' αὐτὴν καθ' αὑτήν, πότερον ἓν ἢ πλείω τὸ μέρος καὶ τὸ ὅλον,
καὶ πῶς ἓν ἢ πλείω, καὶ εἰ πλείω, πῶς πλείω, καὶ περὶ τῶν μερῶν τῶν
μὴ συνεχῶν· καὶ εἰ τῷ ὅλῳ ἓν ἑκάτερον ὡς ἀδιαίρετον, ὅτι καὶ αὐτὰ
αὑτοῖς.)ἀλλὰ μὴν εἰ ὡς ἀδιαίρετον, οὐθὲν ἔσται ποσὸν οὐδὲ ποιόν, οὐδὲ
δὴ ἄπειρον τὸ ὄν, ὥσπερ Μέλισσός φησιν, οὐδὲ πεπερασμένον, ὥσπερ Παρμενίδης·
τὸ γὰρ πέρας ἀδιαίρετον, οὐ τὸ πεπερασμένον. |
Soll endlich nach dem Begriffe Eins sein
das Seiende, wie Kleid und Rock, so verfällt man in jenen Behauptung
des Heraklitos. Denn einerlei wäre dann für den Guten und
für den Schlechten das Nichtgutsein und das Gutsein. So dass
gut und nicht gut selbst einerlei wird, und Mensch und Pferd. Es handelt
sich dann nicht mehr darum, dass Eins sei das Seiende, sondern dass
es Nichts sei; und das Sein der Beschaffenheit nach, und das der Größe
nach, fällt zusammen.
Es fiel auch diese Bedenklichkeit den Späteren bei, wie schon
den Früheren, dass es ihnen begegnen möchte, das nämliche
zugleich zu Einem zu machen und zu Vielen. Darum fingen einige an,
das »ist« wegzulassen, wie Lykophron. Andere wandten den Ausdruck
anders und fragten nicht: der Mensch ist weiß, sondern, er hat
weiße Farbe angenommen; noch, er ist im Gange, sondern, er geht:
damit sie nämlich nicht das »ist« ansetzend, zu Vielem machen
möchte das Eine, als bezeichne etwas anschließendes das
Eine und das Seiende. Vieles ist aber das Seiende, entweder dem Begriffe
nach. So ist es ein anderes, weiß zu sein und musikalisch, doch
kommt beides demselben zu; wir haben also als ein Vieles das Eine.
Oder durch Sonderung, wie das Ganze und die Teile. Hier nun stutzten
sie und ließen zu, dass das Eine Vieles sei. Als ginge es nicht
an, dass das nämliche Eins sei und Vieles, doch nicht das Entgegengesetzte.
Denn es ist ja das Eine, teils als Möglichkeit, teils als Wirklichkeit. |
ἀλλὰ μὴν εἰ τῷ λόγῳ ἓν
τὰ ὄντα πάντα ὡς λώπιον καὶ ἱμάτιον, τὸν Ἡρακλείτου λόγον συμβαίνει
λέγειν αὐτοῖς· ταὐτὸν γὰρ ἔσται ἀγαθῷ καὶ κακῷ εἶναι, καὶ ἀγαθῷ καὶ
μὴ ἀγαθῷ εἶναι - ὥστε ταὐτὸν ἔσται ἀγαθὸν καὶ οὐκ ἀγαθόν, καὶ ἄνθρωπος
καὶ ἵππος, καὶ οὐ περὶ τοῦ ἓν εἶναι τὰ ὄντα ὁ λόγος ἔσται ἀλλὰ περὶ
τοῦ μηδέν - καὶ τὸ τοιῳδὶ εἶναι καὶ τοσῳδὶ ταὐτόν. ἐθορυβοῦντο δὲ
καὶ οἱ ὕστεροι τῶν ἀρχαίων ὅπως μὴ ἅμα γένηται αὐτοῖς τὸ αὐτὸ ἓν καὶ
πολλά. διὸ οἱ μὲν τὸ ἐστὶν ἀφεῖλον, ὥσπερ Λυκόφρων, οἱ δὲ τὴν λέξιν
μετερρύθμιζον, ὅτι ὁ ἄνθρωπος οὐ λευκός ἐστιν ἀλλὰ λελεύκωται, οὐδὲ
βαδίζων ἐστὶν ἀλλὰ βαδίζει, ἵνα μή ποτε τὸ ἐστὶ προσάπτοντες πολλὰ
εἶναι ποιῶσι τὸ ἕν, ὡς μοναχῶς λεγομένου τοῦ ἑνὸς ἢ τοῦ ὄντος. πολλὰ
δὲ τὰ ὄντα ἢ λόγῳ (οἷον ἄλλο τὸ λευκῷ εἶναι καὶ μουσικῷ, τὸ δ' αὐτὸ
ἄμφω· πολλὰ ἄρα τὸ ἕν) ἢ διαιρέσει, ὥσπερ τὸ ὅλον καὶ τὰ μέρη. ἐνταῦθα
(186a) δὲ ἤδη ἠπόρουν, καὶ ὡμολόγουν τὸ ἓν πολλὰ εἶναι - ὥσπερ οὐκ
ἐνδεχόμενον ταὐτὸν ἕν τε καὶ πολλὰ εἶναι, μὴ τἀντικείμενα δέ· ἔστι
γὰρ τὸ ἓν καὶ δυνάμει καὶ ἐντελεχείᾳ. |
3. Greift man es also auf diese Weise an, so erscheint
es als unmöglich, dass das Seiende Eines sei. Auch ihren Beweisen
zu begegnen ist nicht schwer; denn beide bedienen sich verfänglicher
Schlüsse, Melissos und Parmenides. [Besonders aber ist des Melissos
Lehre schroff und durchaus einseitig. Doch, ist Ein seltsamer Grundsatz
einmal zugegeben, so folgt das übrige von selbst.] Dass nun Melissos
fehlschließt, ist klar. Denn er glaubt annehmen zu dürfen,
dass, wenn alles Werdende einen Anfang hat, das nicht Werdende keinen
hat. Sodann ist auch dies auffallend, überall einen Anfang des
Dinges in dem Dinge selbst anzunehmen, und nicht auch bloß des
Dinges überhaupt in der Zeit. Und dies nicht nur beim Werden
an und für sich, sondern auch bei demjenigen, das zugleich Umbildung
ist; als gäbe es keinen durchgehenden Uebergang. Weiter, warum
soll es gerade unbeweglich sein, wenn es Eines ist? Denn gleichwie
auch der Teil, des Einer ist, z.B. dieses bestimmte Wasser, sich in
sich selbst bewegt: warum nicht eben so das Ganze? Und dann, warum
soll es keine Umbildung dieses Ganzen als solchen geben? - Der Formbestimmung
nach endlich kann es vollends gar nicht Eins sein, man müsste
denn darunter das, woraus es ist, verstehen. Auf solche Weise nahmen
auch einige der Naturforscher die Einheit an; auf jene Weise aber
nicht. Denn der Mensch ist verschieden vom Pferde eben nach der Formbestimmung,
und alles Entgegengesetzte von einander. |
Τόν τε δὴ τρόπον τοῦτον ἐπιοῦσιν
ἀδύνατον φαίνεται τὰ ὄντα ἓν εἶναι, καὶ ἐξ ὧν ἐπιδεικνύουσι, λύειν
οὐ χαλεπόν. ἀμφότεροι γὰρ ἐριστικῶς συλλογίζονται, καὶ Μέλισσος καὶ
Παρμενίδης [καὶ γὰρ ψευδῆ λαμβάνουσι καὶ ἀσυλλόγιστοί εἰσιν αὐτῶν
οἱ λόγοι· μᾶλλον δ' ὁ Μελίσσου φορτικὸς καὶ οὐκ ἔχων ἀπορίαν, ἀλλ'
ἑνὸς ἀτόπου δοθέντος τἆλλα συμβαίνει· τοῦτο δ' οὐθὲν χαλεπόν]. ὅτι
μὲν οὖν παραλογίζεται Μέλισσος, δῆλον· οἴεται γὰρ εἰληφέναι, εἰ τὸ
γενόμενον ἔχει ἀρχὴν ἅπαν, ὅτι καὶ τὸ μὴ γενόμενον οὐκ ἔχει. εἶτα
καὶ τοῦτο ἄτοπον, τὸ παντὸς εἶναι ἀρχήν τοῦ πράγματος καὶ μὴ τοῦ χρόνου,
καὶ γενέσεως μὴ τῆς ἁπλῆς ἀλλὰ καὶ ἀλλοιώσεως, ὥσπερ οὐκ ἀθρόας γιγνομένης
μεταβολῆς. ἔπειτα διὰ τί ἀκίνητον, εἰ ἕν; ὥσπερ γὰρ καὶ τὸ μέρος ἓν
ὄν, τοδὶ τὸ ὕδωρ, κινεῖται ἐν ἑαυτῷ, διὰ τί οὐ καὶ τὸ πᾶν; ἔπειτα
ἀλλοίωσις διὰ τί οὐκ ἂν εἴη; ἀλλὰ μὴν οὐδὲ τῷ εἴδει οἷόν τε ἓν εἶναι,
πλὴν τῷ ἐξ οὗ (οὕτως δὲ ἓν καὶ τῶν φυσικῶν τινες λέγουσιν, ἐκείνως
δ' οὔ)· ἄνθρωπος γὰρ ἵππου ἕτερον τῷ εἴδει καὶ τἀναντία ἀλλήλων. |
Was den Parmenides betrifft, so hat er dieselbe Wendung
jener Lehre, und vielleicht noch andere ihm eigentümliche. Die
Widerlegung geht teils darauf, dass sie falsch ist, teils, dass sie
der richtigen Folge ermangelt. Falsch ist sie, indem sie voraussetzt,
dass Sein eine einfache Bedeutung habe, da es doch eine vielfache
hat. Nicht folgerecht, weil, wenn man auch nur das Weiße setzen
wollte, so dass das Weiße eine Einheit bezeichnete, nichts desto
weniger das Weiße ein Vieles wird, und nicht Eines. Weder nämlich
durch stetigen Zusammenhang Eins wäre das weiße Ding, noch
im Begriffe. Denn ein anderes wäre das Sein der weißen
Farbe und des die Farbe annehmenden Dinges. Es braucht darum nicht
außerhalb des Weißen etwas besonderes angenommen zu werden,
denn nicht wiefern es gesondert ist, wird es zum Andern, sondern das
Sein an sich ist ein anderes für die Farbe, und für das
Ding, das sie annimmt. Aber dieses sah Parmenides nicht ein. Es müssen
also voraussetzen, die da sagen, dass Eines das Seiende sei, nicht
allein dass Eins bedeute das Seiende, wovon es auch ausgesagt werde;
sondern auch, sowohl insofern es seiendes, als insofern es Eines ist.
