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| Belege des Suchbegriffs aus ausgewählten Texten (vollständig: Caes.Gall., Cic.Arch., Cic.S.Rosc., Cic.Lael.) |
| Volturcius interrogatus de itinere, de litteris, postremo quid aut qua de causa consili habuisset, primo fingere alia, dissimulare de coniuratione; post ubi fide publica dicere iussus est, omnia, uti gesta erant, aperit docetque se paucis ante diebus a Gabinio et Caepario socium adscitum nihil amplius scire quam legatos, tantummodo audire solitum ex Gabinio P. Autronium, Ser Sullam, L. Vargunteium, multos praeterea in ea coniuratione esse. Sall.Cat.47,1 | Volturcius wurde über seine Reise verhört, über die Schreiben, hauptsächlich, welche Absichten und warum er sie gehabt habe. Anfänglich brachte er ablenkende Lügen vor und stellte die Verschwörung in Abrede; als man ihn dann aber aufforderte, die Wahrheit zu sagen, und dazu Straflosigkeit zusicherte, erzählt er, wie sich alles zugetragen hatte; er erklärt, er sei erst wenige Tage zuvor von Gabinius und Caeparius als Teilnehmer angeworben worden und wisse nichts weiter als die Sache mit den Gesandten. Er habe nur öfter von Gabinius gehört, dass Publius Autronius, Servius Sulla, Lucius Vargunteius und viele andere zu den Verschwörern gehörten. |
| erat temporibus illis iucundus Q. Metello illi Numidico et eius Pio filio, audiebatur a M. Aemilio, vivebat cum Q. Catulo et patre et filio, a L. Crasso colebatur, Lucullos vero et Drusum et Octavios et Catonem et totam Hortensiorum domum devinctam consuetudine cum teneret, adficiebatur summo honore, quod eum non solum colebant, qui aliquid percipere atque audire studebant, verum etiam si qui forte simulabant. Cic.Arch.6.a | Er war um jene Zeit beliebt bei jenem Quintus Metellus, dem Besieger Numidiens, und seinem Sohn Pius; es hörte ihn Marcus Aemilius; er lebte in Gesellschaft des Quintus Catulus, des Vaters und des Sohnes; ihn ehrte Lucius Crassus; da er aber mit den Lucullern, mit Drusus, mit denen Octaviern und mit Cato und dem ganzen Haus der Hortensier durch die engsten Verhältnisse eines vertrauten Umgangs verbunden blieb, so genoss er die größte Achtung, weil ihn nicht allein solche, die etwas zu lernen und zu hören wünschten, sondern auch wohl solche, die sich nur den Schein davon gaben, auszuzeichnen pflegten. |
| Quod primum ferunt Leontinum fecisse Gorgiam, qui permagnum quiddam suscipere ac profiteri videbatur, cum se ad omnia, de quibus quisque audire vellet, esse paratum denuntiaret; postea vero vulgo hoc facere coeperunt hodieque faciunt, ut nulla sit res neque tanta neque tam improvisa neque tam nova, de qua se non omnia, quae dici possint, profiteantur esse dicturos. Cic.de_orat.1,103. | Dies soll zuerst Gorgias aus Leontinoi getan haben, der etwas sehr Großes zu übernehmen und zu verheißen schien, da er sich auf alles, worüber jemand zu hören wünschte, gefasst erklärte. In der Folge aber ward dies allgemeine Sitte und ist es noch heutzutage, so dass es keinen so großen, so unerwarteten, so neuen Gegenstand gibt, über den sie nicht alles, was darüber gesagt werden könne, zu sagen sich anheischig machen. |
