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(1) Dass die gallische Macht einst größer war (als die germanische), bezeugt der gewichtigste Gewährsmann, der verewigte Iulius
Caesar; daher ist glaubhaft, dass auch Gallier (Kelten) nach Germanien hinübergingen. Denn wie wenig konnte der Strom ein Hindernis
dafür sein, dass ein Volk, sobald es angewachsen war, andere
Wohnsitze einnahm und beibehielt, als diese noch Gemeingut und nicht
in selbständige Reiche aufgeteilt waren! (2) So wohnten zwischen
dem herkynischen Wald und den Flüssen Rhein und Main die Helvetier,
weiterhin (nach Osten) die Boier,
beides gallische Völkerschaften.
Noch ist der Name Boihaemum vorhanden und deutet auf die alte Geschichte des Landes hin, obwohl
es nun andere Bewohner hat. (3) Ob aber die Aravisker von den Osen aus, als
einem ursprünglich germanischen Stamm, nach Pannonien oder die Osen von den Araviskern aus, nach Germanien eingewandert
sind, da sie noch die selbe Sprache, die selben Einrichtungen und
Sitten haben, ist ungewiss, weil bei der einstigen Gleichheit von
Armut und Freiheit beide Ufer (der Donau)
die selben Vorzüge und Nachteile besaßen. (4) Die Treverer und Nervier bilden sich
hinsichtlich ihrer angeblich germanischen Abkunft sogar noch etwas ein, als ob dieser Adel des Blutes sie
von der Ähnlichkeit mit den schlaffen Galliern abgrenzte. Das Rheinufer selbst bewohnen unzweifelhaft germanische Völkerschaften, die Vangionen, Triboker und Nemeter.
(5) Selbst die Ubier schämen
sich, obwohl sie für ihre Verdienste zu einer römischen
Colonie erhoben wurden und sich lieber nach dem Namen ihrer Stifterin
Agrippinenser nennen, nicht ihrer germanischen Abstammung. Sie waren vor Zeiten herübergekommen und wurden
für ihre bewährte Treue unmittelbar an das Rheinufer versetzt, um abzuwehren, nicht um bewacht zu werden.
(28,1)
Validiores olim Gallorum res fuisse summus auctorum, divus Iulius,
tradit; eoque credibile est etiam Gallos in Germaniam transgressos.
quantulum enim amnis obstabat, quo minus, ut quaeque gens evaluerat,
occuparet permutaretque sedes, promiscas adhuc et nulla regnorum
potentia divisas! (28,2)
igitur inter Hercyniam silvam Rhenumque et Moenum amnes Helvetii,
ulteriora Boii, Gallica utraque gens, tenuere. manet adhuc Boihaemi
nomen signatque loci veterem memoriam quamvis mutatis cultoribus.
(28,3) sed utrum
Aravisci in Pannoniam ab Osis, Germanorum natione, an Osi ab Araviscis
in Germaniam commigraverint, cum eodem adhuc sermone institutis
moribus utantur, incertum est, quia pari olim inopia ac libertate
eadem utriusque ripae bona malaque erant. (28,4)
Treveri et Nervii circa adfectationem Germanicae originis ultro ambitiosi sunt, tamquam per hanc gloriam sanguinis a similitudine et inertia
Gallorum separentur. ipsam Rheni ripam haud dubie Germanorum populi
colunt, Vangiones, Triboci, Nemetes. (28,5)
ne Ubii quidem, quamquam Romana colonia esse meruerint ac libentius
Agrippinenses conditoris sui nomine vocentur, origine erubescunt,
transgressi olim et experimento fidei super ipsam Rheni ripam collocati,
ut arcerent, non ut custodirentur.
(1) Die tapfersten aller dieser
Volksstämme, die Bataver,
haben vom eigentlichen Ufer nur wenig inne, wohl aber die Rheininsel:
vormals waren sie ein chattischer Stamm und wanderten infolge innerer Zerwürfnisse in diese Gegend
aus, wo sie ein Bestandteil des römischen Reiches werden sollten.
(2) Noch besteht ein Verhältnis der Achtung und die Auszeichnung
des uralten Bündnisses: keine entwürdigende Steuer wird
ihnen auferlegt, kein Staatspächter saugt sie aus; sie bleiben
befreit von Lasten und Beiträgen und werden einzig zur Verwendung
im Krieg gleichsam als Wehr- und Waffenrüstung für die
Kämpfe aufgespart. (3) In der gleichen Art der Abhängigkeit
steht auch der Stamm der Mattiaker.
Denn die Größe des römischen Volkes hat auch über
den Rhein und die alten
Grenzen hinaus die Achtung vor seiner Herrschergewalt ausgedehnt.
