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| Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.) |
| his adductis, in iis filio propinquisque eius omnibus, quos nominatim evocaverat, consolatus Indutiomarum hortatusque est, uti in officio maneret; Caes.Gall.5,4,2 | Diese Geiseln wurden gebracht, unter ihnen der Sohn und alle Verwandte des Indutiomarus, die Cäsar namentlich verlangt hatte. Ihn selbst beruhigte Cäsar und ermahnte ihn zur Treue. |
| qua oblata potestate omnibus his civitatibus obsides imperat, certum numerum militum ad se celeriter adduci iubet, Caes.Gall.7,4,7 | Aufgrund dieser neuen Macht verlangt er von all diesen Stämmen Geiseln und lässt sich schnell eine bestimmte Anzahl Truppen zuführen. |
| Nam si quis hunc statuit esse oratorem, qui tantummodo in iure aut in iudiciis possit aut apud populum aut in senatu copiose loqui, tamen huic ipsi multa tribuat et concedat necesse est; neque enim sine multa pertractatione omnium rerum publicarum neque sine legum, morum, iuris scientia neque natura hominum incognita ac moribus in his ipsis rebus satis callide versari et perite potest; qui autem haec cognoverit, sine quibus ne illa quidem minima in causis quisquam recte tueri potest, quid huic abesse poterit de maximarum rerum scientia? Sin oratoris nihil vis esse nisi composite, ornate, copiose loqui, quaero, id ipsum qui possit adsequi sine ea scientia, quam ei non conceditis? Dicendi enim virtus, nisi ei, qui dicet, ea, quae dicet, percepta sunt, exstare non potest. Cic.de_orat.1,48. | Denn gesetzt, es wolle einer den für einen Redner halten, der nur mit Rechtsangelegenheiten und in den Gerichten entweder vor dem Volk oder im Senat mit Fülle reden könne, so muss er doch selbst diesem vieles einräumen und zugestehen. Ohne gründliche Behandlung aller öffentlichen Angelegenheiten, ohne die Kenntnis der Gesetze, der Sitte und des Rechtes, ohne die Bekanntschaft mit dem Wesen und den Sitten der Menschen kann ja niemand selbst in diesen Dingen sich mit genügender Einsicht und Geschicklichkeit bewegen. Wer sich aber diese Kenntnisse angeeignet hat, ohne die niemand auch nur das Geringfügigste in den Rechtssachen wahren kann, wie wird dem die Wissenschaft der wichtigsten Sachen fern sein können? Verlangt man aber auch vom Redner weiter nichts als einen wohlgeordneten, geschmückten und reichhaltigen Vortrag, so frage ich, wie er selbst dieses ohne die Wissenschaft erreichen kann, die ihr ihm nicht einräumt. Denn Tüchtigkeit im Reden kann nur stattfinden, wenn der Redner den Gegenstand, über den er sprechen will, erfasst hat. |
| Satis est enim in ceteris artificiis percipiendis tantum modo similem esse hominis et id, quod tradatur vel etiam inculcetur, si qui forte sit tardior, posse percipere animo et memoria custodire; non quaeritur mobilitas linguae, non celeritas verborum, non denique ea, quae nobis non possumus fingere, facies, vultus, sonus: Cic.de_orat.1,127. | Denn bei der Erlernung anderer Fächer genügt es, nur einem Menschen ähnlich zu sein und das, was gelehrt oder auch, wenn einer vielleicht langsameren Geistes ist, eingebläut wird, mit dem Geist auffassen und mit dem Gedächtnis aufbewahren zu können. Nicht verlangt man Beweglichkeit der Zunge, nicht Geläufigkeit der Worte, nicht endlich das, was wir uns nicht anbilden können, Gesichtsbildung, Mienen, Stimme. |