| Quod si te, Cotta, arbitrarer aut te, Sulpici, de eis rebus audire velle, adduxissem huc Graecum aliquem, qui nos istius modi disputationibus delectaret; quod ne nunc quidem difficile factu est: est enim apud M. Pisonem adulescentem iam huic studio deditum, summo homo ingenio nostrique cupidissimus, Peripateticus Staseas, homo nobis sane familiaris et, ut inter homines peritos constare video, in illo suo genere omnium princeps.' Cic.de_orat.1,104. | Hätte ich nun geglaubt, du, Cotta, oder du, Sulpicius, hättet über dergleichen Dinge hören wollen, so hätte ich einen Griechen hierher gebracht, der euch mit derartigen Vorträgen unterhalten konnte, und dies ist auch jetzt nicht schwer auszuführen. Es lebt nämlich bei dem jungen Marcus Piso, der sich bereits dieser Wissenschaft widmet, einem Mann von ausgezeichneter Begabung und der mir, sehr ergeben ist, der Peripatetiker Staseas, der mir sehr befreundet ist und sich nach dem einstimmigen Urteil der Sachkundigen in seinem Fach unter allen am meisten auszeichnet." |
| Tum Crassus 'atqui vide' inquit 'in artificio perquam tenui et levi quanto plus adhibeatur diligentiae, quam in hac re, quam constat esse maximam: saepe enim soleo audire Roscium, cum ita dicat, se adhuc reperire discipulum, quem quidem probaret, potuisse neminem, non quo non essent quidam probabiles, sed quia, si aliquid modo esset viti, id ferre ipse non posset; nihil est enim tam insigne nec tam ad diuturnitatem memoriae stabile quam id, in quo aliquid offenderis. Cic.de_orat.1,129. | Hierauf sagte Crassus: "Gleichwohl bedenke, um wie viel mehr Sorgfalt man in einer geringfügigen und leichtfertigen Kunst anwendet als in dieser, die anerkannt die wichtigste ist. Denn oft höre ich den Roscius sagen, er habe noch keinen Schüler finden können, der ihn befriedige, nicht als wenn nicht einige Beifall verdienten, sondern weil er selbst auch nicht den geringsten Fehler ertragen könne. Denn nichts fällt so in die Augen und haftet so fest im Gedächtnis wie das, was uns anstößig gewesen ist. |
| Tum Crassus 'atqui arbitror, Sulpici, cum audieris, non tam te haec admiraturum, quae dixero, quam existimaturum tum, cum ea audire cupiebas, causam cur cuperes non fuisse; nihil enim dicam reconditum, nihil exspectatione vestra dignum, nihil aut inauditum vobis aut cuiquam novum. Nam principio, id quod est homine ingenuo liberaliterque educato dignum, non negabo me ista omnium communia et contrita praecepta didicisse: Cic.de_orat.1,137. | Hierauf sagte Crassus: "Nun, ich glaube aber, Sulpicius, du wirst, wenn du gehört hast, was ich sagen werde, es nicht so sehr bewundern als vielmehr der Ansicht sein, du habest damals, als du es zu hören wünschtest, keinen Grund gehabt, danach zu verlangen. Denn ich werde nichts Tiefes sagen, nichts eurer Erwartung Würdiges, nichts, was ihr noch nicht gehört hättet oder irgendeinem neu wäre. Fürs erste nämlich will ich nicht leugnen, dass ich, wie es einem Menschen von edler Geburt und Erziehung zukommt, jene allgemeinen und altbekannten Regeln erlernt habe: |
| 'Hanc ipsam' inquit Sulpicius 'nosse volumus; ac tamen ista, quae abs te breviter de arte decursa sunt, audire cupimus, quamquam sunt nobis quoque non inaudita; verum illa mox; nunc de ipsa exercitatione quid sentias quaerimus.' Cic.de_orat.1,148. | "Gerade diese Vorübungen", fiel Sulpicius ein, "möchten wir gern kennenlernen; doch auch jene Kunstregeln, die du nur kurz durchlaufen hast, wünschen wir zu hören, obwohl sie uns nicht ganz neu sind. Doch hiervon bald nachher; für jetzt ersuchen wir dich um deine Ansicht über diese Vorübung." |