Denn als anhängendes oder beiläufiges gilt etwas nur, wiefern
ihm etwas zum Grunde liegt. Etwas sonach, dem das Sein anhängen
sollte, kann es nicht geben. Denn es wäre ein anderes als das
Sein; sein also würde ein Nichtseiendes. Folgt demnach, dass
es nichts vorhandenes gibt, als das Seiende als solches. Denn in seinem
Sein hätte es kein Sein mehr, wenn nicht Vieles bezeichnen soll
das Seiende; dergestalt, dass ein Sein des Einzelnen gesetzt wird.
Allein es war ausgemacht, dass das Seiende Eins bedeuten soll. Wenn
nun das Seiende als solches keinem anhängt, sondern alles jenem;
was für ein Unterschied bleibt dann, ob das Seiende als solches
bedeute das Seiende oder ein Nichtseiendes? Denn wenn das Seiende
als solches zugleich auch weiß sein kann, das Weißsein
aber nicht Seiendes als solches ist, so kann ihm nicht einmal das
Sein zugeschrieben werden, denn ein seiendes ist nur das Seiende als
solches; und das Weiße wird folglich zum nichtseienden. Nicht
etwa so, dass es dieses Bestimmte nicht wäre, sondern dass es
überhaupt nicht Seiendes ist. So wird denn das Seiende als solches
zum Nichtseienden. Denn mit Recht läßt sich von dem Seienden
als solchem aussagen, dass es weiß ist. Dieses aber bezeichnete
das Nichtseiende. Sollte sonach auch das Weiße das Seiende als
solches bedeuten können, so würde das Seiende eine Mehrheit
bedeuten. - Auch keine Größe wird das Seiende haben, wenn
nur das Seiende als solches das Seinede ist. Denn jedwedem der Teile
käme ein anderes Sein zu. |
καὶ πρὸς Παρμενίδην δὲ ὁ αὐτὸς τρόπος
τῶν λόγων, καὶ εἴ τινες ἄλλοι εἰσὶν ἴδιοι· καὶ ἡ λύσις τῇ μὲν ὅτι
ψευδὴς τῇ δὲ ὅτι οὐ συμπεραίνεται, ψευδὴς μὲν ᾗ ἁπλῶς λαμβάνει τὸ
ὂν λέγεσθαι, λεγομένου πολλαχῶς, ἀσυμπέραντος δὲ ὅτι, εἰ μόνα τὰ λευκὰ
ληφθείη, σημαίνοντος ἓν τοῦ λευκοῦ, οὐθὲν ἧττον πολλὰ τὰ λευκὰ καὶ
οὐχ ἕν· οὔτε γὰρ τῇ συνεχείᾳ ἓν ἔσται τὸ λευκὸν οὔτε τῷ λόγῳ. ἄλλο
γὰρ ἔσται τὸ εἶναι λευκῷ καὶ τῷ δεδεγμένῳ. καὶ οὐκ ἔσται παρὰ τὸ λευκὸν
οὐθὲν χωριστόν· οὐ γὰρ ᾗ χωριστὸν ἀλλὰ τῷ εἶναι ἕτερον τὸ λευκὸν καὶ
ᾧ ὑπάρχει. ἀλλὰ τοῦτο Παρμενίδης οὔπω συνεώρα. ἀνάγκη δὴ λαβεῖν μὴ
μόνον ἓν σημαίνειν τὸ ὄν, καθ' οὗ ἂν κατηγορηθῇ, ἀλλὰ καὶ ὅπερ ὂν
καὶ ὅπερ ἕν. τὸ γὰρ συμβεβηκὸς καθ' ὑποκειμένου τινὸς λέγεται, ὥστε
ᾧ συμβέβηκε τὸ ὄν, οὐκ ἔσται (ἕτερον γὰρ (186b) τοῦ ὄντος)· ἔσται
τι ἄρα οὐκ ὄν. οὐ δὴ ἔσται ἄλλῳ ὑπάρχον τὸ ὅπερ ὄν. οὐ γὰρ ἔσται ὄν
τι αὐτὸ εἶναι, εἰ μὴ πολλὰ τὸ ὂν σημαίνει οὕτως ὥστε εἶναί τι ἕκαστον.
ἀλλ' ὑπόκειται τὸ ὂν σημαίνειν ἕν. εἰ οὖν τὸ ὅπερ ὂν μηδενὶ συμβέβηκεν
ἀλλὰ <τὰ ἄλλα> ἐκείνῳ, τί μᾶλλον τὸ ὅπερ ὂν σημαίνει τὸ ὂν ἢ
μὴ ὄν; εἰ γὰρ ἔσται τὸ ὅπερ ὂν [ταὐτὸ] καὶ λευκόν, τὸ λευκῷ δ' εἶναι
μὴ ἔστιν ὅπερ ὄν (οὐδὲ γὰρ συμβεβηκέναι αὐτῷ οἷόν τε τὸ ὄν· οὐδὲν
γὰρ ὂν ὃ οὐχ ὅπερ ὄν), οὐκ ἄρα ὂν τὸ λευκόν· οὐχ οὕτω δὲ ὥσπερ τι
μὴ ὄν, ἀλλ' ὅλως μὴ ὄν. τὸ ἄρα ὅπερ ὂν οὐκ ὄν· ἀληθὲς γὰρ εἰπεῖν ὅτι
λευκόν, τοῦτο δὲ οὐκ ὂν ἐσήμαινεν. ὥστε καὶ τὸ λευκὸν σημαίνει ὅπερ
ὄν· πλείω ἄρα σημαίνει τὸ ὄν. οὐ τοίνυν οὐδὲ μέγεθος ἕξει τὸ ὄν, εἴπερ
ὅπερ ὂν τὸ ὄν· ἑκατέρῳ γὰρ ἕτερον τὸ εἶναι τῶν μορίων. |
Dass aber das Seiende als solches in anderes Seiende
als solches zerfällt, ergibt sich auch aus dem Begriffe. Z.B.
wenn der Mensch ein Seiendes als solches ist, so muss auch das Tier
ein Seiendes als solches sein, und das Zweifüßige. Denn
sind sie nicht Seiende als solche, so sind sie Anhängende, und
entweder der Mensch oder irgend etwas anderes gilt als ihre Grundlage.
Aber dies ist unmöglich. Denn anhängend heißt dasjenige,
entweder welches sowohl dasein als nicht dasein kann, oder in dessen
Begriff dasjenige, dem es anhängt, gegenwärtig ist; z.B.
das Sitzen, so getrennt gesagt. Auch in dem Lahm ist der Begriff des
Beines
gegenwärtig. In diesem Bezug nennt man dergleichen wie die Lahmheit,
ein Verhängnis. |
ὅτι δὲ διαιρεῖται τὸ ὅπερ ὂν εἰς
ὅπερ ὄν τι ἄλλο, καὶ τῷ λόγῳ φανερόν, οἷον ὁ ἄνθρωπος εἰ ἔστιν ὅπερ
ὄν τι, ἀνάγκη καὶ τὸ ζῷον ὅπερ ὄν τι εἶναι καὶ τὸ δίπουν. εἰ γὰρ μὴ
ὅπερ ὄν τι, συμβεβηκότα ἔσται. ἢ οὖν τῷ ἀνθρώπῳ ἢ ἄλλῳ τινὶ ὑποκειμένῳ.
ἀλλ' ἀδύνατον· συμβεβηκός τε γὰρ λέγεται τοῦτο, ἢ ὃ ἐνδέχεται ὑπάρχειν
καὶ μὴ ὑπάρχειν, ἢ οὗ ἐν τῷ λόγῳ ὑπάρχει τὸ ᾧ συμβέβηκεν [ἢ ἐν ᾧ ὁ
λόγος ὑπάρχει ᾧ συμβέβηκεν] (οἷον τὸ μὲν καθῆσθαι ὡς χωριζόμενον,
ἐν δὲ τῷ σιμῷ ὑπάρχει ὁ λόγος ὁ τῆς ῥινὸς ᾗ φαμὲν συμβεβηκέναι τὸ
σιμόν)· |
Nun aber was in dem Begriffe und der Bestimmung des
Ganzen enthalten ist, oder woraus dieses ist, in dessen Begriff ist
nicht gegenwärtig der Begriff des Ganzen; z.B. in dem Zweifüßigen
der des Menschen, oder in dem Weißen, der des weißen Menschen.
