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Dein Beitrag zu unserem Projekt auf dem Umfrage-Formblatt od. mit E-Mail

DOM:  AUSSENBEREICH   UND  PORTALE

Wir warten am Ölberg auf unseren Domführer.
Am "Ölberg" sagte Jesus zu seinen Jüngern: "Sustinete hic et vigilate mecum!" (Haltet hier aus und wacht mit mir!"). Zu seinem Vater betete er: "Pater mi, si possibile est, transeat a me calix iste!" (Vater, lass diesen Kelch, wenn möglich, an mir vorübergehen) [Matth. 38f]. Auch wir hatten unsere leidvolle Erfahrung am Ölberg:
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  • 4 Wochen vor Termin: Der persönlich bekannte Führer erklärt sich auf private Anfrage freudig bereit, uns zwei Stunden mindestens zu führen.
  • 2 Wochen vorher: Er könne köchstens eine Stunde.
  • 3 Tage vorher sein Anruf: "Wann haben wir ausgemacht: Freitag oder Samstag?
  • 15 min nach Termin ergibt ein Anruf zu Hause: "Er hat vorhin abgesagt. Er hat keine Zeit"
Und Jesus betete weiter: "Verumtamen non sicut ego volo, sed sicut tu." (Aber nicht mein, sondern dein Wille geschehe) [Matth. 39] -
Was kümmert uns der Führer, kommt, laßt uns selber gehn! Wir werden pro Schüler 2 DM zurück- bzw. in die Klassenkasse zahlen.
Da sich die Seitenportale überwiegend auf Dombaumeister beziehen, seien hier die wichtigsten aufgezählt (Ph. Weindel, S. 24ff; B.Thiebes, S. 24ff):
  1. Benediktinerabt Gumbert (Erbauer der Klostekirche Limburg)
  2. Reginbald: Graf von Dillingen, Abt (u.a.) von St. Ulrich und St. Afra in Augsburg. 1032 als Bischof nach Speyer berufen
  3. Benno von Osnabrück (bis ca 1088)
  4. Otto von Bamberg (bis 1102)
Östliches Südportal (gestaltet von Bildhauer Emanuel, Merzalben, Ph. Weindel, S. 61)
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Das östliche Südportal

 

Beide Torflügel sind in graphisch aufgelockerter Weise mit lateinischen Inschriften geschmückt.

Die Inschrift bezieht sich auf Otto, den vierten bedeutenden Dombaumeister 1088 - 1102), der später Bischof von Bamberg wurde (vgl. B.Thiebes, 28). 

 

tr1.gif (820 Byte) Der Text ist ziemlich sperrig. Ph. Weindel (S. 61) hilft:
Otto, cui regio Christum Pomeranica debet, templum complevit sculptile grande id opus. Totius orbis fanorum Mariana corona haec aedes facta est saecula condecorans.

 

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Übersetzung bei Weindel:
Otto, dem Pommern das Christentum verdankt, vollendete diesen Dom als großartiges Bauwerk. Dieser Marientempel wurde zur Krone aller Kirchen der Erde, ein Schmuckstück für Jahrhunderte.

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In die Türlaibung, eine Quaderschicht über der Türklinke (also in Augenhöhe), auf der linken Seite eingelassen. Wir haben uns noch nicht die Mühe gemacht, den Stein zu entziffern. Wie wärs mit Dir?
Was wir sehen:

ANNO-DNI-M-CCC-XL-III
OCTA-EPHIE-O-HARTMANUS
DE-LANDESBERG-DECAN?
ECCE-SPIRENSIS-+

erinnert sei:
O = obiit
+ = in Christo
gefragt sei:
ecce=ecclesiae?
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Ebenso auf der rechten Seite (oben in der Totale erkennbar).
 
Was wir jetzt sehen:
ANNO-DNI-M-CCC
XXX-III-III-NO?MARCII
O-FRIDERICUS-DE
STRALENBG-CANOIC
ECCE-SPIRENSIS
gefragt sei:
NO? = Nonis?
MARCII = Martiis?
Das könnte bedeuten:
Was wir jetzt sehen:
Im Jahre des Herrn 1333
am 5. März (am 3. Tag vor den Nonen)
verstarb Friedrich von
Stralenberg, Canonicus
des Domes von Speyer
gefragt sei:
ecce = ecclesiae?
Grabmal eines Domherrn (wenig östlich vom östlichen Südportal)
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Unser Entzifferungsversuch kommt zu folgendem kläglichen Ergebnis (Wer kann es besser??) (Umfrage-Formblatt in der Fußzeile!):

Reverendissimus et illustrissimus
Dom. Dom. HERMANNUS LOTHARIUS
L: Baro ab AUWACH Ecclesiarum Cathedralium
Wormatiensis et Spirensis nec non Equestris
Bruchsalensis respe[ctiv]e (?) Decanus Scholasticus
et Capitularis senior Ementissimi Reverendiss
ac Celsissimi S:R:E:Cardinalis Principis et
Episcopi Spirensis Consiliarius intimus
eiusdemque Regiminis Praeses
Obiit in Domino die X Maii anno aetatis suae
LXX
LVX alerna LV eal el Domine (???)