| Nec enim, ut ad fabulas redeam, Troiam Neoptolemus capere potuisset, si Lycomedem, apud quem erat educatus, multis cum lacrimis iter suum impedientem audire voluisset. Cic.Lael.75.b | Denn, um zur Bühne zurückzukehren: Neoptolemos hätte Troia nicht erobern können, wenn er auf Lykomedes, bei dem er erzogen worden war, hätte hören wollen, als er ihn unter vielen Tränen von seinem Zug abzuhalten suchte. |
| Cuius autem aures clausae veritati sunt, ut ab amico verum audire nequeat, huius salus desperanda est. Cic.Lael.90.a | Wer aber sein Ohr der Wahrheit so sehr verschließt, dass er sie nicht einmal von seinem Freund hören will, an dessen Rettung darf man verzweifeln. |
| Nulla est igitur haec amicitia, cum alter verum audire non vult, alter ad mentiendum paratus est. Cic.Lael.98.d | Das ist nun wohl keine Freundschaft, wenn der eine die Wahrheit nicht hören mag, und der andere nur zum Lügen bereit ist. |
| Messalam tui studiosum esse arbitror; Pompeium etiam simulatorem puto. Sed haec utinam ne experiare! quod precarer deos, nisi meas preces audire desissent; verumtamen precor, ut his infinitis nostris malis contenti sint; in quibus non modo tamen nullius inest peccati infamia, sed omnis dolor est, quod optime factis poena maxima est constituta. Cic.ad Q.fr.1,3,9,1 | Dass Messala dir geneigt ist, glaube ich, aber Pompeius, vermute ich, ist ein Heuchler. Doch möge dir die Probe aufs Exempel erspart bleiben! Ich würde die Götter darum bitten, wären sie nicht längst gegen meine Gebete taub geworden. Dennoch flehe ich, sie möchten sich mit diesem meinem grenzenlosen Elend zufrieden geben; trifft es mich doch nicht infolge einer Verfehlung; sondern darin liegt mein ganzer Schmerz, dass dem edelsten Handeln die größte Strafe bestimmt ist. |
| nunc quid est, quod quisquam ex vobis audire desideret, cum, quae facitis, eius modi sint, ut ea dedita opera a nobis contra vosmet ipsos facere videamini? Cic.S.Rosc.104.d | Was kann man aber nun noch von euch zu hören wünschen, da ihr so vorgeht, als ob ihr absichtlich für uns gegen euch selbst wirken wolltet. |
| ... aptam et ratione dispositam se habere existimant, qui in Sallentinis aut in Bruttiis habent, unde vix ter in anno audire nuntium possunt. Cic.S.Rosc.132.c | Diejenigen glauben ein bequemes und gehörig geordnetes Landgut zu haben, die ein solches im salentinischen oder bruttischen Gebiet besitzen, von wo sie kaum dreimal im Jahr eine Nachricht erhalten können. |
| Id qui in una virtute ponunt et splendore nominis capti, quid natura postulet, non intellegunt, errore maximo, si Epicurum audire voluerint, liberabuntur: Cic.fin.1,42,4 | Die, die es (das Letztziel des Handelns) in die Tugend allein setzen und, von dem Glanz des Namens geblendet, die Ansprüche der Natur nicht einsehen, werden, wenn sie dem Epikur Gehör schenken wollen, von dem größten Irrtum befreit werden. |
| duriora genti corpora, stricti artus, minax vultus et maior animi vigor. multum, ut inter Germanos, rationis ac sollertiae: praeponere electos, audire praepositos, nosse ordines, intellegere occasiones, differre impetus, disponere diem, vallare noctem, fortunam inter dubia, virtutem inter certa numerare, quodque rarissimum nec nisi Romanae disciplinae concessum, plus reponere in duce quam in exercitu. Tac.Germ.30,2 | Das Volk ist von härterem Körperschlag, hat stramme Glieder, strammen Blick und größere Lebhaftigkeit. Für Germanen haben sie viel berechnenden Verstand und Geschicklichkeit. Ihre Befehlshaber wählen sie aus, hören auf ihre Befehlshaber, kennen ihre Reihen, verstehen sich auf die günstige Gelegenheiten, wissen Angriffe zu verschieben, den Tag einzuteilen, für die Nacht sich zu verschanzen, zählen das Glück unter das Zweifelhafte, die Tapferkeit unter das Sichere und - was eine ganz besondere Seltenheit und ein ausschließlicher Vorzug der römischen Kriegszucht ist - sie legen höheres Gewicht auf die Anführer als auf das Heer. |