Wenn nun dieses solchergestalt sich verhält, und dennoch dem
Menschen das Zweifüßige anhängen sollte, so müsste
dasselbe von ihm getrennt werden können; so dass es anginge,
dass der Mensch nicht zweifüßig wäre: oder in dem
Begriff des Zweifüßgen wäre enthalten der Begriff
des Menschen. Aber dies ist unmöglich; den jenes ist in dem Begriffe
von diesem enthalten. Sollte aber einem andern anhängen das Zweifüßige
und das Tier, und ist nicht jedes von beiden ein Seiendes als solches;
so würde auch der Mensch zu den Dingen gehören, die einem
andern anhängen. - Es bleibt also dabei, dass, was ein Sein als
solches hat, keinem anhängt, und dass als Grundlage vielmehr
beides und was aus ihnen besteht, zu nennen ist. Aus Unteilbarem also
besteht das Ganze. |
ἔτι ὅσα ἐν τῷ ὁριστικῷ λόγῳ ἔνεστιν
ἢ ἐξ ὧν ἐστιν, ἐν τῷ λόγῳ τῷ τούτων οὐκ ἐνυπάρχει ὁ λόγος ὁ τοῦ ὅλου,
οἷον ἐν τῷ δίποδι ὁ τοῦ ἀνθρώπου ἢ ἐν τῷ λευκῷ ὁ τοῦ λευκοῦ ἀνθρώπου.
εἰ τοίνυν ταῦτα τοῦτον ἔχει τὸν τρόπον καὶ τῷ ἀνθρώπῳ συμβέβηκε τὸ
δίπουν, ἀνάγκη χωριστὸν εἶναι αὐτό, ὥστε ἐνδέχοιτο ἂν μὴ δίπουν εἶναι
τὸν ἄνθρωπον, ἢ ἐν τῷ λόγῳ τῷ τοῦ δίποδος ἐνέσται ὁ τοῦ ἀνθρώπου λόγος.
ἀλλ' ἀδύνατον· ἐκεῖνο γὰρ ἐν τῷ ἐκείνου λόγῳ ἔνεστιν. εἰ δ' ἄλλῳ συμβέβηκε
τὸ δίπουν καὶ τὸ ζῷον, καὶ μὴ ἔστιν ἑκάτερον ὅπερ ὄν τι, καὶ ὁ ἄνθρωπος
ἂν εἴη τῶν συμβεβηκότων ἑτέρῳ. ἀλλὰ τὸ ὅπερ ὂν ἔστω μηδενὶ συμβεβηκός,
καὶ καθ' οὗ ἄμφω [καὶ ἑκατέρον], καὶ τὸ ἐκ τούτων λεγέσθω· ἐξ ἀδιαιρέτων
ἄρα τὸ πᾶν; |
Einige aber gaben beiden Lehren nach: der, dass alles
Eins, wenn das Seiende Eins bedeutet, mit dem Zusatze, das sauch das
Nichtseiende ist. Der andern aber dergestalt, dass sie die Spaltung
in zwei bis auf unteilbare Größen herabführten. Uebrigens
erhellt, dass es nicht wahr ist, dass, wenn Eins bedeutet das Seiende,
und nicht zugleich der Widerspruch sein kann, es darum kein Nichtseiendes
gebe. Denn nichts hindert, dass das Nichtseiende zwar als Allgemeines
nicht ist, aber doch als ein bestimmtes Nichtseiende. Zu sagen aber,
dass, wenn außerhalb des Seienden selbst nicht etwas anderes
ist, alles Eins werden müsse, ist sonderbar. Denn wer versteht
etwas anderes unter dem Seienden als solchen, als das Sein eines bestimmten
Seienden als solchen? Ist aber dies so, so hindert auch von dieser
Seite nichts, dass Vieles das Seiende sei; wie bereits gesagt. Dass
nun eine solche Einheit des Seienden unstatthaft sei, ist klar. |
(187a) ἔνιοι δ' ἐνέδοσαν τοῖς λόγοις
ἀμφοτέροις, τῷ μὲν ὅτι πάντα ἕν, εἰ τὸ ὂν ἓν σημαίνει, ὅτι ἔστι τὸ
μὴ ὄν, τῷ δὲ ἐκ τῆς διχοτομίας, ἄτομα ποιήσαντες μεγέθη. φανερὸν δὲ
καὶ ὅτι οὐκ ἀληθὲς ὡς, εἰ ἓν σημαίνει τὸ ὂν καὶ μὴ οἷόν τε ἅμα τὴν
ἀντίφασιν, οὐκ ἔσται οὐθὲν μὴ ὄν· οὐθὲν γὰρ κωλύει, μὴ ἁπλῶς εἶναι,
ἀλλὰ μὴ ὄν τι εἶναι τὸ μὴ ὄν. τὸ δὲ δὴ φάναι, παρ' αὐτὸ τὸ ὂν εἰ μή
τι ἔσται ἄλλο, ἓν πάντα ἔσεσθαι, ἄτοπον. τίς γὰρ μανθάνει αὐτὸ τὸ
ὂν εἰ μὴ τὸ ὅπερ ὄν τι εἶναι; εἰ δὲ τοῦτο, οὐδὲν ὅμως κωλύει πολλὰ
εἶναι τὰ ὄντα, ὥσπερ εἴρηται. ὅτι μὲν οὖν οὕτως ἓν εἶναι τὸ ὂν ἀδύνατον,
δῆλον. |
Übers.: nach C.H.Weisse
(1829) |
|
(184a10) Ἐπειδὴ τὸ εἰδέναι
καὶ τὸ ἐπίστασθαι συμβαίνει περὶ πάσας τὰς μεθόδους, ὧν εἰσὶν ἀρχαὶ
ἢ αἴτια ἢ στοιχεῖα, ἐκ τοῦ ταῦτα γνωρίζειν (τότε γὰρ οἰόμεθα γιγνώσκειν
ἕκαστον, ὅταν τὰ αἴτια γνωρίσωμεν τὰ πρῶτα καὶ τὰς ἀρχὰς τὰς πρώτας
καὶ μέχρι τῶν στοιχείων), δῆλον ὅτι καὶ τῆς περὶ φύσεως ἐπιστήμης
πειρατέον διορίσασθαι πρῶτον τὰ περὶ τὰς ἀρχάς. πέφυκε δὲ ἐκ τῶν γνωριμωτέρων
ἡμῖν ἡ ὁδὸς καὶ σαφεστέρων ἐπὶ τὰ σαφέστερα τῇ φύσει καὶ γνωριμώτερα·
οὐ γὰρ ταὐτὰ ἡμῖν τε γνώριμα καὶ ἁπλῶς. διόπερ ἀνάγκη τὸν τρόπον τοῦτον
προάγειν ἐκ τῶν ἀσαφεστέρων μὲν τῇ φύσει ἡμῖν δὲ σαφεστέρων ἐπὶ τὰ
σαφέστερα τῇ φύσει καὶ γνωριμώτερα. ἔστι δ' ἡμῖν τὸ πρῶτον δῆλα καὶ
σαφῆ τὰ συγκεχυμένα μᾶλλον· ὕστερον δ' ἐκ τούτων γίγνεται γνώριμα
τὰ στοιχεῖα καὶ αἱ ἀρχαὶ διαιροῦσι ταῦτα. διὸ ἐκ τῶν καθόλου ἐπὶ τὰ
καθ' ἕκαστα δεῖ προϊέναι· τὸ γὰρ ὅλον κατὰ τὴν αἴσθησιν γνωριμώτερον,
τὸ δὲ καθόλου ὅλον τί ἐστι· πολλὰ γὰρ περιλαμβάνει ὡς μέρη τὸ καθόλου.
πέπονθε δὲ ταὐτὸ τοῦτο τρόπον τινὰ καὶ τὰ ὀνόματα πρὸς τὸν λόγον·
(184b10) ὅλον γάρ τι καὶ ἀδιορίστως σημαίνει, οἷον ὁ κύκλος, ὁ δὲ
ὁρισμὸς αὐτοῦ διαιρεῖ εἰς τὰ καθ' ἕκαστα. καὶ τὰ παιδία τὸ μὲν πρῶτον
προσαγορεύει πάντας τοὺς ἄνδρας πατέρας καὶ μητέρας τὰς γυναῖκας,
ὕστερον δὲ διορίζει τούτων ἑκάτερον.
|
(184a10)
1. Im Gesamtbereich der unter Prinzipien, Gründen und Letztmomenten
stehenden Untersuchungen ergeben sich Wissen und Begreifen aus der
Erkenntnis eben dieser Grundlagen - denn dann, wenn wir die letzten
Gründe des Einzelnen und seine letzten Prinzipien und wenn wir
es bis in seine Letztmomente hinein erfasst haben, halten wir es für
erkannt -. Und so ist denn auch mit Bezug auf dei Naturwissenschaft
die Notwendigkeit offensichtlich, mit einem Versuch, ihre Prinzipien
zu bestimmen, den Anfang zu machen. Nun ist es aber das natürliche
Schicksal unserer Erkenntnis, dass sie auszugehen hat von dem, was
für uns das Einsichtigere und Deutlichere ist, und weiterzugehen
zu dem, was an ihm selbst das Deutlichere und Einsichtigere wäre.