| 'Peto igitur' inquit Crassus 'a te, quoniam id nobis, Antoni, hominibus id aetatis oneris ab horum adulescentium studiis imponitur, ut exponas, quid eis de rebus, quas a te quaeri vides, sentias.' 'Deprehensum equidem me' inquit Antonius 'plane video atque sentio, non solum quod ea requiruntur a me, quorum sum ignarus atque insolens, sed quia, quod in causis valde fugere soleo, ne tibi, Crasse, succedam, id me nunc isti vitare non sinunt; Cic.de_orat.1,207. | "Nun, lieber Antonius", sagte Crassus, "da nun einmal die Lernbegierde dieser jungen Männer uns Alten diese Bürde auferlegt, so bitte ich dich, deine Ansichten über die Gegenstände zu entwickeln, über die sie, wie du siehst, von dir belehrt zu werden wünschen." "Da sehe und fühle ich mich", erwiderte Antonius; "ganz und gar betroffen, nicht allein, weil man Dinge von mir verlangt, deren ich unkundig und ungewohnt bin, sondern auch weil unsere jungen Freunde mir jetzt nicht das zu vermeiden gestatten, wovor ich mich bei den gerichtlichen Verhandlungen so sehr zu hüten pflege, nämlich dein Nachfolger, Crassus, im Reden zu sein. |
| Haec igitur prima lex amicitiae sanciatur, ut ab amicis honesta petamus, amicorum causa honesta faciamus, ne exspectemus quidem, dum rogemur; Cic.Lael.44.a | Das erste Gesetz der Freundschaft besteht also darin, dass man nur das, was sittlich erlaubt ist, von Freunden verlangt und für Freunde selbst tut und dass man nicht erst wartet, bis man darum gebeten wird. |
| De quibus tres video sententias ferri, quarum nullam probo, unam, ut eodem modo erga amicum adfecti simus, quo erga nosmet ipsos, alteram, ut nostra in amicos benevolentia illorum erga nos benevolentiae pariter aequaliterque respondeat, tertiam, ut, quanti quisque se ipse facit, tanti fiat ab amicis. Cic.Lael.56.b | Hierfür gelten, soviel ich weiß, drei Ansichten, von denen ich aber keine gutheißen kann. Die erste verlangt: Wir sollen gegen unsere Freunde ebenso gesinnt sein, wie gegen uns selbst; die zweite: Unsere wohlwollende Liebe gegen unsere Freunde soll deren wohlwollender Liebe gegen uns selbst in gleichem Maß entsprechen; die dritte: Jeder soll von seinem Freund so hoch geschätzt werden, wie er sich selbst schätzt. |
| Est igitur prudentis sustinere ut currum, sic impetum benevolentiae, quo utamur quasi equis temptatis, sic amicitia ex aliqua parte periclitatis moribus amicorum. Cic.Lael.63.a | Die Klugheit verlangt daher, dem ungestümen Drängen des Wohlwollens wie dem Lauf eines Wagens Einhalt zu gebieten; und zwar soll man sich, wie man von Pferden erst nach Versuchen Gebrauch macht, so Freundschaften erst dann überlassen, wenn der Charakter der Freunde einigermaßen erprobt ist. |
| In talibus ea, quam iam dudum tractamus, stabilitas amicitiae confirmari potest, cum homines benevolentia coniuncti primum cupiditatibus iis, quibus ceteri serviunt, imperabunt, deinde aequitate iustitiaque gaudebunt, omniaque alter pro altero suscipiet, neque quicquam umquam nisi honestum et rectum alter ab altero postulabit, neque solum colent inter se ac diligent sed etiam verebuntur. Cic.Lael.82.c | Nur unter solchen Menschen kann sich jene Beständigkeit der Freundschaft, von der wir schon lange reden, kräftigen, wenn Männer, die das Wohlwollen verbindet, zunächst diejenigen Gelüste beherrschen, deren Sklaven andere sind, sodann an Billigkeit und Gerechtigkeit Gefallen finden, einer für den andern gern alles übernimmt und nur das von dem anderen verlangt, was schicklich und recht ist; wenn sie sich gegenseitig nicht nur achten und lieben, sondern auch eine sittliche Scheu voreinander haben. |