| Audire est operae pretium, procedere recte Hor.sat.1,2,37. | Wohl lohnt's auch zu vernehmen der Müh', die ihr glücklichen Fortgang |
| [28,2] Ibi commodum Venerem lavantem natantemque propter assistens indicat adustum filium eius, gravi vulneris dolore maerentem, dubium salutis iacere iamque per cunctorum ora populorum rumoribus conviciisque variis omnem Veneris familiam male audire, (Apul.met.5,28,2) Apul.met.5,28,2 | [28,2] Dort belustigte sich Venus eben mit Baden und Schwimmen. Da erzählte sie ihr, ihr Sohn habe sich verbrannt, er liege am Wundfieber sehr krank, und es sehe misslich um seine Wiederherstellung aus. Überhaupt, setzt sie hinzu, stehe ihr Sohn sowohl als auch sie selbst auf der ganzen Welt eben nicht im besten Ruf. |
| [Cic.off.1,13,2] Itaque cum sumus necessariis negotiis curisque vacui, tum avemus aliquid videre, audire, addiscere cognitionemque rerum aut occultarum aut admirabilium ad beate vivendum necessariam ducimus. Cic.off.1,13,2 | Wenn wir daher von den Geschäften und Sorgen für die Bedürfnisse des Lebens frei sind, so verlangt uns, etwas zu sehen, zu hören, zu erfahren, und wir achten die Erenntnis des Verborgenen und Wunderbaren in der Natur für notwendiges Erfordernis zum Glück unseres Lebens. |
| (3) Utrumque, Caesar Auguste, moderate, et quod alibi tibi gratias agi non sinis, et quod hic sinis. Non enim a te ipso tibi honor iste, sed agentibus habetur. Cedis affectibus nostris, nec nobis munera tua praedicare, sed audire tibi necesse est. (Plin.paneg.4,3) Plin.paneg.4,3 | Beides, Caesar Augustus, zeugt von Mäßigung, dass du anderswo keine Dankrede annimmst und hier sie zulässt. Denn dies ist eine Ehre, die du dir nicht selbst, sondern denen erweist, die dir danken. Du gibst unseren Wünschen nach, und nicht wir sind genötigt, deine Wohltaten zu rühmen, sondern du bist genötigt, ihre Aufzählung anzuhören. |
| ducemque terruit dira quies: nam Quintilium Varum sanguine oblitum et paludibus emersum cernere et audire visus est velut vocantem, non tamen obsecutus et manum intendentis reppulisse. Tac.ann.1,65,2. | Auch den Feldherrn schreckte ein grässliches Gesicht der Nacht. Es war ihm, als sähe und hörte er Quintilius Varus mit Blut befleckt aus den Sümpfen auftauchen und ihn rufen; doch folgte er ihm nicht und stieß die nach ihm greifende Hand zurück. |
| [Cic.Tusc.1,7] Sed ut Aristoteles, vir summo ingenio, scientia, copia, cum motus esset Isocratis rhetoris gloria, dicere docere etiam coepit adulescentes et prudentiam cum eloquentia iungere, sic nobis placet nec pristinum dicendi studium deponere et in hac maiore et uberiore arte versari. hanc enim perfectam philosophiam semper iudicavi, quae de maximis quaestionibus copiose posset ornateque dicere; in quam exercitationem ita nos studiose [operam] dedimus, ut iam etiam scholas Graecorum more habere auderemus. ut nuper tuum post discessum in Tusculano cum essent complures mecum familiares, temptavi, quid in eo genere possem. ut enim antea declamitabam causas, quod nemo me diutius fecit, sic haec mihi nunc senilis est declamatio. ponere iubebam, de quo quis audire vellet; ad id aut sedens aut ambulans