Es fällt ja keineswegs die Einsichtigkeit für uns mit der
Einsichtigkeit überhaupt zusammen. So bleibt es bei der Notwendigkeit,
(auch hier) so zu verfahren, dass wir con dem ausgehen, was zwar weniger
deutlich an ihm selbst ist, dafür aber uns das Deutlichere ist,
und weiterschreiten zu dem, was an ihm selbst das Deutlichere und
Einsichtigere darstellt. Dies nun, was für uns im Anfang jeweils
klar und deutlich ist, ist in Wahrheit gerade eine ungegliederte Mannigfaltigkeit,
und erst der anschließenden Analyse werden die Letztmomente
und Prinzipien fassbar. Aus diesem Grund hat das Denken vom Allgemeinen
zum Einzelnen fortzugehen. Denn das jeweilige Ganze ist es, was sich
vorzugsweise der sinnlichen Wahrnehmung darbietet, und das Allgemeine
ist ja eine Art von Ganzem; denn es umschließt ein Mannigfaltiges
, das gleichsam seine Teile bildet.In gewisser Weise (184b10) haben
wir die nämliche Sachlage auch bei dem Verhältnis zwischen
Wort und Begriff; das Wort, etwa "Kreis", bedeutet eine
Art von Ganzem, undzwar in recht unbestimmter Weise, während
die Definition desselben eine Unterscheidung in die Mannigfaltigkeit
des Einzelnen hinein darstellt. Die Kinder sagen ja auch anfangs zu
allen Männern "Vater" und "Mutter" zu allen
Frauen und erst in der Folge vermögen sie die beiden Eltern in
ihrer Individualität zu erfassen. |
Ἀνάγκη δ' ἤτοι μίαν εἶναι
τὴν ἀρχὴν ἢ πλείους, καὶ εἰ μίαν, ἤτοι ἀκίνητον, ὥς φησι Παρμενίδης
καὶ Μέλισσος, ἢ κινουμένην, ὥσπερ οἱ φυσικοί, οἱ μὲν ἀέρα φάσκοντες
εἶναι οἱ δ' ὕδωρ τὴν πρώτην ἀρχήν· εἰ δὲ πλείους, ἢ πεπερασμένας ἢ
ἀπείρους, καὶ εἰ πεπερασμένας πλείους δὲ μιᾶς, ἢ δύο ἢ τρεῖς ἢ τέτταρας
ἢ ἄλλον τινὰ ἀριθμόν, καὶ εἰ ἀπείρους, ἢ οὕτως ὥσπερ Δημόκριτος, τὸ
γένος ἕν, σχήματι δὲ <διαφερούσας>, ἢ εἴδει διαφερούσας ἢ καὶ
ἐναντίας. ὁμοίως δὲ ζητοῦσι καὶ οἱ τὰ ὄντα ζητοῦντες πόσα· ἐξ ὧν γὰρ
τὰ ὄντα ἐστὶ πρώτων, ζητοῦσι ταῦτα πότερον ἓν ἢ πολλά, καὶ εἰ πολλά,
πεπερασμένα ἢ ἄπειρα, ὥστε τὴν ἀρχὴν καὶ τὸ στοιχεῖον ζητοῦσι πότερον
ἓν ἢ πολλά. |
2. Mit Notwendigkeit
nun (bestehen folgende Alternativen:) entweder gibt es nur ein Prinzip
oder aber mehrere; gibt es nur eines, so ist es entweder prozessfrei,
eine Denkbarkeit, die von Parmenides und Melissos vertreten wird;
oder aber prozesshaft, die Position der Naturphilosophen, wobei die
einen als uranfängliches Prinzip die Luft, andere das Wasser
ansetzen; gibt es hingegen eine Mannigfaltigkeit von Prinzipien, so
ist diese Mannigfaltigkeit entweder eine bestimmte oder eine unbestimmte;
ist sie eine bestimmte Mannigfaltigkeit, so gibt es entweder zwei
oder aber drei oder aber vier oder aber eine andere Zahl von Prinzipien;
ist sie eine unbestimmte Mannigfaltigkeit, dann ahndelt es sich entweder
um Prinzipien von identischer Gattung, aber <unterschiedlicher>
Gestalt, die Position des Demokritos, oder aber um Prinzipien von
unterschiedener oder sogar entgegengesetzter Art. Wenn übrigens
andere Denker die Frage untersuchen, wieviel Seiendes es gibt, so
läuft diese Untersuchung auf das nämliche hinaus; denn auch
ihnen geht es um die Frage, ob das, woraus die Dinge letztlich herstammen,
ein Einziges oder Mannigfaltiges sei, und, fall es ein Mannigfaltiges
ist, ob es ein bestimmtes oder ein unbestimmtes Mannigfaltiges sei;
auch sie also fragen, ob der Grund und das Letztmoment ein Einziges
oder ein Mannigfaltiges ist. |
Analyse (Dihärese - διαιροῦσι ταῦτα) zur Verdeutlichung
der physikalischen Grundbausteine und Prinzipien |
τὸ μὲν οὖν εἰ ἓν καὶ
ἀκίνητον τὸ ὂν σκοπεῖν οὐ περὶ φύσεώς ἐστι σκοπεῖν· (185a) ὥσπερ γὰρ
καὶ τῷ γεωμέτρῃ οὐκέτι λόγος ἔστι πρὸς τὸν ἀνελόντα τὰς ἀρχάς, ἀλλ'
ἤτοι ἑτέρας ἐπιστήμης ἢ πασῶν κοινῆς, οὕτως οὐδὲ τῷ περὶ ἀρχῶν· οὐ
γὰρ ἔτι ἀρχὴ ἔστιν, εἰ ἓν μόνον καὶ οὕτως ἓν ἔστιν. ἡ γὰρ ἀρχὴ τινὸς
ἢ τινῶν. ὅμοιον δὴ τὸ σκοπεῖν εἰ οὕτως ἓν καὶ πρὸς ἄλλην θέσιν ὁποιανοῦν
διαλέγεσθαι τῶν λόγου ἕνεκα λεγομένων (οἷον τὴν Ἡρακλείτειον, ἢ εἴ
τις φαίη ἄνθρωπον ἕνα τὸ ὂν εἶναι), ἢ λύειν λόγον ἐριστικόν, ὅπερ
ἀμφότεροι μὲν ἔχουσιν οἱ λόγοι, καὶ ὁ Μελίσσου καὶ ὁ Παρμενίδου· καὶ
γὰρ ψευδῆ λαμβάνουσι καὶ ἀσυλλόγιστοί εἰσιν· μᾶλλον δ' ὁ Μελίσσου
φορτικὸς καὶ οὐκ ἔχων ἀπορίαν, ἀλλ' ἑνὸς ἀτόπου δοθέντος τὰ ἄλλα συμβαίνει·
τοῦτο δὲ οὐδὲν χαλεπόν. |
Was nun die
grage nach etwaiger EInzigkeit und Prozesslosigkeit des Seienden angeht,
so ist sie gar keine Frage, welche die Natur betreffen könnte.
(185a) Denn ganz genauso, wie der Geometer einem Partner gegenüber
, der die Prinzipien (der Geometrie) nicht gelten lässt, keine
Argumentationsmöglichkeit mehr besitzt, jedwedes weitere Gespräch
vielmehr in die Thematik einer anderen Wissenschaft oder gar einer
Allgemeinen Wissenschaft fallen müsste, so ist hier auch der
Prinzipienforscher am Ende (sobald man annehmen wollte, dass das Seiende
ein einziges und prozessfrei sei. Denn es gibt kein Prinzip mehr,
wenn es überhaupt nur ein einziges gibt und das Seiende in dieser Weise eines ist. Ist doch ein Prinzip immer Prinzip für etwas,
sei dieses letztere ein Einziges oder eine Mannigfaltigkeit. Eine
Untersuchung, ob das Seiende in dieser Weise eines sei, ist demnach
ebenso (sinnlos) wie eine Auseinandersetzung mit irgendeiner These,
die bloßes Gerede ist - z.B. mit der Herakleitos-These oder
etwa mit mit einem solchen Satz: Das Seiende ist ein einziger Menschvoder
auch wie ein Versuch, einen eristischen Satz aufzulösen. Einen
solchen eristischen Charakter haben ja nun die beiden Positionenwirklich
an sich, sowohl die des Melissos wie die des Parmenides. Falsch ist
nämlich, was sie als Prämissen ansetzen, und sie verstoßen
gegen die Schlusslogik; besonders plump ist dabei die Position des
Melissos, sie bietet keine echte Schwierigkeit, vielmehr ergibt sich
aus dem verkehrten Ansatz das Weitere von selbst; irgendeine Kunst
braucht es dazu nicht. - |
ἡμῖν δ' ὑποκείσθω τὰ
φύσει ἢ πάντα ἢ ἔνια κινούμενα εἶναι· δῆλον δ' ἐκ τῆς ἐπαγωγῆς. ἅμα
δ' οὐδὲ λύειν ἅπαντα προσήκει, ἀλλ' ἢ ὅσα ἐκ τῶν ἀρχῶν τις ἐπιδεικνὺς
ψεύδεται, ὅσα δὲ μή, οὔ, οἷον τὸν τετραγωνισμὸν τὸν μὲν διὰ τῶν τμημάτων
γεωμετρικοῦ διαλῦσαι, τὸν δὲ Ἀντιφῶντος οὐ γεωμετρικοῦ· |
Für
uns hingegen sei dies der Ausgangsgrundsatz: Die Naturgebilde sind
prozesshaft, und zwar entweder alle, oder aber wenigstens zum Teil;
die methodische Erfahrung erweist es. Man braucht auch nicht jede
beliebige These zu widerlegen, sondern nur solche Positionen, die
zwar falsch sind, aber für welche ihr Vertreter immerhin einen
Beweis aus den Prinzipien zu führen versuchte, wenn er auch fehlging.