Westliches Nordportal (gestaltet von H. Faller, München, Ph. Weindel, S. 61)
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tr1.gif (820 Byte) Im Tympanon der Hl. Bernhard von Clairveaux, über dessen Anwesenheit im Speyrer Dom (Weihnachten 1146) wir auf der nächsten Seite mehr erfahren werden.

 

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SALVE REGINA

O clemens, o pia, o dulcis virgo Maria

Östliches Nordportal (gestaltet von Bildhauer Nuding, Pirmasens, Weindel S. 61)
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tr1.gif (820 Byte) tr1.gif (820 Byte)
ANTISTES TEM
PLUM
BENNO
FIRMAVIT ET
AUXIT.
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HENRICI
FAMULUS
CAESARIS
ATQUE DEI
CUNCTIPOTEN
TI
QUI STRUXIT
DELUBRA
CUIUSQUE
OSNABRUGEN
SE      PEDUM
FIRMA MANUS
TENUIT
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tr1.gif (820 Byte) Unsere Übersetzung:
"Bischof Benno festigte und mehrte den Dom,
Kaiser Heinrichs Diener und Gottes,
der dem Allmächtigen Tempel erbaute und dessen starke Hand den Osnabrücker Hirtenstab hielt."

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1. Eintrag: Literatur zu den Seitenportalen konnten wir bisher noch nicht finden. Wir gehen davon aus, dass sich die Inschrift auf den dritten bedeutenden Dombaumeister, den Bischof Benno von Osnabrück (von Kaiser Heinrich IV. zur Förderung des Dombaus nach Speyer berufen) bezieht (vgl. B.Thiebes, 24). Wer kann helfen?

1. Hilfe: 8. Juli 1999, ein Mail von Susanne Rieß-Stumm, Bischöflisches Ordinariat (Bistumsarchiv), die uns auf die Seiten 51 und 61 des Domführers von Ph. Weindel hinweist. - Das war wirklich eine große Hilfe! Vielen Dank!

Wann wurden die bronzenen Seitenportale geschaffen? Wir konnten auch bei Ph. Weindel (S. 29) bisher nur finden, dass sie vor 1971 die früheren Holztore ersetzten. Wer weiß es genauer?

Portal zur Afrakapelle
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AUGUSTA
ABBATEM
SANCTAE
SUMERET

R
E
G
I
M
E
N

tr1.gif (820 Byte)

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SPIRAS
VINDELICORUM
AFRAE MISIT
UT

.
.
.

A
L
T
A

tr1.gif (820 Byte)

REGIN


PRIMORDIA
VIDIT
HUIUS
DELUBRI

 

PAX
SIT

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BALDUS


CRESCERE

.
.
.

 

SACRA
CINERI

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Literatur zu den Seitenportalen konnten wir bisher kaum finden. Die Inschrift bezieht sich auf den Benediktiner Reginbald, Abt von St. Ulrich und Afra in Augsburg, den zweiten bedeutenden Dombaumeister, der zur Förderung des Dombaus 1033 zum Bischof von Speyer berufen wurde. Er starb im selben Jahr wie Konrad II (vgl. B.Thiebes, 24; 49). Ph. Weigel gibt die Inschrift und ihre Übersetzung wieder
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AUGUSTA
ABBATEM
SANCTAE
SUMERET

tr1.gif (820 Byte) tr1.gif (820 Byte) SPIRAS
VINDELICORUM
AFRAE MISIT
UT
tr1.gif (820 Byte)

R
E
G
I
M
E
N


A
L
T
A

REGIN
PRIMORDIA
VIDIT
HUIUS
DELUBRI

BALDUS
CRESCERE



PAX
SIT



SACRA
CINERI
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AUGSBURG
DEN ABT
DER HEILIGEN
ER NEHME

tr1.gif (820 Byte) tr1.gif (820 Byte) NACH SPEYER
(DER VINDELICER)
AFRA SCHICKTE
DAMIT
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L
E
I
T
U
N
G

H
O
H
E

REGIN

BALDUS

DIE ANFÄNGE
SAH
DIESES
GOTTESHAUSES

BALDUS
WACHSEN



FRIEDE
SEI



HEILIG(ER)
DER ASCHE
Wenn wir die Worte etwas ordnen, erhalten wir die Fassung, die Ph. Weindel (S. 51) mit Übersetzung so wiedergibt:
Augusta Spiras abbatem Vindelicorum
sanctae Afrae misit, sumeret ut regimen:
Reginbaldus alta primordia crescere vidit
huius delubri. - Pax sacra sit cineri!
Augsburg schickte den Abt von Sankt Afra
nach Speyer, damit er das Bistum regiere:
Reginbald war es; er sah diesen Dom in seinen <erhabenen> Anfängen emporwachsen. - Seine Asche ruhe in heiligem Frieden!
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