disputabam. Cic.Tusc.1,7 | Aber wie Aristoteles, ein Mann von großem Geist, reich an Wissenschaft und Fülle des Stoffes, bewogen durch den Ruhm des Redners Isokrates anfing, seine Jünglinge auch im Reden zu unterrichten und Weisheit mit Beredsamkeit zu verbinden, so gedenke nun auch ich, auf die alte Neigung zur Beredsamkeit nicht zu verzichten, indem ich mit dieser größeren und reichhaltigeren Kunst mich beschäftige. Denn das war mir immer eine vollkommene Philosophie, die sich über die wichtigsten Untersuchungen mit Fülle und Schmuck des Ausdrucks vernehmen zu lassen im Stande war. Dazu habe ich mich denn auch so sorgfältig eingeübt, dass ich jetzt sogar freie Unterredungen, wie in den griechischen Schulen, zu halten wagte. So machte ich neulich nach deinem Abgang auf meinem tuskulanischen Landgut in Gegenwart mehrerer meiner Freunde einen Versuch mit meiner Geschicklichkeit hierin. Denn wie ich zuvor über öffentliche Gegenstände Reden zur Übung hielt – und ich tat dies länger als irgend einer – so ist dies nun die Redeübung des Greises. Ich ließ einen Satz aufstellen, den man untersucht wünschte; darüber sprach ich bald sitzend, bald auf- und abgehend. |
| [Cic.Tusc.1,8] itaque dierum quinque scholas, ut Graeci appellant, in totidem libros contuli. fiebat autem ita ut, cum is qui audire vellet dixisset, quid sibi videretur, tum ego contra dicerem. haec est enim, ut scis, vetus et Socratica ratio contra alterius opinionem disserendi. nam ita facillime, quid veri simillimum esset, inveniri posse Socrates arbitrabatur. Sed quo commodius disputationes nostrae explicentur, sic eas exponam, quasi agatur res, non quasi narretur. ergo ita nascetur exordium: Cic.Tusc.1,8 | Solche Unterhaltungen von fünf Tagen (Schulen nennen es die Griechen) trug ich in eben so viele Bücher ein. Die Art der Behandlung war aber die, dass der Zuhörer erst seine Absicht sagte und ich dann dagegen sprach. Dies ist nämlich, wie du weißt, die alte und sokratische Weise, gegen die Meinung des anderen sich auszusprechen. Denn so, glaubte Sokrates, lasse sich am leichtesten das am meisten Wahrscheinliche finden. Damit aber unsere Unterredungen desto bequemer sich entwickeln, will ich sie wie Handlung, nicht wie Erzählung vortragen. So mag denn die Unterhaltung beginnen. |
| [Cic.Tusc.1,16] Iam istuc quidem nihil negotii est, sed ego maiora molior. Quo modo hoc nihil negotii est? aut quae sunt tandem ista maiora? Quia, quoniam post mortem mali nihil est, ne mors quidem est malum, cui proxumum tempus est post mortem, in quo mali nihil esse concedis: ita ne moriendum quidem esse malum est; id est enim perveniendum esse ad id, quod non esse malum confitemur. Uberius ista, quaeso. haec enim spinosiora, prius ut confitear me cogunt quam ut adsentiar. sed quae sunt ea, quae dicis te maiora moliri? Ut doceam, si possim, non modo malum non esse, sed bonum etiam esse mortem. Non postulo id quidem, aveo tamen audire. ut enim non efficias quod vis, tamen, mors ut malum non sit, efficies. sed nihil te interpellabo; continentem orationem audire malo. Cic.Tusc.1,16 | Nun denn! Das hat keine Schwierigkeiten mehr. Aber ich strebe nach noch Höherem. – Wie, hat dies keine Schwierigkeit? Oder was ist doch jenes Höhere? – Da es nach dem Tod kein Übel gibt, so ist auch der Tod kein Übel; denn unmittelbar an ihn schließt sich ja die Zeit nach dem Tod an, in der es eingestandenermaßen kein Übel gibt; also ist auch das Sterbenmüssen kein Übel; denn