| is a vobis, iudices, hoc postulat, ut, quoniam in alienam pecuniam tam plenam atque praeclaram nullo iure invaserit, quoniamque ei pecuniae vita Sex. Rosci obstare atque officere videatur, deleatis ex animo suo suspicionem omnem metumque tollatis; Cic.S.Rosc.6.b | Dieser verlangt von euch, ihr Richter, dass ihr, weil er sich eines fremden, so reichen und ansehnlichen Vermögens widerrechtlich bemächtigt hat, und weil er meint, das Leben des Sextus Roscius stehe diesem Besitz im Wege, sein Gemüt aller Besorgnisse und Furcht entledigt: |
| te nunc appello, P. Scipio, te, M. Metelle; vobis advocatis, vobis agentibus aliquotiens duos servos paternos in quaestionem ab adversariis Sex. Roscius postulavit; Cic.S.Rosc.77.c | Ich rufe nun dich, Publius Scipio, dich, Metellus, zu Zeugen an, dass Sextus Roscius unter eurem Beistand und eurer Mitwirkung von seinen Gegnern zwei Sklaven seines Vaters wiederholt zur peinlichen Untersuchung verlangt hat. |
| dixi iam antea saepe numero postulatos esse ab istis duos servos in quaestionem. Cic.S.Rosc.119.b | Ich habe schon vorhin bemerkt, dass man von jenen die Auslieferung der zwei Sklaven zu peinlicher Befragung wiederholt verlangt hat. |
| res porro abs te eius modi postulabatur, ut nihil interesset, utrum eam rem recusares an de maleficio confiterere. Cic.S.Rosc.120.a | Es wurde ferner eine solche Sachen von dir verlangt, dass die Verweigerung mit dem Geständnis der Missetat gleichbedeutend war. |
| ut enim sapientiam, temperantiam, fortitudinem copulatas esse docui cum voluptate, ut ab ea nullo modo nec divelli nec distrahi possint, sic de iustitia iudicandum est, quae non modo numquam nocet cuiquam, sed contra semper afficit cum vi sua atque natura, quod tranquillat animos, tum spe nihil earum rerum defuturum, quas natura non depravata desiderat. Cic.fin.1,50,2 | Denn wie ich zeigte, dass Weisheit, Mäßigkeit und Tapferkeit mit der Lust verknüpft sind, so dass sie sich von ihr auf keine Weise losreißen und trennen lassen, so muss man auch über die Gerechtigkeit urteilen, die nie einem schadet, sondern im Gegenteil immer dem Gemüt Beruhigung gewährt, sowohl durch ihre eigene Kraft und Natur, als auch durch die Hoffnung, es werde an nichts von dem fehlen, was die unverdorbene Natur verlangt. |
| Postulat, ignoscet verrucis illius: aequum est Hor.sat.1,3,74. | Jemand verlangt, so verzeiht er die Warze des Freundes, gerecht ist, |
| Ut quaeque est, ita suppliciis delicta coercet? Hor.sat.1,3,79. | Wie es ist Sache verlangt, durch Bestrafungen jede Vergehung? |
| 2014.10.19 Regimen Nigerianum et tromocratica caterva Boko Haram Veneris die indutias fecisse dicuntur. Qua re ducentas undeviginti puellas ante sex menses vi abductas dimissum iri nova spes concipitur. Captivae Idriss Deby, praesidi Tzadiae, qui pro virili parte etiam, ut pactio fieret, adiuverat, traditum iri putantur. Numquid et quid regimen vicissim daturum sit, adhuc non est notum. Gihadistae postulaverant, ut tromocraticae asseclae e custodia emitterentur. Hoc anno Boko Haram iam duo milia circiter hominum interfecisse dicuntur. 2014.10.19 | Die nigerianische Regierung und die Terroristengruppe Boko Haram sollen am Freitag eine Waffenruhe vereinbart haben. Daher kommt neue Hoffnung auf, dass die 219 Mädchen, die vor sechs Monaten entführt worden waren, freikommen.Man glaubt, dass die Gefangenen Idriss Deby, dem Präsidenten des Tschad übergeben werden, der auch am Zustandekommen des Abkommens tatkräftig mitgewirkt hatte. Ob die Regierung eine Gegenleistung, und welche, sie erbringen wird, ist bisher nicht bekannt. Die Dschihadisten hatten verlangt, dass terroristischer Anhang aus der Haft entlassen würde. |