So ist es für einen Geometer sinnvoll, den mittels der Segmente
geführten Beweis für die Kreisquadratur zu widerlegen, Antiphons
Beweis hingegen ist kein möglicher Gegenstand für eine geometrische
Widerlegung. |
οὐ μὴν ἀλλ' ἐπειδὴ περὶ
φύσεως μὲν οὔ, φυσικὰς δὲ ἀπορίας συμβαίνει λέγειν αὐτοῖς, ἴσως ἔχει
καλῶς ἐπὶ μικρὸν διαλεχθῆναι περὶ αὐτῶν· ἔχει γὰρ φιλοσοφίαν ἡ σκέψις. |
Aber es veilleicht
trotzdem angebracht, sich kurz mit ihen (Parmenides und Melissos)
auseinanderzusetzen; denn wenn ihre Thesen auch nicht die Natur betreffen
können, so berühren sie doch bestimmte Naturprobleme. Es
ist nicht ohne philosophisches Interesse, sie zu prüfen. |
ἀρχὴ δὲ οἰκειοτάτη πασῶν,
ἐπειδὴ πολλαχῶς λέγεται τὸ ὄν, πῶς λέγουσιν οἱ λέγοντες εἶναι ἓν τὰ
πάντα, πότερον οὐσίαν τὰ πάντα ἢ ποσὰ ἢ ποιά, καὶ πάλιν πότερον οὐσίαν
μίαν τὰ πάντα, οἷον ἄνθρωπον ἕνα ἢ ἵππον ἕνα ἢ ψυχὴν μίαν, ἢ ποιὸν
ἓν δὲ τοῦτο, οἷον λευκὸν ἢ θερμὸν ἢ τῶν ἄλλων τι τῶν τοιούτων. ταῦτα
γὰρ πάντα διαφέρει τε πολὺ καὶ ἀδύνατα λέγειν. εἰ μὲν γὰρ ἔσται καὶ
οὐσία καὶ ποιὸν καὶ ποσόν, καὶ ταῦτα εἴτ' ἀπολελυμένα ἀπ' ἀλλήλων
εἴτε μή, πολλὰ τὰ ὄντα· εἰ δὲ πάντα ποιὸν ἢ ποσόν, εἴτ' οὔσης οὐσίας
εἴτε μὴ οὔσης, ἄτοπον, εἰ δεῖ ἄτοπον λέγειν τὸ ἀδύνατον. οὐθὲν γὰρ
τῶν ἄλλων χωριστόν ἐστι παρὰ τὴν οὐσίαν· πάντα γὰρ καθ' ὑποκειμένου
λέγεται τῆς οὐσίας. |
Da nun der
Terminus "das Seiende" vieldeutig ist, geht man dabei am
besten von der Frage aus, mit welcher Bedeutung er denn in dem Satz,
das Seinsganze sei eines, gebracuht ist: ob das Seinsganze
als Substanz oder aber als Quantität oder aber als Qualität
gedacht wird, weiterhin, ob es als einzige Substanz gedacht wird,
so wie man von einem Menschen, einem Pferd, oder einer Seele spricht, oder aber ob es als einzige Qualität gedacht wird,
- weiß, war oder dergleichen. All das macht einen bedeutsamen
Unterschied, aber denkbar ist nichts von allem. Denn wenn das Seinsganze
sowohl Substanz wie Qualität und Quantität ist, dann ergibt
sich eine Mannigfaltigkeit des Seienden, mag man die drei Bestimmtheiten
gegeneinander abgetrennt oder miteinander verbunden denken. Ist das
Seinsganze aber lediglich Qualität oder Quantität, ohne
dass es von Bedeutung sein soll, ob es eine Substanz gibt oder nicht,
dann ist der Unsinn perfekt, wennanders das Unmögliche Unsinn
genannt werden muss. Denn ein Fürsichsein besitzt einzig und
allein die Substanz; alles andere kann ja nur als (bestimmendes) Prädikat
der Substanz als des Subjekts (im Urteil) gedacht werden. |
Μέλισσος δὲ τὸ ὂν ἄπειρον
εἶναί φησιν. ποσὸν ἄρα τι τὸ ὄν· τὸ γὰρ ἄπειρον ἐν τῷ ποσῷ, οὐσίαν
δὲ ἄπειρον εἶναι ἢ ποιότητα ἢ πάθος (185b) οὐκ ἐνδέχεται εἰ μὴ κατὰ
συμβεβηκός, εἰ ἅμα καὶ ποσὰ ἄττα εἶεν· ὁ γὰρ τοῦ ἀπείρου λόγος τῷ
ποσῷ προσχρῆται, ἀλλ' οὐκ οὐσίᾳ οὐδὲ τῷ ποιῷ. εἰ μὲν τοίνυν καὶ οὐσία
ἔστι καὶ ποσόν, δύο καὶ οὐχ ἓν τὸ ὄν· εἰ δ' οὐσία μόνον, οὐκ ἄπειρον,
οὐδὲ μέγεθος ἕξει οὐδέν· ποσὸν γάρ τι ἔσται. |
Melissos
nun behauptet die Unendlichkeit des Seienden. Folglich ist das Seiende
(nach ihm) eine Quantität. Denn die Unendlichkeit ist nur als
Bestimmtheit einer Quantität möglich. Eine Substanz hingegen,
eine Qualität oder ein Zustand (185b) kann höchstens in
vermittelter Weise Unendlichkeit besitzen, wenn sie nämlich gleichzeitig
auch Größenbestimmtheit an sich haben. Denn die Definition
des Unendlichen fordert als Definitionsmoment den Begriff der Quantität,
aber nicht die Begriffe der Substanz oder der Qualität. Falls
das Seiende (nach Melissos, da er es als unendlich bestimmt) also
sowohl Substanz wie Quantität ist, dann ist es zwei Seiende,
nicht etwa eines. Ist es jedoch ausschließlich Substanz, dann
ist es nicht unendlich und hat überhaupt keinerlei Größe.
Denn andernfalls muss es ein quantitativ Bestimmtes sein. |
|
ἔτι ἐπεὶ καὶ αὐτὸ τὸ
ἓν πολλαχῶς λέγεται ὥσπερ καὶ τὸ ὄν, σκεπτέον τίνα τρόπον λέγουσιν
εἶναι ἓν τὸ πᾶν. λέγεται δ' ἓν ἢ τὸ συνεχὲς ἢ τὸ ἀδιαίρετον ἢ ὧν ὁ
λόγος ὁ αὐτὸς καὶ εἷς ὁ τοῦ τί ἦν εἶναι, ὥσπερ μέθυ καὶ οἶνος. εἰ
μὲν τοίνυν συνεχές, πολλὰ τὸ ἕν· εἰς ἄπειρον γὰρ διαιρετὸν τὸ συνεχές.
(ἔχει δ' ἀπορίαν περὶ τοῦ μέρους καὶ τοῦ ὅλου, ἴσως δὲ οὐ πρὸς τὸν
λόγον ἀλλ' αὐτὴν καθ' αὑτήν, πότερον ἓν ἢ πλείω τὸ μέρος καὶ τὸ ὅλον,
καὶ πῶς ἓν ἢ πλείω, καὶ εἰ πλείω, πῶς πλείω, καὶ περὶ τῶν μερῶν τῶν
μὴ συνεχῶν· καὶ εἰ τῷ ὅλῳ ἓν ἑκάτερον ὡς ἀδιαίρετον, ὅτι καὶ αὐτὰ
αὑτοῖς.)ἀλλὰ μὴν εἰ ὡς ἀδιαίρετον, οὐθὲν ἔσται ποσὸν οὐδὲ ποιόν, οὐδὲ
δὴ ἄπειρον τὸ ὄν, ὥσπερ Μέλισσός φησιν, οὐδὲ πεπερασμένον, ὥσπερ Παρμενίδης·
τὸ γὰρ πέρας ἀδιαίρετον, οὐ τὸ πεπερασμένον. |
Da nun aber
auch der Terminus "das Eine" selbst genauso wie der Terminus
"das Seinede" vieldeutig ist, muss man weiterhin die Frage
nach der Art und Weise stellen, in welcher er in dem Satz, das Seinsganze
sei eines, gebraucht wird. Es gibt drei verschiedene Bedeutungen
des Terminus: die Einheit der Kontinuität, dann die Einheit der
Unteilbarkeit, schließlich die Einheit und Identität des
Wesensbegriffs, wie sie etwa vorliegt bei den zwei Wörtern "Rebensaft"
und "Wein". Legt man (a) die Einheit der Kontinuiität
als Bedeutungsmöglichkeit zugrunde, so ergibt sich, dass ihrem
Einen statt Einheit Mannigfaltigkeit zukommt. Denn ein Kontinuum ist
ins Unendliche teilbar. - Übrigens enthält das Verhältnis
zwischen Teil und Ganzem eine Dunkelheit, die vielleicht im gegenwärtigen
Zusammenhang keine Rolle spielt, aber an ihr sehr wichtig ist, die
nämöich, ob Teil und Ganzes miteinander eine Einheit oder
eine Mannigfaltigkeit darstellen, und wie dann ihre Einheit oder aber
ihre Mannigfaltigkeit zu denken ist. , und zwar insbesondere, wie,
falls Mannigfaltigkeit vorliegen sollte, diese Mannigfaltigkeit zu
denken ist; eine weitere Dunkelheit gibt es hinsichtlich des Begriffs
derjenigen Teile, die Teile von nivhtkontinuierlichen Ganzen sind
; und schließlich ist auch dies voller Dunkelheiten, dass dann,
wenn von den zwei Teilen eines Ganzen jeder für sich mit diesem
Ganzen zusammen eine Einheit im Sinn einer Unabtrennbarkeit voneinander
darstellt, diese zwei Teile auch miteinander Eines sein müssen.