So leben sie nach Wohnsitz und Grenzen auf dem eigenen Ufer, nach
Denkweise und Willensrichtung auf unserer Seite, in allen Beziehungen
den Batavern ähnlich,
nur dass schon der Boden und das Klima ihres Heimatlandes sie noch
hitziger stimmt. (4) Nicht zu den germanischen Völkern möchte ich, obwohl sie jenseits von Rhein und Donau ihre Wohnsitze
aufgeschlagen haben, diejenigen zählen, die das Zehentland bebauen. Gerade die leichtfertigsten unter den Galliern haben, durch ihre Armut verwegen gemacht, diesen Boden bei unklaren
Besitzverhältnissen eingenommen. Seitdem danach der Grenzwall
gezogen und die Besatzungen weiter vorgeschoben wurden, gilt dieses
Gebiet als Ausläufer unseres Reichs und als Teil unserer Provinz.
(29,1)
Omnium harum gentium virtute praecipui, Batavi, non multum ex ripa,
sed insulam Rheni amnis colunt, Chattorum quondam populus et seditione
domestica in eas sedes transgressus, in quibus pars Romani imperii
fierent. (29,2) manet
honos et antiquae societatis insigne; nam nec tributis contemnuntur
nec publicanus atterit; exempti oneribus et collationibus et tantum
in usum proeliorum sepositi, velut tela atque arma, bellis reservantur.
(29,3) est in eodem
obsequio et Mattiacorum gens; protulit enim magnitudo populi Romani
ultra Rhenum ultraque veteres terminos imperii reverentiam. ita
sede finibusque in sua ripa, mente animoque nobiscum agunt, cetera
similes Batavis, nisi quod ipso adhuc terrae suae solo et caelo
acrius animantur. (29,4)
Non numeraverim inter Germaniae populos, quamquam trans Rhenum Danuviumque
consederint, eos, qui Decumates agros exercent: levissimus quisque
Gallorum et inopia audax dubiae possessionis solum occupavere; mox
limite acto promotisque praesidiis sinus imperii et pars provinciae
habentur.
Deutsche Übersetzung nach: Teuffel, W.S. bearbeitet von E.Gottwein
Griechische und lateinische Quellen zur Frühgeschichte Mitteleuropas bis zur Mitte des 1. Jahrtausends u. Z.
I: Von Homer bis Plutrach;
II: Tacitus, Germania;
III: Von Tacitus bis Ausonius;
IV: Von Ammianus Marcellinus bis Zosimos.
Berlin, Akademie-Verlag, (Schriften und Quellen der alten Welt, 37,1-37,4) 1992
Römisch-germanische Spectacula : Historisches und Komisches von Augustus bis Constantin ; frei nach den römischen Autoren Velleius, Seneca, Tacitus, Sueton und den archäologischen Funden
Versuch einer Gesamtinterpretation der "Germania" des Tacitus, mit einem Anhang: Zu Entstehung und Geschichte des Namens und Begriffs "Germani" [Indices pp. 2347-2382]
Versuch einer Gesamtinterpretation der "Germania" des Tacitus (oben S. 1858-1988) - Kritischer Forschungsbericht zur "Germania" des Tacitus (oben S. 1989-2222 und S. 2341-2344): Indices
Kritischer Forschungsbericht zur "Germani" des Tacitus (oben S. 1989-2222): Teil V: Bibliographische Übersicht über "Germania"- Editionen und -Kommentare aus den Jahren 1880 bis 1989
Kritischer Forschungsbericht zur "Germania" des Tacitus (Teile I-IV; Teil V: Bibliographische Ãœbersicht uber "Germania"-Editionen und Kommentare aus den Jahren 1880 bis 1989, pp. 2341-2344) [Indices pp. 2347-2382]
Fasti : lateinisch - deutsch
= Festkalender / Publius Ovidius Naso. Auf der Grundlage der Ausg. von Wolfgang Gerlach neu übers. und hrsg. von Niklas Holzberg
Ovids Werke, deutsch im Versmaß der Urschrift v. Suchier, Klußmann, Berg.
Ovid II. Festkalender (Fasten) - Klagelieder (Tristien) - Briefe aus Pontus. - Haleutika - Ibis - Verzeichnis der Eigennamen.
P.Cornelius Tacitus, Werke. I: Die Kleineren Schriften (Agricola, Germania, Dialogus), nebst allgemeiner Einleitung auf Grundlage der H.Gutmann's Ãœbersetzung neu bearbeitet v. W.S.Teuffel
Auswahl aus den Schriften des P. Cornelius Tacitus. Mit Einleitung und Namensverzeichnis herausgegeben von Dr. Friedrich Wotke. Text und Kommentar.
9. Auflage von Dr. H. Malicsek