d.h., dahin kommen müssen, wo es, wie wir einig sind, kein Übel gibt. – Etwas ausführlicher, wenn ich bitten darf.. Denn diese spitzfindige Kürze zwingt mich eher zum Verständnis als zur Überzeugung. Aber was ist denn das, was du von deinem Streben nach Höherem sprichst? – Ich möchte wo möglich zeigen, dass der Tod nicht nur kein Übel, sondern dass er sogar ein gut ist. – Das verlange ich gerade nicht; doch wünsche es zu gehören. Denn gesetzt du erreichtest deinen Zweck nicht, so beweist du doch, dass der Tod kein Übel ist. Aber ich will dich nicht unterbrechen; ich möchte lieber eine zusammenhängende Rede hören. – |
| At non noster Posidonius; quem et ipse saepe vidi et id dicam, quod solebat narrare Pompeius, se, cum Rhodum venisset decedens ex Syria, audire voluisse Posidonium; Cic.Tusc.2,61,1 | Anders unser Poseidonios. Ich habe ihn selbst oft gesehen und will von ihm wiedergeben, was Pompeius zu erzählen pflegte: Er habe, als er von Syrien aus nach Rhodos gekommen sei, Poseidonios hören wollen. |
| quem ut vidisset et salutavisset honorificisque verbis prosecutus esset molesteque se dixisset ferre, quod eum non posset audire, at ille "Tu vero", inquit, "potes, nec committam, ut dolor corporis efficiat, ut frustra tantus vir ad me venerit." Cic.Tusc.2,61,3 | Als er in nun gesehen, begrüßt und mit ehrenvollen Worten angeredet, ihm auch sein Leidwesen ausgedrückt hatte, dass er ihn nicht hören könne, antwortete der: "Doch, du kannst! Ich lasse nicht zu, dass der körperliche Schmerz einen so großer Mann umsonst zu mir kommen lässt." |
| [Cic.Tusc.1,46] nos enim ne nunc quidem oculis cernimus ea quae videmus; neque est enim ullus sensus in corpore, sed, ut non physici solum docent verum etiam medici, qui ista aperta et patefacta viderunt, viae quasi quaedam sunt ad oculos, ad auris, ad naris a sede animi perforatae. itaque saepe aut cogitatione aut aliqua vi morbi impediti apertis atque integris et oculis et auribus nec videmus, nec audimus, ut facile intellegi possit animum et videre et audire, non eas partis quae quasi fenestrae sint animi, quibus tamen sentire nihil queat mens, nisi id agat et adsit. quid, quod eadem mente res dissimillimas comprendimus, ut colorem, saporem, calorem, odorem, sonum? quae numquam quinque nuntiis animus cognosceret, nisi ad eum omnia referrentur et is omnium iudex solus esset. atque ea profecto tum multo puriora et dilucidiora cernentur, cum, quo natura fert, liber animus pervenerit. Cic.Tusc.1,46 |
| 02.06.2015 Re desperata neque tamen perdita commodatores Europaei (si vis nomina audire: Juncker, Merkel, Hollande, Lagarde, Draghi) nulla iam facultate officialiter data "magna vehementia" deliberaverunt, quomodo Graecis nolentibus volentes "ultimam condicionem" proponentes facultatem pecuniarum accipiendarum inofficialiter darent. "Quidquid id est, timeo Danaos et dona petentes" dicit Vergilius. Horatius difficile esse saturam non scribere censet. lc201506 | In verzweifelter aber doch noch nicht verlorener Lage haben die europäischen Geldgeber (wenn man Namen wünscht: Juncker, Merkel, Hollande, Lagarde, Draghi) mit großer Intensität beraten, wie sie, obwohl es keine offizielle Möglichkeit mehr gibt, bereitwillig den unwilligen Griechen inoffiziell ein letztes Angebot, Geld zu bekommen, unterbreiten. "Wie dem auch sei, ich fürchte die Griechen, besonders wenn sie um Geschenke nachsuchen", äußert Vergil. Horaz meint, es sei schwierig, keine Satire zu schreiben. |