- Legt man (b) hingegen die zweite Bedeutung, d.h. die Einheit der
Unteiulbarkeit, zugrunde, dann ist weder eine Größenbestimmtheit
noch eine qualitative Bestimmtheit (des Seinsganzen) denkbar, und
das Seiende kann weder, wie Melissos will, unendlich noch auch, wie
Parmenides meint, begrenzt sein; denn nur die Grenze ist ein Unteilbares,
nicht aber das begrenzte Gebilde. - |
ἀλλὰ μὴν εἰ τῷ λόγῳ ἓν
τὰ ὄντα πάντα ὡς λώπιον καὶ ἱμάτιον, τὸν Ἡρακλείτου λόγον συμβαίνει
λέγειν αὐτοῖς· ταὐτὸν γὰρ ἔσται ἀγαθῷ καὶ κακῷ εἶναι, καὶ ἀγαθῷ καὶ
μὴ ἀγαθῷ εἶναι - ὥστε ταὐτὸν ἔσται ἀγαθὸν καὶ οὐκ ἀγαθόν, καὶ ἄνθρωπος
καὶ ἵππος, καὶ οὐ περὶ τοῦ ἓν εἶναι τὰ ὄντα ὁ λόγος ἔσται ἀλλὰ περὶ
τοῦ μηδέν - καὶ τὸ τοιῳδὶ εἶναι καὶ τοσῳδὶ ταὐτόν. ἐθορυβοῦντο δὲ
καὶ οἱ ὕστεροι τῶν ἀρχαίων ὅπως μὴ ἅμα γένηται αὐτοῖς τὸ αὐτὸ ἓν καὶ
πολλά. διὸ οἱ μὲν τὸ ἐστὶν ἀφεῖλον, ὥσπερ Λυκόφρων, οἱ δὲ τὴν λέξιν
μετερρύθμιζον, ὅτι ὁ ἄνθρωπος οὐ λευκός ἐστιν ἀλλὰ λελεύκωται, οὐδὲ
βαδίζων ἐστὶν ἀλλὰ βαδίζει, ἵνα μή ποτε τὸ ἐστὶ προσάπτοντες πολλὰ
εἶναι ποιῶσι τὸ ἕν, ὡς μοναχῶς λεγομένου τοῦ ἑνὸς ἢ τοῦ ὄντος. πολλὰ
δὲ τὰ ὄντα ἢ λόγῳ (οἷον ἄλλο τὸ λευκῷ εἶναι καὶ μουσικῷ, τὸ δ' αὐτὸ
ἄμφω· πολλὰ ἄρα τὸ ἕν) ἢ διαιρέσει, ὥσπερ τὸ ὅλον καὶ τὰ μέρη. ἐνταῦθα
(186a) δὲ ἤδη ἠπόρουν, καὶ ὡμολόγουν τὸ ἓν πολλὰ εἶναι - ὥσπερ οὐκ
ἐνδεχόμενον ταὐτὸν ἕν τε καὶ πολλὰ εἶναι, μὴ τἀντικείμενα δέ· ἔστι
γὰρ τὸ ἓν καὶ δυνάμει καὶ ἐντελεχείᾳ. |
Und legt
man (c) die dritte Bedeutung, die Einheit des Begriffs, zugrunde,
soll das Seinsganze also in dem Sinn eines sein, wie Cape und Umhang
das sind, dann wandeln Melissos und Parmenides den Weg des Herakleitos:
denn dann sind Gutsein und Schlechtsein, Gutsein und Nichtgutsein
miteinander identisch - mit der Folge, dass es zur Identität
zwischen Gut und Nichtgut und Mensch und Pferd kommt und dass das
Theorem jetzt nicht mehr von der Einheit des Seienden handelt, sondern
zu der Behauptung wird, das Seiende sei gar nichts - und ebenso sind
dann auch qualitative und quantitative Bestimmtheit miteinander identisch.
- So machen es denn auch die jüngeren unter den Vätern der
Philosophie bereits zu ihrer Hauptsorge, doch ja ein Zusammenfallen
von Einheit und Mannigfaltigkeit in einem und demselben Gegenstand
auszuschließen. Zu diesem Zwecke entfernten die einen, wie etwa
Lykophron, die Kopula aus dem Urteilssatz und versuchten die anderen
eine Abänderung der sprachlichen Gestalt (des Urteils) dahingehend,
dass es nicht heißen dürfe: der Mensch ist weiß,
oder: er ist umhergehend, sondern heißen müsse: der Mensch
erhielt die weiße Farbe, bzw.: er geht umher. Diese Entfernung
und diese Umgehung der Kopula sollte das Eine davor bewahren, vieles
zu sein; begründet aber war der ganze Vorschlag in der (falschen)
Meinung, dass die Termini "das Eine" und "das Seiende"
eindeutig seien. Aber das Seiende ist ein Mannigfaltiges, und zwar
(ein Begriffs- oder aber auch ein Teilungsmannigfaltiges;) ein Begriffsmannigfaltiges:
denn etwas anderes ist z.B. Weißsein und etwas anderes ist Gebildetsein,
und doch ist der eine identische Gegenstand sehr wohl beides zusammen:
also ist das EIne gleichzeitig ein Mannigfaltiges; ein Teilungsmannigfaltiges:
ein Gegenstand ist das Ganze, das er ist, und ist doch auch die Mannigfaltigkeit
seiner Teile. Und bei diesem letzteren Punkt (186a) wussten sie nicht
mehr zu helfen und gestanden die Möglichkeit zu, dass das Eine
ein Mannigfaltiges sei - als ob nicht völlig grundsätzlich
die Möglichkeit bestünde, dass eins und dasselbe sowohl
Einheit wie Mannigfaltigkeit besitze, ausgenommen lediglich, eine
Mannigfaltigkeit von einander widersprechenden Bestimmtheiten. Es
gibt ja Einheit in zwei Weisen: potentielle Einheit und aktuelle Einheit. |
Τόν τε δὴ τρόπον τοῦτον ἐπιοῦσιν
ἀδύνατον φαίνεται τὰ ὄντα ἓν εἶναι, καὶ ἐξ ὧν ἐπιδεικνύουσι, λύειν
οὐ χαλεπόν. ἀμφότεροι γὰρ ἐριστικῶς συλλογίζονται, καὶ Μέλισσος καὶ
Παρμενίδης [καὶ γὰρ ψευδῆ λαμβάνουσι καὶ ἀσυλλόγιστοί εἰσιν αὐτῶν
οἱ λόγοι· μᾶλλον δ' ὁ Μελίσσου φορτικὸς καὶ οὐκ ἔχων ἀπορίαν, ἀλλ'
ἑνὸς ἀτόπου δοθέντος τἆλλα συμβαίνει· τοῦτο δ' οὐθὲν χαλεπόν]. ὅτι
μὲν οὖν παραλογίζεται Μέλισσος, δῆλον· οἴεται γὰρ εἰληφέναι, εἰ τὸ
γενόμενον ἔχει ἀρχὴν ἅπαν, ὅτι καὶ τὸ μὴ γενόμενον οὐκ ἔχει. εἶτα
καὶ τοῦτο ἄτοπον, τὸ παντὸς εἶναι ἀρχήν τοῦ πράγματος καὶ μὴ τοῦ χρόνου,
καὶ γενέσεως μὴ τῆς ἁπλῆς ἀλλὰ καὶ ἀλλοιώσεως, ὥσπερ οὐκ ἀθρόας γιγνομένης
μεταβολῆς. ἔπειτα διὰ τί ἀκίνητον, εἰ ἕν; ὥσπερ γὰρ καὶ τὸ μέρος ἓν
ὄν, τοδὶ τὸ ὕδωρ, κινεῖται ἐν ἑαυτῷ, διὰ τί οὐ καὶ τὸ πᾶν; ἔπειτα
ἀλλοίωσις διὰ τί οὐκ ἂν εἴη; ἀλλὰ μὴν οὐδὲ τῷ εἴδει οἷόν τε ἓν εἶναι,
πλὴν τῷ ἐξ οὗ (οὕτως δὲ ἓν καὶ τῶν φυσικῶν τινες λέγουσιν, ἐκείνως
δ' οὔ)· ἄνθρωπος γὰρ ἵππου ἕτερον τῷ εἴδει καὶ τἀναντία ἀλλήλων. |
3. Geht man (an die Thesen
des Melissos und des Parmenides) in der soeben bezeichneten Weise
heran, so zeigt sich die Unmöglichkeit einer (mannigfaltigkeitslosen)
Einheit des Seienden und die Haltlosigkeit der Voraussetzungen, aus
welchen (diese Einheit des Seienden) hergeleitet wird. Beide, Melissos
wie Parmenides, arbeiten nämlich mit eristischen Scheinschlüssen
[falsch nämlich ist, was sie als Prämissen ansetzen, und
ihre Ableitungen verstoßen gegen die Schlusslogik; besonders
plump ist dabei die Position des Melissos, sie bietet keine Schwierigkeit,
vielmehr ergibt sich aus dem verkehrten Ansatz das Weitere von selbst;
irgendeine Kunst braucht es dazu nicht]. Den Paralogismus, den Melissos
begeht, liegt auf der Hand. Er hält ja dies für einen gültigen
Ansatz: wenn jegliches Produkt eines Werdens einen Anfang hat, so
hat das, was nicht Produkt eines Werdens ist, keinen Anfang. Ebenfalls
unhaltbar ist auch die Meinung, dass alles einen Anfang haben müsste
- dabei ist nicht etwa an einen Anfang der Zeit nach, sondern an die
Stelle gedacht, an welcher das jeweilige Ding seinen (räumlichen)
Anfang hat, und auch nicht etwa bloß an eine (räumliche)
Anfangsstelle für das wirkliche Entstehen, sondern ebenso auch
an eine (räumliche) Anfangsstelle für die qualitative Veränderung,
- als ob es nicht instante Prozesse gäbe (in welchen ein Gesamtgebilde gleichzeitig in allen seinen Teilen in seinen neuen Zustand
übergeht). Weiterhin: warum soll Einheit Bewegungslosigkeit nach
sich ziehen? Denn ebenso wie es für den Teil, der ja auch eine
Einheit darstellt, etwa für eine bestimmte Teilmenge Wasser,
die Möglichkeit der Bewegung, nämlich die einer Bewegung
in sich selbst, gibt, ist solche (Bewegung in sich selbst) auch für
das Ganze denkbar. Und ebenso: Warum der Ausschluss einer Möglichkeit
qualitativer Veränderung? Und schließlich ist auch dies
unmöglich, dass das Seiende der Art nach eines sei; möglich
ist höchstens eine Einheit alles Seienden hinsichtlich des Grundstoffs,
aus dem es besteht, - diese letztere Einheit hat tatsächlich
auch unter den Naturphilosophen Vertreter gefunden, jene (Einheit
des Seienden der Art nach) jedoch nicht -. Mensch und Pferd, sowie
die Glieder aller Gegensätze sind gegeneinander artverschieden. |
καὶ πρὸς Παρμενίδην δὲ ὁ αὐτὸς τρόπος
τῶν λόγων, καὶ εἴ τινες ἄλλοι εἰσὶν ἴδιοι· καὶ ἡ λύσις τῇ μὲν ὅτι
ψευδὴς τῇ δὲ ὅτι οὐ συμπεραίνεται, ψευδὴς μὲν ᾗ ἁπλῶς λαμβάνει τὸ
ὂν λέγεσθαι, λεγομένου πολλαχῶς, ἀσυμπέραντος δὲ ὅτι, εἰ μόνα τὰ λευκὰ
ληφθείη, σημαίνοντος ἓν τοῦ λευκοῦ, οὐθὲν ἧττον πολλὰ τὰ λευκὰ καὶ
οὐχ ἕν· οὔτε γὰρ τῇ συνεχείᾳ ἓν ἔσται τὸ λευκὸν οὔτε τῷ λόγῳ. ἄλλο
γὰρ ἔσται τὸ εἶναι λευκῷ καὶ τῷ δεδεγμένῳ. καὶ οὐκ ἔσται παρὰ τὸ λευκὸν
οὐθὲν χωριστόν· οὐ γὰρ ᾗ χωριστὸν ἀλλὰ τῷ εἶναι ἕτερον τὸ λευκὸν καὶ
ᾧ ὑπάρχει. ἀλλὰ τοῦτο Παρμενίδης οὔπω συνεώρα. ἀνάγκη δὴ λαβεῖν μὴ
μόνον ἓν σημαίνειν τὸ ὄν, καθ' οὗ ἂν κατηγορηθῇ, ἀλλὰ καὶ ὅπερ ὂν
καὶ ὅπερ ἕν. τὸ γὰρ συμβεβηκὸς καθ' ὑποκειμένου τινὸς λέγεται, ὥστε
ᾧ συμβέβηκε τὸ ὄν, οὐκ ἔσται (ἕτερον γὰρ (186b) τοῦ ὄντος)· ἔσται
τι ἄρα οὐκ ὄν. οὐ δὴ ἔσται ἄλλῳ ὑπάρχον τὸ ὅπερ ὄν. οὐ γὰρ ἔσται ὄν
τι αὐτὸ εἶναι, εἰ μὴ πολλὰ τὸ ὂν σημαίνει οὕτως ὥστε εἶναί τι ἕκαστον.