| 2014.11.01 Sa.d. Mercurii die, a.d. IV. Kal. Nov. , Jehuda Glick, dextrorsus vergens magister Iudaicus, qui, ut etiam Iudaeis in Templi Monte precari liceret, postulaverat, a quodam Palaestinensi insidiatore triginta duos annos nato quattuor glandibus ictus gravia vulnera acceperat. Idem rabbinus iam antea saepe atque iterum, ut ibi tertium templum reaedificaretur, efflagitaverat, quod fieri non poterat, nisi Cupola Saxi et meschita al-Aqsa, quae ambae maxime islamitis sacrosanctae sunt, rescinderentur. Insidiator ipse, Moataz Hejazi nomine, qui antehac gregis tromocratici, Gihad nomine, fuerat, se comprehensioni subtracturus a custodibus publicis interfectus erat. Postridie eius diei primum ex quattuordecim annis Mons Templi, ne orthodoxi Iudaei, ut ibi adorarent, Montem et meschitam invaderent, ab Israelitis praeclusus est. Qua re Mahmud Abbas, Palaestinensium praeses, Palaestinensi populo bellum indictum esse dixit. Ut ista praeclusio mane Veneris die plus milibus custodibus monti circumdatis ad precationes Veneris die faciendas partim dissoluta est, ita res suspensa atque in ancipiti manet. 2014.11.01 | Am Mittwoch, den 29.Okt., war Jehuda Glick, ein rechtsgerichteter jüdischer Rabbiner, der gefordert hatte, dass es auch den Juden erlaubt sein solle, auf dem Tempelberg zu beten, von einem 32-jährigen palästinensichen Attentäter von vier Kugeln getroffen und schwer verwundet worden. Der Rabbiner hatte schon früher mehrfach verlangt, dass dort ein dritter Tempel neu errichtet würde, was unmöglich gewesen wäre, ohne den Felsendom und die Al-Aqsa-Moschee, die beide für Muslime höchst heilig sind, abzureißen. Der Attentäter selbst namens Moataz Hejazi, der vorher der Terrorgruppe Dschihad angehört hatte, war von Sicherheitskräften getötet worden. Am folgenden Tag wurde zum ersten Mal seit 14 Jahren der Tempelberg von den Israelis geschlossen, damit keine othodoxen Juden auf den Berg und in die Moschee eindrängen, um dort zu beten. Dadurch sei, so sagte Mahmud Abbas, der Präsident der Palistinenser, dem palästinensichen Volk der Krieg erklärt worden. Diese Sperrung wurde zwar am Freitag Morgen, nachdem man mehr als tausend Sicherheitskräfte um den Berg postiert hatte, für das Freitagsgebet teilweise zurückgenommen, aber die Lage bleibt gespannt und unsicher. |
| [Cic.off.1,13,2] Itaque cum sumus necessariis negotiis curisque vacui, tum avemus aliquid videre, audire, addiscere cognitionemque rerum aut occultarum aut admirabilium ad beate vivendum necessariam ducimus. Cic.off.1,13,2 | Wenn wir daher von den Geschäften und Sorgen für die Bedürfnisse des Lebens frei sind, so verlangt uns, etwas zu sehen, zu hören, zu erfahren, und wir achten die Erenntnis des Verborgenen und Wunderbaren in der Natur für notwendiges Erfordernis zum Glück unseres Lebens. |
| [Cic.off.1,21,3] Ex quo, quia suum cuiusque fit eorum, quae natura fuerant communia, quod cuique optigit, id quisque teneat; e quo si quis sibi appetet, violabit ius humanae societatis. Cic.off.1,21,3 | Was also jeder aus der Masse, die von Natur aus Gemeingut war, als besonderes Eigentum erhalten hat, das darf er behalten; verlangt er daraus noch mehr für sich, so verletzt er das Recht der menschlichen Gesellschaft. |
| [Cic.off.1,36,1] Ac belli quidem aequitas sanctissime fetiali populi Romani iure perscripta est. Cic.off.1,36,1 | Auch ist, was Gerechtigkeit im Krieg verlangt, aufs gewissenhafteste im Fetialrecht des römischen Volkes bestimmt. |
