(4,16,1) Germanico bello confecto multis de causis Caesar statuit sibi Rhenum esse transeundum. quarum illa fuit iustissima quod, cum videret Germanos tam facile impelli ut in Galliam venirent, suis quoque rebus eos timere voluit, cum intellegerent et posse et audere populi Romani exercitum Rhenum transire. (2) accessit etiam quod illa pars equitatus Usipetum et Tenctherorum, quam supra commemoravi praedandi frumentandique causa Mosam transisse neque proelio interfuisse, post fugam suorum se trans Rhenum in fines Sugambrorum receperat seque cum his coniunxerat. (3) ad quos cum Caesar nuntios misisset, qui postularent eos, qui sibi Galliaeque bellum intulissent, sibi dederent, responderunt: (4) populi Romani imperium Rhenum finire; si se invito Germanos in Galliam transire non aequum existimaret, cur sui quicquam esse imperii aut potestatis trans Rhenum postularet? (5) Ubii autem, qui uni ex Transrhenanis ad Caesarem legatos miserant, amicitiam fecerant, obsides dederant, magnopere orabant ut sibi auxilium ferret, quod graviter ab Suebis premerentur; (6) vel si id facere occupationibus rei publicae prohiberetur, exercitum modo Rhenum transportaret; id sibi <ad> auxilium spemque reliqui temporis satis futurum. (7) tantum esse nomen apud eos atque opinionem exercitus Romani Ariovisto pulso et hoc novissimo proelio facto etiam ad ultimas Germanorum nationes, uti opinione et amicitia populi Romani tuti esse possint. (8) navium magnam copiam ad transportandum exercitum pollicebantur.
16. Der Krieg mit den
Germanen war vorüber, und
Cäsar gedachte aus vielen Gründen, über den
Rhein zu gehen: der gerechteste aber war der, dass er die
Germanen ihrer eigenen Sicherheit wegen in Besorgnis setzen wollte, weil er sah, dass sie sich so leicht zu Einfällen in
Gallien verleiten ließen; sie sollten also erfahren, dass das Kriegsheer des römischen Volkes Kraft und Mut genug habe, sie auch über den
Rhein hinüber zu verfolgen. (2) Überdies hatte sich jener Teil der Reiterei der Usipeten und Tenkterer, der, wie oben bemerkt, der Beute und Lebensmittel wegen über die Maas gegangen und bei der Schlacht nicht anwesend war, nach der unglücklichen Flucht ihrer Brüder über den
Rhein zu den Sugambrern zurückgezogen und sich ihnen angeschlossen. (3) Als
Cäsar diesen eine Botschaft sandte, um die Auslieferung jener Leute, die ihn und
Gallien bekriegt hätten, zu verlangen, erwiderte man ihm, (4) der
Rhein bildet die Grenze der römischen Herrschaft; wenn
Cäsar darin ein Unbilligkeit finde, dass
germanische Stämme gegen seinen Willen nach
Gallien zögen, warum nehme er dann eine gewisse Macht und Oberhoheit auf dem anderen Ufer des
Rheins in Anspruch. (5) Endlich baten die Ubier, die unter allen Völkerschaften auf dem rechten
Rheinufer die einzigen waren, die Gesandte an
Cäsar geschickt, ein Bündnis mit ihm geschlossen und es durch Geiseln bekräftigt hatten, dringend um Hilfeleistung, weil sie von den Sueben sehr bedrängt würden. (6) Sollte jedoch
Cäsar durch ununterbrochene Beschäftigung mit dem römischen Staatsabsichten gehindert sein, Ihnen in eigener Person Hilfe zu leisten, so möge er wenigstens eine Abteilung seines Heeres über den
Rhein rücken lassen: das wäre ihnen Unterstützung und Trost genug für die Zukunft; (7) denn der Name und Ruhm des römischen Heeres sei durch den Sieg über
Ariovist und besonders nach dem jüngsten Treffen sogar bei den entferntesten Stämmen der
Germanen so groß, dass sie, die Ubier, schon durch diese hohe Meinung von der römischen Macht und durch ihre Freundschaft mit dem römischen Volk unangefochten leben könnten. (8) Zum Übergang des Heeres versprachen sie ihm eine große Zahl Schiffe.