(7,62,1) Prima luce et nostri omnes erant transportati et hostium acies cernebatur. (7,62,2) Labienus milites cohortatus, ut suae pristinae virtutis et tot secundissimorum proeliorum memoriam retinerent atque ipsum Caesarem, cuius ductu saepe numero hostes superassent, praesentem adesse existimarent, dat signum proelii. (7,62,3) primo concursu ab dextro cornu, ubi septima legio constiterat, hostes pelluntur atque in fugam
coniciuntur; (7,62,4) ab sinistro, quem locum duodecima legio tenebat, cum primi ordines hostium transfixi pilis concidissent, tamen acerrime reliqui resistebant nec dabat suspicionem fugae quisquam. (7,62,5) ipse dux hostium Camulogenus suis aderat atque eos cohortabatur. (7,62,6) at incerto etiamnunc exitu victoriae, cum septimae legionis tribunis esset nuntiatum, quae in sinistro cornu gererentur, post tergum hostium legionem ostenderunt signaque intulerunt. (7,62,7) ne eo quidem tempore quisquam loco cessit, sed circumventi omnes interfectique sunt. (7,62,8) eandem fortunam tulit Camulogenus. at ii, qui praesidio contra castra Labieni erant relicti, cum proelium commissum audissent, subsidio suis ierunt collemque ceperunt; neque nostrorum militum victorum impetum sustinere potuerunt. (7,62,9) sic cum suis fugientibus permixti, quos non silvae montesque texerunt, ab equitatu sunt interfecti. (7,62,10) hoc negotio confecto Labienus revertitur Agedincum, ubi impedimenta totius exercitus relicta erant; inde die III. cum omnibus copiis ad Caesarem pervenit.
(62,1) Mit Anbruch des Tages waren nicht nur die Römer insgesamt über dem Fluss, sondern man erblickte auch das schlagfertige
Heer der Feinde. (2)
Labienus ermahnte also die Soldaten, an ihre alte Tapferkeit und an die zahlreichen glanzvollen Siege zu denken und sich vorzustellen, dass
Cäsar in Person gegenwärtig sei, unter dessen Führung sie den Feind so oft geschlagen hätten. Dann gab er das Zeichen zum Kampf. (3) Der rechte Flügel, wo die siebte Legion stand, schlug den Feind beim ersten Angriff in die Flucht. (4) Auf dem linken Flügel hingegen, den die zwölfte Legion bildete, wurden zwar die ersten Reihen der
Gallier von den Geschossen durchbohrt und geworfen, die übrigen wehrten sich aber äußerst tapfer, so dass keiner nicht einmal den Anschein einer Flucht weckte. (5) Der feindliche Feldherr Camulogenus stand seinen Leuten persönlich zur Seite und sprach ihnen Mut zu. (6) Während es immer noch zweifelhaft war, wer den Sieg erringen würde, vernahmen die Tribunen der siebten Legion den Stand der Dinge auf dem rechten Flügel; sie rückten also von hinten gegen den Feind und griffen ihn im Rücken an. (7) Aber auch jetzt wich kein
Gallier, sondern alle wurden umringt und fanden dort den Tod. (8) Dieses Schicksal teilte auch Camulogenus mit ihnen. Diejenigen, die als Gegenwehr vor dem Lager des
Labienus standen, wollten bei der ersten Nachricht von der Schlacht ihren Leuten zu Hilfe kommen und besetzten eine Anhöhe, konnten aber schon den ersten Sturm der siegreichen Römer nicht aushalten. (9) So vermischten sie sich mit denen, die flohen, und wurden alle, außer wer in Bergen und Wäldern Schutz fand, von der Reiterei niedergehauen. (10) Hierauf kehrte
Labienus nach Agedincum zurück, wo sich das Gepäck der ganzen Armee befand; von da aus stieß er am dritten Tag mit all seinen Truppen zu
Cäsar.