| [Cic.off.1,41,2] Est autem infima condicio et fortuna servorum, quibus non male praecipiunt, qui ita iubent uti, ut mercennariis, operam exigendam, iusta praebenda. Cic.off.1,41,2 | Und niedriger gibt es wohl nichts als den Stand und die Verhältnisse unserer Sklaven. Es ist daher eine richtige Vorschrift, wenn verlangt wird, man solle sie behandeln wie Tagelöhner, ihre Dienste in Anspruch nehmen und ihnen, zukommen lassen, was ihnen gebührt. |
| Inventi autem multi sunt, qui non modo pecuniam, sed etiam vitam profundere pro patria parati essent, idem gloriae iacturam ne minimam quidem facere vellent, ne re publica quidem postulante; Cic.off.1,84,3 | Schon viele gab es aber, die bereit waren, ihr Vermögen, ja ihr Leben für das Vaterland zu opfern, ohne dabei den mindesten Verlust an Ruhm hinnehmen zu wollen, selbst wenn es das Vaterland verlangt hätte. |
| Sin autem id non sit eiusmodi, suum cuique incommodum ferendum est potius quam de alterius commodis detrahendum. Cic.off.3,30,3 | Ist dies aber nicht der Fall, verlangt die Pflicht, sich eher in den eigenen Nachteil zu fügen, als dem anderen etwas von seinen Vorteilen zu entziehen. |
| hi vigiliis, stationibus, custodiis portarum se inserunt, spem offerunt, metum intendunt: 'quo usque filium imperatoris obsidebimus? quis certaminum finis? Percennione et Vibuleno sacramentum dicturi sumus? Percennius et Vibulenus stipendia militibus, agros emeritis largientur? denique pro Neronibus et Drusis imperium populi Romani capessent? quin potius, ut novissimi in culpam, ita primi ad paenitentiam sumus? tarda sunt, quae in commune expostulantur: privatam gratiam statim mereare, statim recipias.' Tac.ann.1,28,4. | Diese mischen sich unter die Nachtwachen, Lagerposten, Torhüter, lassen Hoffnung blicken, steigern die Furcht: "Wie lange noch werden wir den Sohn des Imperators belagert halten? Was soll das Ende des Streitens sein? Wollen wir dem Percennius und Vibulenus den Eid der Treue schwören? Werden Percennius und Vibulenus den Soldaten Lohn, den Ausgedienten Land verleihen? Sollen am Ende sie statt eines Nero und Drusus die Zügel des Römerreichs ergreifen? Auf! Lasst uns lieber wie die Letzten zur Verschuldung, so die ersten in Reue sein! Langsamen Ganges ist, was man für die Gesamtheit verlangt; besondere Vergünstigung kann der Einzelne im Augenblick verdienen und im Augenblick erhalten." |
| sed illi quidem officio functi sunt, ut ceteros quoque magistratus sua munia implere velim; mihi autem neque honestum silere neque proloqui expeditum, quia non aedilis aut praetoris aut consulis partis sustineo. maius aliquid et excelsius a principe postulatur; et cum recte factorum sibi quisque gratiam trahant, unius invidia ab omnibus peccatur. Tac.ann.3,53,3. | Indes, sie haben ihre Pflicht getan, wie ich wünsche, dass auch die übrigen Amtsträger ihre Pflicht tun mögen. Für mich aber ist es nun weder geziemend zu schweigen, noch leicht, mich auszusprechen, weil meine Aufgabe nicht die eines Aedilen oder Prätors oder Konsuls ist. Von dem Kaiser verlangt man Größeres und Höheres, und während sich an dem, was richtig gemacht wurde, jeder einzelne selbst das Verdienst zurechnet, werden Fehler, die alle gemacht haben, nur dem einen zur Last gelegt. |
| Per idem tempus gladiatores apud oppidum Praeneste temptata eruptione praesidio militis, qui custos adesset, coerciti sunt iam Spartacum et vetera mala rumoribus ferente populo, ut est novarum rerum cupiens pavidusque. Tac.ann.15,46,1. | Um diese Zeit versuchten die Gladiatoren in der Stadt Präneste auszubrechen, wurden jedoch durch die Wache haltende Besatzung bezwungen. Schon hörte man im Mund des Volkes, wie es ja nach Neuerungen verlangt und sich zugleich davor fürchtet, von Spartacus und der alten schlimmen Zeit reden. |