ἀλλ' ὑπόκειται τὸ ὂν σημαίνειν ἕν. εἰ οὖν τὸ ὅπερ ὂν μηδενὶ συμβέβηκεν
ἀλλὰ <τὰ ἄλλα> ἐκείνῳ, τί μᾶλλον τὸ ὅπερ ὂν σημαίνει τὸ ὂν ἢ
μὴ ὄν; εἰ γὰρ ἔσται τὸ ὅπερ ὂν [ταὐτὸ] καὶ λευκόν, τὸ λευκῷ δ' εἶναι
μὴ ἔστιν ὅπερ ὄν (οὐδὲ γὰρ συμβεβηκέναι αὐτῷ οἷόν τε τὸ ὄν· οὐδὲν
γὰρ ὂν ὃ οὐχ ὅπερ ὄν), οὐκ ἄρα ὂν τὸ λευκόν· οὐχ οὕτω δὲ ὥσπερ τι
μὴ ὄν, ἀλλ' ὅλως μὴ ὄν. τὸ ἄρα ὅπερ ὂν οὐκ ὄν· ἀληθὲς γὰρ εἰπεῖν ὅτι
λευκόν, τοῦτο δὲ οὐκ ὂν ἐσήμαινεν. ὥστε καὶ τὸ λευκὸν σημαίνει ὅπερ
ὄν· πλείω ἄρα σημαίνει τὸ ὄν. οὐ τοίνυν οὐδὲ μέγεθος ἕξει τὸ ὄν, εἴπερ
ὅπερ ὂν τὸ ὄν· ἑκατέρῳ γὰρ ἕτερον τὸ εἶναι τῶν μορίων. |
Für Parmenides
gilt das nämliche, wenn freilich auch noch einiges nur für
ihn Eigentümliches hinzutritt. Und die Widerlegung besteht
einerseits im Nachweis der Falschheit (seines Ansatzes), andererseits
im Nachweis, dass seine Ableitung danebengeht. Die Annahme des Ansatzes
liegt in der Annahme, der Terminus "seiend" sei eindeutig,
während er in Wahrheit doch vieldeutig ist; daneben aber geht
seine Ableitung insofern, als, um einmal nur die weißen Dinge
herauszugreifen, selbst dann, wenn der Terminus "weiß"
nur eine einzige Bestimmtheit bezeichnet, die weißen Dinge
gleichwohl ihre Vielheit behalten und nicht etwa zu einem einzigen
Ding werden; denn es kommt weder zu einer Einheit alles Weißen
im Sinne der Kontinuität noch auch zu einer Einheit dem Wesensbegriff
nach; denn ein anderes bleibt das Weißsein, ein anderes das
Gegenstandsein (des weißen Gegenstandes); und neben dem weißen
Gegenstand gibt es nichts (weiteres), was ein Fürsichsein besäße;
sondern der Weise ihres Seins nach sind die Bestimmtheit "weiß"
und das (als weiß) Bestimmte voneinander verschieden. Aber
das begriff Parmenides noch nicht. So wurde (für ihn) der Ansatz
unvermeidlich, dass das Prädikat "seiend" mit Bezug
auf jeden möglichen Gegenstand der Beurteilung nicht nur Einheit,
sondern wesenhafte Seinsbestimmheit und wesenhafte Einheitsbestimmtheit
besage. Denn die zusätzliche Bestimmtheit wird ja von
einem bestimmten (von ihr verschiedenen) Gegenstand ausgesagt und
das hätte hier zur Folge, dass dieser Gegenstand, für
den die Seinsbestimtheit nur zusätzliche Bestimmung sein würde,
selbst gar nicht wäre - denn von der Bestimmtheit "seiend"
wäre er ja verschieden -. (186b) Es gäbe dann also ein
Nichtseiendes (und von ihm würde gerade ausgesagt werden, dass
es ist!). Und so bleibt denn nur dies (für Parmenides) übrig:
die wesenhafte Seinsbestimmtheit (besteht für sich; sie) ist
nicht Bestimmtheit an etwas von ihr Verschiedenem. Denn ein einzelnes,
bestimmtes Seiendes könnte sie nur unter der Bedingung sein,
dass der Terminus "seiend" für eine Mannigfaltigkeit
stünde, und zwar in der Weise, dass jedes Glied derselben Bestimmtheit
zu haben vermöchte. Aber (dies geht für Parmenides nicht;
denn) da steht die Grundthese dagegen: Der Terminud "seiend"
bedeutet nur eines. - Aber nun: Wenn doch diese wesenhafte Seinsbestimmtheit
nicht zusätzliche Bestimmtheit an irgend etwas Weiterem sein
kann, sondern lediglich zu ihr selbst zusätzliche Bestimmteheiten
hinzutreten können, wie soll dann dieser Terminus "wesenhafte
Seinsbestimmtheit" gerade das Seiende bezeichnen und nicht
etwa ebensogut das Nichtseiende bedeuten? Denn wenn diese wesenhafte
Seinsbestimmtheit gleichzeitig etwa weiß sein soll, Weißsein
aber doch mit dieser wesentlichen Seinsbestimmtheit nicht identisch
sein kann - denn es kann ihm doch nicht etwa die Bestimmtheit seien
eignen, wo doch allein nur die wesenhafte Seinsbestimmtheit den
Charakter eines Seienden besitzen soll - dann ergibt sich (der Widersinn):
Das, was weiß ist, ist gar kein Seiendes. Und zwar nicht nur
kein Seiendes bestimmter Artung, sondern in gar keinem Sinn ein
Seiendes. Das besagt aber (nichts geringeres als diese): Diese wesenhafte
Seinsbestimmtheit ist selbst gar kein Seiendes. Denn daran ist nicht
zu rütteln, dass sie weiß ist; die Bestimmung
"weiß" aber (dies gehört zu dem für Parmenides
Ausgemachten) bezeichnet ihren Gegenstand als ein Nichtseiendes.
Das heißt aber (dass man jetzt umgekehrt sagen muss): auch
die Bestimmtheit"weiß" muss wesenhafte Seinsbestimmtheit
sein. Und das heißt wiederum: Der Terminus "seiend"
bezeichnet eine Mannigfaltigkeit. - Übrigens kann folglich
auch das Seiende, wenn es schon (nach Parmenides) die für sich
bestehende Seinsbestimmtheit ist, keinerlei Ausdehnungsgröße
besitzen; denn (hat es Ausdehnung, so hat es Teile; hat es Teile,
so ist es nicht eines: denn) jeder Teil hätte für sich
sein eigenes Sein. |
ὅτι δὲ διαιρεῖται τὸ ὅπερ ὂν εἰς
ὅπερ ὄν τι ἄλλο, καὶ τῷ λόγῳ φανερόν, οἷον ὁ ἄνθρωπος εἰ ἔστιν ὅπερ
ὄν τι, ἀνάγκη καὶ τὸ ζῷον ὅπερ ὄν τι εἶναι καὶ τὸ δίπουν. εἰ γὰρ μὴ
ὅπερ ὄν τι, συμβεβηκότα ἔσται. ἢ οὖν τῷ ἀνθρώπῳ ἢ ἄλλῳ τινὶ ὑποκειμένῳ.
ἀλλ' ἀδύνατον· συμβεβηκός τε γὰρ λέγεται τοῦτο, ἢ ὃ ἐνδέχεται ὑπάρχειν
καὶ μὴ ὑπάρχειν, ἢ οὗ ἐν τῷ λόγῳ ὑπάρχει τὸ ᾧ συμβέβηκεν [ἢ ἐν ᾧ ὁ
λόγος ὑπάρχει ᾧ συμβέβηκεν] (οἷον τὸ μὲν καθῆσθαι ὡς χωριζόμενον,
ἐν δὲ τῷ σιμῷ ὑπάρχει ὁ λόγος ὁ τῆς ῥινὸς ᾗ φαμὲν συμβεβηκέναι τὸ
σιμόν)· |
Dass die wesenhafte Seinsbestimmtheit
eine Mannigfaltigkeit sein muss, die in besondere weitere Seinsbestimmtheiten
auseinander tritt, lehrt uns zweifelsfrei auch (die Logik) des Begriffs;
wenn z.B. der Begriff des Menschen der Begriff einer Wesensbestimmtheit
ist, dann sind notwendigerweise auch die Begriffe des Lebewesens und
des Zweifüßigen Begriffe vonWesensbestimmtheiten; denn
andernfalls müssten die Begriffe von bloß zusätlichen
Bestimmteheiten sein. Und dann entweder solche des Menschen oder aber
eines anderen Gegenstandes. Doch erweist sich beides als unmöglich.
(Beweis der Unmöglichkeit des ersten Alternativgliedes:)Zusätzliche
Bestimmtheit heißt eine Bestimmtheit dann, wenn sie entweder
dem Gegenstand nicht mit Notwendigkeit zukommt, oder aber wenn in
ihrer Definition der Gegenstand, dem sie zukommt, auftritt [oder auch,
wenn in ihr der Begriff des Gegenstandes, dem sie zukommt, enthalten
ist], - so ist z.B. "Sitzen" eine solche unnotwendige Bestimmtheit
und im Begriff des Schielens ist der Begriff des Auges involviert,
dem wir das Schielen zusprechen -. |
ἔτι ὅσα ἐν τῷ ὁριστικῷ λόγῳ ἔνεστιν
ἢ ἐξ ὧν ἐστιν, ἐν τῷ λόγῳ τῷ τούτων οὐκ ἐνυπάρχει ὁ λόγος ὁ τοῦ ὅλου,
οἷον ἐν τῷ δίποδι ὁ τοῦ ἀνθρώπου ἢ ἐν τῷ λευκῷ ὁ τοῦ λευκοῦ ἀνθρώπου.
εἰ τοίνυν ταῦτα τοῦτον ἔχει τὸν τρόπον καὶ τῷ ἀνθρώπῳ συμβέβηκε τὸ
δίπουν, ἀνάγκη χωριστὸν εἶναι αὐτό, ὥστε ἐνδέχοιτο ἂν μὴ δίπουν εἶναι
τὸν ἄνθρωπον, ἢ ἐν τῷ λόγῳ τῷ τοῦ δίποδος ἐνέσται ὁ τοῦ ἀνθρώπου λόγος.
ἀλλ' ἀδύνατον· ἐκεῖνο γὰρ ἐν τῷ ἐκείνου λόγῳ ἔνεστιν. εἰ δ' ἄλλῳ συμβέβηκε
τὸ δίπουν καὶ τὸ ζῷον, καὶ μὴ ἔστιν ἑκάτερον ὅπερ ὄν τι, καὶ ὁ ἄνθρωπος
ἂν εἴη τῶν συμβεβηκότων ἑτέρῳ. ἀλλὰ τὸ ὅπερ ὂν ἔστω μηδενὶ συμβεβηκός,
καὶ καθ' οὗ ἄμφω [καὶ ἑκατέρον], καὶ τὸ ἐκ τούτων λεγέσθω· ἐξ ἀδιαιρέτων
ἄρα τὸ πᾶν; |
Weiterhin: Die Definitionsstücke
enthalten in ihrem Begriff nicht den Begriff des Ganzen, (den
sie definieren sollen); so enthält der Begriff des Zweifüßigen
nicht den Begriff des Menschen, der Begriff des Bleichen nicht den
Begriff des bleichen Menschen. Wenn also bei solcher grundsätzlicher
Sachlage Zweifüßigkeit (dennoch) eine bloß zusätzliche
Bestimmtheit am Menschen sein sollte, so müsste es eine unnotwendige
Bestimmtheit an ihm sein, der Mensch also auch ohne Zweifüßigkeit
möglich sein - oder aber es müsste im Begriff der Zweifüßigkeit
der Begriff des Mensdhen (als Definitionsstück) stecken. Beides
ist unmöglich. Denn der erstere Begriff ist Definitionsstück
des letzteren. - (Beweis der Unmöglichkeit des zweiten Gliedes:) Sollen die beiden Bestimmtheiten "zweifüßig"
und "Lebewesen" jedoch zusätzliche Bestimmtheiten an
einem anderen Träger sein, keine von ihnen also die Stellung
einer Wesensbestimmtheit genießen, dann wäre auch der Begriff
des Menschen bloß der Begriff von solchem, das nur als zusätzliche
Bestimmtheit an einem Anderen vorkommen kann. Aber die Wesensbestimmtheit
soll doch (ihrem Begriffe nach) keinem einzigen Gegenstand als bloß
zusätzliche Bestimmtheit zukommen können und der Gegenstand
, für den die beiden Glieder [und auch jedes von ihnen] als Definitionsstück
fungieren, soll doch durch ihre Komplexion auch seine Definition erfahren.
- Soll (man denn nun denken müssen, dass) das Seinsganze aus
unteilbarem Einheiten aufgebaut ist? |
(187a) ἔνιοι δ' ἐνέδοσαν τοῖς λόγοις
ἀμφοτέροις, τῷ μὲν ὅτι πάντα ἕν, εἰ τὸ ὂν ἓν σημαίνει, ὅτι ἔστι τὸ
μὴ ὄν, τῷ δὲ ἐκ τῆς διχοτομίας, ἄτομα ποιήσαντες μεγέθη. φανερὸν δὲ
καὶ ὅτι οὐκ ἀληθὲς ὡς, εἰ ἓν σημαίνει τὸ ὂν καὶ μὴ οἷόν τε ἅμα τὴν
ἀντίφασιν, οὐκ ἔσται οὐθὲν μὴ ὄν· οὐθὲν γὰρ κωλύει, μὴ ἁπλῶς εἶναι,
ἀλλὰ μὴ ὄν τι εἶναι τὸ μὴ ὄν. τὸ δὲ δὴ φάναι, παρ' αὐτὸ τὸ ὂν εἰ μή
τι ἔσται ἄλλο, ἓν πάντα ἔσεσθαι, ἄτοπον. τίς γὰρ μανθάνει αὐτὸ τὸ
ὂν εἰ μὴ τὸ ὅπερ ὄν τι εἶναι; εἰ δὲ τοῦτο, οὐδὲν ὅμως κωλύει πολλὰ
εἶναι τὰ ὄντα, ὥσπερ εἴρηται. ὅτι μὲν οὖν οὕτως ἓν εἶναι τὸ ὂν ἀδύνατον,
δῆλον. |
(187a) Einige haben vor
den beiden Argumentationen (der Eleaten) kapituliert; der einen Argumentation
gegenüber, dass alles eins sein müsse, wenn der Terminus
"seined" eindeutig sei, gestanden sie zu, dass es das Nichtseiende
gebe; der Argumentaion aus der Zweiteilung gaben sie ebenfalls nach
und ließen unteilbare Größen zu. . Aber auch die
Behauütung, wenn der Terminus "seiend" eindeutig sei
und nicht gleichzeitig auch das kontradiktorische Gegenteil (seiner
selbst) solle bedeuten können, dann sei jedes Nichtseiende ausgeschlossen,
ist evident falsch. Denn wenn es auch ausgeschlossen ist, dass das
Nichtseiende schlechthin nicht ist, so gibt es doch kein Hindernis,
dass es in bestimmter Weise ein Nichtseiendes ist. Und so ist
die weitere Behauptung, wenn es nicht außer dem "Seienden
selbst" auch noch etwas anderes gebe, dann müssealles Eines
(nämlich dieses eine und einzige Seiende) sein, widersinnig.
Denn wer sollte sich denn unter diesem "Seienden selbst"
etwa anderes als eine bestimmte Wesensbestimmtheit denken können?
Dann aber gibt es also doch kein Hindernis dafür, dass das Seiende,
wie dargelegt worden ist, ein Mannigfaltiges sei. - Dass das Seiende
in dieser (von denEleaten angenommenen) Weise eines sei, ist also
nun zweifelsfrei ausgeschlossen. |
|
Übers.: H.Wagner,
Berlin (Akademie-Verlag) 1967 |
Sententiae excerptae: Griech. zu "Aristot"365
μεταβολή πάντων γλυκύ
der Wechsel von allem erfreut (varietas (variatio) delectat, Phaedr.2,pr.10)
Aristot.rhet.1,11
Literatur: zu "Aristot" und "Parmenid"4592
Eckstein, Friedrich
Abriss der griechischen Philosophie
Franfurt (Main), Hirschgraben, 3/1969
1456
Fritz, K.v.
Grundprobleme der Geschichte der antiken Wissenschaft, S.221-250
Berlin, New York (de Gruyter) 1971.
- /Grie/aristot/aristphys184a.php - Letzte Aktualisierung: 17.07.2024 - 15:55 |