| enimvero liberalis semper epulas struxisse, vitam amoenam et duris iudicibus parum probatam. fomenta vulneribus nulla iussu suo sed, quia cetera palam vana obiecisset, adiungere crimen, cuius se pariter indicem et testem faceret. Tac.ann.15,55,3. | Auch eine reichlich bestückte Tafel habe er ja immer gehabt, und sein genusssüchtiges Leben habe vor strengen Richtern keinen Beifall gefunden. Verbandszeug habe er nicht verlangt, sondern jener wolle, weil er ihm im übrigen offenbar Nichtiges vorgeworfen habe, auch noch eine Anschuldigung hinzufügen, für die er sich zum Angeber und Zeugen zugleich aufwerfe. |
| nam ut est vulgus ad deteriora promptum, non defuere, qui crederent, donec implacabilem Neronem timuerit, famam sociatae cum marito mortis petivisse, deinde oblata mitiore spe blandimentis vitae evictam; cui addidit paucos postea annos, laudabili in maritum memoria et ore ac membris in eum pallorem albentibus, ut ostentui esset multum vitalis spiritus egestum. Tac.ann.15,64,2. | Manche aber glaubten - wie ja die Menge immer gern das Schlimmere annimmt - solange sie den Nero als unversöhnlich gefürchtet habe, habe sie nach dem Ruhm verlangt, den Tod ihres Gemahls zu teilen; als sich aber hierauf eine bessere Aussicht darbot, hätten bei ihr die Reize des Lebens die Oberhand gewonnen. Sie lebte hernach noch wenige Jahre in glücklicher Erinnerung an den Gemahl, erbleichte aber an Gesicht und Gliedern zu solcher Blässe, dass man deutlich sah, ein großer Teil ihrer Lebenskraft sei von ihr gewichen. |
| fidem, libertatem, amicitiam, praecipua humani animi bona, tu quidem eadem constantia retinebis, sed alii per obsequium imminuent: inrumpet adulatio, blanditiae et pessimum veri adfectus venenum, sua cuique utilitas. etiam si ego ac tu simplicissime inter nos hodie loquimur, ceteri libentius cum fortuna nostra quam nobiscum; nam suadere principi, quod oporteat, multi laboris, adsentatio erga quemcumque principem sine adfectu peragitur.' Tac.hist.1,15,4. | Treue, Freimut, Freundschaft, die edelsten Güter der menschlichen Seele, wirst zwar du immer mit derselben Festigkeit zu behaupten suchen, aber andere werden sie durch Unterwürfigkeit schwächen. Schmeichelei und Schöntuerei, das verderblichste Gift echter Sinnesart, Selbstsucht werden einreißen. Ich und du, wir reden zwar heute treuherzig miteinander; alle übrigen aber lieber mit unserer Würde als mit uns. Denn dem Fürsten raten, was die Pflicht verlangt, ist ein schwieriges Werk; Beistimmung jedem Fürsten, wie er auch sei, gegenüber geschieht ohne Herzensanteil." |
| Tanta igitur calamitatis praesentis adhibetur a philosopho medicina, quanta inveteratae ne desideratur quidem, nec, si aliquot annis post idem ille liber captivis missus esset, volneribus mederetur, sed cicatricibus. Cic.Tusc.3,54,3 | Der Philosoph verordnet also gegen eine gegenwärtige Not eine so kräftige Arznei , wie sie nicht einmal mehr für ein eingewurzeltes Übel verlangt wird. Und wäre dasselbe Buch einige Jahre später den Gefangenen zugesandt worden, hätte es keine Wunden mehr, sondern Narben zu heilen gehabt. |
| ex quo omnibus bene veritatem intuentibus videri necesse est miserrimum. Ea enim ipsa, quae concupierat, ne tum quidem, cum omnia se posse censebat, consequebatur. Cic.Tusc.5,57,4 | Deswegen muss er allen, die die Wahrheit richtig schauen, höchst elend erscheinen. Denn gerade das, wonach er verlangt hatte, erreichte er nicht einmal zu der Zeit, als er sich für allmächtig hielt. |